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Der Vaterlandsfreund und Geist der Zeit. [volume] (Canton, Stark County, Ohio) 1837-1845, December 07, 1838, Image 1

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JLi. OCitßUn^«. Hl
1 e V e a n s e u n u e i s
der Zeit" erscheint regelmäßig jeden Freitag.
*. Der Subfcriptions«Preis ist Ein ha
lt und 50 e n s, in Vorausbezahlung, oder
2 Tha ler, falls die Zeitung nicht innerhalb der
ersten Hälfte des Jahrs bezahlt wird.
3. Die Versendung geschieht auf Kosten der
Unterschreibe?, und Briefe an die Herausgeber
müßen postfrev eingesandt werden.
.4. Anzeigen werden dreimal das Viereck fur
Einen Thaler eingerückt müßen aber so
gleich baar bezahl' werden, wo man nicht auf feit*
lügt Art in Rechnung steht.
Cantoner Backhaus
u n
-Wrocerey-Stohr.
(^Ler Unterschriebene'sagt den Einwohnern ton
Canton und dem Publi um überhaupt fei«
nett ergebensten Dank für den so liberalen Theil
der bereit' genoßenen Gunst, und benutzt zu glei
cher Zeit diese Gelegenheit, anzuzeigen, daß er
einen frischen Vorrath bester Maaren von J(eu
Port und Philadelphia erhalten hat, die fast all
aus erster Hand von auswärtigen Handlungshäu
fem bezogen wurden. Unter feinen Getränken
^empfiehlt sich besonders
i
A k e U e n o e u
Würzburg Steinwein, Portwein
ächtcrChampagnier, Madeira, Malaga,
Muscateller undtcutscher und ^ranzösi
cher rother und weißer Wein ferner
Alle Sorten feine £iqü6re,
wie auch holländisch Gin, ächter fran
zösischer Brändy, achtes teiitsches Kir»
schtnwaßer.Nmn, Brandy. Whiskey, ic. Sein
Waarenlager enthält ferner folgende Artikel vor
züglicher Güte
Kau-Rauch- und Schnupftaback
5^ mehrere Sorten,
•SMI spanische, halbfpani-
un6
1
amei itanischc
Zigarren, Chokoladc.s^W^KA
(latfee, £l)cc, weißer Havanna Zucker, brauner
Zucker, Salz, feffer, verschiedene Arten Senf,
Reis, AllfpeiS, Eßig. Brod und Kuchen, Flauer,
Pulver, Schrot, Fensterglas, bester MolaßeS,
Alle Arten Zuckerwaaren,
Eattdy, Feigen, Quetschen, Juckerbäckercy, Ro
(inen, Mandeln, Nüße, ic.
Aechte Holländische Heringe,
-ei« vorzüglichcrArtitel, Weißfisch, Pickerel, Sal
men, ViittctcKcn, Schäd, rout, Läkcheringe
Mustern (OYSTERS)
von vorzüglicher Güte sind ebenfalls vorräthig.
und überhaupt wird sich Unterschriebener es äuge
legen feyn laßen, durch beste Waare, reeilePreift
und prompt Behandlung dieGunst Aller, mögen
jtc im Großen oder Kleinen von ihm kaufen, zu
verdienen und ,u erhalten.
i i W e e
Ecke der kusc^rawas und Canal Straße
Canton, November 30. b.v.
SM 9 6 $!i tilt mm.
/Erwiederung auf den im Start Caunty Denis
traten, Vaterlandsfreund, Staatsmann u.
