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219—221 «.. Will den Der Krieg: Vo« der Oftfront. Der glorreiche Sieg noch vervoll stündigt. a S a 23. Dez. Das Große Hauptquartier meldet in seinem heutigen Tagesberich te, daß die fürchterNche Niederlage der Russen an der Grenze der südlichen Aöoldau gestern vollendet wurde. Die russischen Truppen, die versuchten, den verlorenen Boden zurückzugewinnen, wurden nicht nur mit schrecklichen Ver lusten für die Angreifer zurückgewor fen, sondern auch noch, aus ihren neuen Stellungen vertrieben. Auch gestern wieder machten die Jnvasionshee: ilber 3000 Gefangene. Tie amtliche Meldung lautet: „Front des Erzherzogs Joseph: An, der Ludowa in den Waldkarpathen ver trieben deutsche Jäger mit .Handgrana ten starke russische Rekognoszirungs truppen. In dem Kampfgebiete bei M^stecanesci herrschte wiederholt ein lebhafter Gcschützkampf. In den Ber gen des Ortuz- und des Putna-Tha les nahm die Kampfthätigkeit wieder bedeutend zu." „Armeegruppe des Feldmarschalls von Mackensen: Der 27. Dezember brachte fi^r^i? .neunte Armee unter General von Falkenhayn den Abschluß ihres glorreWen Sieges in der Schlacht bei Rimnik Sarat über die Russen, welche zur Bertheidigung Rumäniens herbeigerufen worden. waren. Der Feind, tvelcher am 26. Dezember ge schlagen worden war, versuchte gestern deil verlorenen Boden durch Gdgenail- den Feind in unwiderstehlichemAnstur me aus seinen neuerrichteten Vertheidi gllngsstellungen heraus und drangen lveit über Rimnik Sarat vor." "Dringen auch vom Siidosten aus vor. „Zu derselben Zeit durchbrachen deutsche und österreichisch ungarische Truppen weiter südöstlich stark ver schanzte russische Linien. Sie schlugen auch alle verzweifelten Gegenangriffe des Feindes ab und drangen kämpfend in nordöstlicher Njchtung vor. Auch in diesen Kämpfen erlitten, die Gegner außerordentlich schwere blutige Ver luste." „Auch gestern wieder wurden über! 3000 Gefangene und 22 eroberte Ma schine ngetvehre eingebracht. Hierinit ist die Gefammtzahl der Gefangenen der neunten Armee in der Schlacht bei Rimnik S^rat auf 10,220 Mann gc ^/stiegen." „Bei der D-olmu Artnee fanden gestern nur kleinere lokale Gefechte /Iatt." .VV In der D«hrndfcha und an der Ostfront.. „In ^er Döbrudfcha gelang es'bul garischen und türkischen Truppen, die Russen aus stark befestigten Höhenstel lnngen östlich von Matschin zu ver treibeu." „OstfroWs ArttivUruvpe des Prin zen Leopold von Bayczß: ^n verschie denen Stellen wMen die Besatzungen unserer Schiitzengräben starke russische Streiftrilprn zuriicktreiben."- x- Die BeschieKntt? Braila's !^at be giMen. S a 28. D^5.-Ne»i Miegs^orrespondent der Ileberfee-Ui^schteyagentur berichtet heute, dcG W Beschießung der Stadt Braila, deZ Hauptstqpelplatzes des ru mänischen GetOide-^und Petroleum Handels, seitens der deutschen und bulgarischen Artillerie auf dem östlichen Ufer der Donau (Nordwestlicher Win kel der Dobrudscha) Wonnen wurde. England gibt den deutschen Sieg zu. 2 8 heute-amtlich zugegeben, daß die gc« Dlwtllpirt, Ja. 6"^ Falkenhayu :s Focftni vor. Diese befestigte Stadt liegt ganz nordweWck von Braila nnb Galgtz. Russen Weifellos die Mckzugslinie abschneiden. Die Berbiiudeten haben gestern ihren glorreichen Sich bei RimMk Sarät i.! .... voll und gan5 nnsgeniitzt. Preußische