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UMmsre Wecker. HerauSgegrben von.... «8. Tcknaufter KS- Rapp Redatteur »L. Rapp Baltzmvre, den 8. März 180 Tus BcöHrsttis: des Landes nach Nahe und Bcrjv!)!'.ltt!g. Es ist erfreulich, daß seit der definitiven Annahme der Neconstruftiousdill die kramps h.-.fte Aufte-zung, die während des (zewaltiqen Kan'.vftS um die Neconstruktivnssra,zc sowohl in der Press, als in einem großen Theile des Publikums ganz natürlicher Weise herrschte, unter den veinünstiarn und denkenden Leuten im Norden und Süden mehr und mehr einer ruhigen Stimmung Play inacht. Die pro minentesten und besten demokratischen Blatter, und darunter name> tlich auch deutsche, wie die New Uorker Skaatszeituug und der Philad. Demokrat, stimmen um den leitenden republi kanischen Journalen ganz darin überein, daß der Süden sich dem Reconstruktionsgeseye gut willig und ehrlich fügen solle. Der Philad. Demokrat z. B. sagte gestern: „Was nun ferner notbwendig ist, um durch die harte bittere Schale der Militär-Verwal tung zum süßen Kern der völligen Wiederher stellung der Union zu gelangen, ist der gute Wille und die Mitwirkung aller Patrioten. Der Süden sollte im Hinblick aus das gelobte Land der Zukunft sich selbst überwinden und fest und prompt die gesetzlichen Stadien durch wach, n, welche seiner Berechtigung Anerken nung zu bringen vermögen. Und die Freunde der Union und der Republik und der conftitu tionellen Freiheit im Norden, sie sollten ihrer seits ebenso kräftig und ebenso prompt Alles unterstützen, was den Süden diesem Ziele ent gegcnsührt und was ihm dann ohne weiteres Hmdalten die Annerkennung aller Zweige der Ler. St Negierung zu verschaffen verspricht. Es ist eine höchst erfreuliche Erscheinung, daß sich sehr deutliche Spuren oieftr Vottc-sttm mung an vielen Orten in Nord und Süd kund zu geben aufangen." Der Philad. Demokrat beruft sich nament lich auch auf das staatsmännische und patrio . tische Beispiel des Senators Reverdy John son, dessen Rede er aus dem Wecker seinen Le sern vorlegt. (Daß er den Gouverneur Swann in dieselbe Linie mit Reverdy John son stellt, ist eine Geschmacksache, über die wir bei dieser Gelegenheit nicht mit ihm streiten wollen.) Wie wir schon in unserer gestrigen Rund schau hcroorhoben, kommt auch ein großer Tbcil der demokratischen Blätter und der lei tenden Politiker im Süden mehr und mehr zur Besinnung. Selbst prominente uno tapfere Rebellengenerale wie ChalmcrS sprechen und schreiben im Sinne des Exgouverneur Brown von Georgia, also für bereitwilligen Gehor sam gegen das Congreßgesctz. Und in süd lichen Legislaturen sind bereits Anträge in demselben Sinne gestellt. Die Zahl Derje nigen , die neues Oel in die abnehmenden Flammen der Aufregung und des Parteihasses gießen, wird geringer. Die Börse selbst brachte dem Neconstruk tionsgesetze ihre Huldigung und Anerkennung dar; denn nachdem das Gesetz einmal wirklich zum Gesetz geworden, ging das Goldagw, das wäbrend der parlamentarischen Kämpfe und in der Zeit der Ungewißheit bekanntlich in die Höhe gegangen war, allmählich bedeu tend herunter. Der 40. Longrcß ist ebenfalls redlich be müht, zur Beruhigung des Landes beizutca gen. Nach der gebührenden und abjolut No tlügen Befestigung seiner Autorität wird er sich auf zwei Monate vertagen, um dem Volke Zeit zum „Verschnaufen" zu geben und die ersten positiven Wirkungen des Neconstruk tionSgesctzrS auf den Lüden uzzd auf die Volksmeinung im Norden, die jetzt in einzel nen Staaten am Wahlkasten ihren Ausdruck finden wird, abzuwartcn. Beweist der Präsident während der Verta gung des Conqreffes, daß es ihm wirklich, wie er jetzt verschiedenen Deputationen versichert, mit der Durchführung des Neconstruklions gesttzes Ernst ist, dann wird er wahrscheinlich dem Impeachment, das auch wahrend der Vertagung des HauieS als Damoklesschwert über ihm schweben wird, entgehen. Bietet er aber dem Gesetze Trotz, so wird das Land wissen, wem es die Schuld an der Aufregung, die dann durch den unumgänglich nothwendig werdenden großen Staatsprozeß gegen den Präsidenten eintreten muß, beizumessen hat. -Nimmt die Entwicklung krart des Recon- ! struktionsgesetzes ihren ruhigen und friedli che» Verlaus, dann wird der Congreß noch seinem Wiedcrzusammcntritte Zeit und Muße i hrben, seine ganze Kraft und das vielseitige ! Talent, das sich in seinen beiden Parteien , vorsindet, den immer dringender und brennen der werdenden vationalökonvmischen tragen i und der Frage von der Hebung der durch den 1 Krieg und seine Folgen so schwer beschädig en materiellen Interessen des Südens zu wid men. Am schlechtesten meinen cs jedenfalls Die mit dem unglücklichen Süden, welche ihn im Trotze und im Starrsinn zu bestärken suchen, unv ihn dadurch der Gefahr aussetzen, sich später weit härteren Bedingungen fügen zu müssen und in der so ins Endlose verlänger ten Zeit des Uebergangs und der Ungewißheit noch weit größere materielle Noth, noch weit herberen physischen und moralischen Jammer gegen sich herauszubeschwvrcn. Wir haben oben namentlich der national ökonomischen Fragen erwähnt. Es ist wahr — Ler 39. Congreß unv die für seine Thä tigkeit verantwortliche republikanische Partei haben in dieser Beziehung viel versäumt. Aber zu ihrer Entschuldigung läßt sich die ungeheure Schwierigkeit der einen großen gewaltigen Neconstruklionsfrage anführen, die der 