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vraingungenl. ». Oer 'S a e I a n ts cun und Geist der 3 i Erscheint rcatlinagij jcocn Zrcittg. 3. Der Snbscripnons.Preis ist E i n hal e u. 50 e n s, "In BorauSbezaylling, oder 1 a 1 e r, falls die Zeitung nicht in Her halb der i sten Hälfte des Jahrs bezahlt wird. 3 Die Aeituag kann nur dann aufgegeben werden, wenn alle Rückstände Ve$ixhlt sind. 4.) Wenn vor dem Verlauf des I chreS die Zeitung nicht Aufgekündigt wird, so betr iebet man solches als einen Wunsch dieselbe für ein anderes Zahr 4 u behalten. 5.) g.-ut U'itctfchreibet wi»v für einen tür ern Zeitraum als 6 Monaten angenommen. 6 Die Versendung geschieht auf Kosten der «nterfchrelber, «itD Briefe an die Herausgeber müßen reftfrep eina-fiindtrocrdcn. 7. Anzeigen neiden für die ubltu^m Preise tiiv,«.ruitt mug'tn ab sogleich ta.tr bezahlt werden, wo man nicht auf sonltiar Art in Rechnung steht. 'Jeder Postmeister hat das Recht, einen Brief in welche-n sich Zeitungsgeld befindet, o k fr e i an den Drucker zu übersenden. Wenn nns unsere entfernten Leser also Geld senden wollen, so brauchen sie nur zu ihrem Postmeister zn ge ben, und tu seiner Gegenwart das Geld in einen Brief an uns zu legen. Er schreibt sodann die Avdreße darauf nnd frankirt den Brief, wodurch den Subscribenten wie dem Drncker das Postgeld erspart wird. a K e s e (Fortsetzung Tags darauf erschien der Rath sehr heiter, und Nie mand hatte den Math, ihn nach der Gegebenheit dervo rigen Nacht zu fragen. Die Haushälterin sagte aber auf Befragen, daß der Rath ein bildschönes Mädchen imtgebi acht, die er Au tome nenne, nno die eben so schon gesungen. Auch sei ein junger Mann mitgekommen, der sehr zärtlich mit Antonien gethan, und wohl ihr gam sein müsse. Der habe aber, weil es vurchaus der Rath gewollt, schnell abrei.en '.'.'..issen.-Jn welche,. Ver hältnissen Antonie »".a oem Rath steht, ist bis jetzt ein GeheViimip, aber so viel ist ge.viß, daß er das arme Ge schöpf auf die gehässigste üieije tyrannisirt. Er bewacht sie, wie oer Doktor Bartholo im Barbier von Sevilla seme Bündel, kaum darf sie sich am Fenster bliJf.it las sen. Fahrt ec sie auf init.inoiges bitten tin mal in Ge sellschaft, so verfolgt er sie nur Argnsblicken, und leidet durchaus nicht, dap sich irgend ein uiii|ifaU)cher Ton yd ren lasse, viclivernger, daß Antonie singe. Die übrigens auch ut seinem Hanse nicht .ueye singen darf. Antonieus Gesang tit jener Nacht iit da^r it titer dem Publicum in der OMdi jit einer, Phantasie uuo Gemnch erregenden öä-jC von eine n herrlichen Aijunoer ge.oor^en, u. selbst die, welche ,ie gar nicht oorten, sprechen oft, versucht sich eine Sängerin um ijt.e „usus ist ovnu das fur tut qemeines Qninkeliren A Es kam alles anders, wie ich es mir gedacht hatte.— Kanin hatte ich oen Rath zwei MS drei uNal gesehen, u mit ihm eifrig über cur be,te Stritctur der Geigen ge sprochen, ab er mich selbit eiuluo, ihn tu seinem Hause zu besuchen. Ich tyat es, und er zeigte mir den Reich thmn seiner Violinen. Es hingen Veten wohl dreißig tu einem Kabinette, unter iynen zeichnete sich eine durch al le Spuren der hohen Altertynmlichkeit (geschnitzten Lo wenkopf ic aus, und sie schien, other gehängt u und mit einer Daruber angebrachten Blumenkrone, als Kö nigin oen andern zu gebieten. Diese Vicui.ie, sprach