und bayrische Dwisionen haben die Russen auch aus ihren neuen Stellungen vertrieben Trotz verzweifelter Mvsseuangrisfe der Mos kowiter Den Nüssen in der siidlichen Moldau und in der Dobrud scha scheint eine katastrophale Niederlage Zu drohen Jnr Halbkreise schlieszen sich die Heere der Nerbündeten um den Feind Braila dürste schon morgen oder iwermorgen fallen^s. Mr« .r°b-m. ab°r di-j- Angnss- h")°us »ordlmrls ajjs F«mn, zu vor. schlugen alle fehl, Preußische und bay-, .. rische Infanterie Divisionen drangen' (^lese Nachrichl^ ist sehr bedeutsam, hinter dem Feinde, als derselbe zurück-,da sluthete, erf?Igreich vor. Si^ warsen!^^^^^ ^^^^d diese Route der neunten Ar« mee beweist, daß Falkenhayn den Rus sen die Iiückzugslinie' abzuschneiden sucht. Anm. d. Red.) ivaltige Schlacht an der Siidgrenze der Moldau mit einem vollständigen Siege der Verbündeten geendet hat, welche die starke russische Defensivfront von über zehn Meilen an verschiedenen Stellen durchbrochen haben und in die wichtige ÄahnkreuZungsstadt Nimnik Sarat eingedrungen sind. Russen trösten sich mit ihrem Wider stande in der Dobrudscha. St. Petersburgs 28. Dez., drahtlose I!achricht der britischen Admi ralität. Z^s heutige amtliche rus sische Kriegsbulletin gibt zu, daß die russischen Heere bei Rimnik Sarat sich unter dem „übernächtigen" D^rucke des Feindes weiter nordwärts zurückziehen mußten. In deni Theile der Dobrud scha aber, der noch von. den Russen ge halten lvird, sollen diese den Streit kräften der Verbündeten noch immer erfolgreich Widerstand leisten und auch gestern wieder alle Angriffe der Geg ner unter schweren Verlusten fiir diese abgeschlagen haben. Aus Mazedonien. a S a 23. Dez. Die Oberste Heeresleitung veröffentlicht heute, daß gestern in dem Kampfgebiete am Doiran See in Mazedonien alle Angriffe der Briten avlf ^die vorgeschobenen Stellungen der Bulgaren völlig ergebnißlos blieben. A Stadt Focsaiii das nächste Ziel! a S a 28. Dez. Die Oberste Heeresleitung veröffentlichte heute Abend noch einen nachträglichen Kriegsbericht, in dem es heißt, daß die neunte Armee in Rumä nien nAle Erfolge rrungen hat und kcho» w-it M°r MmnU Samt Focsani weit nordwestlich vvnBraila Bon der Westfront« WW Acht Flugzeuge der Alliirten herab geschossen. a S a 28. Dez. In dem heutigen amtlichen Kriegsbericht der Obersten Heereslei tung wird noch mitgetheilt, daß gestern bei den Kämpfen an der Westfxönt acht Flugzeuge der Briten und Franzosen von den deutscheli Fliegern Und den Abwehrgeschützen herabgeholt wurden. Das französische KriWbnlletin. a 2 3 a a Kriegsanilt veröffentlichte heute den nachstehenden Tagesbericht: „Si'.dlich von dem Flusse Avre wur de eine feindliche Abtheilung, die gegen unsere Stellungen vor Lechenoy vor rücken wollte, durch unser Feuer ver sprengt." „Nach weiteren Berichten waren un sere gestrigen Minensprengungen in der Gegend von Beuvraignes von vol lem Erfolge begleitet. Einer diefer Mi nenkrater vür WH Fuß lang und 120 Fuß breit."' „Auf dem linken Ufer der Maas schlugen wir mit Leichtigkeit einen feindlichen Angriff auf die östlichen Abhänge der Anhöhe No. Z04 ab. An den übrigen. Theilen der Front verlief die Nacht ruhig." „Es hat sich jetzt auch bestätigt, daß der Leutnant Herteaux am 26. Dez. seinen fünfzehnten feindlichen Flieger herunterholte. Dies geschah iiber dem Gehölz von Vaux. An demselben Ta ge schoß Leutnant Guynemer über einem Punkte östlich von Misery sein vierundzwanzigstes deutsches Flugzeug ab und am 27. Dez. besiegte er südlich von Maisonette seinen fünfundzwan zigsten Gegner in den Lüften." „Eine weitere deutsche.Flugmaschine stürzte gestern nach einem Kampse mit einem unserer Flieger bei Omiecourt zur Erde nieder." Haben schon wiederuial geschwindelt. 