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Minnesota Staats-Zeitung. [volume] (Saint Paul, Minn.) 1858-1877, November 27, 1858, Image 2

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Metaphysiker bestehenMrAnWaß wir ihn
in der Wirklichkeit nur aus fein
lungen oder Wirkungen erkcnnet^ und ^t
stellen demnach jgtt PegeHand Anker ei
ner Form dar, M"M-jeWanWt Wif
senschast keine AehnWkei^Mehr hat, da
sie nicht einmal Ansprm^DötMts machen,
^eine Grundlage in der Natur zu haben.
Es herrscht eine allgemeine Abneigung, den
Geist als Etwas mit der Organisation
Verbundenes anzusehen, weil^MU fürch
tet, die religiöse Toctrin vom Geist der
Menschen' werde dadurch beeinträchtigt und
es werde der Mensch dadurch den Thieren
gleich gestellt. Man macht daher einen
Unterschied zwischen unseren geistigen Le
bensäußerungen und denen der niederen
Thiere. Die letzten begreift man unter
dem Namen Jnstinct, während die unseren
zusammengenommen Geist genannt wer
den,.welches Wort dann mit Seele sp
nompm ist. Es ist dies ein seltsames Sy
stem von Consusion und Jrrthum, und
es ist sehr unklug, dasselbe als ein der Re
ligion wesentliches anzusehen, da eine auf
richtige Prüfung der Natur seine UnHalt
barkeit mehr und mehr nachweiset. Es
hindert uns in der That nichts, den Men
schen, in Uebereinstimmung mit seiner
Stellung als Haupt und Herr der Thiere,
als mit einem unsterblichen Geist begabt
anzusehen, während wir zur selben Zeit in
seine gewöhnlichen Gemüthsmanifestatio
nen nur einfache, aus seiner Organisation
entspringende Phänomene erblicken, und
diejenigen der niederen Thiere für Phäno
mene ansehen, die ihrem Charakter uach
dieselben und nur innerhalb engerer
Grenzen entwickelt sind.
Was den Geist in den Augen der Ge
lehrten und Ungelehrten hauptsächlich als
außerhalb des Naturgebietes stehend hat
erscheinen lassen, das ist sein unregelmäßi
ger und wunderlicher Charakter. Wie
verschieden sind seine Kundgebungen in
verschiedenen Wesen! Wie unbeständig in
Allen! balv so ruhig, bald?so wild und
ungestüm. Es schien unmöglich, etwas so
Subtiles und Unstätes für einen- Theil
seines Systems zu halten, dessen Merkmale
Regelmäßigkeit und Genauigkeit sind. Aber
die, Unregelmäßigkeit der Phänomene des
Geistes sind nur scheinbare. Wenn wir
vom Individuum absehen und die Masse
in Betracht ziehen, so finden wir hier eine
ebenso große Gleichförmigkeit der Nesul-
täte, wie in jeder andern Klasse natürlicher
Phänomene. Die Unregelmäßigkeit ist ge
nau von derselben Art, wie die der Witte
rung. Niemand kann sagen, was für
Wetter wir morgen haben werden, aber die
Quantität Regen, welche an irgend einer
Stelle während fünf Sohren fällt, ist ge
nau ebenso groß wie die Quantität, welche
in andern fünf Jahren an derselben Stelle
fällt. Ist es in derselben Weise auch un
möglich, einem Franzosen vorauszusagen,
daß er im Laufe des nächsten Jahres ein
Verbrechen begehen'werde, so ist es doch
ganz gewiß, daß es unter ungefähr je 650
Franzosen Einer thun wird, weil in den
letzten Jahren dieses Verhältniß im Allge
meinen stattgefunden hat und weil die
Neigung zu Verbrechen in ihrem Verhält
niß zu den Versuchungen überall während
eines beträchtlichen Zeitraumes unverän
derlich ist. So ist sich auch die Zahl der
Personen, die von der Londoner Polizei
wegen Trunkenheit und Straßenunfugs in
Strafe genommen werden, Woche für Wo?
che fast ganz gleich, und es geht hieraus
hervor, daß die Neigung, bis zum Ueber
fluß zu trinken, in der Masse fast immer
dieselbe ist, wobei jedoch den bestehen
den Versuchungen und Reizungen zu die
sem Laster Rechnung getragen werden muß.
