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Mtiimc Weckkl. Baltimore, den 9. Juni 1860. Die Japanese» Ln Baltinrore. Schon früh legte gestern die Stadt den Fest schmuck an; in allen größeren Straßen flat terten Fahnen, unter denen die japanesische Flagge — weiß mit einem rothen Mond in der Mttte — eine große Rolle spielte. Um acht Uhr war bereits beinahe die ganze Bevölkerung Baltimore's auf den Beinen. Am stärksten war das Gedränge am Camden-Bahnhos und in den angrenzenden Straßen. Aber auch die ganze Battimorestr. von der Eutaw- bis zur Aisquithstr., also in einer Ausdehnung von ei ner Meile, war ein großer Menschenstrom. Auch alle Fenster und überhaupt alle Punkte, von wo man etwas sehen konnte, waren besetzt. Unter donnernden Hurrahs fuhr der Bahn zng mit den Javanesen kur; nach 10 Uhr in den Bahnhof ein. Die Lokomotive war schön mit Kränzen und Flaggen geschmückt und ihr folgten die schönsten und bequemsten Waggons, über welche die Baltimore und Ohio Eisenbahn- Compagnie zu verfügen hat. Am hintern Eingang hielt verZug; n. unter der Leitung des Transportmeisters Prescott Smith, der Adjm tanten des Mayors und der sie stets begleiten den Marine-Eommissäre wurden die Japane sen in die große Bahnhofhalle gebracht. Hier empfing sie der Mayor Swann, schön wie ein junger Gott. Es l-atte sich den hohen Gästen zu Ehren das Grau seines Kopf- und Barthaa res in prächtiges Schwarz verwandelt und sein Antlitz glänzre wahrhaft jugendlich, so daß man ihn kaum erkannte. Die Begrüßung war sehr herzlich. Dank den vortrefflichen Arrangements war die ganze Bahnhof-Plattform frei, ebenso der Platz vor dem Gebäude; wenigstens 100 Me tropolitan-Polizisten in ihren hübscheu Unifor men bildeten hier Spalier, so daß die Japane sen gar nichts von dem Gedränge zu leiden hat ten. Dieses muß ihnen doppelt angenehm ge wesen sein, da sie bekanntlich bei ihrer Landung in Washington von neugierigen Männern und Frauen beinahe erdrückt wurden. Der Zug setzte sich, nachdem die Gesandten ihre Plätze in den Chaisen eingenommen, in folgender Ordnung in Beweguuz: Erste leichte Division, General-Major Geo. H. Steuart. Erste Brigade, Gen. I. Weslcy Watkins. Erstes Artillerie-Regiment: Adler-Artillerie. Erstes leichtes Cavallerie-Regiment unter dem Befehl von Capt. Ballauf. Musik zu Pferd. Taylor-Dragoner, Capt. Dahl. La fayette-Dragoner, Capt. Ballauf. Fünftes Infanterie-Regiment unter dem Befehl des Col. Shntt. Das Musik-Corps der Independent Blues. Shields Guards und Jackson Guards, letztere unter Capt. Hciderich. Diesen Truppen folgten in Chaisen Mayor Swann und dessen Adjutanten. (Der Gou verneur war nicht erschienen.) Die Präsidenten des 1. und 2. Zweiges dess Stadtrathes, nebst den Mitgliedern beider Zweige. Die Consuln fremder Mächte: Charles Oli ver O'Donnell repräsentirte Brasilien, Portu gal und Nicaragua; Bolivar D. Danels Ve nezuela ; N. F. Fitzgerald Chili und Peru; F. I. Grass Schweden; August Köhler Preu ßen; Charles M. Stuart die argentinische Conföderation, C. W. Williamson Sardinien; A. Schumacher Bremen. Die japanesische Gesandtschaft. Erste Chaise: Prinz Simme-Bugen No- Kami. Ihm gegenüber saß Capt. Dupont von der Ver. St. Marine, sein beständiger Beglei ter. Die Chaise ist die schönste, welche man in Baltimore auftrciben konnte. Sie wurde von 4 prächtig herausgeputzten Rappen gezogen. Zweite Chaise: Prinz Muragaki-Awage No- Kami mit Capt. Lee von der Ver. St. Marine. Auch diese Chaise war 4spännig. Dritte Chaise: Oguri Bungo No-Kami, erster Rathgebcr (Censor) der Gesandtschaft, mit dem Lieut. Porter von der Ver. St. Ma rine. Auch diese Chuise war 4spännig. Die folgende Chaise enthielt die Dolmet scher : Nam-on-baGo-Hat-chero, erster Dol metscher; die beiden Dolmetscher Fat-eisch Tokojuro und Fat-eisch Onegero und Herrn Portman, Dolmetscher Seitens der V. St. Regierung. Nun folgte eine lange Reihe von Wagen mit den übrigen Japanesen. Wir neunen von denselben noch : Morita Okataro, Beamter des Schatzes. Naruse Gensiro, Vizegouverneur. Sharkara Ihugoro, Offizier. Hetaka Kassaburo und Osakabe Tetstaro, Offiziere des Censors. Mesake und Morayama, Aerzte der Ge sandtschaft, und Cowasaki, Assistenz-Arzt. Matsmoto Sannojo und Hosiva Sazosai mon, Unteroffiziere. Masuche Sanjuro und Chuge Iosegore, Un terbeamte des Schatzes. Curi-sima-hico-hatstro und Sewo-Sawa Scogero, Unterbeamte des Censors. Die 12 Köche der Gesandtschaft folgten in ei nem Omnibus. Als Ehrengarde fnngirten die Independent Greys 00m 53. und dre Law Greys vom 5. Regiment, beide Compagnien in neuen Uni formen. Hinter den Wagen und dem Omni bus marschirten folgende Truppen: Die zweite leichte Brigade. 