Krespel, nachdem ich iyn darum befragt, ist ein höchst merkwuroujes, wunderbares Stuck eines unbekannten Meisters, wahrscheinlich aus Tartini'6 Zeiten. Ganz noerzengr bin ich, daß ut der inneren Struktur etwas Besonderes liegt, uns daß, wenn ich sie zerlegte, sich ein Geheunniß mir erschließen wurde, vem ich langst nach spurte. Aoer—lachen Sie mich nur aus, wenn Ihnen beliebt—dtes tocte Ding, dem ich selbst doch nur erst t'e den nno Laut gebe, iptiatf oft aus sich selbst zn mir auf wunderliche Weise, und es war mir, da ich zum ersten Male darauf spielte, als wäre ich nur der Mag tetiseu bet die Somnambule zu erregen vermag, daß sie selbst' thätig ihre innere Anschauung in Worten verkündet.— Glattben Sie ja nicht, daß ich geckhaft genug bin, von solchen Phantastereien auch nur das Mindeste zu Hal ten, aber eigen ist es doch, daß ich es niemals über mich erhielt, jenes dumme, todtc Ding dort abzuschneiden Liev ist es mir jetzt, daß ich es «licht gethan, denn seitdem Antonie hier ut, spiele ich ihr zuweilen etwas auf dieser Geige vor.—Antonie bbrt es gern-gar gern. Die Wor te sprach der Rath mit sichtlicher Rührung, das ermn thigte mich zn den Worten O, mein bester Herr Rath, wollten Sie das nicht in meiner Gegenwart than Hr. Drespel schnitt aber sein snßsaureö Gesicht, uuo sprach mit gedehntem, singenden Ton Nein, mein bester Hr. Studiosus Damit war oie Sache abgethan. Nun ft hex mußte ich noch mit ihm allerlei, zum Theil kindische Raritäten besehen endlich griff er in ein Kistchen und hvlte ein zusammengelegtes Papier hmuf das er wir Fiter Jahrgang.) Freitag» den 2tm September, BräutiI Nur Antonte vermag zu sin- gen." Auf solche phantastische Dinge bin ich ganz »ersessen. Jene Aenßerungen oeö Pnolitums uver ^liituutens Ge sang hatte ich gelbst schon osters vernommen aber uti al)ute nicht, daß ote Herrliche am O-te sei, und in den Band.» des wahnsinnigen Krespels, wie eines tyran Nischen Zaniierers liege. NatihlutM'nx'iK horte ich auch sogleich in der folge,wen Jiachc A-uoiuens wunderbaren Gesang, und da sie mich iu vincut htruicheii Adagio lä cherlicher uüeise ka-n es atir vo«, als hatte ut) es selvst k^.npouirt) auf das Rnhrenoste veschivor, sie zu retten, so war ich valo entschlossen, ein zrovuer Astoifo, inKres pels Hans, wie in Alziaens ^anberburg einzaorin.ea, und die jtoui jiu des Gesanges aus sch..achvvllen Ban den zu befreien. en die Hand drückte, sehr feierlich sprechend Sie sind Freund der Kunst, nehmen Sie dies Geschenk als ein „thenres" Andenken, das Ihnen ewig über alles werth bleiben muß. Dabei schob er mich bei beiden Schultern sehr sanft nach der Thür zu, und umarmte mich an der Schwelle. Eigentlich wurde ich doch von ihm auf sym bolische Weift znr Thür hin.iusqeworfen. Als ich das Papierchen aufmachte, fand ich ungefähr ein Achtel Zoll langes Stückchen einer Dumte, und dabei geschrieben „Von der Quinte, womit der selige Stamitz seine Geige bezogen hatte, als er sein letztes Concert spielte." Die schiibDe Abfertigung, als ich Antomcn's erwähnte, war mir beinahe Beweis, daß ich sie wohl nie zn sehen be kommen wurde D'in war aber nicht so, denn als ich den Ritt) zum zweiten Male besuchte, fand ich Antonie in seinem Zimmer, ihm helfend bei dem Znsammensez en einer Geige Ant.inens Aenßeres machte auf den ersten Anblick eben