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y.J.M. !j.i. \ijy am jy. Reform im Eivildienste. Nachdem die HerrenSchurz undTrum bull im Senat und Jenks tm Hause Bills für diesen Zweck eingereicht und in der Haus Bill alle Paragraphen, wel che sich auf die „Amtsdauer" beziehen, entfernt wurden, hat nun auch am Don nerstage Herr Wilson im Senat eine Bill für diesen Zweck eingereicht, welche der besonderen Beachtung werth ist, da die selbe, wie uns scheint, die einfachsten aller bis jetzt gemachten Vorschläge fürReform in dieser Richtung enthält. Die Bill bestimmt, daß alle Beamten im Civiltienste, welche ein jährliches Ge halt von über $1,200 bezichen, nur nach vorhergegangener Prüfung angestellt wer den sollen. Dieselben haben sich einer Probezeit von drei Monaten zu unterzie hen und werden, wenn fähig befunden, dann für einen Termin von vier Jahren angestellt, und btitiat ihre abermalige An stellung nach Ab!c Dieses Termines von der Empfehlung betreff^nven Bureau Chefs ab. Keiner dieser Beamten soll ohne trif tige Gründe, z. B. Unfähigkeit oder schlechtes Betragen, abgesetzt werden. Es soll ferner von dieser Klasse Be amten keine Geldsteuern für politische Zwecke erhoben werden und sollen die selben bei Strafe sofortiger Entlassung niemals Delegaten bei politischen Eon ventionen oder ähnlicher Organisationen sein. Es wäre wünschenswerth, daß beide Häuser für Annahme diese Maßregel sich vereinigten. Reueste Nachrichten vom Kriegsschauplatz?. welchem er sagt: „Deutschland welches durch seine Einheit stark geworden ist, hat seine Stellung im Rathe der Nationen wieder erlangt. Deutschland wünscht keine Veränderungen seinerGrenzen, son dern sucht nur die Unabhängigkeit, und Wohlfahrt derNation durch Ausdehnung seines Handels/' Man glaubt daß Verhandlungen für die Capitulation vonParis begonnen ha ben. In einer Unterredung mit Regnier in Versailles am gestrigen Tage sagte Bismarck: Bourbakis Ai mee ist von den Truppen der Generale Werver und Manteuffel eingeschlossen und muß bald kapituliren. a a a Ter Bundeskanzler erklärte ferner, daß er eine Partei haben müßte mit wel cher er Frieeensunterhandlungen abschlie ßen könne mit derNation könne dies vdcht geschehen. Regnier erwiderte hierauf.' es würde der Todesstoß für irgend eine Partei in Frankreich |e(n, welche Flieden machen wollte. Bismarck brach hierauf die Unterre dung ab. Das Bombardement von Longevy wird ununterbrochen fortgesetzt. Der dritte Theil der Stadt ist zerstört und ein Theil derselben steht in Flammen. Ricotti Garibaldi erfocht einen Sieg bei Dijon am letzten Sonntage, in wel ehern das Liste preußische Infanterie-Re giment gesprengt wurde. Gambetta soll am 23sten in Brüssel mcognito eingetroffen und nach kurzer Conferenz mit dem französischen und dem spanischen Gesandten wieder abgereist sein. -'lr-* a 26. Januar. Jules Favre, welchem Bismarck einen Paß zur Londoner Conferenz durch die deutschen Linien um Paris verweigerte, bat denselben schließlich von der deutschen Militär Behörde erhalten. Derselbe ist jedoch so vorsichtig ausgestellt, daß nichts darin erwähnt ist, was darauf schließen ließe, daß derselbe für den Zweck einer politischen Misston ausgestellt ist. Die franz. Nordarmee ist in vollständig aufgelöstem Zustande in Arras und Lille angelangt. Gambetta hielt Kriegsrath in Lille, und wurde