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Der westbote. [volume] (Columbus, Ohio) 1843-1871, June 15, 1865, Image 2

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Der Westbote. :a
Cd lumfc ul^ u n^i 136Ä.
Präsident Johnson mtfc die Radikalen.
5Die Radikalen merken jetzt, daß Präsident John
son nicht nach ihrer Pfeife tanzen wird. Sei»»
Nord Carolina Proklamation, worin er der Eon»
stitution die Ehre giebt und es den südlichen Staa»
ten überläßt, daS Stimmrecht zu regnliren und zu
entscheiden, ob der Neger stimmen soll oder nicht,
hat ihnen die Augen geöffnet. Der Ultra Radika»
le Wendel Phillips, hat sofort gewaltigen Lärm ge
gen diese Richtung des Präsidenten geschlagen und
Senator Sumner hat nicht verfehlt, in einer Rede
in Boston feine Unzufriedenheit über jene Prokla«
»nation an den Tag zu legen. DaS „kleinere Ge
fraß" der radikalen Parthei begnügt sich einstweilen
noch mit einem dumpfen Grollen. Aufdem ganzen
radikalen Hühnerhofe herrscht die größte Bestürzung
die alten Hähne, die seit vier Iahten dem Lande
Befehle vorschrieben, fühlen sehr wohl, daß sic ait
Johnson keine Drahtpuppe erwischt haben, die sie
nach Belieben tanzen, machen können, sondern daß
er selbst Präsident sein und auf eigenen Füßen sie»
hen will, und daß er noch mehr von einem Demyss
kraten ist, als ihnen lieb sei» kann.
Der Washingtoner Correspondent eines NewUos
ker Blattes versichert, daß Präsident Johnson beat
Lande bald noch deutlicher beweisen wird, daß er die
alten demokratischen Grundsätze, die in der (Sensit*
tution ihr Fundament haben, noch keineswegs ver
gessen hat. Die Schwierigkeiten, die ihn umringe«,
gebieten ihm, langsam und vorsichtig voranzugehen
allein jene Radikalen, die noch vor sechs Wccfcen
glaubten, daß sie den neuen Präsidenten control!»*
ren könnten, werden bald zu ihrem Schaden finden,
daß sie sich in Herrn Johnjon gänzlich betrogen ha-
ten. Ehe sechs Monate vergehen, werde die repub»
titanische Parthei völlig gespalten sein. Der Schrei
bcr sagt wörtlich:
„Merken Sie sich was ich sage. Dieselben Leute,
welche während der legten vier Jahre jede Oppoii
»ion qeg'n die Administration als eines der groß
ten Verbrechen bezeichneten und alle Demokraten als
„disloyal" und als „Copperheads" verschrieen bloS
weil sie aus ehrlicher Ueberzeugung anders dachten
wie die Administration gerade diese Leute wer*
den, noch ehe dies Jahr zu Ende ist, die Administra
tion von Andrew Johnson bekämpfen."
Der Correspondent hält sich überzeugt, daß daS
Militärgericht, das jetzt in Washington tagt, das
letzte sein wird, so lange Andrew Johnson Präsi
dentist. Gr schließt seinen Brief mit folgenden
'Worten:
In wenigen Tagen wird der Präsident seine Pro«
klamation zur Wiederherstellung der Ha
beas Corpus Akte in allen nördlichen Staaten
erlassen, damit jeder Bürger sich wieder eines Rech
tes erfreuen kann, das ihm niemals jbätle geraubt
werden sollen. Der Präsident beabsichtigt, daß die
Proklamation die Befreiung der Hunderte von
Männern herbeiführen soll, die ungerechter Weise,
und hauptsächlich wegen politischer Vergehen in Mi
litargesängnisseu schmachten. Das Habeas Corpus
Recht wird diese Männer sofort vor einen Richter
bringen nnd wenn keine gegründete Ursache süc ihre
Verhaftung vorliegt, ihre sofortige Entlassung zur
Folge haben. Mau glaubt, daß dies Verfahren
mehr Befriedigung geben wild als eine Proklama
tion zur unmittelbaren und absoluten Entlassung
politischer Verbrecher. Was das Neger Stimm»
recht tin Süden betrifft, so kann ich Sie und Ihre
Leser versichern, daß der Präsident entschieden da
«38rgen ist und dasselbe nie genehmigen wird, auége*
•si no mm en es ist der Wunsch der intmfsiucn südli
Alchen Staaten."
Wir wollen ernstlich Hessen, daß sich die Voraus
sagungen dieses Korrespondenten erfüllen mögen.
^"Die Vorboten sind gut. Das selbstständige Äuf
^treten des Präsidenten würde das Land mit einem
^Schlage von dem Joche jener Fanatiker und Dema
^gegen befreien, die an ihrer vierjährigen reichen
^Erndte nnd den vergossenen Blntströmen noch nicht
bGgeinig zn haben scheinen, nnd denen es offenbar nicht
*%tm die Wiederherstellung der Union, sondern um
^die Durchführung ihrer eigenen Pläne und der Be*
Afriedigung ihrer Herrsch- und Habsucht und ihrer sin»
öfteren Rachelust zu thun ist. Alle ehrlichen Leute
würden jubeln, wenn Andrew Johnson für diese gc
jährliche Sippschaft ei
it
zweiter John Tyler wer*
den sollte. Die Demokraten würden ihn mit Freu»
siStocn unterstützen, das Land wieder frei anfathnien
»Mu.id die Republik mit festen Schritten auf der Bahn
«ndes Wohlstaudrs und der Freiheit voranschreitcn
IM
^EtwaS vom Tclcgraphc» und feinen Oneel Toms.
©er Tetegraph kann sich jetzt ausruhen. Die
j,^?£epefcheii werden von Tag zu Tag leerer und wäs-
Der Krieg ist vorüber, es giebt scire ge-
^zwonneuen oder verlorenen Schlachten mehr zu be
.richten, die Scnsations-Dcpcschen und die täglichen
Munch
hau ft aden'müssen wegfallen. Während des
.Krieges wurden viele tägliche tüfiher fast aus
^Achließlich durch den Telegraphen geschrieben. Gau-
Spalten voll Depeschen, und etwas cditorieller
^Seuf daran, und die tägliche Mahlzeit war fertig
jund wurde von den Lesern mit wahrem Heißhunger
serschlungen.
Wenn mau zurückblickt, muß man fast erstatt
Sien über den Kraut- und Rüben» Salat, der den
jijj&cjan durch den Telegraphen in den täglichen Blat
^yjterit vorgelegt wurde, nicht zu gedenken der ExtraS
jrtjLititd der romantischen KraNsuppen, die von eist»«
z^^ungsreichen Feld-Correspondenten zurecht gebraut
.^wurden. Diese „schöne" Zeit der Ritter- und Rau*
^l
'jbergeschtchten ist nun vorbei und wir steigen aus den
«.^»lebligcn Höhen der Romantik wieder hinab in die
^jjhüchterue, alltägliche Wirklichkeit. Die lauge Nacht
j-.,t£st vorüber tuid die telegraphischen Gespenster können
mehr ungestraft umgehen. Kein Wunder, daß
-,.^Die telegraphischen Brocken immer magerer werden.
Das was er jetzt zu berichten hat, könnte süglich
die Post abgewartet werden. Die täglichen
Gerichte über das militärische Verhör in Washing*
„iV ptoii und. ,'^eff. Davis sind in diesem Augenblicke fast
z^^hie einzigen Gegenstände, die dem Telegraphen noeh
Einigen Spielraum geben. Heute wird berichtet:
Zeff. DaviS ist in Washington angekommen
tuorgen heißt es er ist nicht angekommen. Heute
rjvi lrdfcft
1,1,8 fctr
lie Woche verhört werden morgen lesen wir: er
^r 'jtrird erst nächsten Sommer verhört werden. Und
'^{o geht der Humbug von Tag zu Tag rett.