53. Regiment. Dann kam die B. St. „Marine Band-" von Washington, 40 Musiker umfassend, unter der Direktion des Prof. Scala. Sie trugen rothe Röcke und weiße Hosen. Das 53. Regiment hatte sie engazirt. Das neue Bataillon der Maryland GsardS, 4 Compagnien stark. Das Artillerie-Bataillon vom St. Timo thy's Hall-Institut, Catonsville, 3 Compag nien stark mit 8 Feldstücken. Erstes Schützenregiment unter dem Befehl des Col. Peters: Ost Baltimore Militär- Musik-Corps. Wells und McComas Schüz zen. ShieldS' Miütär-Musik. Baltimore Schützen unter dem Befehl des Lieut. Ludwig Baltimore City Ristes unter dem Befehl des Capt. Hiltz. Turner-Schützen unter Capt. Odenwald. Dann: Vollandt's Musik Corps Das Bataillon der „Balto. City Guards", commandirt von Major I. P. Warner. Den Schluß der Prozession bildete die städti sche Feuerwehr, die zum ersten Mal vollständig durch cie Stadt paradirte und sich in den gro ßen Hüten und blauen Hemden und mit ihren gewaltigen Maschinen und Wagen ganz vor trefflich ausnahm. Voran fuhren ihr in einer eleganten Chaise des Hrn. Thomas Winans die 4 Feucr-Com missäre. Diesen folgte Schreiber's Musik- Corps. Die 7 Dampffeuerspritzen wurden theils von 4, tbeils von 2 großen Pferden ge zogen und sahen in ihrem neuen und bunten Anstrich recht schön aus. Auch die Hacken- und Leitern-Wagcn und Tender waren schön be malt. Die Löschmannschaften marschirten ih ren betr. Wagen und Maschinen voran und hatten viele kleine Fahnen, sowie eine präch tige große neue seidene Fahne. Um halb 12 Uhr kam die Prozession vor dem Maryland Institute an. Der große Saal desselben war mit Damen und Herren ge füllt ; letztere hatten nur gegen Karten Ein laß erhalten und erstere sahen sich fast ganz auf die Gällerien beschränkt. Der Saal war auf's schönste und reichste mit Immergrün-Gnirlan den, Kränzen und Flaggen geziert. Ein ei genthümliches Ansehen gaben ihm die vielen Buden, die von der Ausstellung der „Union christian Association" Herda waren. Doch nah men sie sich in ihrem Schmucke von Kränzen ganz gut aus und dienten als Sitze für die Zu schauer. Nachdem die Chaisen mit den Japanesen vor dem Maryland Institute aufgefahrcn waren, erforderte es die vereinten mächtigen Anstren gungen der Polizei und des Militärs, um das anvrängende Volk von der Halle zurückzuhal ,tcn. Aber auch hier gelang Alles vortrefflich und durch zwei lange Reihen Militär, die sich von der Straße durch den Haupteingang die Treppe hinauf durch den ganzen Saal bis hin ten an die Plattform erstreckten, schritten die Japanesen unbelästigt dahin. Auf der Plattform hinten im Saale hatten sich schon vorher Offiziere von der Ver. St. Marine und Landarmee cingefunden; und die Glücklichen, welche im Besitze eines Einla dungs-Tickets waren, — worunter auch wir — hatten sich auf den bereit stehenden Bänken un mittelbar vor und neben der Plattform grup-- pirt. Nachdem das Militär bis in die Nähe der Plattform Spalier gebildet hatte, erschienen ver Mayor, die Stavtväter. die fremden Con suln und einige hier anwesende Congreßmit glieder und bestiegen die Plattform. Dann wurden die Japanesen von den Ma rine-Commissärcn hereingeführt. Zuerst von ihnen bestieg der erste Gesandte die Plattform. Wir besahen uns seine Züge genau und müs sen bekennen, daß sie, was verständigen und würdigen Ausdruck betrifft, den Vergleich mit den Zügen der anwesenden Kaukasier wohl be stehen konnten. Den Anzug wellen wir nicht beschreiben, da jeder unserer Leser schon eine Menge wohl getroffener Abbildungen der Ja panesen gesehen hat und noch sehen wird. Uns gefiel der feine seidene Anzug der obersten Ge sandten nicht übel, mit Ausnahme der weißen seidenen Sandalen, die wie Schlappschuhe auf dcmBoden nachschlcppen. Wie der crsteGesandtc so sehen auch feine meisten Begleiter sehr intel ligent aus; beim ersten Anblick haben sie frei lich viele Aehnlichkeit mit den Chinesen; be obachtet man sie aber genauer, so muß man einräumen, daß ihre Züge ein weit edleres Ge präge haben. Die untergeordneten Beamten trugen weit schlechtere Gwänder als ihre Vor gesetzten, benahmen sich aber ebenfalls ganz würdig und zugleich ungenirt. Die mit Kü chengeräthen und dergl. beladenen Köche