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V: PH j,' 4 ?e x': \. "*o W a ii, Febr. Die hie figen Diplomaten der Enten teincichte geben gm,*, plötzlich und offen ihren Hofsnungen Ausdruck, das) die Ber. Staate» nicht aktiv mit Kriegt theil »eh in eit werden. Bcrschicdenc dieser Herren erklärten heute, das? sie de fürchteten, daft die deutsche Regiernug den vollen Bruch mit den Bei*. Staaten absichtlich herbeizuführen sucht, mit dann bie amerikanischen Muuitions sendttngcn, sowie bcit ganzen übrigen Export aus Amerika nach bcit Enten tcläudern desto wirkungsvoller und ganz nach bcit internationalen Gesehen gegenüber einem kriegführenden Lande abschneiden und vernichten zu können. Es hies: heute hier, das: vie alliirten Diplomaten zwar ganz entzückt waren über bett Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen bcit Bcr. Staa ten und Deutschland, als einer Bcr dammung des unbeschränkten Seekrie ge? Deutschlands, bast ben Herren aber jetzt angesichts bcr unerwartet energi schen »iitb weitgehenden Kricgsrnstun gett der Bnnbesrcgicruug allmählich eine VliiiifclMUit über den Würfen läuft. Unsere Schiffahrt nach bcit neuen Gefahrzoiteu. k, (». Febr. Wie hier heute in Schiffahrtskreise» gesagt tvnr de, hak btc Biinbesregicruitg den ame rikanischen Reebeiu bisher noch keine offiziellcnBorschriften über benSchiffs verkehr nach den neuen deutschen Bio rfabezoitcit gemacht, fonbern es den Recbcru freigestellt,, ihre Schiffe auf ihr eigenes Risiko abfahre» zu lassen. Die Biindesregiernttg hat ihrer dies bezüglichen Erklärung jedoch die Mah Illing hinzugefügt, baft die Reeder sich jetzt stets vor Aitgcit halten sollte«, baft durch ein jebes nach bcit neuen Gefahr enen entsandte Schiff die unmittclba rc Gefahr eines Kriegsausbruches mit Deutschland herbeibeschworen wirb. _L?_ 219—221 4. Stt. Davenport, Ja. De« Alliirten geht plötzlich ein Licht auf! Deutschland sott den Krieg mit den Wer. Staaten nuter allen Umständen zu soreiren suchen. Um die amerikanischen Kriegstransporte desto besser versenke« zu können. VI»# diesem Gfmide folic» die alliirte» Diplomaten in Washington Plöhlich Befürworter des Friedens geworden sein. Eine Erklärung de? Pmsidciiten bed Teutschamerikaiiischen 9iatioimlbuitbey Die jeder flute $vut|d)amcrifaiicr unterschreiben kamt Verlangt Bollsreferendum über dieKviegSerllärnng Die shsteina tische litt# livauchbnvmachiuifl aller iutentirten deutschen Schiffe Ersolflte lvie aus ein Kommando aus Berlin Arnerilaiter in Teutschland »vollen drüben bleiben, mich wenn ein Krieg ausbricht Müssen sich doch bei den „Hunnen und Barbaren" und in dein „Hitnyevlmibc" recht wohl suhle» I Ans htm Jnlaiidc. Eine öffentliche Erklärung des Priisi beuten Hextimer des Teutsch-nme rilnilifchcn 9intiyiinlbmibc:t. Der Dampfer „St. Louis" dcrAmc riknuifchen Linie, besscii Abfahrt »ach Englanb schon zweimal verschoben wurde und bcr heute abdampfen sollte, wurde nochmals bis zum Donnerstag Mittag zurückgehalten. Tie Standard Oil Eompaini hat heute angeordnet, bast alle ihre Dampfer im Hafen ver bleiben sollen. Der White Star Liner „Eretie" ist heute mit 102 Passagieren, barunte.r sechs nmerikanischenBiirgern, nach .kä sen in bcr neuen Kriegszone im AZit tellänbischen Meere abgefahren. Er führte eine große Ladung und ein Gr schiih auf beut Verdeck mit sich. Die beiden einzigen amerikanischen Passa gierdampfer auf