Newspaper Page Text
ich Der Westdote, herausgtgrdt» von sr I I a és 31* s e» •1*1 wtntjtftrit« yrri« dt» Kafrga»«»« in 62 Rumwtra 3 w $ 11«t 'é w nu* »fftvilMngm tat ttt «Ion f6nnm nl*t «achtet werbt«, »tat .Petra« für 6 Msnale 1 *4t«WdMK' Dreimal verheirathet. N»»elle aus dem 8rflttc.^-^fitw Georg WachömuH^ (Fortsthung.) Während et seineniDiener nach dem Arzte sandte, mußte Fanny die nassen Compressen erneuern, und durfte erst gegen Morgen fein Zimmer wieder verlas» sen. Die Sonne des dritten Tages stand schon boch, als Oberst Bianchi sich genügend hergestellt fühlte, um seine Reise fortzusetzen. Er bezahlte seine Zeche und ließ sich sein Frühstück auf fein Zimmer bringen. ^Bleiben Sie, Fanny/ sagte er zu dieser „ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen/ Die Nätherin gehorchte verwundert, und der Oberst fuhr fort: „durch einen Zufall habe ich heute Nacht von dem Arzt er fahren, daß Sie eine Wittwe sind, und ein hartes Gnadenbrod bei Ihrer entfernten Verwandten genie» ßen. Ich habe Sie beobachtet, und Sie flößen mir Vertrauen ein, deßhalb will ich Ihnen einen Vor» schlag machen, der Sie vielleicht befremden mag al» lein, wie Sic auch über denselben denken mögen, hö» ms Sie mich wenigstens ruhig zu Ende/ „Sie sind jung, atm (und unabhängig ich bin wohlhabend, frei und ganz mein eigener Herr. Ich bin ein alter Junggeselle und fühle langst schmerzlich den Mangel einer Lebensgefährtin, die mich unter» halten und unter den Beschwerden meines herannah» enden Alters verpflegen würde. Gründe bestimmen mich eine solche Gefährtin nicht unter demjenigen Standeju suchen, welchen die Welt dem meinigen angemessen erachtet ich habe unangenehme und reib» rige Erfahrungen unter demselben gemacht. Ueberdem möchte ich mich überreden, daß mich nicht blos kin leerer Zufall hierhergeführt hat, um Sie kennen zu lernen, und mir in Ihnen die Lebensgefährtin zu zei gen, wie ich mir sie schon längst wünschte. Je länger ich Sie betrachte, desto mehr will ich mich Überzelt en, daß ich in Ihnen gefunden habe, was ich suchte, mache Ihnen daher den Vorschlag, Fanny, mich zu heirathen dann will ich Sie in's Ausland fith' ren und Ihnen eine so sorgfältige Erziehung geben lassen, daß Sie in den Stand ges.tzt werden, bei im» serer Heimkehr nach Oesterreich in der besten Gesell schaft aufzutreten. Ich verlange von Ihnen keine Liebe, sondern nur jene Pflicht und Aufmerksamkeit, die ein nachsichtiger Gatte von seiner Frau erwarten kann. Während ich mein Frühstück vollends einneh me, mögen Sie sich über meinen Vorschlag besinnen. Sind Sie die Fran, wofür ich Sie halte, so werden Sie auch mit Ihrem Bescheid im Reinen sein, bis ich gefrühstückt habe." Fanny war nur im Anfang der Rede deS Ober» sten von seinem Anerbieten überrascht worden dann aber hörte sie ihn ruhig und gelassen und ohne Ver» wirrung oder Erstaunen an, und beobachtete ihn mit ruhigem festem Blickt »ftd unbeweglichen Züge», bis er zu Ende war. „Ich nehme Ihr Anerbieten an, Herr Oberst," gab fie zur Antwort „meine Luge ist von der Art, daß sie nicht schlimmer sein könnte und mir keine an« dere Wahl übrig läßt. Ich werde stets bemüht sein, mich Ihres Nerirauens würdig zu machen, und be« dinge nur das aus, daß die Trauung hier stattfinde, und zwar durch denK. plan,als den einzigen Freund, der sich meiner annin-uu und an dem mir etwas ge legen ist/ „Topp, ich bin damit einverstanden/ erwiderte der Obrist, und bot ihr seine Hand „wir haben heute den 20. August am 20. November werde ich wieder hier sein, um Hochzeit zu machen. Was wir hier ab« geredet, bleibt einstweilen unter uns. Sie brauchen keine Vorbereitungen für unsere Hochzeit zu machen, denn ich werde Alles selbst besorgen erwarten Sie mich geduldig, auch wenn ich in der Zwischenzeit nichts von mir hören lassen sollte. Erinnern Sie sich deS 20. November und leben Sie bis dahin wohl/ Damit gab er ihr einen Knß auf die Stirne, und nahm von ihr Abschied. Drei weitere Monate von kleiner Tyrannei und ^Quälereien aller Art, drei Monate voll verletzenden Hohn, drei Monate stillschweigender Geduld und Er gebung waren endlich vergangen der Winter stand vor der Thüre, der erste Schnee deckte das abgefallene Laub, als der Rcisewagen des Obersten Bianchi wie» der vor Thüre des 'weißen Rosses' hielt. Vier Her ren stiegen aus demselben, und Frau Weichs erkann te mit unsäglichem Erstaunen in den Begleitern des Obersten den freundlichen Kaplan und zwei Bezirks beamte ans der Umgebung. Diesmal liard nur ein Koffer vom Wagen genommen, und durch den Die« Ii er der Frau Flock überbracht, die ihn ohne Bcmer kung annahm. Er enthielt ein Brautkleid und einen 4jjcui(n 4. Oberst Bianchi galt unter allen seinen Bekannten für einen Sonderling. Er hatte von der Pike ans mit Auezeichnung gedient, aber mehrere Zurücksetzungen erfahren, und darum endlich sich pensioniren lassen. Als seine Bekannten und Freunde die Nachricht von seiner Verhcirathung empfingen wunderten sie sich daher gar nicht über diesen plötzlichen Entschluß in solch reiferem Alter, und noch weniger darüber, daß er mit seiner junge» Frau in verhältnißmäßiger Zu» tßcfgejogcichett am Genfer See lebte, sowie darüber, daß er eine ganz unbekannte Person aus bürgerlichem Stande zu jctiitt Gattin gewählt hatte. Dies sieht ihm alij's Haar ähnlich, war die allgemeine Aeuße rung, und man war mir gcipaiuit darauf, zu sehen, »as er denn überhaupt für eine Wahl getroffen ha be Im Grunde wurde durch die Hcirath des Ober sten Niemand beeinträchtigt, denn jenic nächsten Ver wandten waren nur dec Sohn und die Tochter eines Halbbruders, welche der Oberst aus seine Kosten hat« te erziehen lassen, und vor einigen fahren bei ihrer .Verheiraihung mit einer freigebigen Ausstattung ver .