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Minnesota Staats-Zeitung. [volume] (Saint Paul, Minn.) 1858-1877, November 17, 1870, Image 3

Image and text provided by Minnesota Historical Society; Saint Paul, MN

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f.
MINNESOTA STAATSZEITTTKG
Donnerstag, den 17. November 1870.
An unsere Abonnenten.
Da Geld zu denjenigen Artikeln ge
hört, die der Drucker immer braucht, es
uns aber nicht möglich ist, bei jedem
Abonnent in Person vorzusprechen, so
haben wir folgende Herren ermächtigt,
Gelter für uns in Empfang zu nebinen.
Alle Quittungen werden von dieser
Office direkt ausgestellt unvkönnenAbon
nentcn, die an einen der nachbenannten
Agenten za^en, dieselbe nach umgeh nder
Post bei demselben in Empfang nehmen.
Wir weiden wn jetzt an jeden Monat
unsen Bücher nachsehen und Allen die
a a a
ber schuldig sind Rechnung zusenden.
Wir bitten lie Empfänger, sobald als
möglich zu berichtigen. Wir haben die
sen Plan auf Wunsch vieler unserer
Abonnenten adoptirt und wollen hoffen,
daß er von Allem gut aufgenommen wird.
Er wird, wenn getreulich ausgeführt, (an
uns soll es nicht schien,) zwei besonders
gute Wirkungen haben, nämlich erstens
die, daß fein Abonnent ohne es zu merken
tiefer als für tut Jahr in Schuld gera
then kann und zweitens, daß wir nicht
immer mit leeren Taschen vor Tau
sende zählenden Buch-Conto's sitzen,
müssen und uns aus purer Verzweiflung
hinter den Ohren kratzen, weil wir bei all
den Ausständen nicht wissen, wo das
Geld für die Papierrechnung herzu
nehmen.
Minneapolis A. Knoblauch.
Ehrystal Lake M. Brohs.
N.w Ulm I
r. Förster.
Stillwater C. Katlenburg.
Mnvna W m. N ß.
Netwing L. C. Smith.
Hcndcrsvn A a in ck.
Cha-ka I. ThieS.
Carvrr -ffirn, Glitschka.
Lasli/gö I Pfeifer.
fr anfato I. H. Hartman.
St. Peter W m. Schimmel.
glcung America 'e r. Ackermann.
Waconia Iobn Behrenfeld.
Faribault S. Fleckenstein.
Hutchinson i'. a g.
Wabashaw o. A. a s.
Rccds Landina L. Hannemann und
M. Wa ch.
St. Cloud R. S ch a n.
Wherling 3. a d.
O a
Watertown Louis Rausch.
Nockford John ch r.
Nochester o. a y.
Sand Creek S. g.
£r Sueur I. C. a a g.
Frontenac I. Schneider.
Raven Strram L. 9t ch.
Belle Plaine T. tz r.
Praiiie v.ound John ch.
uluih Hermann Oswald.
G'avmont E. g.
5?rt|yvlvtlle l. l.
JDl-frlt'e
(5oiner E. tz.
V.obachr'.n stcn ü:tr das Rc'ulta?
5i3'5)lvu.
Senator Trumbull von Illinois hielt
vorKurzern eine pvIiliicheNede inSpring
fielt, in welcher er sich entschieden gegen
die Politik eines Schutzzolles ausspricht.
Der „Philatrlphia 9?etil) American" frt
tisivt diese Stete dcs Illinois Senator
sehr s*arf und sagt unter Anderem
„Obgleich die demokratischen Antece
denziin res Herrn Trumbull bekannt wa
reu, so hatten wir doch geglaubt, daß er
seine „Frei
handelsansichten" einigermaßen
gemäßigt haben würde, nachdem er eine
so lange Reihe von Jahren mit der repu
blikanischenPartei ging, einer Partei, wel
che das stärkste Schutzzollsystem in Ame
rika aufgebaut hat."
Die Wahl ist kaum eine Woche vorü
ber und unsere Ansichten über Schutzzoll'
sind dem Leser hinlängl ch bekannt. Das
Resultat der Wahl hat zutGenüge (wie
sen, daß selbst, wenn dieAnsicht des,North
American' teilweise gerechtfertigt wäre,
daöV^'lk tcsWestens von einem „Schutz
zoll" Nichts mehr wissen will. Ein Ue
berdlick über die Namen der in den West
liehen Staaten gewählten Congreß-Mit
glieder läßt feintn Zweifel übrig, daß die
selben zum glös^ren Theile „Tarif-Rtfor
mer sind, UND daß mehrere der bedeutend
sten Schutzzoll Candidaten in der letzten
Wahl geschlagen wurden.