Selbst die Mißgriffe und Unachtsamkeiten
kehren regelmäßig wieder, denn auf den
Postämtern großer Städte findet sich, daß
die Zahl der ohne Adressen aufgegebenen
Briefe alljährlich fast dieselbe ist. Die
Statistik hat eine gleiche bestimmte Regel
Mäßigkeit in weit größerem Umfang in
Bezug auf manche andere den Geist be
schlagende Dinge ermittelt und die darauf
gegründete Doctrin hat neulich einen Plan
hervorgerufen, der die Unwissenden in Er
staunen setzen wird. Es ist vorgeschlagen
worden, in London eine Gesellschaft für
Ehrlichkeitsversicherung der Büreau-Ge
hülfen, Cassire, Collektoren und solcher
Funktionäre zu gründen, die gewöhnlich
genöthigt sind, für das Geld, das im Laufe
der Geschäfte durch ihre Hände geht. Bürg
schaft zu leisten. Ein Herr von sehr hoher
Stellung sprach über den Plan in folgen*
der Weise: „Wenn sich ein tausend Comp
toirgehülfen zusammenthäten, um für ein
ander gegenseitig Bürgschaft zu leisten, da
durch, daß Jeder Ein Pfund per Jahr
einzahlte und wenn Jeder Bürgschaft für
500 Pfund geleistet hätte, so ist es klar,
daß in jedem Jahr zwei Unlerschleise von
jenem Betrag, vier Unterschleife von der
Hälfte jenes Betrags u. s. w. vorkommen
könnten,)ohne daß dadurchdie Bürgschafts
kasseinsolvmt würde. Wenn es hinläng
lich ermittelt wäre^daßsichdie (jährlichen)
Fällen von Unehrlichkeit, die unter diesen
Personen vorkommen,wie eins zufünfhun
dert »«halte», so würde diese Gesellschaft
bestehm föanen auf die Gefahr hin, :in
schlechten. Zahn» Hchnldm zÄntächendk
Schurken, dadurch, daß sie zu dieser Gesell
schaft gehörten, leicht Stellen finden könn
ten, die sie sonst aus Mangel an Bürg
schaft von Seiten derjenigen, die sie ken
nen, nicht erhalten haben würden? Neh
chen wir an, diese Fragen werden hinläng
lich durch die Erwägung erledigt, daß man
nur solche Personen in die Gesellschaft auf
nehmen würde, welche hinlängliche Zeug
nisse über ihre vorhergehende gute Auffüh
rung beizubringen vermöchten, und daß
Personen, welche in den gegenwärtigen Ver
Hältnissen vielleicht daraufrechnen, ein Un
terschleif, den sie begehen, werde durch et
nen Freund oder Verwandten erstattet oder
vertuscht weiden, sehr wohl einsehen wür
den, daß die Gesellschaft keinen Grund ha
den könne, eine gerichtliche Verfolgung ab
zulehnen oder etwas zu vertuschen u. s. w.:
so bliebe alsdann nur noch die Frage, ob
die, für die. Bürgschaft verlangte Summe
zureiche." Das philosophische Princip,
auf welchem dieser Plan beruht, .scheint
einfach dieses zu sein, daß unter einer de
trächtlichen Anzahl gutgearteter Personen
in einem Jahr oder einem andern beträcht
Itcheil Zeitraum eine bestimmte Zahl von
Fällen eintritt, in welchen die moralischen
Grundsätze und die Furcht vor Strafe
durch Versuchungen von einer bestimmten
Art und Stärke überwältigt werden und
so einen gewissen periodischen Verlust ver
anlassen, den die Gesellschaft ersetzen muß.
Die statistische Regelmäßigkeit in mora-
tischen Dingen zeigt deutlich, daß sie Ge
setzen unterworfen sind.: Der Mensch ist
nur als Individuum ein Räthsel, in der
Masse ist er ein mathematisches Problem.
Es ist kaum nöthig zu sagen, viel weniger
zu beweisen, daß die geistige Thätigkeit,
einmal als eine-von Gesetzen abhängige
nachgewiesen, sofort in die Kategorie der
natürlichen. Dinge tritt. Ihr alter meta^
physischer Charakter verschwindet mit einem
Male, und die Unterscheidung zwischen
Physischem und Moralischem wird aufge
hoben. Diese Ansicht stimmt mit dem
überein, was die Beobachtung lehrt, näm
lich daß alle Geistesphänomend direkt aus
dem Gehirne fließen. .Man sieht,.daß sie
von? natürlich construirten und natürlich
bedingten Organen abhängen und also,
wie alle andern organischen Phänomene,
gewissen Gesetzen gehorchen. Wie wun-.
derbar muß die Einrichtung dieses Appa^
rats sein der uns das Bewußtsein von
Gedanken und Gefühlen giebt, der uns
mit den zahllosen Dingen auf Erden be
kannt macht und uns gestattet, uns durch
unser Begriffs- und Mittheilungsvermö
gen selbst bis zu den Rathschlägen Gottes
zu erheben. Materie ist es, was das Me
dium oder Instrument bildet, -^eine kleine
Masse, die, zersetzt, ebenso viel gewöhnti
lichen Standes ist^ In ihrer lebendigen
Verfassung aber gefotmt und erhalten
wie wunderbar ist alsvannihr Charakter
Wie spiegelt .sich, in ihr alsdann die uner
gründliche Tieft jener Macht ab) .durch
welche sie also gebildet und also erhalten
wird. r.'
In der Weltöconomie Nimm die Gei
stesthätigkeit ihre Stelle ein/ als-Mittel
für die unabhängige Existenz uNddie ver
schiedenen Verhältnisse-der Thiere sor
gen, indem.jedes Thier so ausgerüstet ist,
wie es seine besonderen Bedürfnisse und
seine verschiedenen Beziehungen erheischen.