^then, ohne ihnen jedoch zu verhehlen, daß er trotz •llet Verwandtschaft sich die Vetiugiuig übet sein et» jenes, selbst erworbenes Vermögen, ganz frei tiurbe Halte. Der N.ffe des Obersten ein Husaren-Ritt- Meister, hatte aUeidings trotzdem die Hcffnung gt» Hegt, der Oberst werde seinen ältesten Sohn zum Er 'Den einsetzen, und die Verhcirathung des Obersten »ar für den väterlichen Ehrgeiz und die finanzieUen Verhältnisse des Rittmeisters etil desto empfindliche» Mr Schlug, je uuvetmiithctet derselbe kam. Indeß Hat des Obersten Verheiraihung dem sreund'chafili' chen Verkehr zwischen ihm und (einen Verwandten teilten Abbruch seine Briese, immer so flat und be» stimmt wie Depeschen, kamen so regelmäßig wie zu vor et sandte zu bestimmten und nicht weil von tut» ander entfttuttit Zeiträumen tosibau Geschenke fiii „Jeine Groß»N»ffen, und so hegte der Rittmeister noch è,Hnmet tu sulle Hrffnung, saUs der Onkel tmterlcè ^Dliebe, dessen Gut in ein .Majorat verwandelt und eigene» Erstgebornen zum Eiber desselben er» lUiihlf Iii uhiu« vollständigen Reiscanzug, und ehe die Wirthin vom irrte er sich jedoch, denn er hatte seither sich niemals weißen Roß sich noch von ihrem Erstaunen erholt, und in Schinähworten über die Duckmäuserin erschöpft hatte, die von ihrem Glück so lange zn schweigen ge wußt, stellte sich die Braut in vollem Putze in dem Zimmer ein, wo die Herren sie erwarteten. Diese stan den mit unwillkürlichem und tiefen Respekt auf, um Fanny zu begrüßen, die eher wie cuie verkleilete Da me, als wie ein Dienstmädchen ans einer Fuhrmanns Herberge an der Landstraße erschien, welche die Da me spielen wollte, so gut kleidete sie das hellgraue Seidenkleid, der reiche Shawl und der langeSchleicr mit dem Kranz von Orangenblüthen. Ohne sich um das Schelten und die verwunderten Fragen der Frau Weichs zu kümmern, trat sie auf den Obersten Bian» chi zu, legte ihre Hand in die seinige und ließ sich von ihm an den Wagen führen, der sie nach der Kir» che des benachbarten Pfarrdorfes brachte. Hier er- folgten Aufgebot und Traum,g vor deu mitgebrachten für Fanny, die lieber dem Drange nachgegeben hätte, Zeugen, und der Kaplan übergab seinem bisherigen! Helmine mit ihrem Hasse zu Boden zu schmettern, Schützling nut aufrichtige» Glücks- und Segens-^ und mit Verachtung und Verwürfen zu überhäufen! wünschen den Trauschein woraus der SDberst wieder seine junge Frau zum Rcisewazen führte. Frau' Weichs vereitelte zwar geringschätzig Fanny's Stier» such, sich von ihr freundlich zu verabschiede», allein' ihre tugendhafte Entrüstung hielt sie nicht ab am Ende ein reichliches Geldgeschenk anzunehmen, wel»! ches ihr der Oberst im Name» der jungen Frau übet»! gab. Die Peitsche knallte, die Pferde zogen a», und trugen Franzel Flock, nunmehr die Gemahlin des au» «sehenen Oberst«« Bianchi, ifrww Schick sale entgegen. Zwei Jahre vergingen ohne daß der Oberst mit seiner jnngen Fran nach Oesterreich zurückkehrte. Der Rittmeister Bianchi ward zur Disposition ge stellt und lebte mit seiner Frau in Wien, da trat an einem frostigen Wintermorgen der Oberst ohne alle Vorbereitung in das Wohnzimmer feines Neffen, und überraschte dicken und seine Gattin durch seine unvermuthete Rückkehr. Die junge Dame stieß einen Schrei des Erstaunens aus, und der Rittmekster beb» te zusammen, dann aber faßten sich Beide und be» mühten sich, eine höchst enthusiastische Freude über dieses Wiedersehen an den Tag zu legen allein selbst ein weniger scharfblickender Menschenkenner als der Oberst wurde eine gewisse Verstimmung und einen Zwang in der anscheinenden Herzlichkeit entdeckt ha ben, womit der Neffe und Nickte sich bei d»m Ober» sten nach der Gesundheit der Tante erkundigten. „Sie befindet sich ganz wohl, und ist mit mir hier/ erwiederte der Oberst „wir haben eine hübsche kleine Wohnung in der Leopoldstadt bezogen, und gedenken den Winter hier zuzubringen/ „Und wann werden wir sie sehen, bester Onkel 1" rief die Rittmeisterin „ich brenne vor Begierde, die liebe Tante kennen zu lernen/ „Künftigen Donnerstag über acht Tage sollt Ihr sie sprechen," versetzte der Oberst und übergab der Nichte und dem Neffen eine Einladungskarte zu einem klei nen häuslichen Feste, das an dem bezeichneten Abend stattfinden sollte. „Wie, lieber Onkel 1 wir sollen die Tante nicht eher sehen?" sagte der Rittmeister. „Sie werden doch Ihren nächsten Verwandten nicht verbieten, sie vorher zu besuchen Sollen wir denn noch eine ganze Wo che warten „Allerdings/ versetzte der Oberst ,es ist mein ausdrücklicher Wunsch, daß Fanny nicht eher Besn che empfaiiae, denn wir sind noch nicht vollständig eingerichtet" iid meine Frau soll sich erst gänzlich von den Strapatzcn der Reise erholen/ Eine ähnliche Entschnldignng machte er auch ge genüber seiner Nichte und deren Gatten geltend, wel che ebenfalls in Wien lebten und die er noch am glei chen Tage besuchte. Man kann sich denken, daß Neffe und Nichte sammt den Ihrigen sehr gespannt waren, die Tante kennen zu lernen, und daß sie sich an dem bezeichneten Abende mit einer durch den Aufschub ge schärften Neugier nach der Wohnung des Obersten begaben. Diese war mit Geschmack und Eleganz ein gerichtet, und schien eine würdige Fassung für die schöne graziöse Frau, welche die Honneurs dieses Hauses machte. Fanny war in den zwei Jahren ih rer Verheirathung in jeder Hinsicht eine Frau von Welt geworden graziös in jeder Bewegung, auch in dem Blicke gewandt und gebildet, bescheiden und maßvoll in ihrem Benehmen, besaß sie Selbstbeherr fchimg genug, um ihre eigenen Gefühle zu verbergen, und Takt geinig, diejenigen der Andern zu errathen. Am Abend des kleinen Festes, unmittelbar vor dein Beginne desselben, saß sie im geschmackvollsten Putze in ihrem Salon neben dem Obersten und horchte mit einer Miene respektvoller Aufmerksamkeit ans die er sten Mittheilungen, welche ihr Gatte ihr über seine Familie und das Benehmen machte, welches Fanny nach seinem Wunsche gegen seine Verwandten bcob achten sollte. „Ich habe Dir schon gesagt, meine Liebe/ äußerte er, ,taß ich beabsichtige, einen der Söhne meines Ntffen oder meiner Nichte über kurz oder lang zn adoptiren falls ft ufere Ehe kinderlos bleiben sollte. In der Wahl des Erben werde ich mich zunächst durch weitere Beobachtung meiner Verwandten leiten las sen, und hie^u brauche ich die Unterstützung Deines weiblichen Scharfblicks und Takts. Ich