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e Jahrgang.) Gwe Original Novelle aus der Zeit der fnxnj, Revolution. Dcn F. W. 25 y 5 it. 1. Es war der 8le Oktober des Jahres 1793, an wel chem Jean Baptist Carrier, fieberen im Jahr 1756 zu Volar bei Aurillac in Ober-Anvergne, ein bedeutender Prokurator, als die weltberiichtigteRevolution begann, und seit einem Jahre Deputirter des National Con vents, in Nantes erwartet wurde. Nantes, eine Stadt vc:t mehr als TO,000 Einwohner, gm rechten Ufer der Loire, und kaum 15 Lienes von her Mündung derselben entfernt, ist in der Geschichte Vorzüglich wegen des Ediktes von Nantes berühmt, Wodurch König Heinrich IV. im Jahre 1598 den Refor Wirten des Königreichs die freie Ausübung ihrer Reli gion gestattete, welches aber vom Ludwig XIV. im Jahre 1687 widerrufen wurde. Für Freunde und Kenner der Glasmalerei enthält die Kiiche zn St. Nikolaus daselbst eine künstlerische Merkwürdigkei pämlich die mit den 56 Wunderwerken Christi bemal ten Fensterscheiben, auf welchen sie in unvergleichbarer Farbenpracht schimmern, Nantes treibt einen stai kei, Handel, besonders mit Zucker, der dort nochmals raf ftttirt wird, nach Spanien, Westiiidien und Afrika. Carrier war von seinen Blulkollegen mit unbe schränkter Nollmacht versehen worden, den Aufstand der gemäßigten Patrioten in den westlichen Provinzen der Normandie mit allen Mitteln der Rache nnd der Peniichtlnig so schnell als möglich zu unterdrücken, und hatte diesem erwünschte», Auftrage vollkommen ent sprochen Eden wollte er nach Paris zurückkehren, um por dem National Couvente mit dem Rechsnschafts Gerichte über den Vollzug ferner Sendling zn glänzen, als er von zwei Frennden, Fonguet und Lambeity, die in jeder Beziehung seiner würdig waren, eine dringen de Einladung erhielt, nach Nantes zu komme«, wo fein republikanischer Eifer ein weites Feld zur Audeich» pNttg finden würde. Damals war Nantes bereits zn einer Tiegerhöhle geworden, worin die Vampyre des National-Convents Ihr blutiges Handwerk trieben. Die gänzliche Nieder lage der Vendeer bei Saveuaye hatte fo eben alle Kef fer der Stadt mit Gefangenen angefüllt, und Carriers Genossen sannen auf ein hellrothcs Henkermahl, wo mit sie die Ankunft ihreo Herrn nnd Deisters würdig feiern wollten. A il Lorabende dieses unheilvollen Tages verlasen die Kommissäre des Revolutions-Tribunals in Nantes in den verschiedene» Kerkern die TodesitrtHetle der Ge fangenen in i|[e, deren Verteidigung ggr nicht ge stattet wurde. Her Grnnö der SVeiitrtl)eilu»g mit Den einfachen Worten bezeichnet: "überfahrt ro palistische Gesinnungen an den Tag gelegt zn haben." GleichUiiii zisi^Verhohuung des republikanischen Wahl spruches "Freiheit tuto Gleichheit," wurde Pen SchUchtupfe*1a bei namentlichen! Aufrufe tue Wahl gelassen, entweder iinter dem Beil/ der Guillotine zu sterben, oder in Dt» nahen Steindrucheu von Gigan erschossen zu werden. Du* meisten, welchen der wahre ToDevuniu), oder die wahre Vebpiiofieift fehlte, den weiten Gang zn den toieuibiuchen zu wählen, um vielleicht dort eines lamurzlich langsamen Todes zu sterben, zogen es vor, in dumpfer Betäubung sich tut tee das Morooeil ^chl.ppeu zn lassen, daß ihnen cut schnel les und sicheres Enoe veihiep. Nnr Jens, die früher hm tut Militär gedient halten, oper als Adelige die Schmach der Guillotine menr als den Too selbst fürch teten. wählten den ehrenvollen Anstritt ans dem Leben durch die Kugelnder repub i aui)'cheii Soldaten. EHrwurdjge Priester unter diese» nu.istnck.ichfi! Schlachtopfern, die durch Gebijrt Rang oder Vermögen den Haß oder e Habsucht der republikanischen Ty rannet gereizt h.utea, jpeuceteu den armenGefangenen in der letzten Nacht noch die Tröstungen der Religion, und als der Tag anbrach, waren sie alle gefaßt, mit wahrhaft christlicher Ergebung tu den Willen der con gest Vorsehung, ihreiji Tode entgegen zu gehet). 