39. Eongrrß gelöst h a t und zwar, wie die jetzige Haltung der Presse zeigt, zur Zu friedenheit der Majorität des amerikanischen Volles gelöst hat. Zu ihrer Entschuldigung läßt sich ferner die manchfache Verschiedenheit ansübrcn, die zwischen den wirklichen und ver meintlichen Interessen und den Anschauungen des Ostens und Westens in der Tarif- und Papiergeldfragc herrscht. Die heftigen Erschütterungen in der Ge schäftswelt, die neuerdings namentlich durch die von der PapiergelLiülle so sehr beförderte Ueberspekulation und Unsvlidität herbeigc fübrt wurden, sollten eine ernste Mahnung an jeden Patrioten sein. Und nickt im Sturm und Drange heftiger Leidenschaften, sondern nur durch kalte und ruhige Ueberlegung, durch gewissenhafte wissenschaftliche und praktische Prüfung werden große unv schwierige natio ualoko,römische und finanzielle Probleme ge löst. Auch von diesem Gesichtspunkte aus thut daher dem Lande vor Allem Ruhe und Versühnung Noth. Ohne ein Jota von unseren politischen Prin zipien zu vergeben, die wir nach wie vor ohne persönlichen Haß gegen irgend Wen, mannhaft zu vertbelbigcn gedenken, werden wir nach ui.seren bescheidenen Kräften der obigen Richt schnur gemäß zu handeln suchen. , Drr Btütimorer ttuiinrikr-Prcdigcr Ware gegen die Sunntags- Fanatikrr. ' H ' Bereits in unserer gestrigen Rundschau e.« ' wäbnten wir, daß der hiesige hochgebildete Uni tancrprediger Mr. IW. F. Ware, der auf dem Gebiete der Religion wie auf dem der - Politik den Prinzipien der Freiheit, der Men schenrechte und des Fortschritts huldigt, den fanatischen Muckerbestrebungcn des am letzten > Samstag im Wecker gekennzeichneten hiesigen Sezessionspfaffenthumü entschieden entgegen l tritt. Wir thcilen hier das Wesentliche aus dem Vortrage mit, den er in seiner „Nni- P tarian Ehurch", zunächst an das Gebühren! > des Pastors Dr. Futter anknüpfend, gehalten hat: „Ein Tag der Ruhe ist den Menschen frei- lich uötbig; und wohl sind auch Gesetze er forderlich, um zu verhindern, daß dieMeuschen an einem solchen Tage der Erholung sich be schädigen oder in die Rechte Anderer eingrei fen; denn es gibt in jeder Gemeinde eine Klasse von Leuten, die man, zumal an Erho-! lungstagen oder Festtagen so gut wie an heiligen Tagen durch das Gesetz im Zaume halten muß. Aber in diesem Zusammenhänge von göttlichen Geboten zu sprechen, ist ganz, unstatthaft. Einen christlichen Sabbath gibt es gar nicht. Man verbindct.da immer zwei Dinge mit einander, die gar nickt zusammen gebören. Es gibt einen jüdischen Sabbath und einen christlichen Sonntag ; der elftere ist am letzten Tage der Woche und der andere am ersten. Man verwechselt die Ausdrücke nur mit einander, um Verwirrung führen. Der Sabbath bat nichts mit dem Christenihum zu thun und der Sonntag nichts mit dem Judcnthum. Der Sabbath ward nach den Büchern MosiS entweder zum An denken an die Rast eingesetzt, die Gott am Schluffe der Schöpfung gehalten haben soll u. die sich mit einem göttlichen Wesen nicht ver trägt, oder zum Andenken an die Flucht der Kinder Israels aus Egyvten. Letztere An-! nähme ließe sich ebenso wohl durch die Bibel beweisen wie erstere. Im Interesse der The- ologie freilich war es, die letztere zu vertuschen. Der Sonntag ward niemals von irgend Je manvem eingesetzt, sondern erlangte nach und nach seinen Rang als Tag der fröhlichen Er- inncrung an die Auferstehung Christi, nach dem diese das große apostolische Thema gewor den. Es gibt keine göttlichen Verordnungen über den ersten Tag der Woche. Sind je derar-, tige Verordnungen vorhanden, so betreffen sie! Len siebenten Tag der Woche, und Niemand j bat das Recht, sie von diesem auf den ersten ! übcrzutragen. Nur vermöge theologischer U.'-ehrlicbkeit kann man sagen, daß es etnc göttliche Verordnung in Betreff des Sonntags! oder wie man ihn pennt, des christlichen! SabbathS gebe. Ebenso unehrlich ist die An maßung oder Behauptung, daß die Verwand lung des siebenten Tages in den ersten durch Jesus oder seine Apostel vorgcnommen oder! sanktionirt worden sei. Jesus feierte den er-! sten Tag nie, er verordnte keine Feier dessel ben, er sagte nie ein Wort über ihn. Die > Jünger unv ihre Schüler machten von beiden! Tagen Gebrauch — aber zu verschiedenen Zwecken. Die Judenchristen unter Petrus neigten sich mehr dem hebräischen Sabbath zu! und die Heidenchristen unter Paulus dem! christlichen Sonntag ; der erstere wurde als, Ruhetag in der Weise der zehn Gebote be gangen, unv der Sonntag als ein fröhlicher , Tag des Gottesdienstes und des freundlichen Verkehrs. Man merke sich das letztere ! Die Befürworter der Sonntagsgefttze soll- , tcn nie vergehen, daß schließlich die Sache , siegt, deren Freunde auf Seiten liberaler Prinzipien stehen. Aberglauben, Bigotterie, Unduldsamkeit mögen rasen und toben und anklagen ; aber nimmermehr können sie das jenige aushalten, was die Gesellschaft zu ihrer . Entwicklung bedarf. Auch gegen das Fahren von Eisenbahn- , Waggons am Sonntag besteht kein göttliches , Verbot. Höchstens wäre ein entfernter Ver! dacht möglich, daß sie am Sanstag nichts fahren dürfen. Aber solche Fragen muß man vom Standpunkte einer höheren Zweckmäßig- ' keit entscheiden, und nicht dadurch, daß man unter dem anmaßlichrn Vorwände einer aus- ' ichließlichen Achtung vor dem göttlichen Ge- ' setze an das Vorurtheil, die Unwissenheit, die Bigotterie und den Aberglauben appellirt. Schon um