2 9 A Kleille SriegSnachrichte». Griechen sollen in Mazedonien gegen die Alliirten mitkämpfen. 2 8 anglo hellenische Liga hat eine Depe sche aus Saloniki erhalten, welche inel dlck, daß der König jwnstantin der grie chischen Division, welche sich vor meh reren Monaten bei Kavala denVerbiin deten ergeben hatte, ihr Jnternirunqs^ lager in Deutschland (Görlitz) verlas sen und an der Seite der Deutschen, Bulgaren und Türken pn der mazedo nischen Front gegen die Truppen der Entente kämpfen sollte. Im Zeichen der Friedenshoffnung fiir das kommende Jahr. 2 8 Der Polizei Präsident von Berlin hat heute eine Versüguug erlassen, in der den Wirthschasten und KafeZ ge^ stattet wird, in der Neuiahrsnacht 1 Uhr Morgens offen zu halten, um die Üblichen Sylvesterfeiern der Ber liner Bevölkerung zu ermöglichen. Nur wegen des Wetters? 2 8 a a rice, der Leiter der militärischen Ope rationen im britischen Kriegsministeri um, sagte heute in einem Jnterdieiv de^i Preßvertreteri?, daß die Fortse tzung der britischen Offensive an der Somme Front unterbleiben müßle, solange daselbst das derzeitige ungün stige Wetter herrscht. Wird auch Graf Tisza resigniren? 2 8 Tie Budapcster Zeituugen der Regie rilngsparteien stellet^ ein Gerücht in Abrede, daß Graf Tisza sich mit .der Absicht-trage, dem Beispiele des Ba rons Burian und des Dr., von Körber zu folgen und ebenfalls zu resigniren. Tic Blätter der Opposition hatten be hauptet, daß Ilngarns führender Staatsmann Meinungsverschiedenhei ten mit dem neuen Minister des Aus wärtigen, Grafen Czernim uud dem Koalitions Ministeriuni gehabt hätte. Zu den neuen Rath^gebern des jun gen Kaisers Karl gesellt sich jetzt, wie eine Tepesche aus Wien berichtet, auch folger des Geheimrathes Rudolph Sieghart zum Leiter der österreichischen Bodenkreditbank ernannt worden ist. Roch ein Tauchboot „Fall". 2 8 Die deutsche Regierung l)at heute ihre Antwort an die Bundesregierung auf deren Anfrage in Bezug auf die Ver senkung des norwegischen Dampfers „Delta", auf dem sich amerikanische Seeleute befanden, abgesandt. In der Antwortnote wird angegeben, daß der genannte Dumpfer ein Transportfchiff in Diensten W^er kriegführenden Nati on war und seine Versenkung daher durchaus einwandfrei war. -, Holland leidet an Mehlmangcl. W a 2 8 eingetroffene Berichte an die Bundes behörde ftr ausländischen und einhei mischen Handel besagen, daß in Hol land ein derartiger Mangel an Wei zeNwehl herrscht, daß für eine gewisse Zeit das Backen von Wvißbrot verboten jverden dürfte nnd die Regierung auch die Einführung von Brotkarten beab- Ein unparteiisches UrtheU^ a S a 28. Dez. Der südamerikanischeKriegs korrejpondent Soiza Reily, der als Vertreter der „Nacion" von Buenos Ayres die Fronten aller kriegführenden Mächte in Europa besucht hat, telegra phirte unlängst seinem Blatte: „Die Deutschen sind wirthsachsllich stark genug, um den Krieg noch jahre lang aushalten zu können. Trotzdem die Lebensmittel knapp sind, fehlt es der Armee an nichts. Diese ist gut ge nährt und hat massenhaft Munition." Zur Krönungsfeier abgereist. 