einigen an-ern Blättern erschienenen Ar ikel In
Bezug auf mein (,n Vfgi-i.v.'.f l-.hxiv
l. t, von John Sala. Der Zweck dieser Er
wicdc'ung ist durchaus nicht, mich «uf dem (8t
meinplatze des Zohn Sala herumzutummeln «ch
überlaße ihm gern diesen Weg, der seinem Cha
ratter und seiner Persönlichkeit entsprechen mag
Dem Publikum allein stellt ich das Urtyeil über
mein erst kürzlich zubereitetes Teutsches Lebens
Elixir" a ihtim. eber die Güte und Aechtheit im
Gegensatz zur Verfälschung, wie sich John Sala
auszusprechen beliebt, h.tbeii diejenigen Personen
entschieden, die es schon Zayrc lang verfertigt ha
ten. Darüber ist a.ich besagter Zohn Gala gar
keines Urtheils fähig, indem weder £r noch An
dere im Stande sind, eine genügende Miuly'e (das
Resultat einer chemischen Untersuchung) über ein
von so vielfach zufammengefetztenVegetabilien be
roitetes Elixir zu liefern. Zuem ar dazumal,
wo er über die Aechtheit oder Unächthcit meines
Elixirs fein Urtheil fällte, daßelbe n ch nickt ftr
tig, er konnte es also auch nicht untersuchen, viel,
weniger beurtheilen. ^tßer hätte er getban, vor
her zu denken als zu sprechen. Sein Rezept hat
rr weder von Teutschland gesandt noch aus feines
Waters Büchern erhalten, fondern von einigen
ctng'wanderten hier in der Gegend ansitßigcn
Ttutfchen sie gaben eS ihm ttfsein mehrmaliges
Anstichen zur gewißenhaften ?lnfertigung. Sehr
«:tbeschcidcn nennt er es seine eigene Erfindung
tmb belegt es mit seinem Name.
John Sala besitzt weder Patent noch sonst et
'was, das ihm die alleinige Bereitung oder den
A e i n- V e k a u e i n e s E i i s z u s i e a u v
tath feine Warnung an das Publikum durchaus
«icht, daß es i- blos um d.is Wohl deßelbcn zu
^thun ist, fondern die Art und Weife, wie er feine
Sit der That lächerliche ti-uth gegen mich ausläßt,
ist Bewe.S von niedriger Selbstsucht u. Eigennutz.
Bei Verfertigung meines Elixirs leitete mich
Nos, ohne besagten SalaS zu gedenken, der Ge
5anke, der leidenden Menschhet ein wohlfeiles und
gutes Arzneimittel für das Haus zu bereiteit. Es
ist unnöthig deßen Heilkräfte, die bekannt genug
sind, besonders anzupreisen, seine Aechtheit lc wie
sein Nutzen ist von denen, die das Elixir lange
Jahre hindurch in Teutschland bereiteten und die
das Rezept Sala und mir mittheilten, anerkannt
und dutch Zcugniß bestätigt Zch halte es unter
meiner Würde als Arzt, mich weiter mit Zohn
Sala ciuzulaßcn, die ausgesetzten $100 schenke ich
ihm, möge er jt u etwas be erm r'e t
w e n e n a s z u a e e i e n
DaS 'German ve^t 'le Klixir ist zu $1 und
$1 2S die Bettel zu haben, indem Drug-Stohr
George Br.^psachcr,.
tkntofl, gtwemttr 30, 1838,*V
C^ch bedaure die Nothwendigkeit ungemein, wel
chc mich gegenwärtig zwingt, vor dem Publi-.
tum zu erscheinen. Ein Angriff auf meinen Pri
vat-Charaktcr ist gemacht worden, durch Jemand,
den das Publikum, vermöge imfmt Verwandt
schaft, gewiß für d:n letzten halten wurde, einen
Versuch zu machen den guteu Namen feines Bru
ders zu Zernichten.
Ich will mich jedoch in de? Meinung des Pub
lilu us nicht fo herabwürdigen, daß ich das niedrt
Schimpfwort "g e e i n e n e und V er»
a ii e r" auf John Sala zurückschaudere.
In seiner Addreße an das Publikum hat John
Sala behauptet, aß ich jetzt beschäftigt sey, einen
v e s e n A i k e S a a s e u s e s
Krauter Elixir" genannt, zu verfertigen
und zu verkaufen. Es ist blos nothwendig, das
Publikum auf nachstehendes Certifikat von Dr.
Kline zn verweisen, um sich von der Aechtheit des
Elixirs, welches ich jetzt verfertige zu überzeuge».
C^ch befchcinigc hiermit, daß ich das von E.
o Sala und George Breyfacher von Canton
verfertigte Kräuter Elixir unterfucht habe, und
erkläre folches ohne Bedenken für
genau denselben Artikel, der vor Kurzem von
John Sala und mir selbst verfertigt wurde, und
fur den nämlichen, der gegenwärtig von John
Sala verfertigt und verkauft wird."
