Newspaper Page Text
r* ten V Set /, e K-"! -v i, §ttèSS|tll^ 9NHW »OG—- we IslNawre ffttt trtwi »««»gUlnn». ptx jjuism v:4^ to Milien au« Et. D«ntngo waren, von denen Lou. hencourt's, al« pein Port au Die Gefahren, welche ihm durch die Wilden ge Hroht hatten, waren beseitig» und Nicht« stand mehr Hörend zwischen ihm und einer Zukunft, wie er und Hie Stinige» sie sich wünschten. Auch Gatlard in PhiladelphRWg wltljff* schritten der Bollendung seine« Glückes entgegen Hr war jetzt öffentlich vor aller Welt Verlobter ivräu jigam der schönen Tochter ^rd Rowley's, von der ngen Männerwelt, 5»nd insbesondere von zärtli Müttern, welche heiratsfähige Söhne hatten, Geneidet, denn außer ihrer seltenen Schönheit, au» Her ihrem hohen Rang, hatte Octavia, »vi« man sagte, AuSstcht, dereinst eine sehr reiche Erbin zu werden. beglückwünschte den jungen Millionär iJedermannSchöne» u der seltenen, kostbaren, reinen Perle, welche er ich unter den Philadelphia'« gewählt hat e, denn Jedermann, mit nur wenige» Ausnahmen, Hrängte sich zu Gatlard, um aus einem möglichst be freundeten Fuß mit ihm zu stehen. Er beherrschte mit seinem unermeßlichen Vermö gen die Gesellschaft und die öffentliche Stimme. Freilich hatte die Kunde, daß die arme Aglaja Astor über feine Treulosigkeit dem Wahnsinn ver «allen sei, abermal« einen Aufruhr in der öffentli chen Meinung Hegen ihn hervorgerufen was in ^erÄelt aber könnte der Macht seine« Reichthums widerstehen, wer war stark genug, dicsem Manne, dem Alle« zu Gebote stand, öffentlich mit Verach lung entgegen zu treten Und wenn ein Einzelner mit Geringschätzung an ihm vorüberging, wa« kümmerte es ihn—was küm werte e« den Mond, wenn «in Hund ihn anbellte 7 meinte Gatlard, und blickte von Oben herab auf ihn nieder. •Pff* we Pi»i«»c?hili ".**42:6! (9ertst»**|.) âo^«r»»vz»«»zisste« Kapitsl.^ stiebe vnd Sicherheit. Die neurit Snfteblet. Der Se stierte. Das Bankett. Große Pracht. Die Pol», fälst. Di« Störung. Der Liebhaber.-^Un». he. Gespenstige «ilder. Champagner. Stents #wb Vicheeheit herrschte in fccr neuen «n. Hehluug fiksfen mit jedem Tage gestaltete sich Hie Zâtt hoff«« AG» reicher und die Stimmung froher nnd zufriedener. Das OlKik aber schien noch immer mehr für 0t ,Hn seiner schale zu haben, denn eine« Morgen« fa« Wen Oe eine ganze Motte von großen und kleine» Mchiffen auf dem Fluß heraufziehen und fanden zu ihrer freudigsten Uebmaschuug, al» die Schiffer bei ihnen landeten, daß e« sämmtlich ftanzös.schc Fa. Prince wohnten, weh« tett peribnlich gekannt hatten. Bald »ach ihrer Klucht von Cap Hayti hatte sich in St. Domingo ein Mann aukgethan und sich «n tie Spitze der Revolution gekellt, welcher biö Her al» ReHrselave dort gelebt hatte und welcher Jp4* mmmu der paf'l al* P^ttiot, als Woldat âWèa« Ae erste Stelle eiu^ mtAm Dieser Mann war ein Rt^er, ÄomtitfT 1745 auf der Pflan« Huna Éfrtda stt« Sklave de« Grafen Noe geboren, «t nannte sich, al« er seine politische Laufbahn be- Wrat, Toussaint L»Ouv«rture, und konnte damals »och kau» lesen oder schreiben, schwang sich aber Halb zu den höchsten Würden empor, und wurde leinet ®enie«, seine« scharfen Verstandes und seiner Patriotisch«» V«fetatjU wegen von der Welt be» wundert. Durch-fein« damaligen Einfluß auf die zstgello. fr, blutdürsitge, schwarze Vevölkernng Wurde e« den in St. Domingo möglich gemacht, legten Wessen Jap Haytl zu erreichen, wo eine französische Flot He lag und von wo aus General Galbaud auf zwei Giniénschiffimund gegen dreihundert großen und ttei len anderen Fahrzeugen nahe an zehntausend die (ér französischen Flüchtlinge nach Nordamerika hin. Iber fuhr. Unter diesen hatte« fich auch die Familien besun den, welche jetzt bei Lvuveueourt'S landeten. Sie Hatten bei ihrer Aukunft in New Orleans gehört, daß der Graf sich au dem schwarzen Flusse nieder- JMWutn, éÉËto hade und waren schnell zu dem Entschluss« ihm zu folgen und sich gleichfall« in sei ger Râhe anzusiedeln. Da waren die le Boeuf'« lie Piveteau'«, voghal'», Pommier's, Reynaud'S, Morin^«, viassou'« und viele Andere, deren Na pen noch auf den heutigen Tag unter den Site» sen und angesehensten Pflanzern am schwarzen Fluß und wie derselbe nördlich von »Sarzano'» Grab" Heißt, an der Wachita, genannt werden. Die Freude der Louvenconrt'« über die Ankunft liefer Land«leute kannte keine Grenzen, und der Graf ^hat Alle«, wa« in seinen Kräften stand, um Gnen zum Erreichen ihre« Vorhaben« hülfreich zu Min. ?rSeine Lage nahm durch da« Niederlassen so vie- Familien in seiner Segend ein« ganzandere, ei e viel freundlichere Gestaltung an, e« wurde da« urch eine rege Verbindung mit New Orleans un tzuSbleiblich, und wenn die Rachbarschaft, welche er Sesam. auch auf weite Entfernung bemessen roattul blieb e« doch immer Nachbarschaft und er rods icht mehr allein in einer gänzlich von der Welt ab Geschlossenen ^Wildniß. Er behielt den Vorzug, Unumschränkter Herr auf einer weiten Landstreckt zu Hein ui$ Nicht von den Menschen geplagt und in Hausend Hinsichten von deren gutem oder bösem Willen abhängig gemacht zu werden, und hatte doch Gelegenheit, einen freundlichen Verkehr mit denen u erzielen, welche seine« Gefühlen, seinen Ncigun en zusagten. Ueber seine Fehler sah man hinan«, man vergaß pe, sein Gute« aber lobte man laut, und er ließ auch nie eine Gelegenheit unbenutzt vorübergehen, etwa« Gute« zu thun und e« schnell bekannt werden zu lassen. Bei allen Versammlungen für wohlthä tige Zivecke stand sein Name mit bedeutenden Sum men obenan, bei Aufforderungen für städtische all« gemeine Interessen war'es Gatlard, der Capitalien zeichnett und niemal« wandte sich ein Nothleiden der an ihn, ohne daß er ihm zu Hülfe kam, wenn auch stets in einer Weise, daß die Oeffentlichkeit Kenntniß davon erhielt. Durch sein« Beziehung zu Rowley war Gatlârd in die ersten Kreise der Gesellschaft gekommen und wurde, wo er erschien, mit Auszeichnung bchan delt. Gr hatte nun schon viele Monate hindurch Ein ladungen angenommen und Artigkeiten empfangen, und wünschte sie, obgleich er noch einen Junggesel lenhauèhalt führte, zu erwidern, nicht aber, well sein Zartgefühl ihn dazu trieb, sondern weil er die Ge sellschaften, welche er besucht hatte, an Pomp und Glanz überstrahlen und sie in Schatten legen wollte. Sein Hau« war mit kaiserlichem Luxu« aufge stattet und mit Reichthum überladen. Die präch »igsten Silbe:geräthe hatte er aus seinem Schatzge gewölbe hervorgenommen und die Gemächer damit überfüllt, doch der Glanzpunkt der Pracht war der ?piegeln roße Saal, in welchem vor den ungeheuren Wand die beiden wundervollen Kandelaber und auf einem Marmortische der kostbare silberne Blu menaufsätz de« Grafen Louvencourt prangten. Gatlard hatte der Lady Rowley sein Vorhaben, ein Banket in seinem Haus« zu geben, mitgetheilt und dieselbe hatte mit Freuden und Stolj e« über nommen, lie Rolle der Wirthin zu übernehmen. Die Vorbereitungen dazu wurden mit dem un begrenztesten Kostenaufwand gemacht und täglich fand sich Lato) Rowley mit ihrer schönen Tochter in Gatlard'« Palast ein, um die Anordnungen zu dem Feste zu leiten. Der