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Minnesota Staats-Zeitung. [volume] (Saint Paul, Minn.) 1858-1877, December 04, 1858, Image 3

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GeisieSverfafsung der Thiers.
Von Karl Vogt.
Fortsetzung.
Die niederen Thiere gaben geistige Phä
nomene kund, lange zuvor ehe noch Men
schen eristirten. Während noch kein Men
schengehim da war, um ein mathematisches
Problem zu lösen, wurde schon das Ver
hältniß der sechseckigen Figur durch den
Jnstinct der Biene dargestellt. Der Hund
und der Elephant lieferten ein Vorbild
des Scharfsinnes des menschlichen Geistes.
Die Liebe einer menschlichen Mutter zu
ihrem Säugling wurde fast von allen Sau
gethieren, die Fleischfresser nicht ausgenom
men, anticipirt. Der Pfau brüstete sich,
der Puter polterte, der Hahn kämpfte um
den Sieg, gerade wie es die Menschen
später thaten und noch thun. Unser Nach
ahmungsvermögen, von dem so viele un
serer Vergnügungen abhängen, ward schon
vorher durch den Spottvogel geltend ge
macht, und die ganze Affensippschaft muß
schon in der vermenschlichen Zeit all' die
Streiche gespielt haben, in welchen wir das
Komische und die Schalkhaftigkeit unserers
Charakters in so
erblicken.
seltsamer Übertreibung
Die Einheit und Einfachheit, welche der
Natur eigenthümlich ist, macht wahrschein
lich, was die Beobachtung fast zu bestäti
gen scheint, nämlich daß, wie das Gehirn
der Wirbelthiere im Allgemeinen nur als
nach kann in derselben Hinsicht gesagt wer
den, daß jede Species gewisse höhere Ent
Wicklungen,, je nach ihren Bedürfnissen,
hat, während sich andere in einem rudi
mentären oder verkümmerten Zustand be
finden. Dieß wird noch deutlicher her
vortreten, wenn wir einige Untersuchungen
über die verschiedenen Kräfte, die man un
ter dem Wort Geist zusammenfaßt, wer
den angestellt haben.
Eine der ersten und einfachsten Functi
onen des Geistes ist Bewußtsein,
Bewußtsein unseres Ichs und unseres Da
seins. Dieses Bewußtsein ist von den
Sinnen unabhängig, welche nur Ver
mittler und, wie Locke gezeigt hat, die ein
zigen Leiter sind, durch welche die, die äu
ßere Welt betreffenden Vorstellungen zum
Gehirn gelangen. Der Zutritt solcher Vor
stellungem zum Gehirn ist der Act, welchem
die Metaphysiker den Namen Empfindung
gegeben haben. a hat jedoch auf dem
Wege der Induktion aus vielenFällen nach
gewiesen, daß es einen für die Perception
bestimmten Theil des Gehirns giebt, und
daß dieser wieder Unterabtheilungen für die
Aufnahme der verschiedenen Arten von
Vorstellungen enthält, wie z. B. derjenigen,
die sich auf Form, Größe, Farbe, Gewicht,
auf Gegenstände in ihrer Totalität, auf
Ereignisse in ihrem Fortschritt und Ver
halten, auf Zeit, musikalische Töne u.s. w.
beziehen.
Das von diesem Philosophen erfundene
System des Geistes das einzige, das
auf die Natur gegründet ist, oder welches
jene nothwendige Basis erstrebt oder zuläßt
weist einen Theil des Gehirns für die
Fähigkeit zu komischen Vorstellungen nach,
einen anderen für die Nachahmung, einen
dritten zür die Bewunderung, einen andern
für die Unterscheidung und Bemerkung der
Unterschiede, einen anderen, in welchem das
Vermögen liegt, die Wirkungen auf Urfa
chen zurückzuführen. Auch gibt es Gehirn
abtheilungen für den empfindsamen Theil
unserer Natur oder für die Gefühle, an
deren Spitze die moralischen Gefühle des
Wohlwollens, der Gewissenhaftigkeit und
Ehrfurcht stehen. Durch diese steht der
Mensch mit sich selbst, mit seinem Mttmetv
schen, mit der äußeren Welt und Gott in
Beziehung. Durch sie kommt das meiste
Glück des Menschenlebens, sowie auch das
Glück, welches er aus Betrachtung der zu
künftigen Welt aus der Pflege unserer Be
ziehungen zu ihr (reine Religion) herleitet.