fan den keinen Platz mehr auf der Plattform und zogen sich auf den gebieterischen Wink eines Vorgesetzten mehr in den Hintergrund zurück. Besondere Aufmerksamkeit erregte der Dolmet scher, der unter dem Namen „Little Tommy" sich in Washington so viele Freunde erwarb. Er ist ein höchst intelligent und gemüthlich aus sehenser junger Mann, benimmt sich auf's ar tigste und gewandteste und war mit Blumen sträußen und Kränzen überladen, die man ihm unterwegs zugeworfen hatte. Einen eigentlich unangenehmen Eindruck machte auf unS nur der schwächliche Körperbau der Japanesen ; in dieser Beziehung stehen sie weit unter den Kau kasiern und unter den Aethiopiern. Auf der Plattform nahmen die Japanesen in einem Halbkreise Platz, im inneren Kreise saßen die 7 vornehmsten auf großenArmstühlen und hinter ihnen, ebenfalls im Halbkreis, die Doktoren, «L-ckretaire, Künstler rc. Die Platt form bot einen höchst interessanten Anblick: die se merkwürdigen Fremdlinge, dann die Mari ne-Offiziere in ihren blitzenden Uniformen und die amerikanischen Civilisten, unter denen man che stadtväterliche Whiskey-Nase erglänzte — welch' eine Mischung! Nachdem die Marine Band mehrere Stücke gespielt und beinahe sämmtlichcs Militär den Saal betreten hatte,-trat der verjüngte Mayor Swann vor die Japanesen und machte einen tiefen, liefen Bückling über den anderen. Die 7 vornehmsten Japanesen erhoben sich und machten eine höfliche und würdige Verbeu gung, worauf sie aufrecht da standen, ihre Blicke auf das Gesicht des Mayors gerichtet. Dieser schien von einer förmlichen Bücklings wuth befallen, die sich noch steigerte, als er zu sprechen begann. Er begleitete jedes Wort mit einem und längere Worte sogar mit meh reren liefen Bücklingen, was sich namentlich von hinten — und dem Publikum hatte er, da er zu den Japanesen sprach, natürlich den Rücken zugekehrt — höchst komisch ausnahm. Er sprach ungefähr Folgendes: „Ihre Excellenzen! Mit aufrichtigem Ver gnügen bewillkommne ich Sie in Baltimore und drücke Ihnen die Freude darüber aus, daß wir Sie als unsere Gäste begrüßen dürfen. Auf's herzlichste wirken wir hier mit seiner Cx cellenz, dem Präsidenten der Ver. St., zusam men, um mit Allem, was in unserer Macht steht, Ihnen die Erreichung der Zwecke Ihrer Mission zu erleichtern. Als das Haupt dieser Stadt rcpräsentire ich hier die Wünsche von mehr als einer Viertel-Million Menschen, die einen ausgedehnten und mannichfachen Handel treiben. „Ihre Anwesenheit in diesem Lande ist eben so rühmlich für Seine Majestät, den Tycoon, als schmeichelhaft für unsere Nation, und sie wird ihren Eindruck auf alle Klaffen unseres Volkes nicht verfehlen, unser Volk wird d n gü tigen und liberalen Geist, der Ihren Besuch veranlaßte, allenthalben zu schätzen wissen. Die Stadt Baltimore ist die erste amerikanische Großstadt, aus welche Ihre Aufmerksamkeit ge lenkt wird. Wir, ein Volk, das mit allen Thei len der civilisirten Welt in Handelsverkehr steht, sind nicht unbekannt mit der Macht und ven Hülfsquellen des mächtigen Reiches, das Sie repräfentiren. Indem ich Ihnen im Na men der Bürger Baltimore's Willkomm und Gastfreundschaft biete, gestatten Sie mir, die Hoffnung auszusprechen, daß Ihre Mission, die von Ihrem erlauchten Souverain so liberal angeordnet wurde und von Ihren Excellenzen mit so großer Fähigkeit durchgeführt wird, den beiden großen Nationen zu bleibendest: Segen und Vortheil gereichen möge." Der amerikanische Dolmetscher übersetzte diese Rede Satz für Satz einem japanesischen Dol metscher in's Holländische und dieser übersetzte sie dann den Excellenzen in's Japanesische. Der erste Gesandte erwiderte mit wenigen in sehr leisem und sanftem, fast weiblichem Tone gesprochenen Worten, in welchen er für die herz liche Aufnahme dankte. Nachdem das Militär und der Stadtrath den Saal verlassen hatten, wurden die Japa nesen von den Marine-Commissären nach ihren Chaisen z-rückgeleitet. Vorher nahmen ihre Zeichner noch mit reißender Schnelligkeit eine Skizze von dem Saale und mehrere anwesende Bürger schenkten ihnen Abbildungen des M - rhland Instituts und anderer Baltimorer Merk würdigkeiten. Vom Institute bewegte sich der Zug in der oben angegebenen Ordnung durch Baltimore-, Aisquith-, Madison-, Charlesstr. nach dem Mount Vernon-Platze, von hier um das Wash ington-Monument herum durch Monument-, Park-, Franklin-, Charles-, Baltimore-, Cal vertstr. nach dein „Gilmore-Honse" am Mo