General Robin wel cher eine Division der Nordarmee kom niandirte seines Eommandos entsetzt. Bei dem letzten Ausfall vor Paris ver loren die Franzosen 3000 Mann. Die Garibaleianer sollen beiDijon ei -neu Sieg erfochten haben. AuSMarsellles wurden 1200 Deutsche vertrieben. König Wilhelm hat an den Großher zog von Baden ein Schreiben gerichtet, in Samstag, 28. Januar. Am 24. Abends wurde von Versailles an den New Jork Herald berichtet: Jules Favre verhandelt mit Bismarck über die Capitulation von Paris. Die Bedingungen sollen folgende sein: Die Fortificationen werden von deutschen Truppen besetzt das Linien Militair und Mobil Garden werden nachDeutsch land gesandt Die Champagne wird als Unterpfand für Bezahlung der Kriegsko sten gehalten Elsaß und Lothringen werden an Deutschland abgetreten Pa ris erhält keine Garnison und wird die Stadt den National Garden überlassen, welche nicht entwaffnet weiden sollen. Dies wäre die Basis, auf welcher für Friede unterhandelt werden soll. Jules Favre kehrte am letzten Donner stage von Verfalles nach Paris zuruck. Das Bombardement auf Paris wird fortgesetzt. Der Kaiser von Deutschland sagt in einem Schreiben an seine Gemahlin in Berlin, daß die Capitulation von Paris jeden Augenblick bevorstehe und daß er hofft, bald nach Berlin zurück zu keh ren. Gambetta stellt die Uebergabe von Pa ris in Abrede und meint, daß der Fall vonParis keineswegs denKrteg beendigen würde, er hofft, daß das Volk von Paris die Stavt eher wie ein zweites Moskau in Flammen setze» als dem Feinde über geben werde. Wen» schöne Redensarten Trumpf S ,_y/(' "•ft.v-tfytf' wären, so HTtte Gambetta schön lange den Sieg über die deutschen ^Barbaren" davongetragen. Garibaldi mit seinen Truppen ist in der Nähe von Dijon von einem preuß. Corps umzingelt. General Manteufels Armee geht über die Du Lois, im Rücken von Bourbaki Armeee. Letzterer befindet sich in einer sehr miß lichen Lage und wird entweder kapituli rien oder nach der Schweiz flücbten müs sen. Die franz. Garnison von Longevy ist nach Thionville und Metz gesandt wor den. Die Bonapartisten, welche ihrenHaupt sitz in Brüssel haben, sind im Augenblick sehr thätig, undCouriere sind fortwährend auf dem Wege zwischen Chizelhurst, Wil helmshöhe und Versailles. Dienstag, 31. Januar. friede I A a capitulirt. WaffeuftMftand a Paris hat kapituli« und ein Waffen stillstand zwischen den feindlichen Armeen wurde am letzten Samstag Abend durch Graf Bismarck und Jules Favre abge schlössen. Kaum ist es anders denkbar, als daß ein baldiger Friede die Folge desselben sein wird. Zwar sagt eine franz. Depesche datirt Bordeaur, 30 Januar daß nach Ab lauf des Waffenstillstandes Frankreich den Krieg mit einer Armee von 900,000 Mann wieder aufnehmen werde aber dies sind nur Gaseonnaden des Herren Gambetta und seiner College» welche jetzt Alles in Bewegung setzen um bei den Wahlm für den National Convent am 8ten Februar ihrer Partei einen Sieg zu verschaffen. Da die deutschen Truppen nicht Paris besetzen und jämmtliche Armeen während desWaffenstillstandes in ihren gegenwär tigen Positionen verbleiben, so ist auch kein Grund für die Annahme vorhanden, daß jene Wahl von deutscher Seite werde beeinflußt werden. Wir hoffen, daß es den einsichtsvollen Staatsmännern Frankreichs gelingen möge, nicht nur einen baldigen Frieren abzuschließen, welcher