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$ K*'' Ct A •1 -i' e» if 'fr B«aH, 24. A»S»ft J, ''"s wi ,y L.^'F* '^. It fo .:»*. nonpn wn* jwpi stops» if L*/ •,e^^* |(, x", lSchwb.) üurj vor zwei Uhr stellte sich Rudi Hvie ein ahnungsloser Engel ein. Er hatte gestern auf alles geachtet, was Hanny that, bevor sie das Haus v«r ließ, und war zum zweiten Male fort- Sber, egangtn, wenigstens beruhigt dar daß sie den Lärm unten nicht fortgesetzt hatte. Und so spielte er den vßtfhrunten, als Frau Roderich ihn tnii den Worten überfiel: „Rubi, was hast du gethan! Du wirst uns noch -feie Polizei ins Haus bringen! Pa 'pa'S Zorn kennt keine Grenzen." Auf dem Corridor hatte ihm Emma bereits gesteckt, daß Fräulein „ausge rissen" sei, und so war er auf alles gefaßt. Seine Schauspielerei hätte 6er Mutter in der Zeit ihrer schönsten Triumphe Ehre gemacht. Die durch zechte Nacht noch in den Gliedern, der «in schlechter Schlaf gefolgt war, wehr it er sich mit großer Entrüstung, so daß es laut durch das Zimmer dröhn it. „Das traust du mir zu, Mama? Na, da hört aber alles auf! Das ist ja wieder mat der reine Ueberfall von euch, für alles soll ich verantwortlich sein! Wer weiß, wer ihr da oben ei lim Schreck eingejagt hat. Bräute st hen ja überall männliche Gespenster. Ich war nicht hier, waZ geht mich die Geschichte an." Das Essen wurde schon aufgetragen, und da die Kinder diesmal wieder bei Tisch waren, schwieg man sich in dum pfer Schwüle aus. Endlich sagte er, um zu beweisen, daß er alle Vorgänge in der Familie überwache: „Wann werden denn die Verlobungsringe be stellt, Neli? Heimliche ist wohl gestern schon gefeiert worden? Ihr habt ja da sehr gemüthlich mit meinem zu künftigen Schwager .zusammengeses sen. Jch.bin auch mal so'n bißchen drüben durchgestrichen, aber nicht lan ge. Ich wollte euch nicht stören! .Ja, weshalb bist du denn nicht her ausgekommen?" warf Frau Roderich ein. „Wir dachten, du wärst ganz wo anders." „Er hatte vielleicht ein böses Gewis sen, Mama," sagte Kornelia und erhob sich mit den Kindern, da sie fertig mit Kern Essen war. Er lachte spöttisch hinter ihr her und rief ihr nach: „Na, mit deinem Leutnant nehm ich's noch -.Ii: -i-, „Renpmmire nur nicht zu früh," war ihre Antwort, bevor sie die Thür schloß, Er war kaum in seinem Zimmer und hatte die Karte gelesen, a auch schon der Diener tarn und zum zwei ten Male denselben Herrn meldete, der unten im Empfangssalon wartete. Rudi konnte nicht anders, er mußte hinunter. Zuvor aber warf er einen Blick in den Spiegel, zog seine kleinen Taschenbürsten hervor, strich sich die Haare glatt und versuchte auch dem kleinen Schnurrbärtchen die möglichste 8orm „Es ist erreicht!" zu aeben. llnten erwartete ihn ein sehr forsch aussehender junger Mann mit einem Gchnnß auf der Stirn, der in einem hellgrauen Anzug steckte und es für nö ihig gefunden hatte, weder Hut noch Stock wegzulegen. „Referendar Kürz," stellte et sich mit einer gemessenen Verbeugung,votU*i Rudi machte einen erhabenen Kopf» nicker. „Darf ich bitten, Platz zu neh men?" Rudi war blaß geworden, seine Si cherheit sank, aber sein Hochmuth kam nun stammelnd zum Ausdruck. „Ich