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Hermanner Volksblatt. [volume] (Hermann, Mo.) 1856-187?, April 28, 1860, Image 2

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2AA?MWV
.GMnncr 'MWblntt.
Herausgeber : .. . 3. Gra f.
Redacteur : Ernst Kargau.
Samstag ben 8 April 1860;-
i-
T .
(9 IM U f V
Charleston Conveution. -
Charleston, 23. April. Die denlolratische
Natlonalconvention warte von Nickter Smakley,
dem Server des Nationalcomites, zur Ordnung
gerufen. Francis B. Flourney von Arlansai wurde
zum prosisorischen Vorsitzer ernannt.
'Die Nonination von Douglas
wird als sicher betrachtet. "Die ganze
New-Jorler uns ein Theil der Südcarolina Tele
gation wird für ihn stimmen. ' ' ' '' ' '
Charleston, 25. April. Gestern Ab' hat
ten die Dekgäten der siillichen Staaten ei?,e Bera
thung, in der beschlossen wmke, 'in Masse Szutre
ten, wenn in der Platform nicht ein Saß angenom,
rnenvird,.der lie Reche des Südens auf Beschü
tzung der Sclaverei in den Tkrrits'cien anerkennt
Da dies schwerlich geschehen wird, o ist ihr Austritt
vorauszusehen. . '
Oxfgon und Californicn stimmten mit dem Sü
den. , ,Ties wird als ein tätlicher Etoß iür-.Döu-glas
betrachtet. , . ,'
Die. Freunde von Douglas erwarten morgen
feine Nomination. hat 23 Stimmen der New
Aorker Delegation., Letztere $ar in großer Majo
ntäl, die Lefch!üie der,Mh7',eit Lerworfen.
'aö' nette SonntagS-Geseb in
Ncw-Pvrk.
Trotz dem Widerstanre rer deutschen Abgeordnet
ien Miller von Erie.und Fischer von Kingo Co.
stnd wir mit einem Sonntagögcsctze beglückt worden,
da, ie bereits bestehenden Lorschriften verschärfen
soll. Es hat die Unterschrift des C)o,l?erneurS er-
i?aiken und lautet, wie kolgt: !
' 8 I. Cs ist nicht' erlaubt,, am Sonntage in
irgen: cinein E'äule, Garten, offenklicbcn Platze,
Concertsaal i:i Stakt und County Ncw-Jork
irgend ein Echausviel, Trauerspiel,' Lustspiel, Farce,
Oper. Ballet, Posse, Pantomime, Neger-Conccri
und Nczer-Tanz, oder sonstige Schaustellungen
am lrr Bühne an'zuführen, oder Kunstreiter-,
Taschenspieler-, oder Seiltanzer-Vorstellungen "zu
gkben, oder irgend eine Mustkaufführnng, aus
genommen, sofern sie als Theil des Gctteilicn
sie? zu betrachten ist, zu veranstalten. '
2. Jeder, der gegen rorsteb'ende Bestim
nzungen verstößt. oder l u r ch Annonce u. dgl.
bchiflich ist, (sowie jeder Eigenthümer ode? Pachter
des Gebäudes, Gartens, Concertsaaleö zc., der ras
Local für st'lche Anfführuugen rermitthet, oder
wenigstens duldet, daß sie darin' stattsinden.
soll eines CriinZnacrgchcnZ schuldig sein und)
soll nclcn den bereits bestehenden gesetzlichen
Strafen in eine Geldbuße von $500 verfallen,
welche die Gesellschaft zur sittlichen Bcssenmg
jugendlicher Verbrecher" zu ihrem Besten einlia
gen darf. Außerdem sollen durch Aufführungen
en Sonntagen die Liccnsen, welche für die bctrcf-
senden Locale ertheilt worden sind, eo ipso ver-.
wirkt und annullirt sein.
Z 3. Dieses Gesetz tritt sogleich in .Kraft . '
' . sNew-ZorkDemokrat.j
N e w-Y o r k, 25. April. Die Barke Char
lotte" wurde gestern mit Beschlag belegt, da man
sie als Sclavenschiff im Verdacht hatte. -'
Schnee im Staate N ewIork. Oö
wego, 24. April." Seit Mitternacht ist hier der
.T X m. n O f I -t. - f. rfsr '
vsiirc a $Qi rocy gerauen.
