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Der Westbote. Demokratische Staats Convention. Zufolge Aufrufs versammelte sich die demokratische SwatS-Central-Comite und das berathende Comite, am Mittwoch in der Office des General-AnwaltS, unter dem Vorsitze von I. G. Thompson als Präsident undAmoSLayrnanalS Sccretair.Nach einem freien und vollständigen Austausche der Ansich ten beantragte der Richter Thurman die folgenden Beschlüsse: 1) {Beschlossen» daß »in« frühe Organisation bet demokratischen Partei für den Präsidentenwahl» kämpf von 1864 wünschenSwerth ist und daß hiermit die StaatS'Ceutral-Connte angewiesen ist, die nöthi gen Schritte für diesen Zweck einzuleiten. 2) Beschlossen, daß die Staats-Convention der demokratischen Partei von Ohio am vierten Dien» flag im März nächsthin 4i» der Stadt ColumbuS ge halten werden soll. Der erste Beschluß wurde einstimmig angenommen. Herr Larwill beantragte, die Worte „am vierten Mon tag im MärV im zweiten Beschlusse auszustreicheu und dafür die Worte Matn 8. Januar" einzuschalten. Für diesen Antrag stimmten die Herren Medary, Martin, Purtlebaugh, Dimgan, Larwill u. Allen.(6) Dagegen die Herren Layman, Thurman, Trim» He, Dun, Platt, Morgan und Gordon. (7) Der Antrag war somit verloren und der zweite Beschluß wurde nun einstimmig angenommen. Die nächste demokratische Staats-Convention wird als« am ÄS. März in Columbus stattfinden und dt»« ist für alle Zwecke früh genug. Die Berufung der Convention auf den 8. Januar wäre jedenfalls ein Mißgriff gewesen. Wir haben nun noch volle vier Monate zur Ueberlegung und wer kann eS sagen, um welche Erfahrungen uns diese vier Monate bereichern «Nxfcnt 2 •«. Prâfldetttenmacherei. *'Kn der Politik ist die große Windstille eingetreten, lÜe gewöhnlich den Wahlen zu folgen pflegt. Die» fer Stille wird bald ein um so regeres Leben folgen. Am ersten Montag im December versammelt sich der Congreß und Herr Lincoln wird uns durch seine Iah« r«s»Botschast „erleuchten/ Wir erwarten übrigens die Botschaft nicht so schnell, da die Sprechcrwahl, bei der eigenthümlichen' Zusammensetzung des Hau» s»S wahrscheinlich mehrere Wochen in Anspruch neh» men wird. Vermuthlich wird die Wahl auf einen «onfervativkn Mann falle» und unter den Conferva» tiven scheint unser tüchtiger Repräsentant Cox die beste Aussicht zu haben. Seine anerkannte Fähigkeit, seine gereiften Erfahrungen als langjähriges Congreß« Mitglied, empfehlen ihn ganz besonders für diesen wHti^en Posten. Unsere Gesetzgebung tritt am ersten Montag im Januar zusammen. Bei der überwältigenden Mehr heit der Republikaner wird die Wahl eines Sprecher? im Repräsentantenhaus? keine Schwierigkeit machen. Wir werden mit der Abschieds Botschaft des alten Gouverneurs und bald darauf mit der Antnttè-Rede deS neuen Gouverneurs Brongh „gesegim" werden. ($6 ist der Winter vor der Präsidentenwahl und der (Kongreß wird sich voraussichtlich hauptsächlich mit der Präsidentenmacherei beschäftigen und ohne Zwei fei wird auch unsere Gesetzgebung »Einiged" in die fnc Richtung leisten. Die sogenannte „Union Parthey ist an einem Kreuzweg angekommen. Zwei Wcaweiser, der eine mit der Inschrift „Hier Lincoln/ der andere mit der Inschrift „Hier Chase," führen nach verschiedenen Richtungen und der Kampf zwischen den beiden Fac tionen wird diesen Winter bitter entbrennen, wenn eS nicht gelingt, den ehrgeizigen Chase vielleicht durch die Oberlichter Stelle abzufinden. Herr Cbase, der Director der Greenback Fabrik, hat es verstanden, sich einen starken Anhang zu verschaffen und eS ist selbstverständlich, daß unter den Beamten seines De partements sich Keiner befindet, der nicht auf feine Fahne schwört. Aber Herr Lincoln ist doch im Vor theil, denn er gebietet über ein viel größeres Beam ten he«, daS von ihm abhängig ist. Ein Wink von i)m und die Köpfe fallen Dutzendweise. Diejenigen Inhaber der Aemter, welche nicht ganz besonders gut b«i Chase angeschrieben sind,'werden natürlich mit rast loser Emsigkeit aus eine Wiedererwählung Lincoln'S hinarbeiten, um vier Jahre länger an der Krippe zu bleiben. Diejenigen „loyalen Patrioten" aber, die nicht so glücklich waren, unter Lincoln ein Amt zu er» halten, werden für Chase in's Geschirr gehen, in der Hoffnung, daß bei einem solchen Wechsel auch für sie etwaö abfällt. Es wird loyale Chase- und loyale Äncoln-Logei» geben. Nach unserer Ansicht liegt es im Interesse der demokratischen Parthei, die Entroi« ektlung dieseS Kampfes unter den „lovalen Patrioten" ruhig abzuwarten, ehe sie von ihrer Seite einen Prä fidentschaftS-Candidaten vorschiebt. Gehalt deS Präsidenten. Zwei Bilder in Einer Nacht. Die Freunde des Herrn Lincoln, die für seine Wie dererwählung arbeiten, beabsichtigen, wie eS heißt, bei dem nächsten Congreß auf den Busch zu klopfen, um ein» Erhöhung des Gehaltes des Präsidenten zu er zielen. Sie versichern, daß die hohen Preise aller Le denSbedürfnisse es dem Präsidenten unmöglich ma chen, mit $25,000 auszukommen, und eben so gut, wie die Arbeiter jetzt höheren Lohn erhalten, sollte auch das Volk seinem höchsten Diener eine Gehaltszu» läge gewähren. Es ist sehr wahr, daß in Folge der Papiergeld übeifluthung die Preise aller Lebensbedürfnisse ganz ungeheuer gestiegen sind und die großen und glänzen den Parties, und die großen Reifen der Frau Lincoln mögen ein so enormes Geld gekostet haben, daß dem Inhaber deS Weißen Hauses dieses Jahr nicht viel übrig bleiben mag. Wenn eS vollends wahr ist, daß Bob, Herrn Lincoln's ältester Sprößling, im Früh jähre mit seiner Mutter nach Deutschland reist, so ist daS auch wieder eine Extra-Ausgabe, au welche die Väter als sie blos H25 000 und freie möblirte Woh nunz für den Präsidenten der Republik auswarfen, nicht gedacht haben mögen. Aber es wird von anderer Seite behauptet, daß Hr. Lincoln seinen Gehalt immer noch in Gold bezieht, und wir haben dies aus sehr zuverlässiger Quelle ae» hört. $25,000 in Gold sind gegenwärtig gleich $37,» 000 in Greenbacks, und damit sollte man denken, könnte unser höchster Diener ganz gut auskom men, sintemal es sogar Leute in den 83er. Staaten giebt, die mit noch eiwaS Wenigerem ihre Familien sehr anständig ernähren. In Anbetracht der KriegSzeiten, die so schwer d»m Lande ruhen, so vielen verlassenen Wittwen und Waisen Thränen der Angst und Noth auepressen, könnte sich auch wohl der Präsident in seinem Haus halt» etwas^inschränken, und durch Entfaltung einer edlen, repuMkanifchen Einfachheit dem Volke mit ei nern guten Beispiele