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amMMN Im Sturm auf See, Rsch «Ähr Gchilderusgea über höchst gefahrvolle fDtteefohrttn. Entsetzliche Bege kt i s«rd. New Dorf, 13. Dez. Alle hier ein treffenden Oceanfahrer bringen noch fortwäh rend Kunde von furchtbaren Seestürmeu, de ten Wüthen sie auf der Reise auegJefct gewe sen. Von den gestern angelangten Fahrzeu- Kttd" tt ist es dem belgischen Dampfer „?teder am schlimmsten ergangen. Derselbe fuhr am 23. November von Antwerpen ab und hatte gleich von vornherein stürmisches Wetter zu bestehen. Am 26. artete der Sturm zum Orkan aus und die empörten Wogen richteten Unheil auf Unheil an. Zu erst ward das Steuerhaus zerschellt und einer der am Rade bed:ensteten Matrosen schwer verletzt dann wurde das Takelwerk Stück um Stück zertrümmere und schließlich ward das Steuerruder unbrauchbar, so daß das Schiff als Spielball der Wogen dahintrieb und diesen zum Opfer fallen zu sollen schien. Zwei Tage lang war der Dampfer auf diese Weise Wind und Wellen preisgegeben, da es bei dem Toben der entseelten Elemente durchaus unmöglich war, die nöthigen Repa raturen am Steuer vorzunehmen. Das Ge töse der himmelhoch emporschlagenden Wo gen, das Heulen des Sturmwindes, die zu Senden Blitze und das Rollen des Donners machten die Herzen nicht nur an dersolche^Sce neu nicht gewöhnten Passagiere, sondern selbst der kühnsten Seefahrer erbeben. Die Leute untex Deck wateten in knietiefem Wasser um her und mußten sich festklammern oder fest binden, um nicht bald da-, bald dorthin ge schleudert zu werden verzweifelnde Mütter preßten ihie Kleinen an die Brust und jam Merten laut, während die Männer schreckens bleich vor sich hinstierten und ihren Angehöri (ten keinen Trost zu spenden vermochten. Die Matrosen waren nicht im Stande, sich auf Deck zu halten, sondern mußten Schutz unter Deck suchen. Erst nach Verfluß von 48 Stun den gelang es, das Steuer wieder in Ord nung zu bringen und das Fahrzeug wieder zu lenken, allein der Sturm raste fort und droh te noch 72 Stunden lang dem Schiffe mit plötzlichem Untergang. Eme Sturzwelle riß das Ksrtenzimmer mit fort und eine andere das Deckhaus der ersten Kajüte. Dann wur den nach einander sechs Böte zertrümmert und weggeschwemmt, wobei eine Anzahl Ma* Kosen zu Schaden kamen und dem Hochboots mann Gockstock die Hüfte gebrochen wurde. Zwei eiserne Stützen von acht Zoll Durch messet wurden abgeknickt und eine davon auf das Oberlicht des Maschinenraumes geschleu bett, so daß dasselbe zerbrach. Das Wasser drang ein und löschte das Feuer unter den Kesseln, so daß kein Dampf mehr erzeugt und keine Mahlzeüen gekocht werden konnten. Das Deckhaus der zweiten Kajüte ward eben falls demolirt und die Commandobrücke schwer beschädigt. Während der fünftägigen Dauer des Orkanes war es mit Lebensgefahr ver wüpft, sich auf Deck zu wagen. Es waren ttrt stets zwei Offiziere in Dienst, die sich mit lauen festbanden, um von Wind und Wogen licht fortgenommen zu werden. Die Zwi schendeck-Passagiere, meist aus deutschen Aus wanderern bestehend, hatten große Strapazen unt Entbehrungen zu erdulden. Zwei Frau «tarnen in Wehen, und während der Schiffs «zt ihnen Beistand leistete, mußte er von Wvei handfesten Männern gehalten werden, um seine Funktionen versehen zu können. Die beiden neugeborenen Kinder starben. Ferner sind während der Fahrt zwei Passa giere, eine Französin Namens Anna C. Dyk man und ein Schwede, Namens (Satisen, ge storben und ihre Leichname ins brausende Meer versenkt worden. Der Dampfer bot «inen traurigen Anblick, als er gestern hier anlangte und von Berichterstattern besucht wurde. Die Passagiere haben den Offizieren und der Mannschaft für ihr männliches Ver halten in der Stunde der Gefahr eine Dank »d «ddresse überreicht. Der Dampfer „Malta", welcher von Li verpool in Boston eintraf. Hatte eine Reihe furchtbarer Stürme zu bestehen. Eine Woge warf zwei Mann von der Mannschaft der maßen gegen die Schiffswand, daß sie todt niederstürzten. Der Hochbootsmann I. Hu »n wurde auf das Deck geschleudert und trug «Pen Beinbruch davon. Der Dampfer „City of Montreal", der am 30. November von Liverpool abging, hatte schon im englischen Canal stürmisches Wetter zu bestehen und ward auf hoher See von einer Reihe schwerer Orkane heimgesucht. Die Deckhauser wurden zertrümmert und das Wasser drang in Strömen in die Kajüten, ehe man die Oeffnungen verstopfen konnte. Eines der Rettungsböte ward fortgerissen und das Takelwerk schwer beschädigt. Mehrere Ma trosen trugen erhebliche Verletzungen davon lind die Passagiere hatten viel auszustehen.— Der Dampfer „State of Nevada", der am 28. November von Glasgow aus in See stach, ward ebenfalls von schweren Stürmen betroffen, gegen die er sich kaum zu halten vermochte. Takelwerk und Deck wurden stark beschädigt und eine Anzahl Matrosen nicht .vMtethebltch verletzt, als Sturzwellen sie hin- Und herwarfen. Die Passagiere loben Capi tân Stewart und seine Offiziere wegen ihres mannhaften Verhaltens in der Stunde der Gefahr. Das Vollschiff „Ellen Good jjpeed" von Bath, mit einer Ladung Salz »nd Eisenerz von Barcelona und Cartyagena Kommend, hatte während der ganzen Fahrt gegen furchtbare Stürme anzukämpfen und erlitt dabei schwere Beschädigungen. Der Aljährige Matrose Alfred Larsen fiel über Bord und ertrank.