keinen starken Eindruck, aber bald konnte man nicht loskommen von dem blanen Auge u den holde» Rosenlippen der ungemein zarten, lieblichen Gestalt. Sie war sehr blaß, aber wurde etwas Geist reiches und Heiteres gesagt, so flog in süßem Lächeln ein feuriges Inkarnat über die Wangen hin, das jedoch bald im rötblichen Schimmer erblaßte. Ganz unbefaiv gen sprach ich mit Antonien, UND bemerkte durchaus gar nichts von den Argus blicken Krespels, wie sie der Pro fessor ihm angedichtet hatte, vielmehr blieb er ganz im gewöhnlichen Gleise, ja er schien sogar meiner Unter Haltung mit Antonie» Beifall zn geben. So geschah es, daß ich öfter den Rath besuchte, und wechselseitiges An einand.rgewdhnen dem kleinen Kreise von uns dreien eine wunderbare Wohlbehaglichkeit gab, die uns bis ins innerste hinein erfreute. Der Rath blieb mit seinen sehr seltsamen Sknrilitäten mir s.hr ergötzlich aber es war doch wohl nur Antonie, die mit uii viverstehlichem Zau ber Mich hinzog, nnd mich Manches ertragen lieft, dem ich sonst ungednlcig, wie ich damals war, entronnen.— i das Euciubüntltch Seltsame des Rathes mischte sich nämlich gar zu oft Abgeschmacktes n Langweiliges, vorzüglich zuwider war es nur aber, daß er, sobald ich das Gespräch auf Musik, insbesondere auf Gesang lenk te, mit seinem diabolisch lächelnden Gesichte und seinem widrig singenden Tone ein ft.'l, etw »6 ganz jJieiiter, oem Tone über den Bo en hiiigeichitttetei ^rb,en glei chen. Ich sang iitche der modernen Fermaten, welche mit- uuo herlaufen und schnurren, wie ein nichtig loö1 geschnürter Kreisel, einzelne schlechte Accorde dazu an schlagend. Uevermaßig lachte Krespel und schrie laut „Haija mich dunf, ich Höre unsere deutsche» Italiener oder unsere italienischen Deutschen, wie sie sich in einer Arie von Puatta oder portojailo oder sonst einem ähn lichen Stucke übernehmen." Nun dachte ich, ist der Seit punkt da. „Nicht wayr," wandte ich mich zu Antonien, „von dieser Suigerei weiß Antonie nichts A'4 u zugleich iutoiiirte ich cm herrliches, seelenvolles Vied vom alten Leonardo Leo. Da glühten Antonien5 Wäng.n, Him melsglanz bliyie aus den neubeseelten Augen, sie sprang an das Pianoforte, sie öffnete die Lippen.-Aoer in ccnv selben Augenblick drängle sie Krespel fort, ergriff mich oei oen Schaltern, und schrie in kreischendem Tone .— „Sdynchen-Soynchen-Sohnchen!"—u. et fort, schr leise siU.jeno, n. in höflich gebeugter Stel lung mein Hatto ergreifend „In oer That, mein seht verehrte,ter' Herr Stuowsus, gegen alle Lebensart, ge gen alle guten Sitten wurde es austoßeu, wenn ich laut nno lebhaft den Wunsch äußerte, daß Ihnen hier gleich auf der Steile der hollische Satan mit ginnenden Kr .l tenfußen sanft das Genik abstieße, uno Sie auf solche ernste Weise gewissermaßen turz trpcdtrte. Aj«?r davon abgesehen, müssen Sie eingestehen, Liebwert bester, cap cs beocitteno dunkelt, uuo da heute ke.ue Laterne bren net, können Sie, würfe ich Sic auch nicht gerade diese Treppe hinab, doch Schaven leiden an ihren lieben Ge beuten. Gehen Sie fein zu Hanse, und erinnern Sie sich freundschaftlich Ihres w.chien Hrennoes, wenn Sie ihn etwa n i e mehr—verstehen Sie wohl?—niemals mehr zu yvutse antreffen sollten."