der Kirchgänger willen sollten ! die Waggons am Sonntag fahren, da Vielen, namentlich Schwächlichen und entfernt Woh- ! ncnden der Kirchenbesuch hierdurch erleichtert § wird. Das Fahren der Waggons am Sonn- ' tag wird Den, der eine Kirche besuchen will, in den Stand setzen, eben die Kirche, welche * ihm am liebsten ist, zu besuchen, während jetzt Viele eine nähere, ihnen weniger liebe Kirche < aussuchen. Dir Waggons sollten am Sonntag auch wegen jener großen Bevölkerungoklasse fahren, s die nur am Sonntag von den Mühen der s Woche sich erholen kann. Man hat in Bo- c ston und New Pvrk die Erfahrung gemacht, r daß das Fahren von Waggons viel weniger Lärm verursacht, als das Gehen vieler Perso- j nen zu Fuße oder ihr Fahren in sonstigen s Fuhrwerken ; und dies Gehen und Fahren l will unv kann man ja nicht verbieten. Wollt Ihr wirkliche Sountagostille haben, so müßt z Ihr selbst jeven Leih- und Privatstall schlie- > ßcn und einen großen Pvlizei-Cordon gegen s Fußgänger ziehen. > Wenn Ihr aber so sabbathcifrig und sab- i bathwüthig seid, warum führt Ihr dann nicht > das ganze jüdischeSabbathsgesctz aus, wornach r weder Ihr, noch Eure Kinder, noch Knecht, l noch Magd, noch Ochs, noch Esel irgend eine 5 Art von Arbeit am Sonntag verrichten dürft — bei Todesstrafe? Ihr schreit immer nach i strikter Auslegung; aber dann müßt Ihr das s Ganze nehmen, wie es ist, und nicht Einzel- l neS, was Euch gerade behagt, herausgreifen, 1 Entweder besteht Euer ganzes göttliches Ge- s setz, oder es ist ganz annulltrt. l Ihr sprecht davon, daß durch das Fahren i der Wuggons am Sonntag den Armen neue r Lasten auferlegt und die Privilegien des Sab s baths vorenthalten werden." Doch es steht ja Jedem frei, ob er am Sonntag als Kutscher r oder Conducteur eines Waggons fungiren c will. Ihr sagt: „sie werden durch das Fah- c rm der Waggons in Versuchung geführt." c Darauf antworteich: ste sind wahrscheinlich i in einem Waggon so sicher, wie sie es unter l gewöhnlichen Umständen nur sein können. Und laßt Ihr Euch am Sonntag denn nicht l Eure Betten machen, Eure Mahlzeiten kochen, und Euch in Euren Chaisen zur Kirche fah- < ren, und legt damit diesen armen Dienstboten s neue Lasten auf und raubt ihnen die Privile- ( gien des SabbathS ? Wollt Ihr mir sagen, s warum ich ein göttliches Gebot ourch vas Fahren in einem Waggon ärger breche, als 1 Ihr cs durch Euer Fahren in einer Chaise > brechet? Den Balken in Eurem Auge seht l Ihr nicht, sondern nur den Splitter in dem > Eurer Nebenmenschen. Ihr prahlt mit Eurer i Consequen; gegenüber dem Gesetze Gottes, l Nun —dann haltet das Sabbatbgeütz auch ganz. Und wenn Ihr Euch am Sonntag I Euer warmes Mittagessen habt schmecken las sen, dann geht herab auf die Straße u. lasset s Euch zu Tode steinigen; denn das mosaische Gesetz verhängt ja über Jeden, der am Sab bath etwas—irgend etwas thut oder thun läßt, den Stcinigungstod. Der Tag, den wir Sonntag nennen, besitzt ' keine göttliche Sanktion, und wir können den Gebrauch von ihm machen, den unsere Weis l heit uns vorschreibt. Mau mag in den Mei- nungen über die Sonntagsfragc ehrlich diffe rircn, aber Thatsachen soll!e man nicht läug- nen oder verdrehen. Jes»iS selbst betrachtete ' das Halten des Sabbatbs als eine Last. Er ' sagte, der Sabbath sollte nicht des Menschen °!Herr, sondernd des Menschen Diener sein. ' Er gab kein Gesetz über den Sabbath. ! Wenn er das Gesetz und die Propheten re " capilulirte, nannte er den Sabbath nicht. ' Ihm war es um das Moralgcsctz, nicht !u>,l einen Tag zu ti,un; er wollte nicht den Buchstaben des alten Gesetzes galvanisi eren, sonder,» einen neuen Geist prvklami ren. Mit obigen Worten wollte ich gegen die Manier Protestiren, in welcher inan eine Ge meinde über eine Frage von Interesse n. Be i laug in die Irre zu führen sucht. Ich erhebe diesen Protest, weil ich glaube, Laß Das von mir gerügte Verfabren, so sehr es auch augen blicklich den Sekten, von denen eö ausgeht, scheinbar nützen mag, der großen Sache der Wahrheit aufs empfindlichste schadet. Ich beanspruche, ein gläubiger Christ und ein gu tcr Bürger zu sein. Mir ist es einzig und allein um die Aufrcchthaltung und Durchfüh rung der Wahrheit zu tbun. Und deshalb v-otcftire ich gegen die Bigotterie, die den Sonntag so engherzig auslegt, und gegen die Arroganz, welche die Gegner dieser Auslegung als „telbstsüchtigc, auf Demoralisation binar beitcnde Menschen" htnstellt. Ein christlicher Sinn verlangt das letztere nicht und verab scheut und verdammt das erstere ganz n. gar. Jede derartige Manifestation trägt der christ lichen Kirche nur Verdacht und Verachtung ein, nachdem sie sich durch Bitterkeit und Bi gotterie schon einen so großen Theil unserer Bürger entfremdet hat." — Dies die trefflichen Worte des Pastors Ware. Er wurde freilich mit seinem Prote ste gegen Psaffenübermuth und Pfaffenbigot terie nicht gleich der von ihm bekämpften Pfaffendeputation von unseren Gesetzgebern in feierlicher gemeinsamer Sitzung empfangen. Seinen amerikanischen Mitbürgern konnte er diesen Protest nur in dem kleinen englischen ! Nachmittagsblatte der republikanischen Partei, „vnil)' Oüi-ouotH'ps", gestern Abend vorlegen. Aber mit Vergnügen hören wir, daß die Rede gestern Abend in vielen Theilen ver i Stadt verbreitet und von unseren amerikani schen Mitbürgern eifrig gelesen wurde. Der Nödcr'sche Theater-Kalender auf das Jahr 