—Der Dampfer „Othel sc ", der letzte Nacht nach vierwöchentlicher Fahrt von Hull hier anlangte, hat ebenfalls ungemein stürmisches Wetter gehabt und Be Hädigungen davongetragen. Auch der am Dienstag in Boston angekom Wene Dampfer „Bulgaria" hatte eine schlim me Zeit. Am 27. November brachen zwei Schraubenflügel. Am 3. Dezember wurde ein Mann übet Bord gerissen und zwei an bete erlitten Beinbrüche. Der Dampfer hat 20 Tage zu der Reise gebraucht. Fünf überfällige Dampfer kamen ant Mitt Wpch an. Der „Somerset" war von Bristol "tt Tage unterwegs. In einem fürchterlichen Sturm wurden der erste ^nd dritte Offizier und acht Matrosen dienstunfähig. Nur der britte Offizier war wieder soweit hergestellt, daß et einen Tag vor der Einfahrt in den Hafen wieder Dienste thun konnte. Der erste Offizier liegt noch itnme1: krank darnieder. Auf dem Dampfer „Switzerland" von An! werpen verunglückte der Matrose H. Staff von Antwerpen. Der Dampfer „Canada" aus London brachte den Capitän und die Mannschaft von der deutschen Barke „Anna" hierher. Dieselben konnten bei der hochgehen den See m» mit großer Gefahr gerettet werden. Fetnet liegen Siutmberichte von den ge stern hier eingetroffenen Dampfern „Sue via", am 20. Novembir von Hamburg, „Ville de Marseille", am 16. Novem ber von Marseille, „^erj ian Monarch", am 24. November von Lcndon, „Egypt", am 30. November von Liverpool, „Lake CH amp lain", ant 24. November von Liverpool, „Schleswi am 2. November von centralamerikanischen Häfen abgefahren, und anderen vor. Der Dampfer „Suevia" war bekanntlich genöthigt, in den Hafen von St. Johns, Neufundland, einzulaufen, um frische Kohlenvorräthe an Bord zu nehmen und die während der stürmischen Fahrt von Europa erlittenen hauptsächlichsten Schäden ausbessern zu lassen. Der bereits am Sonn tag angekommene Hamburger Dampfer „Gel lett" hatte aus ähnlichen Gründen in Hali fax anlegen müssen. Von St. Johns wurde gestern telegrafiert, der Dampfer „Ohio", der am 24. November mit 950 Passagieren und einer Ladung Fracht die Fahrt von Bre men nach New Jork antrat, sei dort einge laufen, um Kohlen einzunehmen und Repa raturen vornehmen zu lassen er hatte Be schädigungen an der Maschinerie und am Steuer erlitten und wird erst am Donnerstag feine Fahrt nach hiesigem Hafen fortsetzen kön nen. Die deutsche Barke „Alpina", die ge stern nach Zltägiger Reise von Hamburg hier eintraf, halte ebenfalls von den Seestürmen viel zu leiden und trug schwere Beschädigun gen davon. Das Aussehen aller oben ge nannten Fahrzeuge legt Zeugniß von der ver- heerenden Wirkung der Stürme ab, von de« nen sie heimgesucht wurden. Eine Anzahl Dampfer sind noch immer überfällig. Darunter befinden sich die briti schert Dampfer „City of Bath" und „City os London", sowie der holländische Dampfer „Amsterdam." Das erstgenannte Schiff fuhr am 10. November von Bristol und das zweite ant 13. November von London nach hiesigem Hasen ab. Der Dampfer „Marathon" be gegnete dem „City of Bath" etwa 330 Mei len von St. Johns und erfuhr, daß derselbe Schaden am Ruder erlitten, einen Leck be kommen und einen Mast verloren habe. Wei tere Nachricht über den Dampfer hat man seither nicht erhalten. Hwsichtli des „Cuy of London" werden von der New Iorker Agentur feine Befürchtungen gehegt, da man glaubt, feine Maschinerie sei zerbrochen und er habe in Folge dessen seine Fahrt unter Segeln fortsetzen müssen. Was den Dam pfet „Amsterdam" betrifft, so ist es sonder bar, daß dieser bisher unter den überfälligen Fahrzeugen nicht mit verzeichnet war, trotz dem derselbe bereits am 19. November von Rotterdam abgmg_ und schon ant 3, ds. Mts. hier hätte eintreffen sollen. Aus Nachfrage bei den hiesigen Agenten der Linie, der Firma Funch, Edye Co., wurde erklärt, man wisse nichts von dem Schiffe. Dem Vernehmen nach soll sich Herr Edye selbst an Bord dessel den befinden. Interessante Kothen. J»1»en Wäldern von Maine sam melt man für $40,000 Kau«®ummi per Jahr. In Vandalia, III., ist am letzten Sonn tag Herr A. H. Diekmann, ein wohlbekann ter und angesehener Kaufmann, von seinen eigenen Hunden so schrecklich zerfleischt wor den, daß man an fernem Aufkommen zweifelt. Herr Diekmann war in feinem Garten gewe sen und mußte von dort aus durch den Hof, in dem sich die Hunde befanden, passiren, um in's Haus zu gelangen. In der Dunkelheit es war Abends halb 7 Uhr glitt er aus und stürzte. Die Hunde, die ihn nicht er kannten, fielen über ihn her und zerfleischten seine Beine schrecklich. Das linke Betn wur de unter dem Knie gebrochen und man zwei felt, ob der bereits bejahrte Mann mit dem Leben davon kommen wird. Die Hunde wur den auf feine Anordnung erschossen. Daß „Unkraut nicht verdirbt," be weist auch folgende Mittheilung in der Neu Ulmet oft: „In unsern Wechselblättern lesen wir, es habe sich herausgestellt, daß je net Schwindler, der hier und da unter dem Namen „Hugo Rosinsky" operirte und höchst wahrscheinlich mit dem in Neu-Ulm unter dem Namen Hugo von Frankenberg, in Wi nona unter dem Namen Hugo Miller, alias v. Springier aufgetretenen Burschen identisch ist, in Minnesota elend umgekommen sei. Wohl mag dem unverschämten Gauner dies Loos noch bevorstehen, aber bis jetzt scheint es nicht gewiß zu sein, daß dasselbe ihn er reichte. Mit ziemlicher Gewißheit haben wir jedoch auf dem Weg merkwürdigen Zusam menneffens Einiges über die Herkunft des Burschen erfahren. Hiernach heißt et „Hugo Bleihermann," ist aus Brockau bei Breslau (dem Gut eines von Frankenberg) und ver duftete vor einigen Jahren aus Berlin, wo er Gelder unterschlug." Von der Einfuhr deutschlänbischer Gemüse nach Baltimore schreibt der dortige „Correspondent": „Die Kartoffeln, der Kohl und anderes Gemüse stehen gegenwär tig bei uns, in Folge der Mißernte, so hoch im Preise, daß die Einfuhr dieser Artikel aus Deutschland immer mehr an Umfang zunimmt. So brachte im Oktober das Dampfschiff „Leip zig" für die Baltimore? Firma Schumacher & Co. 8190 Kohlköpfe mit und seitdem im pottirten vier weitete Fahrzeuge aus Deutsch land etwa 6000 Bushel Kartoffeln, 11,000 Kohlkopfe, 30 Säcke Rüben u. f. w. Da die selben billiger hierher geliefert werden kon nen, eis ihr hiesiger Marktpreis beträgt, so ist wohlanzunehmen, daß im Laufe des Winters noch weitere und zwar größere Sendungen folgen »erden beteiligen sich doch jetzt schon sün, Baltimore? Firmen an diesem neu en Einfuhrhandel, nämlich Heinrich Steffens, humtchet & Co., Gebrüder Straus, D. undO. A. Schlens u. Co." Ein geldgieriger Wittwer. Decatur, Ala.,s. Dez. Vor zwei Monaten starb in der Näht von Süd-Florence die Frau eines alten Deutzen, Namens Meyer, und wurde auf dem dorten Friedhofe begraben. Kürzlich nun fand de Wittroer circa vierzig Dollars in einem alten Kleide seiner verstor benen Ehehälfte und diev brachte ihn auf den Gedanken, daß vielleicht nuij mehr Geld mit der Verstorbenen begraben roa*be. Er ver sicherte sich vergangenen Dienstag der Hülfe eines Tramp, mit dem er den Leichnam wie der ausscharrte und obwohl sich derselbe in schrecklichem Zustande befand, alle Kleider abstreifte und zerschnitt, um das allenfalls dort untergebrachte Geld zu finden. Die Ar beit war jedoch erfolglos und zog der Witt^ wer der Leiche noch einen goldenen Ring, wie er selbst angab den Verlângsring, vom Finger, und schenkte ihn seinem Helfer für dessen Bemühungen. Unter den Deutschen der Nachbarschaft herrscht ob dieser Schand that die größte Entrüstung. Wie die Bienen ein Dorf ero betn.