vorangehen. Ein solches Beispiel würde, namentlich in unseren Tagen, wo alles dem verderblichsten Luxus und der verschwenderischen Prunksucht zusteuert, sehr heilsam sein. Herrn Lineoln könnt« die Einführung einer solchen republikanischen Einfachheit in seinem Haushalte gar nicht schwer fal» len, denn als ehemaliger „Riegelspaltcr" und Advo tat in dem kleinen Hinterwald-Städtchen Spring» field hat er doch wahrscheinlich auch nicht aus golde nen Schüsseln gegessen, oder auf seidenen Kissen ge schlafen und auf sammtne Teppiche gespuckt. Erwüt de durch Einführung einer solchen Einfachheit einen großen Einfluß auf seine Umgebung ausüben und in den Augen aller verständigen Leute unendlich höhere Achtung gewinnen, als durch die plumpe Nachäfferei der aristokratischen Narrenspossen der europäischen Hofetiquette. Frau Lincoln, die einen Hang für den dickthuerischen Firlefanz zu haben scheint, möchte zwar Einsprache erheben könnte aber dann nicht Old Abe zeigen, daß er nicht blos der höchst» Beamte der Re publik, sondern daß er auch Herr in seinem eigenen Hause ist? Leider dürfen wir unS nicht so schönen Hoffnungen hingeben, denn die Hof«Correspondenten von Wash ington versichern, daß eS diesen Winter im Weißen Hause höher und glänzender hergehen wird, alS je« mal«, daß eine glänzende Gefellschaft die andere, und ein Fest dos andere verdrängen soll. An die Noth des LandeS, an das Elend der Tausende verlassener Witt« »n und Waise», an die Wunden, die dieser im* glückselige Krieg fast jeder Familie geschlagen, an die Trübsal, die er tn so vielen Hütten hervorgerufen, an seine Opfer, deren Knochen zum Theil auf den fer «en Schlachtfeldern unbegraben bleichen daran scheint man in Washington wenig zu denken. Neulich fand in Washington die Vermählung der Tochter des Finanzministers Chase mit Senator Sprague Statt, der beiläufig gesagt, der glückliche Besitzer von drei Millionen Dollar« ist. Die Wash^ irgtencr Hcffchreibcr kennen kaum Werte genug fin n, um die fürstliche Pracht zu schildern, die bei die fr: Gelegenheit entwickelt wurde. Kutsche an Kutsche, Vie eine prachtvoller als die andere, fuhr an dem Pal st des Mannes vor, der dem Lande die grünen ,! ihlungzvcrsprcchungen, in der Volkssprache Green» cks genannt, mit wahrhaft yerfchivenCerifchcr Hand 1 fort, und herauösiiegcn die vornehmen Damen und ämlein, gekleidet in kostbare Stoffe, zu deren Her llung die Arbeit zahlloser Frauenhände^'und das chnurren der Webstühle in Frankreich, der Schweis Deutschland uud England nöthig waren. Werbe« i-chnet den Werth der zahllosen Diamanten, Rubinen td Juwelen, die bei dieser Gelegenheit im blendend leuchteten Saale funkelten Wer in dieser Hoch itsnacht der Miß Kate Chase, das Haus ihres Va rs, des großen Zauberers, der aus Papier Geld -acht, besucht und Eintritt erhalten hätte, der müßte »mitten der Wohlgerüche der duftende,, Bouquets, er blitzenden Edelsteine, kostbaren Roben und Spi en, unwillkürlich auf den Gedanken verfallen fei», iß ihm hier Alladins Zauberlampe alle Wunder der eenwelt erschlossen habe, daß Amerika ein überaus •. -'iches Land sei, und daß solch' ein Ding, wie Ar iiith und Mangel hier gar nicht vorkommen können. Aber welch' eine bittere Täuschung mußte sich sei» Biet bemächtigt haben, wenn er an demselben Abend in eine Halle an der Bowen'e in New §)ork getreten wäre 1 Auch dort waren an demselben Abend mehrere hundert Frauen nnd Mädchen versammelt, nicht aber um ein Hochzcitssest zu feiern. Es waren vielmehr die armen Töchter der Arbeit, die sich versammelt hatten, um eine Erhöhung der Spottpreise zu erzielen, bei de neu sie in Anbetracht der großen Theuerung aller Le bensbedursuisse ihr armseliges Dasein nicht mehr sri sten können. Den Contrast zwischen dieser Versamm lung und der Hochzeitsgesellschaft der Miß Chase schildert ein Einsender im Neuen Anzeiger des We stens sehr treffend. Er sagt unter Anderm: „Da waren, in einer großen Halle an der Bowery, .auch mehrere hnndert Frauen und Mädchen versam« Welt, aber es war fein Fest, das sie vereint, es war leine Hochzeit, die sie feierten. „Der Hunger starrte aus ihren matten, glanzlosen Auge» ihre Wangen waren Meich, die Sorge hatte bereits aus de» noch jugendlichen Gesichtern ihre Spu ren gezeichnet ihre Hände waren gehärtet von inii^« sanier, ununterbrochener Arbeit kein MnsikeorpS ließ hier seine Weisen ertönen Blumen zierten nicht die Etirn der hier versammelten „Töchter des freien Ame» risst", Bouquets waren nicht in ihrer Hand zu etbli« cken keine „Eavaliere" drängten sich um sie sie be« durfte» auch keines Fächers, um sich Kühlung zuzu» fächeln,—vom Frost geschüttelt, in schäbigen Kattun« Meidern, nach kärglichem Mahle, standen sie da die Näherinnen von New»Uork. Sie sind keine Finanzministcrs-Töchter, keine Senatorenbräu« te! Es sind die Töchter des Volks die Töchter der Arbeit, des emsigen Schaffens, des immerwährenden Elends. Leben heißt für sie nur vegctiren lebe» meint für sie nichts weiter, als Leib lind Seele znfatii« meiihalten, damit der Eine nicht ganz hinschwinde, wenn die Andere noch Kraft zum Weiterdauer» besitzt. Sie sind zufrieden, von Diamanten nicht mehr zu ver« stehen, als vom Laufe der Planeten, von Rubinen und Smaragden nicht mehr, als von der Bildung der Wolken am grauen Winterhimmel,— sie sind zufrie« den, wenn sie mit Nadel und Scheere so viel erarbei« ten, um eine bejahrte Mutter oor dem Huugertode schützen,—verwaiste Geschwister aufziehen, einem al« ten gebrechliche» Vater die letzten Lebens tage Verlan gern zu können. Jahr auf Jahr arbeiten sie ebne Murren, sie wolle» ja Nichts weiter, als das nackte, armselige Lebe» aufrecht halte». „Wie die hochstehenden Damen der Elite, leben auch sie von der Welt abgeschlossen, eingebogen, und treten nur selten aus dieser ihrer Einsamkeit herauf sie treten aber nicht über ihre häusliche Schwelle, um in rauschenden Gewändern sich bewundern zu lassen, um auf dem Parquctbodcn des Salons in Anmuth (bald natürlicher, bald künstlicher) einberzuschreiten nein, sie treten nur in die Oeffeiitluchfeit, um der Welt die Höhe ihrer Noth, den Umfang ihres Elends zu zeigen, um bedauert, nicht um bewundert zu werden. Für sie wird kein Hocheeitsstaat ausgestellt werden von ihrem Dasei» wird mir selten in den Blätter» Notiz genommen, und fchließtjes einst, wenn des Kum» mers Maaß voll und der schwache Körper für immer niedergebrochen ist, dann widmet ihnen fein bezahlter Dichter einen Nachruf. Sie sterben, wie sie gelebt, in Verlassenheit dnd in der Stille die Welt saunte sie nicht, als die fleißigen Finger noch einsig arbeite ten, wie kann man verlangen daß die Welt sich gar um ihren Tod kümmern solle?" Wir wollen hier abbrechen. Wer die Preis liste der New §)orker Arbeiterinnen gelesen hat, die wir neulich publicirten, der wird die Farben de-? obi« gen Bildes nicht zu grell finden. Dieser Contrast zwi« scheu den darbenden Arbeiterinnen unserer grcßeit Städte und der Ueppigkeit, Schwelgerei und Vet« schwendunqssucht, welcher sich unsere Emporkömmlin ge in Washington und anderwärts inmitten der Be drängniß des Landes ergeben, sollte unö zur wahren Erkenntniß des Abgrundes aufwecken, auf welch.» wir mit hastigen Schritten lossteuern 1 Correspond?