—Damit umarmte er mich, und'erchte sich, mich festhaltend, langsam mit mir her aus zur Thür, so daß ich Antonten mit keinem Blick am schauen konnte-Ihr gesteht, daß es in meiner Lage un möglich war, den Rath zu prügeln, welches doch eigent lich hätte geschehen müssen. Der Professor lachte Mich sehr ans, und versicherte, daß ich es nun mit dem Rath auf immer verdorben Hätf. Den schmachtenden, au das Fenster hinaufblickenden Amoroso, den verliebten Aben teurer zu machen, öjju war Antonie mir zu werth, ich mögte sagen zu heilig Im Innersten zerrissen, verließ ich H.- Aber, wie cs zu gehen pflegt, die grellen Far. he« des Phantasie-Gebildes verblaßten, und Antonte— *r 0 U, Stacg Sa u n 9 O i o e u k u n e a u s e e e n v o n W I O U N A V v V Üi Ii .••..MI\»SWKU Was that Dir, Thor Dein Vaterland?—Daß Dir bey seines Namens Schall—Düs Herz nicht höher schlägt?" Heterogenes, 1842. ja selbst Antoniens Gesang, den ich ni? gehört, leuchtete )ft in mein tiefstes Gemüth hinein, wie ein sanfter, trö stender Rosenschimmer.— Nach zwei Jakren war ich schon $8 angestellt, als ich eine Reise nach dem südlichen Deutschland nn# ternahm. Im duftigen Abendroth erhoben sich die Thür me von So wie ich näher und näher kam, ergriff nuch etn unbeschreibliches Gefühl der peinlichsten Angst. &tc eine schwere Last hatte es sich über meine Brust ge legt ich konnte nicht athmen ich mußte ans dem Wa gen, hinaus ins Freie. Aber bis zum physischen Schmerz steigerte sich meine Beklemmung. Mir war es bald, als hörte ich die Accorde eines feierlichen Chorals durch die Luft schweben—die Töne wurden deutlicher, ich unter schied Männerstimmen, die einen geistlichen Choral ab sangen. „Was ist das —was ist das rief ich, indem es^wie ein glühender Dolch durch meine Brust fuhr „Sehen Sie denn nicht," mwdcrte der neben mir fah rende Postilion, „sehen Sie es denn nicht da drüben auf dem Kirchhof begraben sie einen." In der That be fanden wir uns in der Nähe des Kirchhofes, und ich sah einen Kreis schwarzgekleideter Menschen um ein Grab stehen, das man zuzuschütten im Begriff stand. Thränen stürzten mir aus den Augen, es war, als begrübe man dort alle Lust, alle Freude des Lebens. Rasch vorwärts von dem Hügel herabgeschritten, konnte ich nicht mehr in den Kirchhof hineinsehen, der Choral schwieg, und ich bemerkte unfern des Thors schwarzgekleidete Menschen, die von dem Begräbniß zurückkamen. Der Professor mit seiner Nichte am Arm, beide in tiefer Trauer, schritten dicht bei mir vorüber, ohne mich zu bemerke». Die ncich te hatte das Tuch vor die Augen gedrückt und schluchz te deftig. Es war mir unmöglich in die Stadt einznge hen, ich schickte meinen Bedienten sainmt Wagen in den gewohnten Gasthof, und lief in die mir wohlbekannte Gegend i/in ius, um so eine Stimmung loszuwerden, die vielleicht nur physische Ursachen, Erhitzung auf der Rei- iitebreittbciU Gemeines auf die Bahn bringend. An der tiefen Betrübniß, die dann aus Antoniens Blicken her aussprach, merkte ich wohl, daß es nur geschah, um ir gend eine Aufforderung zum Gesänge mir abznschnei beit. Ich ließ nicht nach. Mit den Hmdermsfen, die oer Rath mir entgegenstellte, wuchs mein Muth, sie zu übersteigen, ich mußte Antoniens Gesang hbren, um in Traumen und Amutagen dieses Gesanges nicht z» ver schwimmen. Eines Ab-iics ir Krespel bei besonders «atter Laune. Er hatte eine alte Cremoueser Geige zer legt, und gefunden, das der Stimmstock um eine halbe