nument-Square, wo die Gesandtschaft logirt. Die ganze Route entlang wogten unzählige Zuschauer. Die vornehmsten Japanesen sahen mit stoischer Ruhe ans das Gedränge, die we niger vornehmen dagegen legten ihr Vergnügen durch Lachen, Winken und fröhliches Geplauder an den Tag. Vor dem Gilmor-Hanse war ein ungeheures Gedränge, aber Dank den treff lichen Arrangements wurden die Japanesen ohne alle Belästigung in das Hotel gebracht. Man führte sie gleich aus die Ballone nud die ganze prachtvolle Prozession desilirte vor ihnen. Ueber 50 Zimmer und mehrere große Parlors des Gilmor House sind in möglichst japanesi schem Style auf's prachtvollste für die Gesandt schaft eingerichtet. Oben weht eine große ame rikanische und japanesische Flagge. Die Inde pendent Greys halten vor und in dem Hotel Ehrenwache. Nachdem unsere würdigen Gäste in ihrer Art das ihrer wartende köstliche Mittagsmahl verzehrt hatten, erschienen viele von ihnen wie der auf den Balkonen, vor denen fortwährend eine Menschenmasse wogte. Gegen drei Uhr erscholl ihnen zu Ehren eine dröhnende Kano nade, dann spielte auf einem der Balkone ein Musikcorps auf. Die Japanesen wurden durch die Ehrenwache vor allen Neugierigen geschützt. Schon vor ihrer Ankunft waren in ihrem Onartier sehr werthvolle Geschenke für sie ein gclanfen, darunter eine Nähmaschine aus der Fabrik von Grover und Baker, die der hiesige Agent dieser Firma, Hr. Eddy, den Gesandten förmlich präsentirte. Sie ist auf's prächtigste verziert und gefiel den Empfängern sehr wohl. Auf dem Balkon vor dem Hanpt-Parlor wurde ein mit dem Feuer-Telegraphen in Ver bindung stehender Alarm-Kasten a gebracht. Nachdem der Mayor gegen 6 Uhr die vornehm sten der Japanesen ans diesen Balkon geführt hatte, wurde das Alarmzeichen gegeben und nach wenigen Minuten kamen die sämmtlichen Dampsspritzen, Leiterwagen :c. angerassclt, nachdem der Mayor das Volk gebeten halte, in seinem eigenen Interesse sich ein wenig znrück zuziehen. Das Volk zeigte jedoch keine 'Nei gung hiezu und büßte seinen Ungehorsam ba nnt, daß es von den gewaltigen Wasserstrahlen, die jetzt den Dampfspritzen entstiegen, tüchtig durchnäßt wurde. Das Exercitium der Feuer wehr brauchen wir nicht näher zu beschreiben, da es unseren hiesigen Lesern nichts Neues ist. Die Fenerleute übertrafen gestern, was Ge wandtheit und Behendigkeit betrifft, sich selbst und ernteten aus dem Munde der Japanesen, denen eine solch treffliche Feuerwehr etwas ganz Neues ist. das wärmste Lob. Von Abends 8 Uhr an wurde unter den Klängen eines Munk-Corps das Feuerwerk ans Monument-Square abgebrannt. Im Scheine der bengalischen Flammen sah man die Japa nesen aus den verschiedenen Balkonen ihres Hotels versammelt. Das Feuerwerk war wirk lich sehr schön, besonders die gigantischen in ro then, weißen und blauen Lichtern strahlenden Sterne und die großartige Pyramide mit dem Willkomm. Eine ungeheure Menschenmenge wohnte diesem Schauspiel bei. Im Allgemeinen hat sich das sonvcraine Volk Baltimore's gestern recht gut betragen. Auch der süße Pöbel verhielt sich leidlich, obgleich cS an wirklich aufdringlichen! Gaffen und stupiden Aeußerungen des Geburts- und Haut-Dusels während der Prozession nicht fehlte. Wir be merkten mehrmals, wie anStellen, wo dieChai sen mit den Japanesen einen kurzen Halt mach ten, gemeine kaukasische Lümmel sie auf's im pertinenteste begafften und unter rohem Gewie her alberne Zoten ü?er die „japanesischen Nig ger" rissen. Die Japanesen blickten bei solchen Auftritten mit-chtiller Verachtung auf die Seite und bewiesen überhaupt durch ihr ganzes Ver halten, daß sie auch in geselliger Beziehung hoch über dem amerikanischen Pöbel — wir sagen nicht über dem amerikanischen Volke — stehen. Amerikanische Nachrichten. Sp e zi el le re s ü b er d e n Ab s ch i ed der Japanesen v 0 m P r ä f i d e n t e n v e S t. Die letzte Audienz fand in al ler Förmlichkeit statt, ganz so wie es dem Ge brauche in diplomatischen Kreisen entspricht die distinguirtesten Personen waren anwesend und unter denselben natürlich der Staatssekre tär Eaß. Fürst Simee Bugen no Cami, der erste der Gesandten, redete den Präsidenten an in der ihm eigenen ruhigen Weise und drückte für sich und im Namen seiner College,! den aufrichtig sten Dank aus, für die freundliche Aufnahme, welche sie Alle in Washington erfahren hatten. Der Gesandte fügte hinzu, daß die Japanesen während ihrer Anwesenheit so manche interes