-"lob in Baltimore. Baltimore. 26.
April. Die republikanische Staatö-Convention
kam heute hier zusammen und wurde von einem
Haufen RowdieS auseinander gesprengt. Die Mit
glieier'nzurvktt aus der Straße verfolgt und vom
Pvbel bedroht, ' ' ' ' ' -
.'uduque, den 15. April. Die Zahl der
hier lurchkommenden Emigranten-Züge nach (Sa-
formen und Pikes Peak vermehrt sich beiuab
täglich. Ein Emigrantenzug für Californicn, der
hier am Donnerstag ankam, führte 75 Pferde, 30
Joch Ochsen und 1 Wagenmit sich. Ein anderer
Zug. für Pikes Peak bestimmt, zahlte 35 Wagen,
von denen 27. von Grant Countv, Wisc., 4 von
Illinois und 4 von Jndiana kamen.
In ,F r a n k l i n, Jndians, wurde ein dentscber
Wirtb. RamenS Anton Wachter, von einem ame
rikani,ckkn Rowdy erstochen. Der Rowdy hatte
dem. Deutschen die Fenster eingeworfen, weil kichr
,hn mit, ,klner Bande nicht inS Haus lassen wollte
Wachter wollte den Nowdv, der im Begriffe stand,
auf rer Ei, nbahn zu entwischen, am Depot feflneb-
nehmen. Der, Nowdv stieß ihm aber fein Messer in
den Leib, und LZ achter sank zusammen, , um je
wieder uufzustehen. . , , ; , '
Schreckliches UngZüä auf der Jrov
Mou vta in Eise vb ah n. . -Dr ei Per so
nen getödtet und mehrere .verwun
d ei. S t. Leu (i, 24. April. Der Gesund
heitörath und mehrere andere Herren fuhren gestern.
15 Minuten nach II Uhr, mit einem Extrazuge
,achMQö?sä?e.,. Die. CeseLschaf! , bestand
aus den Herren fcr. Arreon, Präsicent des Ge
sundheitöratbS Dr. Klier, lerf des'Goarls, Dr.
Smith, Hr.' Geo. Kyler, John Serton, Jodn
Doyle, den Herren Drer uns Pallis, Straßen
Inspektor der 10. Ward. Eine Locom?tive, die
einen Plattformcar nach Victoria gemacht hatte,
kam von da wieder zurück, und teile stießen nahe
der Quarantäne in' elüer Harken Biegung etwa: '
1 Uhr gestern Pillag mit fürchterlicher Kraft zu
sammen.' Beide Züge waren zu spät und jeder
glauUe, die Bahn 'sei frei. Keiner der Zugsübrer
iah etwuS von dem andern Zug, bis sie sich nur noch
25' Schritte von einander befanicn. Herr Witzig,
der Bahnmeister, versuchte, als er den von Victoria
kommenden ug herankommen sah, die Locomotive
anzuhatcn. Der Zwischenraum, war jedoch Zu kurz,
um lieö zu bewerkstelligen. Kurz vor der Collision
sprang Herr Witzig herab und rettete so sein Lebe,
indem er mit einer leichten Kopfwunde davon kam.
Durch rieseö schreckliche Unglück hoben wir leider den
Verlust von 3 Menschenleben zu beklagen.
' John SimmonS, Zahlmeister' der Jron Moun
tain Eisenbahn Compagnie, welcher sich auf dem
l lZrachtzuge befand, erhielt so schwere Verletzungen.
daß er kurze Zeit darauf starb. Der Verunglückte
wurde ln, sterbenden Zustande nach d et. BarrackS
gebracht. Herr Tr. Klier, welcher zwischen zwei
Wagen am der Platform stand, erhielt einen
Schädelbruch nebst bedeutenden tödtlichen Perletzun- j
gen des Stammes. Derselbe wurde nach der Qua
rantäne gcbraPt.. Ein IZjährjgcr Knabe. Namens
O. Murray wurde cbenfallz augenblicklich sottet.
Weorge Beleter, ein Bremser, brach beide Beine.