Das Nervensystem der- umfassendere
Ausdruck für den organischen Apparat
desselben ist in verschiedenen Individuen
verschiedentlich entwickelt, wobei das Vo
lumen oder die Masse zu dem Bettag der
Kraft in einem gewissm allgemeinen Ver
hältniß steht. Indem Wir die niedrigsten
Ordnungen übergehen, wo der Nervenap
parat so unentwickelt ist, daß er kaum un
terschieden werden kann, finden wir bei den
Nematoneuren Owen's in Fasern und
Kernen die bloßen Rudimente des Systems.
In den Gliederthieren ist es schon zu ei
nem doppelten Nervenstrang fortgeschritten
und häufig mit Ganglien oder Nerven^
materie untermengt und sendet Fasern nach
allen Seiten hinaus.. Die Ganglien in
der Nähe des KopfeS sind augenscheinlich
diejenigen, welche Nerven nach den Sin
nesorganen entsenden. Diese Anordnung
findet sich auch, nur weniger symetrisch
bei den Molluskm. Bei den Wirbelthie
reit finden wir einen Rückenstrang mit ei
nem Gehirne an seinem oberen. Ende und
zahlreichen Abzweigungen von -Nervenge
roebaii'-r-tme auffallend höhere Organi
sation. Doch auch hier, wie in der allge
meinen Struktur der Thiere, ist das große
Princip der Einheit gewahtt. uDaS Ge
Hirn der Wirbelthiere ist nur eine AuSdeh
nung des vorderen GanglienpaareS der
Gliederthiere, oder es können diese Gai^g
lim als das Rudimmt eines' GehirnS M
gesehen werden, wonach dann die obere«
Organe nur
als
uiitcrot erscheinen.
I 4 Ii Ii
Orldnv^ein^ solchen-Gesellschast nothwen- feigen Kraft ist, die sichdes
dkg in BeckW femwrypljk, wHre: zHiS, der Wärme ündches LiDs alSW
nicht fürchten, Mdie untergeordneteMrmen MienkAnd
der Unehrlichkeit zu wiMtehen, durch d^ deren-yllgemeine Bedeutung im großn Sy
Existenz einer solchen GeMschaft geschMchUchem^er Dinge wir kaum schwach zu er
werden möchten, oder daß ausgemachte kennen beginnen. Man hat gefunden, daß
weitere EntwiÄu^der
Es
gtbtnmvch^That-
sache», die zu beweisen^uch«^lHäß die
itmmmefo
eß*
die einfach? Elektrirität, künstlich erzeugt
und über die Nerven eines lobten Körpers
geleitet, Muskelbewegungen hervorruft.
Als man das herausgenommene Gehirn
eines eben getödteten Thiel es durch eine
Materie ersetzte, welche elektrische Wirkun
gen erzeugt, wurde die unterbrochene Ver
dauungsoperation wieder aufgenommen,
woraus hervorgeht, daß das Gehirn,
nach Einer seiner Fähigkeiten oder Kräfte,
mit einer galvanischen Batterie identisch
ist. Diese Vorstellung darf uns nicht
auffallen, wenn wir bedenken, daß die
Elektricität fast ebenso metaphysisch ist, als
dieß vom Geiste je geglaubt wurde. Sie
ist ein durchaus ungreifbares unwägbares
Ding. Eine Metallmasse mag magneti
sirt oder bis auf 700^Fahrenheit erheitzt
werden, ohne dadurch um den hundertsten
Theil eines Grans schwerer zu werden
Und doch ist die Elektrizität ein wirkliches
Ding, eine in der Natur eristirende Wirk
lichkeit, wie die Wirkungen von Hitze und
Licht auf die Vegetation, das Vermögen
einest galvanWen Stroms, die Kupfer
theilchen einer Auflößung wieder zu einer
festen Masseln vereinigen—und die spal
teNde Kraft des Donnerschlags, der die
Eiche trifft, genugsam, bezeugen. Man sehe
auch wie Licht und Hitze den Jncidenzwin
kel bei der Reflexion beobachten, gerade wie
ein Stein der schreg gegen eine Mauer ge
worfen wird. So mag die Geist
thätigkeit unwägbar, ungreifbar und doch
eine wirkliche Existenz jein, gelenkt, vom
Ewigen durch seine Gesetze.
Die gewöhnliche Wahrnehmung zeigt
eine große Überlegenheit des menschlichen
Geistes über den der niederen Thiere. Der
Geist des Menschen ist fast unendlich im
Reich der Gedanken, er umfaßt die ganze
Welt, er bildet die wunderbarsten Combi
Nationen, er forscht rückwärts in der Ver
gangenheit un.h eilt voraus in die Zukunft/
während die Thiere ein nur enges Gebiet
des Gedankens und Handels zu Haben
scheinen. Aber auch das Kind hat ein
beschränktes Gebiet, und doch ist es der
Geist, der in ihm, wie in dem vollendete
sten Erwachsenen^ arbeitet. Der Unter
schied zwischen Geist in den Menschen und
den niederen Thieren A nur ein Gradun
terschied, kein specisischer. Alle, welche die
Thiere wirklich beobachtet haben, und selbst
die, welche diesem Gegenstand, wo er in
Büchexn. abgehandelt wird, eine redliche
Aufmerksamkeit geschenkt haben, müssen
sich von tzieser MahOeit Vehr oder minder
deutlich überzeugen^ trotz all', der Finster
niß, die hier das Vorurtheil verbreitet ha
ben moft. j-Wtr sehen die Thiere zu Liebe,
Eifersucht und Neid fähig, wir sehen, wie
sie mit einander^ankey und wie sie ihren
Streik gemde der Weise der rohen und
ungebiltzetern M.enschenklassen weiter süh
ren, Wir seben, daß sie der Schmeichelei
zugänglich sind, daß sie vom Stolz-aufge
blasen, durch Beschämung gebeugt werden.