— Zwei Bürget in dem Flecken West Fairview, Cumberland County, Pa., sind die Eigenthümer von 130 Bienenstöcken. Da das Wetter gegenwärtig das Futter rar gemacht hat, so flogen sämmtliche Bienen vor eint gen Tagen aus und nahmen in den Läden und Wohnungen der Einwohner ihr Quar tier. Wo nur eine Süßigkeit zu finden war, da machten sich die Thiere gleich darüber her. So nahmen ein paar Tausend Besitz von der Küche eines Farmers. Eine ganze Woche lang durste Niemand den Raum betreten. Die Familie mußte, um in's Freie zu kom men, durch die Fenster steigen, da die Bienen auch die Thüren belagert hielten. Ganze Obstbaumgärten und Weinberge wurden von den gefährlichen Thieren besetzt. Viele Per sonen wurden von den wüthenden Insekten furchtbar zerstochen. Die Bienen führten eine solche Schreckensherrschaft, daß die Bur get sich an die polizeilichen Behörden ge want haben, damit in Zukunft solchen Ereig nissen vorgebeugt werde. Ein großartiger Schwindel ist von den Beamten der „Atchison-Topeka-Santa Fe Bahn" entdeckt worden. Es erhellt, daß .die Aufseher der Bahnarbeiter, Kosthauswirthe u. A. an der ganzen Länge der Bahn einen Bund gebildet hatten, um die Bahn durch Fälschung der Zahllisten, Eintragen der Na men von Arbeitern, welche nicht existirten u. s. w., zu beirügen. Man schätzt, daß 200 Personen an dem Schwindel betheiligt waren und daß die Bahngesellschaft um- mehr als $200,000 bestohlen worden ist. Achtzehn Personen sind bereits verhaftet worden. Unter Denjenigen, welche der Betheilung an dem Complott verdächtig sind, befinden sich etwa 50 reiche angesehene Männer. Die Gesellschaft hat mehrere Beschlagnahmebefehle gegen die Verdächtigen erlangt, und eine große Quantität Eigenthum ist mit Beschlag be legt worden, darunter auch das des Stadt raihsmitgliedes L. Notton in Topeta, der selber zu den Verhafteten gehört. Er allein soll die Gesellschaft um mehr als $20,000 be schwindelt haben. Wo ist „d a s erste Haus in Ante rika?" Im New Iorter Postamte befin det sich ein Angestellter, dessen Arbeit es in den letzten 25 Jahren gewesen ist, schlechte Adressen zu entziffern. Er hat sich eine Sammlung von Notizen darüber angelegt, rote die Straßen tn den verschiedenen Städ ten dieses Landes laufen, und es heißt, er kenne alle Straßen in der Stadt New Aotk. Vor einiger Zeit traf ein Brief mit der Adresse „Patrick Mahony, erstes Haus in Amerika," ein. Derselbe kam aus Irland es wurden die gewöhnlichen Erkundigungen eingezogen und man vergewisserte sich über die Ankunftzeit des Schiffes, das den Brief gebracht hatte. Der Beamte übergab den selben einem Briefträger, der ihn versuchs weise am Ende des Pter abgeben sollte, an dem das Schiff anzulegen pflegte. Da be fand sich ein Kosthaus für Matrosen, und, wie seltsam es auch scheinen mag, Mahony wohnte dort. Bei Oeffnung des Briefes fand man nichts weiter als einen Wechsel auf $400 darin. Die französischen Gäste der Nation wurden in San Francisco ebenso sang- und klanglos empfangen, wie in St. Louis, Chi cago und anderen Orten. General Boulan ger hat bei einem Bankette, welches ihnen die Franzosen in San Francisco gaben, eine fulminante Revanche Rede gehalten. Er sagte: „Unsere Armee ist heute, nach unoer« gleichlichem und die Geschichte wird es sagen verdientem Mißgeschicke einig wie ein Mann und voll von Vertrauen auf ihre Führer. Sie beschäftigt sich nur mit einer Angelegenheit sie bereitet sich für den Tag vor, an welchem Frankreich sie nöthig hat. Wenn dieser Tag herangenaht ist, dann brau chen wit nicht mehr euer Geld, noch euer Blut. Frankreich verlangt bann von euch, Franco-Californier, nur Eins: daß ihr seinen Erfolgen Beifall zollen werdet." Wozu der „Cal. Demokrat" bemerkt: „Ein Kind kann zwischen den Zeilen lesen, was General Bou langer mit der einen Angelegenheit meint. Nun denn, wenn Frankreich so sicher auf Er folg in feinem Racheltieg mit Deutschland rechnen kann, wie auf den Beifall der Franco- Califotnier zu diesem Erfolge, dann ist bei den Theilen geholfen." Welchen colossale« Umfang das Holzgeschäft in ben brei nordwestlichen Staaten, Minnesota, Wisconsin und Mlchi gan erreicht hat und in welchem, dem entspre chenden colossalen Umfang denn auch mit den dortigen Fichtenwaldungen aufgeräumt wird, ersieht man aus kürzlich von zuverlässiger Seite her gemachten statistischen Angaben, wonach sich die Gesammtquantität des in den erwähnten drei Staaten im letzten Jahr, zu Brettern, Schindeln, Latten u. dergl. verar beiteten Holzes auf 6| Tausend Millionen Fuß beläuft. Noch einen größeren Umfang soll aber, nach den getroffenen Vorbereitun gen und den Erwartungen, die man deßfalls hegt, die diesjährige „Holzernte" erreichen. Man schätzt z. B., daß in den, den Mühlen von Minneapolis tributären Waldbezirken des oberen Mississippi in diesem Winter 364 Millionen und in dem St. Ctoix Bezirk 225 Millionen Fuß Holz gehauen werden. Noch ein viel größeres Ergebniß erwartet man von den Fichtenbezirken an den Flüssen Chippewa, Menommee, Eau Clair, Wisconsin und Black river in Wisconsin. Man schätzt dasselbe auf 2000 Millionen Fuß, wozu denn noch die reiche „Holzernte" von Michigan kommt. Wie wird es aber, da für einen Nachwuchs nicht im geringsten gesorgt