Die übrigen Gefühle mögen hier kurz auf
gezählt werden, da schon ihre Namen im
Allgemeinen genügen, ihre Functionen zu
bezeichnen: Beharrlichkeit, Hoffnung, Vor
sichtigkeit, Selbstachtung, Liebe des Bei
falls, Verschwiegenheit, Liebe des Wunder-
baren.Bautrieb,Nachahmung,Streitsucht,
Zerstörungssucht, Concentrationssinn, An
hänglichkeit, Geschlechtsliebe, Kindes
liebe, Nahrungstrieb, Selbsterhaltungs
trieb. Durch diese Fähigkeiten ist der
Mensch mit der äußeren Welt verbunden
und mit thätigen Trieben versehen, um
seine Stellung als Individuum und Gat
tung zu behaupten. Auch hat er ein Ver
mögen (Sprache,) um, durch welche Mit
tel immerhin (Zeichen. Gesten, Blicke und
conventionelle Ausdrücke der Sprache,)
die Ideen, die in seinem Geiste entstehen,
auszudrücken. Jede dieser Fähigkeiten
befindet sich in einem besonderen Zustand,
wenn die einmal von ihr gebildeten Vor
stellungen wiederbelebt oder reprodueirt
werden ein Prozeß der in inniger Be
ziehung zu einigen Phänomenen der Pho
tographie zu stehen scheint, wobei Bilder,
die durch Reflerion der Sonnenstrahlen
rar verschwinden und erst, nachdem das
Blatt Quecksilberdämpfen ausgesetzt wor
den ist, wieder zum Vorschein kommen.
Der Art sind die Phänomene des Gedächt
nisses, dieser Macht der Intelligenz, ohne
I die keine Anhäufung geistigen Capitals,
I sondern eine allgemeine und dauernde
Kindheit stattfinden würde. Aufnahms
fähigkeit und Einbildungekraft scheinen,
so zu sagen, nur eine Intensität des Ge
hirnzustandes zu sein, worin das Gedächt
niß producirt wird. Von ihrer Raschheit
und Stärke hängen großentheils die Schö
pfungen ab, welche Künstler und Schrift
steller und selbst in nicht geringem Grade
die Pfleger der Wissenschaft auszeichnen.
ngOTj^
eine weitere Entwicklung eines Ganglions ^res, als eine Verfahrungsweise, wie sie
erscheint, so daß das Gehirn der höheren
ten
auf sensitives Papier geprägt sind, tempo-l in allen möglichen Fällen das Rechte zu
Die eben beschriebenen Fähigkeiten
die eigentlichen Elemente der geistigen
Verfassung erscheinen im reifen Men
schen in unbestimmter Mächtigkeit u. Fä
higkeit. Anders verhält es sich mit den
Niedern
Thieren. Sie sind zum Theil,
vers-.l ichungsweise,begränzt in ihrem Ver
mögen und beschränkt in der Anordnung
'desselben. Der Leser weiß, was man bei
einigen der nieder» Thiere Jnstinct nennt.
jenen einförmigen unfreiwilligen
Trieb zu gewissen Handlungen, wie z. B.
zur Erbauung von Zellen bei den Bienen,
zum Einsammeln von Vorräthen bei die
sen und andern Znsecten, zum Bau der
Nester für die zu erwartende Brut bei den
Vögeln. Diese Eigenschaft ist nichts an-
Fähigkeiten,
und intelligenteren Wirbelthiere nur eine Begabungsstufe oder einem frühen End
Weiterbildung des Gehirns der niedrigen wicklungsstadium befinden, eigenthümlich
Ordnungen derselben Klasse ist. Dem- Die Zellenbildung der Bienen, der
die sich auf einer niedern
Häuserbau der Ameisen und Biber, die
Netzbereitung der Spinnen, sind nur An
fangsübungen des Bautriebs, einer Ei
genschaft, welche, unbestimmt bei uns, zu
der Kunst des Webers, Tapezirers, Archi
tecten und Mechanikers führt, und uns
oft da mit Entzücken arbeiten läßt, wo
unsere Arbeit keinen oder doch fast keinen
Zweck hat. Die Anhäufung von Vor
räthen bei den Bienen ist eine Bethäti
gung des Erwerbstriebs, eine Anlage,
welche unter uns die reichen Leute und die
Geizhalse erzeugt. Die zahllosen und
merkwürdigen Anstalten, welche gewisse
Insecten zum Schutz und Unterhalt ihrer
Jungen treffen, die sie vielleicht nie zn
sehen bekommen, sind höchst wahrscheinlich
eine besondere beschränkte Vethätigung der
Kindesliebe. Die gemeinschaftlichenQuellen
solcher Handlungen der gewöhnlichen Gei
stesoperationen gehen unwiderleglich aus
der Verschmelzung der einen mit den an
rern hervor. So werden z- B. die Biene
und der Vogel in der gewöhnlichen Form
ihrer Zellen und Nester Modifikationen
anbringen, wenn sie die Notwendigkeit
dazu treibt. So kann der in Bezug auf
Quantität und Qualität gewöhnlich sehr
beschränkte Nahrungstrieb eines Thieres,
z. B. des Hundes, zum Epicuräismus
verzärtelt oder verzogen werden, d. h. zu
einer Unbestimmtheit in Bezug auf Gegen
stand und Thätigkeit. Dieselbe Anlage
ist auch in uns in beschränkten Maße thä
tig, indem sie uns zum speciellen Act des
Einsaugens der Mutterlich antreibt und
erst später unbeschränkt wird. Der Art ist
die wirkliche Natur der Unterscheidung
zwischem dem sogenanten Jnstinct und der
93cv. ünft, worüber so manche Bände ohne
Nutzen für die Welt geschrieben worden
sind. Alle Fähigkeiten sind instinctiv, d.
h. sie hängen von inneren inhärirenden
Trieben ab. Dieser Ausdruck ist daher
nicht speciell anf irgend eine der bekann
ten Operatronsweisen der Fähigkeiten an
wendbar. Nur sehen wir in dem einen
Falle ist er beschränkt, im andern un
beschränkt. Diese Ausdrücke dürften
die passendsten sein, um jenen Unterschied
zu bezeichnen.