Auf dem ExcursinSjM wurden mit Ausnahme des
Herrn Toyle ,ammtliche Herren mehr oder weniger
verletzt. be,'on?-rS rrbiclt Herr Pulli starke Quet
schungen. Die Leichname wurden gestern Nacht
bierhergebracht. sAnz.'d. W.Z
St. Louis, 27. April.' Gestern Morgen.
15 Minuten nach 2 Ubr, wurde in Altingers Ge-
wehrladen No.'27 Marktstraße, zwifcl'cn Main und
2ter Straße Fencr entdeckt. Taffelbe ergriff Herrn
Gustav Wolf'S Hotel No. 25. son,'ie Herrn BermelS
Hutladen No. 2S. Im Wolf'scben Hotel' wurren
7 Zimmer, von welchen sich meliere über dem Ge
wehrladen befanden, mcbr oder weniger durebFacr
und Wasser zerstört. Dessen Verlust n?ii t zu $100 0
veranschlagt, was rurcb VersiÄ'erung gedeckt ist.
Herr Gustav Wolf und dessen Familie, fowie mrb
rere Gaste litten bedeuten? durch den furchtbaren
Siauch. Hr. Wolf wurde halb vbnmäck'ti.i aus dem
Hause getragen. Mnlein Leimcr von Herinann, !
welche bei Herrn Wolf auf Besuck ist. entkam eben
T . 14 m i . . . rv . I
lauo nur lnaxver vtow dem Code durch Ersticken.
Glücklicherweise ist kein Mensck'enlebrn bei diesem
Feuer zu beklagen, welkes rurch rie Tbätigeit un
serer Loscbmaiinscha't sänesi gcramp't wurre. Tas
Entstehen des Feuers zu einer st ungewöhnlichen
Stunde ist bis jetzt unerklärlich, da weker Feuer nocd
Lickt im Store sick befand. Hrn. Wolf's Wein
kcller, Speisezimmer, Wirtbsä'aftozimmer und Kücbe
jinv indessen nick'k bcsä'ärigt und wir?
das Ge,chä-t.
wie gewöhnlich sortgenlhrt. Der besckärigte Tdeil
res oteis wird ,ämell bergestcllt werden. Wäre
das Feuer nur wenige Minuten später ciitrrckt wor
den, wäre jedenfalls ein schreckliches Uualück nnü ter
Verlust von Menschenleben eine unausbleibliche
Folge gewesen, da mehrere der Gäste bereits sebr
stark von dem Rauche gelitten hatten und betäubt
waren. . sAnz. d. W.Z '
Baltimore. 27. April. (pr Telogr.) Xic
republikanische Convention nomiuirte heute
, F. Pr Blair und, Wm. B. Marshall
zu Staatödesegaten nach Chicago.
Ausland.
Pretlßcn. Das Einverständniß zwischen
Preußen und England gegenüber Frankreich ist als
abgemacht zu betrachten und es unterliegt keinem
Zweifel, daß die beiden Staaten in der fweizerisch
savovischen Frage zusammen gehen werden.
' .In 'einigen Dörfern des Bütower'KreifeS (Pom
mern) war Enre März eine , H u n g e r S n s t h
auSgebrochen. , .
Die Prinzessin Friedrich Wilhelm, als würdige
Tochfer ihrer königlichen Mutter, befindet sich wieder
i interessanten Umstanden., -
' Oestreich. Ee heißt, daß Franz ; Josepb
der Königin von England einen Besuch machen will
Bade. Trotz des heftigsten Widerstandes
, Seitens der Kammern, wie reZ ganzen Landes, hat
der Großherzog doch die Unabhängigkeit der käthol.
Kirche (d.,i.,.das .Concorkat) proclsmirt. " ;
Die deutschen Staate am Nheiu
treffen Vertbeidkgungsmaßregeln. ,
Schweiz. Vie Schweiz hat "abermals und
zwarnkhr'nergischer Weie gegen d.ie Einverlet
t'M Sasozens mit, Frankreich xrotestitt.' :
Frankreich Die Beziehungen Frankreichs
zu England sins gespannt bis zum Reißen.'
Italien. 3" Sizilien breitete sich ,iae all.
meine Empörung äuö. Truppen von Neapel gingen
dahin ab. A.uch in Neapel brachen Ausstände auS.