wird, in diesen Gegenden nach weiteren zehn Jahren aus sehen! Aus W „Detroiter Abendpost" war auch in diese Spalten die Nachricht überge gangen, der Bundessteuerbeamte Ferdinand Meyer suche auf seiner amtlichen Rundreise unschuldige Geschäftsleute wegen unabsichtli icher Vergehen gegen die Steuergesetze in's Verderben zu stürzen. Die Gerechtigkeit er' fordert es, daß wir jetzt auch folgendem Wi derrufe der „Detroiter Abendpost" Raum ge ben „Oberst Fred. Meyer, der Spezialagent des Steueramtes, geht zwar sehr streng bei seinen Untersuchungen zu Werke, aber er hat noch keinen Wirth, Brauer oder Cigarrenfa brisanten in Strafe genommen, obgleich ihm die Gelegenheit dazu nicht gefehlt hat. Er hat mehr als hundert Übertretungen der Bestimmungen des Steuerbureaus gefunden und die Betreffenden zwar gewarnt, keinen aber dem Bundesgericht übergeben. Das Amt des Herrn Meyer ist ein seht undenkba res und seine Instruktionen sind gemessen, man darf ihn daher nicht für das verantwort lich machen, was ihm feine Pflicht gebietet und was auszuführen er gezwungen ist. Un richtig war die Angabe, daß Herr Meyer sei nen ehrlichen deutschen Namen in Meyers umgewandelt habe. Er sagt selbst, daß er stolz darauf fei, ein Deutscher zu sein und daß es ihm, obgleich er länger als ein halbes Jahrhundert in den Ver. Staaten sei, nie einfallen würde, den Namea, den er von sei nem Vater geerbt unb auf dem kein Makel hafte, zu ametikaniftren. Dies zur Steuer der Wahrheit. Schreckliches Elevator-Unglück. In der Gerberei von Pfister & Vogel, in Mil waukee, ereignete sich am Nachmittage des 12. Dezember ein schweres Unglück. Die Arbeiter Fred. Eichenbrodt, Charles Heyer, Otto Grünwald, August Unke und Fred. Kuth begaben sich, nachdem sie im 4. Stockwerk des Gebäudes ihr Mittagbrod eingenommen hat ten, auf den Elevator, auf welchem außer dem etwa 1000 Pfund Leder lag, um sich hinunter zu lassen. Der Elevator galt bis her immer für sicher und trug Lasten bis zu 3000 Pfund. Dieses Mal schoß derselbe aber, als die fünf Mannet auf demselben standen, mit fürchterlicher Schnelligkeit in die Tiefe. Nur Fred. Kuth hatte Geistesgegen wart genug, unterwegs abzuspringen, so daß er mit einigen unbedeutenden Verletzungen davon tam. Die übricvn Arbeiter blieben in Todesangst auf dem Elevator stehen. Der selbe schlug im untersten Stockwerk mit sol cher Gewalt auf, daß die schweren Lederbsl len in die Höhe flogen und die Arbeiter weit weggefchleudett wurden. Regungslos lagen die Unglücklichen am Boden. Eichenbrodt, ein lediger Mann von 26 Jahren, war todt, die übrigen Männer mehr oder minder ver letzt. Unke und Grünwald starben am näch sten Tage Heyer liegt gefährlich darnieder. Kuth ist am besten davon gekommen. Eine Untersuchung art dem Elevator ergab nicht, wodurch das Unglück eigentlich herbeigeführt wurde, sofern man nicht erklären will, baß das bisherige System, nach welchem alle Auf zugsmcschinen bis jetzt construtrt wurden, nichts taugt und bessere Schutzvorrichtungen dringend nothwendig sind. A u s a n Deutschland.—W iberlegutig. Ge neral v. Moltke's Adjutant theilt mit, daß die berichtete Entwendung von wichtigen Pa pieren aus dem Kriegsamte unbegründet ist. EineWeltausstellung in Berlin.— Berlin, 13. Dez.—Bismarck begünstigt die Abhaltung einer Weltausstellung in Berlin im Jahre 1886. Abschieds -Banquet für Kreis mann.—London, 14. Dez.—Eine Berliner Depesche an die „Times" meldet: „Kreis mann, der Ver. Staaten Generalkonsul hier selbst, wurde mit einem Banquet beehrt, dem über hundert Herren von hohem Ansehen in amtlichen, literarischen und Handelskrisen, sowie angesehene Mitglieder der anglo-ame rikanischen Kolonie beiwohnten. Dieselben wünschten fernem Verdienste als tüchtiger Diener der Union ihre Achtung zu bezeugen und ihren Protest gegen das Prinzip, daß dem Sieger die Beute gehört, zu registriren. Der Saal war mit Sternenbannern dekorirt und es wurden patriotische Reden gehalten. Reichstags-Gebäud e.—Berlin, 14. Dez.—Der Reichstag hat die Vorlage zur Errichtung eines neuen Reichstags-Gebäudes hietselbst genehmigt. Eine hitzige Debatte im Reichs tage. Berlin, 15. Dez. Heute fand eine stürmische Debatte im Reichstage über den Regierungs-Einfluß bei den letzten Wah len statt. Puttkammer, Vice-Präsident des Staatsraths, sagte, das Betragen der preußi schen Beamten verdiene nicht nur den Dank der Regierung, sondern auch den des Kaisers. Richter sagte, er betrachte von Puttkammer's Bemerkung als eine Herabwürdigung der Be amten zu Wahlagenten. Bennigsen erklärte, die letzten Wahlen seien mit einer Erbitte rung ohne Gleichen geführt worden. Die Regierung und die von ihr infpiririe Presse wären für diese Vorgänge in weit höherem Grade verantwortlich, als Individuen. Er protestirte gegen Puttkammer's Versuch, die Person des Kaisers in den Wahlkampf zu ziehen. Puttkammer antwortete, er könne nichts zurücknehmen, da man die Regierung einer Jnteressen-Politik der niedrigsten und gemeinsten Art beschuldigt habe. Die De batte dauerte bis nach Mitternacht und en* dete mit Annahme eines Beschlusses, die An gelegenheit dem Wahl Committee zuzuweisen. Fürst Bismarck's Erkrankung.