« über einen ,,Brick." Eine sonderbare Ueberschrift, wird der Leser sagen. WaS läßt sich denn viel über einen „Blick," oder zu deutsch, fiber einen Backstein sagen, wenn das ganze Tausend 4 bis 5 Dollars kostet? Und d*ch ist über einen solchen Backstein, oder vielmehr über ei» Stück von einem Backstein, zwischen dem Colonel Verbis vom 07. Ohio Regiment, und dem Genver neur Tod eine „hochwichtige" Cerrespondenz geführt worden, die im hiesigen Journal ausführlich zu lesen ist. Der Colonel hat nemlich dem Gouverneur ein Stück von dein selbige» authentische» Beckstein zuze schickt, de» der Soldat Ennemus von» 07. Regiment aus einer Matter von Fort Sumter genommen bat. Es soll noch dazu ein Stück von dem ersten Brick sein der, seitdem das Fort in die Hände der Rebe!« len fiel, von einem Uiiionfoldaten erobert und un versehrt nach unserem Lager gebracht wurde. In seinem Antwortschreiben an Colonel Vorbio bedankt sich Gouverneur Tod für das „höchst werth volle" Geschenk und versichert daß er das Backstein Stück nicht gegen fein Gewicht im feinstem Gelde vertausche« würde. Es läßt sich demnach vermuthe», tyffiTer Gouverneur diese von ihm so hoch geschätzte Ruiquic unter Glas und Rahmen fassen lassen und jede Nacht sorgfältig verschließen wird. Weiter ver sichert der Gouverneur, daß er den Namen des tapse reu Soldaten, der mit großer Lebensgefahr diese: Brick von Fort Sumters Mauern holte, gehörig no» tirt hat, und ihm bei der ersten Vacauz ein Offiziers Patent ausstellen wird. Verschwörung" man fein Wort mehr. Gesehen hat auch Niemand etwas davon und Diejenige» welche den ganze» Lärm für einen eolossalen Humbug hielten, scheinen recht gehabt zu haben. Nun, auch dieser Humbug hat seinen Tag gehabt und die geheime» Agenten und Spione der Regierung müsse» irgend ein neues Wunder aufstöbern um der Regierung den Glauben beizubringen, daß sie ihren Gehalt nicht umsonst be ziehen. Wir erfahren vielleicht nächstens, daß sich Vallandigbam mit dem uralten Mann im Monde in geheime Verbindung gesetzt hat, um irgend einen desperaten Anschlag auszuführen. Statt der Schiffe benutzt er vielleicht eine ganze Flotte von Luftballons, um die „30,000 desperaten Rebellen aus Canada" nach Ohio zu werfen. Das in Brandflecken der ver schiedenen Städte könnte der Man» im Monde ver mittelst eines langen Schwefelfadens besorgen. Zc^„Jndiana Demokrat" ist der Name eineS neue» Blattes, das jetzt in Fort Wayne er« scheint und von Heren Carl G. Iah» (früher von Columbus) herausgegeben wird. Es liegt uns erst die erste Nummer vor und es wäre übereilt, auf eine ein zige Nummer ein Urtheil zu stützen. Doch wissen wir, daß Herr Jahn hinreichende Begabung und Kennt« Hisse besitzt, um cin?gntes Blatt zu schreiben. Der De« mokrat erscheint dreimal wöchentlich für den geringen Preis von 7 Cents per Woche und wöchentlich für den Preis von $2 per Jahrgang. Bei den gegenwärtigen Papierpreifen ist der Preis für das dreiwöchentliche Blatt sehr niedrig und wir wollen hoffen, daß der Herausgeber seine Rechnung dabei findet, hätten ihm aber rathen mögen, sich anfänglich auf ein Wochen blatt zu beschränken. Wir brauchen unsern neuen Col legen, und noch dazu demokratischen College», nicht zu versichern, daß wir für das Gedeihen seines Unter nehmens die besten Wünsche hegen. Fort Wayne ist eine aufblühende Geschäftsstadt und die dortigen Deutschen müssen eS in ihrem Interesse finden, de» „IndianaDemokrat" kräftig zu unterstützen. H5rf Die Demoralisation in Washington und 9iicbmo»b. Allen Berichten zufolge hat die Demoralisation in unfern Bundeshauptstadt W n i ii o ii feit dem Ausbruche des Krieges in furchtbarer Weise um sich gegriffen. Ein entsetzlicher Sinnentaumkl scheint die ganze Gesellschaft ergriffen zu haben. Die leichtver dienten Greenbacks werden in vielen Fällen auf die leichtsinnigste und tollste Weise verjubelt. Die Zahl der Spielhäuser und der Spelunken, wo das aufge« putzte Laster jeder Art seine Triunipfe feiert, soll alle Begriffe übersteigen. Die Priesterinnen dieser Höhlen, weiße und schwarz, ziehen frech am hellen Tage ein» her, alles Schnaitts und Ehrgefühl scheint aus der Gesellschaft gewichen zu sein und man darf sich nicht wundern, daß neulich eine „vornehme Lady" total be» trunken in den Strafen Washington's aufgehoben wurde. Mit dem Laster geht der ungeheuere Luxus Hand in Hand und es ist eine Thatsache, daß gegen wärtig in den östlichen Städten mebt Diamanten, kostbare Geschmeide, theure Kleiderstoffe und andeie Luxusartikel v erkauft werden, als jemals zuvor. Das Laster fühlt das Bedürfniß feilte Schande durch Flit ter zu bedecken und Schoddy bedeckt sich mit Sammt und Seide und Gold uud Edelsteinen. In der Rebellenhauptstadt Richmoud scheint ebenfalls ein furchtbarer Gesellschaftszustand vorzu berrfcheit uud man sinnt dort auf Mittel, um wenig stens dem weiteren Einreißen der allgemeine» Ent sittlichung vorzubeugen. Desperate Krankheiten cr fordern desperate Mittel. Die Spielwuth hatte in Richmond in schreckenerregendem Grade um sich ge griffen. Um diesem Uebel zu steuern, ist schon vor ei niger Zeit ein Gefetz passt« worden,daßP eitscheu« straf« über alle professionelle Spieler verhängt, die sich beim Spielen erwischen lassen. Die entehrende Strafe des Auspeitschens ist ohne Zweifel auf die er wähnte Meuschenklasse nicht ohne Wiiktmg geblieben uud nun hat ein anderes Rebellenblatt die Anwen dung der Peitfchenstrafe auf die verworfenen Dirnen vorgeschlagen, die mit ihren Reizen Handel treiben und die wie es scheint, iu^Richmond verhältnismäßig eben so zahlreich vertreten sind wie in Washington. Gegen diesen Verschlag hat sich der Richmond En« qtiirer erhoben und es ist interessant das Argument dieses Rebellenblaues zu Heren. Ter Enquirer sagt: „Peitscht Spieler