Die königlichen Truppen nahmen die Rebellen ge
fangen und unterdrückten die Unruhen.
In Palermo (der Hauptstadt .Sicilien'S) war
der Kriegs zustand erklart worden; blutige Kämpfe
hatten stattgefunden.
Spanien. Mit Maroccoist Frieden
grfck lösten. Ein ,Concordat mit dem'Pabste tvnrde
gleichfalls angeschlossen und veröffentlicht. ,
fi o k n l es.
(Eingesandt.) , ......
Die Schulveriäumnisse, ibre Ur
fachen und ihr Schaben.
Frenethal, 18. April 1860.
An die Redaction des Hermanner Volköblatt."
Ibre Bemerkungen über die Ende v. Mls. ab
gehaltene Prüfung der Schüler der hiesigen deutschen
Schule vergilZassen mich zu Nachstehendem:
Zu den vielen Dämonen welche sich der Hand-
.habung einer guten SchuldiSciplin und dem er-
wünschten Erfolge des Unterrichts und der Erzich
ung mit herkulischem Trote entgegen stellen, gchö
ren vorzugsweise auch die leidigen Schul
v e r sä um ni sse. Sie sind eine imDraniö
mus der Schule vorkommende Krankbcit. welcbe
zu beilen, oder doch wenigstens in ihrem Verderb
lichen Fortgange zu hemmen Lehrer, Cchulvorstände
und Freunde der Erziehung sich angelegen sein las
scn müssen, so weit es ibnen möglich ist. Sowie
aber eine jere, sei es eine kviperliche oder geistige
Krankbcit, rine Ursache hat, so auch die in Rede
siebente. Geben wir dem Uebel aus den Grund,
w sincen wir statt einer Ursache gar mehrere, oder
wenn man will viele.
Zunächst mit Bedauern sage ich'ö sitzen
die Eltern auf der Anklagebank. ' Bei ihren
häuslichen und ländlichen Beschäftigungen erscheint
ibnen die Verwendung ihrer Minder nur Vortheil
haft und mcfcr wcrtb, als aller Unterricht. Da wird
einerseits Alles so klug berechnet, daß ' man durch
raS Zuhausebkhaltcn deS Kindes, wenn nicht einen
Knecht orer eine Mag?, doch sicherlich einen Tag-
löhncr ersparen kann, wahrend man anrcrscitS denkt:
die Schule ist ja kein Frosch und hüpft darum nicht
lrt, züicm kar.it mein Söbnchcn oder Töchterchen
noch immerhin so viel lernen, als cö b
ja nocd Zeit genug ! Solche uncr
' J . -X
raucht, es ist
uncrbauliche Re-
lenöartkn und Urtbeilc sind leider nichts Seltenes.
Wenn aus dem Gesagten: Eigennutz und Gewinn
sucht der Eltern, als Ursack'cn mancher Schulvir.
säumnisse, bervorgeben, so gilt von ibrcr (der El
tern) Gemächlichkeit dasselbe. Wie manche geringe
Arbeit, wie mancher Gang u. s. w. schiebt der Va,
t?r oftmals von sich und macht sein Söhnchcn auf
Kosten rer Schule zu seinem ricnstbaren Geiste.