Der nächste Congreß wird unter allen
Umständen eine republikanische Majorität
haben, wenn auch nicht so groß als der
41ste.
DieTarif-Neformcr aus den westlichen
Staaten und dem Süden werden in ge
nügender Anzahl vertreten sein, um nicht
allein die Wahl eines „Schutzzöllners"
zum „Sprecher" des Hau'eS zu verhin
dern, sondern überhaupt einen entschiede
iten Einfluß auf alleFragen über Steuer
und Zoll-Reform auszuüben.
Hoffentlich wird der jetzige Congreß,
welcher zu seiner zweiten Sitzung im
nächsten Monat wieder zusammentritt,
diesen Wink des Volkes verstehen und
alsbald Hand ans Werk legen und dem
Lande solche Reformen geben, als das
Wohl desselben erheischt und die Steuer
last vermindern.
Die Wahlen, zumal in den westlichen
Staaten, haben entschieden bewiesen, daß
das Volk der Schutzzollpolitik müde und
überdrüssig ist.
Die Wahl des liberalen republikani
schen Tickets in Missouri hat aber den
professionellen Politikern noch eine andere
Lehre gegeben, deren Bedeutung nicht un
terschätzt werden sollte. Das Volk' hat
hier entschieden gegen alle und jede Be
einflussung von Staatswahlen Seitens
der Bundesregierung protestirt.
Diese „allerhöchste" Beeinflussung der
Politik in Missouri hat auch in unserem
Staate, wenn auch in kleinerem Maß
stak, in einigen Counties stattgefunden.
Natürlich ging hier die Beeinflussung
nicht von der Administration, sondern von
politischen „Cliquen" aus.
Wir wollen nicht in Abrede stellen, daß
an mehreren Plätzen das schlechte Wetter
am Wahltage viel dazu beitrug, eine nicht
unbedeutende Anzahl republikanischer
Wähler, namentlich in den Landdistrikten,
von der Wahl abzuhalten. Aber das
schlechte Wetter allein ist keine genügende
Erklärung für das Resultat der Wahl in
Goodhue, Olmsted und einigen anderen
Counties. Es war hauptsächlich die Be
einflussung der Wahl durch „Cliquen"
und die natürliche und gerechtfertigte Op
Position
der Wähler gegen dieselben, wel-
che dieses ungünstige Resultat in jenen
Counties zu Wege brachte.
Die Wahl in Minnesota am letzten
Dienstage hat für den vorurtheilsfreieu
Beobachter zur Genüge koustatirt, daß die
republikanische Partei jeder Zeit ihres
Sieges gewiß sein kann, wenn sie auf li
beraten, zeitgemäßenPlatformen, tüchtige,
fähige und zuverlässige Männer nomi
nirt.
Diesem Umstände verdanken die Herren
Averill und Dunnell ihren Sieg.
Wie bereits berichtet, werden dieRepuZ
blikaner in der nächsten Gesetzgebung eine
Majorität von 21 Stimmen haben.
Dies ist gewiß ein günstiges Berhältniß,
obgleich von dieser Majorität in den Se
not nur zwei Stimmen kommen.
Noch günstiger aber würde sich dieses
Berhältniß herausgestellt haben, wäre in
einer Anzahl der größeren Counties die!»
Partei nicht dem Cliquen-Wesen geopfert
worden.
Ohne uns durch das günstige Resultat
der Wahl in Minnesota beirren oder ver
blenden zu lassen, können wir nicht um
hin, diese kurze Betrachtung damit zu
schließen, daß nur die Partei in Zukunft
siegen und mit Erfolg vor des Volk tre
ten kann, welche das Wort „Reform"
nicht nur auf ihrBanner schreibt, sondern
auch jede Maßregel für eine zweckmäßige
Reform, wo immer dieselbe notwendig
ist, kräftig unterstützt.
Eisenbahn Monopole.
Das riesige Wachsthum von Mono
polen trug viel zu dem schnellen Verfall
des römischen Reiches bei. Die stets
wachsende Anzahl mächtiger Corporatio
nen mit bedeutendenMonopolen halMan-
chen schon zu demGlauben veranlaßt, daß
auch unserer Rtpubltf ein ähnliches
Schicksal bevorstehen könne, wenn jene
Monopole nicht beschränkt werten.
Wohl das mächtigste, weitverzweigteste
aller Monopole in Amerika sind die Ei
fenbahnCorporationen. In keinemLande
der Welt sind die Fahrpreise auf Eisen
bahnen so hoch, als wie bei uns.