— Berlin, 15. Dez. Fürst Bismarck leidet ernstlich an einer Lungenentzündung und ha ben ihm seine Aerzte zu arbeiten verboten. Einschluß der untern Elbe in ben Zollverein. Berlin, 15. Dez. Der Bundesrath hat entschieden, daß die Kosten des Einschlusses der untern Elbe in den Zollverein von sämmtlichen Staaten des Reichs zu tragen sind. Abschied. Berlin, 15. Dez. Graf de St. VaQi.er hatte heute bei'm Kaiser eine Abschieds-Aadienz. Abends gab der Kaiser ihm zu Ehren ein großes Banquet. Echt Bismarckisch. Weil einige Han delskammer ungünstige Berichte betreffs des neuen Schutzzolltarifs veröffentlicht haben, hat Bismarck besohlen, daß die Handelskam mern ihre Jahresberichte der Regierung un terbreiten müssen, ehe sie dieselben veröffent lichen. Der Friede gestört. Die Zeitungs Fehde zwischen Bismarck und Windthorst hat dem gegenwärtigen parlamentarischen Bünd niß zwischen den Clerikalen und Conservati ven ein Ende gemacht. Die politische Situa tion wird immer düsterer. In der chinesischen Gesandtschaft in Berlin wird gegenwärtig an der Ueber tragung des deutschen Militarismus in's Chi nesische sehr fleißig gearbeitet. Verdeutsche Adlatus der Gesandtschaft, Dr. T. Kreier, ist mit Uebersetzungen deutscher militärischer Werke auf das Eifrigste beschäftigt, A. von Bonin's „Lehre vom Festungskriege für Of fiziere aller Waffen" ist bereits vollständig in's Chinesische Übersetzt. Gegenwärtig ist Campe's Werkchen „Ueber die Ausbildung der Compagnie für das moderne Gefecht" (Infanterie) in der Arbeit und bis zur Hälfte fertig. Ueberhaupt wird das deutsche Mili tärwefen und die Einrichtung der deutschen Armee für China zum Modell genommen. In Bonn starb am 24. November ganz unerwartet der berühmte Chirurge Geh. Med. Rath Prof. Dr. W. Busch im Alter von noch nicht 56 Iahten. Unter seinen Fachgenossen als einer der Ersten anerkannt, als akademi scher Lehrer unübertrefflich, wie ein Vater von seinen Schülern geliebt, von seinen Pa tienten, denen et der gewissenhafteste, auf opferndste und uneigennützigste Arzt und Berather war, verehrt, von Allen, die ihn kannten, hochgeachtet und geschätzt al5 ein ed ler, reiner, harmonischer Charakter, schied er in der rüstigsten Vollkraft feines Lebens plötzlich aus seiner retchen und vielseitigen, nie ruhenden wissenschaftlichen Thätigkeit. Die „Allgemeine Zeitung" soll im nächsten Jahre von Augsburg nach München verlegt werden. Herzog Katl Theodor in Bayern hat neulich auf der Billroth'fchen Klinik an einem Manne die Zungenkrebs-Operation vollzogen, die ihm außerordentlich gut gelang. Am 18. November starb in Stuttgart der älteste württembergifche Offizier, Oberst a. D. Karl Friedrich v. Sonntag, und am 23. Nooember General v. Baumbach (geb. 15. März 1809), welcher im Jahre 1866 als Generalmajor den Befehl über die 1. Infan terie-Brigade und im Jahre 1870 während des Krieges gegen Frankreich die im Lande zurückgebliebenen Truppen unter sich hatte. In Anklam (Pommern) beging am 13. November Frau Pastorin Biesendahl wohl und munter den Tag, an welchem sie vor hundert Jahren geboren worden war, und empfing von den Frauen und Jungfrauen der Stadt eine mit 167 Unterschriften versehene herzliche Glückwunschadresse. Coburg, 22. Nov.—In der Nachwahl ist an Stelle Rickerts Theodor Mommsen mit großer Mehrheit gewählt worden. Darmstadt, 26. Nov.—Hente Morgen um halb acht Uhr fand die Hinrichtung des Raubmörders' Wettmann von Groß Rohr heim statt. Wettmann war die ganze Nacht über guter Dinge und foppte sogar die Justiz, indem er gestern Abend genau den Platz be zeichnete, wo er in seinem Garten den 8000 Mark betragenden Raub in Sicherheit ge bracht haben wollte. Alsbald angestellte Nachforschungen ergaben, daß der freche Mensch die Unwahrheit gesagt hatte. Kurz nach 6 Uhr trank Wettmann noch einen Schoppen Rothwein allein als er den vet hängntßnoUen Gang antreten sollte, verließ ihn der Muth, er verlor das Bewußtsein und mußte von vier Gendarmen auf das Blutge rüst förmlich getragen werden, wo das Fall betl mit gewohnter Raschheit der peinlichen Scene ein grausiges Ende machte, Milspe, 15. Nov.—Die neue Tropfstein Höhle, welche sich bei dem Bau der Eisenbahn strecke Haufen-Altenvoerde zeigte, ist jetzt, nachdem der Eingang freigelegt, in ihrer ganzen Schönheit zu sehen. Die Tropfstein btldungen sind, wie die „Gev. Ztg." berich tet, üiKuaschend schön und den Gebilden der Dechenhöhte gleich zu stellen. Hoffentlich wird die Direction der L«rgisch-Mackischen Eisenbahn dafür sorgen, daß die Natur schon Helten erhalten bleiben und nicht durch Uebel wollen oder Nachlässigkeit zerstört werden. Vom Schwurgericht in Münster war im Jahre 1873 der Bahnwärter Heinrich Hatbaum aus Mesum zu einer zehnjährigen Zuchthausstrafe verurtheilt worden, weil er em Kind durch Schwefelsäure getöotet haben sollte. Von dieser Strafe hat Hatbaum jetzt schon acht Jahre abgebüßt. In letzter Zeit war, auf Grund neuer Ermittlungen, die Meinung aufgetaucht, der Verurtheilte fei unschuldig, als Opfer eines falschen Verdachts, bestraft worden die Aerzte sollten Schwefel säure mit Ameisensäure verwechselt haben. In Folge dessen wurde ein neues Beweis verfahren angeordnet und der Verurtheilte vom Schwurgerichte für nichtfchuldig erklärt und aus der Hast entlassen. Wer entschädigt jetzt den Unglücklichen für die langen Iahte, die er unschuldig im Zuchthause geschmachtet Aussehen erregt in Berlin bie ©elbftdenunciation eines der ältesten und an gesehensten Rechtsanwälte, des Justizraths Heilborn. Derselbe meldete sich ant 15. No vember bei dem Untersuchungsrichter Land gerichtsrath Johl und bat diesen um Verhaf tung, da er sich der Unterschlagung beschuldi gen müsse. Ans die eingehenden Fragen des im höchsten Maße erstaunten Richters erklärte er weiter, daß er seit Jahren ein Mündelver mögen verwalte, mit welchem er unglückliche Häuserspekulationen betrieben habe und da bei in so mißliche Verhältnisse gekommen sei, daß er bisher nur mühsam ein Loch nach dem andern ausgemacht habe, um frühere Löcher zuzustopfen. Da ihm nun jetzt ab.r fein Ge wissen feine Ruhe mehr lasse und sein Jnne res ihm gebiete, durch eine klare Darlegung der Sache vor dem Richter zu versuchen, seine verloren gegangene Ruhe wieder zu gewin nen, so stelle er sich dem Untersuchungsrichter zur Verfügung. Der alte Herr, das Ober Haupt einer febr zahlreichen Familie, ist denn auch wirklich in Haft genommen worden. Brandfälle in Württemberg.