2. Die unfnhlende Natur gehorchet willenlos den ewi gen Gesetzen der Schöpfung, und hat nur aufgehört ein Paradies für die Menschen zu sein, seitdem dtcse durch den Mißbrauch der Freiheit des Willens von der ttr ,jsplanglichen Bahn ihrer edleren Bestimmung sich ver irrt haben. Glucklich derjenige, der fern von dem Trei ben der Leidenschaft tu ländlicher Verborgenheit, still und genügsam, die Seligkeit der Liebe spendet und er» set! Doch in jener verhangnißvollen Zeit, daeine fluch würdige Bedrückuug alle Bande des staatsgeselligen Vereines gewaltsam zerriß, und die auf's Aengerfte'gc reiztett Leidenschaften zn den schrecklichsten Gräneltha ten forttrieb, von deren schwindelnden Höhe fein Rück 'tritt möglich war, gab es kein Asyl mehr in dem schönen Frankreich, das die Unschuld gegen die Nachspürungen pes witternden Henkeramtes hätte schirmen können. Mit dem schwachen, aber schuldlosen Haupte Ludwig d. XVl. fiel auch jede Möglichkeit, auf gewöhnlichem We ge in das @elei|c der gesetzlichen Öiduung wieder ein zulenken. Ganz Europa stand unter den Waffen gegen die Kdnigs-Mörder, nnd zwang sie durch einSchreckens •iir i y ui war mir Ein lieblicher Herbstmorgen brach an, mild leuchtete .am azurnen Himmel die Coline, deren Fruhljugsstrah- sie noch, ihr müßtet sie selbst dem Revolutions Tribtt jleit bald in den sanft gleitenden Welle» der majestätt- .i^l dennnciren." fchen Loire ftiitfeltett, bald die Myriaden Thazitropfenl Zornesglnth flammte ansVernet'sWangen während per Haidereichen Wiesen in ein blitzendes Demantmeer ein unheimliches Granen vor dem furchtbaren'lPflege verwaudelten. Saliern den eigenen Untergang abzuwenden von do an blieb mir noch die Wahl, Henker zn sein, ober Opfer. E'tit Mittelweg stand nur den Waffenfähigen offen, dic zu den Herren der Republikaner stießen, um ihr ©Ittel gegen die zahlreichen Rächer des Kdnigsmordes zn tier suchen. Doch selbst jeder Schritt eines republikanischen Generals wurde von einem blutdürstigen Deputaten des National Conventes, oder dessen Spionen bewacht, von welchen evte einzige Zeile des Zweifels hinreichte, den tapfersten Befehlshaber mil ten in der Nacht vo, die Schranken des furchtbaren Tribunals in Paris, und von da unfehlbar auf das Schaffst zq schleppen. 3. Beinahe in der Mitte von Nantes lag damals ein sehr großes Gebäude, die Niederlage genannt, das vor dem Anfange der Revolution ein Franziskaner^Kloster war, und späterhin zu einer Waaren Niederlage ver wandelt wurde. Die größte» Schiffe körnten zur Mün dung der Loire hereinkommen, und gehen bis Paimboenf wo die Waaren ans kleinere Schiffe umgeladen, nnd nachdem nnfernen Nantes gebracht werden. Jenes e hemalige Kloster erhielt die Bestimmnng. diese Waaren aufzunehmen als aber im Laufe der Revolntion der Handel immer mehr abnahm, während die Überzahl von Gefangenen jeden Raum in Anspruch nahm, wur de das leere Entrepot mit unglücklichen Menschen aus allen Ständen angesülll. Es waren ihrer nach der Liste des Kerkermeisters arot, am Morgen des achten Oktobers 1793, nicht weniger als 1897 Menschen in allen Räume» des Ge bändes, in der eigentlichen Niederlage früher hin die Kirche—in ten mit Thuren von starkem Eisenblech ver wahrten Zellen, in den Grabgewölben nnd Kellern. Sarot, ein blutdürstiges Ungeheuer, das