dazu bestimmte Tag nahete und die Einla düngen wurden umhergesandt. Sie ergingen nur an die vornehme Schicht der Gesellschaft und den noch beließ« sie sich auf mehrere Hunde«, unter de nen besonder« die Namen der alten, noch aus eng lischer Zeit hie» zurückgebliebenen englischen Kami lien glänzten. Die ganze Bevölkerung der Stadt aber betheiliz le sich mit thtan regste»» Znt«r«ss« an der bevorst« henden Fete und al« der Tag dazu erschien, waren schon Morgen« die Trottoir vor Gallard's Hau« von Neugierigen beleb», welche vorübergingen, vm dasselbe anzuschaue« und in Gedanken sich dessen Innere Pracht, von welcher s« viel geredet worden Avar, »««jNflAfrtt. l.Ui Jahrg. »8 Der Abend kam und die Flammen zweier unge heitrer tßechttyfe vor dem Hause loderten empor und beleuchteten dasselbe und die Straße ans weithin mit ihrem rothen Feuerschein. Die Marmortreppe war mit Teppichen belegt, zu beiden Seiten derselben bi« auf das Trottoir herab standen hohe prächtige blühende Pflanzen und dehn ten ihre Reihen bis in den hMerlenchteten Corridor aus. Die in feine schwarze Anzüge gekleidete schwarze Dienerschaar stand auf der Treppe u»d in dem Ein« gang, um die nun bald erwarteten Gäste zu fcefcie» nen, als die Equipage Lord Rowley's heranrollte und vor dem Palast anhielt. Die Menschenmenge, welche sich vor demselben in der Straße gesammelt hatte, wich nur um so viel zurück, daß derWagen vorfahren konnte, und dräng te sich dann »ah« zu ihm heran, um einen Blick auf die schöne Braut des jungen Millionärs frei zu hab«n. Da erschien Gatlard ans der Treppe und trat an den schon geöffneten Kuischenschlag, u n die Gelieb te selbst zu bewillkommnen. Wie leuchtende Blitze strahlten die Diamanten de« Armbandes, als sie ihren Arm dem glücklichen Bräutigam entgegenreichte und funkelnd wie Ster» ne am dunkeln Himmel strahlten die Brillanten ih» res Diadems zwischen der Nacht ihrer dunkeln Lo ckevsüll« hervor, als sie sich mit ihrem schönen Kopf au« d«M Waâ ßn ihm IttKerneigte und er die sü SeHMde anfdie Treppe niederließ. Dann lieh er der Mutter seines Engels, gleich fall? mit blitzendem Geschmeide überdeckt, seine Hand zum Aussteigen, bewillkommnete Lord Rowley und führte die Damen auf den weichen Stufen hinauf in den Corridor und die Treppe hinan, welche auch lu beiden Seiten mit blühenden Gewächsen ge« schmückt war. Die Flügelthür deS Salons öffnete sich vor ih nen und Gatlard führte seine Braut durch daS prnn kende Gemach in den großen Saal, in welchem das Auge, geblendet von dem Lichterglanz, den Blitzen auswich, welche daS viele Silber, Gold, und die Kronleuchter um sich warfen. Lady Rowley ging stolz einen halben Schritt voran und nickte wohlgefällig hin und herschauend mit dem Kopfe und als Gatlard die schöne Octavia an das Sopha führte, sagte Lady Rowley, mit ei ner vornehmen Ha ,dbewegung um sich zeigend: Ja, mein geliebter Herr Sohn, es ist schön, ist reizend, es ist feenhaft hier, der Lichtglanz bringt den edlen Geschmack des Schöpfers dieser kleinen Märchenwelt erst recht zur Geltung. Vortrefflich— vortrefflich, diese Anordnungen, und wunderbar herrlich dieser Blumenaufsatz und diese Candelaber. Man sollte glanben, es seien Antiken. Sagen Sie mir doch, woher haben Sie diese Meisterwerke der Kunst bezogen Ich habe wirklich selbst in England nie «twaö nur ähnlich Schönes gesehen! Es ist Pariser Arbeit, ich habe sie mir kommen 'lassen, antwortete Gatlard leicht hin. Wie sinnig diese vierköpfigen Drachen sowohl in dem Aufsatz, wie auch an den CaNdelabern enge» bracht sind, haben Sie vielleicht selbst die Angabe dazu gemacht 'l Doch nicht, ich habe die Arbeit gänzlich dem Meister überlassen, antwortete Gatlard, dem der Gegenstand deS Gesprächs stchtbarllch kein angeneh mer war, denn er brach eö kurz ab, und sagte zu Lord Rowley, welcher httutrat: Nicht wahr, der Saal macht sich ganz hübsch bei solcher Beleuchtung? Brillant, in der That, er ist pompös. Wissen aber wohl, bester Freund, waS daS Schönste hier ist? antwortete der Lord. Run? fragte Gatlard geschmeichelt. Das ist der Blumenaussatz und die beiden Can delaber, sie sehen aus, als ob sie einem alien Ge schlecht der Vorzeit angehört hätten, fuhr der Lord, wohlgefällig nach den Kunstwerken schauend, fort. Das war eS, wovon wir so eben sprachen, fiel La dy Rowley ein, die Sachen sind wunderbar schön gearbeite«, aber namentlich wahrhaft künstlerisch eomponirt, weshalb ich meinte, unser lieber Herr Sohn hätte selbst die Zeichnung dazu gemacht. Ja, wirklich prächtig, bemerkte der Lord, wie ka men Sie dazu, diese vierköpfigen Drachen zu wäh len? Dieselben sind sicherlich absichtlich darin an gebracht, denn sie befinden sich sowohl an den Leuch um, wie an dem Aufsatz. DaS ist Geschinacksache de« Meister« gewesen, ich habe ihm die Composition allein überlassen, ent gegnele Gatlard ausweichend und belangen und wandte sich schnell an Lady Rowley, indem er sagte: Ich weiß aber wahrlich nicht, wie ich Ihnen für Ihre Güte danken soll, daß Sie die Honneurs bei mir zu machen übernommen haben, es ist wirklich eine große Gefälligkeit und auch ein großes Opfer, welches Sie mir bringen. Wodurch ich mir selbst die größte Freude und auch die größte Ehre bereite, entgegnete die Frau mit feiner Artigkeit, und fügte mit aufglänzendem Blick hinzu: Und ist es nicht meine Pflicht bin ich nicht die natürliche Wirthin bei meinem geliebten Schmie« gersohn? In diesem Augenblick rollte eine Kutsche vor daS Hau«, und Lord Rowley sagte, die Hand Gatlard'S ergreifend: Die Gäste erscheinen, kommen Sie, Freund, zum Empfangt derselben. Hiermit schritten et und Gatlard in den Salon, und Lady Rowley mit ihrer Tochter stellten sich un weit des Ausganges in denselben aus. Die Flu» gelthür deS Vorsaals öffnete sich und der frühere General und Commandant von New F)ork, Lord Starton, trat mit Gemahlin un^mit drei Töchtern ein. Gatlard hieß sie verbindlichst willkommen, Lord Rowley freute sich ungemein, sie hier zu sehen, und Letzterer geleitete sie zu seinen Damen in den Saal, wayrend Gatlard schon wieder andre vornehme Gä» sie auf'S Höflichste empfing. Die Säle und die daranstoßenden prächtigen Gemächer füllten sich schnell, und Aller Augen schweiften erstann» und entzückt über den Glanz und die Herrlichkeiten, die sich ihnen, wohin sie blick««», darboten. Gatlard ging, wie man sagt, von Hand zu Hand, ein Jeder drängte sich zu ihm, um ihm seine An erkennnng für feinen Geschmack auszusprechen und ihm für die gütige Einladung zu danken, und Oe tavia blieb fortwährend von Alt und Jung, von Herr^und Damen belagert, die ihr etwaS Schönes, etwaS Schmeichelhaftes sagen wollten. Dabei glitten die Diener lautlosen Tritte« um her und boten die köstlichsten Erfrischun^bn und die kostbarsten Weine dar, und daS Lob für den liebend würdigen Wirth ging über Aller Lippen. Eine groß« Auswahl von seltenen Schönheiten war versammelt und ein« strahlend« reich« Toilette entfaltet, doch Octavia, die glückliche und beglü ckende Braut, überglänzte alle ihre schönen Schive stem durch ihre natürlichen Reize ebenso, wie durch die