verstehe Sie ganz und gar nicht. Mit ist alles schleierhaft, was Sie da sagend „Sie leugnen also? fx*1'' «Leugnen? Ich muß mir einen der« Hl artigen Ausdruck verbitten, denn ich lMt gar nicht zu Hause. Habe erst heute davon erfahren. Jp „Können Sie mir das» mit ihrem :i^$ K',f 6, *& runq darüber, ob Sie die thätliche SBe* leidigung gestern zugeben." „Ich habe Ihnen bereits gesagt, daß ich von der ganzen Angelegenheit nichts weiß. Ich bebau« sehr, meine Zeit ist gemessen!" „Das genügt mir vorläufig. Ich werde meinem Auftraggeber davon Mittheilung geben." Referendar Kurz machte denselben gemessenen Kopf nicker wie zuerst und entfernte sich. Kornelia stand im Verandasaal und hatte alles mit angehört. Sie war Emil gerade begegnet, als er mit der zweiten Karte zu ihrem Bruder hin aufstieg, war diesem vorausgeeilt und hatte ahnungsvoll hier Platz genom men. „Pfui, was bist du für «in schlechter Mensch," sagte sie, noch zit ternd vor Erregung. „Weißt du, wie die Studenten so etwas nennen? Knei fen!. Wirklich zu viel Ehre, die man dir anthut. Jetzt aber sitzt du in der Schlinge. Morgen kommt der Herr sicher wieder, und dann wird's mit bei ner Feigheit ein Ende haben." „Feigheit?" schrie er sie an. „Laß deine kecken Worte!" »Ja, Feigheit. Ich wiederhole es. Walter hat dich wieder nach Hause kommen sehen und hörte auch, wie du zum zweiten Male fortgingst. Du warst also doch oben! Fräulein Frank lügt nicht, aber du bist voll Ünwahr heit. Laß nur Papa nach Hause kom men, du sollst schon klein werden und Abbitte leisten!" »Ich?" Es sollte noch ausfallend klingen, aber er verlor seine Haltung und stand mit verzerrtem Gesicht vor ihr, wie eine entthronte Größe, die jämmerlich zu sammengeschrumpft ist. „Dieser Gnom soll sich lieber um seine Schularbeiten kümmern!" sprach er hinter ihr her, als sie die Wendeltreppe hinaufging. Der Bankdirektor nahm heute fem Dine.r auffallend rasch ein, so daß Emil sich beeilen mußte, ihm den übli chen Bericht zu erstatten. Kaum hatte Roderich die Serviette weggelegt, so ließ er seinen Sohn herunterrufen. Wenn der Äankdirektor etwas durch führen wollte, ging er gerade auf sein Ziel los. So sagte er denn kurz: „So, mein Junge, nun setze dich hier an meinen Platz, schreibe ein paar höfliche Zeilen an Fräulein Frank und bitte sie um Verzeihung für deine sagen wir milde: Unart. Mach, mach ich will den Brief gleich wegschicken. Das übrige mit dem Leutnant werde ich selbst besorgen, damit du nicht gar zu beschämt dastehst." Rudi strich lächelnd sein Bärtchen. „Aber Papa, ich bitte dich, das ist doch nicht dein Ernst?" Der Bankdirektor beherrschte sich noch. „Rasch, ich warte nicht lange, ^die Briicke ist dir gebaut."- Als dann wieder eine Zwischenbe merkung folgte, erhob er in maßlosem Zorne die Hand. Aber er hatte es nicht nöthig. zu schlagen, denn sein Blick bezwang den Sohn, der unter dieser Drohung sich dazu bequemte, den Wunsch zu erfüllen. „So," sagte Roderich wieder ge müthlich und schloß den Brief. „Und nun noch eins, mein Junge. Berlin ist nichts für dich, das sehe ich schon. Es ist zu klein für deine weitgehenden Ansichten über Fleiß und Moral. Zum Offizier bist du verdorben, das wirst du selbst einsehen, denn die nö« thige Tapferkeit bringst du nicht mit. Du'mußt in ein größeres Reich mit freieren Anschauungen. Wir wollen den letzten Versuch machen. Sprem berg ist auch eine schöne Gegend, dort kannst du's noch einmal in einer Fa btik wagen. Ich werde morgen gleich an einem Geschäftsfreund schreiben." 