1867. Durch die Güte des Direktors des hiesigen Concordia-TheaterS, Herrn Adolph Meaubert, sind wir in den Besitz des obigen in Berlin erscheinenden Kalenders gelangt. Derselbe enthält ein erstaunlich reichhaltiges statistisches Material: einen eigenen Bühnenkalender; alphabetisches Verzeichniß der Bühnenstücke, welche auf bcn verschiedenen deutschen Bäh neu zum ersten Male wurden; möglichst vollständiges alphabetisches Verzeich niß der deutschen Bühnen in Deutschland ! selbst, wie auch in Ungarn, Rußland re. und tbeilweise in Amerika; alphabetisches Ver zeichniß der Bühnenkünstler, welche an den deutschen Bühnen gastirt haben und ebenso das alphabetische Verzeichniß der betreffenden ! Bühnen; alphabetisches Verzeichniß aller Bühnen mit den bei denselben angestellten Personen; alphabetisches Verzeichniß der an deutschen Bühnen engagirten Künstler mit Angabe der betreffenden Bühne und eine Menge anderer für Schauspieler und Thea- ' tcrfrcunde interessante Notizen. — Einen Schmuck des Buches bildet das Portrait des ! berühmten Sängers Niemann. Das Verzeichniß der deutschamerikanischrn Bühnen ist noch sehr unvollständig; doch ist ' . dies natürlich nicht die Schuld der Redaktion ! ! und der Verlagshandlung (Wolf Peiser in ' ! Berlin), sondern der betreffenden Theaterdi- ! rektivnen. Das Baltimorcr Concvrdia-Thea- , ter sieht sich mit seinen verschiedenen Kräften in ! allen Rubriken des stattlichen Buches bestens j vertreten Zum Schluffe erwähnen wir noch I aus dem Verzeichnisse der Zeitungen, „welche ! über Theater Berichte bringen", ouriosituti.-; , causa folgende Notiz: „Baltimore, Deutscher > Corresyondent, Red.: Dr. Wiener; der i ker, Red.: Dr. Leicht." — Gleich auf Herrn i Dr. Leicht in Baltimore folgt als weitere für Bühnenkünstler und Künstlerinnen hochwich- ! tige Adresse die des Exkönigs Otto von Grie chenland in Bamberg. AmmkümrHt Nschrichit?! Lkw Mherr Der Cancus der rep u bl. Mit glieder deüHauses desCongres s e S. Das Wichtigste aus den Verbandlun < gen dieses Caucus theiltcn wir schon gestern > mit. Der Antrag Ashley'ö ging dahin, daß daS - Justizcomite des Hauses seine Untersuchung gegen den Präsidenten während der bevorste henden Vertagung betreiben solle. Eovode, Butler und Andere wollten die Führung der Untersuchung einem Spezialco mite übertragen wissen, dem jedoch die Mit- gliever des bisherigen Justizcomiteü zugctheilt ' werden sollten. Der Ansicht Butler's war ! namentlich auch Gen. Logan. Aber sie wurde ! von der Mehrzahl nicht getheilt. Und Alle > einigten sich schließlich aus den Antrag Ash > ley's, wornach die Jmpeachmentfrage dem < Justizcomite zugewtesen wird. i Ein Antrag Wilzon s von Iowa, wornach i sich das Haus bis 20. Oktbr. vertagen sollte, l fiel durch, nachdem Butter hervorgehvben l hatte, daß eine so lange Vertagung gleichbe- > deutend sein würbe mit gänzlicher Verzichtlei- > stung auf ein Impeachment. Einstimmig < ward darauf nach dem Anträge von Thad. j Stevens beschlossen, daß das Haus sich vom j nächsten Montag bis zum 8. Mat vertagen l solle. ' Doolittlcu. Patterson läng- i nen. Diese beiden Senatoren läugnen die auf eidliche Zeugenaussagen gestützten Ankla- t gen wegen Bestechung, die von dem Comite r gegen sie erhoben wurden, das die Vorgänge e im New Aorkcr Zollhause zu untersuchen t hatte. c Beide Herren bctheuren aufs allerernsteste, l daß sie keinen Cent von Smythe erhielten, z Snmncr 'sche Bill. Von der Ansicht ausgehend, daß das Reconstruktionsgesetz den « südlichen Unionisten noch nicht hinlänglichen > Schutz gewähre, indem es vorerst die Rccon- sttuktionsmaschinerie in den Händen der im ( Süden bestehenden Regierungen laste, wiewohl s diese in der Bill für ungesetzlich erklärt wer- ) den, krackte Senator Sumncr eine neue Bill! i behufs Errichtung republikanischer Gouvernc- l menls in den Süvstaaten ein. Da diese Bill > vorerst keinerleiAussicht hat, so ist es unnöthig, i daß wir jetzt bei ihr verweilen. i Die Wahl in Alexandria vor > dem Senat. Bereits hat Senator Wil- 'i son einen Antrag eingebracht, der die Muni- i zipalwahl in Alexandria für ungültig erklärt > e und die angeblich erwählten Beamten mit - einjähriger Einsperrung und einer Geldbuße z von K1000 bedroht, falls sie wirklich das betr. Amt auSzuüben suchen. t i Die Republikaner Alexandria's haben in r einer Eingabe an den Congreß ihr gutes - Recht verlangt. -! Der offizielle Monatsbericht - übcrdie N a t i o u a sch u l d besagt über den Stand derselben am 1. d. M. Folgendes: des Januars vermehrte sich die - Schuld, deren Zinse« in Münze zu bezahlen sind, um und die Schuld, de > ren Zinsen in Papiergeld zu bezahlen sind . nahm um A32.tt43,8ttO ab. Die fällige - Schuld, deren Bezahlung nicht etngefordert . wurde, bat um K1,214,765.:'4 abgenommen, c und die nichtzinslragcnde Schuld um KO.037, - 275.40. Die Gesammtichuld hat also im Februar um K4,813,749.36 zngenommen. In derselben Zeit hat sich der Betrag der Münze im Schatz um K7,916,427.43 ver mehrt und der Betrag des Papiergelds um K7,483,180.09. Der Gesammtbetrag der Schuld war, wenn man die im Schatzamt enthaltene Barschaft abzieht, am 1. März um S12,585,858.47 geringer als am 1. Februar. Conventsbills in derGesetz g e b u n g V i r g i n i e n s. In der Gesetz gebung in Nichmond sind jetzt Bills behufs der Einberufung eines StaateconvcntS, ge mäß dem Reconstruktionögesctze des Congres