wäbrenv er daheim im Sorgenstuhle behaglich ruht
oc er sonstwo die Zeit todtschlägt. Noch mrfr als
diccr zieht es manche Mutter vor, sich auch ein
Nubestürrchen zn verschaffen, oder bei der Nachbars
frau über Diesen und Jenen, über Familie, Sitte
u. s. w. eines Hauses zu klalchcn, während welcher
Zeit das Töchterchcn der Schuhe dcu Rücken kehren
und zu Hause die Kleinen überwachen oder sonstige
hausliche Llrbeitcn verrichten muß. an welche die
Frau Mama vor lauter Slerfeligkeit und Bequem -
lichkeit nicht kommen kann. Sollten hier und da
wohl bei Eltern gerade die genannten Ursachen nicht
vorhanden sein, jo werden dieselben vielleicht durch
andere, et.ra durch ein beschränktes Urtheil über
Schule uud Jugendbildung überhaupt, oder gar
durch hartnäckigen Trotz, welchen manche natürlich
verkommene Eltern aus Feindschaft dem Lehrer ent
gegcnsteUcn, ersetzt. An Beispielen für die Wahr
heit dieser Behauptung dürste eö nicht fehlen. Und
zum lritten Male muß ich, wenn gleich auch nur
leise Klage gegen die Eltern erheben. Dieses Mal
gilt es ihrer allzugroßen Besorgniß, ihrer Affenliebe,
wnm ras Kind krank zu sein meint oder gar krank
ist.' In rer That füllen manche Eltern das wirk
liche oder vexmeinte Unwohlsein' ihres KindleinS
eher als dieses selbst.' Da wird hundertmal hin und
her gefügt; Wo. fehlt'S, mein Engelchen? WaS
thut Dir weh, mein Herzchen? Kannst gewiß nicht
zur Schule gebend" Vom Augenblick an krächzt
und jammert rer Liebling " Ersteht sich, weil ihm
kie Eltern Muth zum Kranksein gemacht haben
und wenn das Uebel sich hlcf um ein' klein Bischen
Kopf- oder Leibweh dreht7 Sein' Beklagen wird
nun um f? gewisser und anhaltender sein, wknn ir
auf Grund seiner Faulheit bei Lösung 'der aufgege
denen Arbeit, pder feiner Unlust, vielleicht gar Ab
fcheu vor dem Schulbesuche, lieber u m dje Schulz
als b i n e l n gebt.' . ' '"'. . ' ' ' ' '"
Nach dem VorauSgegangenrn trifft meist die El
tern kke'Schuld mancher Schulversiumn! sse; 'aber
auch die, S ch ü le r selbst erscheinen im L'tthörsaale;
sie sind Mitschuldige der Schulrttsaumnisse.' Wel-
cher -Lehrer hätte nicht schon Schüler gehabt, die
ftstt iu lieMckuleu. gehen, dieselbe äuS Faulest.
Langeweile, Furcht vor der Strafe u t s. ymgin
Sen, während die Eltern sie da zu fein glaubien, wo
hin sie zur Schulzeit geborte. " Und. um offen und
M,rch zu sein, muß ich eZ geradezu aussprechen, daß
aucb Irr L e h r e r Veranlassung zu'Schulversüum
Nissen geben kann, was ganz sich dann zu ermatten
steht, wenn er kine'oberflächliche Controlle" füh'rtlie
Versäumnissc nicht beachtet, odex auch das Verbale
niß zwischen Lehrer und Schüler kein i n n i g e t,
auf Lkgenseilige Zuneigung gegründetes ist, die dem
Lehrer ,chuldige Achtung fehlt, und wenn der Letz
tere j?ch dieselbe nicht zu erringen weiß," schlägt? der
Schüler, wo er nur kann, über die Schnur. Wenn
der Lehrer, statt den Unterricht zu beleben und für
den Schüler anziehend zu machen,' die Unterrichts
gegenstände in monotoner und trockener Weife be
handelt, die Schüler sich dabei langweilen: und mit
den Letzteren denken: Wäre nur die Schule schon
aus !" so ist es nicht zu -verwundem wenn die
Schuljugend,- statt ' zwischen den Schulwänden zu
sitzen, einen Gang in der freien Natur eder sonst!
geö Herumtreiben angenehmer sindet. Ob dem
Schelten oder sonstiger Strafe wird alsdann wenig
gefragt; der Schülzwang besteht nicht, der Constabel
kann den Säumigen nicht herbeiholen, die Auörede:
Ich ' mußte zu Hause bleiben- -'hilft ' leicht au,
wenn der Lehrer je fragen sollte; bei den ' Elt:rn
nachzutragen:' da hätte der Lehrer viel zu thun
(wird auch noch gedacht) so schwänzt" der Schüler,
sooft es ihr gefallt.'- '-' ' ''
: Ich habe rben die Schulversäumnisse ein Uebel
genannt. - Ein Uebel . ist" etwas, Unsngenehmes,
Nachtheiliges ;' so auch die Schulvcrsäumnissc. Wirk-
lich sind ihre, Folgen m e h r als nachthcilig. Für's !