wen» ihr wollt sie sind Mäu« tier. Sie können, wenn.sie diese Strafe nicht lieben, aufhöre» Spieler zu sein uud Mitglieder der Gesetz» gebung oder des Congresses werde» wo sie eine Ge legenheit habe», sich gegenseitig zu prügeln und wo sie sogar Beschlüsse vorschlage» kennen für „die Ver haftung aller Diebe und Schurken," zu ihrer eigenen Befriedigung und zur Verbesserung ihres Geschlechts. Aber man ainnerc sich daran, daß Frauen allzusehr von unserer Gnade abhängen wir machen alle Ge« setze wir fcimirctt und regieren den ganzen ëfonemi» scheu Bau der Gesellschaft und durch unsere Einrich hingen zwingen wir ei» gewisses Procciit der armen Mädchen, sich für unser Vergnügen zu verkaufe». „Wir zweifeln ob es edel sein würde, nun auf sie Herabzufabren und ihre arme» weißen Schulten, mit so und so viele» Peitschenhieben hci.uzusilchcu. O, ibr Gesetzgeber! Ihr Mitglieder der Nniversal-Gesell schafl zur Unterdrückung des Lasters 1 Wir mochten die Abstimmung über jene Bill sehen und wie sich die Wange jedes Gesetzgebers mit fctiiiMm Roth bedecken wurde beim Abgebe» der Stimme eines Feiglings. „Aber man sagt uus,daß diese arme» Seeleu durch ihre verschwenderische Lebensweise ein öffentliches Aer gerniß geben, und daß sie mit ihrem Blockade- run Flitterstaat in den öffentlichen Straßen die sittsame» und tugendhaften Jungfrauen und Mütter der Stadt Überstrahlen. S'ist wahr und s'ist traurig aber es war im nur jo und wird immer so bleiben." Soweit ^ao Rebellenblatt. Wir sind kein Freund der Peitfchenstrafc wenn dieselbe aber bei alle» Spieler» uud große» und kleinen Schwindlern und Spitzbuben, Blutsauger» und Nolksbetriiger» in Washington angewandt werde» sollte, weher wollte man olle die Peitschen nehmen, die zur (5y:euticn ei nes selch eilGesetzes nöthig fein würden Die Rebel le» fchtinen wenigstens de.i Versuch zu mache», der um sich greifenden Entsittlichung zu steuern. Wir ha« be» lisch nichts der Art gethan. Die Lage der UnionS-Gefaugenen in Richmond. Die Nachricht, daß die Rebellen» Behörde» in Richmond die Annahme von Lebens« mittel» und Kleider» für die darbende» und entblöß teil nördliche» Gefangenen in Richmond verw.igert hätten, hat sich, wie vorauszusehen war, als linbe* gründet herausgestellt. Gen. Neat Dow und andere Gefangene, sowie osfieielle Agenten von nördliche» Staaten und Saniiäts-Commissionen melden überein« stimmend, daß diese Sendungen angenommen und ge wissenhaft unter den Gefangenen vertheilt werde». Beträchtliche Quantitäten von ausgewählten Lebens mittel», von Kleidern und Wäsche sind angekommen und noch ttühr unterwegs, so daß man sich der be» gründete» Hoffnung auf eine wesentliche Verbesserung der Lage der Gefangenen hingeben darf. Das Btfindeii der Gefangenen wird trotzdem ein sehr bedauerliches bleiben, da eben der Aufenthalt in überfüllte» Gefängnissen in einem ungewohnte» Cli« ina auch bei guter Verpflegung, die unter de» Um ständen nicht zu erwarte» ist, Krankheiten aller Art zur Folge habe» muß. Eine Auswechslung der Ge fangenen ist ein Gebet der Menschlichkeit u»d die Re gierung sollte kein ehrenhaftes Mittel unversucht las sen, um die bestehenden Differenzen wegen des Ans iieferuitgs-Pertrazes beizulegen. Das Nicht-Aus wcchfel» der Gefangene,', und die Nachrichten über die Leiden und Entbehrungen derselben in den südlichen Gefängnissen müssen sogar einen abschreckenden Ein fluß auf die Anwerbung von Freiwilligen ausübe». Bis jetzt hat die Regierung die Correspoiidenz über die Zerwürfnisse in Betreff des Auswechselnâ von Ge rangeneu nicht veröffentlicht. Dagegen ist dies i» Richmouder Blättern geschehen uud aus denselben ist nicht zu ersehen, daß die Neger frage (die Aus wechSluug von Negern oder von Offizieren von Nc* gerregii'.ienter») den Stein des Anstoßes bildet. Viel» mehr scheint es, daß man nur über die Anzahl der auszuwechselnden „Parolen" nicht einig werden kann, indem der Ver. Staaten Commissäe behauptet, einen sehr großen Ueberschuß zu habe» de» der südliche Comiuiss.tr nicht im vollen Umfang zugeben will. Dabei erhebt der Buudes-Comm?ssär die Anklage, daß der Süden parolirte Gefangene vor ihrer Ans» wechèlung wieder in die Armee habe eintreten lassen, was der südliche Commissär mit Indignation in Ab rede stellt. Die Einsetzung einer neuen Commission von einigen Männern von nationalem Rufe würde wahrscheinlich alle Schwierigkeiten beseitigen. Einstweilen darf man sich glücklich schätzen, daß unsern Soldaten wenigstens einige Hülfe und Unter stützung in ibrer traurige» Gefangenschaft zu Tbeil werden kann und daß die Gerüchte von dem absieht« lichen, mörderischen Aushungern unserer Gefangenen sich als übertriebe» herausgestellt haben. Dic Noth an Fleisch ist so groß in Richmond, daß es wahr fcheiiilich nur tioi) die Reichsten auftreiben können. Ans dieser allgemeinen Noth erklärt sich weh! auch die elende Kost im fer er Gegangenen, obwohl einzelne Fälle von barbarischer Mißhandlung durch nieder« trächttgeKrrkenuei|ier sicherlich auch vorgekommen sind. Auf die erste» Nachrichten von dem Aushungern unserer Gesa»-jenen in Riebmend ist in manchen nörd^ lichen Zeitungen der Verschlag laut geworden, au den südlichen Gefangenen, die in unfern Händen sind, Wiedervergeltmig zu übe» und sie gleichfalls langsam Hungert sterben zu lassen. DaS Nacht ft tick eines so ungeheuerlichen Versahrens werden wir nun, nach den neuesten Nachrichten, vor der eieilijutcn Welt nicht ausführen mi sse». Es ist schlimm genug, daß der Haß und die Erbitterung so hoch gestiegen sind, daß man auch mv davon lesen mußte. Welcher Hehn auf die gerühmte Bildung des 11). Jahrhunderts und auf die Errungenschaften unseres republikanischen Le« tens, daß man in de» beide» Seeiione» tes gebildet stcit Volkes der Welt, daß man im Lande der Wash« inztons und Jcffersons solche Gräuel auch für mög sich halten mußte und auf den Mord durch Hunger mit der Wiedervergeltmig des langsamen Hnngerto des antworten zu müssen glaubt»? N. Anz. d. W. Ein wichtiges Circular fn Betreff der Ziehung. Der General Profoß-Marfchall erließ unterm 17. d. M. ein Circular, in Betreff der Cor rektion der Enrolliriingslisten dasselbe verpflichtet die (fnreUirungs-'Comntiffaire in jedem Distrikt M druckte Namensverzeichnisse der enrollirten Personen öffentlich zur Einsicht anschlage» zu lassen und ir gend eine Person, welche zur Zeit der Ziehung dersel« ben nicht unterworfen ist, hat das Recht, zu irgend einer Zeit vor dem 20. Dezember vor der Enrolli« nmgs'Commifsion zu erscheinen