durch dte Männer, welche jetzt an der Spitze der Verwaltung stehen, verhindert wurde, sondern auch daß die National Convention Frankreich eine auf freien Institutionen basirte Ver fassung geben möge. Den zahlreichen Depeschen der letzten beiden Tage entnehmen wir folgendeEin zelheiten: Staats Sekretair F'sh erhielt von dem amerikanischen Geschäftsträger in Lon don, Herr Moran, folgende Depesche, welche London, Sonntag Morgen, datirt ist: Der deutsche Botschafter Hierselbst ist a a aß a a a seinen Außenwerken statt ge a W a a a W a a W a worden. Der Vertrag wurde Sam stag Abend gegen 10 Uhr in Versailles durch den Grafen Bismarck und JuleS Favre abgeschlossen. Die Armee von Paris verbleibt als Kriegsgefangene in der Stadt, doch ist es «od ungewiß, ob dieselbe entwaffnet wird oder nicht. Sonntag Mittag 2 Uhr sandte Kaiser Wilhelm von Versailles nachfolgende Depesche an die Kaiserin August« nach Berlin: „LetzteNacht wurde ein Waffenstillstand für drei Wochen unterzeichnet. Die Li nienregimenter und Mobilgarden in Pa ris werden zu Kriegsgefangenen gemacht. Der National-Garde wird derSchutz von Paris anvertraut. Wir halten alle Forts besetzt und Paris verbleibt im Belage rungszustande, wird aber mit Proviant versehen werden, sobald als die Waffen niedergelegt sind. Die National-Versammlung wird in 14 Tagen in Bordeaux zusammen tre ten. Alle Armeen im Felde verbleiben in ih ren respektiven Positionen. Der Grund zwischen den Positionen der feindlichen Armeen wirv als neurraleS Gebiet be trachtet. Dies ist der Preis unseres Patriotis mus, Tapferkeit und unserer großen Opfer. Gott sei gepriesen für seine neue Güte möge Friede bald folgen. W m." Folgendes sind die Bedingungen, wel che Bismarck für Abschluß des Friedens gestellt hat: 1. Elsaß und Deutsch- Lothringen werden an Deutschland abgetreten. 2. Frankreich bezahlt 1,000 Millio nen Francs Kriegsentschädigung. 3. Frankreich hat 30 Kriegsschiffe an Deutschland abzutreten. 4. Frankreich hat eint setner Colo nie» (Name nicht genannt) abzutreten. ^jgwtV' i^'V'^rw/ Dte Kriegsentschädigung muß durch die Munieipal-Behörden garantirt wer ben, und im Weigerungsfälle wird das Eigenthum reicher Privatleute bis zur Zahlung der Kriegskosten mit Beschlag belegt. Eine Depesche der N. I. „World" bringt die sehr unwahrscheinliche Nach rieht, daß der kaiserliche PrinzLulu, unter der Regentschaft vonEugenie, der zukünf tige Kaiser der Franzosen sein würde. Wie sehr leicht begreiflich herrscht in Folge der glücklichen Beendigung des Krieges außerordentlicher Enthusiasmus vurcy ganz Deutschland. In allen Kir chen finden DanksagungS-Gotteedienste statt. Paris hat eine Kriegs-Contribution von 53 Millionen Franken zu zahlen. Wahlen für die National-Verfamm lung werden in allen Departements von Frankreich abgehalten werden. SämmtlicheFreifchützen-Corps werden sofort aufgelöst. Sämmtliche franz. Truppen haben ihre Waffen und Artillerie innerhalb der nächsten 14 Tage nach Saverne abzulie fern. Alle Geschütze in den Außenwerken vor Paris müssen sofort abgeliefert werden. Von den Geschützen auf demGlaeis wer den jedoch nur die Lafetten abgeliefert, während die Geschützröhre an Ort und Stelle verbleiben. Fort Vincennes bleibt in den Händen ver Franzosen, während Fort Vallerien von dm Preußen befrvt Bourbaki's Amin* und die Festung Belfort sind in dem