Pracht ihres AnzugS und ihres Schmuckes. Die Unterhaltung war eine rege, allgemein« g« worden, Heiterkeit und Wonne lag auf Aller Zügen, und doch herrschte ein« Ruhe in den Gemächern, als scheue sich Jeder, ein lautes Wort zu reden. Da plötzlich ertönte in dem, an den Saal sto ßenden Gemach Musik, und die Polonaise auS Mo zart'S »Don Juan* begann. Wie ein Zauberschlag wirkte die Musik auf die versammelte Menge, verscheucht war die feierliche Ruhe, Alles war Leben und Bewegung, und Paar auf Paar ordnete sich hinter Gatlard, weither tie reizende Octavia zum Reigen führte und den Zug durch das Gemach, in welchem die Musik erschallte, nach dem Tanzsaal leitete. Ein LichtMeer, von den Kronleuchtern in allen Farben des Regenbogens blitzend und spiegelnd, empfing die bunt wogend« Meng«, die Augen aller Tänzer und Tänzerinnen, wie sie eintraten, strahl ten Lust und Freud«, und hin und her in graziöse Windungen wandelte der Zug im Takte durch den großen Saal. Auch die nicht tanzenden alten Herten und Da men hatten sich durch den offenen, mit «inet schwe» r«n, seidendamastenea Portier« nmhang«n«n Ein gang in den Saal gedrängt, um die glänzende tan» zende Menge zu bewundern, und Gatlard mit der von Diamanten strahlenden Oetavia kam an deren Spitze von dem andern Ende des SaaleS aus sie zu geschritten, als plötzlich eine wirre Bewegung unter den am Eingänge stehenden Zuschauern entstand, dies«»ben sich mit erschrocken zn beiden Seiten zu- .i *3r-.5i 1 ÉMMMIË rückdrängten, und eine schwarz verschleiert« Gestalt in feierlichem, langsamem Schritt zwischen ihnen hindurch in den Saal trat. Ein unterdrückter Schrei d«8 Entsetzen« lies durch die Menge, denn die Fremde hatte jetzt ihren Schlei er zurückgeworfen, ihr langes schwarzeâ Haar hing gelöst zn beiden Seiten ihres todtbleichen Antlitzes herab und ans ihre Knie« sinkend und ihre Hände faltend, sagte sie mit lauter, hohlerStimme: Amen I Es war Aglaja Astor, die unglückliche Wahnsin nige, deren tief eingesunkene dunkle Augen sich auf Gatlard hefteten und dem sie jetzt ihre Hände ent gegenstreckte. Gatlard ließ die Hand seiner Tänzerin fahren, wankte, beive Hände abwehrend nach dem Schreck« bilde ausstreckend, zurück und stand einen Augen» blick, nach der Wahnfinnigen hinstierend, wie aller Bewegung beraubt da, dann sprang er, sich erman »end, an ihr vorüber nach dem Ausgang und rief seinen Dienern zn, sie fortzuschaffen. Doch in diesem Augenblick trat Madame Astor, ihreHand zurückweisend nach ihm ausstreckend, ihm entgegen, schritt mit einem Flnch auf ihren Lippen und crasser Verzweiflung auf ihren Zügen an ibm vorüber uud trat zu ihrem unglücklichen Kinde. Sie hob Aglaja auf, schlang ihren Arm um sie, und führte sie durch die prunkende» Gemächer davon. Die Musik war verstummt, starres, entsetztes Staunen lag aus Aller Zügen uud eine Todtenstille herrscht« im Saale, als Lord Rowley der Musik be fahl, die Polonaise weiter zu spielen, schnell Gat lard's Hand ergriff und ihn zu seiner Tochter führ te, welche veistört neben ihrer Mutter stand. Schnell, Freund, tanzen Sie weiter, waS küm mert «je eine Wahnsinnige! sagte er zu Gatlard, dieser trat wieder mit Oetavia zur Polonaise an, und bei dem lauten, stürmischen Schalle der Musik setzte sich der Zug abermals in Bewegung. Bald darauf aber stellten sich die Paare zu dem fröhlichen amerikanischen Tanze Reel ans, lebendi ger und fröhlicher wogten sie durcheinander hin uud nach lind nach irich der erstarrende Gedanke an die gräßliche Erscheinung der Wahnsinnigen der Lust und Heiterkeit wieder. Tie Musik verhallte, der Tanz war vorüber, köst licher Champagner wurde gereicht und alle Gäste näherten sich Gatlard, um ihm ihr Bedanern über die unangenehme Störung und über das Unrecht auszusprechen, daß es-einet Wahnsinnigen nicht unmöglich gemacht werde, in Privalkreise einzu dringen und derartig« entsetzlich« Vorstellungen zu geben. Gatlard nahm Frau Astor in Schutz, bedauerte das arme Mädchen, welches sich ohne alle Veranlas, sung in den Kopf gesetzt habe, feine Frau zu wer den, und befahl den Champagner als eine besonder« gute Qualität. Aber, bester Herr Sohn, sagte Lady Rowley mit größter innerer Aufregung, doch äußerlicher, vor nehmlicher Ruhe leise zu ihm, man muß dafür for en, daß diese tolle Person von Poli^eiwezen un chädlich gemacht werde so unbehindert in unsere Kreise eindringen zu dürfen, ist ja wirtlich ein Sean dal! Was können Sie dafür, weint sich ein solches Mädchen EtwaS in den Kops setzt Gatlard that gleichfalls entrüstet, obgleich der Gedanke an das gräßliche Bild kalt nnd lähmend ihm durch die Glieder fuhr, und sagte, er würde Morgen an Madame Astor schreiben und sie ver antwortlich für die in feinen Hausfrieden eingreifen de« Handlungen ihrer wahnsinnigen Tochter machen. Das also war die verlasseneÄeliebte Deines glück lichen Bräutigam«? flüsterte der jungeTatnall der schönen Oetavia zu, der hinter deren stuhl getreten war eS war eine fambfe Scene! Vortrefflich, er hat mir keinen Vorwurf zu ma chen, wenn mein liebenswürdiger Vetter Tatnall der Hausfreund der Madame Gatlard wird, antwortete Oetavia lachend, nahm dem hcrzitttctenCeii Diener ein GlaS Champagner ab und sagte zu ihrem gehet men Anbeter flüsternd: Unserer Liebe 1 worauf Bei de ihre Gläser leerten. Die Musik rief bald daraus zur Fran^aise und Gatlard war abermals der glückliche Tänzer seiner angebeteten Octavia. In Freude und Lust flogen die Stunden zu eilig an den Gästen vorüber und auch Gatlard that fein Möglichstes, um heiter und sorglos zu scheinen, doch ihm lag ^8 wie ein Alp auf der Brust, denn er konnte daS entsetzliche Bild Aglaja'« nicht au« seinen Ge danken verscheuchen. Seine Unruhe, seine Beklommenheit wuchs mit jeder Viertelstunde, doch eS war schon Mitternacht vorüber und die freudige Stimmung feiner Gaste chien sich noch immer zu steigern. Von allen Seiten rief man ihm zu, »vi« h«rrlich «s bei ihm sei, welch' ein unübertrefflicher Wirth er wäre und mit erzwungener Freude auf seinen Zügen sprach er dann sein Glück aus, daß es in seiner Macht gestanden habe, feinen verehrten Gästen einig« frohe Stunden zu bereiten. Endlich endlich erhoben sich mehrere alte Damen und mahnten daran, daß câZcit zum Aus bruch sei, die Fauiilicu sammelten sich und man be gatrn, sich bei Gatlard mit großem Dank für den wundervollen Abend zu empfehlen, während er tu nein Jeden antwortete, wie unendlich leid es ihm sei, daß man so früh schon ausbreche. Während Lord Starton und dessen Damen sich be» Gatlard verabschiedeten, trat der junge Tatnall für einen Augenblick an Oetavia's Seile und flü sterte ihr einige Worte zu, woraus sie mit aufflam mendem Blicke ihm verstohlen zunickte und leise sag» te: Aus Wiedersehen 1 Daun schritt Tatnall zu Gatlard und empfahl sich auf's Angelegentlichste, dankte ihm für den de iteiofen Abend und hoffte auf das Glück, ihn recht bald bei feinen lieben Verwandten, Lord Rowley's, zu sehen. Diese waren die Letzten, wclchcGatlard verließen, er selbst hing Oetavia den Shawl um uud führte sie zu dcm harrenden Wagen hinab, wo er