hoher See sind jetzt die „5N»»nland" und die „New York" die aber beide bereits bie neuen Ge fallt zone» hinter sich haben. Armes Deutschlanb, jetzt bist du ret tiingslos verlöre»! W a 1 a a, (». Febr. Dr. CSlitti'Icv ft. HcAjomcr, der Priisibeiit^ •bev Deutsch omct'ifniiifchci! Rational bunded, beut rund drei Millionen Tcutschamerikaner nl: Mitglieder aii flclförcn, mufite sich iit den lebten Ta «en im Osten bc* Landes scharf frith siren lassen, ivcil er ein Befürworter de« Bolksrescrenditiits über eine jede .Kriegserklärung uusereo üniibcv ist. Um seinen diesbezüglichen Standpunkt, sonne auch seine loyalen ölcfiililc al? nctrciicr Bürger dieses Landes kund jiidmii, hat Herr Hexamer heute die folgende Erklärung erlassen: „Wenn es ,iiiiit Kriege kommen soll te, so werbe ich fest und treu zu den Ber. Staaten stehen und Alles unter ftiihe», was unser Land unternehmen wird, bis dahin bin ich aber der festen Ucbcr.zeugnng, das? kein Land einen .Strien dtliirot sollte, ohne diese Frage zuerst burch ein Pol ko referendum ent schieden 3» haben." Hen Mttrtcn in Washington geht ganz plötzlich ein grosieo Bogenlicht auf. dent Wilson hat heute den ältesten Sohn Teddiis des Fürchterlichen. Theo dorv Miooseuelt Jr., zum Major der Xiifoutcric iu unserem neuen Rcservc Cfftzierforpv ernannt. Seine Auobil bitiifl zum Stabsoffizier hat dieser künftige Besieger Deutschlands int vo rigen ^ahre in einem Sommerlager" bei Plattoburg flenoffen. Wir bitten hiermit diesen Suffragetten Alles ab, was wir jemals gegen sie gesagt ober geschrieben haben! W a fl », 0. Febr. Line Anzahl Frauen, welche eine hervorra gende Rolle in der Fraueiisliminrechts bewegung spielen, haben ctiu Montafl in Washington einen Ausschuß orgaiti firt, ivelcher Win. v. Bruau* Borschlag ihtilifl nnteviriiiieu soll, daß eine Refe reitbumabstimntuug bariiber vorgenoiu ir.eii werden solle, ob die Bev. Staa ten Teutschland Mr ten erklären sollen aus einem anderen Grund als tat sächlicher Invasion deö Landes. Ter Ausschuß wirb mit einem zum gleichen Zweck in Hew f)ütl orflanifirtcii zu l"nturnen arbeiten. Schon das Anstauchen eines kleine» ja panischen Geschwaders erweckt jetit Unbehagen. ii 1 II I u, 0. Febr. Tie fle riichtiveise gemeldete Ankunft eines Geschivaders von japanischen Kriegs schiffen in den hawaiischen Gewässern erfuhr am Montafl eine gewisse Bestä tigung durch Berichte von Passagieren des Tainpfers Shinyo Mhru von bev oiio Mifeit .siaisha Linie, der aus Japan in Honolulu, T. H., eintraf. ieselben erzählten, das sie früh am Moutagiuovflen einen Sirciijev gesehen hätten. Tie Kriefloschiffe, welche, wie es heiszt, in der Nachbarschaft von Houo lulu mauövrivten, sind die „Tokiwa", „Iwata" und „?,isshin". Bundes Seesoldaten bewache» deut sche Fiittkenstation in Tuckerton. a a. (!. Febr. Eine von einem Korporal befehligte Ab theilung von 8 Marinesoldaten aus dein Schiffsbaithofe von Philadelphia, Pa., machte sich zeitig am Montag abend liiich Tuckerton, ?