Alle verständigen Leute sind schon lange zu der
Ueberzeugung gekommen, daß das ganze telegraphi
System, wie es hier zu Lande „verübt" wird,
.^f.V'N'e „Gemcinschädlichkeit" ist. In den meisten Fäl
lett würde eine viertel oder eine halbe Spalte genii
eil, um alles zu melden, was telegraphisch zu niel
en nothwendig ist. Statt dessen wird dem Leser
jeden Morgen ein Spalten langer Mischmasch von
ganz unverdaulichem Blödsinn vorgelegt und es
ihm zugemiuhet, daß er sich die tin gen daran
V zperderben und seinen Vestand dadurch verwirren
u' -Loll. Statt Thatsachen erhält er leere Gerüchte und
'zseft die einfältigsten Gerüchte, mit noch einfältigeren
'»^5 ptandglossen und er muß sich durch den ganzen Wust
hinfcurdjaibcitcn um ein paar Körnchen zu finden.
Weil wir gerade über diesen Gegenstund plau
dem, dürfen wir nicht vergessen, einer Arbeiterklasse
&»"1tn set tiefes Mitgefühl auszusprechen, an die wir
ièjmmet schmerzlich erinnert werden, wenn wir die
täglichen Morgenblätter öffnen. Ihre Leiden star
m^ ?ßjjcn uns wie stumme Ankläger aus de» endlosen Te
kegraphen Spalten entgegen. Wir meinen die S e«
,rMex
au
1
W*
-K0»
'ctl Morgenblättern. Min spricht soviel
j, \|on „Humanität", von der Verbesserung der Lage
... »er Arbeiter, von der schwarzen Selaverei ti. s. w.,
.s&cr an sie denkt Niemand. Sie sind in der That
|it ittißtii On eel Toms der Gesellschaft. Seht,
teie sie dastehen, beim grellen Gaslicht an ihren Setz
,,-f listen, bis 12 Uhr Mitternachts, ja oft bis 1 oder
2 Uhr Morgens und sich die müden Augen ausgii-
Fen, um daS telegraphische G.krizel herauszubnch
^stabiren und dann, wenn sie ihre Aufgabe endlich
erfüllt haben, wie sie dann heimhiifchen mit gefchwol
"%ne:i fingen, wie Schatten oder Gespenster und ih
#e Schlafstellen beim grauenden Morgen aussuchen,
^tftan braucht kein Doetor zu sein, um zn begreifen,
laß sie sich bei solcher fortgesetzten, anstrengenden
Nachtarbeit nicht bloS die Augen, sondern auch die
Gesundheit überhaupt verderben müssen. Noch be
lau.rnèwerthere weiße Oneel Toms sind die Ueber
fitzer der telegraphischen Berichte an den täglichen
Hienischen Blättern. Gott schütze jeden ehrlichen
^Vieiischeu vor dieser leiblichen und geistigen Tortur!
Alles das könnte vermieden werden, lue
tut der Te
Hgraph bloS Thatsachen in der Kürze berichten und
Abends zu gehöriger Zeit seine Buden schließen
wollte. Die Welt würde nichts dadurch verlieren,
sondern viel dabei gewinnen. Es ließe sich viel über
diesen interessanten Gegenstand schreiten es ließe
sich nachweisen, daß der telegraphische Mischmasch
den gesunden Geschmack verdirbt und die Denkfä
higkeit trübt aber wir wollten die Sache blos an
regen. Vielleicht findet sich eine fähigere Feder, die
tiefer darauf eingeht.
General Sherman besuchte am Donnerstag die
große Fair in Chieago und wurde mit stürmischer
Begeisterung empfangen. Auf die warmen Begrü
ßungeii antwortete er durch eine kurze, aber inhalt
reiche Rede. Nachdem er feiner tapferen Soldaten
rühmlich erwähnt hatte,' die mit 20 Psünderu und 12
Pfändern zum Süden gesprochen haben, ließ er die
folgenden beherzigenswerten Worte folgen:
„Nun ist das alles vorüber Nun ist alles Frie
den von hier bis zum Golf, und Sie, meine Her
ren, wissen besser was Sie zu thun haben werden,
als ich es Ahnen sagen kann. Statt zu zerst ö
ren, müssen Sie ausbauen. Statt zu be
leidigen, müssen Sie versöhnen und erntuthigeu.
(Lanzanhaltender Beifall.) Statt zu zerstören,
müssen Sie Denen beistehen, die bereit sind, ein
so vielfach verschiedenes Land wie das unsrige,
wieder aufbauen zu helfe». Sie können nicht er
warten, daß das Volk von Louisiana oder von
den Carolinas so denken sollte, wie Sic denken.
(Beifall.) Alle Partheien haben ihrcVorurthei
le und Sie sollten und müssen dieselben respeeti
ren, wie die Übrigen respeetirt werden. Mit die
ser einfachen Vorsicht ist keine Gefahr vorhanden,
'daß der Frieden, dessen wir uns jetzt erfreuen, in
unseren Lebenslagen wieder gestört werden wird
und wir können die Zukunft unseren Kindern über
lassen."
Das sind beherzi'genswerthe Worte au? dem Mun
de des tapferen Generals. Sie predigen Mäßigung,
Milde, Versöhnung sie verdammen die Galgen
und Rache-Politik unserer radikalen Fanatiker. Ist
es nicht bezeichnend, daß alle unsere berühmten Ge
neräle, die im Fide wirklich etwas geleistet haben,
wie Sherman, Grant, Sheridan, Logan, Blair it.
s. w., diesen conservative» Standpunkt einnehmen
während jene Generäle, die sich im Felde als ent
schiedene Humbugs erwiesen, die Hunters, Butlers
und Consorken, sich auf die Seite der radikalen
Schreier stellen Ihre Politik läuft auf das Z e r
stören hinaus, während Sherman wohlweislich
daran erinnert, daß jetzt die Zeit des Zerstörens vor«
über und die Zeit des Wiederaufbauens der
Union gekommen ist.
Gewichtige Stimmen ans dem republikanischen
^ager.
In einer andern Spalte unseres heutigen Blattes
thsilen wir einen sehr lesenowerthen Artikel aus der
New Uorker Tribune mit.
Ueber dasselbe Thema hielt der bekannte Aboli
tionist, Gerrit Smith, am Donnerstag in New
2)crk eine Rede. Smüh ist als einer der hervorra»
gendsten und entschiedensten Abolitioiiistcit des Lan
des bekannt aber er ist, was leider viele nicht sind,
ein ehrlicher Mann, und kein Heuchler, kein
Bluthund. Den folgenden kurzen Bericht feiner
Rede finden wir im New Yorker Journal vom Frei
tag. Wir bemerken noch einmal: Der Alaun, der
diese vernünftigen und humanen Gedanken aus
spricht, ist kein „Copperhead', sondern ein Abolitio
n i s a e e i n e i e a n n
e i S i i o o e Institut.
Trotz der schwülen Temperatur hatte sich gestern
Abend eine sehr zahlreiche Versammlung im Coo
per-Institut eingefunden, um die Ansichten Gerrit
Smith's in Bezug auf eine versöhnliche Politik und
einen daveruten Frieden zn hören. Präeis 8 Uhr
erschien der Redner und begann mit seinem Vortrage.