2 E A sterdam eingetroffene Wiener Depesche besagt, daß jtaiser Karl nnd die Kai serin hente mit großem Gefolge die Reichshallptstadt verlassen und sich zur Kr^ung iiach Budapest begeben hal^n Auch du, Bruder Alfons! 2 8 A von Spänien lMt sich an die deutsche Regierung mit dem Ersuchen gewandt ein'e Anzahl deportirter belgischer Ar beiter in dip Heimath, zurückzusenden, meldet eine Dchesche aus Madrid. Der Aus amtlicher Quelle theilt die Ueber see Nachrichtenagentur mit: «Das ^anzösischeHauptquartier gab in seinem Bericht vmn 21. Dezeinber an. daß biet deutsche-Aeroplane abge schössen wurden. Tliatsache ist, daß mn 19. DezeMer überhaupt keine nnd am 20. Dezember nur ein? deutsche Ma schine verloren giqg." Freitag» de« ÄS. Dezember tStS spanische Gesandte in Berlin ist in der Sache vorstellig geworden^ 5 In Hoc signo vinces! a Leipziger Museumj hat eine vollständige Samlnltmg von Denksprüchen hervor ragender deutscher Führer in hohen Kommandostellen zn Lande und zur See angelegt lmd ivird binnen kurzem biese Sammlung Kur Veröffentlichung bringen. Feldmarfchall von Mackensen, Belgi ens Generalgouverneur von Bissing und Polens Generalgouverneur von Beseler, sowie viele Andere haben Bi belsprüche gewählt, dahingehend, daß sie in Gott vertrauen. General von Stein, der neue preu ßische KriegsminDer, gibt als seinMot to an: „Wichtiger, als alles andere ist, still zu ertrage?, schweigend zu han deln und selbstlos zu helfen." Admiral Scheer, der Höchstkomman dirende der Hochseeflotte, sagt: „Das Kriegsziel der deutschen Flotte ist die Freiheit der Meere." Großadmiral Prinz .Heinrich von Preußen: „Fi'u: da^ Recht des Volkes zur rechten Zeit der rechte Mann im rechten Streit." Generaloberst v.^oyrsch: „Deutsch land unbesiegbar das ist mein Glaube, fest wie der Fels." Polens Landessprache anerkannt. S a 2 8 Im Postverkehr zwischen Deutschland und dem Generalgouvernement Lublin soivie im Postverkehr zwischen dem Ge neralgouvernemeM Marschau einer seits und Oesterreich, Ungarn, Bosni en Herzegoivina sowie dem General gouvernement Lublin andererseits ist fortan auf Postkarten die polnische Sprache zugelassen.7^. Der deutsch russische Invaliden Austausch. Auf Veranlassung de-S Rothen 5Vreuzes hat die schwedische Eisenbahnverwal wng gestattet, daß der Austausch deut scher und russischer Invaliden auch während des^ ^zeckbers stattfinden darf. Im vorigen Jahre ruhte dieser iin Trzemlter.. weilBahnen durch' den WeihnachtsücM^rM stark- in An j^ruch genommen waren. Bis jetzt sind über Schweden ausgetauscht: 12!966 Deutsche, davon 276Offiziere)Und 19, 747 Russen, davon 312 Offiziere. Aus Mexiko. Kentnckyer Natiova-lgsrdisten fchiesien wieder Lötiel in di.vLnsl. E a a 2 8 A e hörige der Nationalgarde von Kentucky haben heute Morgen wieder mehrere hundert Schüsse über die mexikanische Grenze abgefeuert. Ihre Offiziere sagten nach dem .Gefechte", daß die kampflustigen Milizler zuerst von der mexikanischen Seite durch' dortige Franktireurs beschossen worden tvären, aber von diesen hcKte Niemand etwas gesehen. Getrossen wurde bei der gan zen