Ebenfalls bescheinige ich, daß das Rezept, nach
welchem Ii
Hit Sala sein Elixir vekertigt, nicht
von ihm selbst herstammt.
e v i K i n
Attestirt: Henry Wanttr.
L00 Äckcr st! atzbares Land zum
Verkauf.
C^lr Eiqentl'umer bietet fol 'end
t!"itdbefthrebene
?iO Striche oder Lotten
zum Verkauf an, nämlich Lotten
..No. 8 und 10 im ^teit Viertel des 0-
ten Taunschips der 2ttn Reihe, gelegen in Law'
reitet Taunschjp, Tuscarawas Caunty, Ohio, und
ait dieGräuzlinie von Stark Caunty stoßend.—
Besagtes Land liegt innerhalb einer Meile von
'cm blühenden Städtchen Bolivar, und oberhalb
'er Waßerleitung über den Tuscarawas River,
u Acker, welche geklärt sind, und in deren Mitte
itch eine vortreffliche Spring befindet, stoßen gera
de ait die Waßerleitung. Diese Lotten enthalte»
reichlich Eisenerz, Kohlenbänke und Kalksteinbrü
che nahe der Waßerleitung. Etwa 10. Acker da
'on sind bestes Dammland und das übrige gutes,
-ohlbeholztes Hochland- Eine schöne Brücke,
uh: der Waßerleitung, spannt von diesem Lande
über den River, und bildet einen Thetl der von
bolivar nach Wooster füyreiiden Staatsstraße.
Much befindet (ich ein guter Miihfsifc auf dem Lan
de, wozu man das Waßer aus dem River benutzen
fait it. Der Sandy und Beaver Canal trifft bey
Bolivar mit dem Ohio Canal zusammen, und dii
Utirch diese Canäle entspringenden Vortheile wer
feit das Land seyr schätzbar machen. Dit edin
gnngcn kann man erfahren, wenn man anruft in
der Druckercy v.cn
e e K a u a n n u n o
23. b. v.
N e u a n a i
S o S a i n o n
Ärtt das Jntreße des Herren Utz im alten Etab»
et lißcment gekauft und benachrichtigt die Bür
ger von Canton und das Publikum überhaupt
ehrerbietigst, daß er das Hutmacher Geschäft
in allen deßen verschiedenen Zweigen zu betreiben
fortfährt, in dem Simmer, welches kürzlich von
den Doktoren Bowcn und Fahnesiock bewohnt
worden, 2 Thiiren nördlich von Dr. Breysitchers
Apotheke, wo er jederzeit ein großes und allgemein
lies Aßortemcnt Hüte auf Hand halten wird, wie
Bieber, Otter, Nuter
wit auch weiße und schwarze Brufth Hütt und
weiß und sichwarze Seiden-Hüte, ferner
xTitiedtrköpfige, breitranftigcfeine ».gewöhnliche
so wie dieselben von etlichen relisiosen Gefessschaf
tengetragen werden ftrncrive'iße und schwärzt
Seiden-Hüte fürjlnaben, Miiskratten ic üce auer
Arten und auf beste W.ise verfertigt, welches Al
les er wohlfeil für Baargeld oder'Landes Pro
dukte aller Art verkaufen. Er laden Alle, die
zu kaufen wünschen ein, anzurufen, fein Vrrrath
zu untersuchen und für sich selbst zu urtheilen.
Canton, ?(rril 27. II.
W e Z k k e n A u a U n e
fthriebener fo eben einen Vorrath feine modifche
Otter und gewöhnliche Kappen
erhalten, welche er wohlfeil verkaufen wird.
a n o n N o v 0 e o e a n e n
N B- Alle Solche, als über 6 Monate schul
dig sind werden aufgefordert, zu kommen und
Richtigkeit zu machen.
Mn i k.
der Unterschriebene in die Stadt Tantr:
gezogen ist, und gedenkt dieselbe zu seinen'
tunft'gen Wohnort zu machen, fo bittet er feint
teutfet Mitbürger in der Stadt und Unigeaenl.
um Uutet stützung in feinem Geschäfte als ti
Ii e aus dem PianoForte, und eben
falls als Schreiber t.tid Ueber fetzei dtt
teutschen und englisch"! Sprachen. *r
Teutsche?!ollmatten
schreibt er ebenfalls um billige Vergütung. Seil
gegenwärtige! Wohnort ist die nächste Thäre ti
4^uu Bkrf: in Ks Mar,et-E ttaße
K V
IN
I V U i a i A
4 K
vm.
v'..