Wir finden sie zärtlich gegen ihre Jungen,
wie menschliche Eltern gegen ihre Kinder,
und ihrem Herrn so treu, wie ein mensch
liche.Diener immerhin. Das Pferd staunt
heim Anblick ungewönlicher Gegenstande,
wie der Mensch der Hund Und manche
andere Thiere zeigen ein sehr hartnäckiges
Gedächtmß. Der Hund beweist auch durch
seine^ Träume, daß er Einbildungskraft be
fitzt. Pferde, die ein Hufeisen- verloren
hatten, gingen aus freiem Antrieb vor die
Schmiede^ wo sie beschlagen wurden.
Katzen die in einem Zinimer eingeschlossen
sind, werden auf die Klinke springen, oder
die Schelle läuten, um ihre Freiheit zu .er
langen. Ein Affe, der aus einen besonderen
Baum zu steigen wünschte, und unter
demselben eine gefährliche Schlange be
merkte, lauerte Stunden lang, bis er die
Schlange in einem unbewachten Augen
blick-ertappte da sprang er auf sie, faßte
sie bpim Hals, !zerschmettcrte ihren Kops
an einem Stein und stieg ^ann ruhig auf
-den Baum.nm
ur-i'.n n-
P: Wir können in diesem Falle nicht daran
zweifeln, daß das, Thier den Kopf ergriff
und zerschmetterte «eil es!-diesen Theil für
gefährlich Hielten-ES ist zu wiederholten
Malen beobachtet wordm, daß bei einer
Viehherde, womnter, sich ein oder zwei
Stfiff durch ihre Bosheit .auszeichneten
und darauf beharrtewdieanderen zubeschä«
digey und SN tyrannisiren, diese letzteren
allem Anschein nach sich berathschlagten,
und dann die Störenfriede mit vereinigter
Wacht von der Weide trieben. Auch hat
manLesehen, daß die Glieder eines Krä
hengenistcs die Reihen hielten um Mr die
Bedürfnisse- einer verwaisten Familie zu
sorgen. ÄtzseSlsind.inSgesammt Vernunft?
handwngen, ^je Ach. sy^keinerlei Hinficht
von ähnlichen HaydlmiMrlswMmschenl
unterscheiden« ju Noch meh^srObgleich die
niederen Miete Mne Erbschaft angesawM
Melt«rKeMMWWiewi?M«schen/üker?
^ind doch auch siebi6HU «ine«
Nen. Di^MZätzwung und Heimischma
i^rMhil^e.M^die Veränderungen,
die M§uW^hr^atnr imSetlaüf der Ge
nerationen erleidet, sind Resultate, die gleich
bedeutend sind mit der "CiviMliöN^der
Menschen, und der ruhige gehorsame Stier
ist MhßschßnlitWeck ursprünglichen Rind
vieh dieses Landes so unähnlich, wie der
englische Gentleman der Gegenwart dem
rohen Baron aus der Zeit des Königs
Johann' Zwischen einem jungen unge
rittenem Pferd und einem zugerittenen ist
ebenso derselbe Unterschied, der zwischen ei
nem wilden frei auf dem Lande ausgewach
senen Jünglinge und derselben Person
besteht, wenn sie durch dauernden Einfluß
der. feinen Gesellschaft ver Stadt herabge
stimmt worden ist. Ausgedehnten Gedan
kencombinotionen dürfen wir kaum ein
Thier für fähig halten, und doch werden
die meisten von uns das Gewicht einer Be
merkung Walter S t' s, daß es
kaum ein Ding gebe, dessen er nicht einen
Hund für fähig halte, schwerlich in Ab
rede stellen. Es ist ein merkwürdiges Re
sultät der Erziehung bei einigen Thieren,
daß Gewohnheiten, die man ihnen beige
bracht hat, in einigen Fällen erblich wer
den. So zeigt sich z. B. die Fertigkeit des
Stehen bei der Jagd, obgleich es eine bloße
Folge der Erziehung ist, auch beiden jun
gen, fern von ihren Eltern und Verwand
ten erzogenen Hunden. Der besondere
Sprung des irischen Pferdes, den es sich
durch sein Herumlaufen in sumpfigem
Was Großes diese wohl gethan.
Wovon so viel zu lesen
Da ist allein die Priese d'ran
Gar oftmals Schuld gewesen.
Land
aneignete, ist auch der nach England ver
pflanzten Zucht'ewigen. Die Erblichkeit
dieser specifischen Gewohnheiten läßt auf
ein Verhältniß zu jener Form psychologi
scher Manifestationen schließen, die man
gewöhnlich Jnstinct nennt aber Jnstinct
ist nur ein anderer Ausdruck für Geist, oder
ist Geist aufeiner besonderen Entwicklungs
stufe und wäre es auch anders, immerhin
müßte die Schlußfolgerung stehen bleiben
daß Manifestationen, wie die angeführten,
bloße geistige Manifestationen und als solche
nicht von den menschlichen zu unterscheiden
find.