sante Institutionen kennen gelernt hätten und man ihnen zu solchem Zwecke jede mögliche Ge legenheit dargcboten habe, daß sie daher dem Präsidenten, wie dem Volke der Ver. Staaten zu innigem und aufrichtigem Danke verpflichtet seien und in ihre Heimath zurückgekehrt, über alle diese Umstände pflichtschuldigst berichten würden. Der Präsident antwortete mit solcher War-! me, daß ihn die Orientalen fast ohne jede Ver mittelung zu verstehen schienen. Er bezeichuete das Eintreffen der Gesandtschaft als ein histo risches Ereigniß, das bemerkcnswertheste inner halb seiner Regierungs-Periode und hob es hervor, daß Se. Majestät der Tycoon eine so außerordentlich ansprechende Auswahl der Per sonen getroffen habe und bemerkte, daß er den Staatssekretär beauftragt habe, ihm selbst ein anerkennendes Schreiben an den Tycoon vor znlegen, von welchem er den Herren selbst eine Abschrift zustellen werde. Hr. Buchanan über reichte dann jeden! Gesandten eine goldene Er innerungs-Medaille und schloß mit der Bemer kung, daß zahlreiche Geschenke für den Tycoon vorbereitet seien, welche den Herren in geeigne ter Weise zugcstellt werden würden. — Der Präsident wünschte den Gästen aus dem Oriente auf ihren weiteren Reisen in diesem Lande Glück und Freude nud unter der Flagge der Union eine glückliche Heimkehr nach Japan. Nach diesen offiziellen Formalitäten sagte man sich gegenseitig ein Lebewohl, mit berden Händen ergriffen die Japanesen die dargcbote ne Rechte des Präsidenten und sie schienen un ter dem Eindrücke des Augenblicks das ihnen sonst so eigene Ceremoniell fast gänzlich zu ver gessen. New-9)ork. Von den Japane sen hat Mayor Wood Geschenke erhalten, welche die Bewunderung Aller erregt haben, welche Gelegenheit halten, dieselben zu sehen. Diese Geschenke bestehen ans einer kleinen Kommode und 5 Kästen. Die erstere, ans überaus schönem Holze gefertigt, ist so zierlich gearbeitet, wie wir selten etwas sahen. Sie mag wohl als ein Toilettenkistchen dienen oder zur Aufbewahrung von Juwelen bestimmt sein. Noch bewunderungswürdiger sind die 5 Käst chen, an welchen das Holz so lackirt ist, daß es das Aussehen von Glimmerstein hat. Die Blumen, Pflanzen und Schmetterlinge, welche aus Metall eingelegt sind, bilden eine wunder schöne Verzierung und find mit einer crstan nenswerthen Genauigkeit und Feinheit ansge führt. Diese Fabrikate der Japanesen, kann man dreist den besten Pariser Sachen in die sem Genre an die Seite stellen. Vertagung des C 0 ngressv §. Beide Häuser des Congresses haben jetzt be schlössen, sich am 18. Juni zu vertagen. Es sind vorher noch eine Menge Geschäfte zu er ledigen. Für dce Annahme der Tarifsbill im Senate sind jetzt beinahe gar keine Aussichten mehr vorhanden. Ebenso wenig für die An nahme der Seward'schen Bill zu Gunstender Aufnahme von Kansas. Es wurde vorgestern von dein unermüdlichen Wade der,Antrag ge stellt, die Seward'sche Bill ausznnehmen, abcr wiever fiel der Antrag durch; 27 stimmten dafür, 32 dagegen. Pearce von Maryland war wieder unter den Gegnern ; Kennedy von Maryland hatte sich diesmal vor der Abstim mung gedrückt. Daß es mit der trefflichen Heimstättebill des Hauses im Senat nichts ist, wissen unsere Leser längst. Linc 0 ln ' s Leben s weise. Wir ge ben untenstehend eine Nachricht über die Lebens weise und Gewohnheiten von Abraham Linc 0 l n , wie der Cincinnati Commercial sie beschreibt. Es ist die Einfachheit, wie sic eine demokratische Republik eigentlich verlangt, die wir bei ihm antressen; und gerade in die sem Augenblicke, wo die Verschwendung, Lie derlichkeit und Unredlichkeit in der Bundes-Ad ministration zur Regel geworden ist, ist eö von der höchsten Wichtigkeit, sich diesen alten guten Gebräuchen wieder mehr anznnähern. Der Artikel des Commercial lautet so : „In seinen persönlichen Gewohnheiten ist Lincoln einfach wie ein Kind. Er liebt ein gu tes Mittagessen und ißt wie nicht selten Perjo nen essen, die ein großes Gelnrn haben; zeme 'Nahrung ist einfach und nährend. Er trinkt niemals berauschende Getränke irgend welcher Art, nicht einmal ein Glas Wein. Auch ist er dem Tabak unter keinerlei Gestalt ergeben. Sein ganzes Leben hat nicht einen einzigen ausschweifenden Akt aufzuweisen; er hat sich niemals einer gemeinen Sprache bedient. In 'Wuth gerathcn über die Bemühungen gewisser Parteien den Staat zu betrügen, soll er einst ausgcrnfen haben: '„Verdammt, wenn sie es ! thnn dürfen! " Zu irgend