«'. J., auf, mit die deutsche Funkeiistation baselbst zn bewachen. Beamte des Schisfsbauho fes sagten, bas dieser Schritt auf An weisung seitens des Mariuedepavte mentd in Wafhingkon geschah. Gompers appellirt mt die deutschen Arbeiterverbänbe. W a ii, ». Febr. Einen Appell an die orflanifirten Avbeitev in Deutschland, ihren Einslus darauf zu verwenden, dah die Erweiterung des Bruches mit den Bereinigten Staaten verhütet wird, kabelte heute Samuel Gompers, der Präsident der American Federation of Labov, in einer Depesche an Mail Legien. den Präsidenten bev deutschen Arbeiter Bcrluiude. Tie Depesche lautet: „Können Sie nicht die deutsche Regierung bestimmen, ei nen Bruch mit den Bereinigten Staa ten zu vermeiden und dabnvch einen allgemeinen Konflikt zn verhüten?" (Wenn Genosse Legien sich auch in dieser kritischen Zeit seinen gesunden Humor bewahrt hat, so schickt er Herrn Gompers als Antwort dieselbe Depe sche zurück und setzt nur im Text statt „deutsche" Regierung „amerikanische" Regierung und statt.,BereinigtcuStna lou" das Wort „Deutschland". Amn. d. Red.) Lonalitätsbefchliisse deutscher Bereine. N 6 I gestern Abend stattgefundenen Ber saminliing deutscher, österreichischer und ungarischer Bereine dahiev wurde eine Resolution angenommen, welche „unbedingte Irene und Ergebenheit" für die Ber. Staaten versichert. 'A-V **•*,« *]w®r% "-if-w- ff Diese und noch andere ähnliche Bot schaften werden dem Präsidenten Wil son übermittelt. Wege» dieses Negers wären vielleicht Ströme Blutes geflossen. W a 0 amerikanischen Staatsamt ist ein vor läufiger, nur sehr dürftiger Bericht des amerikanischen Konsuls Frost in Cueenstowii über die „Eavestoue" Zerstörung ziiflegangen. Neu ist darin nur die Thatsache, das das Schiff ein provisorisches britisches Kohlenboot war. Dec Bericht lautet: „Provisorisches britisches.Kohlenboot „Eavestoue" durch Geschiipfeuev von deutschein Tauchboot gestern in der Nachbarschaft von Festnet versenkt. Amerikanischer Neger, Richard Wal laee von Baltimore, ein Matrose— getödtet, mährend der Beschießung eines Bootes, als dasselbe gerade den Dampfer verlassen hatte. Einzelheiten noch nicht erhältlich." Alle iiitcinirtcit beutschen Dampfer sind wie auf ci» Jtoiiiiitnndo für lange Monate unbrauchbar ge macht worden. W a it it, G. Febr. Ein je der der 17 deutschen Dampfer in den Häsen der Philippinen, die von den Bnitdesbehörden „in Obhut" genom in eil worden ftnb, ist von feiner eigenen Mannschaft derart unbrauchbar ge macht worbcit, baf? er erst in sechs A!o irnteii oder noch später wieder seetüch tig gemacht werde» kann. Thatsächlich ist die Unbrauchbar»!» chiiug aller in amerikanischen Häfen intrritirtcii deutschen Dampfer so gründlich, systematisch und gleichzeitig durchgeführt worden, daß man sich nicht dem Eindruck verschlies?en kann, das? diese .Handlungen auf ei» j!om in(i„do, vielleicht direkt aus Berlin, ausgeführt worden sind. Es wird in der Bundeshauptstadt wieder betont, das? keine Absicht be steht, die deutschen Schiffe zu beschloß nähme» oder gar zu 6citiilicit, selbst nicht, wenn cht Krieg ausbrechen soll te. 9»ntitrlich nicht, da die Schiffe ja auf Monate hinaus unbrauchbar ge macht sind!) Alls drm Ausland. In Deutschland brücken sichRegieruugs kreise, Preßorgane und die Be völkerung in einer gleich maß vollen Weise aus. Staatssekretär Dr. Zimmermann kann sogar in Wilsons Rede einen frtcb lich freundlichen llnterton finbett. a S a (!. Febr. Tie llcberfee Nachrichten agentur sendet heute die folgenbe Ber öffcutlichung aus: „Trotzdem heute Nachmittag noch keine offizielle Mittheilung von beut Abbruche bcr diplomatischen Beziehun gen zwischen den Ber. Staaten und eutschland in Berlin angelangt war (?), hat doch bev Wortlaut der Kou greftrede des Präsidenten Wilson im großen Publikum sowohl, als