(Eingesandt.)
Lobspruch eine# Schnupfers an feine
'''tt '.V ,:r Dose.
Dich traute Dose will ich jetzt
ALS vollnr Backen preisen
Und wie du immer mich ergötzt,
Das will ich letzt beweisen.
Meiv^ErsteS^ wenn ich früh aufsteh'.
Ist, da^ic^ nach dir greife
Und dann erst schlürf' ich den-Kaffee
Und stopfe mir die Pfeife.
Beim ersttn Pritschen Onk' ich nach.
Was heut'mirllwird passiren
Und waS das Schjcksal allgemach
Mir wird entgegen'führen.
Das Schttupfen^öll eiu Lasttr sein
Doch wer es so benenne».
Der räumt von selbst die Wahrheit ein,
Daß er 6 gar nicht kennet.
Denn macht den Kopf die Priese nicht
Bei jed.er Arbeit helle
Und wenn die Döse euch gebricht
Kommt Ibr wohllvon der Stelle?
Zwei große Schnupftr habt Ihr schon
Auf dieser Erdenrunde
Ja, Friedrich und Napoleon
Die gaben davon Kunde.
Sitz' ich in steifer Assembler
Und schrei vor langer Weile
Inwendig schon ein Ach und Weh!
Dann lang' in höchster Eile
Ich meine Dose mir heraus
Und nichme eine Priese
Kein Mittel ist so gut für'6 Haus^
Glaubt mir's, als eben diese.
Seht, wie die goldne Dose dreht
Der Große in den Händen
Wie er's mit Grazie versteht
Sie hin itnd her zu wenden.
?i
Wie jene Dame zart und' sein.
Mit heimlichem Entzücken,
Sucht ihr porzellaneS Döschen fein
Die Rase zu erquicken.
Wie eilig dort der Postillon
Auch schnupft mit süßer Regung,
Und dann erst setzt des Posthorns Ton
3n gräuliche Bewegung.
I Ein PrieSchen bietet gern man an
Schon früh dem Herrn College«,
Ei« geistig Frühstück heißt es dann
Die Rase aufzuregen.
Tret' ich wo ein, wo's übel riecht.
Wird mich das wenig rühren
Fehlt mir nur meine Dose nicht,
Werd'ich davon Nichts spüren.
Und wenn der Poktor Alles mir
Auf's Strengste untersaget,
WaS sonst ich nur mit Lust und Gier
Genoß, Gott fti's geklaget,
Das Pritschen läßt er mir gewiß,
Dmrf mich deShmlb nicht grämen,
Drum willich auch in'H Paradiesen!) V:
Die Dose mit mir nehmen.
'Und"itttt St/Peter dann herfür
DielPforte aufzuschließen
I Werd' ich ihn an der Himmelsthür
Gehörig schon begrüßen.
Ihm «an« fato« fein und galant
Ei» Priesche« offetire«.
Gewiß läßt er in'S bessere Land ..
Mich dann hineinpÄssiren.
1
ropa
r. TiNlS^ikd Die GttM Eastem
Compggnie hat beschlossen, das Riesen
schiff,/Leviathan" an neue Compag
nie zn übergehen, welche sich mit einem
Stockkapital von 330000 Pf.. Sterling
gAilM
Frankreich. Der franz. Marine
MinGer hat in^ Folge der Nahe bevorste
chenden Erpedition nachEochin-China die
'Etnrichtung eines «gelmäßigen Dampf
boptdiensteckzwifchen Bav^ bonZSpÄtz
3 g.
M' natürtfffleit £harüfterä mwM jener Auf einem ihm in Marseille gegebenen: Partei- Despoti mus. Prä
Ausbildung fähig, diewir Erziehung nen- Bankett hatte Hr. v. Lesseps angekiindiat,! sident Buchanan hat in seinem gerechten
daß das Werk derDurchstechuyg des Jfth
mus von Suez in drei Monaten beginnen
würde.
Deutschland. Die preußischen
Vorwahlen sind auf den 10. Nov. und die
definitiven Wahlen auf den 12. angesetzt.
Die berühmte Reffende. Madame a
Pfeiffer, bat vor Kurzem in Wien
die letzte Reise nach jener Welt angetreten,
von welcher wir viele Beschreibung-'n be
sitzen, ohne daß je von dort ein Reisender
zurückgekehrt ist.
Der Weinertrag in der ganzen Schweiz
wird auf 45 Millionen Franken berechnet
Waadt allein habe für 10, nach Andern
14 Millionen neuen Wein. Das wird
Capital in Anspruch nehmen.
Vermischte Nachrichten.
Seward. Seward's vielgepriesene
und vielgetadelte Rede zu Rochester giebt
der demokratischen Presse Stoff, ihn und
die republikanische Partei des Abolitionis
mus anzuklagen und den Brand in die
Union geworfen zu haben.
Seward hat Nichts Neues, blos ewig
Wahres gesagt: „daß nämlich Freiheit
und Sklaverei nicht für immer zusammen
bestehen können. Etweder muß jene oder
diese endlich aus der Union verschwinden.