— An der HoUbronnet Straße in Güglingen sind zwei Wohnhäuser und drei Scheunen abge brannt ferner in Kleinglattbach das Herrn Herrmann gehörige Wohnhaus nebst Stall und eine dem Genannten, sowie Müller Kie fer von Vaihingen und Anwalt Bausch ge meinsam gehörige Scheuet sodann in Merk lingen, O. A. Leonberg, 6 Scheunen und 2 Wohnhäuser, in Magstadt das sogenannte Schlößchen und in Backnang die Scheunen des Schreiners Wahl und des Rosenwitths schneckenburger. Neuwied, 28. Nov. In dem in den letzten Jahren von größeren Bränden wieder holt heimgesuchten Dierdorf brach ant aefiri gen Sonntag, Morgens gegen halb fünf Uhr, wiederum Feuer aus. Dasselbe verbreitete sich bei dem starken Sturm mit großer Schnei ligfeit über eine ganze Anzahl von Gebäuden. Die Behausungen an der Ludwigsgasse bis zum Markt sind weitet nichts mehr als ein qualmender Trümmerhaufen 42 Familien find obdachlos. Mehrere Menschen konnten kaum das nackte Leben in Sicherheit bringen. 10 stück Vieh sollen verbrannt und nur we nigen Personen ihre Mobilien versichert sein. Daß das Branounglücf durch ruchlose Hand entjtanden ist, nimmt man allgemein an. Es ist bereits ein Einwohner Dierdorfs, welcher als der Thäter bezeichnet wird, verhaftet. b,ea ?v0rJe Kornthal, unweit Stuttgart, starb dieser Tage ein Mann, wel chem unter den afrikanischen Entdeckern ein dauernder Name gesichert ist: Ludwig Krapf, geb. zu Derendingen bei Tübingen am 21. Januar 1810. Er studirte in Tübingen vro- oft 10 8 Mtw testantische Theologie und trat 1836 in den Dienst der englischen Mission. Er ist der Entdecker des Nyassa-Sees und der fast untet. dem Aequator liegenden Schneegebitge im inneren Afrika. Großes Aussehen erregt in Leipzig der unter eigenthümlichen Umständen verübte Selbstmord des Buchhändlers Herrn Hermann Fries, welcher seinem Leben in einem Coupe auf der Fahrt von Halls nach Leipzig butch Erhängen ein Ende gemacht hat. Aus Berlin wird geschrieben: Ein recht betrübendes, schmerzliches Zeichen bet Zeit sind die erschreckend zahlreichen Annon cen, in denen Kinder zum Verschenken au8« geboten werden. Dutzendweise kann man derartige Offerten in einer und derselben Nummer desselben Blattes lesen. Das Unet* härteste aber ist wohl dieser Tage geleistet worden. Da bietet in einer unserer gelesen* sten Zeitungen eine Wittwe ihre vier Kinder mit einem Male aus, und zwat wegen Mangel an Raum. e n but g. Die hiesige Polizei hielt vor einigen Tagen am Bahnhofe einen fein gekleideten Fremden an, der im Begriffe stand, eine beim Mechaniker I. Schwei .—Wahlen. Bern, 14. Dez. Die Bundesversammlung hat alle früheren Mitglieder des Bundesraths wiedergewählt. Bsavier, der gegenwärtige Vicepräsident des Bundes, wurde zum Präsidenten des BunbeS für 1882 gewählt unb Ruchouet zum Vice Präsidenten. Wien, 14. Dez. Die Erbitterung bet Wiener gegen Direktor Jauner unb bie Po lizei ist sehr bedeutend. Am Sonntag Nach» mittag sammelten sich etwa 20,000 Personen auf dem Schottenringe an. Dieselben äußer ten so heftige Drohungen der Rache, daß die Truppen in den Kasernen consigmrt gehalten wurden und für den Fall eines Aufstandes doppelte Munition erhielten. Man fürchtete einen Angriff auf Jauner's Haus, doch ent* hielt sich die Menge jeder Gewaltthätigkeit. Die Angestellten der Bühne haben sich er* bätmlich benommen. Es fallen ihnen straf bare Nachlässigkeit, elende Feigheit und bui taler Egoismus zur Last. Schließlich wurde auch noch die große Thür im Hintergrunbe geöffnet und damit ein heftiger Zug herge stellt, welcher Rauch und Flammen in den Zuschauerraum trieb. Man sand später, baß durch diese Thür zwei Pianos, verschiedene Musikalien und einige Kostüme in Sicherheit gebracht worden waren. Wäre die Thür nicht geöffnet worden, so hätte das Audits» tiuin noch rechtzeitig gewarnt werden und sich retten können, bevor das Feuer sich aus ben Zuschauerraum verbreitete. Zwei Gerichtshöfe zur Untersuchung bet Ursachen und des Verlaufes des Feuers sinb eingesetzt worden, einer vom Stadtrath, bet andere vom Ministerium des Innern. Bis jetzt sind 277 Opfer der Katastrophe be graben. Von den bisher Beerdigten sind nut 125 identifier! worden die übrigen zu et kennen sind selbst Verwandte und Freunde außer Stande gewesen. In dem gemein farnen Grabe, welches noch etwa sechshundert Opfer ausnehmen kann, ruhen Katholiken, Protestanten, Griechen und Juden zusammen. Die übrigen Opfer, von welchen übrigens nur einzelne Ueberreste zum Begraben da sind, werden ohne weitere Ceremonie» nach und nach bestattet werden. Die Spannung mit Rumänien. —Wien, 15. Dez.—Das offizielle „Fremden Matt" droht mit dem Abbruch aller Bezieh ungen zu Rumänien, falls letzteres Oestreich nicht volle Genugthuung, und dies ohne Ein mischung anbetet Mächte, zu Theil werden lasse. Um ben Preis, der für den besten Text eines singbaren deutfch-österreichifchen Natio nalliedes ausgeschrieben ist, waren nach den letzten Nachrichten bereits tausend und sieb zehn Bewerber aufgetreten, 581 inländische und 436 ausländische. China. Ein Taifun in China. London, 15. Dez. Soeben trifft die Nach richt hier ein, daß die Umgegend zwischen Hais-)ng und Talley in China von einem schrecklichen Taifun heimgesucht wurde. Durch denselben erhoben sich die Waffer deS Meeres und stürzten Landeinwärts. Eine Stadt wurde beinahe ganz unter Wasser ge setzt und ging sammt ihrer 3000 Seelen be tragenden Einwohnerzahl zu Grunde. Großbritannien.—Widerlegung. London, 13. Dez.—Es wird auf das Be stimmteste in Abrede gestellt, daß Deutschland und England in Begriff stünden, wegen einer Abtretung Helgolands in Unterhandlung zu treten. Bestrafte Schurken. Dublin, 13. Dez.