auch in deuRegierungSkrcisen, die letzten Zwei fel a» der Wahrheit der vorherigen Meldungen behoben. Der Staatssekre tär des Auswärtigen Amtes, Tr.Zim mertnanii, hat heute der Uebersee Nachvichtenagentuv die folgenbe Ev kläriiug zugehen lassen: „Wir bedauern diese Maßnahme des Präsidenten Wilson um' so mchv, da iviv im Widerspruche zu allen in tevuationalen Gesetzen und Gebräu chen von einem jeden direkten Bericht mit der Welt jenseits des Atlantischen jzeans al'fleschnittcn sind. Wir erin nern uivj abev hierbei, das amerikani sche Diplomaten Ivährend der letzten Monate in verschiedenen feindlichen Ländern die beutscheu Interessen wahr genommen haben unb dies mit großer Pflichttreue und vollem Erfolge ge thcin haben." „Ter Tert der Rede des Präsiden teil ist von uns in Ermangelung ande rer amtlicher Berichte auf bas Aller flcuaucsic durchstndirt worden. Da wir selbst absolut keine Gründe für feind liche Gefü.hle flcflcni'tbev den Ber.Staa haben und wir uns der traditionel len Fvenndschafk zwischen den beiden Ländern faktisch seit den ersten Tagen der Gründung der Ber. Staaten vor Angeiihalten. so würdigen wir natür lich vor Allem die Worte des Präsiden ten von nicht feindlichem, Gharalter, die allerdings neben Aatftcruitgcn von grundverschiedener Tendenz in derBot schaft des Herrn Wilson, wie sie uns von Renters übermittelt worden ist, gefunden werden können. In diesen Worten gibt der Präsident die Bev sichentng. das er keinen „krieflevischeu Konflikt" mit Tentschland wünscht und ich kann diesem hinzufügen, daft wiv diese Stefle ans der Rede des Präsi- f: Mittwoch, de« 7. Februar 1917 Gerard dars sticht abreisen! a 0 Es 'ist amtlich bekannt gegeben worden, das der amerikanische Botschafter Gerard nicht früher von Berlin abreisen darf, bis die deutsche Regierung sich da von überzeugt hat, daß der Graf Bcrnstorff und dessen Suite von der amerikanischen Regierung das ihnen zukommende freieGe Icifc erwirkt erhalten haben. bellten, sowie einige andere, burchaus billigen und sie auch uns aus der Seele gesprochen sind." „Während wir glauben, bis zu ei nem gewissen Grade einsehen zu köit not, was die Bundesregierung zu ih rer jetzigen Haltung geführt hat, hat ten wir andererseits erwartet, das auch der Präsident seinerseits die Gründe, die uns zu unserem Vorgehen gezwun gen haben, einsehen würde, was aber anscheinend leider nicht der Fall gewe sen ist." Helvetia kündigt als die erste neutrale Nation dein Präsidenten Wilson die Gefolgschaft. a 6 wurde heute amtlich bekannt gegeben, daß der Buudesrath in seiner Antwort auf die letzte Note des PräsidentenWil so» diesem mitgetheilt hat, daß die Eidgenossenschaft die diplomatifchenBe .ziehungen zu Deutschland nicht dem Rathe des Präsidenten getttäf? abbre chen, sondern auch fernerhin ihre bis herige strikte Neutralität bewahre» werde. Auch Spanien dürfte sich kaum Wilson zuliebe der Gefahr eines Krieges aussetzen. a a 6 Die spanische Regierung hat gester» in Beantwortung der Ankündigung des unbeschrjinkten deutsche» Seekrieges ei neu energischen Protest gegen diese Maßnahme an die Berliner Re gierung gesandt. Zu gleicher Zeit wird hier aber auch bekannt gegeben, daß der spanischeBot schafter in Berlin die Wahrnehmung der ainerikanischen Interessen in Deutschland übernehmen wird und dies wird hier so ausgelegt, daß die spanische Regierung es unter keinen Umstäitbeit auf