1 Danke sehr. Unsere Angelegenheit kann im Stehen erledigt werden. Ich komme im Austrage des Herrn Leut nants Frank. Es dürfte Ihnen, nicht unbekannt sein, worum es sich han delt." Rudi spielte den Verblüfften. „Kei ne Ahnung, Verehrtester." »Ich muß jede Vertraulichkeit zu rückweisen. Sie haben sich gestern ge gen das Fräulein Schwester meines Herrn Auftraggebers eine thätliche Be leidigung erlaubt, wofür auf all« Fälle Genugthuung gefordert wird. Ob Sie sie zu geben im Stande sind, ent zieht sich noch meiner KeNNtniß. Aber ich möchte um eine bestimmte Erklä rung darüber ersuchen um eine ganz bestimmte." Ehrenwort versichern? „Ich gebe Ihnen durchaus nicht die Berechtigung, eine derartige Frage an mich zu richten." »Sie leugnen also doch?" fuhr der Referendar kalt fort. Rudi sah nach der Uhr und nahm eine herausfordernde Stellung ein „Ich verbitte mir jede anzügliche Re beniort Was wünschen Sie also? _2S3yr gflcni eint tekimmte Krkla- N „Ganz wie du willst, Papa." Et biß die Zähne zusammen und ging da von. Noch am selben Tage setzte sich Ro derich mit Leutnant Frank in Verbin dung und drückte ihm sein lebhaftes Bedauern über den Vorfall aus, der durch die bereits erfolgte Abbitte sei nes Sohnes dem Fräulein Schwester gegenüber etwas abgeschwächt sei. Trotzdem sei et auch zu jeder andern Genugthuung bereit, soweit sie sich mit seinem Gefühle vertrage. Als dann Fröhlich sich bei ihm melden ließ, bau» erte bie Aussprache nicht lange, denn Rodesich hatte alles gethan. was in seinen Kräften lag. Schon am Morgen des zweiten Ta ges schrieb Frank höflich, daß er auf Wunsch seiner Schwester die Angele genheit nunmehr für erledigt halte und zugleich seinen Dank abstattete für das Eingreifen Roderichs, wai ihm völlig genüge. Agathe athmete auf, denn das Le ben Rudi's war gerettet. Er hatte ihr schon einen Schreck eingejagt dadurch/ daß er von der ^Notwendigkeit eines Pistolenduells" sprach, bei dem „einer auf dem Platze bleiben" müsse. Sie konnte nicht einmal im Geiste Schüsse knallen hören, und schon der Anblick eines Rev^'verS. den et in seinemZim mer hatte^ieß ihre Nervenmusik schrill ertönen. Fanny kam eines Abends und packte selbst ihre Sachen, und Roderich be« nutzte diese Gelegenheit, ihr noch ein mal persönlich sein Bedauern über al» Its auszusprechen. Nach einer Woche trat Rudi seine Fahrt an, um sich nun endlich die „Hörner abzulaufen", wie sein Vater meinte. Es gab einige Thronen der Mutter, die aber schließlich fand. bafc 1 S T^(i ei so da» beste sei. Nun war die Lust rein, und Kornelia konnte die geloaer ten Fäden zwischen Berlin und Span dau wieder straffer ziehen. Leutnant Frank kam und machte feinen Besuch, um sich bei Roderich nochmals für die rascheErledigung der Angelegenheit zu bedanken, eigentlich aber war eS ihm darum zu thun, sich