allezeit fer tige Werkzeug vou Fonqnet nnd Lamberti),faß Morgens sechs Uhr so selbstzufrieden bei seinem Frühstücke,' als habe er so viele Schäflein als Opfer des Henkers zu bewachen da wurde ihm der schriftliche Befehl Über bracht, säimlicheGefangencn nm eitfUhr Morgens, 200 Schritte vor der Loiredrücke, je 50 60 zusammenge bunden, auf den beiden Seiten der Straße aufzustel len, nm von dem großen Republikaner Carrier gemu stert zu werden, dessen Ankunft noch vor dem Mittags mahle erwartet werde. „So wird doch einmal aufgeräumt in deS Teiffcls NanieiV'-bi nrnmte Sarot wild vor sich Hut, aber schnell glättete das höllische Lächeln der Mordsust den Falten zng der bösen ^anne. «Da leset, wackerer Vernet" rief er einem jungen Manne zn, der im Heere der Republikaner diente, nnd nachdenkend am Fenster stand, tti das er mit einem Flintensteine den Rauten „Eugenic" kritzelte. „Nun, bri'rn Teufel, hört Ihr mich nicht, Vernet herrsch te ihm der Alte zn, und da Jener keine Antwort gab, schlich er sich näher, und schaute iibcr die Schulter des selben seinem Treibe» zn. Plötzlich brach er in ein gel lendes Gelächter aus: „Seyv Ihr verliebt, armer Vexmt, daß Ihr meine Worte nicht hört? Richtig, Eitgetiie heißt die Anserwähite. Ihr müßt von Sinnen lein, nehmt mir's nicht tibel, Freund Vernet, da Ihr Euch in dieser wilden Zeit nur Gedanken an d's Wei bervolk quäle» mögt, uveiy doch Keiner,der Heute seine Verzallei liebste küßt, ob er oder sie morgen noch einen Kopf zwischen die Schultern trauen werde Diese wilde und doch so wahre Bemerkung schreckte Vertier ans seinen stißcu Träumen an f. Doch schnell gcsirßt citviedertc er, scheinbar gleichgültig „Ihr ver goßt, Sarot, daß meine Mutter Enge nie hieß, wie Ihr selbst mir getagt habt denn leider sah ich sie nie ich bin ein armer Findling, den Ihr ans Barmherzigkeit aufgenommen, nnd groß gezogen habt zum Dienst/ der Republik. Hab' ich nicht muthig mitgefochten für die Freiheit meines Vatei lindes? Gönnet mir c.Iso das kleine Vergnügen, mich einer Mutter dankbar zn erin nern. die mir das Leben gab, welches ich dxm Hieuste des Vaterlandes gerne opfere." „Ihr seid ein wackerer Innge, Vernet, nnd bei dem Regirnente hoch angeschrieben bei dem nächsten Ar meebefehle kann Euch die verdiente Vorrückung nicht entgehen aber Eure Mutter war eine Aristokratin, u. deßwegen kann ich es als ein ächter Republikaner nicht zugeben, daß Ihr in Liebe ihrer gedenket denn lebte vater durch seine Nerven rieselte, und eben wollte er mit einer kühnen Aeußernng antworten, als eine uner wartete Erscheinung den bösen Folgen eines Zwistes vorbeugte. 4. „Wo ist Sarot? Laßt mich hinein Ich muß ihn sprechen, jetzt, gleich jetzt! Uni des Himmels willen, laßt mich hinein!" Diese dringenden Worte, von einer milden weibli chen Stimme in pausenloser Angst ausgestoßen, waren von der Hausflur kaum bis in Sarot's Stube gedrun gen, als'die Lauschenden auch schon die leichten doch hastigen Tritte der Flehenden vernahmen, die plötzlich die Thiire aufriß, und z» Sqrot's Füßen stürzte, seine Kniee in lautloser Todesqual umklammernd. „Ihr scyd's, Bürgerin Margot? Was führt Euch in dieser wilden Stimmimg zu mir? Laßt mich los Sprecht, was wollt Ihr denn So laßt mich nur erst los!" Lautlos, doch schwer anfathmend, lag Margot vor dem furchtbaren Kerkermeister. Vernet nahte sich, um faßte sie rückwärts, und suchte sie langsam aufzurichten. In üppiger Fülle flößen die schönen blonden Locken über Freitag, den 28ten Februar IE-IS. i" MC Schultern des schlanken, anmnthtgen Mädchens. .ias jetzt ihr Arntitz gegen Lernet wendete, und