eine» Krieg mHTeutsch land wird ankommen lassen. Absolut keine Plytik, Erregung oder Erbitterung iu Deutschland. Berlin, 6. Febr. Tie Nachricht vo» dem Bruch mit de» Ber. Staaten hat hier nicht einmal auf der Börse einen iienitenswerthe» Eindruck »der gar eine Panik hervorgerufen. Die deutschen Zeitungen geben heute nur ihrem größte» Erstaunen darüber Ausdruck, mit welkem Rechte jeht schon die in amerikanischen Häfen in ternirte» deutsche» Schiffe von den Bundesbeliörden beschlagnahmt wer de» körnten. In Besprechung der heutigen Bor gänge auf der amerikanischen Botschaft berichte» die meisten Blätter, daß die Mehrzahl der hier lebenden Amerika tier hier bleiben möchte, ganz gleich, ob es zum Kriege kommen sollte oder nicht. Diese Zeitnngen betonen ganz ausdrücklich, daß diese deutschsreimd lichen Amerikaner ruhig in Deutschland bleiben sollen, da ma.it gegen sie per sönlich absolut keine feindlichen Ge fühle hegt und das deutsche Boll viele zu wohlgesittet ist, um sich z» seindli chen Demoustrationen oder sonstigen Rowdn Akte» gegen die Amerikaner im Laude hinreißen zu lassen. Botschafter Gerard schon auf der Heimreise. it, G. Febr. Die Central News Co. behauptet, eine Nachricht er halten zu haben, daß dev amerikanische Botschafter Oktard in Berlin bereits die Heimreise angetreten hätte und noch, heute in der Schweiz eintreffen sollte. Diese Nachricht hat aber noch keine weitere Bestätigung gefunden. Das schwer enttäuschte England muß konstatireit, daß die neutralen Län der dem Präsidenten Wilson nicht aufs Wort pariren. London, (. Febr. Hier erwartet man in einer unbeschreiblichen Span nung die Entscheidung der Neutralen über den Borschlag des Präsidenten Wilson, sich dem Borgehen der Ber. Staaten gegen Deutschland anzuschlie ßen. Es scheint jedoch nach Anfragen in den hiesigen Gesandtschaften der neu traten Länder, als ob deren Regierun gen siel-, den Borschlag des Herrn Wil son zum Mindesten sehr reiflich über legen werden. In einer der Gesandt schaften der drei skandinavischen La»- Nemokx»t der Irnirbc darauf hingewiesen, daß die Bcr. Staaten, die so weit vom Kriegs schauplahe abliegen, es sich schon leisten könnten, einen Krieg vom Zaune zn brechen, baß sie sich dies jedoch wahr scheinlich ebenfalls mehrmals überle gen iviivbeit, wenn sie Grenzen direkt an der Kriegszone zu vertheidigen hätten. Keine Erbitterung gegen Amerikaner in Deutschland. S if iit, über London. 0. Febr. Wie Privatdepeschen ans Berlin besagen, hat das deutsche Volk die Nachricht vom Abbruch der diplomatic l'cheit Beziehungen zwischen den Ber einigten Staaten und Deutschland mit ruhiger Fassung aufgenommen. „Nach den aus den Bereinigten Staaten eingetroffenen Nachrichten zu urtheilen", sagt eine Berliner Tepe sche, „herrscht dort unvergleichlich grö ßere Erbitterung gegen die Deutschen, als hier gegen Amerikaner." Deutsche Zeitungen nehmen aber kein Blatt vor den Mund. ii, über London, 0. Febr. Das sozialistische Parteiorgan, der „Vorwärts" schreibt heute, daß beide Parteien, Amerika und Deutschland, da5 ewige Gerede über die Forderun gen der Moral unb der Humanität einstellen sollten, unb fährt bann fort: „Tie Amerikaner haben es leicht, von den heiligen Gesetzen der Mensch Itchkcit zu reden, die von den Deut schen mir Füßen getreten mürben. Sic sind in ihrer Eristenz nicht bedroht sie wissen nichts von dem „Vergnü gen" des Lebens in den Schützengrä ben, und wenn sie Brot, Butter, Speck, Käse. Milch und Eier imtuschcn, kön nen sie in den nächsten Laben gehen und diese Artikel laufen. Tie Ame rikaner haben so wenig Recht, uns Sittenprebigten zu halten, wie ein wohlgenährter Bürger dao Recht hat, einen armen Teufel zu richten, wel cher infolge bitterer Noth mit den Ge setzen in Konflikt kommt." Die „Post" ist der Ansicht, daß Amerikas Thcilnahmc am Krieg die Lage kaiitn ändern wird und daß der Eintritt jenes Landes in den Krieg den Wirten keine größere Hilfe bringen kann, als es denselben bereits durch die Lieferung von Schießbedars und das Borgen von Geld geleistet hat. Ein ganz ^«parteiisches Urtheil. 6 (llebersec Nachrichtenagentur.) Die schweizer' Zeitung „Neue ZiivicherNach richten" bespricht den Status der beut schen Maßnahme bezüglich der Sperr zone auf dem Ozean. Die Zeitung er klärt. die deutsche Maßnahme sei vom legalen Standpunkt nicht anfechtbar, besonders da Teutschland und Oester reich Ungarn jetzt nur das thäten, ivtvs ihre Feinde schon vorher gethatt hätten unb zivar u. a. auch gegen Grie chenland. Wirb unsere Politik wicdcrmal von London ans dirigirt? a a nische Botschafter W. H. Page hatte gestern eine lange Konferenz mit dem britischen Sekretär des Acnßcrn Bal four später fand eine ebenso lange Konferenz zwischen Page und dem spanischue Botschafter in der amerika nischen Botschaft in London statt. Heber den Verlauf der beiden Unter Haltungen wurde strengstes Still schweigen gewahrt, doch wirb denselben hohe Bedeutung beigemessen. Earranza soll dem deutschen Kaiser Glück gewünscht haben? E Scpcsche aus Amsterdam zitirt eine Nachricht bes Tclegraaf. die behauptet, daß der mexikanische Defacto Präsi dent, GeneralCarranza, dem deutschen Kaiser seine besten Wünsche für dieZn knnft überfallet hätte. (Nach der ame rikanischen ..Strafexpedition" uachMe xiko klingt diese Nachricht wie ein flit ter Witz. Aber es wird sich wohl nur um eine verspätete Geburtstaflsgratu Iation des mexikanischen Machthabers handeln. Anw. d. Red.) Graf Emeritin konferirt mit dem Bot schaster Pettfield. A si a nt, übet London. 6. Febr. Eine Wiener Depesche meldet nach Amsterdam, daß bcr gemeinschaft liche österreichisch ungarische Minister des Acußcru Graf Gzcrnin von Chu deniv eine einstiindige Besprechung mit dem amerikanischen Botschafter C. F. Penfield hatte. Weitere 1 deutsche Preßstimme«. Die „Bossische Zeitung" sagt: „Neue Feinde bedeuten für uns wohl neue Kämpfe, aber auch neucSie ge. Wir hoffen, daß sieb die europäi schen Neutralen durch den schicksals schweren Schritt der Bcr. Staaten nicht beeinflussen lassen werden. Während Bei der heutigen Kabineltc-sitzung erstatteten jedoch die einzelnenMitglie der bev Kabinetts hauptsächlich ihre Rapporte über die Kriegsrüitungen der einzelnen Departement*. Aitcb die friedfertigen Acufjcruuflcit des deut schen Staatssekretärs Tr. Zimmer mann sollen bei der Sitzung zur Spra che gekommen sein. Sie fanden jedoch mir wenig Anklangt da sie ja nicht die erhoffte Ankündigung ivetteren Nachge bens Deutschlands gebracht haben. Der Tod des amerikanischen Negers Wallace bei der Bersenkung des engli scheu Dampfers „Eavesrone" wirb hier allgemein als kein Kriegsgrund ange sehen, da das Schiff ein Kohlendam pfer im Ticnste der englischen -Admira lität gewesen sein soll, also als Kriegs schiff betrachtet werden kann. Tie