Die Brutto Einnahmen allerEifenbah
nen in den Ver. Staaten in 1869 betru
gen 500 Millionen Dollars. Im Ver
hältniß zur Bevölkerung trug demnach
jede Person in den Ver. Staaten Hl0.20
zu jener Summe bei. Diese Zahlen sind
ein unumstößlicher Beweis daß die Raten
für Beförderung auf den Eisenbahnen im
Interesse des Gemeinwohles viel zu hoch
sind.
Die Erfahrung anderer Länder zeigt
uns, daß jene Raten bedeutend reduzm
werden können, ohne daß dadurch für jene
Compagnien irgend welcher Verlust er
wächst.
In Belgien mit über 1000 Meilen
Eisenbahnen, beträgt für die erste Klasse
der Fahrpreis nur wenig über einen Cent
per Meile und dennoch machen die Com
pagnien einen profitables Geschäft.
In Frankreich und Preußen bringen
die Eisenbahnen bei verhältnißmäßig nie
drigenFrahrpreisen, bedeutendeRevenuen
und Eisenbahn Aktien in Preußen tragen
einen Gewi.rn von sieben Prozent ein.
In England wo die Eisenbahnen bei
uus durch große Monopole konttollirt
werden ist der Gewinn geringer.
Statistische Tabellen über Eisenbahnen
in unserem Lande beweisen hinlänglich
raß die Raten für Passagierbeförderung
bei weitem zu hoch sind.
Im Durchschnitt betragen auf unseren
Bahnen jene Raten vier bis fünf Cents
per Meile und die Raten für Fracht
2f Cents für die Tonne per Meile, und
auf Bahnen welche keine Konkurenz ha
ben sogar vier Cents
Während aufeiuigeuBahnendieBrutto
Einnahmen einen Gewinn von 50 Pro
zent über dieBetriebskostm erzielten, wei
sen die meisten Bahnen einen Gewinn
von 23 bis 28 Prozent nach. Gestützt
auf diese Zahlen glauben wir daß es an
der Zeit ist, daß sowohl dieNationale als
die Staats Gesetzgebungen diesem Mo
nopol der Eisenbahnen ihre Aufmerksam
fett zuwenden und da Reformen eintreten
lassen wo dieselben am Platze sind.
Gouverneur Austin in seiner Antritts
Botschaft im vergangenen Winter fand
es angemessen die Aufmerksamkeit derGe
setzgebung auf diesen Punkt ganz beson
ms hinzu lenken und empfahl, dieseCor
porat'onen unter eine zweckmäßige Kon
trolle d's Staates zu stellen.
Wir sind der Ansicht daß die Gesetzge
bung die konstitutionelle Befugniß hat
einen Marimum Tariff für Personen und
Güter Beförderung aufEisenbahuen vor
zuschreiben und hoffen daß die im näch
nen Januar zusammentretende Gesetzge
bung dieser Frage ihre besondereAufmerk
samkeit schenken wird.
N O a E a N
ger rottete sich in Donalosonville zu
sammelt, tödtete den Mayor der Stadt,
verhaftete eine AnzahlBürger und drohte
die Stadt in Brand zu stecken. Die
Ursache deS Aufstandes ist bis jetzt unbe
tonnt.
MWWWRW
Nachfolgende Liste der Mitglieder der
nächsten Gesetzgebung ist aus den Wahl
berichten zusammengestellt, welche bis heut
Morgen eingelaufen sind. Es ist nicht
wahrscheinlich, daß spätere Berichte das
Gesammtresultat ändern werden:
1 a
Senator Ges. L. Becker*.
Repräsentanten John L. Meniam, H. v«
Siblty5, T. Stahlmann^.
2. ist Washington, Chisago, Pine
und Kanabec Counties.
Senator D. M. Sabin.
Repräsentanten L. K. Stannard, Joseph
HaSkell.
3 S a 2 0 a
Counties.
Senator H. C. Wart*.
Repräsentanten W. S. Moores, Luke Mar
vin.
4 O A a S
burne, Benton, Jsanti und Mille Lac.
Senator S. PillSbury.
Repräsentant A. M. Fridley-Z-.
5 W
Senator C. H. Pettit*.
Repräsentanten W. D. Mashburn, A. R.
Hall, A. I. Underwood.
11. ist Wrighl) Meeker, McLeod,Kan
diyohi und Monangalia.
Senator W. T. BonniwellL.
Repräsentanten W. H. Greenleaf, Andrew
Railson.
7 a a
Senator R. I. Chewning* f.
Repräsentanten D. E. Eyre, I. H. Ftanna
flflnt.
8
Senator John H. Safe.
Repräsentanten Henry Platt, Asa Barlow.
9
Senator Charles Hill*.
Repräsentanten Orin Drnsmore, T. G.
Pearson, A. P. Jackson.