ihn mit :eit schmerzgebrochenen Strahlen der großen blatten Ungen wie dankend und forschend anstarrte. Kaum gewahrte Vernet die wundcrsci öneu, lilienl leichen Zn }c, als plötzlich auch sei tie Wangen erbleichten, und er raunt »och Kraft genug fühlte, sie Sarot's LeHnstnHl tt bringen. Schon schwebte der Ruf des Herzens .Eugenie" auf seinen Lippen, als er schnell sich faßte, -'es gefährlichen Zeugen eingedenk. Jene Eugenie war es, bereit Name it er so eben in die Fensterjcheibe ge schnitten, die er nebst ihrem alten Vater vor wenigen Monaten, als das Schloß ihres Vaters, des Vicomte von Margot, geplündert nnd angezündet wurde, mit eigener Lebensgesahr vor den Mißhandlungen republi kanischer Mordbrenner geschützt hatte. In jenem jchreck lichen Augenblicke schloß sich \cu\ Herz zum ersten Male den süßen Gesnhlen der feinsten Vie be auf. Die Ver theidignng des Vaterlandes entfernte ihn damals schon am nächsten Tage von der Svnr der geliebten Enge nie, nm gegen die Venteer zn ziehen, nnd nun sah er sie wie der, aber in welch' einer bedauernswerthen Vage Ein unvorsichtiges Wort wäre jetzt hin» eichend gewesen, sie nnd ihn auf das Bliitgcritst zn bring?». „Nicht wahr, Vernet"—nahm Sarot das Wort „ich aller Kerl bekomme auch galante Besuche Doch fur mich ist eine solche Iii nie nicht ausgebucht, ich hof fe, bei Carrier Ehre put Euch einzulegen, denn der Bürger Carrier sell, wie ich Hbte, cut ganz besonderer Freund von so schönen Blumen sein. Doch zur Sache, was wollt Ihr, Bürgerin Margot vmn u f\i! n^\ h»t 1X(.1iT bei in das Herz gestoßen, nm ihn das Kupplergeschäft zu erspare«. „Ihr kennt sie nickt, V.'rnet, die Bürgerin Freilich, Ihr habt die verfluchten Vendeer in'Stucke gehauen, als man sie mit ihrem Vater, einem aristo kratischen Htrade"—bei diesem Worte bedeckte Margot mit einem dumpfen Schrei des Schmerzens ihr Gesicht mit beide» Händen—„nach Nantes schleppte der Alte sitzt drüben tu der Niederlage, wird aber heute noch er« pedirt werden. von Krankheit schreckt sie zurück sie wartet und pflegt die Kranken und Verwundeten mit fchwesterlicher Zärt lichkeit. spricht den Verurtheilteu Mttihzu und begleitet sie bis zum Blutgerüsts. Da wir tum die Pfaffeit alle todtgeschlagen haben, so versteht sie die Dienste derjel den, und wir dulden dies der Seltenheit wegen. Vielen war sie schon ein Dorn im Auge, und mein wackerer Ge vatter Grändjean, der thälige Gmllotinemeister, hat schon lange ein Ange auf sie geworfen, weil er ihren Schwanenhals sich nicht schöner wünschen konnte aber es hat seiueu guten Grnnd, warum ihm der Schnabel sauber bleibt." Er zog Kernet in eine Ecke, und flüsterte ihm in die ©hieit „Sic soll die Gabe besitzen, den Leuten ihr nahes Ende zu verkniiden sie thtit dies aber mir, wenn sie in hohem Grade dazu gereizt wird. Vor einigen Wo chen verurrbeilfc sie ein gewisser Dubreuil zuin Tcdc als er ihr das Urtfoetl verkündigte, f.jgre sie „Bestelle Dein Hans in zwölf Stunden wirst Du nicht mehr seyn Dubreuil lachte aber in zwölf Stunden hatte er wirklich ausgelacht denn schon tit der achten, als er vom Grr-.chtshefe nach Hausegehen wollte, glitt er auf der Treppe aus, stürzte Hümmer, und brach sich glück lich den Hals. Seitdem mag sie Keiner mehr zum To de verurtheileit." „Sarot"-bat nun Margot, die inzwischen thcilnahin los vor sich hingestarrt hatte-„mcin alterVater schmach tet tit der Niederlage und soll heute sterben. Laß mich von ihm Abschied nehmen, damit meine kindliche Liebe ihm den bittern Gang zum Tode versüße „Nicht mehr als billig, Bürgerin Mai got"—entgeg nete Jener „Ihr seid ja in