Vinte sau-agee als sonst war- Wichtige, die Praxis de reichernde Erfahrung Es gelang mir, ihn über die ei gentliche Art ces Violinspielens Zener zu setzen. Der, beim Arm, und riß mich fort in das Hans—die Trevpeiuisches Lächelii 'flog über sem Geäcin Dann wurden großen, wahrhaften Sangern abgehorchte Vortrag der hinauf, ut das Zimmer hinein, wo die Violinen hingen, aber sehr ernst, und sprach mit feierlichem Ton alten z- rr starr an, dann rief er fns Sie verstehen es von dem Krespel sprach, führte v selbst.Alle waren mu schwarzem ,$lor »inbuilt, die Violine Oester Mensch Du magst mich für närrisch ia für mahtrT Die Bemerkung herbei, daß jetzt gerade umgekehrt der alten Meisters fehlte, an ihrem Platze hing ein Cypres-!sinnig halten,das veneihe ich Dir, da wir beide mbrm Gesang sich nach den erkünstelten Sprüngen u. Läufen 'senkranz —Ich wußte, was geschehen.-Antonte der Iustrumeutalisten verbilde. Was ist nusiuuiger, rief! Auronie schrie ich auf in trostlosem Jammer ich, vom Stuhle aufspringend, hin zum Pianoforte lau stand mit ubereinandergescdlagenen fend, und es schnell öffnend,: Was ist unsinniger, als mir Ich zeigte nach dem Cypresien solche verirakte Manieren, welche, statt Musik zu sein, Harb/' sprach Oer Rath sehr dumpf und feierlicher tie geheimsten Fäden erfassend, das Dir fremd A gleich fuhr Das geht allemal der Ceremonie vorher Nun trat er ut die Mitte des Zimmers, riß den Violinbogen ans dem Gehenke, hiett ihn mit beiden Händen über sei nen Kopf, und zerbrach ihn, daß er in viele Stücke zer splitterte. Laut lachend rief Krespel jetzt: „Nun ist der Stab über mich gebrochen, meinst Du, Sdhuchen nicht roattr Mit Nichten mit Nichten nun bin ich ftei—frei-frei Heisa frei —Nun bau' ich keine Gei gen mehr—keine Geigen mehr—heisa keine Geigen mehr."—Das sang der Rath nach einer schauerlich li stigen Melodie, indem er wieder auf einem Fuß herum# sprang. Voll Grauen wollte ich schnell zur Thüre hin ans, aber der Rath hielt mich fest, indem er sehr gelassen sprach „Bleiben Sie, Herr Studiosus, halten Sie die- se Ausbruche meines Schmerzes, der mich mit Todes' martern zerreißt, nicht fur Wahnsinn, aber es geschieht nur alles deshalb, weil ich mir vor einiger Zeit einen Schlafrock anfertigte, in dem ich aussehen wollte, wi das Schicksal oder wie Gott !—Der Rath schwatzte toi les, grauliches Zeuq durcheinander, bis er ganz erschöpft zusammensank. Ans mein Rufen kam die alte yaus hal ten« herbei, und ich war froh, als ich mich nur wieder im Freien befand. Nicht einen Augenblick zweifelte ich oaran, daß K cöpel wahnsinnig geworden, der Professor behauptete das Gegentheil „Es giebt Menschen," sag te er, „denen die Natur oder ein besonderes Verhält niß die Oecke wegzog, unter der wir Andern unser tollec Wesen unbemerkt treiben. Sie gleichen dünn gebaute ten Insekten, die tat regen sichtbare« Mnskelspiel miß- se K. haben konnte. Als ich in die Allee kam, die nachjpeinigen muß ?"-Dcr Rath sah mich verwundert cck, erneut Lustorte fuhrt, ging vor mir ein sehr sonderbares den Meißel bei Seite legend. „Wie so mein Bester/ ÄrhAiimiVl rtitf ro.ith ®rpdwp\ mttrhe tonn ivtvi Trmur- w .