10. Distrikt Wabashaw County.
Senator N. S. TeftL.
Repräsentanten F. I. Colliers, A. I. Jow
lert.
tl. Distrikt —Winona County.
Senator C. F. Sud* f.
Repräsentanten S. A. Hyde, I. M. Co
elf,
I. Q. A. Bale.
12. Distrikt Olmsted Co.
Senator L. B. Hodges-k-.
Repräsentanten Thomas PhelpS,
merviUe, R. A. Jonesf.
13. Distrikt Houston Co.
Senator D. L. Buell* t.
Senator W. H. Joung.
Repräsentanten A. C. Wedge, F.B. Davis,
Wm. Brisbane-!-.
17. Distrikt Blue Eartv und Watonwan
Counties.
Senator B. F. Smith*.
Repräsentanten James B. Hubbell, I. F.
Mcagherf.
18. Distrikt cott Co.
Senator I. McDcnatct.
Repräsentant V. W. Sencerboxi-,
19. Distrikt— Nicollet, Brown, Sibley,
Redwood, Nenville, Pierce und Davis Counties.
etwitct Wm. Pfänder*.
Repräsentanten W. L. Couplin, I. S. G.
Honnor.
20. Distrikt Faribault, Martin, Jackson,
Cottonwood, Murray, Nobles, Pipestone und Rock
Counti
Senator G. W. Whallon.
Repräsentant G. C. Chamberlain.
21. Distrikt Carver Co.
Senator L. L. Barter* t.
Repräsentant I. A. C. Flood.
22. Distrikt Le Sueur Co.
Senator M. Doran-j-.
Repräsentant L. H. Bullis-i-.
N a a
,A
nächste Gesetzgebung.
©citat, Häus. Vcr. Ballet.
12 33 45
12
Republikaner,
Demolraten,
Unabhängige,
10 14 24
2 19 21
werden demgemäß.
Rrp. Maj.
Die Republikaner
vorausgesetzt, daß die Mitglieder, welche
als „unabhängige' oder „Peoples" Can
didaten gewählt wurden, in der Gesetzge
bung mit den Demokraten stimmen, im
Senat eine Majorität von zwei und im
Hause eine Majorität von 19 Stimmen
haben.
Dies ergiebt bei einer gemeinschaftli
chen Abstimmung beider Häuser eine je
publikanische Majorität von 21, oder ein
Gewinn von 6 republikanischen Mitglie
dem im Vergleich zum letzten Winter.
Senatoren, welche ihre Sitze vom vo
rigen Jahre überhalten, sind in obiger
Liste mit einem Stern bezeichnet
Demokraten mit einem Kreuz cfX Unab
hängige mit einem Doppelkreuz.
Missouri.
Ueber die Politik in Missouri bemerkte
das Washingtoner „Hof-Journal", die
„Chroniele", am Tage vor der Wahl:
„Wir haben bereits häufig des Schurz
Flügels der republikanischen Partei in
Missouri Erwägung getban. Nächsten
Dienstag sinret dieWabl für Gouverneur,
Staatsbeamte und Mitglieder des Con
gresses statt. Wir hoffen gegenwärtig auf
die Wahl von 4, möglicher Weise 5 Re
publikaner in den Congreß. Es ist un
möglich, das Resultat der Gouverueurs
wähl schon jetzt vorauszusehen. Die
Handlungsweise des Präsidenten Grant,
welcher Bundesbeamte, die an dem Ab
falle der Brown-Schurz Partei theilnah
inen, ihres Amtes entsetzte, hat den guten
Erfolg gehabt, die Aussichten McClurg's
zu verbessern, und ist bereits eine starke
Reaktion zu seinen Gunsten wahrzuneh
men."
Mit dieser Reaktion zu Gunsten Mc
Clurgs hat sich der Hof-J?urnalist des
Präsidenten sehr getauscht. GratzBrown
und das ganze Staats-Tickct von Mis
souri sind mit großer Majorität, nahe an
35,000, gewählt und düifle sogar der
Präsident dies als einen Beweis betrach
ten, daß die Einmischung der Exekutive
der Ver. Staaten in die Politik eines
Staates zwar möglicher Weise zu den
„ungeschriebenenPrerogativen" des Ober
Hauptes des Bundes gehören mag, daß
es aber unter obwaltenden Umständen
keine weise Politik ist, von diesem Prero
gativ einen so umfassenden Gebrauch zu
^machen, wie eS iq Missouri der Fall wax.
Dag Resultat im 2««Distrikt.
Die lex,eii Berichte «u8 dem Streiten
Distrikt,welche meistens offiziell sind, wei
sen folgende Majoritäten nach:
Stnofa.,
Totale
Wm. So»
Rrpräsentanten I. M. Thompson, Tosten
Johnson.