der Dame seines Herzens mit einem gewaltigen Schritt zu nähern. Et merkte bald, daß ihm von Seiten ihres Vaters nichts im Wege stand, und so schied et mit der Zuversicht, noch vor bet Sommer reise von der Familie die erste offene Einladung zu erhalten. Seitdem Agathe das Wort „Sa natorium" hatte fallen hören, war sie auffallend liebenswürdig zu ihrem Manne und steckte sich hinter denHaus atzt, der Roberich plötzlich Vorwürfe machte, wie er ihm zutrauen könne, jemals «inen derartigen Gebanken ge äußert zu haben! Er habe bas nur bildlich gemeint und finde die Frau Bankdirektor überhaupt seit einiget Zeit sehr ruhig. Viet Wochen Schwatzwald oder Tirol würden gute Dienste thun. „Ich werde meine Frau nächstens selbst behandeln," sagte Roderich grimmig. „Das sollten Sie nur thun." warf der Sanitätsrath höflich ein und bür stete wie gewöhnlich seinAt Cylinder hut mit dem Aermel ab. „Aber liebe voller, wie es sich für. Nervöse gehört. Essen Sie wieder zusammen an einem Tische?" Roderich lachte, sagte' aber nichts. Schließlich versteckte sich auch so ein alter Junggeselle hinter dem Unterrock seiner Patientin. Es war am Tage vor der Abreise, als der Bankdirektor noch einmal den Candidates sprach, der nun Ferien bekam und sich verabschieden wollte. Er hatte sich inzwischen öffentlich ver lobt und schwamm in den Wonnen der Bräutigamszeit, die höher gingen bei dem hoffnungsvollen Ausblick in die Zukunft. „Sie haben sich mal beleidigt ge fühlt übet das Wort „Familienfkla ve", sagte Roderich. „Das war nicht schön von meinem Sohn, aber eine kleine Genugthuung möchte ich Ihnen doch noch geben. Sehen Sie mich an, ich bin der größte Sklave meiner Fa milie. den (Bfe fich denken können. So zusagen einet vvn sechs Köpfen. Ich bin Direktor einer großen Bank, habe zwei Häuser und eine Villa und bin das, was man eilten, reichen Mann nennt. Aber glauben Sie. daß ich wahrhaft glücklich bin? Ihnen kann ich's ja sägen, Sie wissen ja. wie's im Hause, steht. Etwas Sklaventhum steckt in uns allen, und wenn wir auch Äöch sv jlWW Stepf etheben, heim lich beugen wir doch den Nacken um des lieben Friedens willen, der uns das Salz des Lebens ist... Auf Wie dersehen!" Der Candidal nickte aus Höflichkeit. Als er aber dann hinaus war, dachte et: „Der kann klug reden bei seinen sechs Gängen." Und seine Gedanken gingen zurück in all die trübe Zeit, die er durchlebt hatte in der Demüthigung eines gebildeten Mannes. Freiwilli ges Sklaventhum war eben ein ande res, als das „der Noth gehorchend, nicht dem eigenen Triebe". 'Ende.) lieber Lähmung der Ferkel. Eine dem Durchfall nahestehende Erkrankung ist die Lähmung der Fet itli eine fettige Degeneration der Muskeln, welche durch eine übermäßig reichliche Ernährung der Mutter ver ursacht wird. Solche Ferkel hören sehr bald auf zu saugen sie sehen recht wohlgenährt aus. sind aber fast immer unruhig, lausen unter beständi gem Quieken im Stalle umher und verenden häufig plötzlich. Eine Sek tion der Kadaver lö^jt eine Ursache des Todes zumeist nicht erkennen. Merkt man diesen krankhaften Zu stand den Ferkeln an er tritt meist schon bald nach der Geburt auf —, so muß man das