Bundesregierung hat jetzt eutschland gegenüber wieder die Po litik des „wachsamen AbWartens" an genommen. Sollten allerdings weitere amerikanische Leben verloren oder amerikanische Schiffe gesetzwidrig ver senkt werden, so wird die Buudesre gierung sofort ohne alle weiteren Prä limiitaricn in der vom Präsidenten in seiner Kougreßbotschaft kundgegebenen Weise gegen Teutschland vorgeben. Die übrigen Neutralen wollen sich an scheinend nicht auf Wilfono Politik einlassen. W a n, (. Febr. Jm Staatsdepartement mufite man heute mit recht langen Mienen zugeben, dar, von den übrigen neutralen Ländern die Schweiz bereits abgewinkt hat und die übrigen neutralen.Regierungen auch anscheinend nicht die geringste ~uit zu verspüren scheinen, sich mit Leib und Seele zur Gesolgschaft der Wilson schen Politik Deutschland gegenüber zu ver pflichten. Nur einige südamerikanische Republiken sind anscheinend bereit, sich den Bcr. Staaten zwecks Berwirkli rfutitg gewisser ..panamerikanischer3te ale" anzuschließen. jedenfalls ist zurzeit aifcb Jiiv die Bundesregierung das nichtigste Prob- er ganzen Tauer des Krieges war Teutschland redlich bemüht, ihr schwe cs Loos nach Möglichkeit tt mildern. Ten Neutralen steht es frei, ifircWabl zu treffen. Aber Teutschland mus un abhängig von ihnen, seinen Weg gehen." Tie „Deutsche Tageszeitung" ver sichert. daß die Entscheidung der ame rikanischen Bundesregierung bie Lage kläre und die Festigkeit und Univider ruflichkeit der Entschließung berReidvs regterutifl in ein besseres Licht stelle. Noten hätten die beiden Mächte zur Genüge gewechselt. Englischer Passagierdampfer tvrpedirt. heute bekannt gegeben, das? der engli sche Dampfer „Port ülbclitibe", von 6000 Tonnen Gebalt. der Passagiere an Bord hatte, von einem deutschen Tauchboote torpedirt worden ist. Sechs undneunzig Personen solle« von dem Dampfer gerettet worden sein, lem das. die amerikanischen Handeln schiffe in ihren Rechten, die deutschen Jahrgang 66 Ro. 32 Wieder beim „vachsamen Abwarten"! Aber diesmal warten wir voller Beklemmungen auf den ersten Verlust eines amerikanischen Menschenlebens. Alle Vorbereitungen zu einem Kriege in Fieberhast betrieben. Ein neutraler Diplomat sagt beut Präsidenten über bic Beeinflussung bet! übrige» Neutralen grüublich feine Meinung. Präsident und Kabinett berathcit über die Lage Tie fetzten Frie&cnshoffj nungen scheinen geschwunden zu sein—Teutschland absolut entschlossen, bett angekündigten EntscheidungSkampf zur See durchzuführen Wie sollen unsere Schiffe in den neuen. Gefahrenen geschützt werden? Till praktische Lösung dieser Frage könnte alle die übertriebenen ftriensri'u stungen unnöthig machen Wenn man in Washington den Krieg nicht im Interesse Englandj für unumgänglich hielte I Aus dn Bundeshauptstadt Unsere Regierung ist wieder beimPriit zip des „wachsamen Abwarten*", aber diesmal Deutschland gegen über, angelangt. W a 0 dent Wilson besprach bei der heutigen itzung des Kabinetts alle Phasen der derzeitigen internationalen Lage, die litiv jeden Augenblick ben erwarteten Krieg mir den Zentralnuichtcn bringen kann, mit seinen Rathgcbern. l£v soll unter diesen Herren immer noch Eini ge geben, welche die Hoffnung nichr aufgeben wollen, daß die deutsche Re gierung sich doch noch im letztenAugen blicke zu einer Einschränkung ihrer angekündigten rücksichtslosen Seekrie ge? entschließen könnte. Blockadezonen durchfahren zu zu schützen und dies ist ein Problem, dessen praküscheLösuiig 1111seven2taats• tnänneru viel Kopfzerbechen und fclUaf^ lose Nächte bereitet. Alle Krieg-vorbereitungen werden ntil Hochdruck betrieben. 