14. Distrikt Fillmore Co.
Eenator I. Q. Farmer.
Repräsentanten N. P. Colbnrn, H.S.Grie
Wold, Hans Balder, I. E. Atwater.
15. Distrikt Mower undDodge.
Senator Samuel Lord*.
Repräsentant» Harlan W. Page, W. G.
Telfer.
16. Distrikt Steele, Waseca und Free
dorn.
Folgendes ist die Reihenfolge der be
völkerften Staaten.
New Joik
mm
A»e«M.—Donnelly.
25
Chtsag» 401
6t»» Winz 200
laß 375
Dakota
Douglaß 450
Goodhur 150
Hepnepin 1500
Jsanti 300
1000
Kandiyohi..'. 200
Kanadec 25
Lake 50
Meeker 300
Morris»» (3 Towr.»)
McLe^d (6 Townsj
ne 263
Namsey
St. Louis 500
Sherburue 40
Stearn«
Wabashaw
Todd 250
Washington 243
Wright
166
500
300
ICO
5573
Avenll's Majorität.
2792
2781
Die Counties, welche bis jetzt noch
keine amtlichen Wahlberichte eingesandt
haben, sind republikanisch und werden die
Majorität Avenll's wenigstens auf 3500
erhöhen.
Der Census der Ver. Staaten.
Von 29 Staaten sind bereits die amt
lichen Berichte über denCensus von 1870
in dem Census Büreau in Washington
eingelaufen, und ergiebt sich aus ihnen
folgendes Resultat:
Staaten. 1870. 1860.
Alabama 1,002,000 964,201
Arkansa« 486,$00 435,450
Ca!ts»rnia 556,203 379,994
Dtlawarc 125,000 112,216
Florida 189,995 140,42}
Mtorgia 1,185,000 1,057,286
Illinois 2,540,216 1.711,951
Jztiana. 1,668,163 1,350,428
Jo»a 1,177,515 67 ,913
Kans-S 353,182 107,206
Kentucky 1,32.264 1,155,«84
Louisiana 716,394 793, 2
Maryland 73',000 687,049
Michigan 1/84,153 7*3,113
Minnesota 49i),Y87 17?,023
Misst!sip?i 831,190 7!'1,305
Missouri 1,703, 00 $,18',0 2
Nebraska 105,OJO 8,811
Nevada 41 ,r Oi) t?,857
Nord Carolina 1/72,000 092,623
Ohio 2,67.1,463 1,3 9,511
Oregon llO.OCO 52,465
Süd Carolina 785,000 7v3,708
T°»ncssee 1,258,3:6 1,109,901
Ztyaj 85',000 604,215
Virginia 1,2C9,607 1,596,318
West Virginia 447,943
Wisconsin 1,052,266 775,881
4,400,000
Pennsylvania 4,100,00t'»
Ohio
2,652,( 00
Jllinoi«
2,540,000
Missouri
1,703,0««
Indiana
1,669,169
Massachusetts 1,448,000
ntucky
1,323,264
Tenncssee
1,258,"26
Virginia
1,209,607
Tie New Jork „Tribüne" bemerkt
sehr richtig es gebe im Staate New Jork
genug Republikaner für eine erfolg
reiche Partei aber nicht für zwei. Wir
machten vor zwei Iabren im zweiten
Congreß Dt strickt von Minnesota dieselbe
Erfahrung. So lange Tom Murphy
und sein Anhang in New Aork mitTam
many Hall liebäugeln muß die Demo
kratie siegen. Wir sollten glauben daß
hier triftigere Gründe vorliegen für Ab
setzung eines Bundes-BeaMten durch die
Administration als dies in Missouri der
Fall war. Wird dies aber in New Jork
geschehen? kaum wahrscheinlich!
Die New Jork „Tribüne" sagt:
„Der Präsident giebt zu daß Maryland
durch und durch demokratisch ist, und daß
de» Sieg Browns in Missouri sämmt^
liche der früheren sogenannten Grenz
Staaten gegen die republikanische Partei
vereinigen werde, und daß deßhalb die
Administration Nichts gewinnen wurde,
wenn diese Staaten durch ein Mitglied
in dem Cabinet der Administration repre
sentirt sind. „Es ist deßhalb wahrschein
lich daß der gegenwärtige General Post
ister Cteswell, ein Maryländer, seine
Stelle niete»legen und ein Pennsylvanier
an seine Stelle treten wird. Wir hoffen
daß dies nicht der Washington „Hos
Journalist" sein wird.