Futter des Muttertie res sofort ändern, d. h. weniger und minder nahrhaftes Futter geben: ge schnittenes Griinfutter im Winter vielleicht Rüben mit Haferfchtot usw. Ferner verabreiche man sowohl an die Mutter wie an die Ferkel Teichschlarnrn, Erde, Kalk, Stein und Holzkohle usw. Diese „fettige Degeneration" Lähme der Tiere kann einen geradezu feuchenhaften Charakter annehmen. Reichliche Bewe gung auf Weide und Darbietung na» tätlicher Futtermittel, sieben Minera lien sind die einzigen Mittel, um der Kalamität nachhaltig zu begegnen bezw. ihr Vorkommen gänzlich zu ver hindern. Am besten ist auch hier die vorbeugende Behandlung. Das K0 ha a wächst bei ei nem Mann in den besten Iahten mo natlich 15 Millimeter, bei einem Grei se aber nur 11 Millimeter. Unter Konstantin dem Großen wurde der 99efffe von Büchern des Arius mit dem Tode bestraft. 6 0 Stober in Philadelphia starb an Gift Tabletten, die er für Candy Hielt. vVät, BW »•Nmwei, SeWR Der große Unbekannte. Kriminalroman von LÜH. Kranzhoff •:(8orifettms.y Das Leben des jungen Mannes schien ein geregeltes. Außer wenn er ins Geschäft mußte, ging er nur we nig aus, und ebenso vermochte Lerot zu erkennen, daß er nur selten Be suche empfing.' Unter denjenigen jedoch, die bann und wann Hölcher aufsuchten, fiel betn Detektiv balb ein junger Mann auf, weil biefer, seinem Gebaren und feinet Kleidung gemäß, ein Bursche vom Lande war. Wenn dieser Mann Hölcher seinen Besuch abstattete, was gewöhnlich abends geschah, so blieb et regelmäßig mehrere Stunbm mit'ihm allein, und Lerot konnte sehen, baß fceibe btese Zeit in lebhafter Unter haltung zubrachten. Eine Hauptmaxime Lerots, welche et sich wähtenb bet langjährigen Ausübung seines Berufes gebildet hatte, bestanb barin, daß et vor allem bie Leidenschaften oder Schwächen der einmal aufs Kofn genommenen Personen in Erfahrung zu bringen suchte, und et hatte hierin eine solche Geschicklichkeit erlangt, daß ihm manchmal eine absichtslos vollführte Bewegung oder Geste genügte, um mit ziemlicher Genauigkeit diejenige Seite des betreffenden Menschen zu erken» nett, von welch-r diesem beizukommen war. Diese schwache Seite des beobach teten Bauernburschen bestand in des sen Vorliebe für geistige Getränke, wie Lerot von seinem Fenster aus zu konstatieren in der Lage war. Es war jedoch nicht sowohl der Um» stand, daß er große Quantitäten des ihm von Hölcher in freigebigster Weise vorgesetzten Weines trank, sondern vor allem die Art, wie er das Glas zur Hand nahm, gegen das Licht hielt unb bedachtsam aus* schlüfte, woraus der, Detektiv seinen 5D?ann von den sogenannten Gelegen heits- oder Renommiertrinkem unter schied. Lerot hatte dies kaum erkannt, als er auch schon im Reinen mU sich darüber war, wie er hinsichtlich je nes Mannes Gewißheit erlangen konnte.