Füsilade glücklicherweise kein Ka tzenschlvanz. Die mexikanische Krisis dürfte jetz^ wieder akut werden. Washington, 28. Dez. Luis Cabrera, der Führer der mexi^mschen Delegatton zur amerikanisch mexika nischen Konserenz in Atlantic Cit^y, ist heute hier mit der Antwort des Gene rals Carranzas auf das Protokoll der Konferenz, das er unterzeichnen sollte, eingetroffen und dürfte dieselbe heute Abend dein Sekretär Lane überreichen. Im Falle Carranza sich strikt geweigert haben sollte, dieAbmachungen der Ko,t ferenz zu ratifiziren, dürften deren wochenlange Berathungen ebenfalls für die— Katze gewesen sein. Carranza verlangt Modifizirung der Bestimmungen zur Zurückziehung der amerikanischen Strafexpedition. Washington. 28. Dez.. Abds. Die Antwortnote des Generals Car ranza auf das Protokoll der mexika nisch amerikanischen Konferenz, die heitte Abend dem Sekretär ^ne zuge stellt wurde, weist die Annahme des Protokolls nicht bedingungslos zurück, sondern ersucht nur um gewisse Modi sizirungen der Bestilnmungen in Be zug auf don Zeitternlin dee Zu^ül ziehung der Bundeötruppen des Gene rals Pershing aus dem mexikaniischen TerritoriutN. Hiermit dürfte die Fort setzvng der Berathungen der Konserenz in Atlantic City gesichert sein. In der Bundeshauptstadt ist heute Abend übrigens auch eineMeldung ein getroffen, daß Truppen Carranzas die Stadt Torreon zurückerobert haben (Wahrscheinlich nachdem Villa mit sei nen .Haupttruppen aus der Stadt ab gezogen warl Anin. d. Red.) Ein Sieg der Moral: Sic Börse ist bemoralisirt. Die FriedenMwegmg. Deutschlands Antwort auf Wilsons Note findet in der Heimath allge A meine Billigung. Nur gewisse Organe der Alldeutschen uH Konservativen haben Mancher lei auszusetzen. 2 3 Die deutsche Antwort auf die Note des Präsidenten Wilson, sowie die Schnel ligkeit, mit der sie erfolgt ist, haben im Allgemeinen im Volke und in der deut schen Presse volle Billigung gefunden. ZiAr gewisse antiamerikanische Blätter geben ihrem Proteste gegen jegliche Einmischung seitens des Präsidenten Wilson recht kräftigen Ausdruck. So schreibt z. B. Graf Reventlow, daß sich kavm ein deutscher Friedensde legat sinken würde, der sich nach den letzti:n Reden der Premiers Lloyd George und Briand noch an denselben Konferenztisch mit britischen und sran zösischen Delegaten setzen würde, bevor die Anschuldigungen in diesen Reden nicht von den betreffenden Regierungen revozirt worden wären. 'Die „Tägliche Rundschau" gibt be sonders ihrer Genngthuung darüber Ausdruck, daß die Neutralen zu der eigentlichen Friedenskonferenz nicht zugelassen werden sollen und versichert dann, daß das deutsche Volk später die Gründung einer internationalen Völ kerliga zur Wahrung des Weltfriedens mit Freuden begrüßen werde. Das Mißtrauen gewisier konserva tiven und alldeutschen Kreisen gegen einen jeden Porschlag, der aus Ameri ka und von dem Präsidenten Wilson kommt, wird jetzt jedenfalls von der deutschen Regierung nicht getheilt, wie schon der ganze Wortlaut der deuWen Antwortnote kundthüt. In Bezug auf den Erfolg der gan zen Friedensbewegung gibt man sich aber in Deutschland weder in den Re gierungskreisen, noch im Volke einem schrankenlosen Optimismus hin. Sollte es aber dennoch in der nächsten Zukunft zu einer Friedenskonferenz kommen,, so dürfte diese aller Wahrscheinlichkeit nach in der Schweiz abgehalten jverden, welches Land sich schön wegen seiner zentralen Lage und seines vorzüglichen Hotelwesens am Besten zu einer sol chen internationalen .Versammlung eignen wiirde. Deutschlands Antwort auf die Note der Schweiz. 