Waffenstillstand nicht einbegriffen. Die deutsche Dcm.'u-sationS-Linie für die südlichen Armeen rilvet die Loire. Um die (Biatt Paris ist ein militäri- scher Cordon gezogen und Niemand darf die Stadt verlassen oder in dieselbe hinein gehen, ohne einen Paß aus dem deutschen Hauptquartier. Alfter Ein Amendement zu der Bill, daß die Gelder, welche für den geheimen Fond im Staatsdepartement angewiesen sind, nicht für irgend welche Ausgaben, welche mit der Annektirung von San Domingo ver bunden sind, verwandt werden sollen, wurde abgelehnt. W a 2 5 a »«tiat. Senator F. P. Blair von Missouri wurde eingeschwvcen und nahm seinen Sitz ein. a Das HauS panirte eine Bill, welche alle Bestimmungen der Pensisns Gesetze vom 27. Juli 18()8 aufhebt, soweit die selben die Zeit sin Erhebung von Pen stons-Ansprüchen auf fünf Jahre be schränken. Ferner eineBill eine Anzahl Militär Reservationen.welche nicht länger für mi litärische Zwecke von der Regierung be nutzt werden, durch den Sekretär des In nern, nachdem der Werth derselben abge schätzt ist, verkaufen zu lassen. W a 2 6 a S a Die Bill für Aufhebung der Einkom mensteuer kam zur Debatte. Dieselbe verfügt, daß die Paragraphen 6 bis 16 einschließlich der Akte vom 14. Juli 1870, eine Akte für „Reduktion der Jnlandsteuern", ausgehoben werden. Senator I st reicht ein Sub stitut für diese Bill ein, das ganze In landsteuersystem mitAusnahme der Stem pelgebühren abzuschaffen. Das Substitut wird verworfen und die Bill, wie oben angeführt, mit 26 gegen 25 Stimmen passirt. Für Aufhebung der Einkommensteuer stimmten demnach die Senatoren Antho ny, Bayard, Buckingham, Cameron, Carpenter, Casserly, Cole, Conkling, Cor bet, Fenton, Flannigan, Fowler, Hamil ton von Maryland, Hamilton vonTeras, McDonald, Osborn, Pomeroy. Rice, Scott, Stewart, Stockten, Sumner, Thnrman, Trumbull, Vickers, Iates 26. a A a man, Brown, Low, Cragin,Ham!in,Har lan, Howard, Howe, Howell, Johnson, Morrill von Vermont, Patterson. Pratt, Ramsey, Sawyer, Sherman, Spencer. Sprague, Stearns, Tipton, Warner, Willey, Williamson, Wilson 25. —Welch „sriedlichenNachbar"Deutsch land anFrankreich hatte, beweist dieThat fache, daß Frankreich seit 1479 nicht we niger als fünfundzwanzig Kriege gegen das deutsche Reich, namentlich gegen Brandenburg, Preußen und Oesterreich, geführt und daß in allen diesen Kriegen die Franzosen die Angreiser gewesen sind. Deutschland befand sich stets inNothwehr und Vertheidigung! DieZahl derKriegs jähre in dieser Zeit von 1479 bis 1870 beläuft sich auf „einhundert und sieb zehn!" Ein recht freundlicher Nachbar das! Auch in New Ulm. Duluth, und Chatfield hielten die Katholiken am letz ten Sonntage Demonstrationen zu Gun sten des Papstes und gegen die Aanekti rung des KirchenstaaneS. etüfj L" ß. Dritte W a 2 4 a a $aM. Das HauS passirte eine Bill, dem Staate Arkansas gewisse Summen, wel che dieser Staat während des Krieges für Ausrüstung von Miliztruppen veraus gabte, zurückzuerstatten. Das Mandat des Herrn S. A. Carker vom 5ten Georgia Distrikt wird dem Hause vorgelegt und Caiker nach längerer Debatte als Mitglied zugelassen und ver eidigt. Das Haus passirte die Bill für Geld bewilligungen für den diplomatischen und Konsular-Verkehr. Der groHe Steg Friedrich Karl'» bei Le ManS. Nach den zahllosen ll.'imren Treffen und Hetzjagden gegen die Loire-Armee ist eS