In den niedersten Thierformen können
wir fast nichts als eine beschränkte Thätig
feit in wenigen Fähigkeiten wahrnehmen.
Im Allgemeinen sehen wir, je höher wir
die Stufenleiter hinaufsteigen, um so mehr
Fähigkeiten in Thätigkeit und bemer
ken, wie diese mehr und mehr nach ei
ner unbeschränkten ManifeFationsweise
streben. Der handgreifliche providentielle
Grund hierfür liegt darin, daß die niedrig
sten Thiere eine sehr beschränkte Daseins
sphäre haben und nur dazu geboren sind,
einige wenige Functionen zu verrichten,
einen kurzen Lebenslauf zu vollenden und
dann einer neuen Generation Platz zu ma
chen, dergestalt, daß sie keiner großen gei
stigen Kraft und Leitung bedürfen. Auf
den höheren Sproßen der Stufenleiter hat
die Lebenssphäre einen weit größeren Um
fang und dieGeistesverrichtungen sind daher
weniger beschränkt. Das Pferd, der Hund
und einige andere, wegen ihrer Brauch
barkeit für den Menschen bekannte Thiere
besitzen die unbeschränkten Anlagen in kei
nem geringen Grade. Der Mensch zeigt
dagegen wenig beschränkte Geistesfähigkei
ten und zwar vorzuglich nur in der Kind
heit, in der Barbarei oder im Blödsinn.
Für ein weites Thätigkeitsgebiet bestimmt,
auf dem er den mannigfaltigsten Borkom
menheiten zu begegnen hat, besitzt er all
jene Fähigkeiten in einem hohen Grad der
Unbeschränktheit, auf daß er im Stande sei.
thun. Seine Vollmacht, wenn ich mich
so ausdrücken darf, verleiht ihm eine aus
gedehnte diskretionäre Gewalt, während
die der niederen Thiere auf einige wenige
genau bestimmte Weisungen beschränkt ist.
Ist aber das menschliche Gehirn in einem
beständigen unvollkommenen oder unruhi
gen Zustand, oder befindet es sich noch im
Zustand ver Kindheit, so nähert es sich
dem Charakter einiger ver niederen Thiere.
Dr. I. G. Davy berichtet, er habe
häufig unter seinen Patienten tu dem Ir
renasyl von Hauwall Judicien eines beson
deren abnormen Zustands des Gehirns
wahrgenommen, die ihn unwiderstehlich
an die specifischen Gesundheitsmerkmale
der niedrigen Thiere erinnerten, und Je
dermann muß bemerkt haben, wie oft die
Handlungen der Kinder, namentlich bei
ihren Spielen, wobei ihre selbstsüchtigen
Gefühle betheiligt sind, eine Aehnlichkeit
mit gewissen bekannten Thieren zur Schau
tragen. Man übersehe jetzt die wunder
bare Einheit des ganzen Systems. Die
Geistesgrade, wie die Wesenformen, sind
bloße Entwicklungsstadien. In den nie
deren Formen lassen sich nur wenige Gei
stesfähigkeiten nachweisen, gerade wie wir
in denselben auch nur wenige Lineamente
der allgemeinen Struetur erblicken. Im
Menschen ist das System zur höchsten
Vollendnng gelangt. Der schwache Ver
nunftschimmer, den wir an den niederen
Thieren wahrnehmen, ist genau der Ent
wicklung des Vorderarmes analog, wie die
selbe in den Ruderlappen des Walthieres
erscheint. Eausalität, Vergleichungsver
mögen und andere edlere Fähigkeiten sind
in denselben nur rudimentär.
Sind wir auch durch eine Jndentität
im Charakter unserer geistigen Organisa
tion mit den niedrigen Thieren verbunden,
so sind wir doch auch durch jenen bedeu
tenden Fortschritt in der Entwicklung auf
fallend von ihnen unterschieden. Wir be
sitzen Fähigkeiten in voller Kraft und
Thätigkeit, welche die Thiere entweder gar
nicht, oder in einer so niederen und obscu
ren Form besitzen, das es ist, als besäßen
sie sie gar nicht. Nun aber sind es gerade
jene Theile des Geistes, die uns mit Tin
gen verbinden, die nicht von dieser Welt
sind. Wir besitzen die Ehrfurcht, die uns
zur Anbetung Gottes antreibt und welche
die Thiere entbehren. Wir haben die
Hoffnung, die uns in Gedanken über die
Grenzen ver Zeit hinaus entrückt. Wir
haben Vernunft, die uns in den Stand
setzt, nach den Eigenschaften des großen
Vaters zu forschen und nach unserem, sei
ner unsichtbaren Geschöpfe, Verhältniß zu
ihm. Wir besitzen Gewissenhaftigkeit u.
Wohlwollen, womit wir in schwachem und
bescheidenem Maße in unserer Handlungs
weise diejenige nachahmen können, die er
in all' seinen wunderbarenWerken offenbart.