—Eine Bande Bewaffneter drang von gen Monat in das Haus der Mrs. Henane, nahe Listowet, und drohte, sie zu erschießen, weil sie der Polizei Auskunft ertheilte. Die Kinder warfen sich auf die Mutter eines der selben erhielt einen Schuß in's Bein. Sechs von bet Bande wurden verhaftet und vier zu je fünf Jahren Zuchthaus verurtheilt. Der Mann, der das K.nd schoß, erhielt zehn Jahre Zuchthaus zudiktirt. BERUEHMTES -V Ni»G£H In unzähligen Familien wird Hofletter'« Magenbitters ebenso al-z ein häusliche» Be dürfniß betrachtet wie Zucker und Kaffee. Dies rührt daher, weil me!iahriK Erfahrung feine vollständige Zuverlässigkeit in solchen Nothfällen dargethan hat, in denen es eines promp ten und zugänglichen Heilmittels bedarf. Es heilt Unverdau lichkeit und andere Krankheiten. Zum Verkauf bei allen Apothekern und Händlern, bei denen auch Softener's Almanach für 1882 zu haben ist. Der Lahrer Hinkende Bote für 1882 wird postfrei versandt gegen Einsendung von|26 CtK. John Traub, oc 20 Sandusky, Ohio. Aufforderung wegen Erbschaft. Die Kinder von Hermann Klopp sind hiermit ersucht entweder personlich, bis zum 1. April 1882, bei dem Unter» seictmeten vorzusprechen, oder ihn brieflich von ihrem Aufent. halt zu benachrichtigen. Die Großmutter erwähnter Kinder ist gestorben und hat ein Vermögen hinterlassen. betl John Wambach, »Mt» Elkhart, Elthart County, IM««. Deutsche .1laii[fj=iini)Sff(niipl= Tabake der Daßr?!! G.W.GaUökAx, Baltimore, Md. Die beliebtesten Sorten sind: Von kaufte Höllenuht, sogenannte „Thomasuhr", mit sich zu nehmen. Wie man hört, ist bet Verhaftete ein geborener Deutscher, soll aber mehrere Jahre in Amerika und zuletzt in England aufhältUch gewesen sein. Es ist allerdings auffällig, daß der Mann, um die Uhr persönlich abzuholen, die mit großen Geldkosten verknüpfte Reise unternommen hat. Wozu die Maschine hat dienen sollen, wird durch die Untersuchung hoffentlich klar gestellt werden. Rauchtabak: A. B. No. 3,) schwarzer Stern A. A. Reiter. Merkur No. 6, Grüner portorico, 2, Siegel Canaster No. Rappee No. \, Rappee No. 2, pio 0. Dott Schnupftabak: Nono, Doppel Mops, Grober XHacouba. »j« Liebhab» einer gnten Ps-tfe deutschen Rauch» tffMB und einer feinen Priese werden auf tciS au« obiger Fabrik kommende Fabrikat aanz besonders aus» mcrlsam gemacht. Das Geschäft ven Georg Wil helm Gail & Ax in Baltimore, ist ein würtigni Sprößling der wohlbekannten Tabakssabril vom Georg Philipp (Sail in Gießen (Deutschland) unb) ist das Fabrikat Beider noch von keinem Andern übet«' troffen worden. Man achte darauf, das jedes Paaiiei ten Name« der Firma G. VV. UAI1. & AX tragt. HergroHe Zerstörer dsnKrankheitsleimen: Blatternarbe« verhindert. i Geschwüre gereinigt Blattern aus gerottet« I N 0 geheilt. Krebsartige Bild««» gen verhindert unb be seitigt. Ruhr kurirt. Wunden schnell geheilt. Dcorbut in kurzer Frist •fmt.l' rt'iijimi' rem und angenehm ge- Feuchte HantauA» schlage aufgetrocknet. Es ist vollftändigu»« schädlich. egen rauhe« HalS ist es ein unfehlbares Heik mittel. Ficbertranken Pati etttcu Linderung UND Erfrisch II ng bereitet durch Bäder mit, dem Wasser jngefefctem Pro phylactic Fluid. Weicher weißer Tein durch seinen Gebrauch sicher zu erzielen. Unreine Stuft unschäd lich gemacht und gerei niqt durch Sprenge mit Darby's Fluid. Zur Steinigung de jDipbtheric ver Mindert» Athems und sunt Putzen der Zähne ist dies Mittel unüver tresflich. S n u e e i n e und geheilt. Mose gekeilt. Brandwunde« äugen blicklich gelindert. Narben verhindert, entfernt alle unange refcnten Gerücke. Cholera vorgebeugt. Schifssficbcr verhindert Bei ZeresfäUen sollte 6 im Hause in der Nähe des Leichnams ange wandt werden, um un angenehme Gerüche z» beseitigen. Es ist ein ^émxiaây Gegenmittel gegen animalische wie vegetabilische Gift«/ Snche ic. Gefährliche Ausdânstu»- gen von Krankenzi« mern und Hospitäler» werden durch seinen Ä«- brauch unschädlich ge» macht. Gelbes Fieber ausge rottet. (sä ist in ccr That das große Sirgmfrrtiim«' und Reinigungsmittel vergestellt sen WchriArmde Chemiker und alleinig' Befitze». 4 ijro MDie in ihrer ganzen Reinheit von mir zul retteten (j^ (auch P.mmcheldtiZmuS genannt), einzig allein «cht und heilbringend zu erhalt jggmn "M John Linde«, Für ein Instrument, den Lebenswecker mit v o Ibeten Nadeln, ein Flacon Oleum und AA-Lehrbuch, I4te Auflage, nebst Anhang daS Auge in (dU'bas Ohr, deren Krankheiten und Heilung durch ^^eranthematische Heilmethode, Preis 88.00. Sott frei £3.60. Preis für ein einzelnes Flacon Oleum $1.61) 96 Portofrei, 81.76 Erläuternde Cirkulare frei. 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An Festtagen werden die Theater hauptsächlich von den niederen Volksklassen besucht, und die besser situirten Stände kom men an solchen Tagen nur, wenn eine beson ders interessante Vorstellung stattfindet. Die Gallerieen des „Ring-Theaters" waren mit Arbeitern, deren Frauen und Kindern dicht angefüllt. Polizisten und Soldaten, die in den Foyers, in den Gängen und auf der Bühne niemals fehlten, wenn ein fashionab les Auditorium das Theater besucht, waren diesmal nicht zu sehen. Die amtliche Unten suchung hat ergeben, daß kein Polizist, Sol oat oder Feuerwehrmann, überhaupt kein Beamter, im Gebäude anwesend war, um die Ordnung aufrecht zu erhalten, oder Befehle zu ertheilen daß der Mann, welchem bie Besorgung des auf der Bühne befindlichen Schlauches oblag, zum Coulissenschieben oer* wendet würbe daß der Mann, dessen aus» fchließliche Pflicht die Aufsicht über die Gas« lampen auf der Bühne war, weggeschickt war, um nach Oellampen zu sehen, während der jenige, unter dessen Obhut der eiserne Vor hang stand, fortgeschickt worden war, um irgend einen Auftrag zu besorgen, und man keinen Stellvertreter an seinen Platz gestellt hatte, und daß schließlich die Leute, denen bit Schlüssel anvertraut waren, gar nicht anwe« fenb waren, unb mehrere Garderobenwärteß die Schlüssel für die verschlossenen Nothaus» gänge, statt daß diese Schlüffel bei den Thütz ren gelassen wurden, in den Taschen bet sich trugen. Als die Feuerwehr die Thüre eines der Nothausgänge sprengte, fand sie daselbst auf geschichtet die verkohlten Leichen von 25 Männern, welche den Ausgang kannten und selbst in der Dunkelheit den Weg dahin fan den, sich jedoch trotzdem nicht retten konnten, weil die Thüre geschlossen und zu stark war, als daß man sie hätte einschlagen können. Ferner wurde bei der amtlichen Untersuchung ermittelt, daß die Mehrzahl der in den Gal» lerie'n besinnlichen Perjonen hätte gerettet werben können, wenn die Polizei den Ver» stand und den guten Willen gehabt hätte, ih nen zu helfen. Statt Dessen stellte sie sich in einer Linie vor dem Theater auf, starrt« die Flammen an und hielt die Leute, welche