also dem deutschen Feldherrn endlich gelungen, das Gros dieser immer wieder vurch Gambetta's riesige Thätigkeit und Organisationsgenie mit neuen Verstär kungen versehenen Armee bei Le Mans zum Stehen zu bringen und ihr die Ent scheidungsschlacht zu liefern. Diese Schlacht bei LeMans ist so glor reich wie die bei Wörth. Sie wurde letz ten Mittwoch im und am Thale der Sarthe und des Flüßcbens Huine ge schlagen hei zwölf Zoll tiefem Schnee. Gen Ehanzy hatte, nachdem er schon am Tage zuvor beträchtliche Stöße erlitten, seine Stellung geschickt auf Anhöhen ge wählt aber noch geschickter war der deut sche Heerführer, und durch seine theilweise von Waldungen gedeckten Flankenmanö ver wurde der Franzose aus den vortheil haften Stellungen geworfen. Die fran zösifchen Truppen hatten sich anfänglich mit Begeisterung geschlagen doch diese vermochte nichts gegen den kalten Muth der Deutschen und nachdem die franzö fischen Linien einmal erschüttert waren, begannen die Mobilgarden gar gewaltig zu wanken. Bei der überlegenenTapfer keit der Deutschen und bei der furchtbaren Geschicklichkeit ihrer Artillerie war der Verlust der Franzosen unverhältnißmäßig groß. Die Zahl der gefallenen Franzo sen wird auf 15,000 angegeben. Gegen fünfUhr Abends war das fran zösische Heer gänzlich aus seinen trefflich gewählten Positionen entflohen. Prinz Friedrich Karl bemächtigte sich am andern Tage der Stadt Le Mans, dieses wichti gen Eisenbahn- unv Straßen-Knoten punkts, erbeutete daselbst eine Menge Vorräthe, und die Verfolgung des Fein des, der Taufende und aber Taufende von Gefangenen in den Händen des Siegers ließ, wurde mit aller Energie be trieben. Die Franzosen liefen, was sie laufen konnten, dem weit entfernten Lager von Conlie zu. Es sind nicht allein die Loire Truppen, die bei Le Mans ögefprengt wurden, sondern auch die einst von Ke rartry organisirte sog. Westarmee. Diese Westarmee war in dem eben er wähnten Lager bei Conlie hauptsächlich aus Bretagnern organisirt und eingeübt worden, litt aber großen Mangel anWak sen. Wieder ein Beweis, daß die aus Amerika eingesührtenWaffen großenteils nicht zu brauchen sind. Es wird sich nun zeigen, ob die geschlagenen Franzo sen bei Conlie sich sammeln oder gleich weiter laufen Cherbourg zu. Da die Provisorischen in Bordeaux diesen gewaltigen Schlag eingestehen müs sen. so sagen sie, der Prinz habe 180,000 Mann gegen Chanzy herangeführt so viel hatte er aber, mit Einschluß der Truppen unter dem Mecklenburger noch lange nicht. Äußer der gewaltigen Schlacht bei Le Mans selbst war in tortiger Gegend das Treffen bei Corneville, wo die Franzosen ebenfalls gänzlich geschlagen wurden, das bedeutendste. Da man deutscherseits nicht mehr weiß, was mit der Unmasse von Gefangenen machen, -so scheint theilweise kein Pardon gegeben worden zu sein, während man die Ungefährlicheren von den Mobilgarden einfach entwaffnete und dann (wahr scheinlich mit einem kleinen Denkzettel) laufen ließ. Gambetta wohnte dem Beginne der großen Schlacht an der Sarthe bei, suchte aber, als es schief ging, das Weite. Schade, daß er sich nicht erwischen ließ! Am 3. Januar wird aus Berlin berichtet: Die am 20. Dezember in Folge der Krankheit des Banquiers Georg Güter bock abgebrochenen Verhandlungen wur den heute wieder aufgenommen. Sämmt liche vierAngeklagte, der Banquier Georg Güterbock