Somit und nicht weiter kommt die Wissen
schaft des Geistes der Religion zu Hülfe
was darüber ist, beruht auf Beweisen ganz
anderer Art. Aber es ist schon viel, daß
wir so in der Natur eine Vorkehrung für
wichtigere Dinge entdeckt haben. Die En
stenz von Fähigkeiten, die auf folche Dinge
Bezug haben, ist ein gutes Zeichen, daß
solche Dinge eristiren. Das Angesicht
Gottes spiegelt sich wieder in der Orga-.
nisation des Menschen, wie sich die glor
reiche Sonne wiederspiegelt in einer Pfütze.
Die zärtlichen und sentimentalen Fähig
ketten können insgesammt in Thätigkeit
treten, so oft sie durch geeignete Gegen
stände oder äußere Antriebe dazu aufgefor
dert werden, und dieß thun sie so unwi
derstehlich und sicher, wie der Baum die
Feuchtigkeit aufsaugt, deren er bedarf,
mit der einzigen Ausnahme jedoch, daß ein
Vermögen oft mit der Handlung eines an
dem in Zwiespalt geräth und statt seiner
in Thätigkeit tritt, kraft einer ihm inne
wohnenden größeren Stärke oder temporä
ren Thätigkeit. So kann sich z. B. der
Nahrungstrieb in ungestümer Thätigkeit
in Bezug auf seinen zugehörigen Gegen
stand befinden und einen bedeutenden Ap
petit erzeugen aber gleichwohl nicht zur
Handlung schreiten in Folge der noch mäch
tigeren Einwirkung der Vorsichtigkeit, die
vor den üblen Folgen warnt, die leicht aus
der gewünschten Genußbefriedigung ent
stehen könnten. Diese Geneigtheit, sich
der Herrschaft eines Gefühls zu entziehen
und sich unter die Herrschaft eines andern
zu flüchten, ist das, was in dem Menschen
als der fr W erkannt wird,und
besteht in nichts Anderem, als in dem
Wechsel der Oberherrschaft einer Fähigkeit
über die andere.
Schluß folgt.
Das Nonplusultra der jour
nalistischen Kunst zu schimpfen lafen wir
kürzlich in Hrn. Schlütter's Beobachter
zu Preston, C. W. Der Wettstreit wird
zwischen dem erwähnten Herausgeber und
einem durch und durch moralisch verluder
ten und ganz besonders dem Trünke er
gebenen Priester, Namens Dr. Arnold,
gefühtt. Wer diesen berüchtigten, lüder
lichen Priester angreift, der besudelt sich
mit Pech und kein ordentlicher Mensch
sollte sich mit ihm in irgend ein Kampf
einlassen.
a S a a
QEbitotitllts.
Zollansatz.
Die allgemeine Sage, daß unser Schatz
secretair, Herr Cobb. eine Erhöhung des
jetzigen Tarifs für Thee und Kaffee zu
empfehlen gedenke, um die durch unsere
Demokratische Administration munachie
bedeutende Lücke im Schatzamt? auszu
füllen, betagt uns, bicr die Zoll frag? et
was genauer zu besprechen.
Sonderbar ist es, daß eine Zollerhöhung
in dem Lager jener Partei beantragt
wird, die Der früheren Whig-Partei ge
genüber es sich zur Hauptaufgabe gemacht
hatte, einen mäßigen Revenüen-Tarif, ja,
partiell sogar den vollständigen reih an
del zu befürworten. Diese ihre commer
cielle Doctrin hielt sie fest bis zur Cin
cinnati Platform, mit welcher sich Herr
Buchanan identisch erklärt bat. Nicht ge
nug, daß sie ihre frühere Stellung in der
Sklavenfrage aufgegeben, scheint sie jetzt,
freilich aus sehr subtilen Gründen, das so
hartnäckig und so lange bekämpfte Tarif
Prinzip aufgeben zu wollen
UND
manche
ihrer Organe machen sogar Miene, als
sei sie stets für hohen Tarif gewesen.
Ist denn diese Partei wirklick so tief
gesunken, daß sie, ihrer Vergangenheit ver
gessend. jedes Prinzip hinzuopfern bereit
ist, wenn es sich darum handelt, den Nor
den zu ködern und durch alle mögliche
Sophistik sich dort Stimmen für die nächste
Präsidentenwahl zu sichern, wo die Skla
venfrage Tausende ihrer früheren Anbän
aer in das republikanische Lager getrie
ben hat? Eine Tariferhöhung im Allge
meinen und in's Besondere auf Tbee und
Kaffee! Wahrlich, eine Erhöbung der Zoll
angabe auf die Artikel, die zum unent
behrlichen Bedürfnisse des Volkes gewor
den, die hier nicht producirt werden kön
nen, kann sich bei keiner Partei Populari
tat erwerben ja, man würde sich vielmehr
mit Gewalt derselben widersetzen.