Er beklagte, daß es im Norden so viele Leute ge
be, die den Süten wegen Verrathcs bestrafen und
auf blutige Rache dringen wollen. Da der Süden
sich unterwerfen habe, solle weiteres Blutvergießen
und weitere Bestrafung eingestellt werden. Der
üden habe genug gelitten. Sein Eigenthum sei!111
zerstört und er der Noth und dem Mangel preioge
geben. Utbrizens habe der Noiden kein Recht,
nachdem er den Süden als kriegführende Macht au
erkannt hatte, demselben wegen Hochverrathes den
Prozeß zu machen. Zwischen dem Norden und dem
Süden haben formelle und informelle Frtetensun
terbandlungen stattgefunden. Herr Smith eitirt
Aussprüche von Vat?el, Hallaur, Macaulay, Wel
ker, Lieber it. A. Edmund Burke habe einst gesagt:
,3ch weiß nicht, wie ich eine Anklage Akte gegen
ein ganzes Volk auffetzen soll."
Gegen die Begnadigung der Südländer spricht
sich Herr Smith deßhalb au?, weil er, wie er sagte,
nicht gewillt sei, daß man für alle späteren Zeiten
sagen könne, Millionen seiner Landleute seien be
gnadigte Verräther gewesen.
Eine große Rebellion, ei» Bürgerkrieg müsse stets
der ausiichtigen Ueberzeugung der Menge von der
Gerechtigkeit ihrer Sache entspringe», l^o sei nicht
mehr als gerecht, atizmuhmcit, daß die Massen des
Südens, als sie sceedirten, von der Gerechtigkeit ih
rer Sache und der Weisheit der von ihnen einge
schlagenen Schritte tief durchdrungen waren.
Amnesticproelamatioiicn seien bei einer Revolte
am Platze, nicht aber bei einem auswärtigen Kriege
oder einem Bürgerkriege.
Der Redner ist der vollkommenen Ueberzeugung,
daß ein Bürgerkrieg unter die völkerrechtlichen Be
stimmnngen komme. Er könne daher nicht glan
ten, daß die Amerikanische Regierung ernstlich beab
sichtige, das gegebene Wort zu brechen und die be
zwttügencn Gegner schließlich wegen Hochverrates
zu Prozessiren. Einen schmählicheren, schimpfliche
ren, unverzeihlicheren Wortbruch sentit er sich nicht
denken.
DerRedner fragt, weshalb man nach noch mehrBlut
schreie. Wephalb den Süden zur Ver^iveiflnng
bringen und im Norden den Geist des Unf.iedcns
in verstärktem Maßstabe hervorrufen (Sin großer
Theil des nördlichen Volkes sei der Ansicht, daß man
kein Recht habe, Kriegsgefangene des Verrathe) zu
zeihen nnd sie dafür zur Rechenschaft zu ziehen.
Der Geist der Rache fvi ein vertciblicher. Wäre
Lincoln am Leben geblieben, so wä:c durch seine
Kriedtnsvolitik Niemanden ein Haar gekrümmt wor
den. Der Redner zog sich unter lautem Beifall
zurück. Hcrr Grcelcy von der N. §). Tribune hielt
sodann eine ktir^c Ansprache, i» welcher er i» der
Hauptsache den Ansichten seines Vorredners bei
pflichtete. Er ist dafür, alle Solche, welche die
Kliegszebräiiche verletzt, Gefangene ermordet oder
ausgehungert haben, zi pro^essireii, gleichviel ob sie
der nördlichen oder südlichen Armee angehören.
Herr Greeley ist der Ansicht, daß man keinem der
parelirten Kriegsgefangenen wegen Verraths den
Prozeß machen und zum Tode veruriheileu kann,
ohne sich eines Treubruches der schimpflichsten Art
schuldig *tt machen. Man müsse annehr.cn, ja so
gar beweisen, daß die Kriegsgebräuche in dem nun
beendigten Kampfe maßgebend waren. Unter dem
Kriegsreckte kenne man weder einen Wolf noch ei
nen Piraicn pro^essiren. Hoffentlich nerde man
die Verletzet derfttie^egebtänche pro^cssirc» und ver
urtheilen. Dieses könne aber nicht geschehen, oh
n e a n z u n e e n u n z u e w e i s e a i e u
a i I i K i e s e e u e i e s e i i
e s U e e e i k o u e u i n e K a e
maßgebend waren. Dieses bewiesen, könne
man die Leute, welche zufolge der Kricg?gebrä»che
parolirt wurden, nicht nehmen und sie wegen Ver
rathS verurlheilen und hängen.
^Präsident Johnson mit Vernichtung bedroht.
Der große Aboliiionist, Demagog und CongreßRe
präsentant Ashley vom Toledo, Ohio, Distrikt hielt
kürzlich an seine Freunde und Anhänger tu Toledo
eine Rede. Er erzählte unter Andern», daß es ihm
und seinen Freunden gelungen sei, den Präsidenten
zu bewegen, die Amnestie Proclamation nach ihrem
Geschmacke einzurichten aber was das Neger
Stimmrecht anbetreffe, so habe er mit dein Präsiden
ten nichts ausrichte» können. Und da»» ließ er die
folgende Drohung folgen: „Die Anti Sclavcrci
Parthei hat die alte Whig- und die alte demokrati
sche Parthei zerstört und sie ist entschlossen, jrde Par
bti und jeden Mann zu zermalme», der sich gegen
die allgemeine Befreiung des Landes auflehnt."
Uebrigens gab er seinen Freunde» den Rath,
eiiishvcile» noch abzuwarte», „mit Musigung und
Ernst," und mit Hülse der Preise werde Präsident
Johnson vielleicht noch herumzubringen sein, wie
Präsident Lincoln nach zweijährigem Kampfe von
den Anti-Selaverei-Leuten auf den rechten Punkt
gebracht worden sei.
Nun, es scheint, daß die Fanatiker von Ashleys
Sorte bald tnnc werden müssen, daß Johnson sei
'.itn eigenen Kopf hat und nicht so leicht zu leiten ist
wie es bei Lineol« der Fall war.
I
nach New Orleans abging, seine alte Heimath in
Perry County, Ohio. Herr Fink, der demokrati
sche Congreßiiianii, erbot sich, den General bis nach
Lancaster zu begleiten. Sheridan nahm das Auer
bieten an. Als dies die „Extra Loyalen" hörten,
arrangirteii sie sofort eine Escorte, die den General
i s a n a s e e e i e n s o e e e n e a w o e
aber nichts davon wissen und fuhr am nächsten Ta
ge mit Herrn Fink und einigen Freunden in einem
Buggy nach Lancaster. Daß der berühmte Generat
in Begleitung eines Copperheads fahren sollte, das
ärgerte die Extra Loyalen so mächtig, daß einige,
einem glaubwürdigen Berichte zufolge, ßtAitt Haa
ren betommen haben sollen.
(Au» der
I
ließe», „Krieg gegen die Acr. Staate» zn führe»
und den Feinden derselben anzuhangen und mit
Rath und That beizustehen", sich dieses Verbrechens
schuldig gemacht haben und das Gesetz hat die To
desstrase darauf gesetzt. Nicht eine Seele weniger
als zwei Millionen amerikanischer Männer
und Frauen haben auf diese Weise die Schuld des
Verrathes auf sich geladen und sich dadurch dem.
Tode durch Henkershand, als der gesetzlichen Be
strasttüg für ihr Verbreche», ausgesetzt. Sie haben
nun aber ebensowenig tut Sinn, als wir, vorzu
sehlagen, daß alle diese Männer, Frauen, Knaben
und zUiädchcii aufgeknüpft werden die größte Zahl,
die uns je von Einem aus Ihrer Schule, als „zum
Hängen geeignet" vorgeschlagen worden ist, war
fünfzig tausend, was Einer aus vierzig Schul
digeu ist. Andere habe» diese Zahl auf fünf tan
send, ei» tausend und noch niedriger reducirt. Nun
denn, welches Recht haben Sie, der Sie vorschla
gen, ein Vierzigste!, oder etil noch viel geringeres
Verhältniß der Schuldigen zu hängen, uns gegen
über den Entrüsteten zu spielen, weil wir alle Re
bellen genau so behandelt sehe wollen, wie Sie die
ungeheure Mehrheit derselben behandelt zu scheu
wünschen. Wo ist den» der Unterschied im Ptineip
zwischen uns? und welcher von uns legt die größte
Eonsisteiiz au den Tag?