- Der junge Mann war eines Abens, nachdem' er Solcher berlassen hatte, auf dem Heimweg begriffen, nochmals eine Schenke untergeord neten Ranges eingetreten und trank dort, am Schenktische stehend, sein Glas, als ein älterer jovialer Herr eintrat und sich, anscheinend in fidelstet Stimmung, ebenfalls dem Schenktische näherte upb einen Rum bestellte. „Bringen Sie dem alten Mann dahinten auch einen Rum," fügte er gegen ben Wirt gewandt animiert hinzu,^„und diesem jungen Manne hier geben Sie auch einen, und Sie selbst trinken ebenfalls einen. Heute habe ich einen guten Tag gehabt, da soll es mir mal nicht darauf ankom men." Der junge Fremde und der Wirt lächelten sich gegenseitig an. Man merkte: der Mann hatte deS Guten schon zuviel getan. Letot tat selbstverständlich, als merke er nichts davon? Es befriedigte ihn, zu sehen,^daß man sich seine Gemütlichkeit gefallen ließ. Doch hatte er auch kaum etwas anderes erwartet. Mit jener Gewandtheit in der Kunst der Verstellung, der er seine meisten Erfolge derdankte, be gann et von allen möglichen Din gen zu schwatzen, wobei er nicht ver gaß, immer wieder zu betonen, welch einen guten Tag er heute gehabt habe. Der Fremde hörte ihm. gutmütig lächelnd zu. „Haben wohl ein gutes Geschäft ge macht?" fühlte er sich endlich gedrun gen zu fragen. „Pah, Geschäfte! Mit Geschäften gebe ich mich überhaupt nicht ab," entgegnete Letot wegwerfend. „Aber ich denke, wenn man endlich anfängt, einem großen Spitzbuben das Hand werk zu legen, so ist das Ursache ge nug für einen ehrlichen Menschen, sich darüber zu freuen. Haben Sie von dem reichen Dornemanii gehört, den man ermordet hat? Wie? Haben Sie davon gehört?" Der Fremde zog die Augenbrauen in die Höhe und bejahte erstaunt, die Frage. Äif „Gut, sehr gut, also Sie haben da von gehört! Dann will ich nur weiter nichts mehr sagen," fuhr Lerot fort. „Aber der Tausend, so trinken Sie doch! Habe ich Ihnen nicht gesagt, daß sich heute jeder mit mir freuen soll?" „Ich trinke ja. Aber wer ist deny dieser Mensch, von dem Ste jeden?" fragte der andere, dessen Interesse jetzt wachgerufen war. „Heh! Sie möchten mich wohl ausholen was? Sparen Sie fidb -V-» »jj'e-'"' ifi-Csf' vv»it tsäitiÄi {', *V'* die Mühe ich •werbe "nicht ."wichtige Dinge verraten, die ich weiß." wehrte Lerot ab. „Aber das eine sage ich: ein gewisser Jemanh, der sich heute noch in Sicherheit wiegt, wird in den näch sten Tagen ein große Ueberraschung erleben. ES wird etwas »geschehen, davon wird noch die ganze Stadt sprechen." Damit ergriff ber schlaue Detektiv sein Glas, kehrte bem Ftemben den Rücken unb ging, sich an einem der Tische nieberzulassen. Eine Weile verharrte ber Vertrau te Hölchers schweigend den vermeint (ich Angetrunkenen beobachtend. Dann hob er plötzlich den Kopf, blickte um sich, als wollte et sich versichern, daß niemand anders ifaf ihn auf merksam werbe, und trat bann schnell aus Lerot zu, um sich neben ihn hin zusetzen. Unb nun geschah, was Lerot be zweckt hatte, der Fremde begann ihn auf feine Art auszufragen, und aus den Fragen, die er stets so beantwor tete, daß aus ihnen immer neue "ent stehen ,mußten, etstlht Lerot, was zu wissen ihn interessierte. In später Stunde erst verließen sie. das Lokal, und als sie sich drau ßen die Hände schüttelten, geschah es unter dem Versprechen gegenseitiger Verschwiegenheit. Lerot hatte an diesem Abend bas ganze Geheimnis Hölchers in Erfahrung gebracht, unb, obschon ein wenig enttäuscht, weil dieses mit ber Ermordung Dorne manns in keinem direkten