Mit dieser „allerhöchsten" Ansicht „daß
Missouri mit den ubrigenGrenzstaaten im
Congreß eine der republikanischen Partei
feindliche Stellung einnehmen wird",
können wir nicht übereinstimmen. Mts
souri ist gut republikanisch.
Herr Clark W. Thompson, der junge Ban
berbiit »»»Minnesota, wurde in Houston
County
zum Ltaatssenator erwählt. (Nordstern.)
Ein Jrrthum Der junge Vanderbilt
wurde trotz seines vielen Geldes von den
Wählern seines Distrikts zum Zuhause
bleiben verdammt.
W a
Buck erhielt in diesem County 945, und
Dunnell 1,157 stimmen. Der republi
konische Candidat für Senator, Case,
wurde mit 1,132Stimmen gewählt. Von
den Canvidaien für Repräsentanten er
hieltBarton 1,057, Barter 1,027, Good
sell 1,033 UND Platt 1,105 Stimmen.
Demnach wären Platt (Rep.) und Bar
ton (Dem.) gewählt.
In Brown County wurden fol
gende County Beamte gewählt:
Auditor: E. G. Koch.
Register: G. 51 Hausmann.
Sheriff:
Wm.
Giesecke.
Clerk: Cha^.
Roos.
Waisen Richter: Chas. Wagner.
Surveyor: Julius Berndt.
Anwalt: Wm. S. Baßford.
Commissiouär: Chas. Wagner.
Die Wahlen in Alabama und
Virginien verliefen ruhig.
Rellkste Nachrichten-' vom
Kriegsschauplätze.
a 1 0 N
Das Resultat der Wahlen für die kon
stituirende Versammlung von Frankreich
zeigt, daß fast in den meisten StädtenRe
publikaner gewählt wurden.
Von Tours wird am 8. November be
richtet daß an diesem Tage in der Nähe
von Orleans eine Schlacht stattgefunden
habe das Resultat derselben ist bis jetzt
nicht bekannt geworden.
Das Pariser Journal, die „Menschen
Rechte" hat eine Subseriptions Liste er
öffnet, und einen Preis auf die Ermor
dung Bvzaines und Napoleons gesetzt.
Fort Merttar, wurde bei der Belagerung
von Neu Breisach am 5ten durch Bom
bardement zerstört.
Auch die Festung Serbutt hat am Sten
an die Preußen kapitulirt. Metz ist zur
Hauptstadt von Deutsch-Lothringen ge
macht worden.
Die „Gazette de Franee" verlangt eine
sofortige Wahl, um den Uebergriffeu der
gegenwärtigen provisorischen Regierung
ein Eure zu machen.
Dijon wiid von 20,000deutschenTrup
pen mit 60 Geschützen besetzt gehalten
und mußte die Stadt eine Kriegskontri
bution von einer halben Million Fr an es
zahlen.
29 Redakteure von Journalen in Ma
drid. haben ein gemeinschaftliches Mani
fest erlassen, in welchem sie gegen dieKron
Candiratur des Herzogs von Aosta pro
testiren.
Die franz. Armee hat die Loire über
schritten und befindet sich auf dem rechten
Ufer derselben.
Das Norddeutsche Parlament wird
wahrscheinlich am 20ien November zu
sammen berufen werden, und sagt eine
Londoner Depesche, daß das Parlament
seine Session in Straßburg halten werde.
Eine franz. Flotte ist in der Nähe der
Elbe gesehen worden.
Daö Jesuiten Collegium in Rom ist
von der italienischen Regierung geschlos
sen worden.
S a a 1 2 N
EinKn'egs-Correspondent des„Herald"
berichtet von Cassel am 7ten daß er eine
längere Unterredung mit Marschall Ba
zaine gehübt in welcher sich letzterer sehr
fretmüthig ausgesprochen und unumwun
den erklärt habe, daßMangel anProviant
und Hunger allein ihn veranlaßten Metz
zu kapituiiren.
Die Nachricht über Zurückweisung des
Waffenstillstandes hat in Paris große
Mißstimmung und Entmuthigung unter
derBevölkeruug hervorgerufen nnd macht
sich das Verlangen nach einem Frieden so
stark fühlbar daß die Regierung nicht im
Stands sein wird diesem allgemeinenVer
langen rerBevölkerung lange Widerstand
entgegen tu setzen.
Eine Depesche vcn Tours berichtet am
10ten das 16. und 17. franz. Corps
der Loire Armee machte einen Angriff auf
die deutschen Truppen unter General von
der Tann, ein Corps von 25,000 Mann,
welcheOrleans besetzt hielten. Die franz.