würde gerne August's Sohn bevorzugen, da er meinen Namen trägt, wenn nicht gewisse Jugendthorheiten und tolle Streiche des Rittmeisters mich einigermaßen vor ihm gewarnt hätten. Seine Schwester Antonie hat einen Mann von Talent und guter Familie, einen gewissen Haßfurt, geheirathet, der ein Vetter von August's Frau ist. Auch fürchte ich, daß Helmiiie, die aus ei net stolzen, anspruchsvollen Kausmanns-Farnilie stammt, keine so verständige Mutter ist, wie ich si meinem künstigen Erben wünschen mochte. Diese Lcyen sind eine selbstsüchtige, hochmiithige Familie/ „Die. Seyen von Eisenthal 7" fragte Fanny beinahe unwillkürlich und ihre Stimme bebte merklich. „Dieselben kennst Du sie?" versetzte der Oberst. ,,Nur von Hörensagen/ erwiderte sie ruhiger. „Ach ja, wahrscheinlich ans meiner Schilderung denn wenn ich nicht irre, habe ich Dir schon eilige Mal von ihnen erzählt/ sagte der Oberst. Hierin herbeigelassen, seine junge Frau näher mit seinen Familienverhältnissen bekannt zu machen. Hicrnit hatte die Berathung ein Ende und Oberst Bianchi überließ seine Fran ihren eigenen Gedanken. Die stolze Helmute, deren pflichtschuldige artige Briese an den „theilet fien Onkel" Fanny so oft gele sen hatte, war also ihre erbitterte Feindin von ehedem der sie den Tod ihres ersten Mannes beimaß, denn als solche war sie in Fanny's Gedächtniß wie mit feurigem Stempel eingebrannt. Ihr sollte sie wieder begegnen und in et» näheres Verhältniß zu ihr treten? Sie, der sie ihr eigenes vertrocknete Herz und erstarrte Neigungen, ihre» Mangel an Glauben an menschliches Wohlwollen, ihre geistige Vereinsam-'tting verdankte, sie sollte Fanny jetzt bin nen wenigenAugenblicken wiedersehen und mit freund lichen Worten und Mienen begrüßen? Welche Suual Helmine war die erste von den geladenen Gasten, welche ankam so stolz und anmaßend in ihrem Auf treten, allein nicht tntht so hübsch, wie früher, schiebte sie amArme ihresGatten in deiiSalon herbei, und sie erkannte in dem letzteren denselben schmucken Husaren Offizier wieder, den sie damals in Eisenthal stets an Helminens Seite gesehen hatte. Als der Rittmeister seine Handschuhe abzog, um ihr die Hand zu reichen und zu küssen, fiel ihr das nasse Schloß des Schlag baums von damals und die Scheidemünze ein, welch sie in den Koth getreten hatte. August und Helmine erkannten in der Tante die junge Schnsterssran von ehedem nicht wieder, und Fanny hatte dies auch «ich gefürchtet. Acht lange Jahre hatten das blühend Mädchen in eine schöne gereifte Frau voll Weltg «andlheit und Selbstbeherrschung verwandelt. Als vollendete Dame und mit einem ruhigen Lächeln nahm sie die verschwenderische Höflichkeit des jungen Paares entgegen und konnte sich eine gewisse Bestem dung nicht verhehlen, als sie sah, daß sie, die Plebc jetin, ihre Reize und Vorzüge noch frischer erhalten hatte, als die Tochter der stolzen Familie Leye». An dere Gäste, welche sich nun einfanden, verwischten je doch bald die erste» Eindrücke dieser Begegnung, und nahmen Fanny anderweitig in Anspruch. Endlich aber kam ihr der Oberst mit einem andern junge Paare entgegen, das er ihr als seine Nichte A atonic und deren Gatten Haßfurt vorstellte und als Fanny in dem Letzteren jenen Vetter Willibalds erkannte, welcher ihr an dem härtesten Tage ihres Lebens so freundlich begegnet war, fühlte sie deutlich daß sie fortan nur diesem Paare mit Aufrichtigkeit jenes Wohlwollen zollen konnte, das man von ihr als Verwandten verlangte. Sie pries den Zufall, der ihr den einzigen Fecund ans jener dunkeln Lebens Periode so nahe gestellt hatte, im1) fand, daß Haß» fürt in jeder Hinsicht die Hochachtung und Auaznch» Ming verdiente, die sie ihm entgegentrug. Wahrend Tanz, G.sang und heitere Unterhaltung sie umschwirr» ten, gestalteten sieh in Fanny's frühgereiftem Geiste, den jene Leiden der Vergangenheit und die Demnihi» gungen der Arbeit einigermaßen für eine strenge Ge rechttgkiit und sittliches Gefühl abgestumpft hatten, ein finsterer Racheplan. Es stand bei ihr beschlossen^ an «pümuicito Kindern die erbarmungslose Harte heimzusuchen, welche diese einst gegen die arme Schu stetestem und deren iodikranken Gatten gezeigt hatte, lind den Kindern Hafjsurt's das Wohlwollen ihres Vaters zu belehnen das wie ein freundlicher hellet Stern aus der finstersten Nacht von Fanny's vergan» genem Leben hervorstrahlte. Unter der frcimoiichcii Miene und dem lächeln«.en Auge der Oberstin glühte der finstere Geist eiltet Medea, und sie lauerte nur auf die günstige Gelegenheit, .wo sie ihr Vorhabet MAhrmloume. Der Jahrg. SR. Columbus, O., Donnerstag» Oberst Bianchi war zwar ein Sonderling, aberdoch ein Mann von Verstand und richtigem Gefühl er hatte nur Pflicht, nicht Liebe von feiner Gattin ver» langt, und war zu weise, um sie durch die Liebkosun gen eines Greises anzuwidern. Beide waren ein mu« sterhastes Paar—er.aufmerksam besorgt für ihre Be» Häßlichkeit und ihre Wunsche, sie die fürsorgliche Pflegerin seiner körperlichen Schwächen, und fügsam aus alle seine Launen und Ansichten eingehend. Im Herzen aber liebte er sie mit inniger Neigung und mit einem gewissen Stolz auf ihre seltenen unleugba ren Vorzüge et war erfreut Über die Bereitwilligkeit, womit sie sich ganz nach seinem Ideal von weiblichem Charakter bildete, und entzückt von der seltenen An muth, die sie desto zwangloser und reichlicher zu Tage zu kehren wußte, je mehr sich ihr Geist durch Lektüre und Geselligkeit bildete. Es lag etwas Starkes, Strebsames in ihrer Natur, das sie befähigte, jedes vorgesteckte Ziel schnell und sicher zu erreichen, jede Kunst oder Fertigkeit sich überraschend leicht und rasch anzueignen, und doch bei all' solchen Fortschritten be« cheiden zu bleiben. So zurückhaltend auch der Oberst gegen Andere war, so offen und frei von aller Förm lichkeit war er in dem Privatverkehr mit seiner jungen Frau er bethätigte ihr fein Vertrauen in ihr Urtheil und ihre Verschwiegenheit dadurch, daß er sie in seiné geheimsten Projekte einweihte. Sie kannte ihre Macht über ihn besser, als er selbst ahnte doch