Zusam menhang stand, befriedigte es ihn doch andererseits, wieder einmal ei nem Betrüge auf die Spur gekommen zu fem, dessen Aufdeckung vor auSsichtlich großes Aufsehen erregen würde. Am nächsten Tage machte Lerot dem Kriminalkommissär Dornet ei» nen Besuch. „Ich. komme, um Ihnen eine ganz aparte Mitteilung zu machen. Herr Kommissär," erklärte er. „Hoffent» lieh haben Sie ein wenig Zeit-für mich." „Gewiß." entgegnete Dorner, der sichLerot gegenüber, dessen Tüchtigkeit et schätzte, stets vqn seiner guten Set» te zu zeigen pflegte. „Daß Sie mich zu dieser ungewöhnlichen Zeit aus suchen, verrat mit schon, daß es nichts Geringfügiges ist. weswegen Sie zu mir kommen. Um was handelt es sich denn?" „Es betrifft den Fall Dorne mann, das heißt, nicht soweit es sich um de»f Mord handelt, aber doch im merhin die Angelegenheit Dorne mann. Ich hatte mich der Aufgabe unterzogen, jenen in dieser Sache ver haftet gewesenen Hölcher weiter zu beobachten." Jetzt zog der Kommissar doch die ©time kraus. „Das hätten Sie nicht tun sol len," erwiderte er. „Aber da Sie mir jetzt Mitteilung davon machen, nehme ich an, daß Sie dabei wenigstens zu einem befriedigenden Resultate ge langten." „So ist es. Sofern übrigens der Erfolg'ausgeblieben wäre, hätte nie mand davon erfahren. Aber es lohnte sich doch der Mühe. Die Firma Dor nemann & Frings nämlich, in so großem Ansehen,stehend, war oder besser, ist eine Betrügerfitma, nichts mehr oder weniger." .Oho!" „ES ist so. Wir wissen damit jetzt auch, wie wir mit Hölcher daran sind, denn dessen Drohung seiner Zeit, Dornemann gegenüber, bezog sich auf nichts anbers." »Ich hoffe, Sie haben b|e nötigen unanfechtbaren Belege für biese schwerwiegende Behauptung," versetzte Dörner. „Die habe ich. Ich pflege in sol chen Dingen nicht vorschnell zu ur teilen, wie Sie wissen. Die Betrüge teien sind in großem Maßstabe be trieben worden, und die Zollbehörde ist es, die man hintergangen hat." ,„Also Warenschmuggel?" „Äandenschmuggel in großem Maßstab, und zwar feit Iahten, seit vielen Jahren," betonte Lerot. „Ich denke» boS ist nichts Belangloses." Er begann hieraus zu erzählen, wie et bet SaHe auf die Spur gekom men. 'V „Hölcher hat einmal eilten an den Prokuristen gerichteten Privatstes aufgefunden, dessen Inhalt ihn stutzig gemckcht hat," berichtete er. „Dann hat er mehr auszukundschäskn gesucht man schöpfte Verdacht in ihm und so wurde er entlassen." „Unb biefe haltlosen Behauptung gen genügen Ihnen, uitt die Firma, die in solchem Ansehen steht, in Ihnen Augen verdächtig erscheinen zu lassen?" unterbrach ihn Dörner. Letot^ lächelte Überligen. (Fortsetzung folgt.) Jmm erGeschäfts mann. „Aber das sage ich Ihnen, die 75,000 Dollars kann ich nicht gleich mitge ben." ,0, ich/nehme Ihre Tochter auch auf Ratenzahlungen." Manche Frau, die vor ihrer Verheiratung in sehnsüchtigen Tönen sang: „In deinen Armen wollf ich gan3 genesen!" mag nach der Hochzeit alle Ursache haben, vor sich hmzuseuszen: „In deinen Atmen wollt' ich a 8 gencfeni" ,e" •'ä'ä •. «. •. 'm '"?'?&•: A '.. U, Alb. Lebuhn I A»«i0»»tv» Hirne Na. 5678-9. 