zu Berlin, 39 Jahre alt, jüdi fchen Glaubens, der Rentier Kulp zu Frankfurt a. M. (seit 1867 aus dem preußischen Unterthanenverbande ausge schieden und seitdem französischer Unter than), 53 Jahre, jüdisch, der Banquier Meyer St. Goar zu Frankfurt a. M., 43 Jahre, jüdisch, und der Kaufmann Gustav Heinrich Levita zu Antweipen, großherzoglich hessischer Unterthan, Eon sul der Sandwichs-Inseln, 37 Jahre, evangelisch, sind zur Stelle, ebenso deren Vertheidiger: die Justizräthe Lesse, Riem und Ahlemann. Der Präsident des StaatsgerichtShofes, Vicepräsident des Kammergerichts v. Mühler eröffnete die Sitzung, in der zunächst die auf 69 und 70 des alten Strafgesetzbuches, jetzt 89 des norddeutschen, basirte Anklage verlesen wurde. Es folgt das Jnquisi torium und zwar zuerst das des Ange klagten Güterbock. Derselbe ist ange klagt, am 25. Oktober v. I. mittels Tele gramms an verschiedene Handelshäuser in London für vie französische Kriegsan leihe eine Summe gezeichnet, darauf an gezahlt und dadurch der französischen Re girrung während eines Krieges derselben mit Preußen Vorschub geleistet zu haben. Auf die Frage desPräsidenten v. Müh ler: Es liegt hierin das Verbrechen des Landesverraths: bekennen Sie sich dieses Landesverraths bekennen Sie sich dieses Verbrechens schuldig? antwortet der An geklagte Güterbock: Ich kann nur sage«, daß ich aus Unwissenheit, aus „Dumm heit" gehandelt und die Tragweite meiner Handlungsweise nicht gekannt habe. Präs.: Sie haben am 25. Oktober durch Telegramm an die Handlungshäu ser Biedermann und Stern und Born zu London 17,000 L. gezeichnet und 1500 L. darauf angezahlt. Angekl.: Jawohl. Präs.: Wodurch wurden Sie zu dieser Zahlung »eranlaßt? Angekl/: Der Banquier Syria zu Florenz »ar zu jener Zeit in Berlin an wesend und a» SS. Oktober in meines vv 1.'^..-*,..-,1 I1II.ii .• Comptoir, als die Depeschen von einer französischen Anleihe eingingen. Soria bat mich nun, Details linzuzieben und vann für ihn die Summe von 17,000 L. zu zeichnen und in diesem Sinne nach London zu telegraphiren. Präs.: Warum hat Soria das nicht selber geihan? Angekl.: Er befürchtete, man würde ihm. wenn die Depesche aus Berlin käme, keinen Glauben schenken. Präs.: Kannten Sie den Zweck der Anleihe? Angekl.: Die Sache war so schnell ge kommen, daß ich darüber nicht klar ge worden bin. Präs.: Sie wußten aber doch, daß wir uns mit Frankreich im Kriege befanden, die Schlackten bei Weißenburg u. Wörth waren geschlagen undNapoleon beiSedan gefangen genommen. Angekl.: Ich wußte nur, daß es eine französische Anleihe war. Präs.: DerProspekt der Anleihe spricht gegen diese Auslassung. Angekl.: DerProspekt traf erst am 28. Oktober hier ein. Der Vertheidiger, Justizrath Riem, legte eine Londoner Zeitung vor und be merkte, daß dieselbe erst am 28. Oktober hier eingetroffen sei. Es sei in jenenTa gen überhaupt sehr stürmisch gewesen und Briefe ?c. haben vonLondon bis hier drei Tage gebraucht. Präs.: Hatten Sie Bortheil von der Zeichnung? Angekl.: Nein, das Ganze war ein Akt der Gefälligkeit. AngeklagterKulp wird beschuldigt, laut Telegramm vom 24. und 26. Oktober bei Pefchnick in London den Auftrag gegeben zu haben, 4000 Pfund Sterling auf die französische Anleihe zu zeichnen und dem nächst 20 Prozent eingezahlt zu haben. Der Angeklagte erklärt sich für nicht schuldig und macht folgende Angaben: Ich habe als französischer Unterthan mich seit 18 Jahren bei allen französischen An leihen betheiligt, ohne jemals gezeichnet zu haben, ebenso habe ich auch diesesMal nicht den Auftrag gegeben, zu zeichnen, isndern zu kaufen, da ich der Ansicht war, daß die französische Regierung bereits mit den Londoner Häusern fest abgeschlossen habe. In dem Telegramm ist dies durch eas betreffende Zeichen ausgedrückt. Au ßerdem geht das aus dem Umstände her vor, daß ich in der letzten Depesche, da ich auf die erste noch keine Antwort erhalten hatte, statt 85 88 Proz. angeboten habe. Ich habe nicht gezeichnet, obwohl mir Frankfurter Banquiers gesagt haben, ich könne als Ausländer zeichnen, während sie als Inländer dies nicht dürften. Die Anschuldigungen sind bei den bei den Uebrigen im Wesentlichen wie bei den obigen Beiden. Nach den Reden des Ober-Staatsan waltes und der Vertheidiger zieht sich der Gerichtshof zurück und verkündet nach ei ner Berathung von li Stunden um 8£ Uhr das Urtheil. Dasselbe lautet auf Schuldig des Landesverrathes gegen die Angeklagten Meyer St. Goar und Levita und Verurtheilung 1. des Angeklagten Güterbock zu 2 Jahren, 2. des Ängeklaa ten Kulp zu 9 Monaten, 3. des Ange klagten Meyer St. Goar zu 5 Monaten und 4. des Angeklagten Levita zu 3 Mo naten Festungshaft. Dem Letzteren wird ein Monat der Untersuchungshaft ange rechnet. In Betreff der Entlassungs Anträge beschloß der Gerichtshof, die An* geklagten gegen Kaution zu entlassen. Sie wurden normirt in Betreff des Gü terbock auf 20,000 Thaler, Kulp und Meyer St. Goar auf je 10,000 Gülten und Levita auf 5,000 Thaler. E a S a o. Die Mittheilung des Hrn. Fish über San Domingo nimmt unter Anderem auch Bezug auf den von Capt. McClellan (dem späteren General) im Jahre 1854 an den damaligen Kriegs sekretär Jeff Davis erstatteten Be richt. Dieser Bericht spricht sich aber über Land und Leute von San Domingo nichts weniger als günstig aus. Von der Bevölkerung speziell erklärte McClel lan, daß sie in Apathie und Müßiggang dahin lebe und zufrieden sei, in Erdhöh len von Kokosnüssen und Bananen zu leben. Nur die wenigen aus Amerika eingewanderten Reger in Samana cnt wickelten einiges Bestreben, vorwärts zu kommen. Restauration «td Wein- und Bier Saloon Adam Stablmanu, Wabasbaw Str. $e. 3. ». 4., btr Post eeojü-Smt Office gegeatotr. Restauration »«ad Couditorei von Conrad Schmidt Ro. 242 Dritte Straße. Die frtnfttn Tonftctt n* dtMateffen Früchte stets vorrärhtz. Alle Bestellnnge» »erben otif* promtefte beterßt. Das „American Hcuse", Maakato, Minu., Z.W.Hörr S? Co., Mcwtbem Reisenden jede wünschenswerthe ?e quemlichteit, twtb empfiehlt sich, außer durch an dern Borzüge, namentlich durch •*35* «an* nonüqlieb Stalluna. Äicbol*# Dea« »ad £o., E»gr»«-Hä»dler t» Eise»-, nl »l««d»,are». Ml MceMugetaWAeftee, «tz«iede.» Tischler- »ab Küfer-Werkzeuge» plattirte» Maa re» uab allerlei Süchsugerache». 4V •efoifttid** ms Wmtff.—Britto Str.. «t. fmO. SrwforfrttttiijtbtMttT Al! /uk & The»b«lt. Staat».« gofrrtiatit m« Schau Äästm, (Show Gasest und alle Orten a St. Paul. ^'^'u'" -^'h^'J1M.A^JIM»iU *ifIiJ'!•-• 1^' •TJ' V*^-r^\ Groß Händler S "trtifirirtn Whiskey. s* impoxtixen bittet die beften Torten Rdetswet». Dritte Straße, der Nähe der Fort Straße. st. Paul, No. 52 Siebente Straße. 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