war dieser Einfluß ihr seither ein ziemlich gleichgültiger gewesen der weder Dankbarkeit noch Ehrgeiz erweckt hatte erst jetzt, wo der Durst nach Rache an Helminen tut deren Gatten in ihrer Seele ausglühte, fand diese Einfluß ein Ziel, und wuchs plötzlich zu einer Ma chine von unschätzbarer Kraft an. Andere durch '(hauten dieß bald. Namentlich Helmine suchte deß« halb ebenso geflissentlich die Gunst der Tante zu ge winnen, wie sie einst die flehendlichen Bitten der armen Schttstcrsfrau von sich gestoßen hatte aber ihr Entgegenkommen stieß auf eine passive Höflichkeit, von der sie nicht wußte, ob sie dieselbe der Gleiehgül» tiqkeit oder einem indolenten Stolze beimessen sollte. Mit der Familie Haßsurt dagegen stand Fanny bald aus dem freundschaftlichsten Fuße, und suhlte sich zu dem jungen Paare aufrichtig hingezogen Antonie war von Natur aus weich und gemüthlich und ihre guten Eigenschaften durch den richtigen Einfluß ihres Gatten noch mehr entwickelt worden. Der Oberst freute sich aufrichtig über die Vertraulichkeit, welche zwischen feiner Gattin und Nichte erwuchs, und schmeichelte sich im Stillen mit dem Gedanken, die Bevorzugung, welche feine Gattin Antonien einräum te, sei ebenfalls nur ein stillschweigender Widerschein seiner eigenen Gefühle für die Nichte. Die tollen Jugendstreiche und Thorheiten, welche der Oberst sei nem Neffen August zum Vorwurfe machte, schrieben sich aus dessen Jünglingëjahren her, wo August kaum iu'S Regiment getreten und unter eine Gesellschaft junger Verschwender gefallen war, mit denen er in jeder Hinsicht wetteiferte. Die Folge davon waren bedeutende Schulden gewesen, welche August's Exi stenz als Offizier bedrohten, und zu deren Abtragung et feine Zuflucht zum Hazardspiele nahm, das ihn noch gründlicher riiitiirte. An den Spieltischen von Baden-Badei«, Ems und Wiesbaden gründlich ge* tupft, war er im Begriff, dem Schnldthurm zn ver fallen, als der Oberst davon Nachricht erhielt, seine Schulden bezahlte, und ihn unter der Bedingung re habilitirte, daß August sich mit seinem Ehrenwort verbindlich mache, sortan das Hazardspiel zn meiden. Letzterem Versprechen war der Rittmeister nicht nachgekommen. Seinet Tante, die ihn vornherein mit gehässigem Vorurtheil betrachtete, kamen bald ungünstige Verüchte über die pekuniären Verlegenhci ten des Neffen zu Ohren, welche in Anbetracht des Vermögens seiner Frau und der Freigebigkeit seines Oheims ganz unverzeihlich waren. Fanny muth maßte, daß der Ruin des Rittmeisters iiäher bevorste he, als seine nächsten Verwandten ahnten. Man sah ihn beinahe nur in Gesellschaft eines un garischcu Barons von sehr zweideutigem Rufe, eines gewissen Eröty, det im Rufe eines Spielers und vornehmen Abenteurers stand. Schon der Umstand daß der Rittmeister beinahe keinen andernf Umgang hatte, als diesen Eiödy, war für Fanny ein Finger zeig. Sie wartet geduldig, aber mit lauerndem Argwohn auf eine gutcGelegenh'eit, ihre Vermuthun gen bestätigt zu sehen, und ließ durch vertraute Per« sonen Erkundigungen anstellen, deren Ergebnisse ganz in ihren Kram taugten. Sie hörte von schweren Verlusten, die ihn b-troffen haben sollte» und zu Ein schränkungen nöthigten allein August war schlau genug, diesen ein anderes Motiv zu unterschieben, und als er seine Wagenpterde verkaufte, gab er als Grund dafür zunächst den Wunsch an, seine Ausgaben zu beschränken, um einer. Theil seines Vermögens in Grundbesitz für die Kinder anzulegen, und suchte dieß dadurch wahrscheinlich zu machen, daß er ab und zu auf kürzere oder längere Zeit von Hause abwesend war. Den Wagenpferdc» folgten bald auch die Reitpferde und die Equipagen, und als der Ritt meister sogar einen Theil feinet Möbel veräußerte, um angeblich nicht so viel Gepäcke nach dem Gut nehmen zu dürfen das er in Krain kaufen wollte, blieb Fanny kein Zwe.fel mehr, daß die ökonomische Zerrnttnng des Rittmeisters nicht mehr lange ver» schwiegen bleiben konnte. Ohnedem waren auch in Helminens Benehmen häufig Spuren einer Verstörtheit und Unruhe zu bemerken, die sie nicht verhehlen konnte, und Fanny beobachtete an ihr einen tiefen geheimen Gram, den sie nur aus Stolz nicht zu Tage trug. Jedes min der rachsüchtige Herz, als das der Oberstin, welche von Helminen so tief beleidigt und deren bessere Na» tut durch den Tod ihres ersten Galten so seht vet bittert worden war, wurde durch die mütterlichen Aengsten und geheimen Leiden der Niümeisterin et« weicht und für sie zur Theilnahme gestimmt worden fein, während Fanny dieselben nur mit stiller Be» friedigung beobachtete. So vergingen Frühling,. Sommer, Herbst «nd Winter, und ein neuer Frühling lockte den Oberst nach seinem Gute, auf welchem et große bauliche Veränderungen vorgenommen hatte. Der Tag zu seiner Abreise war schon bestimmt, als Helmiue eines Morgens in des Oheims Studierzimmer trat und ihm einen Bries überbrachte. „Ich habe eine Einladung fur Sie, bester Onkel/ sagte sie, „mein Bruder Willibald will sich endlich eetheirathen und lädt uns Alle, zu seiner Hochzeit ein. Auch Sie und die Tante sollen an diesem Fa milienseste theilnehmen, und mit uns nach Eisenthal reisen, wo Raum genug ist, um uns alle auszuneh men, denn Willibald hat noch die Glasfabrik dazu gekauft, und die Villa bedeutend erweitert. Nicht wahr, beste Tante, Sie nehmen die Einladung an?" „Mit Vergnügen/ entgegnete Fanny „und wen heirathet er denn?" „Ein Fiäulein Maier, von dem ich nie zuvor ge bort habe," versetzte Helmiue geringschätzig. »Es soll ein armes Mädchen ans titter bescheidenen Be amtenfamilie sein, welches auf Willibald einen tie» fen Eindruck gemacht hat, da es einet Jngendgeliebc ten von ihm gleicht. Willibald ist ein wunderlicher Mensch, und wir haben nie entartet, daß er eine glänzende Parthie machen werde ja es ist sogar zu verwundern, daß er sich überhaupt noch verheirathet, denn er ist schon sechsunddceißig Jahre alt. Es war schon längst ein sehnlicher Wunsch von mir, beste Tante, daß Sie ihn kennen lernen sollten, denn er ist ebettfaUd von ruhigem, gesetztem Tempctameut wie Sie, und mich