Hr. Smith sagt ferner:
„Es ist meine Ansicht (und ich glauke nur die
Gefühle Tausender Jlnèr Leser auszudrücken), daß,
wenn die Führer der Rebellion kein Verbrechen be
gangen haben, es ungerecht ist, sie eine Untersuchung
beste Yen und gefangen halten zu lassen wenn sie
aber ein Verbrechen begangen haben, dann ist es
ebenso ungerecht, sie n»be»irafl entschlüpfe» zu lassen."
K S w o e S i i e e a e n
Verrath begangen ebenso aber auch die Nachfol
ger und doch begünstigen Sie die Nichtfreftrafung
der Letzteren, in klarem Widerspruch mit Ihrem
eigenen Grundsatz, daß „wenn sie ein Verbrechen
begangen haben, es ungerecht isi, sie unbestraft ent
s s e i z u a s s e n e e i e S i e I e i e
„Freiausgehenlassen" der ungeheuren Mehr
so werde» Sie u»sere Stellung bezüglich des
Restes gerechtfertigt habe».
Höre» wir Hrn. Smith noch einmal:
„Vor wenige» Tage» wurde unsere Raison durch
die Nachricht von der Ermordung unseres edlen
Piäsidenten erschüttert kurz darauf aber freute sich
das Volk über die Kunde, daß der Meuchelmörder
getödtet worden sei und jetzt sieht es der Behaup
tung der Gerechtigkeit im Falle der Verbündeten des
Letzteren hoffnungsvoll entgegen. Und doch, wird
irgend Jemand sagen, daß sie den Tod mehr ver
dient haben als Diejenigen, welche den Tod von
Hundertlausenden der edelsten und tapfersten Män
ner des Landes verursachten?"
Ja, Herr Smith I Sie selbst stellen ja eben
diese Behauptung auf. Sie verlangen dicHiurich
tung aller Meuchelmörder, ohne eine Uiiierschn
dnng zu machen, während Sie blos „die Führer"
der Rebellion bestraft wissen »volle« Dadurch ver
kündige» Lie Ihre eigene klare Auffassung eines
radicaleu moralischen Unterschiedes zwischen Rebel
lion und Moid. Indem Sie so Ihre eigene Lehre
widerlegt haben, Halen Sie und die Mühe erspart.
Die eivilisirteWelt ist län.zst darüber einig, daß,
während die Todtnng von Menschen, um eine Re
beUicu zu unterdrücken, vollkommen gerechtfertigt
werden kann, die Hinrichtung der Rebellen, nach
gin sicher Unterdrückung ihres Aufstandet eine
Maßregel von sehr zweifelhafter Zweckmäßigkeit
und fraglicher Humanität ist. Oestieich todtste viele
Tausende von llnguren bei Unterdrückung des Kos
suih'fchut Aufstände«, und Niemand nahm Anstand
dar»» es hing blos dreizehn der milnänscheit
Führer, welche sich mit Görgey bei VilagoS ur.be
dingt ergeben bauen, und ein Schrei des Abscheus
erschallte durch die ganze christliche Welt. Ange
nommen, diese Leute hätten sich unter denselben Ka
pitulations-Bediiigungen wie Lee, oder Johnston,
oder Tick Taylor oder Kirby Smith ergeben und
wären dann prozcsiirt, verurtheilt und gehangen
worden, so würde Oestreich bis au's Ende der Welt
als meineidig und ehrlos verwünscht und veflucht
werde». I» dieser Hinsicht ist der Uitheilospruch
der Weltgeschichte bestimmt und überwältigend.
(Ziehe waö sie in Bezug auf die Hiuiichtung des
Marschalls Ney unter de» Boiirboiie» i» 1815 sagt.
Und doch war deiielbe gerade ein so eitbrüchiger
Verräther wie Robert E. Lee, und nicht halb so gut
durch KapitnlaiionS-Bedingungen geschützt.)
Wen» wir einsehe» konnten, in welcher Weise
das Auskui'ipseu einer Anzahl derjenigen Rebellen
sübrer, welche nicht durch eine militätische .ftapi
filiation gedeckt sind, entweder den Schwarbe» oder
den armen Weißen des Südens zu ©nie kommen
würde, so mochten wir uns darein fügen denn die
Gleichstellung und Erhebung einer Race gilt uns
höher, als irgend welches Dutzend Menschenleben.
Allein es scheint uns, als ob das Hängen von Min
ner» in kaltem Blute, wegen keines anderen Ver
brechend als zu Boden geschlagener, nicdergcbrochc
ner Rebellion, blos da^it diene» würde, dieselben
dem G.dächt»iß ihrer Nachfolger theuer zu macheu,
die fiiihcrcn Rebellen gegen die Union und die Uii
»ctsiüiur und Vertheidiger derselbe» aufzureizen, und
den Haß und die Rache dieser Rebellen gegen dieje
itige Klasse von Unioiiistcn hei vorzurufen, welche
immer noch ihrer Wuth ausgesetzt sind, nämlich ge
gen die kürzlich emaneipirten Lchwarzeu. Unserer
Ansicht nach würde das Ausknüpfe» von sechs Re
bellen, blos weil sie Rebellen waren, den Ted
vieler Tausende von Befreiten, durch Entbehrungen,
Hungersnoth und Gewaltthätigkeiten, hervorrufen
und der Erhebung ihrer Klasse zum Bürgerrecht und
zur Theilnahme an der Regierung ihrer respektive«
Staaten ein sehr bedeutendes Hinderniß in den Weg
stellen. Deßhalb (und aus andern Gründen) sind
wir unwandelbar dagegen.
Um unsere Idee vollständig in den geistigen Be
reich des Hrn. Smith zu bringen, wollen wir die
selbe folgendermaßen ausdrücken: „Es sind immer
noch große gescllschasilichc Verbesserungen im Süden
zu bewerkstelligen V rbcsseriingeii, welche wir für
die höchste Wohlfahrt unseres Landes und tin seres
gesamuiteu Volkes als wesentlich nothwendig erach
te». Wir febeii nicht ein, wie diese Veränderungen
ohne kräftige Mithülfe des Südens zu erzielen sind
und, wo eine Liebes-Arbeit gethan werden soll, er
achten wir einen Lebenden für zehnmal mehr werth
als zwei Todte. Sie kennen nicht Männer hängen
(selbst nicht durch Stellvertretung) und da»» aus
deren fernere Mitwirkung nnd Unterstützung rech
nen und wir bedürfen des herzlichen Wohlwollens
und der thätigen Hülse so vieler südlicher Männer
als möglich, um die südlichen Schwarzen in dieje
»ige Stellung zu bringen, welche für das Möhler
gehen aller Klassen und jeder Seetion ein wesentli
ches Bcdingniß zu sein scheint. Darum (miter an
dern Gründen) iinfet Auflehnen gegen daS Hängen,
SL II
besuchte neulich, ehe er
9Zero Jorker Tribune vom 7. I»»i 1865.)
Hängen oder nicht Hängen.
Wir haben weder Zeit noch Raum zur Erläute
rung aller der Mißverständnisse, falschen Angaben
und Beweise geistigen Durcheinanders, welche uns
täglich in Bezug aus die vorgeschlagene Hinrichtung
gewisser Hanptansührer der unterdrückten Rebellion
zugesandt werden doch scheinen einige der schäd
iichsteit einer ernsten Betrachtung lveith zu sein.