Lady Rowley nochmals seinen unbegrenzten Dank für ihren lie beuSlvürdigen gütigen Beistand aussprach. Octavia reichte ihm ihre schöne Hand aus dem Wagenfenster, mit seligem Blick zn ihr hinauf drück» te er feine Lippen auf ihreAlabasteifinger, dieKut fche rollte fort von ihm, und vor feiltet Seele stand das Bild der wahnsinnigen Aglaja. Löscht die Flammen aus und eilt Euch, daß Ihr fertig werdet, damit bald Ruhe in das Hanö kommt, sagte er finster zu den Bedienten, welche ans der Treppe vor dem Palais und in dem Corridor ihn an sich vorüber schreiten ließen und fcaim eilte et hinauf in den Saal, wo die Dienerschaft beschäftigt war, die Lichte: auszulöschen. Wenn Ihr damit fertig seid, so laßt nur Alles stehen und liegen bis morgen und geht zu Bett, ich will Ruhe im Hause haben, rief er den Leuten zu, und eilte nach feinem Wohnzimmer. Es war ihm, als folge ihm Aglaja auf den Fer sen, darum schritt er so rasch, und als er in seinem Zimmer die Thür hinter sich zugezogen halte, schlug «r sich beide Hände vor die Stirn und blieb gebeugt in der Mitte deS Gemache« eine Zeit laug unbeweg lieh stehen. Dann wischte er sich den Schweiß von der Stirn, legte seine Hände aus den Rücken und schritt, in Ge» danken versinkend, in dem Zimmer aus und nieder. Da hatte et nun geglänzt, hatte alle gegebenen Feten in Schatten gelegt, und anstatt sich seines Triumphes zu freuen, war es in ihm selbst Nacht geworden. Folternde Uiwuht, finstere Gedanken hatten sich feiner Seele bemächtigt, wohin sein gei stiges Auge sich wandte, sah et Aglaja vor sich und um sie her schwarze Dunkelheit. So schwer, so beklommen, war ihm noch nie um da» Herz gewesen. Vergebens zog er gewaltsam da« Bild Oetavia'« vor seinen tveist, eS nahm gleich wieder die Züge Aglaja'S an, und sortwäh rend war eS ihm, als sühle er deren Nähe, als bli cke sie mit ihren hohlen Augen über seine Schulter. Und welch ein vierede mußte der Auftritt von heute Abend morgen in ganz Philadelphia hervor rnfe-i, welch hämische Artikel würden morgen wohl die Abendzeitungen darüber bringen und den Glanz von fiiiicr Fete wischen! Seine ganze geistige Kraft immer wieder zusam menraffenv, kämpfte er gegen die drückenSe foltern de Stimmung an, die sich feiner bemächtigt hatte und rief sich die Macht feine« Reichthums tu daS Gedächtniß, dennoch kam et sich klein, erbärmlich und arm vor und cS wat ihm, als müsse tie Well ihn verachten. So war er rastlos eine Zeitlang in seinem Zim mer ans- und niedergeschritte«, dasselbe schien ihm Columbus, &, DmWerftag, 5. Januar 1811, age so eng, sah ihm ârwtich au« und erinnerte ihn an sein Stübchen b«i Madam« Astor, wv der vertrock net« Blumenstrauß an d«r kahlen Wand unter dem kleinen Spiegel strikte. Er erfaßte den HMßen silbernen Armleuchter vor dtm Waudspiegkl'Md ging hastiqeu Tritt«« hinaus in den Corridor uH nach dem Salon, durch wel chen «r mit solcherGle in den Saal schritt, daß die Flammen der beide# Wachskerzen ans dem Leuchter fast erloschen und4* wenig Licht in dem weiten hohen Raum verbreiteten, daß Alles um ihn her verschwommen ««^geisterhaft feinem Blick begeg net«. Nur di« beiden Gandelaber und der Blumenauf. faß warfen ihn, Hetze Blitze zu, und zwischen den» selben erschien vor seiner Phantasie die drohende Gestalt de6 Grafen Louvencourt. Er trat entsetzt zurück, streckte den Leuchter abwehrend von sich und fuhr si v mit der Linken dutch das Haar, welches ihm sich aufzurichten schien denn vor sich sah er jetzt wieder da« all«, fast vergessene Bild aus dem Strande in Cap Hayti, wo die Tausende von Un glücklichen die Arme flehend nach ihm auflfireetfen uud vor seinen Mutzen v«» den Schwarzen nieder Aemetztlt wurde«. Der Leuchter zitterte in seiner Hand, bebend wankt« «mach drei Sopha, stellte da« Licht auf den Tisch und Antlitz mit den Händen bede ckend, in detr 'Cn^sn nieder. Kalter Schweiß stand in Perlen auf seiner Stirn, denn obgleich er di« Augen geschlossen hatte, sah er doch die um Hülfe flehenden Menschen in Cap Hayti und den drohendenGrafen Louvencourt noch vor sich. Da sprang et plKtzlich aus, schaute spähend um her und erblickte auf einem Tische an der Wand ei ne Champagnerflasche. Ereilte hin, füllte ein GlaS, leerte es hastig und füllte uud leerte es wieder und wieder, und Octavia, die schöne reizende Octavia, erschien mit ihrem Gluthauge und mit ihren schnee igen Armen vor seinem Geiste. Et leerte die Flasche und stolz und begeistert schweifte sein Auge nun fiber die Pracht, die ihn umgab, als er de« Armleuchter wieder ergriff und mit schwirrenden Sinnen sich nach jcintin Schlaf geniach begab. Taumelnd sank èr aus seinem Lager nieder, der Schlaf schloß thut dt« Augen und er träumte von dem glänzenden Fitste, von Musik und Tanz, von strahlenden Diamtuten und von der göttlichen Oc tavia, .. -y' '•*./ K4« Ihryf tW. Sehnsucht. Die Zertungngchricht. Entsetzt. ®rofe Angst Der ersehnte TroI. Die Schiffstaufe, Leichenzug. Gewissensbisse. Gatlard'« erster Gedanke, als er am Morgtit ft. wachte, war Oetavia und er konnte kaum die Zeil er'varten, bis er zu ihr fahren durfte, um sie in Wirklichkeit wiederzusehen und sich zu überzeugen, wie ihr das Fest bekommen sei. Es war elf Uhr, als et seinen Wagen bestieg und nach dem PalaiS Lord Rowley's eilte. Den Lord und dessen Gattin fand er in dem Saal au der offenen Balkonthür sitzen und wurde von Beiden freudig bewillkommet. Schon ausgeschlafen, Herr Sohn? sagte Lady Rowley, ihm die Hand reichend, wie freue ich mich. Sie zu sehen und Ihnen sagen zu können, daß Sie gestern Abend wirklich Lorbeeren geerntet haben es war magnifik. Die fatale Störung abgerechnet, antwortete Gat lard, mit erzwungenem Lächeln. Das war ein Zufall und hätte einem jeden An dem ebensogut begegnen können. Die toe Perfon hat die helle Beleuchtung gesehen und die Musik gc höit, und ist hiiiaufgeraiiiit Hätten wir Ball ge habt, so hätte sie uns wahrscheinlich ihren Besuch gemacht, sagte die Frau lachten Tones und fügte, die Achseln zuckend, noch hinziz: Man hätte viel zn thun, if oflte man sich um das Gerede des VclkeS kümmsm« Wo ist denn meine geliebte Oilavia flel ihr Gailard in das Wort. Die Langschläferin hat sich noch nicht sehen las sen, sie mag wohl eilt wenig zu viel getanzt haben. Doch jetzt wird sie nicht lange mehr auf sich warten lassen, wenn sie hört, daß ihr gclicbtec Richard hier ist, antwortete die Frau und setzte, nach der Thür lauschend, noch hinzu: Sehen Sie, da kommt sie schon 1 Die Thür öffnete sich und Oetavia sprang freu dig lächelnd auf iSailard zu, welcher sie an sein Herz drückte und sie zärtlich fragte, wie sie gefchla sen habe. Ganz vortrefflich, mir zu länge, mein Richard, entgegnete Octavia, und zwang ihre Augen zu ei nem aufglänzenden Blick, denn dieselben schienen malt und schläfrig und ihre Wangen hatten ihre ge. wohnte Frische nicht. Du siehst etwas angegriffen au«, theuerste Oeta via, ich werde Dich Nachmittags in unserm Cabri» ölet spazieren fahren, damit Du Dich in der frischen Luft erholst, sagte Gatlard, der Braut die Hand küssend, zog einen Stuhl für sie herbei und ließ sich mit ihr bei den Eltern nieder. Lord Rowley hatte bis zu Gatlard'S Eintritt die neuen Zeitungen durchlesen, welche neben ihm auf einem Sessel lagen und von welchen et jetzt eine er griff und zu Gatlard sagte: Da ist in der New Orleans Zeitung eine interes sante Neuigkeit von St. Domingo. Dem neuen NegergeimalTouffaint-Louvcrtürc ist es gelungen, dem Rest der weißen Bevölkerung aus allen Thei» len der Insel freien Abzug nach Cap Hayti zu vet schaffen, von wo aus General Galhaud gegen Zehn tausend dieser unglückUchen «lüchilinge auf zwei französischen Linienschiffen uud noch dreihundert an, dem Fahrzeugen nach Nordamerika hinüberbrachte. Die größere Zahl derselben hat sich nach Louisiana begeben Schade, daß das schöne Louisiana nicht zu den 93er. Staaten gehört und immer noch unter der trägen, verdorbenen Regierung der Spanier steht dieser Zuwachs an Bevölkerung würde wohl thätig für das Land fein. Gatlard fuhr bei dem Namen'St. Domingo zu sammen, doch er faßte sich schnell und sagte mit gleichgültigem Tone: Nu», diese französischen Creolen bringen einem Lande keinen großen Segen, sie sind an Ueppigkeit und Wohlleben zu seht gewöhnt, «in selbst arbeiten zu wollen. Allerdings ist dies der Fall, nahm Lord Rowley wieder das Wort, doch cd find sehr energische Leu» te, die, ihrer Habe durch elendes Gesindel beraubt, selbst Hand anlegen und dem Schicksal entschlossen die Stirn zeigen. Nach diesem Artikel hat einer dieser vornehmen Franzosen, welcher schon früher, während deo großen Massacres in Cap Hayti, glück lieh entkam, sich von New Orleans aiid an den schwarzen Fluß begeben und hat sich dort trotz den Wilden, die jeneS Land noch in Besitz hatten, ange siedelt. Er soll sich schon eine seht schöne Farm eingetich» tet haben, und viele der zuletzt angekommenen Fran zosen sind ihm nachgefolgt, um sich gleichfalls in sei ner Nahe niederzulassen. Gatlard wurde es bei dieser Mittheilung eiskalt, seine Beklommenheit nahm noch durch den Blick des Lords zu und in seiner Bestürzung griff er nach dem Blatte und sagte, indem er sich zu ermannen suchte: Wie heißt der Mann Graf Horace Louvencourt, antwortete Lord Row ley, ihm die Zeitung übcrl»ssend. Gatlard wurde es schwarz vor den Augen, daS Blatt zitterte in seiner Hand, doch erfaßle er es auch mit der andern uud neigte, u:u feinen Zustand zu verbergen, sein Antlitz über die Zeitung, als lese er den Artikxl, doch die Buchstaben schwirrten vor ihm im Kreise, nnd das Papier von sich werfend, stand er auf und sagte mit tonloser gepreßtet Stimme: Ich weiß nicht mit ist nicht wohl ich habe Herzklopfen! Octavia, reiche unserm lieben Freund ein GlaS Wasser, sagte Lord Rowley besorgt und ergriff Gat Zard'S Hand, setzen Sie sich in die Balkonthür, die freie Luft wird Ihnen gut thun. Sie sind ordentlich blaß geworden, liebet Gat lard, bemerkte Lady Rowley ängstlich, al« Octavia ihm das Wasser reichte und et hastig davon trank Es ist schon vorüber, sagle et mit erzwungenem Lächeln und holte lies Athttn, ich habe mich wahr scheinlich in letzter Zeit zu seht mit Arbeiten ange strengt. Und gestern Abend haben Sie sich zu sehr für Ihre Gaste bemüht, siil Lady Rowley «in. csthntc Armer, lieber Richard, wird Dir denn fragte Octavia zärtlich, feinen Arm in dem ihrigen an sich drückend. 86 war nur ein leichter Anfall, e« ist schon gänz lich vorbei, antwortete Gatlard heiter, die Zärtlich feit deS Mädchens erwidernd und gab dem Gesprâ» che schnell eine andere Richtung. Et sprach von der außerordentlich raschen Ver» gtößerung der Stadt, von den vielen hundert Bau» Plätzen, welch« er mit der Bedingung auf drei und dreißig Jahre verkauft habe, daß nach Ablauf dieser Zeit das ganze Grundstück mit Allem, waâ darauf steht, an ihn als freies Eigenthum zurückfalle, sprach von dem Palast, den et für sich selbst zu bauen be absichtige, weil sein jetziges Haus trog der Anbau» ten, welche er daran gefügt habe, doch zu beschränkt sür ihn sei, und bemerkte, daß das große Schiff, wel che« er für Capitan Brooks habe zimmeriUassm, in kurzer Zeit vom Stapel lauf«» soll«. Und 4U£ißt.5Dtt welchen Namen ich ihm geben werde, wenn die Palhin, die ich dazu auserkor, mir die Ftttffc Dabei trollten ihn die Schreckensbilder von Cap Hayti auch nicht mehr verlassen und zwischen ihnen drängte sich, wenn et allein war, stet« die wahnsin nige Aglaja in feine Gedanken. Octavia war fein einziger Trost, feine einzige Hoffnung, denn au ihrer Seite vergaß er alle trüben Besnrchtiiugrn, vor ihrem Blick schwanden alle bö sen Bilder der Vergangenheit und der Gegenwart, sie sollte, sie mußte bald seine Gattin werden und seinen Lebenshimmel von allen düstern Wolken be freien. Die zu ihrer Vereinigung festgesetzte Zeit war ja nicht mehr fem, eS waren nut noch Wochen bis da hin und Gatlard betrieb alle Vorbereitungen zur Hochzeit mit größter Eile, um die Frist womöglich noch abzukürzen. An diesem Nachmittage machte er eine lange Spazierfahrt mit Octavia, und fuhr durch alle Sira« je Ii der Stadt und hin und her über die Promena de, um vor der Oeffentlichkeit allen etwaigen Gcriich« ten über die Folgen des unangenehmen Auftrittes, den Aglaja ihm in feinem Haufe geschaffen hatte, zu begegnen. Wahrend der Fahrt drang er wieder flehentlich in die Braut, ihre Vorbereitungen zu ihrer ehelichen Verbindung nach allen Kräften zu beschleunigen, da et ohne sie sich unzufrieden und verlassen jiiyle und erst mit ihrem Eintritt in sein HauS wahrer Friede, wahres Glück ipni bescheert werden würde. Unter Liebtosunzen und Zärtlichkeit?it sagte sie ihm seine Bitte zu, versicherte ihn, daß auch sie fei» nen glücklichen Augenblick mehr ohne ihn habe, uyd daß sie noch viel sehnlicher danach verlange, mit ihm vereinigt zu werden. O, mein Richard, giebt eS wohl eine größere Se ligkeit für mich auf tiefer Welt, als Dich zu besitzen, Deine liebende Gattin zu fein, die nur für Dich Übt und jede Sorge, jeden trüben Augenblick 1oti Dir fern hält? sagte Oetavia, sich an fein Herz schmie gend und ihre Lippen ihm zum Kusse reichend und hörte nicht auf, daS Glück mit fügen, lieblichen Worten auszumalen, welches sie ihm und sich selbst schaffen wollte. Gatlard war von Tag zu Tag mehr und länger bei der geliebten Braut, jeden Augenblick, den er seinem Geschäfte entziehen konnte, verbrachte er in ihyt Nähe, denn ictii Alleinsein wurde ihm immer unerträglicher. Da erschien der Tag, an welchem da« neue, präch tige Schiff, welches Gatlard hatte für Capitän Brooks bauen lassen, vom Stapel laufen und bei dessen Taufe Oetavia Paihiii fein sollte. Auf hohem Gerüste stand das Fahrzeug auf dem Ufer des Flusses und ein hölzerner Schienenweg führte unter seinem Kiel hinab bis in daâ Wasser, ans welchem eS dieses sein künftiges Element nun bald erreichen sollte. Schon früh Morgens war e« mit Kränzen, Guir landen und Blumen auf's Prächtigste geschmückt und alle Arbeiter, welche bei seiner Anfertigung thätig gewesen waren, fanden sich heute in ihren Sonntagskleidern bei ihm ein. Es war die frühe Stunde zu der Feierlichkeit ge wählt, weil voraussichtlich eine große Zahl