Es ist uns noch nie eingefallen, die ab
surde Behauptung aufzustellen, daß in den
südlichen Staaten auch nur ein Schatten
von Freiheit bestehe. Die nördliche Frei
heit hat die südliche Sklaverei bis jetzt
blos tolerirt seitdem diese jedoch nach Er
pansion und Superiorität strebt, ist die
Reaction vonSeiten desNordens die nvth
wendige Folge und die von Süden ftlbst
oft angedrohte Trennung der Union kann
nimmermehr für die Zukunft verhindert
werden eben weil es eine unwiderlegbare
Wahrheit ist. daß Freiheit und Sklaverei
nicht für immer zusammen bestehen können.
Was liegt denn auch so Fürchterliches oder
Neues in dem Streben des Abolitionis
mus? Sind wir es nicht seit Fremont's
Nomination gewohnt als republikanische
Partei mit jener der Abolilionisten in Eine
Categorie gezählt zu werden? Hat man
uns nicht selbst in Sahvanna im Gesäng
niß die Worte zugedonnert: He is any-
how a God d—d black republican
Abolitionist, wollte uns nicht sogar die
$rau eines deutschen Schuhmachers in
Movtle in die Calckbouse bringen, weil wir
gegen die Ausdehnung der Sklaverei in
der Fackel geschrieben und für Fremont
agitirt haben? Bange machen, rufen wir
den Demokraten zu, gilt nicht. Der
Kampf der nächsten Präsidentenwahl wird
ein noch heftigerer, entschiedener werden,
als der letztere war und wir zweifeln kaum,
daß trotz des erhobenen Zetergeschreies
über Abolitionismus,^eward Unser näch
ster Präsident wird. Die Union wird
auch unter seiner Administration nicht ge
trennt werden doch sind die Tage ihres
Fortbestandes gezählt denn die Ideen der
Freiheit sind rastlos und allmächtig.
Die Ein
ein
nat Platform,
auf.welcher Buchanan erwählt wurde, ist
durch die Dred- Scott-Entscheidung über
den Haufen geworfen das gäbe mit Bu
chanan unter ihren Trümmern ein Herr
liches Sujet für eine politische Carricatur.
James Buchanan ist nicht mehr die Ein
cinnati Platform er ist wieder ganz der
alte Buchanan wie er leibt und lebt.
Ueber die Dred Scott Entscheidung,
die Douglas als Demokrat anerkennen
MUß, obgleich sie seiner Squattersouve
rain.etät den Garaus macht, suchte er sich
während des letzten Wahlkampfes in Jlli
nois mit folgender Rabulisterei hinweg
zuhelfen: die Dred Scott .-Entscheidung
verbietet zwar dem Volke der Territorien,
die Sklaverei auszuschließen aber wie
kann die Sklaverei in einem Territorium
bestehen, wenn in demselben keine Gesetze
zu ihrem Schutze gemacht werden Will
das Volk eines Territoriums die Sklave
rei nicht, so braucht dasselbe es nur zu
Unterlassen, Gesetze zu deren Schutz zu
machen und die Sklaverei wird faktisch
aus dem Territorium ausgeschlossen sein
-—der Dred-Scott-Entscheidung zum Trotz.
'Aberwas antwortet hierauf der Sü
den? Er sagt wir wollen dafür sorgen,
daß ein Territorium solche
Gesetze
nicht
verewigen kann noch darf. Str beantra
gen beim Cotiöjriß einen Coder, nach totU
chem die Sklaven in allen Territorien ge
schützt sind, denn Nach der Dred Scott
Entscheidung, die uns maßgebend ist, be
steht die Sklaverei in den Territorien a
priori, auch wenn nicht Ein Sklave da
sein sollte. Und wir werden sorgen, Saß
diese Entscheidung ein Rechtsbestand de
facto sei. Buchanan, der Sündenbock
'bes Südens muß also der Sqüatter
Svuvetäinetät entsagen, um dem Congreß'
das Recht zu geben, einen Sklavencoder
Ms Leben zu rufen. WM also Douglas
in Charle^on als Präsident^andidoit no-
NtiNirt Werden, so nW'rr ftirrStecketchW
«Wverjittr und sich oMM iän^ Sklä
veNcoöD'
MßMffstrWZähÄ einS
ffißfö
H*
Zorn beschlossen, die Preß seines ei devant
politischen Freundes Forney aufzugeben
und der Fortbestand jener Zeisung ist da
durch sehr in's Zweifelhafte gezogen hat
aber dem Volke die Gewißheit gegeben,
daß sich die Proscription eines Ver. Staa
ten Präsidenten bis auf mißliebige Zei
tungen erstrecken müsse, um seiner Par
tei die Beute zu sichern.'
Auch unser Gouveneur, Herr Sibley,
ber Eingriff in die Rechte des Gesammt
volles, das Militär von Partei-Rücksich
ten abhängig zu machen dennoch, ersah
ren wir, habe derselbe seinen Stab aus
schließlich aus guten Demokraten organi
sirt.