dlinkt, Sie seilten bej£e an ein ander Gefallen finden/ „Ohne Zweifel/ erwiderte Fanny mit anscheinen dct Gleichgültigkeit. „Du wurdest also gerne hingehen, Frauchen fragte der Oberst. „Nur mit Dir, mein Lieber, und wenn e Dir angenehm ist," gab sie zur Antwort. Oberst Bianchi btüsttte sich gerne mit feiner schö nen Frau und hegte nberdieß eine aufrichtige Freund schaft für Willibald, daher nahm et die Einladung gerne an. Die Obcistin bekundete mehr Interesse an diesem Besuche, als sich mit ihrem sonstigen vor nehmen Gleichmnthe vertrug. Ihr Gatte lächelte über ihre gelegentliche Ankregung, Er.rartung oder Freude, dte sie unter den Zunußunftfn fcuja 7, V und aus dieser selbst an den Tag legte. Aus Furcht vor armen Verwandten und aus einet besondern ei gentlnimlichen Laune und Scheu hatte et es stets vermieden, sie übet iht früheres Leben zu befragen für ihn begann iht Dasein erst mit dem Augenblicke, wo er ihre Bekanntschaft gemacht hatte. Nachdem er ermittelt, daß sie eine Waise war und keine nähe ren Verwandten hatte, welche feine Rechte beeinträch tigen konnten, machte er sie zu feiner Gattin, und suchte zu vergessen und Anderen zu verschweigen, daß sie früher einen andern Namen geführt. Seit sie Willibalds Einladung erhalten, regte sich in Fanny ein wilder unbezwinglicher Wunsch, ihre frühere Heimath wieder zu besuchen, und jenen Freund ihrer Jugend wieder zu sehen, und zu dieser Sehn sucht gesellte sich die freudige aber aufregende Ahnung von einer herannahenden Krisis ein bestimmtes Vorgefühl sagte ihr, sie stehe auf der Schwelle einet neuen unvermutheten Begebenheit, welche die wun derbaren Erlebnisse det jüngsten Vergangenheit nicht hinter sich lasse. Es war ein kalter, regnerischer Abend, als der R^'twaaen des Obersten die Villa der Familie Ley en zu Eisenthal erreichte, welche durch Neubauten zu einem stattlichen Herrenhaus herangewachsen war. Der Oberst hatte seinen Neffen und dessen Gattin in seinem Reisewagen mitgenommen. Willibald empfing feine Gäste an der Thüre, und drängte sie mit einem freundlichen Willkommen, sich aus dem Wagen ins Haus zu flüchten. Auf der Schwelle stand eine junge mädchenhafte Gestalt, auf deren holden Zügen Erröthen und Lächeln mit einander wechselten: Willibald legte den Arm um sie, führte sie der Rittmeisterin entgegen, und sagte beruhigend „Mathilde, dieß ist meine Schwester Htlmitte V Das Lächeln wich von den Lippen der schüchternen Braut, und die Rothe der Verlegenheit glühte auf ihre» Wangen hoher auf, als Helmine einen eisigen Kuß auf die Wangen det künftigen Schwägerin hauchte aber das herzliche Entgegenkommen Auto nietis und Haßfuris verwischte sogleich den tniange» nehmen Eindruck wieder, und rief das Lächeln auf die holden, kindlichen Züge Mathildens zurück. Amalie und ihr Gatte, der dicke Fabrikant Schmid, waten ebenfalls nach Eifenthal gekommen, um Willibalds Hochzeit beizuwohnen beide schienen sich zum unendlichen Nachtheil ihrer höheren intellek tuellen Natur nur der Kultur der thierischen Genüsse hingegeben zu haben, denn sie waren ungemein dick und noch phlegmatischer geworden als zuvor, und machten auf Fanny einen unangenehmen, beinahe abstoßenden Eindruck Schmid's buschige, schwarze Braneit und dichter Bart waren beinahe grau, und Amalieits Haar seht dünn geworden, und in ihrem ganzen Wesen sprach sich nur die stumpfe Selbstsucht zweier Menschen aus, die blos ihrem Bauche zu le ben gewöhnt sind. Willibald spielte den Wirth mit großer Liebenswürdigkeit, allein wie Helmiue vor» ausgesagt hatte, zeichtute er unter allen seinettGäften besonders Eine Person aus, nämlich Fanny. Schon itn Augenblick der ersten Begegnung, als er sie nur in Hut und Schleier gesehen, mochte ihn etwas Be kanntes und Vertrautes in ihren Zügen angesproehen haben alö sie jedoch in eleganter einfacher Toilette beim Abendbrod erschien und et sich mit ihr in ein Gespräch einließ, da srappirte ihn die Ähnlichkeit dieser schönen, regelmäßigen, klassisch reinen Züge und der weichen melodischen Stimme mit derjenigen seiner Pflegerin von ehedem so seht, daß ersteh kaum mehr zu fassen wußte und sich alle Mühe geben mußte, um feine tiefe Bewegung zu verbergen. Auch in Fanny's Seele quollen die Erinnerungen an die Vergangenheit mächtig empor, und ihr Puls schlug heftig beim Klang feiner wohlbekannten Stimme, obwohl Willibalds artiges Entgegenkommen nicht vertraulicher war, als dasjenige, welches et ihr einst im Gartenha ife gezeigt hatte. Dennoch klang in dem Gespräche Beider bald eine verwandte Saite wieder, und zog beide inniger zu einander hin. Wil libald hätte um keinen Preis in der schönen vorneh men Frau die einstige Gattin des armen SchustcrS wieder ersannt oder auch nur vermuthet. Die Aehn lichkeit, die ihn srappirte, war vielmehr so toertmt* rend, daß er sich vergebens fragte, wo er denn eizent» lich dieses edle Profil gesehen habe. „Entschuldigen Sie, meine Gnädige/ sagte er unter Anderem mit einem prüfenden und bewundern den Blick auf ihr klassisch schönes Gesicht „aber Sie können gewiß mir nicht mehr ganz fremd sein ich muß Sie schon irgendwo gesehen haben/ „Das ist seht wahrscheinlich/ entgegnete sie, ohne sich auch nur durch das leiseste Beben ihrer Stimme zu »errathen „Sie sind gereist und wir haben einige Zeit im Auslande gelebt sieht man unter solchen Umständen das Gesicht einer Landsmännin, so ver gißt man es nicht so leicht wieder." „Nicht doch, in den letzten Jahren sind wir uns sicher nicht begegnet/ erwiderte er, "ich habe den Obersten seit seiner Ve.heuathiutg nicht mehr ge sehen, und wir müssen daher früher einander getrof fen haben. Mein Gedächtniß behält menschliche Züge eben so getreulich als Begebenheiten, und hält beide bisweilen für meine Ruhe und Behaglichkeit nur allzu dauernd fest/ „Ich staune über diese Bemerkung, Herr Seyen," erwiderte die Oberstin „wie können Sie, der vom Glück und von der Liebe so sehr begünstigt ist, die Gabe des Vergessend als einen Segen betrachten Wofür könnten Sie Vergessenheit suchen für er littenes Unrecht, oder für Wohlthaten, die