So z. B. beehrt uns ein Herr A. I. Smith von
Danville, Pa., mit einer sorgfältig ausgearbeiteten
falschen Auffassung Alles dessen, was wir über die
seil Gegenstand gedacht oder gesagt haben, wcßhalb
wir einige beachtensiverthe Punkte aus dciselben
näher beleuchten wollen. Er sagt:
„Die Führer der Rebellion sind nach der Consti»
tution (wie auch vor einigen Tagen in einem Leit
artikel Ihres Blattes gezeigt winde) des Verraths
schuldig, wofür sie nach dem Gesetze die Todesstrafe
erleiden sollten und tvenil dein so ist, warum soll
nicht Gerechtigkeit gehandhabt werden
A n w o N e i n e S i i e o n
stitution sagt nicht, daß „die Führer" im Be
sonderendes Verraths schuldig seien sondern daß
lallt unsere Landsleute, welche es steh freikomme»
oder irgend Etwas, was dem Hängen gleichkommt,
in diesem Falle!
Kriegerisch.
Die Depeschen von gestern Mor­
gen lauten sehr kriegerisch. Erstens heißt es, daß
unsere Zliegieruug der Königin von Spanien ange
kündigt hat, daß das ehemalige Rebellen Raubschiff
„Stonewall" ausgeliefert werden muß. Zweitens,
daß Präsident Johnson nicht gewillt ist, die Ens
schädigiings.Ansprüche gegen England in Betreff
der Verwüstungen, welche die in England gebaute»
und ausgerüstete» Rebellen Schisse anrichteten, so
mir nichts dir nichts auszugeben, sondern daß nö
thigenfalls diesen Forderungen mit dem Bajonnete
Nachdruck gegeben werden wird. Drittens, daß
man Napoleon benachrichtigen wird, daß seine Ein
Mischungen in die Angelegenheiten Mexicos nicht
länger geduldet werden können, daß er nicht blos
keii e Truppen mehr hinschicken darf, sondern daß
er auch die in Mexico stationirten französischen und
östreichischen Truppen zurückziehen und es dem Vol
ke überlassen muß, ob eS eine Republik oder ein
Kaiserreich haben will. Wir geben diese Nach
richten, ohne einen Eid daraus zu leisten.
Zustände im Enden.
Der Krieg ist für uns
Talbot County heimsuchten, die mit Baumwolle ge*
füllten Vorrathshäuser in Brand steckten, alles mit
nahmen was nicht iiiet und nagelfest war und oben»
drein noch die empörendsten Verbrechen an den wei
ßen Frau en begingen. Die Bürger fchaarten sich
nachher zusammen, finge» de» Hauptmann von der
Bande und eine Anzahl feiner schwarzen Gesellen,
die ohne Verhör getödtet wurden. Aus der anderen
Seite wurden iii der Nähe von Maeon sechs frühere
Sclaven, die sich übermüthig gegen ihre ehemaligen
Herren betragen hatten, erschossen. Es wird noch
lange Zeit dauern, bis überall im Süden geordnete
Zustände wieder hergestellt sind und die Negerirage
ist mit der bloßen Freierklärung der Sclaven noch
ktinesweges erledigt.
Soldaten gegen Neger.
s e n e ö e v i e e v e e z I n
Cincinnati hat sich am Dienstag Abend wieder ei
ner jener Unglücksfälle ereignet, die dem amerika
nifchen Leicht sinne zuzuschreiben sind. Cincinnatier
Blätter berichten den Vorfall wie folgt:
An der ytortffite der Lonqworih Straße, drei
Thüren östlich von Park Straße, stand ein altes,
baufälliges Gebäude, das in der letzten Zeit als
Exer^ir- Kaserne (Armory) des 7. Nationalgar
den-Regiments benutzt wurde.
Aus diesem alten, baufälligen Gebäude siel es den
Leuten ein, ein neues Dach, oder besser, noch ein
Stockwerk zu bauen, doch die schwachen alten Lehm
wände keimte» die Schwere des Neubaus nicht tra
gen und als gestern Abend zwischen 9 und 10 Uhr
eine Compagnie des besagten Regiments mit Exer
jiren in dein Gebäude beschäftigt war, da gab es
mit einem mal einen Krach, als ob der Blitz in
das Gebäude eingeschlagen. Die Bürgeruiili^
blickte nach oben und sah, daß sich die Mauern nach
einer Seile biegen. Die Cxcrzircnden warfen ih
re Mut fe ten weg und eilten zur Thüre hinaus.
Sie hatten noch nicht Alle das Freie erreicht, als
das Gebäude einstürzte 1
Alexander Miste, Exereirmeister und 19 Jahre
alt, wurde von de» herabfallenden Steinen und
dem Schutt am Kxpfe schwer verletzt und besinn
iiiig-los in die gegenüber liegende Kirche getragen,
wo er nur noch etwa eine halbe Stunde lebte und
alsdan» die Augen auf immer schloß.
Capitain Ruffel vo n bcsagtciiRegimciite kam mit
einem Beinbruch davon und Lieutenant Diiulap er
hielt eine so schwere Verletzung atu Kops, daß man
an feinem 'Aufkommen zweifelt.
Am schmerzlichsten traf das traurige Ereignis?
Hrn. Frank Vonderheide. Sein Haue, das er
vor nicht langer Zeit gekauft, steht durch einen et
IVa 6 oder 8 Fuß weiten Gang getrennt, in der
Nachbarschaft jenes eingestürzten Gebäudes und
dieses stürzte gegen die Wand seines Hauses mit
solcher Gewalt, daß es die besagte Wand eindrückte
und im nämliche» Augenblicke traten Frau Vonder
Heide mit ihrem Kinde auf dem Arme, die 72
alte Frau Presse! uud die Schwester der Frau Von
derheide, Mcs. Ropermaun aus d»m Hause und
alle drei Franc» sowie das Ki»d wurden unter dem
Siein- und Schutihauseu begrabe».
Frau Presset und Frau Vonderheide wurden
schauderhaft zermalmt, als Leiche» uud Frau Ro
permanu und das Kind schwer verletzt aus dem
Schutthaufen herausgezogen. Dr. Gerwe erklärt
das Auskomme» des lindes als zweifelhaft und
wen» die ander» verletzten Personen aufkommen,
so werde» sie zeitlebens Krüppel bleiben.
Herr Vonderheide befand sich in gemüthlicher Ge
sellschaft beim Debattir Club im katholische» In
stitute und hatte eben die Rcbncrbiibne betreten, um
seine Ansichten über einen gewissen Gegenstand zu
äußern, als ein Nachbar seines Hauses in die Hal
le gestürzt kam uud ihm die Schreckensbotschaft
brachte!
Wiederbelebung des Handels in Nord CaroU
na.
Der „Wilmington Herald" vom 3. Juni
schreibt: Die Masse von Gütern, welche gegenwär
tig in unsern Lagerhäusern aufgespeichert sind, und
hauptsächlich aus Baumwolle, Harz, Terpentin u.
s. w. bestehen, setzt die hier anwesenden nördlichen
Unionisteii in Erstaune». Wo alle diese Dinge ge
steckt habe», scheint Niemand zu wissen. Noch vor
eh» Tage» stände» alle Arte» von Fuhrwerken aus
den Straßen. Seitdem aber die Handelebeschrän
klingen ausgehoben, sind alle Vehikeln in Requisi
tion gesetzt worden. Der Verschiffung dieser Güter
nach dem Norde» sieht nun nichts mehr im Wege
nnd Tie, welche der Meinung gewesen, daß vorerst
nichts mehr im Süden zu haben sei, «erden sich an
genehm überrascht finden.