einem schlimmern ! Ausdruck dieser Art haben ihn jedoch seine bit tersten Gefühle niemals hingerissen. Lincoln spielt nicht. Ec ist besonders sorg . sättig, keine finanziellen Verpflichtungen irgend welcher Art cinzugehen, wir glauben nicht, daß er auch nur einen einzigen Dollar irgend Je manden schuldig ist. Speculirt hat er niemals. Die Wuth plötzlicher Bereicherung hat sich sei ner niemals bemächtigt. Was ihm seine Pro fession eingebracht hat, war eine mir bescheide ne, doch zu seinen Bedürfnissen genügende Summe. Während Andere von Gold träum ten, hat er der Wissenschaft nachgejagt. In allen seinen Handlungen hat er den Ruf, generös, aber genau, und vor allem außeror dentlich ehrlich zu sein, sich erhalten. Das müßte ein beherzter, frecher Mensch sein, der es wagen würde zu sagen, daß Abraham Lincoln irgend Jemanden jemals um einen Cent be trogen, oder einen Dollar ausgcgeben, den er nicht auf ehrliche Weise verdient hat. Als ein Mann, der kein Haarbreit von der Wahrheit abweicht, dürfte es ihm schwer fallen, in der Atmosphäre Washingtons fortzutommen. Zu Hans lebt er gleich einem Manne von beschei denen Mitteln und einfachem Geschmack. Ein geräumiges Framehaus, das einfach aber ge schmackvoll ausmöblirt, und von Bäumen und Blumen umgeben ist, gehört ihm eigen. Er bewohnt es im Frieden mit seiner Familie, von der er zärtlich geliebt und verehrt wird und sei nen Nachbarn, die seine Ehrlichkeit, Tüchtig keit und semen Patriotismus zu schätzen wissen. Die Convention der Aerzte hat in New Häven ihren Anfang genommen und es verspracht dieselbe nach allen bisherigen Vor lagen sehr interessant zu werden. In Charlest 0 w n (Virginia) fand kürz lich Rauferei statt, die mit ei nem Selbstmord-Versuch endete. Wie es scheint, saß ein junger Deutscher unter dem Einfluß geistiger Getränke schlafend im Bar- Der Barkeeper weckte ihn plötzlich ans dein Schlafe auf, worauf derselbe aufsprang, ein Messer zog und es dem Erstcren in den Unterleib stieß, so daß die Gedärme hervor drangen. Sodann drehte er die Spitze des Messers gegen sich selbst, versetzte sich mehrere Stiche in die Brust und fiel scheinbar todt zu Boden, und man zweifelt an seinem Aufkom men. .Green Bay, Wisc. Seltener Besuch. Eine Partie Winnebagv-Istdianer, sieben an der Zahl, darunter drei von den ersten Häupt lingen des Stammes, haben unserer Stadt mehrere Tage lang einen Besuch abgestattet. Sie kamen aus der Nähe von Crow Wing am oberen Mississippi (eine Strecke von etwa 1500 Mellen), um noch einmal auf ihren alten Iagd gründen ihr Lager aufzuschlagen und ihre alten Freunde zu besuchen, mit denen sie in längst verflossenen Zeiten Handel getrieben haben. Von den letzteren hat der Tod nur einen (P. G. Grignon von hier) übrig gelassen, wel cher etwas von ihrer Sprache versteht. Sie haben unsere Bürger durch ihre mannigfaltigen Tänze, welche sie unter Begleitung der Musik ihrer einfachen Instrumente aufführten, durch Hebungen mit Pfeil und Bogen rc. cnnüsirt. Aus ihren Mittheiluugen erhellt, daß sich ihr Stamm durch Krankheit und Mangel in einer bedrängten Lage befindet, so daß sich diese Ge sellschaft aus Furcht vor dem Verhungern ge nöthigt sah, ihre Heimath zu verlassen'und um Mittel für ihren Unterhalt zu bitten. Ein dents ch es Hospital in St. L 0 u i s. Schon lange Zeit habe man in St. Leus davon gesprochen, schreibt der Anzeiger ves Westens, ein deutsches Hospital zu grün den, allein den Anfang zur praktischen Ausfüh rung eines deutschen confessionsfreien Hospi tals hat erst vor wenigen Monaten daS medi zinische Humboldt-Institut gemacht. Vollkom men kompetente Männer haben die Angelegen heit aufgegriffen und einen Plan entworfen, der zum segensreichen Ziele führen muß, wenn sich unsere Mitbürger, dem Interesse entspre chend, das die Sache verdient, daran betheili gen. Der Plan besteht im Wesentlichen darin, daß auf einem von der Stadt zu bewilligenden Grundstücke durch freiwillige Beiträge der Bür ger dieser Stadt ein Hospital errichtet werde, das mit der medizinischen Lehranstalt des Hum boldt-Instituts in Verbindung steht. Zu glei cher Zeit werden monatliche Beiträge von 25 Cents von allen ledigen Personen eines gewis sen Alters angenommen, und ihnen für diesen geringen Betrag im Erstranknngsfalle ärztliche Pflege, Wohnung und Unterhalt bis zu ihrer Genesung zugesichert. Die New-Orleans Zeitungen bringen fortgesetzt vielfache Nachrichten über verübte