ses, cinberichtet. Ein Briefdes M). Hafencol lectvrs Smyth e> — Der Collector Smythe hat einen Brief an den Präsidenten geschrieben, worin er erklärt, daß das Custom- Hans nie wirksamer, ökonomischer und ehrli cher verwaltet wurde als durch ihn. Ec habe alle untaug'ichen, unwissenden und dem Trunk oder der Liederlichkeit ergebenen Beamten ent fernt und bessere Leute (von beiden politischen Parteien) zu ihren Stellen ernannt. Die nöthigen Ausgaben hätten nicht ein Fünftel so viel zngenommen als das Comite des Hauses berichtete. Mc. Smvthe erklärt, daß er nie einen Dollar „gemacht" oder ver theilt habe. Er hätte einmal die Absicht gehabt einen Theil des Prosits, der aus den „General- Orders" erwachsen war, unter die Clerks zu vertheilen, um die Ansprüche an dieselben für Kosten der Wahlcampagne zu decken, habe aber diese Absicht bald wieder aufgegeben, wie er unter Eid vor dem Comite bezeugte. Ueber das deutsche Hospital in Philadelphia sagt der neueste Be richt seines Hausarztes, Dr. Culman: „Seit der Eröffnung des Deutschen Hospi tals wurden 31 Kranke ausgenommen, 21 wurden geheilt entlassen, 2 starben und 8 be fanden sich noch in der Anstalt. In der letz ten Woche wurde 1 Kranker entlassen, der von einem dreifachen Armbruch vollständig hergestellt wurde. Möge die deutsche Bevölkerung durch re gen Antheil dieses segensreiche Institut in Gedeihen erhalten." lleberdie Folgen von Tempe re n z g e s e tz e n bemerkt das Pittsb Volkö blatt: „Wenn den Pharisäern, welche sich hierzu lande als die auöerwählten Rüstzeuge der Sachs der Mäßigkeit geberden, überhaupt mit Vernunstgründen und Thatsachen beizu kommen wäre, so müßten sie durch Nachweise bekehrt werben, wie sie in Folgendem enthal ten sind. In Massachusetts besteht bekanntlich ein absolutes Verbot gegen den Verkauf geistiger Getränke. Die letzteren gelten vor dem Staatsgesetze gar nicht als Eigenthum. Neu lich wurden einige katholische Geistliche von Boston vor dem Legislatur Comite in Betreff dieser Frage verhört. Sie bezeugten, daß die Trunksucht im Wachsen sei und dieses Nebel / durch das Tcmpercnzgesctz vermehrt, statt vermindert werde. Der protestantische Geist liche Wells, welcher als Prediger der inneren Mission unter den Armen in Boston wirkt, bestätigte die Erklärung seiner katholischen Amtsbrüder und fügte noch bei: Das Tem perenzgesetz hat die Wirkung, daß viele Leute ganz abscheulichen Schnapps in großen Quan titäten einlegen und mehr trinken, als wenn sie den Liquor im Wirthöhause bei'm Glas haben könnten. Nicht nnr das, sondern bei der Gelegenheit gewöhnen sich anch die Frauen und Kinder das Trinken an. Ja, sie trinken aus purem Zorn über das Gesetz, wel ches einen schmachvollen Eingriff in ihre natürlichen Rechte betrachten. Der Unitariergeistiiche BowleS bestätigte dies und fügte bei, daß das Gesetz in jeder Hinsicht verderblich wirke." Ueber die Noth in Georgia schreibt ein geachteter Geistlicher Namens Hor navy von Atlanta an den New Jorker Unter stützungsverein für Nothleidende im Süden: „Ein großer Theil dieses und der angren zenden Staaten hat durch die Noth unendlich gelitten. Die Häuser der Landleute wurden niedergebrannt, Umzäunungen zerstört und der Vicbstand getödtet oder hinwegqetrieben. Da durch wurden Frauen und Kinder genöthigt, in entlegenen Theilen deS Landes Zuflucht zu suchen, um den Schrecken und Gefahren des Krieges möglichst aus dem Wege zu gehen. Ich war einer der ersten, welche nach Atlanta zurückkchrten, nachdem es durch General Shermans Armee zerstört worden war. Auf der Reise dahin, die ich in einer Chaise zurück legte, sah ich auf einer Strecke von 25 Mei len nich: em einziges lebendiges Hausthier, ausgenommen die miserablen Maulesel, die unser Fuhrwerk mit Mühe vorwärts beweg ten. ElwaS später, im Frühjahre, lenkten mich meine Schritte durch dieselbe Gegend; ich sah Waizenftlder ohne Umzäunungen, die letzteren waren aber auch nicht nvthig, da sich kein Vieh sehen ließ, das dem Waizen Scha dete zusügen konnte. Wie man mir sagte, war der Zustand der Dinge zwischen hier und Chatanooga eine Strecke von 150 Meilen der selbe, wie der von mir beschriebene. Äehnlich sah es auf der Marschlinie Shermans durch den östlichen Theil des Staates aus. nur wa ren die Verheerungen nicht so vollständig wie im nördlichen Theile des Staates. Viele Farmer, die früher bedeutende Ern ten machten, sind jetzt in die Notbwendigkeit versetzt, alle nöthigen Vorrätbe zu kaufen, um eine neue Aussaat zu machen. Nach sorgfäl tigen Nachfragen bin ich zu der Ueberzeugung gelangt, daß sich im Staate Georgia nicht ge nug Getreide befindet, um die Bedürfnisse bis zu Ende März zu decken. Im County Cherokee hat das Untergericht eine Liste von 1200 Personen ausgefertigt, welche sofortiger Unterstützung bedürfen. In! Henry County, in einem andern Theile des Staates, von jenem ganz entlegen, befinden sich 800 hülfsbedürftige Einwohner. Hier in dieser Stadr befinden sich zweitausend Perso nen ohne Beschäftigung oder die nöthigen Mit tel zum Unterhalt.' Ich selbst habe theilweise von den Lebensmitteln gelebt, die mir wohl wollende Menschen zugesandt haben. Viele Familien befinden sich in einer Lage der Noth und Hülslosigkeit, ohne das, sie Hülse suchen; und wenn man ihnen beistehen will, muß man sie aufsuchen. Von Süd- und Nord-Carolina, wie auch von Alabama lauten die Berichte 4 beinahe, wenn nicht ganz so herzzerreißend e wie aus Georgia." >. Die Ristori - Saison in Nen Orleans war so erfolgreich, daß Her: n Grau es vorlheilbast fand, sie zu verlängern. 