Ehe wir die demokratische Platform
über Zolle in Betracht ziehen, wollen wir
uns erst über den Begriff der Zölle etwas
klar werden. Ihrem Ursprünge nach sind
Zölle keine staatlichen Maßregeln, um die
Industrie zu schützen, sondern Erpressun
gen, um regierenden Häuptern die Mit
tel an die Hand zu geben, Krieg zu süh
ren und dem Lurus des Hofes u. s. w
zu fröhnen. Diese Erpressungen waren
von keiner Bewilligung der SiänDe be
dingt sie waren Monopole des Fürsten
und das Volk merkte den Druck weniger,
ten es zu dulden hatte, als er ihm
durch
direkte Abaaben tüblbar gemeiert träte.
Wae Monarchen dem Drange des Zeit
geistes entgegen festzuhalten suchen, das
sehen wir hier von Paiteifühiern durch
allerlei plausible Ecbeir.grunde Dem Voik.
als heilsam anempfohlen. Ertretne be
rühren sich.
Der Finanzzoll, dem man den wohl
klingenden Namen Schutzzoll beilegt,
ist eigentlich ein Prohibitivzoll. Das beißt,
die Regierung verbietet, gewisse Maaren
aus fremden Ländern zu importiren und
straft den Importeur solcher Maaren mit
einer Geldstrafe in Gestalt des zu erlegen
den Zolles, welche oft so groß ist, daß die
Imputation dadurch unmöglich gemacht
und der Schmuggelei Thür unv Thor ge
öffnet werden.
„Diese Politik," sagte ein demokratischer
Gouverneur, Htrr W. Grason, im Jahre
1842, „beeinträchtigt die Eu!tur des Bo
dens, entzieht den Ländereien das Capital,
entwerthet die Arbeit, indem dieNahrungs
mittel mit Steuern belegt sind, ohne die
Preise zu verringern, welche von den Eon
sumenten für dieselben bezahlt werden
müssen sie unterstützt den Schleichhandel,
vetmehrt die Zahl der Zollbeamten und
vervielfältigt die Verbrechen und Strafen."
Handelsbeschränkungen und Privilegien
sind an und für sich Ungerechtigkeiten, auf
Kosten der Vielen zum Vortheile Weniger.
Die Gegner dieser Politik anerkennen die
Wahrheit dieser Behauptung in der Theo
rie behaupten jedoch die künstlichen Staa
tencorrelationen erheischten auch künstliche
Systeme. Die Führer der demokratischen
Partei negirten stets die Schranken er
künstelter Systeme und wissen es sehr wohl
aus vieljähriger Erfahrung, mit welcher
Heftigkeit sie den Kampf gegen ihre Geg
ner geführt haben. In principieller Hin
sicht läßt sich zwischen Jmportation von
Rohprodukten und Manufacturen kein
wesentlicher Unterschied machen so lehrte
es die demokratische Doctrin. Ja, man
hat oft behauptet, daß die Politik der ho
hen Zölle oder der Schutzzölle dem Handel
der Ver. Staaten Abbruch thun müsse, in
deß sie den britischen Provinzen Nutzen
bringe. Diese Politik, lehrten die Staats
männer der demokratischen Partei, verur
sacht eine Erpansion der Fabriken und hat
rie Creirung eines neuen fünft liehen Ca
pitales, eines Capitals der Banken, zur
Folge. Das geborgte Capital führt zu
Verwickelungen und zu Schwankungen
des Tarifes. Der Tarif von 1824 hatte
den von 1828 zur Folge. Vor dem jtohre
1824 wurde Eisen, Kupfer, Hanf, Segel
tuch und anderes zum Schiffsbau erforder
licht Material mit drückendem Zoll belegt
INTENTIONAL OUPLICATE EXPOSURE
nun wurde er aber erst so sehr in die Höhe
geschraubt, daß es schien, die Regierung
habe der Schissfahrt auf dem Ocean völ
lige Vernichtung geschworen. Der Erfolg
bat gelehrt, daß man den Tarif herabsetzen
müsse und so geschah es auch in 1828.
Hinsichtlich der Baumwollenpflanzung
in den südlichen Staaten wurde behauptet,
daß sie die Wirkung des amerikanischen
Systems sei, hat aber nicht gefragt, ob
man denn gezwungen sei, amerikanische
Baumwolle zu jedem Preis zu kaufen?
Der Zucker von Louisiana war für die
inländische Consumtion nicht hinreichend
er mußte also durch einen Zoll geschützt
werden. Doch bewiesen es die Herren
Demokraten der früheren Jahre, daß die
Pflanzer dadurch durchaus Nichts gewon
nen hatten, da sie, in Folge von Repressa
Itett, für andere Artikel höhere Preise zu
bezahlen hatten.
Die Whigs sagten, der Hauptgrundsatz
der Schutzzölle sei, daß jedes Land zu
Hause erzeugen und für die Produkte einen
einheimischen Markt sich schaffen soll. Die
Demokraten erwiederten: dadurch wurde
der Handel mit andern Völkern aufholen
und die großen Städte der Welt wurden
veröden Unwissenheit und Barbarei wäre
die endliche Folge davon.