„r Schauspiel auf. Rath Krespel wurde von zwei Trauer uämtern gefuhrt, denen er durch allerlei höchst seltsame Sprünge entrinnen zu wollen schien. Er war, wie ge wöhnlich in seinen wunderlichen grauen, u selbst zuge sch-iittenen Rock gekleidet, es hing von dem kleinen drei durch die Glieder. ist wahnsinnig, dacht -nach dem Schlüsse meiner gewaltigen, pompliaften Ich s.,m lolgte. Die Manner fWirfra den!be, der Ratl., ohne ein Wort zu erwiedcru, mich äußer» Rath l»s an sein .yaus, da umarmte er sse mir lautem ^rul»g anblickte, als erwarte er, ich «jss nochweiteri»' dachen. Sie verließen ihn, und nun fiel lau «lief aus meinen Bcmerknnaeu fortfalireu. Das versuchte ich aüK mich, der dicht neben ihm stand. ic v, "'J W* ile starb, zerbrach mit dröhnenden Krachen der bleiben mußte ?-Sie ist dahin nnd das Geheimnißa?' wmmstock ut lener Geige, und der Resonanzboden riß löst .'"-Krespel hielt dann time, und schritt die Stube" sich auseinander. Die Getreue konnte nur mit ihr, ut einige Male auf und ab. Ich wagte die Bitte um Au? ihr leben, \ie liegt bei ihr uit earge, sie ist nut ihr begra- kläruug. Er sah mich starr an, faßte mich bei der Hat*? ben worden feierlich/ -Tief erschüttert sank ick) tu euten und führte mich an das Fenster, beide Flüqel^ff?e»b7 stnhl aber der Rath fing an mit rauhem Ton cin lu- Mit ausgest.'.tzten Annen legte er sich hinaus.und Witt stig Ltev zu singen^ und es war recht graulich anzusehen, den Garten hu,abblickend, erzählte er mir die Geschickt* wie er auf einem Fuße dazu herumsprang, undder Slor s-, n-n .rr (er hatte den Hut auf dem Kopfe) im Zuniner ait den aufgehäugteu Violinen herumstrich ja, ich konnte mich eines uberlauten Schreies nicht erwehren, als der Flor oei einer raschen Wendung des Rathes über mich her fuhr. Es war mir, als wollte er mich verhüllt hinabzie* yen in den schwarzen, entsetzlichen Abgrund des Wahn sinnes. Da stand der Rath plötzlich stille, und sprach in feinem singenden Ton: „SbHuchen Söhuchen !—tva^ nun schreist Du so hast Du den Todteneugel geschalt et Vi»« I rtefa- (Nummer 8. gestaltet erscheinen, ungeachtet sich alles bald wieder lrf die gehörige Form fügt. Was bei uns Gedanke bleibt, wird dem Krespel alles zur That. Den bitteren Hohn, wie der, in das irdische Thun und v Treiben eingeschach, telte Geist ihn wohl oft bei der Hand hat, führt Krcspel ans in tollen Gebehrden und ner jemals mehr spielen wolle. geschickten ^^aftsprüngea. Das ist aber sein Blitzableiter. Was aus der Erde steis get, giebt er wieder der Erde, aber das Göttliche weiß er zu bewahren und so steht es mit seinem innern Be wnßtsein recht gut, glaub' ich, uuerachtet der scheinbareck und außen herausspringenden Tollheit. Antoniens plötz# licher Tod mag freilich schwer auf ihm lasten, aber idf werte, daß der Rath schon morgenden Tages seinen ge» wdhnlichen Eselstritt weiter fortsetzt."—Beinahe geschä he es so, wie der Professor es vorausgesagt. Der Rath schien andern Tages gänzlich der vorige, nur erklärte er, daß er niemals mehr Violinen bauen, und auch fragte er. "Setzen Sie sich doch gefälligst dort auf je* neu Stuhl!" Aber eifrig fuhr ich fort, indem ich. mich mm immer selbst mehr erhitzend, ihn gerade anklagte/ Antonien ermordet zu Haben, it. ihm mit der Rache der v ewigen Macht drohte. Ja, als nicht längst eingeweihte' .outchen, das-r marnal.sch auf ein O,r gedruckt, Inst.zperson, erfüllt von meinem Berufe, airta ich so Tnu»fl°r d-mb, dcr der ,qir |o Wit, ihn ji. »cr|i*mr, ba6 i* SlüJ (iLmbrtr' ."r h"': md bcvflatterte Um ben »an- -r nn »urbf, der Sache auf die Spur zu fo.mnct, ,mb ("ihn fdiraar et Dcg ngchenk geschnallt, to.