Erste liegt schon eine große Ungerechtigkeit gegen den !
i Lehrer darin, indem von diesen; .vorausgesetzt
raß er nlcht krank i)t streng gefordert wird, aus
seinem Posten zu sein, während sich ,ler säumige ,
Schüler nach Belieben dem Unterrichte entzieht.
Diese Beleidigung ist jedoch w klein zu nennen
gegen die sonstZgci; größeren Nachtheile, welche aber
malZ theils den Lehrenden, theils die Le.nenden
treffen. Diese bleiben zurück und, rine Lücke häuft
sich auf l ie andere. Daß riefe Lückenhaftigkeit sich
ebenso sehr auf die Erziehung und ras ist das
Wichtigste als auf ren Unterricht , erstreckt,' ist
klar. ; Zwar spiicht man öfter, von einem Nachholen
des Versäumten und möchte dam it gar zu gern den
Fehler der Trägheit, Faulheit, Zerstreutheit u. s. w.
entschuldigen; indessen ist die BeschöiiigungStheorie
rein unmöglich.' Gesetzt auch, der Lehrer unterzieht
sich dieser nicht genngcn Mühe, um .Einiger willen,
so geschieht dies wieder einerseits aus Kosten seiner
Veiundtzeit, uud andererieitS zum Schaden, der
fleißigen,' pünktlichen Schüler., Macht er sich rage-
gen diese Mühe nicht, so ist sein-Weitergehen bcj
ren Säumiren unsicher,' er baut, weil e er Grun:
fehlt, aus Sand, bildet unsichere, zweifelnde, ,u?er
all aft!.'ßenze Halhwiss, welche ihm die. frohen
Stunden, von', gesetzlichen, akuraten Schülern be
reite t, vergällen . und am Tage ler Rechenschaft
sicherlich sich ebenso glänzend, das heißt in entgegen
gefetzter Weise, hervorthun als Ne pünktlichen. Zum
guten Glücke bleibt Behufs , der Herabsetzung eines
günstigen Resultates an PrüningStazen auch Kei
nes aus dieser Strafklasse" aus, wenn auch rer
Lebrer sonst sich ihres gütigen Befucheö währenr ei
ncs Monates höchstens nur ein oder zwei Mal zu
erfreuen hatte. Ebenfo verderblich ist für die an
deren Schüler das Bespiel r'er.Säu'migeu. Zu
diesem rrei-, beziehungsweise vierfachen Nachtbeile
füge ich noch dm, welcher aus dem Umherstreichen
rer Schüler für deren Moralität erwachst. ' Wer
weiß, welche Ungezogenheiten 'nd Flegeleien inner-
halb der Schulstunden von dem 'sich selbst Befreiten
gesehen, gehört' und verübt werden um so 'mehr,
1 wtnn " Ö" Veaumcytigung scyit? kZreillch
kann daö auch außer der Schulzeit geschehen ;' doch
wlro icp aisoann rer iinnc ueoeilyarer mchk 0
leicht sicher denken, lZ während der Lehrstunden,
.k. r . . . J.
und oft mag der Gedanke an die Nähe des Lelzrerö
oder eines krsven Mitschülers der treue Wachter
über ihn fein
Mit Vorstehendem waren Ursachen und Schaden
d er Schulveriäumnisse zur Genüge dargethan. Es
wirft sich rie Frage auf: Auf welche Art und Weife
diese Krankheit geheilt, oder richtiger verhütet wer
den könnte? . . .
' '. '':-V S.... ...r.
IlzRxxmy, April 21. 1SS0. '
v ' Gentlemen! .. :i
; In . reply to j-out? request published in the
"Hermanner Volksblatt". of Li inst., I have
to say that, appreciatirij the kind feeltngs by
you eipressed, I cheerfally submit mynkme.to
my fellonr citizens of Gasconade, as a candit
date to tepresent them ia :the next ; General
Assembly t- Subject however to tie decision
of a- County.CcnventioaV shoald any be.held
in our poünty, for the purpose of jtomiüating
canaidates for Represenlatire or coonty
ficer?. : ; ;, -; ' '
Yours respectfully - :
iCHAIID.il'E
To . Mess. Robert j. Heäth, . -l -.:ri -j.
nornas K Uarylf?, n
- Sroiaers. -
siTtv 4 v&
Wetterwendisch wiederAprttja schsndkm Sprich,
wrrt znfokge sei joiä 'uns izMMär'Nacb'
einigen so schönen: warmen Tagen, jtü p'orgestera fo'n
liittrNächtr gebracht; die -mit brtnttm
licherweise ziemlich erheblichen' Schäden Dursach'
ten. Von ren Weingätten litten besonders rie niedri-'
gek 'gelegenen Skrtche" außene hat kkr'Frot
unangkneImusrie KaxloZeln undandere Küchen, .
grwächse, diesen-'vümf crgkschrutkn an a- 0
Kllll, ; . .