Armee kam von Chartres u.Chateau d'Un
und griff das 16te Corps unter General
Lussae zuerst an. Tanns Corps wurde
gezwungen Orleans zu verlassen und zog
Uch nördlich nach Paris zu zurück. Die
Preußen »etleren 500 Mann an Todten
und Verwunceten.
Obige Nachricht bedarf noch der Be
stätt'aung.
Die Franzosen haben die Eisenbahn
veibinduna zwischen Tours und Orleans
wiedtr hergestellt.
Die Festung Neu Breifach hat am 10.
November, Mittags, ebenfalls kapitulirt,
und wurden bei der Capitulation 5000
Gefangene gemacht einschließlich 100 Of
fiziere/
Der Groß Herzog von Bad befindet
sich im Haupt Quartier dr "^Königs
Wilhelm. Die prenß. Reg^ ^n.zhat der
badischen Artillerie ihren besond- ^nDank
für dieTapferkeit derselben ausjt -piochen.
In Berlin hat sich einGerüch verbrei
tet daß Garibaldi sich der deut^chenArmee
ausgeliefert habe.
Franz.Journale berichten ^.diedeut
schen Truppen in den Gefechte^ bei Or
leans über 10,000 MannTodje undVer
wundete und 1800 Gefangene verloren.
Die franz. Loire Armee ist auf dem Vor
marsch begriffen.
Dienstag, 15. November.
Der amtliche Bericht über die Einnah
me von Verdun ist veröffentlicht. Zwei
Generale, 11 Stabs-Offiziere und 150
Offiziere wurden gefangen genommen und
nne große Masse Kriegsmaterial ero
bert.
In den Gefechten vom 9ten und lOtcn
November, in welchen eine franz. Armee
unter General D'Aurelles das bairische
Corps unter General Tann schlug und
aus Orleans vertrieb, betrug der Verlust
der Baiem 3140 Mann.
Am Ilten bcsaß General Tann noch
eine effektive Armee von ungefähr 20,000
Mann und hatte bei Toury, beinahe 25
Meilen nördlich von Orleans, wieder Po
sition gefaßt.
Hier erhielt er Verstärkung von
einer Division Infanterie und Cavallerie
unter dem Commando des Prinzen Alb
recht, welcher von Chartres herbeigeeilt
war. Am Abend des Ilten stieß ferner
das Corps unter dem Herzog von Meck
lenburg zu ihm.
Garibaldis Truppen sind sehr schlecht
bekleide» und mit alten Musketen bewaff
net. Es fehlt ihm bis jetzt gänzlich an
Artillerie und die geringe Anzahl Caval
lerie, welche ihm zur Verfügung steht, ist
sehr schlecht equipirt. Geld ist sehr
knapp.
Im Widerspruch zu den franz. Nach
richten berichtet General Tann in seinem
amtlichen Berichte über das Gefecht bei
Orleans am 9ten, daß er 42 Offiziere
und 767 Mann an Todten undVerwnn
dttw verloren habe. Die Franzosen räu-
men ein, daß sie in dieser Schlacht
General Canrobert
2,000
Mann verloren haben. Äf1
Der Sieg der Loire-Armee bei Orleans
hat in ganz Frankreich ungeheuren En
thusiastnus hervorgerufen.
Die Preußen haben Thionville bom
bardirt und waren inFolge dessen an vie
len Otten der Stadt am letzten Samstag
große Feuer sichtbar.
ist
nach Stuttgart,
Le Beuf nach Bonn und Bazaine nach
Aachen gesandt worden.
Die Nachricht, daß die Proviant-Vor
räthe in Paris beginnen, sehr knapp
zu
werden, wird von vielen Seiten bestätigt.
Am gestrigen Tage erwartete man eine
Schlacht bei Toury.
Nachdem sich General Tann's Armee
von Orleans nach Toury zurückgezogen,
folgte ihr die Loire Armee.
In dem nordwestlichen Theile von
Frankreich ist in den letzttn Tagen viel
Schnee gefallen.
Rußland verlangt die Aufhebung der
Bestimmungen der Pariser Convention
von 1856, welche Rußland untersagen,
vom Schwarzen Meere aus seine Schiffe
in die Dardanellen und den Boöphorus
laufen zu lassen und die russische Flotte
im Schwarzen Meere auf zehn kleinere
Schiffe beschenkt.
Man glaubt, daß Rußland und Preu
ßen in dieser Frage im Einverständniß
handeln und daß England, Oestreich und
Italien sich diesem Verlangen Rußland's
widersetzen werden.
In London ist die Ansicht vorherr
schend, daß die Oestliche Frage zu einem
allgemeinen Conflikt in Europa Veran
lassung geben werde.