Zugegeben, die Vertheidiger des hohen
Tarifprincipes wollen ihre Lehren blos auf
einzelne Zweige des auswärtigen
Handels angewendet haben, so genügte
den Demokraten doch auch diese Bedingung
nicht indem sie sagten: „Ihr wollt, daß
wir die Baumwolle hierzu Land ver
arbeiten sollen doch müßten wir da nickt
die verfertigten Waaren im Auslande zu
verkaufen suchen und für diese wieder an
Deve Produkte beziehen? Würden wir da
durch nicht den Fleiß anderer Völker un
ter
stützen und die Interessen der großen
Mehrzahl unserer eignen Bürger ver
nachlässigen
Zölle, hieß es auf der demokratischen
Platform, sollen nur auferlegt werden, um
gewisse Revenue zur Verteidigung des
Landes zu haben. Die höchste Revenue
aber soll und kann durch ein Minimum
des Zollansatzes erhalten werden, welches
weder den Schleichhandel und die damit
verbundene Jmmoralität fordert, noch den
Verbrauch der Artikel verringert und auch
nicht die Preise auf indirekte Weise erhöht.
Unser Handel mit England ist bedeu
tend. Wenn wir den englischen Geweib
fleiß föidem helfen, indem wir englische
Maitufactuvmaarcn kaufen, so wird Eng
land der amerikanischen Betriebsamkeit
seine Aufmunterung nicht versagen, welche
auf Erzeugung u. Erportation von Baum
wolle, Taback, Ge reite und sonstigen Ar
tikeln beruht.
So lehrten, so schrieben, so sprachen die
Demokraten und nachdem sich rie republi
kamsche Partei für dieselben
Grundsätze des Zollansatz-Systems aus
gesprochen hat und der Opposition dadurch
das Terrain zur politischen Agitation in!
dieser Branche entzogen wird, scheint jetzt
sonders seinem treulos gewordenen Penn-
Grunde gehen.
E a
Der „Prtnre Albert" bringt Nachrichten
ans Liverpool und London, die für die
Associrte Presse in New Jork nach Gal
way telegrapbitt wurden.
Eine telegraphische Depesche aus Mad
rid, die am Tage der Abreise des Dam
pfers in London eintraf, sagt, daß die
spanische Regierung die mexikanische Frage
ernstlich in die Hand genommen hat, und
erklärt, daß die Sache in einer mit der
WurdeSpaniens übereinftimmenoenWeise
beigelegt werden müsse. Feindseligkeiten
werden bestimmt erwartet.
In der asiatischen Türkei war eine
ernstliche Insurrektion ausgebrochen, aber
die Einzelnheiten sinv noch nickt bekannt.
Den könne.
Ten
hellänDischen
Er beauftragt den Prinzen, mit England
in Unterhandlung zu treten, um Eoolies
für Neger zu subjtitutren.
Sir John Burgoyne hatte den Leickcn- möchte ich behaupten.daß im Kitina Mmne
wagen, welcher Napoleon's Sarg nach sota's. hauptsächlich aber in dfssrn i'auer
vem Begräbnißplatze aus St. Helena
führte, in Paris abgeliefert. Prinz Na
poleon nahm ihn als einen Beweis des
Wunsches rer Königin, die Erinnerun
gen von St. Helena auszuwischen und
Die 'Allianz zu befestigen, in Empfang.
Generalstaaten
ist
der Antrag zur Aufhebung der Sklaverei
in Surinam UND Euracoa vorgelegt wer
Den.
Zwilchen den auswärtigen Repräsen
kanten in Madrid stattgefunden Confe
renken lassen eine friedliche Lösung rer
merikanischen Frage erwarten.
Kaiser Napoleon bat ein Schreiben an
Den Prinzen Napoleon gerichtet, worin er
sagt, daß, wenn die Emigration freier
Neger der Sklavenhandel in Verkleidung
sei. er nichts damit zu schaffen haben wolle.'
Vermischte Nachrichten.
Minnesota. Die Bürger von
Mankato beabsichtigen, sich zu organisiren,
um sich der diebischen Jndianerhorden zu
entledigen. Dasselbe hört man von an
dern Tbeilen des Staates, in der Nabe
der Winnebago-Reserve. Nach dem Ge
setze darf kein Indianer ohne einen Paß
vom Superintendenten seine Grenzen ver
lassen, und länger als der Paß lautet, auf
dem Gebiete der Weißen verweilen. Auch
dürfen sie auf solchem Boden weder ja
gen noch fischen. Demnach ist jeder Sheriff,
Colt stabler oder sonstiger Beamter befugt,
jeden Indianer, oder irgend eine Bande
von Indianern von den Anstellungen der
Weißen zu eiiifernen. Reicht ihr posse
Nicht aus, so sind sie ermächtigt, so viele
Personen zu Hülfe zu rufen, als sie für
nothwendig erachten.
Der regelmäßige Gerichts-Termin
für UMue Earth County beginnt am drit
ten Montag des Dezember-Monates, un
ter dem Vorsitz des Richters Branson.