SHerr Friedrichs r h a t j stctL
müht, die neuesten und interessantesten Erschein.
L
gen der deulschen'itrrarurMs m mlnder kostsxieM' ; 4
gen Ausgaben zugängZ zu machen, veranstaltet ge
genwärtig eine billige AuSgah fcw KurM i
Leipzig erKlzienenen .. .. .
mse DumbolSt's . !
; an Varnbagen von G se,
die soeben in ganz ' Deutchland ein gewaltiges Auf .
sehen hervorgerufen haben.
In diesen Briefen an seinen vertrautesten Freunh
spricht sich Humboldt rückhaltöloS über öffentliche Zu-'
stände, ubex Politik, Kirche, das Treiben am Hofe ' '
:c. aus; rerett, Lettens der preußischen Behörren
confiscirt, wurden sie vom Prinz-Regenten .
wieder freigegeben und erlebten in vier Wochen
v ier Auflagen.
.: Xtt Preis der Gerhard'schen Ausgabe 'ist 60 cts. '
. " -'-- -w'. ..ii :VivtH
i i
Marktbericht, von St. Loukö.
5 ('-
;-. r.:
'- '. V i
Mehl. Cir? supersine. 5,35 SZ.50 pr bil.
common 3,25,
, Wei-zen, von 1.2l)vk Bsbl
Gerste, Sommergerste OO-r-70. eis jt bsbl,
Wintergerste ßO 95 ctS ' ' ' x ".' ' ' '
1 W e l sch k o r n. sür common SO 54 rtS, fair u.
prima 56-53 ctS.- . , r- ,
Hafer, 4143 ctS pr Bfhl. ' '
Roggen, 75 -ß? ?x Bshl mit Säcken. - ...
Whisky, IS IS 1)4 cts xx Gallone. "
, Butter. 9-l-2ctS pr Pfd. ' '
,' E ie r, 11 12 cts pr Dtzd. ..,.
r Ratio f f e l n, . 456') cti xer'Bskl.
, S chma lz, Countrv 93,4 I li4ctZ. perPfs
Schweine, , SS.off7-S.SY 7.00 per
Pfunv. , - . .: -.,,:.,' , Z
.) K ü h.k, S20 I per Stück. " '
, S ch a f e erlesene. 54-7.S per St.ück. .nyf
für ordinaire Y2,5i) 3,50. rr. . .-.
- : , ; . . ;
MueMmeieu
1 1 . a. .
-" - .... 1 . . . 1
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.vM-0.t'-v.':V':
. ' : . .' ; . ; r'. . ) . " i; S-'
j ,S. Anzeigen für das Hermanner Bolksblatt
muuen ,blö spätestens Samstag Mittags 12,
Ubr eingereicht werden, widrigenfalls sie iii zur
nächsten .Nummer. zurückbleiben.'., . ',
Concert mil Bull
! . : : .' : I : :! . ,
- de ' ' '
! Mannerchlzr
;rt
am Hamstqg, den 12. Mai 1860 T
Der VZZnnerchor von Hermann beehrt sich hlW'
mit. dem Publikum die ergebene Anzeige zu machen
daß ; , -. , " . , . .
am Samstag, den 12. Mai l80.?
. . in dem
.vergrößerten u. neu restaurjrte r
. , Saale der .
- ..... ..... .,...) . v -i vi
' VNRfpttHH .'.-:r. ';7Jj'a
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Zß'xti en- W i r t h f ch a s t.
wieder eröffnen und kitte um geneigten Zuspruch.
2S arr 4 u g u ft e ?er. Ltsfkl.
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J
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