Wir sind nicht geneigt, Hrn.Sibley darum
einer solchen Politik wegen zu rügnn, weil er
ein politischer Gegner ist, sondern fühlen
uns verpflichtet es laut auszusprechen, daß
die Republik unbedingt in Pöbelherrschaft
ausarten und zu Grunde gehen mnß, wenn
Präsidenten und Gouverneure, ohne Utt^
terschied der Partei, keine höheren Rück
sichten bei ihren Pflichten und bedeutenden
Amtsrechten anerkennen, als durch den
Terrorismus der Prospriptiou im Wahl
kämpfe zu siegen und ihre Satelliten mit
Aemtern zu belohnen, ohne Rücksicht, ob
sie dafür tauglich sind, oder nicht.
st W a ist bereits von
Mobile mit einer Ladung von E i
granten, abgereist.
Man glaubt, daß man ihn zur See
nicht angreifen werde und den Plan habe,
ihn zu Land zu fangen.
scheint ein getreuer Schüler der neuesten AkMnne.^daber derselbe so rasck wie mög
Partei-Doetrine zu sein. Es ist ein gm
S a a er, ein Prediger aus
Illinois, machte vor Kurzem einen Besuch
bei seinen Freunden in Tennessee u. wurde
aufgefordert zu predigen. Da er sich er
stechte, in seinerPtedigt aufa llgemeine
Freiheit hinzuweisen, wurde er verhaftet
und hatte $500 Bürgschaft zu leisten, um
vor der Court zu erscheinen.
Der Thor! konnte er denn nicht wissen,
daß es in dieser Glorreichen ein politisches
Verbrechen ist, das Wort allgemeine
Freiheit über die Lippen kommen zu lassen?
Nun, wir haben es früher ja auch nicht
gewußt und freuen uns, der südlichen
Souveräinetät des Königs Lynch mit
heiler Haut entkommen zu sein fügen
uns, freilich mit Bedauern, doch mit Esels
geduld in die Notwendigkeit, den sündi
gen Fuß nicht wieder auf südlich-demo
kratischen Boden zu setzen und beten in
brünstig zu Jesu, daß er es immer mehr
und mehr bestätigen möge, daß Sklaverei ein
Segen und Freiheit
eine
Chimäre ist.
Hospi t.
a l. ^Die Philadelphia „Fr.
Presie" bespricht in ihren Spalten die
Gründung eines deutschen Hospitals und
sagt, daß man die Verwendung des Steu-^
benfondes zu diesem Zwecke in Erwähnung
gebracht habe..
Der Name Steuben's ist für die Nach
welt in Klio's Rogen eingezeichnet. Die
Geschichte überlebt den Stein. Es ist aller
dings ehrend und ermunternd für das Per
dienst, durch Monumente es zu verHerr
lichen doch glauben wir. daß man vor
Allem für die Lebenden sorgen müsse. Auch
Steuden gehörte unter den Lebenden zu
den Vergessenen. Das Capital, welches
ein Monument erheischt, wäre auf jeden
Fall besser angewendet, wenn man es für
ein deutsches Hospital oder sonstige gemein
nützige Zwecke verwenden würde.
l.—Mit Vergnügen lesen
wir in der „Minnesota Times," daß in
Dubuque, Iowa, eine Bewegung zur Aus
schließung der Bibel aus den Freischulen
begonnen habe, so auch gegen die Sitte,
die Schule jedes Mal mit einem Gebete
*u eröffnen.
Das wäre vernünftig, billig und dem'
Geist des Freischulsystems angemessen.
Lasset das alte Testament den Rabbi
nem, das neue Testament den christlichen
Priestern und Predigern. Die Schule er
mahne die Kinder auf faßliche-Weise zum
Guten das Gebet überlasse man der
Kirche und Jenen, die sich gedrungen füh
len, zu beten! Wenn Du beteN' willst, sagte
Christus, so schließe dich in dein Kämmer
lein und mache nicht viele Worte, plappere
nicht wie die Heiden.
ält e, Md. Zur Eharak
teristik der hiesigen Zustände dienen sol
gende Thatsachen:
Wm. G. Ford, verurtheilt, den Ofsi
zianten Lurnham erschossen zu haben, war
Knownothing-Constabler der 15. Ward.
Erasmus Levy, der Tödtung des E.
Arch. McAleese angeklagt, war von den
Knownothings als Cönstabler der 10.
Ward erwählt. '.L
Joh. Lernen, angeklagt, den Deutschen
Fischer an der Ecke von Howard- u. Mont
Iomertz-Straße erschossen
KnowNolhings-Polizeioffiziant.
Marion Cropps, angeklagt ^eS Mordes
an dem Offizia'nt'en RDön, war von /den
Knownothings als Cönstabler für die. 14.
Ward erwählt.
Btqdv an der Post-ZMeM'MM!'
ren Zuchthausstrafe emirtbeilt, war ein
Kno^MhiNg-Lampenanzünderindem süd
lichDAistnkteß
Borstehender Katalog liefert einen in
tereWen Peitrag für die offizielle Cul
tnrgeschichte unserer Stadt. (B. Corr.)