1
i'.v,.
ttttb Geist der Zeit
Was that Dir, Tbor, Dein Vaterland?-Daß Dir bey eines Namens Schall-Dds Herz nicht höder schlägt?"
Freytag, den Atcn December,
»IM»..«. —T 1B7J
Vorschlag der Teutschen Convention
zur
Herausgabe eines Wertchen«, betitelt:
Eine Abhandlung
über
AmerikanischeVolk-'-Erzichung,"
»on Peter Kaufmann.
Bedingungen:
1. Das Werkchen wird etwa 50 Selten in 0»
tav enthalten soll auf gutes Papier, mit guter
Schrift und fauber gedruckt werden.
2. Das Namensverzeichniß der Unterfchreiber,
nebst der Anzahl von ihnen begehrter Exemplare,
foil dem Werke beigedruckt werden.
Der Preis des Exemplars ist von der leut«
fchen Convention zn 2j Cents bestimmt worden—
zahlbar bey A i e e u n g.
E e u n
1. Der Verfaßer hat fein Eigenthumsrecht zu
diesiin Werke, das ihm durch ein Copierecht ge
setznch gesichert ist, unentge ld ich an die
Teutsche Convention mit der Bedingung abgege
ben, daß der aus dem Verkaufe des Wertchens
crwachftnde Gewinn in die Kaße desSchu.lchrcr»
Seminars gelegt, und gänzlich zu Gunsten dicker
Anstalt verwendet werde.
2. Der Verfaßer hat obiges Werk der zweiten
Teutschen Convention zur Untersuchung und Be
urtlieilung vorgelegt, und folgendes ist das Ur
theil und die Befchltiße, welche dieser Körper nach
reiflicher Erwägung der Sache, einstimmig darü»
ber paßirte:
Doet. Groß, im Namen der Commi/tee des
Ganzen, stattete folgenden strickt über Herrn
K a u a n n s A a n u n e A i n e
rikani 1 che Volkserziehiin g," an de,
Convention ab, welcher, nebst folgenden Beschluß
n, einstimmig von diesem Körper angenommen u.
pitßirt wurden:
Die Committee (und mit ihr die Conventi
on) erkennt in der Abhandlung des Jim. Kauf
mann ein Meisterwerk, welches werth ist,
allen Bürgern der Ver. Staaten bekannt zu feyn
^er Verfaßer cnttvickelt zuerst das Wesen, die
Zedeutung u. den Werth der Erziehung Über
jatipt dann weist er insbesondere die Wichtigkeit
und Nothwendigkeit der Erziehung in Sreistivv
reit nach. Im dritten Theil der Abhandlung erör
rert er die Arage Wie dieErziehung eines Re
'ublikaners beschaffen jeyn müßt." Im vierten
Xhcifc zeigt er den Nutze» der Erziehung für alle
Glieder und Theile der menschlichen Gesellschaft.
xx beweist, daß nur durch Erziehung der Mensch
vahrhaft den Zweck seines Daseyns zu erreichen
Stande ft» daß von der Erziehung dasGlück
"eS einzelnen Menschen, der Familien, des Staa
ds und des gesanunten menschlichen Geschlechtes
abhänge. Endlich, im fünften Theile, bezeichnet
dcr Vcrfaßer, als ersten Schritt zur Erziehung,
die Nothwendigkeit der Errichtung von Lehrer
Seminarien.
"Da die Abhandlung sich eines Theils durch
Gründlicheeit und Tiefe, durch außerordentliche
Klarheit in dot Begriffsbestimmungen, andern
Theils durch moglichsteVielseitigkeit, so wie in den
Beweisführungen durch vielfältige Berufung auf
die Erfahrung—und auf die Geschichte dcr Völ
ker—auszeichnet da siesich durchaus als einWerk
darstellt, welches nicht mir befriedigend für den
Gebildeten, fondern auch verständlich für den
gewöhnlichen Menfcheit ist ferner, da das Werk
sich nicht nur durch feinen Gehalt, fondern auch
durch die uieiifcheiifreundliche Absicht des Verfa
ßers empfiehlt—den aus dem Verkaufe des Wer
kes zu heffendenErlös zum Besten des Seminars
zu verwenden—daher fey es
e fch o ße n Daß die genannte Abhünd
Inn des Hrit Kauftnann, auf dem Wege derSub
ftription, in beiden Sprachen (nach Hrn. Kauf
manns eigner Uebersttzung) durch die Conven
tion zum Drucke befördert werde.