Sie An dern gethan haben „Für Unrecht, das ich gethan, und für Unglück und Ungemach, das Andere erlitten haben/ etwi derte er. „Ware es nicht weiser, sich die gewonene Ersah» rung zu Nutze zu machen, als die Erinnerungen, an die Vergangenheit begraben zu wollen?" fuhr Fanny fori. „O ja, wenn ich durch die Erfahrung profitiren kann/ erwiderte er „kann aber das Unrecht, wel» ches ich gethan habe, nicht gesühnt weiden, ist das Unglück, das wir dadurch Über Andere verhängt ha ben, nicht wieder gut zu machen, so bleibt uns nichts Übrig, als die Erinnerungen an die Vergangenheit zu begraben!" setzte er wehmüthig hinzu, und suchte dem Gespräche eine andere Wendung zu geben. Fanny zog sich ziemlich frühe aus ihr Schlaszim met zurück, und schützte Ermüdung vor. Kaum aber grame am andern Morgen der Tag, so warf sie sich rasch in ihre Neiseklcider, hüllte sich in einen dichten Shawl, schlich die Treppe hinunter und ging dem leise hctuntctticfclnben Regen zum Trotze die Allee hinunter, und über die feuchten Wiesen nach dem Garteithäiischcn, das einst die glücklichsten und herbsten Stunden ihrer Jugend ninschlossen hatte. Auf dem Landhansc war noch Alles still und ruhig gewesen, und Niemand hatte ihr Weggehen bemerkt, so daß sie ungesehen das Häuschen und den kleinen Garten errichte. Der Schlagbaum, der den Wald weg noch Hcliborn absperrte, stand noch wie vormals die Hecke, welche das Gärtchen umschloß, grünte im vollen Schmucke jungen Laubes und war höher ge» worden die Gartenthüre stand offen, U»d der kleine Genie» war wohlbestellt, aber das Häuschm schien unbewohnt. Thüre und Läden waren tieyt ver schlossen, aber Alles gut unterhalten die Reben, und die Rosen, welche die Wände umtaufte», trie ben iht junges Laub, und unter dem Dachgesimse zwitscherte» die Schwalben, die dort ihte Nester ge baut hatten. Gedankenvoll setzte sich Fanny »iitcr die grünende Vorlaube, uud ruf sich die Bilder der Vergangenheit wieder ins Gedächtnis-. Wchutiith zog tu ihr Herz ein bei diesen Erinnerungen, und sie benetzte den steinernen Tisch mit ihren Thränen, den ersten, die sie seit dem Tode ihrer Mutter vergossen hatte und cd waren wilde, grollende, bittere Zähren die sie weinte, Zähre», die denjenigen welche sie wei nen, um jeden Preis erspart bleiben sollten. Eine halbe Stunde lang hing sie so ihren Erinnerungen und ihrem Kummet nach, dann stand sie euif und murmelte: „Jenes Unrecht kann nicht gesühnt wer den, jener Verlust ist unersetzlich, und doch kann ich mich nicht entschließen, meinen Groll zu vergessen l* 5 Im Lause des Tages hatte sich das Wettet auf geheitert, und Willibald ließ seinen Gästen den Kaf- Januar 1864. No 19. fee auf der Terrasse ferviren, welche man so eben mit Orangen- und Feigenbäumen besetzt hatte. Man genoß von hier aus eine wunderschöne Aussicht nach nah und fern, übet die Wiesen im Vordergründe und das waldige Hügelland hin, welches sich in mannig« faltiger Abwechselung nach Nord und Ost hinzog. „Was sehe ich? Das alte häßliche Gartenhaus dort unten steht ja noch? Warum läßt Du eS denn nicht abreißen 1" fragte Frau Schmid den Hans Herrn, als sie des bekannten Gartenhauses ansichtig geworden war. Ja, es steht noch, und 6 soll kein Dachziegel daran verändert werden, so lange ich lebe/ erwiderte Willibald, und ein ernster, halb wehmüthiger Schat ten zog flüchtig übet sein Gesicht. Sonderbar 1" erwiderte Amalie „Du bist alffr noch ebenso romantisch und sentimental wie in Dei nen jüngeren Jahren, Willibald? Wenn Helmine sich nicht verheirathet hätte, so stände schon längst kein Stein von dem Häuschen mehr aus dem an dem/ „Helminen sann das Häuschen nun nicht mehr ge ntten, und iht Einfluß darüber hat gottlob aufge hört/ entgegnete Willibald beinahe bittet „laß Du uns jedoch nicht weiter davon sprechen, denn mich dünkt, die Erinnerungen, die sieh an jenen kleinen Fleck Erde knüpfen, dürften {einem von uns Allen angenehm fein/ Dieses Thema verursachte offen bat dem Fabrikherrn eine große Gemüthsbewegung. „Was mich anbelangt/ erwiderte Helmine stolz, so habe ich noch niemals bedauert, was ich damals gethan habe." „Mir dagegen ist jener Vorfall sehr nahe gegan gen, denn ich habe mich sehr um die beiden Leutchen gegrämt, deren Lebenöglück an jenem Häuschen schei terte/ entgegnete Willibald aber laß uns jetzt von dieser traurigen Geschichte abbrechen," setzte er hinzu, denn gerade der Tag, als der Vorabend meiner Hoch zeit, scheint dazu ganz besondeis ungeeignet/ „Ich möchte wohl wissen, was aus der Schusters frau geworden ist/ fuhr Amalie fort, die in solchen Dingen wenigstens Gefühl befaß „sie war beinahe hübsch, aber doch von gemeinem Aussehen/ „Gentig für heute von Schuhflickern und Senti« nvntalität!" tief Helmine spöttisch, stand aus und legte ihren Arm in denjenigen der Oberstin, welche auf der Terrasse auf und abging, um ihre Bewegung zu verbergen. „Wie finden Sie mein Kleid, beste Tante?" fragte fu diese, und'suchte sie in ei» (Se* sprach über Toilette zu verwickeln. Fanny bebte vor Abscheu beinahe zurück die Umschlingung einer Boa constrictor wäre ihr erträglicher gewesen, alö die Berührung vou Helminens schönem weißem Ann allein sie hatte Selbstbeherrschung genug, ihre (Gefühle zu verbergen und Helminen mit demselben® leichmuthe zu begegnen, welchen sie gegen sie immer an den Tag legte Am folgenden Tage wurde Willibald Leyen mit feiner jungen Braut getraut, zu welcher ihn wirklich tint die auffallende Ähnlichkeit mit Franziska Flock hingezogen hatte. Der Trauung folgte ein festliches Mahl, zu dem eine Menge Gäste vou nah und fern geladen waren, und am Abend sollte ein Ball das Fest beschließen. Der Abend dunkelte, das Mahl war vorüber, die Gäste hatten sich theils in dem Garten, theils in den Salons zerstreut, oder auf ihre Zimmer zurückgezo gen, um icjre Toiletten zu erneuen da fuhr eine Extrapostchaise vor dem Laudhause vor, aus wel cher zwei Herren ausstiegen und nach dem Obersten Bianchi fragten. Er ist auf seinem Zimmer und kleidet sich um/ 'agte der Lakai. „Treten Sie einstweilen in's Em pfangszimmer/ ..Bringen Sie dem Obersten diese Karte hinauf, und melden Sic ihm, daß ich ihn in dringenden Ge schäften zu sprechen wünsche/ sagte der Eine der bei den Herren. Der Dienet kehrte bald mit der Meldung zurück, daß der Oberst bereit sei, die Herrn auf feinem him» met zu empfangen und führte sie in einen kleinen Gatten-Salon, wo sie den Obersten und Gemahlin trafen. „Was febe ich Wie kommen Sie hierher, mein liebet Dt. Holtermann?" rief der Oberst dem einen Herrn entgegen, als er in demselben feinen Gc» chästsmann, einen Advokaten aus der Provincial» Hauptstadt, erkannte „was für ein Geschäft veran laßt Sic, mich hier auf dem Lande aufzif'uchen? „Ein Geschäft, das hoffentlich glücklicher enden wird, als mir ahnte, da ich die Reise hierher antrat, erwiderte der Adookat mit einem bedeutsamen Sei» tenblicke auf die Oberstin. „Reden Sie unbefaugefi, lieber Doktor/ sagte Bianchi „ich habe vor meiner Frau keine Geheim» nisse, am wenigsten in Geschafissachen/ Zugleich teilte er den Doktor und dessen Begleiter, einen klei nen jüdischen Banquier aus der Prooinzialhaupt» stadt, seiner Gemahlin vor. „Wohlan denn, Herr Oberst, um die Sache kurz zu machen, und Sie nicht lange der übrigen Gesell» chaft zu entziehen, so sagcu Sie uns gefälligst, ob Zhre Unterschrift unter diesen Wechsel echt ist?" fragte Hcltennaun. Der Oberst fetzte die Brille auf, untersuchte das Papier und eine dunkle Zoritgluth stieg ihm in's Besicht, als er ausrief: „Infam! Diese Unterschrift st gefälscht! Ein niederträchtiger, gemeiner Betrug 1 üiet hat dies gewagt?" Die Entrüstung erstickte 'eine Stimme. „Meine Befürchtung war also gegründet/ er rot» derte der Advokat mit bedenklichem Kopsschütteln.— „Die Sache gewinnt ein sehr häßliches Ansehen, Hr. Oberst. Dieser Wechsel wurde von einem gewissen Erödy dem gegenwärtigen Herrn Hirsch Pappenhei mer verkauft, welcher ihn auf guten Glauben erwarb. Da aber Baron Erödy vor einigen Tagen mit Hin terlassung bedeutender Schulden flüchtig geworden ist, und seinen Gläubigem in Linz erst nachträglich die Augen übet ihn aufgingen, so schöpfte Hr. Pap» penheimer aus dem Umstand, daß Erödy ihm anbc» fehlen hatte, diesen Wechsel ja nicht vor Verfall in Kurs zu setzen, einign Verdacht, und zeigte mit den selben gestern, als mich ein Geschäft in fein Haus führte, unter dem Siegel der Verschwiegenheit, um sich wenigstens übet die Echtheit Ihrer Unterschrift zu vergewissern. Ich vermuthete alsbald eine Fäl schung, und glaubte in Ihrem Interesse zu handeln, wenn ich mich sogleich mit Herrn Hirsch Pappenhei mer ausmachte, um Sie von diesem Vorfall in Kennt niß zu setzen/ Zch kann Sie versichern, daß ich mit jenem Ba ron Erödy, den ich nur von der zweideutigsten Seite dem Namen nach kenne, niemals auch nur im ent ferntesten in Berührung stand," erwiderte der Oberst in der ernstlichsten Entrüstung. „DieS war war mir nur allzu klar," sagte Holter* mann, „und ich würde bereits die nöihigen Schritte gegen Eicty gethan herben, wenn nicht ein Schein von Verdacht da wäre, daß Erödy nicht der Fälscher ist, sondern den Wechsel von einem Andern an Zah liingsstait an einer Spielschuld erhalten hat/ „Und wer sollte dies fein rief der Oberst. „Wenn diese Unterschrift unter dem Wechsel und aus der Rückseite desselben echt ist," versetzte Holter» mann und reichte dem Oberst das Papier noch ein mal hin, so ist es eine Person, die Ihnen zu nahe steht mein verehrter Freund, als daß ich hätte wagen dürfen, so unbedingt mit der ganzen Macht des Gesetzes gegen denselben einzuschreiten/ „Man Niffe iUugust?" tief der Oberst erschrocken, und das Papier entfiel seinen Handen. Sein Scdr^k bewies nur zu deutlich, daß er des Rutnuijtero Un terschritt für echt hielt. Pappenheimer hob das Papier auf und sagte in teilnehmendem Tone: „Herr Oberst, so wahr Gott lebt, es thut mir leid, daß Ich Ihnen so habe alter» treu müssen abet Sie w,rde» mir zugeben, dap es ist keine Kleinigkeit, wenn ich hab dtskontirt 5UÜ0fl. etur Ihrer Unterschrift hin zn fünf Proeent! ött werden mit doch nicht lassen in dem Schaden? sie werden doch bezahle» für den Herrn Rittmei ster „Es gibt in det That nur Eiu Mittel, diese lei dige Angelegenheit beizulegen Jdre Erklärung nämlich/ Herr Oberst, daß die Unterschrift von Ihnen DEß WESTBOTE. TERM»: I *,00 per year, lnrarUhii i„ ,M herrührt und Sie den Wechsel bezahlen wollen! fugte bet Advokat hinzu. „Im andern Falle müßt« die unerbittliche Hand des Gesetzes...." „Genug, meine Herren rief der Oberst mit bei Unerschütterlichkeit eines Brütn« in feinen marmor starren Zügen und blitzenden Augen. „Wofür hak ten Sie mich, daß Sie mir znmnthen, einem Manne det mit Ehren alt geworden ist, der Mitschuldige eines gemeinen Betrugs zu werden? DaS Recht mag seinen Verlauf nehmen ich sage mich los von meinem Neffen, der über unfern Namen Schande ge bracht und sich und feine Familie in's Unglück ge stürzt hat. Ich sehe nur zu spät ein, daß ich eine Schlange an meinem Busen genährt habe, und daß mit noch eine andere Pflicht bevorsteht, nämlich für die unglückliche Familie meine« mißratbenen Reffe» zu sorgen!" (Schluß folgt.) Der 1200 bis 1500 berittene Rebellen griffen Montag Morgen Col. Sibert vom 37. Ohio Regi ment, (4. deutschen) in der Nähe von Charleston»«, Tennessee, an, und erbeuteten einen Zug von Vorrt then, der von Chattanooga nach Knoxville unterwegt war. Der Zug kam in Charlestown an und Col. Si berts Plänklet bestanden einen heißen Kamps mit dem Feinde ehe Col. Long, der die 2te Cavallerie-Divi sion in Calhoun kommandirt, von ihrer Annäherung hörte. Er rückte sogleich mit einer kleinen Streitmacht zu Col. Siberts Beistande übet den Fluß. Die Re» bellen zogen sich zurück, wurden verfolgt und durch ei nen Cavallerie-Angriff in die wildeste Flucht geschla» gen. 121 Gebellen fielen als Gefangene in unsere Hände. Ihre Hanpt-Colonne wurde 5 Meilen weit verfolgt. Col. Long's Verlust bestand in einem leicht Verwundeten. Det Rebellen General Forrestssetzte mit 2000 Mann am Sonntag über den Wolfs Fluß Tenn., und zerstörte mehrere kleine Brücken