35 a gt u, !. Febr. Till botu Senator Stone eingebrachte Reso lution. dnrck die der Bundessenat daS Borgehen des Präsidenten Teutschland gegenüber bedingungslose gutheißen soll, kam heute nicht zur Debatte und Abstimmung, da der Senat in geschlos sener Erekutivsivnng tagte. Im Kou^ gresie ging cc- aber heute jedenfalls trotzdem sehr geschäftig zu, da auch heute wieder eine ganze Anzahl von Nothbehelfsvorlagen für die Landest vertheidigung durchgedrückt wurden. Tie republikanischen Senatoren be schlössen in einer Parteifonfcrcu die! Borlage des Senators Poinderterc- zun Bewilligung von 84,000,000 zumBau von 20 Hochice- und SO Kitsteu-Tauch^ booten zu untersrüven. oiu Rcprä'ett4 tantenhause wurde eine nachträglich«: Bewilligungsvorlage für Sie Bundes--! flotte in der Höhe von 815,000,000! durchgepeitscht. Ferner wurde die Be-» tvilligtingsborlage für die Buubec-ar^ inee in bcr Gemmmthohe von beinahe einer Biertel Milliarde Tollars im Repräsentantenhause einberichtet. Sic dürfte, ebenso wie die Borlage für die Küstenbefestigungen, in wenigen Tagen im Kongresse angenommen sein unb dem Präsidenten zur Bestätigung ö"4 gehen. Aus beut Kricgsbepartcincnt. 1 Washingto n, 0. Febr. Sekret tär Baker ordnete heute an, daß biö Reservevorräthe des Citavtiermct|*ter amtes für die Buudesartnee sofort so- lue it für den Kriegsfall neu ergänzt werden sollen, als die zur Zeit für diese Zwecke zur Berfügung stehenden Geld^ mittel erlauben. Ter öieueralaitartier^ titcistcr des Bundeoheereo. Öieneraltna^ jor Sharpe. hat sofort nach Empfang der Crdre aus dem Kru'gvDi'pavtcminifc ein ganzes Heer von Ankaussageutenl in das gauze'Land ausgeiandt, um die betreffenden Borrät he an ^cahrnngs- mittelu und sonstigen Bedarfsartikeln! iir das Heer einzukaufen. Zur Bcrhctmng bcr Neutralen. 1 Washington, (». Jvcbr. TicAuf^ forbcruitg von Präsibent Wilson nit bid neutralen Läuber, seinem Beispiel ztt folgen und die diplomntischen Berbiit* bungen mit Deutschlanb abziibrcdicity nannte heute ein angesehener neutra-« ler Diplomat eine gegen Teutschland gerichtete kriegerische Handlung. „Sic werden wohl kaum in bicfciit Kriege mit Deutschland zum Kainpfö kommen", sagte er, „aber ^lrc AiiM fordcruug an die anderen Nciitritleil kann kaum als eine friedliche Hand* liiitg bezeichnet werden." „Indem Sic andere Neutrale anfF fordern, die Bcrbinduiig mit Deutsch-« laiib abzubrechen, fordern Sic von ill* neu, sich als feinde Teutschlands zif erklären. Eine friedliche Handlung ist daraus nicht zu ersehen!" Aus dem Staate. Ein Tcutschamcrikaner, der den MntH hat, seiner Ueberzeitgung gctitäf? zu handeln. s, ^a., •!. jyebr. Teö Repräsentant Ctto Helming vom Ala4 ittakcc Eouutii in unserer Staatstcgis^ l'atnr. der sich als Einziger geweigert! hotte, für die Resolution zu stimmen, durch welche das Borgehen des Pväsi* Deuten Wilson Deutschland gcflcniibetJ gutgeheißen wurde, hat heute die nach4 stehende mannhafte Erklärung übe6 feine Handlungsweise veröffentlicht Helming ist 4S ^ahre alt unb in ^olvol von beutschen Eltern geboren. Et sagi te heute: „Mein erster Grund, nicht für did Resolution zu stimmen, war der, dah ^Fortsetzung auf der 6. Seite,)}