95c schloßen, Daß wir das Anerbieten des
Hm Kaufmann, das durch ein Copierecht gesich
erte Eigenthumsrecht zu obiger Abhandlung an
die Convention zum Besten des zu errichtenden
Lehrer Seminars, abzutreten, hiermit dankbar
annehmen.
e o z e n a o e n e e e n a s e i n e
Committee hiermit ernannt sind, um zum Drucke
besagter Abhandlung die erforderlichen Maaßre
geln zu treffen, nämlich: Dr. Grete, Gasche,
.'sendnch. Mühl, Seiferheld, Bauer, Everitt und
Strobel."
?en Inhalt des Werkes bildet die Erört
runq folgender fnnf Fragen:
l. Ist Erziehung etwas Wichtige« für »enMen.
e n o e n i
'. Soll der Bürger eines freien Staates die
E z i e u n e ö e n e e n o e n i
3. Wie feil dicErzichung eines Republikaner«
defthaffen feyn?
4. Bringt die Erziehung dem Lande, denBüt
jertt, oder irgend einem Theil derselben, Schaden.
5. Welches ist dcr erste Schritt, um ju die
ser Etziehung zu gelangen
FI^Unttischriften zu obigem Werke
werden in dieser Druckerey angenemen.
Oj 5)fr IfMfckcn Sachegünstige Blattcrwcr
?on um Einrückung obigen Vorfchlags und An
lahnudui ubfcribcnten ersucht.
U k s N a N e a
So eben empfangen
inen bedeutenden Vorrath obiger Medizin, wel
ju verkaufen ist in der Apetheke von i
i i n n a u u
-Tanten, OimmHr £&r 'It
i
v
i
S e y u n N s
tt ft ist das Lebe n—hei tc die Kunst.
(Aus der Frciheits-Preße.)
-Scherzbaftes Recept.
Will das Eßen nicht behagen,
Fehlt zum Appetit die Lust,
Klagst du über schwachen Magen,
Stößt dir'S a'.f aus hohler Brust,
China, Pstfferkraut und Zimmt,
Man als gute Mittel nimmt.
Wüthet Krampf im Unterleibe,
Peinigt dich Hypochondrie,
Nimm nur dann Flanell und reibe
Brust und Magen, Nachts und früh
Auch hilft reiten, geh'n und fahre»,
Medizin kannst du ersparen.
Hast du Kopfweh, Schmerz im Rücken,
Zieh'n in Füßen, Hals und Amt
Will das Zippcrlein dich zwicken,
Flieder trink und halt dich warm
Auch ein Fußbad hilft und Rum,
Bald enteilt das Skandalum.
Liegt dir Bitterkeit im Munde,
Nimmt das Haupt ein Drücken ein,
Ist auch Uebelkeit im Bunde,
Ist die Zunge dir nicht teilt,
Nun dann mußt du dich bequemen,
Brechweiitstem schnell einzunehmen.
Klopft der Puls in Doppelfchwingen,
Röthet sich das Angesicht,
Hast im Ohr du Saus und Klingen,
Weint'S gar in dcr Seite sticht,
glimmt's vorm Auge, wird's nach Wein
Schlimmer, muß ein Blutlaß feyn.
Tausend giebt'S noch solcher Fälle
Im Getreide dieser Welt
Fast für jeden rinnt die O.uelle,
Welche Heilkraft in sich halt:
Nur noch eins—für Licbcsschmcr
Such' eilt treues Mädchenherz.
ttcnqc Iumz im alc 1386.
Unttt Regierung König Wenzel's
des Verren von Böymen war daS Amr
eines Bürgermeisters in der Altstadt
Prag einem Teutschen, Namens Georg
Schwerbammer, anvertraut, der in einer
Tasche, die er uach damaligem Gebrauch
umgeg rtet trug, das Stadlsiegel mit de»
größten Sorgfalt zu bewahren pflegte.