und seinen Namen von der Liste streichen zu lassen. Irgend Jemand, der weiß, daß eine andere Person glicht enrollirt wurde, wird aufgefordert, den Namen solcher Personen der Eurollirungs-Commissisn mitzutheilen. Interessante 11 o Ihm Wir haben eine Liste der Vef.hlebaheMerver schiebenen Armee Corps (25) und zehn Departemen te vor uns liegen. Es befindet sich nicht ein einziger Deutscher darunter. Kail Schurz ist nicht Corps-, sondern blcö Divisions-Commandant. In Cincinnati herischt große Freude über das Steigen des Flusses. Kehlen werden zttzt vom Stadtrath zu 33 Cents per Büschel geliefert. Holz kostet KU per Klafter. (Grauenhaft.) Ei« Armee Correspondent schreibt unter'm 5. November ven Chattanooga: „Daß fast alle unsere tapferen, noblen Todten auf dem Schlachtfelds von Chieamauga noch unbegraben liege», das muß einen Schrei des Entsetzens im gan» zeii Lande Hervorrufen. Da liegen sie, bleich, geister Haft und beleidigen den Sonnenschein, weil ihnen selbst die traurige Gastfreundschaft des Tcdtengräbecs versagt ist. Die Worte Mensch und Menschlichkeit feilten aus dem Rebellen Lexicon gestrichen werden. Wie soll ich es sagen? Die Raubvögel haben sich auf dem Felde eingenistet und die Schweine fressen sich ihren Weg durch die ruhmreichen Reiben! Ich habe dies nur von zu viele» und direeten Quellen die grauenhafte Behauptung ist auch nicht durch ei ne» Zweifel beschattet. Und dennoch passirte» die Rebellen Tagelang über das Schlachtfeld, lasen Ei senstücke, zerbrochene Waffen und alle Gegenstände auf, die sie gebrauchen konnten, bis der die Luft zu sehr verpestende Leichengestank sie forttrieb.* —In Wafhiiigtonjsind die Taschendiebe fast so ge rieben, wie die Armee-bontraeteren. Sie streuenim Theater oder bei Concerte» Pfeffer auf den Fußboden und wenn dann die Zuhörer applaudiren, dann folgt et» allgemeines Niesen die Taschentücher ^werden herausgeholt und die Hände der Diebe fahren in die Taschen. Richmouder Blätter vom IG. Novbr. melden, daß am Fteitag vorher etwa 49 Gefangene ihre Flucht bewerkstelligte». Blos 400ü Gefangene sollen von Richmond nach Danville tranepertirt werden. Frau Ted, die Mutter der Frau Präsidentin Lincoln kam vor einigen Tagen durch Richmond. Sie war auf der Reise zu ihrer Tochter, der Rebellen Generalin Helm in Georgia. Von Washington wird gemeldet, daß zwei Quarticrmeister wegen llnterfchleif, u.id ein Zahl meisters Clerk wegen Diebstahls schuldig befunden und zu Iahten Zuchthaus »mittheilt worden sind. Geschieht ihnen Recht, aber wann gehts einmal an die Millioiicndiebe Nach dem offiziellen Bericht des General Meade bttrug unser Vetlust an Todten und Verwundeten in der Schlacht bei Gettysburg 29,185 Mann. In dem Städtchen Texas, Heiiiv Connty, O.. hat ein Vater feinen eigenen Sohn gemordet. Ein alter Mann, Namens Martin, geriet!) mit einem sei »et Söhne in Streit, drehte, ve» Worte» zu Schlägen zu kommen, sich ein anderer Sohn ein mischte und zum Frieden ermahnte. Das machte den erzürnten Alten so grimmig, dass er diesen, seinen leib lichen Sehn zu Beden schlug und ihn in so barbari scher Weise mit den Füße» trat, daß der junge Mann i» wenigen Minuten eine Leiche war. Der Alte fitzt zu Napoleon t» der Jail und sieht seinem Verhör entgegen. Preise in Richmond am 14.Nov. Korn 615 per Büschel. Schmalz $2$, Butter $3], Rind fleisch 75 bis 85 Cent? per Pfd. Kanefseln 812, Aipfei $18 per Büschel. Zucker $3, Kaffee $10, Seife K1 per Pfd. Whiskev 5 bis 75 Dollars die Gallone. Ein Krautkepf 75 Ctâ bis $1V4 eine Zwiebel 12è Cents nnd alles andere im Verhältnis). (91 e ch sc.) Vor dem Kriegsgerichte in Cin« einnati sind die Contraktoren C. W. Hall und E. A. Smith, welche der Regierung Pferde lieferte», des groben Betrugs schuldig befunden worden. Hall's Urtheil lautet auf 0 Monate Gefängniß' und eine Geldstrafe von $ LO,Ü(jÜ. Smith's Urtheil ist noch nicht bekannt gemacht. (Wichtig für Soldaten.) Eine Ordre vom Kriegs-Tepartemc-it ist so eben erschienen, welche an» zeigt, daß alle Regimenter im Felde, welche sich wie der anwerben lassen, vor dem Ablauf ihrer Dienstzeit 39 Tage Urlaub erhalten sollen, u.n ihre Freunde und Familien zu besuchen. (Ein o tt a or im Zuchthaus.) Die gierung scheint jetzt endlich anfangen zu wolle»,be trügerischen Coutraktore» und andern großenSpitzbu« den den verdienten Lohn zukommen zu lassen. Ein Tagesbefehl des General-Adjutanten wird so eben bt» sannt gemacht, wodurch angezeigt wird, daß cinCon« traticr, Namens I. H. Steticr zu 8jähtiget 'Zucht hausstrafe in der Penitentiary zu Albany, Nct2)ctf, terurtheilt werden ist. Besagter Contrakier hatte es unternommen, 100,0(10Pfund guten gemahlenen Cas« fee für die Armee zu liefern. Statt gutn,Kaffee liefer« te er ei» gcfalfchtcsMirimn, das blitzweuiz Kaffee ent hielt, wie die chemische Untersuchung ergab. Ein paar solcher Beispiele werden betrügerische Contraktorcn, wen» auch nicht ehrlich doch wenigstens vorsichtig machen. In New §)orf langten in letzter Woche 1000 Einwanderer an. Im Ganzen sind feit dem 1. Januar 140,580 gelandet. Leytes Jahr landeten in demselben Zeitraum blos 09,294. (Verbrechen eines Negersold aten.) Eine Depesche von Peeabontas, Tennessee, datirt 19. Novbr., meldet: Gestern wurde ein Trupp Neger Soldaten vom 1. Alabama Regiment auf Kundschaft ausgesandt. Ein gewisser Catncß schlich sich feit von seinen Kamerade» und begab sich nach dem Hause ei« »es Herrn Keith, wo er an der Tochter des He». Ku:b, einem achtbaren, weißen, junge» Mädchen, ein schänd liches Verbrechen beging. Auf die Anzeige wurde der schwarze Teufel verhaftet und fofort vor ein Kriegs gericht gestellt, und gestern Abend zum Tode durch den Galgen vmitlhnlt, der Platz-Commandant be gnadigte ih.i zum Tode durch Pulver und Blei. Heute Morgen wurde das Ncger-Regiment in Linie aufgestellt und nachdem Colznel Alerander s.incn schwarzen Soldaten eine .gehörige Siaudrede gehal ten hatte, wurden 12 Mann z».nn Erschießen des Mis sethäters beordert. Zehn Kugeln durchbohrten feinen Körper. Er starb ohne Kampf nnd fei» Schicksal schien ihn nicht im mindesten zu rühre». Er war immer ei» böser, unbändiger Schlingel, der seine Strafe reichlich verdient hat man heff daß dieses Ex.mpel auf die Negetfeliate» eine» heilsame» Ein« druck machen wird. Ist ein Weib geworden. „Es ist aus einer Anzeige zu entnehmen, daß die „loyale nationale Wciber-Ligue" mit einer splendiden Reihe ven Vorlesungen im Felde ist. Frau Gage und Horace Greeley eröffnen heute Abend de» Reigen." Die obige