5 Die große Tragödin wurde von den vornehm sten Bürgern der Halbmondstadt mit Einla t , Lungen zu Festlichkeiten überhäuft. Das Ri r stori-Furore hatte eine solche Höhe erreicht. : daß 00, ja 80 Dollars für Logen bezahlt wur e den. Frau Ristori kehrt via Pittsburg, Buf x falo und Troy nach New Aork zurück, um am -! 22. April ihren letzten dortigen Gastroüen v cyclus zu eröffnen. Am 18. Mai reist die e Tragödin nach Paris ab, wo sie während der t Weltausstellung Vorstellungen geben wird. , Es heißt, daß ihre Netto-Einnahmcn für ihre , Vorstellungen in Amerika bis dahin sich auf , H200.000 belaufen werden. Offizielle Bekanntmachung e in Betreff des neuen Steuerge - sctzcs. Folgender Befekl ist vom Steucr , Bureau erlassen worden: e Washington, 6. März, t Die am 2.. März 1867 genehmigte Akte l zur Amendirung der bestehenden Steuergesttze . erfordert, daß die Auflegung der jährlichen Steuern fortan im Monat März, anstatt, wie - früher, im Monat Mai stattfinden soll. - Bezüglich der Einkommensteuer besteht die ; wichtigste Veränderung darin, daß jetzt ein - Einkommen von SlOoO anstatt wie bisher von - H600 steuerfrei ist, sowie die Abschaffung der Steuer von 10 Procent auf Summen über - K5000, so daß eine gleichmäßige Steuer von ? 5 Proccnt auf Summen über HIOOO feftge , setzt ist. Gewinne beim Verkaufe von Grund - cigenthum, das seit dem 13. Dez. 1863 ge - kauft wurde, sind als Einkommen steuerbar, x! Die Aufmerksamkeit wird ferner aus den Theil der Akte vom 13. Juli 1800 gelenkt, welche . !die Steuer auf musikalische Instrumente, , AacktS und gewisse Kutschen abschafft. Die Regeln in Bezug auf die Assessments werden l in einigen Tagen veröffentlicht werden. Tie : gegenwärtige Zahl der Hülfsassessoren ist un , genügend und eö werden deshalb auf Ansuchen - der Assessoren eine weitere Anzahl ernannt ! werden. ft DieamtlickePublikationder Zzwei großen Gesetze. Das Staats , Departement hat das Reconstruktionsgesetz, - sowie das Gesetz wegen Regulirung der Be ; amteuanstellungen, welche beide Bills vom : Congreß über das Veto des Präsidenten an genommen worden sind, amtlich publicirt. Seward's Vermittln ngsvor !.schlag an Chili und Peru und jan Spanien. An diese Mächte hat .! Staatssekretär Seward ein Circular ergehen lassen, welches eine Einladungen einem Frit , dens-Congreß enthält der am 1. April d. I. . zu Washington zusammentreten soll. Die . betreffenden Regierungen haben den Vorschlag günstig beantwortet, obgleich früher die süd amerikanischen Republiken am stillen Occan das Anerbieten zurückgewiesen hatten. Die Einladung des Herrn Seward an Spanien und die Republiken Peru, Chili, Bolivia und Ecuador gründet sich auf eine Resolution des Repräsentantenhauses, in welcher dasselbe die Regierung auffordert, zur Beförderung des Friedens und der Harmonie in Süd-Amerika intcrveniren zu wollen, da in Folge der Kriege zwischen den genannten Staaten, und zwischen Paraguav und Brasilien, Uruguay und der argentinischen Republik, der amerikanische Handel viele Nachtbeile zu erleiden hat. — Seward schlägt vor, daß am 1. Avril dieses Jahres zu Washington eine Confcrcnz ge halten werde, an der die Bevollmächtigten vvn Spanien, Peru, Chili, Ecuador und Bo livia Theil nehmen sollen. Spanien soll ei nen, und jede der genannten Republiken je einen Bevollmächtigten ernennen. Jede der Republiken kann jedoch ihre Vollmacht anch auf irgend einen Bevollmächtigten übertra gen, den eine der Republiken erncnitt, so daß die genannten vier Republiken entweder durch einen oder mehr Bevollmächtigte vertreten sein können. Die von den Bevollmächtigten getroffenen Vereinbarungen sollen erst in Wirksamkeit treten, wenn deren respective Negierungen sie ratisizirt haben werden. Der Präsident der Ver. Staaten wird die Person bezeichnen, die in den Conferenzen den Vorsitz führen soll. Jener Vorsitzer hat aber keine Stimme bei den Beschlüssen der Bevollmächtigten. Wenn über streitige Punkte keine Vereinbarung zu erzielen ist, soll der Präsident der Ver. Staa ten den neutralen Staat oder Souverain be nennen, der als Schiedsrichter die Streitfrage zu entscheiden hat. Jever Staat bezahlt die Kosten der Abfindung seines Bevollmächtig ten. Der Präsident ker Ver. Staaten über nimmt es, das Lokal für die Conserenz-Ver- Handlungen zur Disposition zu stellen. So bald die kriegführenden Staaten der Negie rung der Ver. Staaten mitgetheilt haben werden, daß sie auf den Conferenz - Vorschlag eingehen wollen, soll Waffenstillstand eintreten und bis zum Schluß der Conferenzen fvrt dauern. Nachrichten von Mexiko, lieber San Francisco 6. März kommt die Nachricht: Am 19. Februar räumten die Kaiserlichen die Stadt Acapulco, und die französische Fregatte Victoire brachte sie nach San BlaS. Drei französische Kriegsschiffe blieben im Hafen von Acapulco, verhielten sich jedoch in nentra-, ler Stellung. Es herrscht unter der Bevölke rung Ordnung und Vertrauen. So lange die französischen Kriegsschiffe nicht abfahreu, wird die Stadt yon den Republikanern nicht förmlich besetzt werden. Am 21. Februar setzte sich Gen. Alvarez mit 4000 Mann Truppen von Cueruavaca aus gegen die Stadt Mexiko in Marsch. Er gedenkt sich mit General Porfirio Dia; zu vereinigen, der bereits im Thal von Mexiko