Ein Bürger von Minnesota, der in
der Nahe von Wabashaw mit einem An
dern auf der Hirschjagd war, wurde von
Diesem im Iagdeifer für an Wild gehal
ten und Duid Das Herz geschossen.
xsn
UIID
Reisebericht
ianten Weirauch zum Versöhnung^-. gendes entnehmen:
Opfer zu streuen ja, noch mehr, der! Im Jahr 1856 kamen in St. Paul aus
Staatssecretair unserer Janns Admi- 10,000 Geschäftstreibende. 80 Advokaten
ntstratton empfiehlt sogar einen hohen Zoll uud 50 Landagenten neben 13 Hotels und
auf Thee und Kaffee, welche dem Aerm- 20 Salons ober Ersrischungsetablisse
sten im Volke zum täglichen Bedürfniß ments, 6 Eonditoreien, 6 Juweliere, 10
geworden sind. So geht es in Republi-' Putzhandlungen und 20 Galanteriewaa
ken, wo Staatsmänner und Parteiführer: rengeschafte sorgten schon für rein mat«?riel
thre Ambition und Selbstcrhöhung über len Lurus, und das Grundeigenthum in
das Gesammtwohl des Volkes setzen so der Stadt war bereits bis auf die Höhe
geht es Individuen und Parteien, die, von anderthalb Millionen Dollars hinauf
Einmal von der Bahn des Rechtes und geschätzt. Dabei blieb der Boden viele
der Grundsatztreue abgewichen, Schritt Meilen um die Stadt her unbebaut, so
für Schritt der Demoralisation entgegen daß die Lebensmittel bis auf einen sehr
gehen, bis sie im Pfuhle der Verderbtheit, hohen Preis stiegen und von andern Staa
gänzlich versinken und schmachvoll zu ten herbeigeführt werden mußten. Die
darauf eintretende Geschäftskrise trug sehr
dazu bei, aller Welt die Augen über die
Hr. Mhitehoufe, der Er-Elektriker der
atlantischen Telegraphen compact en, hat dium, richteten aber seither ihr Augenmerk
einen andern Brief an die Direktoren ge- mehr auf die Urbevölkerung und deren
schrieben, worin er seine f-üheren Aus-, Vergangenheit. Man konnte aus tiefem
sagen in Bezug auf die Schwierigkeiten unve auch nur oberflächliche Bemerkung
mit dem Kabel zu arbeiten, zurückzieht- gen hei kurzem Aafvnchalie machen, tte
uud die Ueberzeugungen ausspricht, daß mit geziemender Bescheidenheit der Oef-1
dasselbe immer noch tauglich gemacht wer- fentlicbkeit übergeben werden
der StaDt St. Anthony nun-
Den seit letzten April 200 neue Häutet
gebaut, im jVmhc von 1 25,000 5Tc!
luts M'nneapol!? dal ebensoviel gebaut
21.
U:l
unfere jetzige Administration deren
Janusgesicht Jenen hinlänglich bekannt ist,
mit dem sie in frühern Jahren eben diese lierett hat und die Foitoauer seines Blat
Frage betrachtet und beantwortet hat tes dadurch garantirt wird?
eine plötzliche Schwenkung nach Erhöhung Herr Eduard Pelz lieferte in
des Zollansatzes zu machen, um ganz be- den
„New-Iorker
ist and* nicht hinter ihren
Schwesteinaeien ückgeblieben.
9tcDn. uta vot ti otz rer schlechten Zei
len an Bauten uiiD Geschäsisthatw.keii
mehr zuivriemm n, als in irgtND einer
Hbeteilen f'übmn PenoDe.
Nach Dem „5t. Paul Pionier
UND
Demofiat" hat die „5t. Peter Free Preß"
ihren Grift aufgegeben.
Ist es nicht ein Glück, trenn der Her-
ausgeber eines Blattes feinen Geist hat,
Da er bei diesem Mangel feinen zu ver-
Familienblättern" einen
über Minnesota, dem wir Fol­
bisherige verfehrte Besiedlungsweise des
Landes zu öffnen und den Städtestif
tungsschwindel zu dämpfen. Aber bis zum
Entschlüsse: endlich zweckmäßige Schritte
für Herbeiziehung einer entsprechenden
Emigration zu thun, ist es trotzdem noch
immer nicht gekommen dagegen hört man
vielfach Beispiele grober Uebervortheilun
gen Eingewanderter anführen, so daß nach
dieser Seite hin Vorsicht anzuempfehlen ist.
Minnnesota erschien mir ein höchst wich
tiger Punkt für ethnologische Forschungen
und es wäre sehr zu wünschen, daß fort
während möglichst genaue Beobachtungen
insbesondere über den Einfluß des guten
Klima's und dergleichen Hauptrichtungen
angestellt würden. Einige Mitglieder der
„Historischen Gesellschaft von Minnesota"
widmeten ft mit Votliebe diesem Ttu-
nicht als Anmaßung aufgenommen wird, 1 büßen. (St. d. Vlks.)