Verbrechen, ausfallend aber ist es, daß so viele derselben anfldem Wasser verübt wer den. Um unter vielen Beispielen eins heraus zugreifen, führen wir einen kürzlich auf einem Dampfboote verübten Mord an: Coroner Beach hielt am 27. Leichenschau über den Leich nam des Ch. McHugh, ein Irländer, 27 Jahre alt. Er starb an einer fürchterlich klaffenden Wunde, durch welche die Gehirumaffe draeg. Denis O'Brien hatte ihm dieselbe mit einem Beile beigebracht. Der Wahrspruch war in Gemäßheit der Thatsachen, und O'Brien wur de mit dein Verbrechen beschuldigt. Der Prinz von Wales wird, wie verlautet, einige Zeit zu Niagara Falls Zubrin ger,, und lassen die Canadier jetzt die Wohnung des verstorbenen Samuel Zimmermanu ans der Canada Seite für den Aufenthalt des Prinzen Herstellen und prachtvoll entrichten. Das Ei genthum gehört gegenwärtig der Bank of Upper Canada. Brigham Ljoung, der Hohepriester der Mormonen, befindet sich gegenwärtig in Philadelphia, begleitet von Dr. Bernhiesel und und anderen Würdenträgern der Kirche. Das „Sunday Transcript" berichtet, daß er bei N. Garitt in der Broadstt. die Maschinerie für eine große Papiermühle bestellt hat. 2)oung logcrt nicht in-eincm Hotel, sondern bei einem Anhänger seiner Kirche. Europäische Nachrichten. Wirren in Japan. Ein Schreiben aus Hongkong vom 20. März sagt, daß die tn Japan ansässigen Europäer mit Besorgniß er füllt sind. Obgleich die Bemühungen, einen freundschaftlichen Verkehr herzustellen, einigen Erfolg gehabt hätten, so bestehe doch eine ge heime Feindschaft zwischen den Einheimischen und den Fremden, die sich von Zeit zu Zeit of fenbare. In Kanagawa sind kürzlich zwei hol ländische Schiffscapltaine ohne allen Anlaß von Individuen, die zum japanesischen Adel gehören, aus eine grausame Weise ermordet worden. Der holländische Consul hat §20,000 Schadenersatz für die Familien der Ermorde ten gefordert; aber bis jetzt ist von der Regie rung noch nichts in der Sache geschehen. Die ansässigen Fremden gehen nun mit dem Plane um, ein Schützen-Corps zu organisiren, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Zm Ganzen sind die Aussichten für die nächste Zukunft durchaus nicht befriedigend. Telegraphische Nachrichten Berichtet für re n ..Baltimore Wecke r." Ankunft des Dampfers „A fric a." Weiteres aus Europa New-Pork, 8. Juni. Der Dampfer „Asrica" ist hier mit Liverpool-Nachrichten bis zum 26. Mai angekommeu. Seine Nachrich ten sind veraltet. Die Nachricht, daß Garibaldi be reits in Palermo einmarschirt sei, hat sich noch nicht bestätigt. Er stand nach den letzten 'Nach richten mit 20,000 Insurgenten aus den Pa lermo beherrschenden Höhen. Man erwartete einen augenblicklichen Angriff. Gen. Larza, der Befehlshaber der neapoli tanischen Truppen, hatte einen Waffenstillstand von Garibaldi verlangt. Am 21. Mai kam eine estreichische Flotte vor Neapel au. Nachrichten aus Messina vom 21. Mai sa gen, daß in Adurno und Branarilla Aufstände ausbrachen. Die englischen und französischen Bewohner von Palermo hatten auf den Schiffen ihrer Mation Zuflucht gesucht. Eö wird berichtet, daß Garibaldi, sobald Sizilien befreit ist, von dort eine Expedition nach Calabrien unternehmen wird. 6 Geschwader, 50 schisse zählend, werden die neapolitanische Küste zu vertheidigen suchen und zwar unter dem Befehl des Grafen D'- Äquila, des Onkels des Königs. Ein Blatt in Cork von! 25. sagt, die amerik. Barke „Charles B. Truit", die 6 Monate bei Queenstown lag, sei nach Liverpool abgefah ren. Sie sei nnt Büchsen vom Garibaldi-Co mite in New-L)vrk beladen. Das Letzte. London, Samstvg. Die Direktoren der Great Easteru Danipfschifs-Co. haben entschie den, daß das Schiff von New-Uork direkt nach Milford-Haveu zurückkehreu soll, L 0 nd 0 n, 27. Mai. Briefe von Palermo, vom 21. d. sagen, daß die Aufregung des Vol- kes dort immer mehr wuchs. Mehrere Schüsse waren von den Balkonen in der Nue Toledo gefeuert worden. Die Polizei erwiderte das Feuer und verwundete mehrere Personen. Es herrschte die größte Angst unter den königlichen Beamten und die Leiter der amtlichen Zeitung waren geflohen. Gestern sah mau die Feuer der Bivouac's Garibaldi's auf den die Sta, Höhen. Die Pariser Patrie hat die 5 7 tcn, daß der Angriff Garibaldi's . noch vor dem 27. Mai stattfindcn sm. N 0 m , 23. Mai. Prinz Nowlen-, neue russische Bevollmächtigte, reiste heute hier nach Neapel ab. Er soll sehr bestimmte und Präzise Instruktionen in Betreff