Enerm Berufe. Da'^hr das stillschweigend zugestaudeueRecht übet, selbst Frem den diesen Liebesdienst zu erweisen, so versteht sich dies bei Eurem Vater ohnehin von selbst. Vertier, ich habe noch einen Bericht an den Burger Carrier aufzufetzen feyd doch so gut, die Bürgerin Margot in die Niederla ge zu chrem Vater hinüb.rzuführcn nehmt auch diese Liste mit, verleset die Namen der Gefangenen, und mel det mir dann, ob kein Stück davon fehle. Euer Kopf bürgt mir für jedes fehlende." RettiingSpläne hatten bereits den liebenden Jüng ling beschäftigt mit holdseliger Ruhe dankte Margot dem gefälligen Sarot, und verließ an Vernet's Arme die düstere Stube. 5. Kaum hatten sie die Hausflur im RScken, und nm die Ecke eines alten Gemäuers gebogen, welches Sa rot's Amtsstube von der unmit'telbär ittr Niederlage führenden Straße trennte, als Vernet diefett glücklichen Augenblick benützte, der geliehteu Eugenie seinen Bet stand anzubieten. „Engeijie rief Kernet mit weicher Stimme, in dem er flehen blieb, und dein Mädchen roehinuthtg in die Atigett blickte. Eugenie schien überrascht, daß tt:t Fremder ihre» Namen kernte ein leises Beben Sickte über ihre Lippen. „Ist Ihnen, mein holdes Fräulein" fuhr Verne! fort—„jener Jüngling so ganz fremd qeworden, der so überaus glucklich war, Sie und Iijren Vater—" ».Ach, mein Erretttr Vernet! Verzeih den Stürmen ,. leine donnertsächtigen Wolkenberge rollten heran, un» kernet s Blasse verwandelte itch bei du sen Worten mit strafenden Blipen die kdnigsmörderischen Tieqer zu in die tiefste Gluti)er hätte dem Alten gerne den Sä-Zernichten. „Ewiger Gott '.''—stöhnte sie,—„Dein Wille gesche he, nicht der meinige H-utid ein Strom bitterer Thri lle» stürzte ans ihren schönen Angen hervor sie wank te und sank iii Vernct's Armp. a 1 Margot? Margot schluchzte heftig. „Hier kennt man sie unter dem Namen der Engel von Nantes denn seit ihrer Ankunft trägt sie nur dies gi aue Gewand nt wetten galten und dem härenen befestigt, an welchen dieZerstörnngswuth sich vergebens Gürtel, und macht^ alle Dienste etuer barmherzigen mochte verflicht haben. Rafch sprang er darauf hin» Schwester in den Spitälern und Kerkern. Keine Art faßte es, lind riß es mit der ihm eigenen außerordent lichen Stärke aus der Wand, daß weithin das Stein gerolle kollerte. Mit der Rechten es hoch zum Hirnrnes (Nlmimei. 31. in meinem HemntHe, daß mein dankbares ver nicht ogle ich Dich wieder erkannte. Die breite Wunde an deiner Stirn bat Dich seitdem entstellt, ich würde sa u'n geschmückt, hättest Dtt sie im Kampfe für die gute Sache davongetragen doch Du verthcidigtest die Re u i k i e e z n i e i n e n V a e z u o e s e „Beruhigen Sie sich, Fraulein, noch ist nicht all* Hoffnung verloren „Eiwiedere mein schwesterliches „Du" Vernet ich bin rniit mehr eine arme Magd, nnd bald eine unglück liche Waise." „Wohlan, Eugenie, ich will Dein Bruder sein. Eine schönere Hoffnung nährte ich in meinem Herzen, seit dem verhangnißvollen Tage, an welchem ich zum er itenmale Dich erblickte doch schien es mir eine scho nungslose Verhöhnung Deiner schrecklichen Lage, wenn ich meinen heiligsten Gefühlen in diesem Augenblicke Wort leihen wollte.'' Eine flüchtige Jsöthe wechselte auf Eugeniens Wan gen mit der frühem Blasse sie blieb stumm, doch in dem s:e ihm lct'fr die Hand druckte, wendete sie ihre see lenvollen Angen ztitu heitern Himmel, als ob da oben eilt allmächtiger Gott lebte, der jedes Haar auf dem öf iiprc des M'eiifchp» bewache, ohne dessen Willen kein Sperling vom Dache falle, der die Tugend belohne u. das Laster bestrafe. In flecksnloffr Klarheit leuchtete der ewige Hintmelf-dom aber der stumme Angstschrei ihres zelptalmten Herfens schlug nicht an jene heilige 'Tfortc sie that sich nicht auf, nm einen Cherub mit flammendem Schwerte zn ihrem Beistande zu senden In diesem Momente standen beide auf dem zerstörten Kirchhofe des Klosters. Die Gräber waren umgewühlt, halb verwitterte Gebeine lagen zerstreut umher, zwi schen den Trümmern von Grabsteinen, womit die Ue berlebenden das Andenken der Vorausgegangenen eh ren wollten. 