helfen wollten, zurück. Auf die Hülferufe, der Personen an den Fenstern des brennen den Gebäudes erwiderte die Polizei, sie roüei den alle gerettet werden, wenn sie sich nut ruhig verhielten und die Treppe hinunter gingen. Als keine um Hülfe flehenden Men schen mehr an den Fenstern zu sehen waren, glaubte die Polizei, sie seien sämmtlich geret tet, und wenn Jemand von Denen, die dem Flammentode entgangen waren, der Polizei ihren Irrthum zu beweisen und die anwesen de Volksmenge zur Hülfeleistung anzuspornen suchte, wurde er verhaftet. Alle diese Dinge haben große Erbitterung hervorgerufen, unb man fragt sich, ob solche Nachlässigkeit vorge kommen wäre, wenn Mitglieder des Hofes oder sonstige höher gestellte Persönlichkeiten sich im Theater befunden hätten. Nur wenige Feuerwehrleute, Soldaten und Polizisten wurden zur Zeit, als das Be gräbniß stattfand, in den Straßen gesehen, und man schreibt Dies der Erbitterung des Volkes gegen dieselben zu. Man hatte bead» sichtigt, für sämmtliche 125 nicht identisizirte Leichen eine öffentliche Beerdigung mit gro ßem Pomp zu veranstalten, an der sich die kaiserliche Familie und die Geistlichkeit be theiligen sollten. Man gedachte dadurch das Volk zu besänftigen, fand jedoch eine so große Erbitterung gegen die Behörden unb bie Po lizei, baß man spät am Samstag Abend den Plan fallen ließ. Was eine andere Depesche sagt.— Wien, 13. Dez. Es ergiebt sich, daß die Po lizisten, welche sofort nach Ausbruch deS Feuers auf der Brandstätte erschienen, sich einbildeten, alle Zuschauer hätten sich geret* H» tet. Für diese Annahme lag kein weiterer ^Erauthematischcn Heilmittel/«! 11™"6:ba& '"j"1'''!6"30"-4"? Personen, welche wahrscheinlich bei Entdeck» ung des Feuers am nächsten zu den Thüren saßen, aus dem Gebäude kommen sahen. Die Polizisten wollten sich durchaus nicht von ih» rer vorgefaßten Meinung abbringen lassen und erklärten Fräulein Pawlik, die das Volk vor dem Gebäude aufforderte, die Zuschauer zu retten, für wahnsinnig. Da aber doch die Leute in's Theater eilen wollten, verschlossen die Polizisten von Außen die Thüren zum Gebäude. Hiermit war das Schicksal der im Theater befindlichen Personen besiegelt: sie mußten ersticken oder verbrennen, denn ihre Angstrufe konnte man draußen in Folge deS durch das Fahren der Spritzen, die Löschver^ suche, das Menschengewühl 2C. veranlaßten Lärmes nicht hören. Wien in Trauer. Die Zahl der un identifizirten Leichen, welche gestern beerdigt wurden, belief sich auf 151. Circa 20,000 Menschen wanderten die weite Strecke von der Stadt bis zum Central»Friedhofe, um dem Leichenbegängnisse beizuwohnen, das in unheimlicher Stille vor sich ging. Ehe die Särge in das Grab gesenkt wurden, kam c8 noch zu mancher traurigen Scene. Viele, welche Verwandte oder Freunde verloren ha ben, deren Leichname noch nicht aufgefunden worden sind, wanderten nochmals von Sarg zu Sarg, um sich zu vergewissern, ob die Ueberreste ihrer Theuern sich wirklich nicht unter Denen befinden, welche der Erde an heim gegeben werden sollten. Erschütternd waren auch die Scenen in anderen Theilen des Kirchhofs, in denen identisizirte Leichen von den Hinterbliebenen der Verunglückten beerdigt wurden. Besonders traurig war der Anblick eines 80jährigen Greises, der schmerz gebeugt am Sarge semes Sohnes, seiner letz» ten Stütze in dieser Welt, stand. Hier begrub ein Elternpaar feine beiden Töchter dort klagte ein Mann an dem Grabe, in welche? man gebettet hatte, was von feinem blühen den Weibe verblieben war man hatte ihr« Ueberreste nur daran erkannt, daß man in» mitten eines Häufleins Asche und Knochen einen Brillantenschmuck vorfand. Bei dem Wegräumen der Trümmer in den Ruinen des Theaters wurden heute noch mehr Lei chen in gutem Zustande aufgefunden. Laut den bis 11 Uhr Vormittags eingelaufenen Berichten sind 50 Personen von den Vermißt ten noch am Leben, aber an deren Stelle tre» ten 50 andere wirklich Vermißte, deren ?!a». men auf der Liste ausgelassen waren. Außer der polizeilichen Untersuchung in Betreff der Ursachen dieser Katastrophe wird auch vom Kriminalgericht eine strafgerichtliche angestellt werden. Es werden diejenigen Personen alt Zeugen vernommen werden, die in der Nacht des Brandes den Zeitungen Mittheilungen übet ihre Erfahrungen gemacht haben. i e n, 14. Dez. Die Leichen von weite ren 23 Opfern sind im Ring-Theater gefun den worden. Die Ruinen des abgebrannten Theaters sind gründlich desrnsizirt worden. Neue Ausbrüche des Feuers, die gestern Abend und heute stattfanden, wurden schien« nig unterdrückt. Die „Neue Freie Presse" hat bis jetzt 114,000 Gulden für die Noth leidenden gesammelt. Der König und die Königin von Italien haben $1600 und die Mitglieder der hiesigen italienischen Gesandt schüft $800 zur Unterstützung der Ueberleben den beigesteuert. In der gestrigen Sitzung der Budgetcom mission des Reichsraths waren der Premier Minister und der Polizei-Präsident anwesend. Der Brand im Ring-Theater wurde erörtert und Klagen erhoben über die bureaukratische Langsamkeit, Unfähigkeit und Eifersüchtelei, wodurch die Theater-Verwaltung es wagen durfte, die Beachtung geeigneter Vorfichts maßregeln gegen ein Unglück zu verabsäumen. Für den Unter st ützungsfon d. Wien, 15. Dez.—Ein Herr hat zu dem Unter pützungsfond für die Hinterbliebenen der bei dem Theaterbrand Verunglückten 962,000 beigesteuert. TROPFEN btts bfcjtÉ Uli«# |*v atriüiii ytytu Unverdaulich keit, U»verdaulichkeit Unverdaulichkeit, Unverdaulichkett, Unverdaulich?^ Unverdaulichkeit, N«verdauttchKM» Leöerleide», Ntutkrankhe.te», verdorbene Säfte, Unverdaulich kett, UnverdaulichMtt das beste und sicherste Mittel gegen Unverdaulichkeit, Unverdaulichkeit, Unverdaulichkeit, Ullverdaulichteit, Halkeufiever, SumpffieSer, WechselfieSer, Hautkrankheiten, Unverdaulichkeit, Unverdaulichkett, Unverdaulichkeit, Unverdanlichkett, LeVerteiden, cLeöerleide«, LeSerteidett, kostet eine Flasche Hamburger Tropfen. 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