187 westliche 8e«8 €$tr«k D«i»e«»-ri» 3s»«. BtrilMtig. PL 88. PÄ«»»«, 8NL Henry Vollmer r:- Schmidt A Vollmer, HMwfet «8d «echts-A8w8lt. Sd8 ß» Verleihe« tVtge» M»fe» —-V—. Office: Nordwestecke 8. «ich Etr«ße. ttelet der Jew« Shu H»«eUlhi«L ÄetwiNsl, Sie»«. :k «MwOUb«. X, m*» a»ae. »«.'v.»' nb Her Krieg. Der Kongreß denkt ernstlich daran, Zimmer« auSstattungen, von denen, jed^r einzelne ^heil mehr wie $4.00 foftet, mit einer schweren Die hohen Kosten des Materials hatten die Fabrikanten zu großen Preiserhöhungen gezwungen, uab cd ist eine Frage, wie' lange der Dvrchschnittskaufmann bei den erhöhten Preisen noch in der Lage sein wird, berhaupt Möbel zu er^ngen.^ Wir kaufen unsere Maaren heute noch so billig,Ä bor mehreren Monaten und auf gute Auskünfte zurückgreifend, sagen wir? flaust die Möbeln, welche Tie gebrauchen, und ka«s«» 9lt die,« Ci 824.326-328 vradtz Straße. Dave«p»rt, getw. werden unter meiner vorfichtt« rrge At und sind besser, wie irgend persönlichen Leitung berge- Ser, ud besser, wie irge welche in Daven- port für da» Geld hergefteS» werden. C. L. LINDHOLM (16 fett* et., »«Werf, t«. —Bestellt Eure Fob-Arbeiten der gob-Offiee de» „SatobrtV" U. Sbmwsns. INlw«» Buyaaii & luymim Iblwlstce imd Bbmiifr 86 -86 -37, «chmidt m» 85 cents ä'paeltäge it all Druggists, tie Brim 9U «etfee ««sicher»»». Wei|eW-»«*k Joe H. Thuenen™5 Ummer 88» ''v dAvenperi Cfctoing» Beel SellsH« Uelehch»»: D«ventz»rt 588. Vissen & Hartwig, M.WNKtche8heß8tter 1- .V zrSbMe'tVeicden aus Wunsch •w». Schwarze up» toeifce Seid nd schöne Kutschen zur Berf Aufträge pet Telephon oder edbtW llch finden prmnpte Beachtung. 488 fttftf. 2. Straße, 17«. 8h» vr Advokaten und Rotare. Ficke & Ficke 1% «nwittte andiUchtilonfttltttitn. Spezielle Aufmerksamkejt wird de« Nachlässen. Finanzsachen und Grund« eigenthums-Angeleaenheiten betreffe» den gesetzliche« Besmmnungen.geschenkt kiapitalomlagen auf hypothekarische GH» cherhett. 888 »eßl. SsUic Dritter ««8 Mai» Striche». Alle «echt» Angelegenheit ««8 Regelung von Nachlässen etc. ftaftetf. prmnpte Erledigung. chemtz tyfmm, I*. Wesetzh Stzerch Thuenen & Shorey «vvokatsn ü** ntty§'UutoäU*r «immer 88 «. 84 «cM«m«» «effoH »el. 588. SN» Bücher von Scott Tounttz, I». Ä-v Darlehe», Gnmdei»e»th««»» Verficher««». Sbrneei 801—804 Lane Gebäude «efc «Ä» Ei». Cite:or,two doses ii •t ARMY & RHIR8 MWUUMe 5' ÄtofÄSSKSÄ Garter'» Gisen-MiUen iw x^- tz. «. »ef. «alter VL »ei«* ft****** Cook & BallnlF Ebiwletea wA Recht»-Co8j8le8te8 office: |N. 818 Fei« Straße.,''' 4iä s. t-.ii MMMU or the. .-! -I j.'h -v -TV *v"i t-y/iH X-t A '"'ÖlSSll 'A -M A ?G ..AW 1 \n\n W. M. Chamberlin, Ibbqlit mb NechtS-Aawelt Simter 806 807, Central Dffm Iowa Furniture 4 Carpet Co. sent to any address postpaid/by Eenry H. Jebens, «»d 8U4!#-8l*t»*!U Simmer 21', Ureim«»rer.re«tzel, WN Carroll Brothers ibwlitel «Ä ^^VeschäftSführer de» fT ISWitft ifciimi umm "iv Eigene» vollständige». 6d 8D6ffee*v Can't sleep! Cui'i eat! Can't'«ven.digest what little, you do eatt WW«« ft Vi I» W 'X Carter Keine Leher-Pillen^ 6te Baeta «icht as will rnialte you leel ten years younger. Best known remedy for Constipation, Sour Stomach •and Dyspepsia. S. 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