Aiikundiguug ist i» der New Uorker Tribune zu lesen. Wir sehe» daraus mit Vergnügen, daß Horace Greeley, dieser große Abeiitionisten Ge« »erat und Philosoph seinen rechten Platz ge sunden hat. Ja wohl, Greeley gehört i» die „Weibes« Loge"— der Weibetrechts Humbug war vou jeher sein Steckenpferd lmfc er ist, im Gründe genommen, ei gentlich nichts als ein ältestes ch wäyiges Wasch vcib. Es war ein greß.r Mißgriy, daß sich Gredet jemals einbildete, ein Staats-Man» zu fein und sich für berufen hielt?, durch seine ^weitverbreitete Tribune die Geschicke dieser Nation zu [leite». Durch diese» Wahn hat er viel Unheil angerichtet, viele schwache Köpfe verwirrt und zu den gegenwärtigen traurye^a stäitde des Landes vielleicht mehr beigetragen als ir* gtiid ein anderer Mann. Es ist gut^fcaß er i» seinen alten Tagen zu lex Einsicht kommt, daß eigentlich miter die Weiber gehört. Das theure Papier. Der hohe Preis drS Druckpapiers soll zum Theil die Felge einer Ueber einkiinft der große» Papierfa'brikanten fein, welche sich des ganzen Lumpenvorraths im La'de zu versi chern gewußt und mit Hülfe des Schutzzoll die Papierfabrikation zu einem Monopol gemacht hat ben, so daß sie dem Lande die ihnen beliebigen PrrifS machen. Der letzte Congreß war darum angegangen worden und hatte es in seiner Macht, den Eingangs zell auf Papier herabzusetzen, oder ihn ganz zu besei tigen, so daß das Ausland mit den hiesigen Papier fabrikanten hatte concurriren können, aber die legieren haben über gewaltige Mittel zn verfügen und so ge laug es ihnen durch Vermittelung des Republikaners und Lobby Agenten Hon. George Afhmun, den Con greß zu bestimmen, daß der Zoll auf Papier unver ändert blieb. Hoffentlich wird der nächste Congreß damit beginnen, das chinesische Institut des Schutz» zolls wieder zu beseitige» dem wir die Kohlennoth und das theure Papier verdanken, beides Folgen des durch den Protectiv-ZoU entstandenen Monopols zum Vortheil Weniger «nd Nachtheil Vieler. (N..A Gtztz.) Re- ,,-rv. Der Krieg'! Von der Potomac "Armee. Die Räch richte» fiber die Potomac Armee sind immer noch wi derfprechend uud die Bewegungen derselben sind in ein undiuchdri'ialiches Dunkel aehiillt. Jeden fills hat es den Anschein, als ob Präsident Lineoln wirf! lich entschlossen sei, de» Gen. Meade zu einer Vor wäilk-bewegnng zu zwingen, fei es tut» direst gegen die Verschauzuugen des Feindes aus der Südseite des Rapidan oder durch einen Flankenmarsch, wobei die se Verschanz,ii,gen umgangen und im Rücke» äuge« griffen würden, wie Hocker bei seinem Uebcrgana übet den Rappahannock seiner Zeit gethan. Der Präsi dent soll sich dahin ausgesprochen haben, daß die bei den kommenden Wochen die wichtigsten in der Ge schichte des Krieges fein werden. Nun Irnben zwar die offiziellen Orakelfprüche bisher wenig Werth und wenig Einfluß auf die Geschichte des Krieges gehabt, allein wen» der Präsident diesen Ausspruch wirklich gethan hat, so kann man daraus entnehmen, daß die Kriegseperationen vorderhand noch nicht als einge stellt betrachtet werden dürfen, sondern daß noch ein Versuch gemacht werden solle, der Rebellion vor dem Eintritt des Winters de» Todesstoß z» versetze». Die beide» Regierungsblätter tu Washington „Re publican" und „Chronicle" haben bereits ant 23. Nov. die Kunde von dem Ausbruch der Potomac Armee ge gen Süden, zum Zwecke der Ueberschreituug des Ra pifccin, gebracht, allein leider zu früh. Sie haben sich sogar auf Einzelnheiken eingelassen, nnd erzählten ganz genau, daß die Armee mit Rationen auf 10 Ta ge vcmhm worden sei, und wahrscheinlich bis Mit tag dcHiiben Tages, den Rapidan in ihrem Rücken haben werde. Lee müsse entweder fechten oder flie he». Im ersteren Falle sei vielleicht eine Schlacht bereits im Gange ti. s. w. Der Washington „Star" dagegen behauptet, die angekündigte Vorwärts bewegung nicht stattgefunden habe. Ans Allein scheint hervorzugehen, daß Meade de» Befehl halte, ant Mor» ge» des 23. aufzubrechen, aber ans irgend welchem Grunde dem Befehl nicht nachgekommen ist. Eine bemerkenswerthe Thatfache ist es, daß immer mit der Aussicht auf eine Schlacht auch die Starke des Fein des wachst (in den Köpfen der telegraphischen Bericht erftaiter nämlich.) Vor 8 —10Tagen warder Feind kaum 30,000 Matin stark, gegenwärtig betragt seine Eftectivstärke wenigstens 50,ODO—00,000 Mann, obgleich nicht behauptet wird, daß ihm Verstärkungen zugekommen seien und nach der Schlacht wird es bei ßen unsere Armee habe gegen eine bedeutende Ue fcermacht zu kämpfen gehabt, gleichviel, welche Seite de» Sieg erringt. So war's immer vorn Anfang des Krieges an bis auf den heutigen Tag, und wird im mer so bleiben, bis der Krieg beendigt ist. Eine Schwadro.i vom 0 New 5)Jtk und 3) Virg. Cav. Regt, unter Capitän Conger erbeutete auf einer Recogneeeirungsteur i» der Nähe von Spenyvillc eine Heerdevon 232 Stück Vieh und 11 Pferde, tret« che auf dem Wege nach der Rebellen Armee waren. Washington, den 23. Nov. Von der Poto mac Armee wird geschrieben, cd fei ein Befehl erlas sen worden, daß in Zukunft alle Guerilla's erschossen werde» sollen, welche in unsere Hände falle». An Gen. Scheft.'ld ist eine Oidrc erlassen worden, daß er ebensowohl unter den Sclave» als unter den Weißen zu nfrntire» hab». Cr wird sich daher nicht langer weigern dürfen. Von Tenneff»e. Vo» Chattanooga ist we nig Neues zu melden. Es wird zwar vou gewisscu Kriegs Correspendenten, die Alles wisse» wolle» und doch nicht 3 wissen, ganz geheinniißrcll angedeutet, daß Gen. Thomas aus der gegenwärtigen Schwache von Bragg's Armee, während der Abwesenheit von Lenzstrcet's Cemmaudo Nutze» zu ziehe» beabsichtige und dieselbe aus die eine oder die andere Weise auH Tennessee vertreiben weide, allein ob etwas Wahres' daran ist, uud wie viel, kenne» wir natürlich nicht sag.», da andere» Angaben zufolge in Chattanooga von irgend einer Beweguug nichts zu bemerke» war. Vo» Knoxoille, Vc» der in Kneroille be lagerten Armee des Ge». Bnrnside habe» wir Nach richt bis zum Sonntag, den 22. d. Mts. Adjutant Stanley com 12. Kentucky Cav. Reg. war vou Kiiex ville in Cumberland Gap angekommen und berichtet, daß Bnrnside sich immer noch halte, und daß er die Bürger vo» Knoxoille versichert habe, cr werde ganz gewiß im Stande sei», de»-- Platz z» halte». Die Stärke des Feindes wird auf 30,000 Maim geschätzt. Knoxoille ist »icht eng eingeschlossen. Der Feind hatte sich von der Südseite des Flusses zuriickgrzo.,en und unsere L.ute fouragiren dort. Am 19. und 20. fanden heftige