Einst als er von dcr Rathesiube nach
Hause kam, und feine Galtin gerade be
schäftigt war. ihr Heines schreiend es K'.nd
zu baden, ließ er bei'm Ablegen seiner
Amt?kleisnng die Tasche auf dem Tische
liegen», gieng, abgerufen, in ein ande
rcS Gemach. Die Mutter, die sich ver
geben* dem ht hatte, das Kind zuw
Schweigen zu bringe», suchte nach irgend
etwas Glänzendem, um es als eiuSpiel
werk zur Beschwichtigung dcßelben zu
brauchen, uud da nichts in der Nabe
war, griff sie in die daliegende Tasche
ihres Mannes, uud gab dem Kiude das
Sradtsiegel, wodurch wirklich deßen Auf
Itterffarnfeit von den nuaugeuehmen Em
psindungen, die ihm das kalte Waßer
erregte, abgezogen und eine Weile gei
ßelt wurden.
Jndcßeu bewirkte der gewöhnliche tin
bestand der Kinder, daß dasKleine dieses
Spi.lwcrks bald überdrüßig wurde und
cs, vhue daß die Mutter t* bemerkte,
in die Badcjch'ßel fallen ließ, worauf
es, o-liite daß Jemand ahnete, welch ent
setzliche Schicksal dadmch über diese Fa
milie einbrach, achtlos mit dctn Bade
waßer zum Fenster hinans anf dieStraße
geqoßen wurde.
Ein vorübergehender Burger traute
seinen Augeu kaum, als er dies Heilig
thum der Stadt, das alle Urkunden be
kr. ftigte, und alle wichtigen Verein bit
rnngen erst Gültigkeit verlieh, so verwahr
loset im niederen Staube liegen sab, und
empört über die scheinbare Vernachlaßi
gung tcs Bürgermeisters, die ihm nnver
antw' rtlich dnnkte, hob er es auf. um es
dem Stadtrichter, Jacob Wölfcl, nebst
ccr Nachricht wie er eS gefunden, zn
bringen.
Dieser meldete dem Rath den Vorfall,
und als am anderen Tag der Bürgermei
stet- Georg Scdwerhammer in ihrer Mitte
lrschien. forderte man ihm mit feierlichem
Ernst das n'iterdeßen sorgsam verschloßene
Stadtsiegrl ab. Zwar befremdet, aber
doch umrschrocken griff der Unglückliche
in seine Tascde, und konnte weder sich
noch andern erklären, warum cs dortnicht
mehr zn finden war. Er bat am dir Er
laubniß, nach Haus vi gehe», und es
dort, wo es unfehlbar sey» müße, holen
tu rfen
Man billigte es, aber der Stadtrichter
uud der Scharfrichter mußten ihn be
gleiten, und dieser letzter«' hatte die An
Weisung, ihm, wenn et, ohne das Siegel
^Nummer 21*
gefunden zu haben, aus seinem Hause
treten würde, auf der Stelle den Kopf
abzuschlagen. Dieß geschah, und die
Leiche deö schuldlos Hingerichteten ward
an derWand derMattinskirche begrabM
Wie seine Gattin, die durch ihre Un
achtsamkeit dieß entsetzliche Geschick ver
anlaßt hatte, es ertrug, da sie sich als
die Mörderin ihres Mannes betrachten
mußte, darüber schweigt die Geschichte,
die in diesem Inge ein charakterischesBei
spiel der rohen und barbarischen Rechts
pflege jener Zeiten aufbewahrt hat.
Anfang und Ende.
In Krahwinkel sollte ein 93»ff wäftl*
staltet werden. Der Vorsteher sendete
dasCi'cnlar zuerst zu einem neueingewan»
betten Miteinwohner, der Ende hieß,',
imd welchen niemand leiden konnte, weit
er für hochmüthig gehalten wurde. Er
«umzeichnete, aber kein Mitglied folgte
nach, nnd der Ball scheiterte. Ais der
Unternei'mer sich darüber beklagte, ver
setzte der Witzbold Sperling Es geht
allen Unternehmungen so, wobey der Slri*
fang mit dein Ende gemacht wird."