der Be» wohnet der Stadt sich als Zuschauer dazu einfinden würben, und später die Sonne zu heiß und drückend war, um längere Zeit ohne Schutz threu Serahleu ausgesetzt zu sein. besser? ihriaen machen will, ihm de» ihrigen zu verlei- hieK'? wandt? er stch scherzend zn Octavia. Nun, natürlich Octavia soll eS heißen, ontwot» tete diese lachend, wie dürstest Du wohl eine andere Palhin wählen. ^Richtig hast efl gerathen, und sollst bei dem Schiffe zur Taufe stehen. Dann muß eS sicher glück lich fahren, entgegnete Gatlard und küßte die Hand der Braut. Bald aber erhob er sich, um sich zu entfernen, und nachdem et sich bei den Eltern verabschiedet hatte und Octavia die Hand reichte, sagte diese: Du vergissest doch nicht, daß wir Nachmittag« in unserm Cabriolet spazieren sahren 7 Wie könnte ich! antwortete Gatlard liebevoll und eilte nach kurzem Abschied nach Hause, wo et so gleich die Zeitung von New-Orlean« zur Hand nahm und den Artikel las, in welchem deS Grafen Louvencourt erwähnt war. Eine drückende Angst hatte sich seiner während des LcsenS bemächtigt, und daâ Blatt bebte in sei ner Hand. Louvencourt war also glücklich gelandet und be fand sich mit ihm auf ein und derselben Erde. Frei lich lag eine große Entfernung zwischen ihnen, und außerdem gehörte das Land, wo derselbe wohnte, nicht zu den Vereinigten Staaten, Philadelphia hatte aber vielen Verkehr mit New Orleans, Kauf leutc von dort kamen hierher, um Guter cinznkau ten und Produkte abzusetzen, und wie leicht konn ten die wenn auch weitschweifenden und unsichern Gerüchte, welche hier übet fein plötzliches Reich.«» den in Umlauf waren, zu deö Grafen Ohren kom men und ihm aus die Sput helfen wie leicht kenn» te er dann hier erscheinen und persönlich vor ihn treten, und dann er schauderte vor dieser Mög lichkeit, in so weiter Ferne sie auch lag denn wenn sie wahr werden sollte, so war eS um thu geschehen. So stolz und so sicher auftretend et fih bisher auf der Börse gezeigt hatte, so kleinlaut erschien et heute dort, er hätte sich vor Jedermann verstecken mögen, denn e« war ihm, als müsst «in Jeder seine Schuld aus seinem Antlitz sehen. Wo er ging, wo er stand, dachte et sich in Lou» vencoun'o Sieve und sagte sich, wie so leicht es ihm wäre, den Raubet der Schätze ausfindig zu machen. Er brauchte nur durch die amerikanischen Zeitungen eine bedeutende Belohnung für Den auszusetzen, weichet ihm eine Auskunft fiber das zu jener Zit Vor Cap Hayti erschienene Schiff geben würde, und wie bald mußte ihm dann diese Auskunft zu Theil werden! Freilich hatte er Louvencourt glauben ge macht, daß der „Neptun" nach England segeln wur de und daß er die Passagiere g?gcn die hohe Fracht nur im Vorüberfahren in Amerika absetzen wolle, doch das böse Gewissen ließ ihm keine Ruhe mehr und malte ihm die Wahrscheinlichkeit immer klarer auS, daß Louvencourt über Kurz oder Lang ihm auf die Spur kommen müsse. Um ittben Uhr Morgen« sollte die Taufe stattfin den und schon um sechv Uhr waren beide Ufer des FlusseS mit Tausenden von Zuschauern bedeckt, denn wenn man ein solches Schauspiel auch schon oft hier mit angesehen hatte, so war dieS doch ein unge wöhnltch großes und prächtiges Schiff, welches Gat lard, diese für Jetermann so interessante und eben» so täthfelhasic Person, hatte bauen lassen. Um halb sieben Uhr kam die Equipage deS jun» gen Millionäre in der Straße herab dem Flusse zu gerollt und auf der Werfe angelangt stiegen Gat .ard nebst feiner Braut und Lord und Lady Row ley auS derselben hervor. Ein reizendes Boot, übet welchem die aMerika nifchcn Farben und GatlardS Privatflagge wehen, nahm ihn und seine hohen zukünftigen Angehörigen auf und führte sie über den Strom an das jenseit.ge Ufer, auf welchem das neue Schiss zu seiner Abfahrt in daS Wasser bereit stand. Aus dessen Verdeck hatten sich der Magistrat und die angesehensten Familien der Stadt, Gatlaid'e «inladuitti zu Folge, eingefunden, um der Feiet lichkeit beizuwohnen und mit in den Fluß hinunter zu fahren. Sie halten sich zu beiden Seiten des Verdecks ausgestellt und empfingen Gatlard, den jungen Herrn des Schiffes, mit Ehrerbietung, worauf |tch dieser nach der vorderen Spitze de« Verdecks begab, wo 1,1,6 Ro. 20. der Schiffsbaumeister mit feinen Arbeitern ihn er» wartete. Gatlard batte denselben früh bei ihrer Ankunft ein Frühstück und Getränke geben lassen, und der erste Geselle bot ihm daS GlaS, welches er ihm ab nahm und von dessen starkem Inhalt er nippte. Dann ging et zu seinen Gästen zurück, um mit ih neu auf daS glückliche in den Fluß Gelangen deS Schiffes ein GlaS zu leeren, zu welchem Zwecke et durch seine Dienerschaft Portwein, Madeira und Champagner herumreichen ließ. Während dieser Zeit wurden alle Streben und Keile, welche daS Schiff auf feinem nach dem Flus se abschüssigen Lager zurückhielten, bis auf einen Keil hinweggenommen und dann wurde e«al« fahr fertig gemeldet. Der Bürgermeister der Stadt hatte e« übernom men, daS Schiff zu taufen und er trat zn diesem Zwecke nun auf daS vordere Theil desselben, aus welchem die Gäste stch um ihn an der Lrüstung auf stellten. Gatlard führte Octavia vor ihn, stellte sie ihm als Pathin deS SchisseS vor und blieb selbst al« Eignet und Erbauer desselben neben ihr stehen. Eine feierliche Stille war eingetreten, und nun begann der Bürgermeister mit langsamer, doch sehr lauter Rede über den Zweck, weshalb man hier sich versammelt habe, über die Bestimmung de« Schis feS und über dessen erwünschte und erhoffte Zukunft zu sprechen, und begrüßte schließlich Octavia als die gefeierte Pathin, welche dem Fahrzeuge den Namen geben wollte. Er sprach lange,' ernst und schön und fragte^zulctzt die Pathin, welchen Namen sie dem Schiffe erlheilen wolle, worauf diese mit lau ter, schallender Stimme »Oetavia!" auSrief. Und »Octavia" soll eS heißen rief der Bürger meister und sprach nun feinen Segen üoet daS ge taufte Schiff. Der Schtffsbaumeistet stand bereit, um seinen Leuten den Wink zu geben, die letzte Stütze unter dem Fahrzeuge wcgznfchlagen, da reichte Capitän Brooks dem Bürgermeister eine Flasche Champag ner und hielt vier Gläser auf eiirem silbernen Teller vor ihn. Der Pfropf flog von der Flasche, der Wein schäumte in die Glaset, welche Oetavia und Gat lard, der Bürgermeister und der Capitän ergriffen sie hoch* erhebend riefen sie in mit lauter Stim me »Auf das Wohl und den Segen der »Oeta via!" ^Da krachten die Axthiebe unter dem Kiele de« Schiffes, der letzte Keil flog zur Seite, da« mächti» ge Gebäude begann sich zu bewegen und im näch sten Augenblick schoß eS mit fliegendet amerikani scher Flagge pfeilschnell auf feiner hölzernen Bahn hinab und stützte mit dem Vorderth.il so stürmisch in daS Wasser, daß die Wellen sich brausend hoch vor ihm auftürmten, als wollten sie e« unter sich begraben. Ein donnerndes Hurrah auS taufend Kehlen be gleitete das Schiff auf s iner fliegenden Fahrt, Oe tavia und Gallarv, sowie der Bürgermeister und der Capitän leerten ihre Gläser und warfen sie in die hochfchaumende Fluth hinab und die so eben getauf te Oetavia schwamm, sich ruhig