steht. Aoluco, im Staat Mexiko ist von den Libe ralen occnpirt worden. Der kaiserliche Gen. Tavora ist abgesandt worden, um den Platz wieder zurückzuerobern. Etwa 7 Leguas von der Stadt Mexiko entfernt, begegnete er der Streitmackt des Generals Francisco Belez, der die Kaiserlichen vollkommen in die Flucht schlug. Kuß für Kuß fünf Dollars. — Bei einer in Raleigh, Nord Carolina, unlängst stattgebabten Trauung wurden die eingelabe nen Gäste ersucht, je fünf Dollars der Braut zu schenken, welche zu arm sei, um sich die zu ihrem neuen Stande erforderlichen Kleider anzuschaffen. Es geschah, und wurden fünf hundert Dollars beigestcuert, worauf dieBraut die Geber alle küßte und woylgemuth mit ihrem Gatten beimging. VvroMche Äachrickten aud Notizen. Der Führer der Rebellen in Irland. Oberst John O'Connor, der bekanntlich die Fenier bet ihrem letzten Auf stände in Irland commandirte, war früher im Militärdienst der Ver. Staaten. Er trat, 18 Jahre alt, als Ordcrly Sergeant in das 28. Massachusetts Regiment und machte mit demselben den harten Feldzug im Departe ment des Südens durch. Später nahm das Regiment an dem Feldzuge des Gen. Burn side in Nord Carolina Theil und wurde dann ), ider irländischen Brigade unter Gen. Meagher zugetheiit. O'Connor hatte vornämlich Ge lv legenheit seine Tapferkeit in dem blutigen r Kampfe bei Pocotaligo zu zeigen, in welchem >. das 28. Massachusetts-Regiment fast aufge - rieben wurde. O'Connor ist von einnehmendem Wesen, - 5 Fuß 11 Zoll groß und hat blondes Haar t, und hellblaue Augen. Er hat eine gute Er - Ziehung genossen und spricht das Engirsche sehr - rein. Er stieg in seinem Regiment bis zum „ Oberst und ging nach seiner Verabschiedung - nach Irland, um daselbst den Aufstand zu or e ganisireu und sich mit der Oertlichkeit der Ge r gend vertraut zu machen. Norddeutscher Bund. Der Kö c nig von Preußen hat am 19. Februar in Be f qleitung seincs Sohnes, des Kronprinzen, , dem sächsischen Hof einen Besuch abgestattel. s Der König von Sachsen war ihm dis Priste - witz eutgrgengefabrcn. Bei seiner Ankunft - aus dem Dresdener Bahnhofs ward der Kö nig vom sächsischen Kronprinzen, dem Prinzen Georg, dem preußischen Gesandten und allen c sächsischen Generalen und Ofsiziren, die sich e in Dresden befinden, empfangen. > Die Preußen werden Dresden am 1. Juli s räumen, aber sie werden die Besatzung in Lcip ia, Bautzen und auf dem Königstsin be c Hallen. Das sächsische Militärcontingent r wird das 12. Bunvcsarmcccorps bilden; sein l Oberbefehlshaber wird von Preußen auf c Sachsens Vorschlag ernannt werden. Die c anderen Gcneralbefchlshaber werden vom Kö i nig von Sachsen im Verein mit Preußen er - nannt werden. - In einem Bericht aus Berlin vom 19. Fe bruar wird Folgendes über den Ausfall der . Wahlen für Vas norddeutsche Parlament mit l getbeilt: „Soweit bis jetzt die Resultate der e Wahlen bekannt geworden, sind 81 Eouserva tive. 51 Liberale aller Schaltirungen, 8 Geist c liche und 11 Polen in den alten Provinzen z und 23 Liberale, 17 Separatisten und 2 Dä e nen in den neuen Provinzen Preußens er - wählt worden. In Sachsen ist eine überwie r gende Zahl von Separatisten erwählt worden t und in den anderen norddeutschen Staaten meistens nationale Liberale. Es mössen r vierzig Ergänzungswahlen vorgcnommen wcr - den." , In Hannover war die Theilnahme an den - Wahlen außerordentlich groß; an manchen r Orten stimmten mehr als Neunzig von Hun - dcrt der Berechtigten. Die nationale Partei hat die Wahl von vieren ihrer Candidaten, - darunter Bennigsen, dnrchgesetzt. ) Das Parlament hat seine Sitzungen im t Herrcnhauss gehalten. In allen Räumen z desselben ward Tag und Nacht gearbeitet, um die erforderlichen Umänderungen vorzuneh . men. Im Saale sind neue Podien ange e bracht, welche sich höher amphitheatrali'ch be z ben, als bisher und nur von einem Gange in der Mitte durchschnitten werden. Ferner ist l die Redncrbühne beseitigt; die Redner müssen : vom Platze ans sprechen. Für die Bnndes i Bevollmächtigten ist eine Estrade mit einigen > vierzig Plätzen errichtet worden; sie werden ; der Versammlung gegenüber sitzen. Dicht ; vor der Estrade befindet sich der Tisch der l Stenographen mit sechs Plätzen. Die Jour nalisten-Tribüne ist ansehnlich erweitert wor ! den. Oestrcich. In Wien war aus Men tone die Nachricht eingetroffen, daß der Erz herzog Stephan, früher Palatin von Ungarn, dort gestorben ist. Er war ein wohlgesinnter und aufgeklärter Manu, der schon im Jahre 1848 auf die Ausführung d»r>c!ben Politik drang, in der die ostreichische Negierung jetzt die einzige Möglichkeit zur Rettung ihres Staates erblickt. Am 18. Februar ward im ungarischen Landtag ein kaiserliches Rescript verlesen, wo rin der Kaiser erklärt, daß er im Vertrauen auf die in der Adresse des Landtags enthalte nen Versprechungen den Grafen Andrassy mit der Bildung eines ungarischen Ministeriums bklrmtbabe. Die Stadt Pesth will an den Kaiser eine Dankadresse für die Wiederherstellung der un garischen Verfassung senden. Die Bürger vou Pcsth haben Hrn. Deak und dem Grafen Andrassy, dem ungarischen Premierminister, ihre Glückwünsche karge brackt. In vielen Städten Ungarns haben Festlich keiten zur Feier der Wiederherstellung der Verfa ssu ng stattgcfunden. Auch die Stadt Fiume in Kroatien war ' am 18. Februar trotz des Verbots der Behör den mit der ungarischen Flagge geschmückt. Cs fand