In den Gefechten am 9ten und lOtm
bei Orleans griffen 30,000 franz. Trup
pen von Bourges und das 15te und 16tc
Corps gleichzeitig die deutschen Truppen
unter GeneralTatm an, welcher nur 25,-
000 Mann unter seinem Commando
hatte.
Ein Gerücht sagt, daß General
Donai ist mit 700 Geschützen armirl.
In Versailles wurden eine Anzahl Ci
vil-Personen, welche verdächtig sind, mit
Paris in Verbindung zu stehen, verhaftet
und nach deutschen Festungen abgeführt.
Der „Eleeteur Libre" vom 10. v.
Mts. schreibt:
„Der General Burnside, begleitet von
Herrn Fordes, ist gestern Abend in
angekommen. Am Morgen von Ver
sailles abgereist, haben die beiden Reisen
den nicht dieselben Hindernisse wie
erste Mal gefunden. Die Rückkehr
Generals Burnsive in unsere Mauern,
nach einem Aufenthalte von einer Woche
im preußischen Lager, wird notwendiger
Weift Anlaß zu den verschiedenartigsten
Conjekturen geben. Wie kann man an
neinnen, daß eilt so hochgestellter Mann
zweimal in acht Tagen die Linien feind
licher Armeen durchpassire, ohne durch
ein wichtiges Motiv dazu veranlaßt zu
werfen Wir sind bevollmächtigt, zu
sagen, daß der gewesene Commandant der
Poiomae-Armee mit Depeschen an Herrn
Washburne, Vertreter der Ver Staaten,
avlcher sich et/ng damit beschäftigt, den
jenigen seiner Landsleute, welche Paris
nicht vor seiner Einschließung verlassen
konnten, aus der Hauptstadt einen Aus
weg zu bahnen, betraut war. Das
terrednng mit dem General Trochü
freuen.
1
Tann,
welcher mit seinem Corps südwestlich von
Toury auf der Straße nach Chevilly
und Orleans vorging, auf seinem rechten
Flügel angegriffen und von d'AurelleS
abermals geschlagen wurde. Dies be
darf jedoch noch der Bestätigung.
Die Start Drn.ri, einer der am stärk
sten befestigten Plätze im nördlichen
Frankreich, ist unter Wasser gesetzt wor
den und alles Land im Umkreise von
11
Me len wurde überschwemmt. 500 Fa
milien sind durch, die Fluth bereits ob
dachlos geworden.
:J
l|
Paris
daS
des
ist
der hauptsächlichste Grund seiner Rück
kehr. Der General Burnside, dessen
freundschaftliche Relationen mit denMit
gliedern der Regierung bekannt sind, hatte
gleich nach seiner Ankunft eine lange
Un-
und
Herrn Jules Favre. Er reist morgen
früh zurück."
a
vor tz.—In einem detaillirten
Be-
rieht über die Schlacht bei Metz vom 7.
dies, schildert ein Spezial-Correspondent
der Londoner „Times" die preußische
Landwehr in folgender Weise: DerLand
wehr müssen die Ehren des Kampfes zu
erkannt werden. Landwehr war es, die
den französischen Vorstoß hemmte, indem
sie die Dör er hielt, bis sie nicht einen
Mann mehr batte, der aufrecht stehen und
sein Zündnadelgewehr abfeuern konnute,
und der Landwehr wurde auch der große
schließliche Vormarsch anvertraut, der die
Franzosen aus den Dörfern jagte.—Ich
habe die preußischen Liniensoldaten schon
früher kämpfen sehen. Ich sah sie den
Abhang der Spicherer Höhen auf ihren
Händen und Knien erklimmen. Ich sah
sie deployiren vor Colombey und Mon
toy in der Schlacht am 14. August. Ich
sah sie Stand halten gegen die Mitrail
leusen auf den Abhängen von Gravelotte.
Ich sah sie den französischen Ausfall
am 12. September zurücktreiben. Ich
habe glauben gelernt, daß die preußischen
Linientruppen Alles machen können, was
irgend welche Soldaten der Welt machen
können, aber bis jetzt hatte ich das Kali
ber der Landwehr noch nicht prüfen kön
nen. Wäre ich ein General, ich würde
mir nie bessere Leute zu commandiren
wünschen. Kühl in denVerschanzungen,
wo sie ruhig in Position standen, dieKn
geln auflesend, die unter ihnen fielen
entschlossen, unaufhaltsam in ihrem fe
sten, schnellen Vormarsch, und unwider
stehlich in ihrem schließlichen Bayounet
angriff, sind dieTruppen,
die einemManne
mit soldatischen Neigungen das
Herz er-
—Die Zoll Einnahmen während der
Woche, welche mit dem 1. November en
dete, betrugen $3,384,234*

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