I. (F. Bre cki nridge soll glücklich in Euba
angekommen sein. W i e er detèfrt» das
bleibt vorläufig Geheimniß.
im Norde» vorüber bis auf das Bezahle» der
Schulde». Nicht so im Süden. In manchen Ge- gegangen
geudcii müssen die Zustände gerade zu trostlos sei». Zcngcn woh.ie über 25 Meile» von Washings
Ganze Strecken sind verwüstet, die Vorräthe auf- entfernt.
gezehrt und es fehlt sogar an Saatkorn, an Pser- Nach kurzer Vertagung wurde John Whart
de« und de» nöthige» Ackergeräthe». Die Neger ans den Zenzenstand gerufen und sagte, der Ans
haben die Plantagen verlassen, drängen sich nach den klagte Arnold habe vom 2 bis zum 17. April
Städten und wollen nicht mehr aibeiten, weil sie Fort Monroe siir ihn gearbeitet und sei sehr fleis
frei sind. Unter ihrer Freiheit verstehen sie die Frei- und anstellig gewesen.
heil zu fanllenzen und sie bilden sich ein, es müsse Hr. Swing beantragte, daß die Uebersetzung
nun jeder Tag ein Sonntag sein. Von K'ndesbei- an -eblich bei Morchcad City, N. C., gefundenen,
n e u a u e w ö n i n e n a i n e i n z u e e n u n i Z e i e n s i e s i e e n e n i e s e s a u s e e
re Herren siir sich sorgen zu lassen, wird es ihnen ster gestrichen werde, weil derselbe untrügliche Z
schwer, sich in die neue Ordnung der Dinge zu si't- chen der Erdichtung an sich trage und weil weder k
gen. ^Schlimmer als das noch, verlegen sich viele Schreiber desselben bekannt, noch überhaupt bewi,
auf's Stehle» und Plündern nnd verüben die cm- seit sei, daß irgend ein an der Verschwörung Beth
pörendstcu Gcwaliftrciche. Der Maeon, Alabama, ligter denselben jemals gesehen habe. Der Antr
Telegraph klagt über diese Zustände jämmerlich und wurde natürlich von dem Gericht verworfen.
führt einen Fall an, wo 47 Neger unter Anführung Da die Vertheidiger keine weiteren Zeugen l,
eines weißen Schurken (eines früheren Rebellen! der Hand hatten, so wurden von dem Geri.'
Soldaten) die Wohnungen einer An vi
hl Bürger in mehrere Belastungszeugen vorgerufen Die Anist
—Washington, den
10. Juni. Seit der Ankunft von Sherman's Ar
inee iii dieser Nachbaifchaft, sind viele Angriffe von
Seile» der Soldaten auf Neger vorgekommen. In
manchen Fällen sind einzelne Neger ernstlich verletzt
worden und es wurde oft nöthig, die Profoßgarde
zu Hülfe zu rufen. Die gefährlichste Schlägerei
dieser Art kam jedoch diesen Morgen ganz im Her
zeit der Stadt vor. Etwa 2UU Soldaten vom 20.
Armee Corps machten mit Prügel», Steinen, Aer
teii und Revolvern einen desperaten Angriff auf die
Neger, welcher bedeutende Vc wüstung und Zerstö
rung zur Folge hatte. Häuser wurden ausgebro
chen, Mobilieit in Stücke zerschlagen, Frauen und
Kinder zu Boden geschlagen, Männer durchgeprü
gelt und beraubt. Die Neger flohen anfangs in
Schrecke» und Verwirrung, sammelten sich aber spä
ter, worauf ei» ziemlich heftiger Kampf erfolgte, dem
erst nach der Ankunft einer Compagnie Soldaten ein
Ende gemacht werden konnte. Ein geachteter Bür
ger, welcher de, Frieden herzustellen suchte, wurde
von den Soldaten so schlimm zugerichtet, daß mau
an seinem Auskommen zweifelt. Die ganze Zahl
der Verletzte» kann noch nicht angegeben werden es
beißt aber, daß einem Soldaten der Bauch aufge
schlitzt und mehrere andere geschossen woide» seien.
Ebenso sollen sieben oder acht farbige Personen, wel
che in ihren Häusern angefallen wurden, sehr schlimm
verletzt worden sein.
Chicago, 10. Juni. Gen. Grant kam heute
Mittag hier au und wurde am Depot von Bürger
massc» mit Enthusiasmus empfangen und durch
Committees vom Stadtratb und der Handels-Kam
rncr nach tritt Sanitäts Gebäude eeeorlirt, wo der
öffentliche Empfang stattfand. Der General wird
mehrere Tage hier verweilen.
Einsturz eines Gebändeß.
Drei Men­
x\nhrc
i e n s a e n 6 u n i i e e u i e n V e
handlungen waren nicht von allgemeinem Interesse.
Hr. Etting, der Anwalt des Dr. Mudd, lieferte
durch mehrere Zeugen den Beweis, daß Daniel I.
Thomas, einer der Hauptzeugen gegen Dr. Mudd,
ans die für die Entdeckung und Verhaftung der Ver
schworenen ausgesetzte Belohnung gefischt und dem
gemäß sein Zeugniß abgegeben und überdieß ver
sucht habe, andere Zeugen zu beeinflussen. John
Davis bezeugte, Mudd habe keine Unruhe zu erke
neu gegeben, als man ihm am Dienstag »ach dt*.
Moide sagte, es seien Polizisten in seinem Haun
sondern sei geradenwegs mit ihm in sein (äJtuldVj
Haus gegangen.
i w o e n 8 u n i a s e i i
heute eine kurze geheime Sitzung ehe die Thüren i
öffnet und die vorgeladenen Zeugen zugelassen wi
den. Ein Farbiger bezeugte, er kenne den Zeug.11
I. F. Thomas (siehe Dienstags-Verhandlnng'i
längst derselbe genieße nicht den besten Ruf »i
viele Leute sagen, sie würden ihm nicht glaub
trenn er einen Eid ablegte. Der Anwalt des
Miidd erklärte nun, er habe im Augenblick ke'.ie
weiteren Zeugen vorzuführen, werde aber noch l'
denen die frühere Vorladung wahrscheinlich nichts,
i, wieder vorladen lassen. Keiner diese
gen derselbe» sind indessen nicht von Belang.
o n n e s a e n 8 u n i e w i i
Zeuge, IV Ich er heute verhört wurde, war Ebnat
Frazier, ein Mann, der früher im geheimen Die-,
der Rebellen Regierung gestanden war. Er gab ve:
schiedene interessante Einzelnheiten in Betreff der a
den westlichen Flüssen durch Agenten der Rebellei
Regierung in Brand gesteckten Dampfbccte, tu
nannte auch die Namen mehrerer tiefer Agente'
Da er leibst an solchen Expeditionen mehr als ei i
mal Theil genommen zu haben scheint, so sollte
rocht Hilles genau wissen.
Mehrere Zeugen sagten aus, daß Dr. M'udd si
ant Tage nach der Ermordung des Präsidenten
sehr mißbilligenden Ausdrücken über dieje Frevel
that ausgedrückt habe und daß es ihm damit a»
genscheinlich Ernst gewesen sei.
Mehrere andere, unwichtige Zeugen wurden nc
vernommen, woraus sich das Gericht vertagte.
Die Verhandlungen in diesem Prozesse sang^
an, so unwichtig und nichtsjagend zu werden, fc«
selbst der Telegraph dieselben ganz kurz abfertigt.
A n e i a e 9 u n i w u e i e
Verhör der Entlastungszeugen fortgefahren.
Wahrheitsliebe mehrerer von Seiten der Ankle-.,
vorgebrachten Zeugen wurde dabei sehr bedeutend i
Frage gestellt. Miß Mary Mudd, Schwester d.
Dr. Mudd, welche als Zeugin für ihren Brud
aufgerufen wurde, halte natürlich nur Giitco,ut.
denselben zu sagen.