2 8 Tie deutsche Regierung hat heute dem Gesandten der Schjveiz in Berlin die Antwort auf die Friedensnote der Eid genossenschaft überreicht. Ter Wortlaut dieses Schriftstückes deckt sich dem Sin ne nach mit der deiltschen -Antwort auf die Note Wilsons und es wird auch nebenbei noch auf diese beiden SchrM stücke direkt Bezug genommen. Die deutsche Regierung erkennt in der Antwortnote vor Allem die Huma nitären Motive der schweizer Mtthei lung voll und ganz an und betont dann wieder, daß die Cnnberufung einer Friedenskonferenz der sicherste Weg zur Erzielüng eines dauernden Friedens tväre. Zum Schlüsse des Schriftstückes wird dann auf das Be stri^en hingewiesen, die große Aufgabe der kMftigen Verhinderung von Krie gen mit Unterstützung der Mutralen in Angriff zu nehmen, aber erst nach dem Abschlüsse des derzeitigen Welt kriege?. Mesbezüglich lautet der Schlußabschnitt der deutschen,AntIvort note: ^'5'/. „Wenn die Schweiz, die getreu ihren hehren Traditionen, durch ihre Be mühungen zur Linderung der durch diesen Krieg verursachten Loiden sich den ewigen Tank Aller erworben hat, nach dem Ende dieses Krieges dazu beitragen will, die Tauer des künftigen Weltsrisdens zu sichern, so. wird eine solche Mitwirkung von der deutschen Nation und der deutschen Regierung mit ^Freuden begrüßt werden." Pariser Presse will nichts von eii»er FriedenskonferenZj hören. a 2 8 Morgenzeittnvgen erklärten heute ein stimmig die deutsche Antlvortnote für eine höfliche Ablehnung des Vorfchla ges des Präsidenten Wilson. Der „Matin" schreibt, daß die ?lnt wort Deutschlands gerade die Haupt forderung der Note Wilsons durch den Wunsch nach einer FriedenSkonserenz ignorire. Der «Petit Parisien" sagt, daß die Antwort Detitschlands keine offene Er widerung der amerikanischen Note wä re. sondern nur eine heuchlerischeAus rede. Die Zentralniächte ignorirten einfach das Verlangen nach Bekannt gäbe der Friedensbedingungen und verlangten eine Friedenskonferenz oh "ne jegliche Präliminariett. i- Präsident soll Aus Wilson kennt seine Pappenheimer! Oberhlah»h»ermaul Auch die Antwort der k. und k. Re gierung gibt dem Verlangen nach der sosortigen Einberufung eines Friedens kongresses Ausdruck und betoilt, daß die Verhandlungen zurSchaffling einer "iga zwecks Wahrung des tiinftigen Weltfriedens ern nach dem definitiven Abschlüsse des Jetzigen Washing o'n. 28. Tez. Gleich nach der Besprechung, welche der Prä sident und der Sekretär Lansing nach dem Eintresfen der offiziellen Antwort noten der beiden Mitt^lnrächte hatten, wurde im Staatsdepartement amtlich bekannt gegeben, daß von jetzt an die allerstrengste Diskretion in Bezug aus den weiteren Fortgang der Verhand lungen zugunsten von Friedensunter handlungen gewahrt werden sollte. Es sollen von der Bimdesregierung keine diesbezüglichen Erklärungen mehr ver össentlitch werÄeil. noch irgend welche Gerüchte diskutirt. bestätigt oder des avouirt werden. Tiese neue Taktik unserer Regierung wird hier so ausgelegt, daß mit den beiden offiziellen Noten der beiden Ne