Artilleriegefechte ststt, in welchen -der Feind einen bedeutende» Verlust erlitt. Brig. Gene ral Sanders, welcher bei Campbell's Station ver wiuidet wurde, ist seither gestorben. Col. Woolford ist leicht verwundet. Das Cine. Commercial saa.t: Die Thatsache, daß sich der Feind von der Südseite der Stadt zurückgezogen hat, ist ein Beweis, daß er eine Niederlage erlitte» hat. Um 11 Uhc am Sonn tag Morgen, haben unsere in Cumberland Gap sta tioiiirtcii Truppen eine Kanonade bei Kneroille ver nommen spatere Nachrichten haben wir keine. Die Memphis und Charleston E i se» a n soll von unseren Truppen aufgegeben werden, da die Kosten der Bewachung derselbe» mit dem Vortheil der uns daraus erwachst, iu keinem Verhältniß steht. So sagt der Correspondent der N. ?). Times. (Dies ist sehr vernünftig, wen» wahr nur hätte es schon längst geschehen sollen, da sie uns, seit die Armee» alle aus dem Inner» vo» Mississippi zurückgezogen wer de» siud, keinen Nutze» mehr geleistet, sonder» viele Kosten verursacht und viele Truppen, die anderwärts besser verwandt werden konnten, zur Bewachung er fordert hat, und dennoch beständigen Unterbrechungen von Seite» der südlichen Cavallerie ausgesetzt war.) Memphis, den 19. Nov. In der Nahe von Joneèville, Tenn,, wurden kürzlich 2 Rebellen Brief träger mit imgeföhr 1000 Briefe» erwischt. Ein mit Cavallerie Kleider» beladenei Train von 10 Wägen, von Little Reck, Ars., nach Bento» im» terwegs, wurde vo» Ol) Guerilla's erbeutet. Die Wägen wurden verbrannt und die Kleider fortge schleppt. Von (Charleston. Von der Belagerung vo» Charleston ist nichts Neues zu melde». Das Boinbatde»iei,t dauert ohne Unterbrechung sott, ohne irgend welche wesentliche Resultate hei beizuführe». Der Dampfer Fnlton bringt die Nachricht, daß in Fort Sumter die Mauer a» der Secseite total zerstört sei, und daß die Rebellen in den Ruinen ein neues, boinbenfestes Sand-Fort erbauen. Am 17. Nov. wurde» neunzehn Bombe» i» die Stadt Charleston geworfen, welche, wie der Telegraph mit großem Gu sto versichert, i» die volkreichste» Theile der Stadt sie« je». (5ö ist nicht bekannt, welche» Schaden diese! ben angerichtet haben. Aus Texas. Der Correspondent der N. §). Tribune schreibt unter'm 8. von Brazos ans: Auf die Nachricht von der Landung des Gen. Banks wur den die Kanonen von Fort Brown in de» Rio Grande geworfen und ei» Theil von Brownsville durch die Secessionist?» tn Brand gesteckt, »vorauf diese sich auf die Fluchi begaben. Alle Baumwolle, welche der südlichen Regierung angehörte, wurde noch in der größten Eile über den Rio Grande nach Mexiko ge bracht alle andere, Privatpersonen gehörige wurde soweit als möglich zerstört. Das 94. 111. Reg. zog feine Flagge am Donnerstag, den 5. d. Mt3. im, 10 Uhr Aon», in Brownsville auf. Bald darauf kam auch Gen. Banks mit weiteren Triippen iu der Stadt an. Die New Uork TimeZ sagt: Ein Ofsizier von Gen. Banks' Stab schreibt hi «nein Briefe an einen hie sigen Freund, daß in der Nähe eon Brownsville eine große Masse Baumwolle erbeutet werde» sei, und daß bereits eine Expedition den Fluß hinauf geschickt wer den sei, um sich auch an anderen Plätzen nach diesem werthoelle» Productc umzusehen. (La giebt es wie der was zu „eonfkeiren.") Man glaubt, daß durch unsere Besitznahme von Texas 250,000 Ballen Baumwolle in den Markt gebracht werden. Die linionlcute in Brownsville, welche unsere An« fun't in der Stadt mit Freuden begrüßten, bilden Heimkehren und leisten als Spione werthvolle Hülse. Von Bnrnside hat man feine neueren Nachrichten. Die Kanonade in der Umgegend von Kneroille dan ert immer noch fort. Man hofft, daß Bnrnside im Stande fein wird, sich zu halten, bis Gen. Grant, in dessen Hauptquartier jetzt die größte Thätigkeit herrscht, ihm zu Hülfe kommen kaun. Von Chattanooga, de» 23. Nov. kommt die Nach richt, daß Gen. Tbomas' Armee sich zn einem An griff auf Bragg vorbereitet. Bei einer Neeognosei rung gegen Missionen!) Ridge am Nachmittag des 23. Nov. erstürmte Gen. Wood mit seinem Comman do Orchard Ridge und machte 200 Gefangene. Heu te (den 24.) sollte der Feiud angegriffen werden, falls er sich nicht, wie man erwartete, zurückzog. Während der Nacht vom i. ans den 15. fief d»r Monitor Lehigh bei Fort Smntcr auf den Grund und wu de. von den Rebellen mit einem fürchterlichen Fe»» er überschüttet. Einige Freiwillig? wagten e? endlich, ein Tan an demselben zu befestige», worauf er OM dem Nahaiit wegbngfirt wurde. Gen. 2iget, heißt es, soll das Commando tren Baltimore übernehmen, nachdem Shenf seinen SiH im Cougreß eingenommen habe» wird. Weitere Nachrichten von der Banks' scheu Texas-Expedition. Die Hauptaufgabe der Expedition scheint eS ge»M sen zu sein, die Ausführung eines ComplottcS z» vN» hindern, das zwischen einigen den Franzosen günsti ge» Mexikaner» und de» Rebelle» angezettelt war und wodurch die texanische Provinz TamaulipaS, wel che den Rio Grande entlang an Texas gränzt, in die Hände der Franzose» gespielt werden sollte, wodurch natürlich die Versorgung der Rebellen mit Kriegsbe« diirfnifseii im großartigsten Maßstabe hätte fortgesetzt und vielleicht schlimmste» Falles das sranzösische Ptfl» tectorat über Mexico hätte ausgedehnt werde» sonn« neu. Miratnoii, der bekannte mexicanische Partheigjn» ger, hatte wahrscheinlich von der französischen Regit» ruug de» Auftrag übernommen, dieses Programm zur Ausführung zu bringen. Er hatte sich der Dienste eines hervorragenden spanischen Ossiziers Namens Cobas versichert, der die Vermittelung mit de» Eon« föderirten besorgte, nnd Mitte November war die Zeit, welche für den Ausbruch der Rebellion in Tamauli» pas festgesetzt war. Durch die Ankunft unserer Expedition an der M&n« dung des Rio Grande, drohte der ganze Plan verki« seit z» werde» nnd Cobas, der sich zu jener Zeit in Brownsville befand, faßte den Entschluß, nach Ma tamoras überzusetzen, jene revolutionären Kräfte, die cr in der Eile auftreibe» konnte, um sich zu sammeln und loszuschlagen. Et wurde dadurch viel früher all cr beabsichtigt hatte und ohne feine Vorbereitungen be endigt zu haben, zur Entfaltung feiner Plä".t genö thigt, aber trotzdem gelang es ihm, de» Gouverneur Den Manuel Nniz nebst feinem Cabinet gefangen nehme» und die Ziigel der Regierung zu ergrcißâ Am 5. November erlieft cr fein Pronunciamento.. Sei» Triumph jedoch war von sehr kurzer Dauer. Die Mexikaner erholten sich bald vo» ihrer Ucbcrra schling und da Cobas die Unterstützung fehlte, die er der Verabredung gemäß vo» den texaiiifche» Rebellen