Samstag, den 10. Juni. Die Anwälte
Angeklagte» Mudd, Spangler und Arnold erklärt
heute, daß sie keine weiteren Entlastungszeugen me i
zum Verhör vorzubringen haben. Payne's Anw«
bat nm Aufschub, bis der Vater seines Clienten vi
Florida angekommen fern werden er will den
weis von der Unzurechnungsfähigkeit Payue'S
fern.
Lieut. Rizzee vom 39. III. bezeugte, er habe a*»
Gefangener in AiidcrsonriUe de» Rebellen Qua
ticrnicistei Hunter sagen hören, daß, wenn auch A
Lincoln wieder erwählt werde, gewiße Leute, die
im Norde» haben, dafür sorge» würden, daß de
selbe seine Inauguration nicht erlebe.
o n a e n 12. Juni. Herr und Fr? i
Graut von Warreiitcii, Va., 'czcugen, daß dcrA
geklagte Payne (oder besser Powell), am Christ!?,
letzte» Jahres, als Lieutenant der südlichen Arm,'
3 Union Gefangene gegen die Angriffe feiner eig
neu Leute vertheidigt und denselben dergestalt fc.i.
Leben gerettet habe. I. O. Patte,so» bezeugt, d.
Angeklagte O'Laiighli» sei in der Nacht vom
Apiil bei ihm gewesen, nicht aber, wie andere Ze^
3en angaben, t» der Nähe der Wohnttrg des Sec,
Stanton.
Dem Gericht wurde nun der Bericht eines Rebe'
len-Officers vorgelegt, aus welchem Hervorgel'
daß die im vergangene« Jahre bei City Point stat
gefundene große Explosion durch eine Hcllcuiuasch
ne verursacht wurde, welche ein geheimer Rebellei
Agent an Bord des Munitions-Schiffcs zu tniiig«
gewußt hatte.
Ein Brief von El. C. Clay in Canada, an 93er«
jam in in Richmond, wurde vorgelesen und veru
sachte große Aufregung. Clay vertheidigt in den
selben die St. Albans Bankräuber und verlaug
daß die südliche Regierung die Verantwortlichst*
für die That auf sich nehmen solle. Der Träger d'
denselben geichtiebeii habe, derselbe trägt
feine Unterschuss.
Ein anderer Brief, angeblich von einem Mitve»
schworenen an Booth gerichtet, und im Nation
Hotel in Washington ,gefunden, wies sich als eis
Fälschung aus. Der Verfasser ist verhaftet. Er sy.
den Brief geschrieben haben, um gewisse ihm ve»
bakte Peijoneu iii die Untersuchung zu verwickelt.
Achnlichc Schurkenstreiche werden bei dieser Unts'.
sttchung wohl häufig verübt werden. Das geiri
tige Zeugniß der angeblichen Geheimpolizisten M.
ritt, Con over und Co., hat sich jetzt schon zuinTH.
als Lüge herausgestellt.
-In St. o u i s haben die Radikalen ei:
schimpfliche Niederlage erlebt. Die nette Staaü
Verfassung, die sie nach Monate langen Berath«?
gen zuredn fechten uud die sie als die O»intcsse,i
ihrer „wcllverbesscrndcii" Weisheit betrachteten,
von dem Volke von St. Louis mit einer Mchrh
von 6000 Stimmen verworfen worden und nc
den eingelaufenen Berichten scheint das Machten
auch im ganzen Staate durchgefallen zu sein. Dl
Neuen Anzeiger des Westens gebührt das CompN
incut, daß er durch seine scharfsinnigen Artifel
diesem Siege des gesunde» Menschenverstandes »in
endlich viel beigetragen hat. Die neue Verfasst«
war in der That weiter nichts als ein Zeugniß
polnische» Stünipcrhafiigkcit der Radikalen v
Missouri, die das Pferd beim Schwänze aufzäumt,'
und die Leidenschaft als Kutscher auf den Bock fe^
ten.
N e w U o k 7 u n i i e E i n w a n e n
scheint neu e i n s e i n e n i s e n A u s w u n i n e
in en. In vier Dampfschiffen und 2 Segelschiff
landeten am Schluß der vorigen und Anfangs dit
ser Woche über 4200 Passagiere. Unter den Dan
pferii war, wie schon gemeldet, die „Pennsylvania*,
Capt. Fred. Grogan, zitc Linie der National- Stean
ship Navigation Company gehörig, deren Schis
zwischen New-V^^k und Liverpool fahren. $
„Pennsolvaiiia" traf am Sonntag Abend hier ei
indem sie die Uebcifahrt in noch nicht 12 Tag,
vollbrachte. Sic hat über 1109 Passagiere mitg
bracht, die sich alle einer guten Gesundheit erfreute!
indem auch nicht ein einziger Krankheitsfall währet 't,
der Ueberfahrt vorkam.
Vcrhttrtnde Gcwittcrstürm? in WSrktân»
Der „schwäbische Merkur" meldet daß an It
Mai in Schorndorf ein unerhörtes Hagelwetter he
einbrach. Gegen 2 Uhr kam über den Schur»?al
herüber ein Gewitter unter stetem Donner heuu'
gepeitscht vom Wind uud begleitet von Schloß«'j
die die Große von Hühnereiern hatten. Wersch«
dene Lagen der Berge f.ihen ganz weiß ans ai
Morgen noch fanden sich Schloßen die Menge a
verschiedenen Stellen die Weinberge sind ruiiiir',
Klee und Grashalme abgeschlagen, und wie sieht e
in den Gärten erst aus Ein Glück noch, daß die
Frucht zurück ist, aber der Roggen war in die Ael
ren geschossen und wird zernichtet sein, wie auch an
einen Obstertrag nicht mehr zu teufen ist. Aehnl
che Berichte bringt der Merkur" aus Mäch,
Gaildorf, Ellwangen und anderen Orten»
4
Bisses behauptet, er habe selbst gesehen wie (§l*i /erö der Rebellen-Armee, am Abend vor derExple»
denselben geichrieden habe, derselbe tragt licmlu sien zwischen de» als Pulvermagazine benutzten
bänden Torpedoes angebracht imb daß der Majft
Uotisev.
Jeff. Davis. ES heißt jetzt, daß Jeff. Da
viS wahrscheinlich erst nächsten Sommer vcthiil
I
werden wird, da sich die Court, vor welcher er an
geklagt ist, gestern (Freitag) vertagte und dieifa»
Sommer schwerlich eint Extrasitzung halten tvirl^
a W i z e e n e e e a s e
belle»-Gcfäiigniß in Andersonville führte, und sich
der größten Graufamkeileiten gegen unsere gesaugt»
neu Soldaten schuldig gemacht haben soll, ist gefan
gen genommen worden und sitzt jetzt in Memphis.
Ihm wird es schlecht gehe». Ein Unmensch, der ar
me Kriegsgefangene schlecht behandelt, darf sich nicht
beklagen, wenn man ihm mit seinem eigenen Mo£t
mißt und ihn mit Zins auf Zins bezahlt.
e a v i s s o e k a n k s e i n W
Arzt besucht ihn täglich.
a u a v i s w a i i e e s e s a 6
Savannah angekommen. Sie wünscht nach Eur#?
pa zu gehen und sie erkundigte sich sehr angeleget#»
lich nach Schiffsgelezenheit nach Nassau oder einem
anderen Platze, vo» wo sie sich nach England oder
Frankreich einschiffen kann. Sie soll die Bemer
tung gemacht haben, daß sie Hrn. Da»iS «ohl zum
letzten Male gesehen habe.
s i e n o n s o n w i e e n w i
von Aemterjägern überlaufen. Er sollte das Pa«
mit der Peitsche heimjage».
Gen. Sherman traf am Donnerstag in
Chicago ein und besuchte die große Fair. Er wurde
mit unbändigem Jubel empfangen.
Graf Rescigiiier, der Unter-StaatSseereW
Maximilians, ist in Nero §)crk angekcmtneE
um Ccntracte für Maschinen und Kriegeschisse aß»
zuschließen.