und den Tele graphen ander Memphis und Charleston Eisenbahn und wandte sich dann südwärts. Eine bedeutend« Streitmacht verfolgt ihn und man hofft ihn einzu holen. Ein Correspondent von der Flotte vor CharleS ton ist ärgerlich, daß man die Flotte der Unthätig keit beschuldigt, »nd versichert, in gehöriger Zeit wer de man schon erfihren, was die Flotte vollbracht hat. Et bietet allen Murrköpfen im Norden eine Wette von 100 Dollars an, daß Charleston binnen 60 Tagen in unserem Besitze fein wird, vorausgesetzt übrigen#,, daß alles dem ausgelegten Plane gemäß von Statte»' geht. Nach dem offiziellen Berichte verloren die Res bellen in der Schlacht bei Chieamauga 2209 Todte, 4780 schwer Verwundete, 10,500 leicht Verwundet« und 1950 Vermißte. In New §)ork wurde am Dienstag ein brttti»' scher Lieutenant verhaftet und nach Fort Lafayette ge schickt. Er stand im Begriffe am nächsten Tage nach' Bermuda abzusegeln. Unter seinem Gepäck sandman eine Briefpost für die Rebellen. Auf dem Dampfboote Cromwell, daS von Re»' Flork nach NewOrleans absegeln wollte, verhaftete der Marschall Hrn. Segur, den früheren Gesandten von San Salvador, nebst dessen Fran, derDicitstmagd und dem Kinde, und noch zwei andere Personen. Die ganze Gesellschaft wurde nach Fort Lafayette gesandt. Unter Segur's Gepäck fand mau einen Frachtschein ür 50 Barrels Schmalz, das mit dem Circassian verschifft werden sollte. Man untersuchte die Schmalz barrels und fand 1000 Ma i ne-Revolver da tin versteckt! Bei der Frau, demMädchenund dem Kinde fand man ebenfalls Revolver versteckt. Alle Gaben, die von Privat-Familien an dle Union Gefangenen in Richmond gesandt werden, neh-^ men die Rebellen bereitwillig an, und befördern sie an die Betreffenden. Aber Verrathe von unserer Re gierung werden nicht mehr angenommen. Verpachtung der Rebellen »Plantagen. Unter der Authorität des General-Adjutanten Thomas sind drei Commissäre, Plantagcn-Commis säte benannt, ernannt worden, welchen die Verpach tung der Rebellenplantagen im Mississippi Thäte, nördlich vom Departement des Golfes übertragen wurde. Es sind dies die Herren Field in Natchez. Col. Montague in Vicksburg und HetiDunt zu Good rich's Landung. Jede drei Wochen treffen sie in Vicksburg zusammen um über die eingelaufenen Pacht gesuche zu entscheiden. Der Pächter muß sich ver pflichten, einen tüchtigen Fcldnegct für je acht Acker cultivates Land zu verwenden, dessen Familie aus der Plantage aufzunehmen und ihm für feine Dien ste $7 ver Monat zu zahlen. Kinder unter 12 Jah ren dürfen nicht auf der PI tntage verwendet werden. Die Lebensmittel für die Arbeiterfamilien sind dem Pachter vorgeschrieben. Der Pachtpreis ist $4 p« Ballen von vierhundert Pfund Baumwolle und Cents per Büschel für Korn und Kartoffeln. Ein gräßlicher Mord —Fran Ruth Bri den, eine Wittwe, hatte eine iht zugehörende Farm in dem Stadichen Ela, Illinois, an einen gewissen William Bell verpachtet und diesen selbst als Kost ganger in ihr Haus angenommen. Seit einiger Zeit waren indessen Streitigkeiten ausgebrochen, die tu den letzten Wochen, als der alten Frau bei eint* zeitweiligen Abwesenheit 8110 aus dem Zimmer ge stohlen waten, eine ernstliche Gestalt annahmen, weil sie Bell als den Dieb beargwöhnte. Am Morgen des 22. d. M. ging ihre Tochter Almeda nach Wau conda zur Schule und liD die Mutter mit Bell allein am Frühstückstische. Zwischen 7 und 8 Uhr hörte ein kleines Mädchen, im Hause nach Hülfe rufen und benachrichtigte seinem Vater davon, welcher sich nach einigem Zögern in Frau Briden's Gehöft begab und diese im Kuhstallt! ermordet fand. Allein Anscheine nach hatte sie gera de gemolken. Ihre Kehle war von Ohr zu Ohr durchschnitten und in ihrer Hand befand stch tin Ra» sinncsscr. Ant Kopfe hatte sie schwere Verletzungen» die ihr wahrscheinlich mit dem dicken Theile einer Axt beigebracht waren. Vom Stalle führten Fuß tapfen bis in ein benachbartes HauS, wo Bell Holz hackte. Eine Untersuchung seiner Schuhe ließ bemer ken, daß diese mit den Spuren genau stimmten. Auch das Rasirmesser wurde als das fein ige ersann. Obgleich Bell feine Schuld auf's Entschiedenste in Abrede stellte, wurde er sofort verhaftet und wird bis zur Fcbrnarsitzung des Schwurgericht« einstweilen in der Jail verwahrt. Die Leichcnbeschaucr, welche den Körper det Ermordeten in Augenschein nahmen, gaben ihren Wahrspruch ab, wie er durch die Verhält nisse bedingt wurde. Ermordung eines Hausirer«. A« »M» gangenen Freitag näherte sich dem etwa fünfzig Mei» Im von Alleghany City, Pa., der PennSviller Plankensteaße gelegenen Zollhaufe ein Pedlerwagen, ohne daß ein Treiber desselben sichtbar gewesen wäre^ Der Zolleinnehtner hielt das Fuhrwerk an und schaut«? in den mit einer Blähe überdeckten Wagen, worin er zu seinem nicht geringen Schrecken die Leiche eine* Mannes entdeckte. Wer der Unglückliche gewesen^ hatte man noch nicht erfahren, da man aber kein Geld in feinem Besitze fand, so drängte sich natürlich die Vermuthung aus, daß der Mann ermordet worden sei, um in Besitz feinet Baarfchast zu gelangen. Rahe res über den mysteriösen Vorfall hat man nicht erfah ren. Cincinnati, 31. Dez. Ein Mam, von Spen cer Township, der keine Lnst hat Soldo* zu werden, erschien vorgestern in Gesellschaft feiner Frau vor der Untersuchungs-Comtnittee in der Provoß-Marschall Office des 1. Districts und machte Ansprüche auf Exemption. „Haben Sie einen Leibcefthler, der Gie für den Dienst unfähig macht fragte der Vorsitzer des Committees. „Ich erfreue mich der besten Ge fundhen/ erwiderte der Applicant, „aber meine Frau leidet am Brnch, wie dieses ärztliche Zeugniß hier beweist und sie ist Mutter von 4Kindern/ Der Vor sitzer schob das ihm vorgelegte ärztliche Attest lächelnd zurück und deutete dem Applicanten an, daß die Feh ler einer Frau keinen Mann zur Exemption berechti» gen, worauf der Applicant sich entfernend mit Entrâ stung ausrief: „Das ist aberdoch sonderbar heißt es de.,» nicht «u der Schrift, daß Mann und Fra» 'ein L.ib und eine Seele sind?/ (.Volksblatt.) sie# \n\n E I N A & I E 8 PUBLISH BItS.