* statt b-Degens dem weltlichen Richter schon hienieben iu die inte rn cu.at l^g-n Vwlmdogcn hmc.n.zesteck^ E.skalt fuhr jticffr«. Ich würbe in ber THat etwas »erlegen, inten 'f a V 1 iuf aeh selben IrrenHanse eingesperrt auf kei- Das hat er, wie ich erfuhr, gehalten. Des Professors Andeutungen bestärkten meine inner* Ucberzengnng, daß das nähere, so ganz sorgfältig ofhWnf gehaltene Verhältniß Antoniens zum Rath, ja daß selbst ihr Tob eine schwer auf ihm lastende, nicht abzubüßende' große Schuld sein könne. Nicht wollte ich H— verlas sen, ohne ihm ganz das Verbrechen, welches i(b ahn te, vorzuhalten. Ich wollte ihn bis ins Innerste hinein erschüttern, und so das offene Gcftändniß der gräßliche«' That erzwingen. Je mehr ich der Sache nachdachte, je klarer wurde es mir, daß Krespel ein Bösewicht seiii müsse, und desto feuriger, eindringlicher wurde die Re de, die sich, wie von selbst, zu einem wahren rhetorischen Meiste, stncke formte. So gerüstet und ganz erhitzt, fof ich zu dem Rath. Ich fand ihn, wie er mit sehr ruhiger/ lächelnder Miene Spielsachen drechselte.—.„Wie f'ariit mir," fuhr ich auf ihn los, „wie kann nur noch einen Augenblick Frieden in ihre Seele kommen, da der danke an *te gräfliche That Sie mit Schlangen-Bissen spater' Sit' uu«y ".r ^oe oem. vu um uriüc in vem» sind, «. Du mich 7» v» mu vi* vi/t|u iu7ty selnes Lebens.—Als er geendet, verließ ich ihn amtbvfc nnd beschämt. (Schluß folgt.) i e e s S e n a o s A e W a s i n o n 2 3 u i 1 8 4 2 (Schluß.) Aber in Hinsicht der durch Vertheilung verlören«» Einkünfte wurde, der bereits gemachten und der in Im fünft zn machenden Verwillignngen wegen, auch Vermachnng der Stenern sich unzureichend zeigen. De«, balb wurde ein Anlehen auf den Kredit des Volkes gegen Verpfandung seiner Güter und Werkstätten, b* willigt, im Betrage von zwölf Millionen Thaler um die H.tuptsumme und Zinsen, zu wurde angenommen daß es darüber, bii7h' N in hen als Anfang nicht zufrieden, der als die bSfe bezahlen. Von hefem Verbindung mir b£ Säuern nud den bereits umlaufenden SchazamtS»» ten, wurden sogar zu der Verschwendung der geqenwäk-' tigen Machthaber fur die Gegenwart ausreiche. Eine Jfatioiialtchitld mit allen üblen Folgen war aewiß die unausbleibliche Folge. Um soviel besser, denn solch ein, schuld, statt den Föderalisten ein Grund zu öffentliche Einkommen zn Rathe sein dass zu hu Iren, und ist noch bei ihnen, von allen Gründen, der stärkste/ fur eine enzenlose Verschwendnna und Auslage Und oeßbalb waren sie unter dieser tollen Hinneiguna ei, «er öffentlichen Schuld, war immer mit den zwölf Millionen sondern im Gegentheil. fuhren sie fort ein weiteres A.stehen von sechszehen Mit» lionen zu diesem hinzuzutbun—während sie das letzte als oen Fuudst^ck der Fiskalschaft bestimmte»,— eine NatV onalbank ihrem ganzen Wesen nach unendlich scheußik frühere Anstalt, deren Verfahrunfiswet^, verfall und endlicher Untergang, die Welt in Schrecke» .'ersetzten,—wodurch sie so viele Familien an Bettelstab brachte, und so grosse Verdorbenheit unter der qtktU* sch ftlichen mid politischen Moral verbreitete. Oesters treten da die Gesetze der Natur ei«, «o MeM' \n\n SMf I K A i,4t m... i i. .- .»