gierungen höchst wahrscheinlich auch noch vertrauliche M,ittheilungen ange langt sind, in denen Teutschland und die Doppelmonarchie sich bereit erklä ren, der Bundesregierung unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit ihre Friedensbedingungen mitzutheilen. um die Entente daran zu verhindern, die ganze Friedensbewegung durch eine summarische Ablehnung der Vorschläge der Mittelmächte uud des Präsidenten Wilson jetzt schon im Keilne zu er sticken. In gewissen Kreisen geht man sogar so weit zu behaupten, daß Präsident Wilson bereits im Besitze der deutschen Friedensbedingungen sei und daß die ser Umstand die Bundesregierung na türlich zu der denkbar größten Vorsicht verpflichte. Auch Graf Bernstorff scheint ähnliche Bermuthungen zu haben. W a 2 8 deutsche Botschafter Graf Bernstorff wiederholte heute nochmals, daß die deutsche Antwort nur als eine volle Annahme des amerikailischen Vorschla ges aufzufassen sei und daß die Bun desregierung zweifellos zederzeit die Friedensbedingungen der Mttelmächte erfahren könnte. Der deutsche Diplomat ging dani: noch weiter und meinte, daß der neue deutsche Staatssekretär des Auswärti gen Amtes Dr. Zimmerniann vielleicht Stephan Pichon schreibt inr „Petit Journal": «Die amerikanische Note, über deren Motive und Ziele wir uns immer noch nicht klar sind, hat jetzt wenigstens daS eine Gute gehabt, daß sie die scheinhei ligen Friedensmanöver Deutschlands entlarvt hat." Schweden macht nicht mit! London. 28. Dez. Eine Depesche der Exchange Telegraph Co. ausStock holm meldet, daß das schwedische Mi nisterium des Auswärtigen heute amt» lich bekannt gegeben hat, daß es bisher keine Schritte zur Förderung von Frie densverhandlungen unternonnnen hat inid anch kein derartiges Vorgehen be absichtigt. M' Auch Graf Bernstcrfs glaubt, daß Botschafter Gerard bereits die deutschen .Friedensbedingungen erhalten hat Allerlei Geriichte 'diirchschwirren '"..^^die Bundeshauptstadt Präsident soll bereils in vertraulichen Unter '^Handlungen mit Berlin stehen Tie Geriichte über die deutschen For "derungen und Konzessionen klingen recht unglaubhatt Graf Bern storff verwahrt sich gegen böswillige Insinuationen. dervlilldeshauptstadt D«utsche und iisterreichische Note ein getroffen. W a 2 3 Wohl die Antwort der deutschen Regie rung, als auch die der Dvppelmonar chie sind heute im Staatsdepartement eingetrosfen und wurden vom Sekretär Lansing sofort dem Präsidenten unter breitet. Tie beiden Noten sind dem Wortlaute nach beinahe identisch und unterscheiden sich auch nur in kaum nennensiverthen Ausdrücken von dem bereits in Berlin veröffentlichten Texte der deutschen Antwortnote. Krieges begin nen sollten Strengste Diskretion soll von jeüt ab gewahrt werden, »7? e^ ?''ßl. -t Lansing und Staatsdepartement zur strengsten Diskretion verpflichtet. Mttaoliche Mittheilung Deutschlands erhalten haben. Die deutsche Regietung angeblich bereit, ihre FriedenSbedini,unl,en zn nen-^ nen, um Friedenskongres: zu ermöglichen. '.!P. Jahrgaug öS No. 314 jetzt schon die deurschen Friedensbevin gungen den? an?erikanischen Borschafter mitgetheilt und dieser sie an den Präsi denten weitergesandt hätte. v-^n Bezug atif gewisse Gerüchte und BehauptunIen, die zweifellos aus deni hiesigen Lager der Alliirten stammten, gab Graf Bernstorff