unter General Bee erhalten sollte, so gelang es bereits am 2. Tage der Ruiz Parthei unter General Corti uas Befehl, Cobas und feine Anhänger zu schlagen, wobei letzterer gesaugen genommen wurde. Der e» erzische und streng republikanische General (Sortinas trat ans Ruder, und erließ am IU. November sein Proniineiaments. Do» Miguel Ruiz ging über dm Rio Geande und kam in unser Lager. Cortii.as ist min Herr iii Taniaulipas. Er ließ den gefangenen Cobas vor ein Kriegsgericht stellen und da Papiere, die in seinem Besitz gefunden wur« den, erwiesen, daß er im Auftrage und Einverständnis der französische» Jnvasiou gehandelt und sich im Auf trage der kaiserlichen Parthei zum Btfehlshaber des ganze» mexikanische» Gebietes längs des Rio Grande erkläre» wollte, so wurde er zum Tode verurtheilt und ain 7. November auf öffentlichem Platze erschossen. Ccrtinas ist der Sache unserer Union sehr freund» lich und sc lauge er Herr i» Tamaulipas bleibt, tuet» de» die Rebellen wenig Verrathe irgend einer Art übe« den Rio Grande aus Mexico beziehen. Das Treffen bei Grand Coteau. Ge». Banks sitzt ant Rio Grande, ebne zn wissen, was cr beginnen soll, wen» ihm nicht beträchtliche Verstärkung zugeht, und Ge». Franklin in der Steche* Regio» erhielt ant 3. Novbr. eine tüchtige Schlapp» vom Feind. Ueber dieses dem General Franklin ge» lieferte Treffe» an dem Bayoit Coteau erstattet fcte Correspondent des ,91. §). Herald" de» folgenden Bericht: „Die ans der 1. und 3. Division des 19. Armee Corps unter de» Generale» Weitzel und Grover und aus der 1. und 2. Division des 13. Armeeeorps un ter de» Generalen Wafbbtirne und Bnrbridze beste hende Armee des Gen. Franklin ntarfchirle nach Ope loiifas und Barre's Landung, und später wurde der Kavallerie-Gcneral Lee von diesen Punkten ausge faiidt, uin das Land zu rccegneSciren. Die Kaval lerie stieß nur auf feindliche Guerillas. Die Armee rastete zehn Tage und erhielt dann Marfchordre aber nicht vorwärts, sondern retour an die Carrion Crow und Vermillion Bayou. Das 13. Armeecorps schlug Lager an ersterer, daS 19. Armeecorps an letz terer auf. Am folgenden Tage (3. Nov.) zeigte sich die feindliche Kavallerie auf diesem mit Wald und Prärie abwechselnden Terrain. Das Scharmützel begatt», aber nach kurzer Zeit verschwand die feindli che Reiterei. Die Pickets zur Rechten von General Biirbridge's Position wurde» verstärkt und eine Stunde vor Tagesanbruch wurde die erste, von Col. Owen roinmandirte Brigade unter Waffen gerufen. Col. Owe» ritt zur Front, um die Position des Feindes z» ermitteln, wahrend eine Sectio» der 17. Ohio Batterie vom 83. Ohio Regiment unterstützt das benachbarte Gehölze bembardirte. Das 00fl Hudiauaregimcut bewachte die rechte Flanke. DaS Feuer wurde nach einiger Zeit eingestellt. General Bnrbridgc sandte nunmehr einen Fourage-Train, der schon am Morgen sich hätte in Bewegung setze» sol le», unter Bedeckung des 83. Ohio-Regiments ab. Kaum hatte der Train so» dem im Rücken der Auf stellung gelegenen Gehölze aus sich in Bewegung ge setzt, als die Außeiipostc» aus der Rechte» zu feuern begannen, worauf Col. Owe» dem 83. Reg. Halt ge bet mit) Ge». Burbridge von Stand der Dinge in« formirte. (line Batterie-Sektion wurde nach der Stelle geschickt, vom 90. Ohio-Regiment unterstützt. Das Oi. Indiana hielt die Brücke, welche übet die am Gehölze hinfließende Bayou führt. Darauf wurde das Gebölze in allen Richtungen beschossen und das 00. Indiana Regiment erhielt Befehl zum Verrücken. Unsere Cavallerie und Vor posten waren inzwischen schon in den Wald, den der Feind besetzt elt, eingefallen. Bald wurde es noth» wendig, dem 00. Indiana das 90. Ohio zu Hülfe zu senden auf der Linken des Indiana Reg. hielt das 23. Wie const». Dic Kämpfer waren im» einander so nahe, daß keine Artillerie verwendet werden konnte Die 17. Ohio Batterie hielt jedoch von einer leich» te» Anhöhe aus eine Abtheilung feindlicher Kavalle rte, welche die linke Flanke unserer Colomie einzu schließen beabsichtigte, im Schach. Das 00. Indiana wurde so hart bedrängt, daß es zurücksallen mußte. Ehe Col. Owen das schlimm mitgenommene Regim. wieder sammeln kennte, siel auch das 90. Ohio und 23. Wisconsin zurück. Das letztere Regiment verlor um diese Zeit feinen tapferen Oberst. Die feindlich» Kavallerie iiickte gegen die Brigade mm aber von al len Seiten mit Macht an, und der Rest derselben mußte durch das Gehölze und daraus durch ein 600 Schritte weites Feld vor dem überlegene» Feinde zu rückfallen. In diesem Augenblicke erschien General Washburn und kündigte Verstärkung au. Auf die fem Rückzug siel daS zur Bedeckung der 17. Ohio Battcnc ccmmandirte 07. JndianaRcg. in die Hän de des Feindes. Dieses Regiment hatte dreimal den Befehl zum Zurückfalle» erhalten, aber nicht befolgt, waö feine Gefangenschaft zur Folge hatte. Geu. Bur bridge stieg zwar selbst vom Pferde, um die Stücke zu richten, und de» das Regiment einschließenden Feind zurückzutreiben. Die feindliche Kavallerie rückte aber so rasch an, daß die Artillerie ihr Feuer einstellen mußte, totim sie nicht ihre eigenen Leute niederschie ße» wollte. Nahezu fiel dadurch die Batterie selbst in die Hände des Feindes, entkam jedoch in dem Wald mit Verlust von einem Geschütz. Ein Theil des 07. Indiana rettete sich unter Major Sears ebenfalls, aber 200 Mann unter Lieut. Col. Bushler mußten sich ergebe». Ge». Burbridge sammelte nun die Reste der arg mitgenommenen Brigade, um sie unter einem VorwäUsmarfch der anrückenden Brigade des Gen. Cameron entgegen zufuhren. Als dieses Manciwre ausgeführt war, wurde Kehrt gemacht, und die alt» Position wieder genommen. Das Gehölze und die Prairie wurden gänzlich vom Funde gesäubert, die Todte» begrabe» und die Verwundeten aufgenommen. Der Feind muß gegen 6,000 stark gewesen sein daruntc 2,500 Kavallerie. Col. Owen's Brigade zählte wenig über 1,500 Mann Infanterie und 500 Reiter. Nur an Artillerie waren die Unsern dem Feinde überlegen und dieser brachte ihm schweren Verlust be\ Von unsern 1,500 Mann wurden 18 getödtet, 100 verwundet und 500 zersprengend ge fangen genommen unter den Letzter» 22 Ossiziere. Auch gnt! An der Ne»ig?eits-Tafel der Chicago Tribune war, wie wir ans einem Wechselblatte erse he», vor einigen Tagen als große Neuigkeit Folgen des angeschlagen: melde»: Daß im Laufe d»r letzten Woche die deutschen ZeitmiaSredafteme unserer Stadt sich »icht geplügelt haben." \n\n Columbut, den 26 November 1863. Die canadaische Verschwörung. Von der großen „eanadaischen