ftoffretchcr Luftbeschaffetihett, viel Gesund
heitsbefotderndes zu finDen sei und zu
gleich ein Sporen zur Anwendung ei zeug
tet' Energie liege. Ferner glaube ich dar
aus auch die naiiMtche Folgerung vrtvn
tu Dürfen, Daß sich bei Den Bewohnein
Mlnneiota's nicht jene krankhafte unD hef
tige Neigung zi tr. Qtrtremen entwickeln und
festsetzen wrrDe, welche ttt anDeut Teilen
der Ver. Staaten bemerkbar wird. Die
Menschen wachsen gegenwärtig allerdings
ebenso im Eigenwillen auf, oder sind so
aufgewachfen, ohne daß jedoch an ihnen
jene nervöfe Reizbarkeit bemerkbar würde,
welche die Bewohner namentlich des Oftens
der Union kennzeichnet. Es herrscht mehr
Gesundheit in Minnesota, wodurch die Be
wohner minder bösartig erscheinen. Ich
die Behauptung für nicht zu gewagt,
daß im Klima von Minnesota der Menfch
sich zum Maßhalten von Natur aus
neige. Ein in der Aufregung des Trun
kes verübter Mord in St. Paul galt als
ein unerhörtes Ereigniß, und wenn man
die Zusammengewürfeltheit der Bevölke
ruitg betrachtet, so bleibt Nichts übrig, als
die Aufnahme besänftigender Einwirkung
des Klima's. Nur als ethnologische Ah
nung, nur als instinktive Auffassung mag
von mir die Bemerkung hingenommen
werden, daß im Klima Minnesola's die
Hinleitung zum Maßhalten auf ähnliche
Weise zu finden sei, wie in Deutschland.
Alle dahin einschlagenden Beobachtungen
sind noch so locker und lose, daß es An
maßung genannt werden müßte, sich schon
darauf stützen zu wollen.
a
Die Gradirung der Eisenbahn von
Mendota nach Belle Plaut ist ihrer Vol
lendung nahe.
Die Transit Eisenbalm-Compagnie
hat eine Applikation für die Verausgabung
von neuen Bonds imWerthe von 100,000
Dollars gemacht. Der Kontrahent, Hr.
Col. De Grass, bietet Alles auf, um die
Bahn rasch zu vollenden.
st! ch nP ost kommen un­
regelmäßig an nicht weil Hr. Burbank
seinen Contrakt zwischen hier und La Croß
nicht erfüllt, sondern weil der Postmeister
von Chicago unsere Poftsäckc nach Pratrte
du Chien sendet,von wo sie nach Milwau
kee wandern müssen, ehe sie nach La Croß
kommen.
nt a n, o. AueHerrntar.n,
diesem Deutschen N st eb n,
schreibt ein Herr Collins an die „deutsche
Zeitung" in vrt. Joseph. Mo.
ie Preise Der I ö57r Weine stehen $1.
40 1.50. Für den 1858r Wein ist
noch kein eigentlich fester Preis gemacht,
Da noch keine Auskaufe von auewärts ge
macht wurden doch glaube ich nicht. Daß
gute Weine unter $i.50 per Gallone ver
kauft werden, denn die diesjährige Ernte
erreicht an Quantität die vorjährige zu
einem Xritttheile, während sie an Quali
tät dieselbe tlm'lwetse, wo pünktlich gelesen
wurDe, noch übertreffen möchte.
Psianzschulen in Reben und Frucht
bäumen aller Gattung eristiren hier zwei.
Hr. Rommel verkauft Catawba Würz
Itttgc in kleineren Parthteett das Hundert
zu $5.00, in größern zu $4.50 Schnitt
linge das Taufend zu $5.00.
Auch Hr. H. G. Husmann hält noch
eine Pflanzfchule.
Bei Bestellungen, die von auswärts
erfolgen, ist nicht zu vergessen, die Art der
Versendung zu bestimmen.
Wollen Sie mir nun noch gestatten,
eine kleine Beschreibung von Hrn. Rom
mels Weinberg zu geben, den ich besuchte.
Auf einem der reizendsten Hügel gelegen,
mit welchem die Natur den herrlichen Platz
so reichlich bedacht übersieht man von
des Besitzers Wohnhaus meilenweit die
ganze umliegende Gegend und jedes Haus
in Herrntann kann von diesem Punkte aus
gezählt werden. Auch das ungenügsamste
Gemuth wird sich hier bei einem Glase
schäumendem Sparklings oder dem be
rühmten von dem Virginia Seedling ge
wonnenen Ciaret, der auch während des
strengsten Winters sein Sommerkleid nicht
ablegt, der Sorgen entschlagen und lob«
preisend der Schöpfer gedenken, die dem
herrlichen Gewächse eine neue Heimath
unter uns bereiteten.
Herr Rommel in Herrmann war der
Erste, der den rasch in Aufnahme gefönt
metten Seedling in Missouri eingeführt
hat.
Memphis, Tetttt. Verkauf von
Weißen in die Sklaverei. Viele unserer
Leser werden sich gewundert haben, als sie
kürzlich lasen, daß vier weiße Frauenzim
mer unv ein weißer Mann, denen in der
Circuit Court der Prozeß wegen Vaga
bundirns gemacht ward, dem Verdikt der
Jury zufolge auf 12 Monate als Skla
ven verkauft werden sollen. Das Gesetz
schreibt diese Strafe vor.
Wir haben noch mancherlei solcher bar
barischen Gesetze in unserem Staate.
Wenn Niemand solche Vagabunden an
steigern will, haben sie die, für ihre Skla-
Wenn es! verei angesetzte Zeit in der Jail zu ver-

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