A o n n e s a i e e s i e n e e
schau über das 6te Armee Corps. Die Soldatm
waren bei ihrem Marsche durch Washington mit
grünen Zweigen, die Offiziere mit Blumen
schmückt.
y n u s i z i n i s s i s s i i a S
,8a
Grange True Issue" berichtet: „Auf dem Wege nach
der Stadt entdeckte Mr. A. L. V. Moore eine deizß
fche Frau in den Armen eines vierschrötigen NegeH,
der im Begriffe war, ein abscheuliches Verbrechen an
ihr zu verüben. Er eilte ans ihren Hülferuf herbei
und bemächtigte sich deS Negers. Eine Jury von
Bürger« machte ihm den Prozeß, fand ihn schuldW
und knüpfte ihn auf."
a v e s o n e a S e a a n e e
Flotte am 24. Mai. Die Soldaten waren bereits
"foch Hanfe gegangen und jeder hatte seine Nkiiëkâ
mitgenommen. Das berüchtigte Blockadeschiff Daii»
beigh wurde auf den Grund geraunt und zerstört.^»
Der Sabine Paß und die starken Forts, die denseE
ben beschützten, ergaben sich dem Kanonenboot Corii
mandanten Pennington, ohne Widerstand. Die
Rebellen-Besatzung hatte sich empört und die Fort!
geräumt. Nach der Besetzung der Forts am Sabine
Paß fanden sich Delegationen angesehener Bürger
beim Commandanten Pennington ein und erklärten
sich berat, Alles auszuliefern, den Treueid zu leisten
und drückten ihre Freude über die Herstellung der
Aiifhcrität der Bundesregierung aus und es scheint,
als ob man allgemein diese Gesiuuung in ganz Aß»,
xas theile.
Eine Rebellen-Flotte giebt's nicht in TexaS W,
ganze „Seemacht" besteht in dem Widderschiffe „MD»
souri" aufdem Red River, das sich ergeben wird.
Von Richmond wird der N. §). Tribun«
geschrieben, daß die Behandlung der Neger in jener
Stadt unter der neuen Regierung viel schlimmer sei,
als zu irgend einer Zeit vor der Rebellion oder seit
dem Ausbruch derselben. Die Neger selbst publici
ren einen Aufruf um Schutz, worin sie sagen, um
an ihre tägliche Arbeit gehen zu können, müssen sie
sich jrst einen Paß von einer weiße» Person ver
schaffen könne» sie keinen solchen Paß vorzeigen,
so werden sie arretirt und nach dem sogenannten
Negerstall transportirt. Der seitherige May«
Mayo ist wieder in's Amt eingesetzt worden, ititfe
hat feine alte Polizei Beibehalten, die nun mit dot
Rcgern viel unglimpflicher umzugehen scheint, tob
stüher.
I n S a n a n e i S e o a i e e n
Bürger am Abend des 3. Juui eint große und eil»
tbitsiafiische Versammlung, tun der Republit
Mexico ihre Sympathie zu erkennen zu gebeW»
Reden wurden gehalten und Resolutionen zu Gua
steu der Durchführung der Monroe Doctrine paj»
sirt. Der mexikanische Consul und die mexikant
scheu Generäle Vega und Achco teftttn anwesend
der Letztere hielt eine Rede.
Die Zahl der todten Briefe, welche tn
dem betreffenden Bureau in Wal
hington anlange»,
belauft sich auf mehr als 15,000 per Woche. &|
ist vielleicht nicht allgemein bekannt, daß der letzte
Congreß das Gesetz, wornach ein ficht bezahlter
Brief trotzdem befördert und das doppelte Ports
von dem Empfänger erhoben wurde, widerrufen
hat, uud daß somit nunmehr jeder Brief, der nicht
mit einer gehörigen Marke versehen ist, in das Bit
reau der todten Briefe wandert. Man sehe sich also
vor!
Die Ursache der schrecklichen Explosion
i n o i e s e i n n u n a n s a e s i k o
zu sein. Wie New Orleanscr Blätter melden,
wurde in Mobile ein Mann, Namens Wall, ans*
tirt, welcher eingestanden haben soll, daß er, in
Verein mit zwei Gefährten, auf Befehl eines Ma»
nachher selbst den Zünder einer mit der Höllenm»»
schtne in Verbindung stehenden Bombe angcvmbU
habe. Der Mann gibt an, der Major habe siß,
unter Androhung augenblicklichen Erschießens, g«»
zwuugen, die Torpedocö an den genannten Ort
bringen. Seitdem hat man auch in den Zimmer*
uud Schreibpulicn des Zollhauses ähnliche TorpK
docS entdeckt. Es wird nicht gemeldet, daß der
schurkische Urheber des fürchterlichen Unglückes zu
Mobile erwischt worden sei.
A e e n a e i a o e e v o
Montag erzählen den folgenden Vorfall, welcher
beweist, daß Chicago in der That eine große Stadt
ist:
AlS gestern früh mit 10 Uhr ein Herr Ich» John
son mit einem Freunde die dritte Avenue hinauf
ging, wurden Beide plötzlich von ein paar Kerlen
angefallen und in eine nahe Alley gezerrt daselbst
entspann sich nun ein fürchterlicher Kampf, bei wel»
che»t die Angreifer mit Slungshots und Messern zu
Werke gingen, Herrn Johnson niederschlugen und
um $175 beraubten.
Einer der Räuber entkam dann mit der Beute,
der andere wurde vo» Herrn Johnson's Frctiiib
krampfhaft festgehalten, bis Hülfe kam und der
Spitzbube mit Stricken gebunden werden konnte.
Der Rebellen Gouvernör Smith von Vir
ginten (auch Extra Billy Smith genannt) hat sich
ergeben und ist unter Parole gestellt worden.
Die neuesten Nachrichten von St. LouiS Ittel»
e n a i e n e n e o n s i u i o n v o n i s s o u i
wahrscheinlich doch mit einer Mehrheit von 6000
Stimmen int ganzen Staate angenommen wor
den ist.
I n i e o k i n O i o w u e n e u
lich ein Mann, der sehr grün sein muß, von einem
schlauen Weibe, das sich für eine Geister Beschwö
rerin ausgiebt, um $3,500 geprellt.
o e w i e e i n i e ö e e e i s
stand am Dienstag in New §)orf auf 142l/2 und
die Geldlcute sind der Ansicht, daß Gold ans 150
hinaufgehen wird. Die Nachfrage ist lebhaft.
Veit Loga», Ohio, wird untcr'm 3.
geschrieben Ein trauriger Unglücksfall ereignel
am Sonntag Nachmittag. Drei kleine Knabe»
tranken int Hocking Flusse. Zwei waren die
ne von Davis Goß, der 5 Meilen westlich von'
gan auf seiner Farm lebt. Die Knaben wol
sich baden, gcriclhen zu tief in's Wasser und citianiT
ken. Abends fanden die bekümmerten Eltern die
drei Leichen etwa 30 Uards von dem Platze, wo sie
zuerst iu's Wasser gegangen waren.
i e n e u e s e n Z e i u n e n a u 8 E n a n
und Frankreich spreche» einstimmig die Ansicht aus,
daß es besser gewesen sei» würde, wenn unsere 9te«
-i i e u n e e e a i e n e e e n- s i e n e n e
Davis Gelegenheit gegeben hätte, sich aus dem
Laude zu flüchten. Einen klugen und hochherzigen
Siezer könne nichts mehr in Verlegenheit bringen,
als tie Gefangennahme eines besiegten Gegners
und et müßte diese Verlegenheit ängstlich zu vermei-

Telegraph Jeff. Havis wird näch-
Verständige Worte von Gen. Sherman.
General Sheridan
Ter Mordprozeß in Washington.

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