schaukelnd, aus dem sich g(ä: teufcen Element. Alle den Strom hinauf und hinab an dem Weif te liegenden Schiffe hatten geflaggt, und von rneh rcren derselben donnerten der heeanstürmeuden neu en Gefährtin Grüße auS ihren Kanonen entgegen. Di« Begeisterung war groß und währenv die neue Octavia den Fluß hinabschwainm, tun weiter unten an Gatlard'S Werft anzulegen und dort mit Masten und Segeln versehen zu werden, erschallten ununterbrochen Hurrahö für sie und für Gatlard von beiden Ufern nach ihr hin. Gatlard fühlte sich wieder gehoben, er hatte wie der vor der Oeffentlichkeit geglänzt und die Anet kennung und Ehre, welche daS Volk durch den leb haften Littel ihm haite zu Theil werden lassen, gab ihm fein Selbstbewußtsein, feinen Siolz wieder. Die Menschenmenge war dem Schiffe am Siran de hinab dorangeeilt. um es au feinem Ziele an kommen zu sehen, womit da« Schauspiel zu Ende gi"g. Die Equipage GatlardS harrte dort bereit«, al« daS Fahrzeug an fvinem Werfte landete, derselbe dankte dem Magistrat und feinen Gästen für die ihm erzeigte Ehre und nachdem dieselben daS Schiff verlassen hatten, um sich nach Hanse zu begeben, schritt auch er mit Rowley's auf die Werfte hinab und bestieg mit ihnen feinen offenen Wagen. Die Volksmassen zogen in der gerade» Straße hinauf vor Gatlard hin, so daß er nicht schnell sah reit konnte, doch sah er eine Art von Triumphzuz in der Fahrt, denn Aller Blicke von beiden Seiten waren aus thu und die schöne Oetavia gerichtet. Da stockte der Menschenzug an der nächsten Quer straße, dennoch machte man Platz für Gatlard, bis er die Straßenecke erreichte, und nun die Ursache der Hemmung vor sich erkannte. Es trat ein Leichenzug, welcher sich langsam in der Querstraße heraiibewcgte und für den die Volks menge Raum machte. Gatlard'S Wagen hielt an, et war in die Men fchentnasse wie eingekeilt und konnte nicht rückwärts, nicht vorwärts. Da kam der Geistliche mit den Trauerdienetn herangkschritteu und Himer ihnen folgte der Leichen wagen und trug einen reich mit Blumen geschmück ten Sarg, ans welchem ein Myrthenkranz mit wet ßeu Bandtru lag. (Sortsetzung folgt.* Ein iteoe« Pomttjk. Bon HanS Wachenyuse». Chateaudun, 28. Nod. Vielleicht erinnert stch der Leset jener Zeilen, wel che ich am Tage nach Sedan aus Bazatlles. jenem unglücklichen Städtchen, schrieb, das am Mittage wahrend der Schlacht von den Baeirn in Brand ge steckt wurde. Dreimal passirte ich an jenem denk würdigen Tage die feurigen Gassen, über welchen die Flammen zusammenschlugen, zweimal im Verlaufe bed Gesechtes und ein Mal am Abend nach Abbruch desselben, und mehrere Tage lagert« eine dichte, un durchdringliche iKuuchmolfe über der Statte, an wel cher das Gluck, an welcher Hab und Gut von Tau* senden durch die Exce^e einzelner Hitzköpfe zerstört ward. BazailleS war eine der niedlichsten, saubersten, stei nen Staate tu oen Ardennen, wie die ganje tikgtno ein Reiidejvous Ort vermögender, den Frieden der Welt suchender Leute war, uno gerade dort nufet: die Furie des Krieges am ärgsten wüthen. Nur wenige Häuser blieben neben dem Schlad, in welchem du» dairische Lazarelh etablirt ward, von den Flammen verichuiit Stein- und Schutthaufen, die Reste der Ausammengestüriten Häuser, füllten die Gass'n, hohl äugig blickten die Mauern der Gebäude mit ihren ausgebrannten Fenstein auf die niedergestürzten j)iDiirzen Dachbalken herab, an denen die Flammen eine knisternde, züngelnde Garnitur bildeten. Tau sende waren hab und obdachlos geworden und Gott mochte wissen, wo sie ein Unterkommen fanden, bis sie zurückkehrten, um händeringend vor den Triim* merit ihres Besitztums zu stehen. Es ist ein grausames, furchtbares Gesetz des Krie ges. das die Einmischung des Bürgers in das bluti ge Handwerk des Soldaten mit dem rothen Hahn auf Deut Dache straft, und dennoch ist es unerläßlich. Die ersten entietzlichen Vorspiele,welche die Burger^ schast warnen )outen, blieben ohne Erfolg, und das Schicksal ibazaiilts traf mehr oder minder schwer ei-' ne Anzahl anoeicr Orte, und immer muhten die Le sonitenen büßen für die Vergehen einzelner palrto ttfchcr Ht'utöpfe, die mit ihrem Gewehr in der Hand eine ganze Armee vernichten zu können glaubten, und doch nur sich selbst und ihre Nachbarn vernichteten. Zn itiazaitieS war ich selber Zeuge, wie aus ver schiedenen Häusern am Eingänge der Stadt auf die deutschen Soldaten, sogar auf Verwundete und Kran kenträger, geschossen wurde. Die Schuldigcnlrette ten sich giOBtentheils, und die Staat mußte büßen. Was damals nur vereinzelt vorkam, nur auf in.ie ren tinuieb fanauicher Patrioten geschah, ward in zwischen, als fält die ganze atmet Frankreichs ge sangen oder eingeschlossen war, zum system gemuajt, zum Gesetz erhoben. Die Nationaivettheidigung gebot dem gerammten Volke, den tfeind mit |toem Mittel zu vertilgen, ihn zu erschießen, zu erhangen, zu würgen, zu verbrennen oder zu vergiften, too u:an ihn finde, die Franktireurs und die Eotps Francs wurden organiiirt, in jedem Dorfe wurden iüiaifei, und Munition vertheilt und jedem Vaucc die Psttcht aufgebürdet, den Etnzetkrieg gegen die eindringen den Feinde zu eröffnen. Der Feind pioclamirtoa gegen das iSeseh, oaß jeder Bourgeois, der auf einen jettier Soldaten ichuße, fufilitt, jeder Ort, aus des jen Häusern geschulten werde, in Asche gelegt werden solle. 3n zahlreichen Orten, Dörfern und Städten, sie len untere «Soldaten der Stacht der Hörerschaft als t"--a til -w I? e MSmüSËÈ i 'Jfk' E I N A K PUB] TS BMI set das denn unser landes entgegenstarren. SS* de« Pre», einen bet einblichen Soldaten zu tiWi#, zerstörte man sich elbft und seinem Nächsten HM« und So Hege ich seit gestern *§«& ~«f«n|jn ei*r Unerklärlich erscheint die Tollkühnheit, dieser Wahnsinn vernünftiger Leute, vre man ste doch un ter der Bürgerschaft einer ziemlich bedeutenden und wohlhabenden Provinzialstabt suchen mud. Aber auch dieses Unglück war nur jftgett« haften Berichte, welche offtziAPw lebe»wtfty&ibte Gefecht verbreitet mürben undftwstheute noch werden. Ais der Feind nämlich nach der Einnahme von Orleans gegen Chateaudun aittéckte, Iptefc e» aBge» mein, es sei zosen in die der einen Handstreich Sofort wurden alle Vertheidig«nganst«steK setrof« bzuTMÜen. (töte fttefsate sen, um die Maro seme a I wurden verrammelt, alle Barrikade wurde errichtet, alltz ZBSinM her Gtsdt Fenster Bet BI Häuser mit Schützen besetzt, «tib i» ge Einnahme der Stadt fürun» Bchtohne Opftt Os fijiere und Soldaten waren durch du» aussen sin lern aus sie gerichtete Feuer d» zu« %tM^0tn et» bitten, und als bis Stadt genommen w«. âderße die Flamme auf den Dachern ganzer Quartiere. Soll ich den Aeußer ingen bttEiNgedorenen gfag« ben, so wurde die «ladt buchstäblich zuerst WM Franctireurs und dann erst von ben P^euden genom men, denn nach dieser Quelle »wen fUf Inez »or dem Anmarsch der Preußen etwa tausend ZMlctd reuts in die Stadt, fabrizteten 18 Barrikaden und setzten namentlich in der Aue b'Orttan» selbst dieje nigen Häuser in Pertheidigun«Wch«nb^ie ste «r Wolfen fanden oder die ihn n »eHchWM wurde». ES wäre dieS aber