Ein Anderer, den man ebenfalls schlecht»
weg Ende nannte, der aber ans der alt'
adeligen Familie am Ende stammte, ließ
seinen Arzt aus einer froheu Gesellichaft
abrufen, weil er plötzlich krank geworden
war. Da er in feinem Wohnorte allge
mein geliebt wurde, war AlleS bestürzte
Man wartete ängstlich auf dieAurückkunft
des Abgerufenen?».
4
Wie ist es mit
ihm?" fragte man den wieder eintreten
den Arzt mir einem Munde. "Ich muß
leider fürchten—war die Antwort—es ist
mit nnserm Freunde, wie er eigentlich
Der verstorbene Landgraf Friedrich
von Heßen-Kaßel hatte gehört, der Pfar
rer K. zu K. sey ein Geisterseher. AlS
ihn eine^ Tages sein Weg anf einemSpa
zierritt durch K. fübrre und er den Pfar
rer am Fenster erblickte, ritt er auf ihn zu
nnd sagte zu ihm: Ich habe gehört, Ek
könne Geister citiren, ist das wahr?-—
Ja. Ew Durchlaucht, erwiederte K. fis
!ommen aber nicht.
Dcr Amtmann R. zn B. wachte nn*
längst eine Reise nach W. Als sie einigs
Stunden gefahren waren, bog sich sein
Kutscher vou dem Bocke um den Wagen
und fragte hierauf: Herr Awtmann, was
heißt doch gleich e o e allffranzhs
sisch ?—war die Antwort.—Nun»
dann ist unser Koffer Petrin!
In einer märkischen Stadt wurde ttört
einer wandernden Schauspielertrnppö
Dou Juan gegeben, und Donna Elvira
ließ sich im zweiten Aufzuge aus ihre«
Fenster herab schmelzend vernehmen:
Mann ohne Wert und Glauben,
Willst Du den Trost mich rauben"—
''Mir, Mir!" enöute es plötzlich
ganzen Hanfe, und die geängstigte S
gerin beHann von Neuem:
V
F.'V
8.
I
tri»
Wann ohne Wort nnd Glauben-,
Willst Du den Trost mir raubet»,
Der mir noch aufrecht halt."
Mich Mich V er schallte es Wieden,
und bey jedem Verstoße dieser Ärt schritt
das Publikum als donnernder Korrektor
ein. Als aber der %„rra immer häufiger
und toller ward, auch wohl einzelne Ball^
hornstimmen mit schallendem Gelach
ter zur Ruhe verwiesen rief endlich
der Polizeikommißar des Orts, auf eine
Bank steigend und mit glühendem Amtö
qesichte: Meine Herren, ich bitte mich
Ruhe ans!" Mir! mir!" dröhnte
es jubelnd von allen Seiten, und der ft*
mc Polizeikommißarius verließ ingrim
mig seine Rcducrbühue, befahl den Vor
bang fallen zu laßen, und schloß unter
allgenteinem Gelächter, zum Vergnügen
oerGeUldereu, die herabgewürdigteOper.
Einem vornehmen, sehr braven Offizier
wnrden i» derSchlacht vvnL. bei deBeine
abgeschoßen. Während mm der Ehirnr
gus beschäftigt war. ihn zu verbinden»
richtete er sich auf, iah die beiden zerfcho,
ßenen Enden kopfschüttelnd au, uud sag.'
te zu einem neben ihm sitzenden Unterof
fi.ier seines Regiments: 'Du kann'ft
mir'S glaubeu Leib und Seele Hab' ich
Gott wohl zehnmal vorderSchlacht em*
pfoblen aber an die verdammten 99jr*#£
Hab' ich mit keiner eylbe gedacht!"
Spruch
v-'N
Rede wenig und mach' es wahr,
WaS dn sorgst, da» bezahle
i
i
v.y t1.

A i i a 6 u i k u
Canton, Nov. jO. Eli M. Gal a.
e i i k a
Osnaburg, Nov. 20. 1838.
W o ll -H i
i e,
E A O n S a k a u n y O i o e u k u n e a u s e e e n v o n 3 1 tt Sil SU* N UNV 80*
Nov. 16. b. 3
Cr. Martin LutdeM^

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