Die „sociale RepubIi f," von
New-Iork, erklärt sich in der Hauptsacke
für die Ansichten Seward's und glaubt,
daß unter den obwaltenden Verhältnissen
der Arbeiter-Congreß i» 8pe an Bedeutung
lich zu Stande kommen möchte, um der
Union den unerschütterlichen Entschluß
kund zu tbun, „die Platform des Arbeiter
bundes entweder im Kampfe mit allen Par
teien oder im Bunde mit der ihr am näch
sten stehenden republikanischen durchzu
führen."
Das Erstere zu erwarten, hieße der Lo
komotive einen Schubkarren entgegensetzen
das Letztere ist praktisch, vernünftig und
von Erfolg.
Die New-Iorker Blätter bringen spal
tenlange Berichte über die Verheerungen
des tz Sturmes an der Küste
und in den Gewässern des Golfes. Von
Türks Island wird der Verlust von sechs
Fahrzeugen und vieler Menschenleben ge
meldet. Auch eintge deutsche Fahrzeuge
wurden erheblich mitgenommen.
Zur Warnung für Gläubige.
Der farbige Fuhrmann, Cornelius
Clark, welcher in K. Str. in der ersten
Ward in Washinton wohnt, wurde das
Opfer einer durchtriebenen Wahrsagerin,
welche sich unter dem Vorwande bei ihm
einzuschleichen wußte, daß sie sein Kind,
welches schon seit Jahren an Krämpfen
litt, kuriren könne. Der gutherzige Vater
ließ sich in der Hoffnung, sein Kind von sei
nen Leiden zu befreien, eine G5-Note nach
der Andern aus der Tasche locken, welche,
wie die verschlagene Zauberin vorgab, als
wirksames Heilmittel unter das Kopfkissen
des kranken Kindes gelegt werden müßten.
Nachdem sie dem Farbige durch diese Ope
rationen seinen ganzen Baarvorrath, etwa
$300, abgeschwindelt hatte, unternahm sie
einen Hauptstreich gegen ihr Opfer, indem
sie dasselbe veranlaßte, Haus und Hos
auf der Bank vor Washinton zu versetzen
und ihr die dafür empfangenen $2000 nebst
allen Gold- und Silbersachen, welche er in
seinem Besitze hatte, auszuhändigen. Die
Bank-Noten, Gold und Silber legte sie
anscheinend in einem Bündel unter das
Kopfkissen des Kindes und entfernte sich
darauf, um nicht wiederzukommen.
Nachdem der arme Farbige mehrere Tage,
vergebens auf ihre Rückkehr gewartet hatte,
erkundigte er sich in dem Boardinghause
nach tffr Frau „Doctorin,/ vernahm aber
zu seinem großen Schrecken, daß dieselbe
bereits abgereist sei. Er eilte rasch nach
seiner Wohnung zurück, hob das Kopfkis
sen empor, löste das Bündel und fand
statt der vermeintlichen Schätze einige
Centsstücke und nach dem Format von
Banknoten zugeschnittene Papierftücke. (B.
Corr.)
Sonora. Die Regierung von
Sonora trifft Anstalten, allen Mexica
yern in Californien, die nach Sonora gehen
wollen, freie Passage noch Guaymas zir
verschaffen. Die Indianer am Iaqul
River, die kürzlich für Gandara die Was
fen ergriffen, haben sich vollständig unter
worfen. Ein Feldzug gegen die Apaches^
die große Verheerungen angerichtet, ist im
Gange.
Eine Gesellschaft hat bei der Legislatur
von Chihuahua eine Petition eingereicht,
eine Pacisic-Atlantic-Eisenbahn durch dte^
sen Staat bauen zu dürfen, und verlangt
5 Leagues an jeder Seite der Bahn und
zöllfreie Einfuhr der zum Bau nöthigen
Dinge. Die Concession soll erloschen sein,
wenn die Bahn nicht in 3 Jahren ange
fangen, und in 20 Jahren beendet sei.
Brigham Joung wohnt in seinem Pa
last und hat zwei Straßen, die zu diesem
führen, zumauern lassen. Fünfhundert be
waffnete Daniten bewachen ihn, und er ist
so unverschämt, daß Niemand weiß, ob Go
vernor Cummings Gouverneur, oder der
Knecht von Joung ist. Die Mormoner
halten keinen öffentlichen Gottesdienst,
haben ihre öffentlichen Arbeiten untef
chen und sagen, der Fluch GotteS
Ür0,
xvf
QUf
dem Thale, so lange-die Gentiles dr xtmiU
ten. Cummmgs allgemein verachtet,
Mgen seiner feigen Unterwerfe.ng unter
Governor Joungs Vorschrift en. Judge
Cckles benimmt sich dagegen er itschieden.
Sein Stellvertreter, Judge. Sinclair, auch
ein entschiedener Mann, sollte nächstens
seinen ersten Termin abhalten.
Die neue Straße dur ch Provo Canon
ist-beinahe fertig. Sie beherrscht den gan
zen Verkehr von Salt Lake östlich, Echo
Canon, und die hohun Verge auf der
Straße nach Fort Bridger, werden dabei
vermieden.
1
Indianer-Agent Forney ist nach Hum
Botet gegangen, um mit den Shoshones
Indianern Beträge abzuschließen. ..
Die Utah-Indianer im Süden hätten
ewige Mordthaten gegangen, und folgten
streng bestrast werden.

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