nichts Neue«, denn jo mancher Hausbesitzer ist in Frankreich MhrendMse« Krie ges an den Bettelstab gedrachtMWm,MM ein Hai des Dutzend dummer Jungen, die eine KttM Wder Hand hatten, stch im Namen U» $&rterkU»Öc# des Eingang in da« HauS erzwangen» aUtdttGeâtza schössen, hinten hinaus die FlUM ergMM «WMn Proprietät al» Verantwortlichen zMÄe Vertheidigung von Ehateauban kttete eft ^feaittt» reurs Capitan, der dafür zum LlMkniU^ GMnel ernannt wurde. Ein trostloser Anblick, diese niedergebrannten* ben, diese Stechen von schwarzen Äuiaen ur Schutt das Gerölle bildet zn beiden @ifte Rampe, auf der man sich ein sehr tonimtt toie eingerichtet. Die Sch-UenHge hiß den Außenwänden einige Aeben i0gtz Brande-widerstanden und ziehen sich al entlang ebenso ist die TeiegraphentetMW eine Straße noch ganz unversehrt HevMWO. Eine bittere Ironie reden gewiß« utifffic« Signaturen, w. z. B. die Blechschilder g»den Hftn» fern. Da hängt noch das Schild de» Rgentt» eitièt Vetsicherungs-GeseUichaft gegen Feuer»gesahr baneben lieft man an einer ganz geichmâMWn Hauet, hinter der nur elendes Geröll liegt: «Maifon a jonec". und wieder an andern Stellen nnd über bem Gchutt in der Straße Pfähle mit Affichen .changement de domicil" eine» Mi nüchtern und harmlos anzeigen, seine bisherige Wohnung aus irgend»èl be. vielleicht nur weil seine FamM tzch ausgegeben. Und wie in Bazailleß, wo e» noch. 0#ätsom«et war, blühen die Rosen iit einzelnen GAttn vor d»ft vom Fetter verzehrten Häusern die EWWKe»-die Theerose hat sich nicht schrecken lassen ftejftjtel' leicht durch die Gluti) des Feuer» nèn WiNmér« muth erhalten. In der nackten DrahtkMbehet#«' tens hängt «och der Vogelkäfig, bet arme jfcgcrU»* Vogel aber ist längst gebraten. Die e«$*n»|fBett stellen in den Erogeschossen bemonstrWn dst Hfor zügltchkeit ihres Ateliers unb ein einzig«? tzi»i»er Geldichrank, den man in der EnHvmnngWr efe*n Ofen halten könnte, wird sicher nach B«Hl«g?»»de» Krieges ein Gegenstand großartiger Reclâjeine» Fabrikanten werden, der um dielet NeclaD willen vielleicht selbst den ganzen Ort angezNnDHâden würde, wenn er sich mit dem SttManmMWtziOn« ben getousjt hätte. Es ist, wie gesagt, ein jammervoller PchUS, ttoK. hi namentlich auch, bie atmen, voÜWndig rnwirßin fceute, die wahrscheinlich bet den Nachbarn èiq Ob dach gefunden, an den Ecken fleht» itt ftfen. wfc fk mit stumpfsinnigen Gesichtern Bor stch hilbiulen. während aus ihren Augen ein häintfÉtt Kândtick zuckt, wenn sie einen ihrer FeinbevonWrâM»ea. Aber tote ist dergleichen zu eerinetBen, aiëire Onttoie Chateaudun selbst sich nicht einmal gey«,di«»ttuffe ihrer eigenen Freunde und Lan^UeMâ «adtMim Stande sind? Mir fallt hiebei immer wieder (man verzeihe,^ wenn ich das Gefühl ein wenig verletzen sollte« abet mitW%w mtm wie ««. wir sind ja im Kriege) der die Aeußerung jenes daieriW» let, als auf seme Leute aus dtgiX worden war, seinem Vorgesetzten W eitle: .Herr Oberst befehlen, sollen witWßWsMWtztben ober nur moderut verwüsten MMWhWK Krn ober die Beispiele nutzen wenig, tote |e|t«*t*mb dennoch müssen Beispiele sein. Auch von âWs die Stadt geworfenen Granaten truam$ief liehe Spuren Das Dach der Sèame, desselben, das Dach des NebenhqdWW sen ein großes Privathau» a» seinem Nachbar, einem Eckqause,» brannt. Sämmtliche Häuser ajp Witze Folge der Plünderung kaum WWt es, elenden Eftaminet noch eine $a$e iB#te ftt men. Daâ Innere der Matt* UM» haften Zustande. ene fâlitw leant keine Knade, und so arsch fast täglich dutch Dörfer öpitj&tfjöjtt, in welchen un#M* ffr»atj|ett Mauern, die Aschenhaufen und die TWMer einstigen XSoht« Städte, einet! der am schwersten geprüftest I eines Paradieses, it. »•»«•—---••, um seine hartnackige und energische SertheiMaung die Preußen, durch seine v« und in der Stadt mitten eines Paradieses, in Hdateaudun, da» stch durch gegen angclegttnlöarniâben und jet# stern eine der grausamsten tragikomische jfcelM das Theater der Stadl, das mir (dt mu ein besonderes Mitleid einflöbtt WâD'kiei! und die Eorr dore hinter ben BâgMnW,... mit Heu bedeckt, im Parterre habe» «bwechfeirtv öle Stosse gestanden und dte 'ânnsch«st«tWM5 dWre« serb Ute it Plätze haben sich wahrscheinlich bie offtziere zurückbehalten, in der Fremden yteste verschiedener doeufs a la m«»hvG vielten geipeist waren, und aus bet raubten Buhne steht eine ul Fraue gellalt. die eben und unten to UtaMsliti ist, daß man ste für dtn ^eti u» der Mars ellaWsltt d»e Göttin der Republik der feaaatttc, bet «UffiHäe und tut alles hauen tunii, was zur KWmtie getzârt. Der i'umoc der Soldaten hat bttMHtich Wche Göttinnen gern und befehulb hat et fie vielleicht bor» zugsweise aus den Eouusseo herausgesucht u»rd auf* gestellt. Psychologisch interessant ist mir hier Monde* die Wahrnehmung, daß unter oen GebUbUtn agelte» stgnation herrscht, die sich nur burDHin» ertttsten läßt. Sie haben alle nichts mehr. Wen Alle« ver loren und Jeder lagt sich deulMW«? ist der selben Lage tote ou, er hat noch und hat Alles verloren, du bist eben saWKft MP»C* den wie er. Mit noch größerer MU stadet.WM.stch in den Gedanken, daß j« tzt erst HMdeinWestPWpen in Massen hier und in der UotgejNlb «tWMfttznen werden. Man hat Nichts mehr^MMPOW Afpste« gen, also werden sie Alles mtttNMgen da tan» |ich vielleicht Mancher noch mit ecnafcttn. Wie überall, wohin wir kommen, find bâWWn den, die öLtaeqmeten Familien davongeganM: bie besten Hautet stehen teer, wen* sie âde»h»«B«»ch Hauler, nicht ausgebrannte Ma4an stn^ ften««i taöe den reicheren -£t)eü der Stadt wt tsfln nieder gebrannt. So wohne ich in ttnem Ibaule, besten Bewohner ich weiß nicht wohw «estöchiet. Atme Verwandte von ihm ^wirlhlch^fm» pft» Hanl, ste weinten seit gestern Abend übet- ftft» tt*gmtf, da« die Anderen betroffen, bis man ihnea o$et tutk* mehr den reichen Anverwandten heute Mittag bte Vierde auS dem Stalle holte unb ste ihre Thianen trockneten, weil ste fayen, baß e» eben sen Sie fen am ichlechteiten ergehe. Zch wetAMchh»eiche jfoe* ne sie gemacht haben, als vis 4WWWM |*otitO chre eigenen Uppen, Garde Ganzen über 2ü,0uu Mann, htèt und in b« Umgegeno tagen. r"* ibul Vertrauen können ste unmöglich jn bis auszeichneten vaterländiichen 'nüffTT (TtndthitdWIl heute ader ichlagen |ie em ütu» beim (éinaucia) des ersten buLij UUierfeitd die Beooachtung afc scheu Kameraden hier keines» Verfahren Ur|ache tftfuuoen. Am 1. Januar tritt baf die etnganjstoue aus verioiteo Dernau uu, Thee w rd um 15 abgeie&i, btt tfuU auf Zucker Kafset um 2 Cents da» Pfuich^ men auf bte ügu o*. ja« 0 -4 Hsf, nnd wenn nicht die Gnade des König« hier und da diennfchnl digen Besitzet eines Hause« rettete, au» welchen» oh ne ihr Wissen ober Zuthun GchSsfe auf unsere vor» Über marichirenden TtupP«We«ttt wurden, es »ö» re des Unglücks noch viel WM geschehen. et an» beulen- .ungen zugezogen. Em ganzer Stadttheil, zwethtzèrt und einige brei» feig Häuser, wurden in Asche gefegt und damit zn gleich der Plünderung Prei« gegeben, weit die Bür gerschaft selbst sich gegen den Feind zur Wehr kite. "ri 3m -M »1 'A Ilm tOtt* •M \n\n A Two dollars per year, éi