eine große Prozession statt und die Stadt war am Abend zur Feier des Aus gleichs zwischen Oestreich und Ungarn er leuchtet. Der ungarische Landtag hat beschlossen, 80 archacvlogischcCurivsitäteu aus dem National museum in Pesth nach der Pariser Ausstellung zu senden. Am 18 Februar versammelten sich alle vst reichischcn Landtage Eö ward ihnen eine Botschaft des Kaisers mitgetheilt, weriu er den Gang der Unterhandlungen mit Ungarn darlegt und dann erklärt, daß der constitutio nelle RcichSrath am 18. Mär; in Wien zu sammentreten werde, worauf ihm die durch den Ausgleich mit Ungarn bedingten Amen dirnngen der Verfassung zur Zustimmung - vvrgelegt werden sollten ; ferner solle er über die Frage der Menfftexverantworttichkeit, der Modisicirung des 13. Paragraphs des Febru arpatents, die Ausdehnung der constitutionel len Sclbstregierung über die verschiedenen Provinzen des Reiches, die Reorganisation der Armee, die Verbessernng der Justizpflege und d-e Förderung der ökonomischen Interes sen des Landes bcralhen. Die Regierung hoffe daher, daß der Landtag sofort zur Er wählung der Mitglieder des conftitutionellcn Reichsraths schreiten und dadurch zur Been digung der constitutioneUcn Erisis, die nur zu lange schon gedauert habe, beitragen werde. S ü d d e n t s ch l a n d. Man ist in Baiern mit dem Entwurf des neuen Heeror ganisationcgefitzcs sehr zufrieden; die darin ausgestellte allgemeine Militärbieustpflicht be trachtet als eine Nvthwcndigkeit. Nach dein Entwurf würde Baiern für den Krieg eine formationcffähige Stärke von 120,030 Mann haben. Der Bückios Kettel er in Mainz hat eine Schrift „Deutschland nach dem Kriege von 1800" herausgegeben. Er betrachtet den An schluß der vorher unter sich geeinten Südstaa-l ten an den Norobunv als die einzig mögliche! Lösnng der gegenwärtigen peinlichen Situa tion ; jedoch vorausgesetzt, daß Oestreich seine Zustimmung gibt. Frau krei ch. Der Finanzminister batte dem gesetzgebenden Körpec das gewöhnliche u. außerordentliche Budget für 1808 vvrgelegt. Die gewöhulichkn CiicuaInnen sind auf 1,- 673,451.585 Francs veranschlagt und die Ausgaben ans 1,548,775.621 Francs,wonach ein lleberschuß von 121.675,961 Frcs. ver bleiben würde, der auf's außerordentliche Budget von 1808 übertragen werden soll. (Das französische Budget besteht aus 5 Ab theilungen, und wenn wirklich ein Deficit! sich vorfinvct, so kann es dennoch vermöge die ser verschiedenen Einschachtelungen so verbor-! s llerinffchle Llu/Mru. l , Dr. A. Bauer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer, Nr« 19 Lctzingtorrstr. gegenüber dem Court Hause. ! Office Stunde»: 7 — 9 MorgeuS, 12 — 3 Mittags, 7 — 9 AbcndS. febr20—3mt ! 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Nachstehender Auszug liefert einen klaren Beweis Uber den Stand der Knickerbocker LcbenS-BetsrcherungS-Lomp. und deren Geschäsle im Jahre 1866: Zahl der ausgestellten Policen 5540 Betrag der Versicherung §17,000,000 Total Einkommen 1,026,484 Verluste des Jahres 155,000 Dividenden an Police-Inhaber bezahlt 123,992 Erhaltene Zinsen 61,224 Total-Activa 2,080,006 Berhältniß der Ausg. zur Einnahme Z17.61 zu 160 Zweig-Ossice für Maryland, Delaware, Difi. os Columbia, Virginia und West Virginia: stso. 16 Second Str., Baltimore. John A. NicholS, Geschäftsführer. Dr. D. I. McKew, UntersuchungS-Arzt. 27fe3mt Julru« Stesch, deutscher Agent- An das Publikum. Office der Pacific und Atlantic Lklegraphen-Compagnie der Bereinigten Staaten. No. 125 West Baltimorestr. den 27. Febr. 1867. Die Thatsacke der GtUndnnz deS pacisischen und at lantischen Telegraphen-Compagnie der Ver. Staaten bat eine Reduktion von über die Hälfte in der Preise für Te legrammS von den verschiedenen Plätzen und der Stadt Baltimore verursacht. Diese Preisherabsetzung fand statt «IS die Drähte dieser Compagnie in Eompetition mit denen ölt rer Linien tra ten und ist eine der, bei Etablirung dieser lange nie bcab sichtigten Erfolge und im Einklang mit den tlbsichten und Wünschen ihrer Verwalter. Da diese Verbindung (Com pagnie) ibre Linien auch nach andern Theilen deS Landes ansdehut, so werken ähnliche Prciserniedrigungen allent halben die Cr-richtung ihrer Linien begleiten und da« Pu blikum weiteren Gewinn von dem erweiterten Wirkungs kreis der Compagnie genieße». Ein sicherer Erfolge der Coinpetition mit dein Monopol sind die vergrößerten Be quemlichkeiten und billigere Rechnungen. Die Dauer solcher Bortheile kann aber nur durch fortwähr »de und liberale Unterstützung solcher Opposition erzielt werden. Die großartige Patronage, welche die Pacifie und Atlan tic Telegraph Compagnie der Ver. Staulenin allen ren Office» zu Theil wurden, verdient den Dank welche» die Verwaltuncsbehörde hiemit dem Publikum abstattcn. Aber auch die Compagnie hat in Hinsicht der Vortheile, welche die Compagnie so weit ihre Drähte reichen, der Geschäftswelt errungen hat, ein Recht um die Erhaltung und Vergrößerung dieser Patronage zu bitten. Georg H. Hurston, P. u A. Telegraph Co. der B.'St. Des Volkes Freund! Pe»ry DaviS' Die größte Familien-Mcdizin de» Zeitalter» l Innerlich eingenommen heilt er plötzlich« Erkältungen, Husten rc., schwachen Magen, wunden Mund der Kinder, KrcbS, Leberkeiden, Dyspepsie oder Unverdaulichkeit, Ma genkrampf, Leibschneiden, Kinder-Kolik, astatische Cholera, Diarrhöe und Ruhr. 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