dann noch die fol gende Erklärung ab: „Eine jede Behauptung, daß ich der deutschen Regierung geratyen hätte, die ^'riehen?anträge zu stellen, unt das Interesse derBundesregierung von dem deutschen Tauchbootkriege abzulenken, ist eine ganz ilnqualisizirte Li'i^ge. Tie-/ ses ganze ewige Gerede, dasz zwiscben den Ver. Staten und Deutschland eiir Bruch infolge der Tauchbootaffairen gedroht hätte, muß als blödes, nuchi ges Geschwälz bezeichnet jverden. Allerlei Gerüchte und Muth mastitngen. W a n, 2 8. De Ten ganzen heuligenTag über duich!chw,l.r ten allerlei Gerüchte über die deutschen Friedensbedingungen die Bundes hauptstadt und zirktilirten auch in glaubhafteren Formen in den hiesigen Negierungskreisen. ES wurde behaup tet. daß Teutschland gejvillt sei, alles in seiner Macht Stehende zu thim, um nur die Entente daran zu verhindern, ihre Theilnßhme an. eimr Friedens?, konferenz schlankweg abzulehnen. Es hieß, daß Teutschland in dieser Absicht seine Friedensbedingungen in den Hauptpunkten nochinals revidirt und modifizirt hätte. Als Hauptforde rungen resp. Zugeständnisse Teutsch lands zur Beschleunigung eines Frie densabschlusses wurde hier heute das Folgende kolportirt: Räunlung der okknpirten Theils Frankreichs. Räumung Belgiens und Schadlos- haltung von deren Zivilbevölkerung, soweit dieselbe an Güit oder Blut in folge der Okkupirtlng gelitten hat. Räumung der besetzten Gebiete Rußlands unter der BedinMng der .Anerkennug Polens und der Schad loshaltung Teutschlands für die Inva-? sion Ost Preußens. Lösung der Valkansrage nach deii Wünschen der Zentralmächte. Rückerstattung lämmtlicher dentschenl Kolonien unter Tchadloshaltung von deren Bewohnern seitens der Alliirten, Tie Entente scheint auf ihrer Ab lehnung zu beharren. W ashingto n. 28. Tez. WaZ die Haltung der Ententemächte gegen über den Friedensanträgen anbelangt, so sollen hier nur sehr spärliche ver tratlliche Berichte bei der Bundesregie rung eingelausen sein und auch diese scheinen alle daraus hinzudeuten, daß die Alliirten im Einklänge mit den Re den ihrer Staatsmänner noch imnier fest entschlossen sind, sowohl die Frie densanträge der Zentralmächte. als auch den Vorschlag des Präsidenten Wilson summarisch abzulehnen, so lange Deutschland sich nicht dazu be quemt, vdr aller Welt seine Frieden-? bedingungen. Forderungen und Kon zessionen bekannt zu machen. Flottendemonstration zur Feier der Er-ü Werbung von Täuisch-Westindien. Washingto n, 28. Tez. Beamte des Stazi^ts- und Marinedepartenients beschästigen sich init Plänen einer gro ßen Marinedemonskxation anlaßlich der Erwerbung der dänisch weslindi schen Inseln dnrch die Ver. Staaten. Wahrscheinlich wird die ganze atlanti sche Flotte zur Betheiligung an der Feier der Erwerbung der lange erstreb ten Marinebasis in Weslindien nach St. Thomas beorde'.t werden. Ter dä nische Gesandte Brun hat heute das Staatsdepartement in Kenntniß ge setzt. daß der Vertrag über den Verkauf der Inseln von 5^Xinig Christian ge nehmigt worden ist und am 30. De zember von Kopenhagen nach Washing ton abgehen ivird. Tie atlantischeFlot te wird sich im kommenden Monat in^ Guantanamo. Cuba, sür die Winter manöver mobilisiren. Hilss Marine sekretär Rosevelt wird Revue iiber die-, sell?e abnehmen» 'i' 1 '-A MIM \n\n Von.^ Lech, -welcher als Nach