Siziliens überbringen. Congrefr. ash ! ngt 0 n, 8. Juni. Sena t. Green vom Territorial-Comite berichtete ge gen eine Petition aus lltah um Aufnahme desselben als Staates in die Union. vom Iustiz-Coinite berichtete eine Blll ein Behufs der In-Kraft-Setzung der Verträge mit Japan, Siam, China rc. Ange nommen. Daun wurde der Privatkalender vorgenom men und verschiedene Privatbills des Hauses berathen. ' H a u s. Das Haus beschloß, von nächstem Montag an Abends von halb fünf bis 7 Uhr ' eine Erholungszeit eiutreten zu lassen und dann Abeuchltzungen zu halten. Daun nahm es die Berathung über die strei tige Congreßwahl von St. Louis wieder auf. Annahme «incoln's und Pamlin'S S p r i n g field , Mass., 8. Juni. Herr Achimin, Präsident der republikanischen Nallonal-Convention in Chicago, hat von Lin- Briefe erhalten, worin beide tue Nomination annehmen. Mvrd in Cincinnati. Cincinnati, 7. Juni. Henry Craw - ' ey e.,! Lehrer des Mädcheuinstituts in Mount ! Auburn, wurde in letzter Nacht, als er 2 Da dom Opernhaus nach Haust geleitete, von Rowdies an der Ecke von Main- und Huutstr. angegriffen und durch einen Stich in die Brust getödtet. Der Mörder ist man noch nicht hab - Haft geworden. —» * — Die neu-,nerika,tische Poft. . Independenc c, Mo., 7. Juni. Die neu-mexlkanlsche Post ist heute mit Nachrichten vom 31. v. M. angekommeu. Die Navajo-Indianer griffen wenige Tage vor Abgang der Post Fort Defiance an und überrumpelten es beinahe. Sie zogen sich - nach kurzem Kampfe zurück. , Fast täglich kommen an verschiedenen Punk ten des Territoriums Karawanen an, und ob wohl sich das Geschäft bis zu einem gewissen Grade belebt hatte, war es doch noch immer nicht im rechten Gange. Sechs Militär-Compagnien beobachteten am Ned River die Indianer. Col. Fauutleroy soll übrigens den Truppen den Befehl gegeben haben, die Indianer wo möglich nicht anzugrei fcn. Am 1. zogen von Pawnee Fork ebenfalls 6 Compagnien zu einer Expedition gegen die In dianer aus. Die vor zwei Wochen von Paw- - nee Fort zur Verfolgung einer Abtheilung Kio was abgegangeueu 40 Dragoner sind zurückge kehrt, ohne jene gefunden zu haben. Die Post hatte keine militärische Bedeckung und es zeigte sich kein Indianer auf dem Wege. 19 Wagen bestehende Karawane glng heute nach Denver City ab und andere treffen Vorbereitungen, um jener zu folgen. Die Nachrichten aus den Goldmmen lauten sehr ungünstig. Politisches aus Louisiana. Ncw - Orleaus , 7. Juni. Die demo kratische Convention in Donaldsonville hat sich vertagt, nachdem sie den Austritt aus der Char lestoner Convention verdammt und erklärt hatte, daß die Delegaten von Louisiana sich zur Un terstützung der von der Baltimorer Convention anfzustellendcu Candidaten verpflichten. Genera! Walker in Central-Amerika. New-Orleans, 6. Juni. General Walter und einige Ossiziere sind nach Central- Amerika abgereist. Der am 3. d. M. in Brazos abgegangene Dampfer „Arizona" ist angekommen. Erbringt - H81,500 Contanten, aber keine Nachrichten von Interesse. Neues aus Dterico. New - Orleans , 7. Juni. Der Scho, uer „Potomac" bringt Nachrichten aus Vera Cruz vom 30. v. Monats. ' , Das Bankhaus Iecker L Co. in Mexico, be kanntlich eine Hauptstütze der Clericalen, hat sallirt. Im ganzen Lande werden dadurch große Verluste verursacht. Die Passiva des Hauses werden ans §4,400,000 und die Activa auf §7000,000 angegeben. Sic verlangen eine Prolongation auf fünf Jahre und wollen jedes Jahr 20 pCt. bezahlen, sowie 6 pCt. Zinsen.- Die Gläubiger haben das Anerbieten verwor fen ; sie werden aber am 28. Mai wieder zu sammentreten. Der französische Gesandte Gabriac verliert dabei sein ganzes Vermögen. Das diplomatische Corps hat alle Verbin dung mit Miramons Regierung abgebrochen. Dieser war bei Querctaro von einem 12 000 Mann starken Corps unter Gen. Uraga um zingelt, so daß an eine Flucht kaum zu denken war. Es soll bereits zu einem Zusammenstoß gekommen und Miramvn's Vorhut zurückge worfen worden sein. Der amerikanische Gesandte MeLane ist krank und wird nach Hause zurückkehren, sobald er die Nachricht von der Verwerfung des meri kanischen Vertrags erhält. Der neue spanische Gesandte Pacheco ist an gckommen. Ncuc Änzeigcil. Äouvmicmcnts Piissc in's Aiirland werden in der Office des ..Baltimore Wecker" besorgt. M GartcnwirthschastS^röffmniqT Abends: Conrert-Mnü'k Großer L»mli wird am nächsten Montag schwarzen Bock 23 N. Fredcrickstr. ansgMcht, gute« Es XouiS Muth.