2?entet war tief erschüttert sein rollendes Auge schien etwas zn suchen plötzlich gewahrte er ttf einer Maner Vertiefung ein ehernes Kreuz, mit drei eisernen Ringen fchwitigend, mit der Linken Eugenie an sein Herz drü ckend, rief er mit lauter Stimme aus „Bei dem KreU ze des Erlösers schwöre ich Dir, geliebte Eugenie, Dich und Deinen Vater zu retten, oder mit Euch sterben doch wenn wir sterben müssen, fp will ich wtc e|tt Gott gesendeter Würgeueugel über die Leichen nnserer Rich ter zum Tode ichreiten, und soüe auch das brennende Nantes mettt Räche rennt beleuchten „Das wird sich zeigen !"—tönte eine dumpfe Stim me hinter ihm. Lamberty war's, der von außen mit beiden Armen ans der zerstörten Kirchhofmauer lehnte, und »enge dieser Scene war. Vernet hörte und si»h ihn mit Entsetzen denn sein Plan war nun verrathen, sein Leben dem Henker verfallen. Doch schnell beson nen, warf er dem furchtbaren Lenker des Tribunal^ et ilen lächelnden, verschmitzten Blick zu, als habe er M les nur nir Erreichung eines gewissen Zweckes ausLer stellitng gesagt und gethait um aber jede nähere Er lau'cntiia zu verhüten, da Eugenie keine Ahnung die ses schrecklichen Mengen hatte, zog er sie rasch mit sich fort, schloß das Hanptthor der Niederlage auf, und be trat mit ihr die schaudervolle Iammerstätte. tFortsrtzungfolgt.Z Die neue Post Amt Bill. Die Bill, welche in Committee des Ganzen (m Re präsentanten-Hanse passirte und wahrscheinlich.vielleicht mit einigen Abändcrttugen, zum Gesetz wenden wird, enthalt folgende Bestimmnngen 1. Alle einfache Briefe sollen für jede Entfernung nicht mehr als 5 Cents Postgeld kosten. 2. Ein jeder Brief, der nicht mehr als eine Unze wiegt, soll als einfacher Brief gelten, ejtifrfej, wje hiel Stücke derselbe enthält und wenn er mehr dti Unze wiegt, soll er als doppelt gelten. 3. Congrcß Mitglieder haben das Recht, Briefe, Zeitungen, Packete ic.( nicht zwei Unzen in Gewicht ü bersteigend, während der Sitzung nnd 30 Tage zuvor uud hernach Postfrei zn schicken. Der lleberlauf bei Postgeldes auf die Packete, die mehr qls 2 Unzen wie gen, soll ans dem Contingent- Funt bezahlt werden. 'Mitglieder können ihre Briefe das gqnze Jahr hindurch frei durch die Post schicken. 4. Niemand soll Briefe frankiren, ausgenommen Er-Präsideiilen und ihre Wittwen. 5. Zettungen mögen außerhalb der Post getragen werden, ohne den Träger derselben strafbar zu machen. 6. Zeitungen, deren Größe nicht mehr als IßOO Kn bikzoll beträgt, können durch diePost, innerhalb Hej len, von dety Ort ihrer Heransgahe, Postfrei versandt werden- Y n Bei Peeksbill, im Staat Neuyork, wurde ei« IRami Namens Crandall, von einem Einschen Nauens Lynch ermordet. Sie hatten einen Wortwechsel und Lynch lauerte hernach seinem Opfer an der Straße auf, upd als er vorbei kam, spaltete er ihm mit einen %if den Sckädel. Der Mörder entta^ jßtzt »och. nicht emgefapAk». elNt \n\n e E n e y o n N a n e s 8 U n a u n y O i o e u k u n e a u s e e e n v o n S $ i 0 & n e u 1 1 0 0 "WaS that Dir, Thor Dein Vaterland?—Daß Dir Key seines Ramenj Schall—DaS 5?-r, nichrhöher schlägt?'