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- ' J Tr :X,- - " , 'T-"'- ' vi f -r-'-' ' --i NJjsVmC .' ".' r - (f s?''p 'fi-y CJ r " ' ?.- 1. 6-'.rf. 5 . " -..w '.1 s edingVNgen. ..Heranner Vott-dlatt" er jede Sam'iaz und koftct jährlich zwei Dollar, in.haldjüyrlicher Voraus. ,ahlug. i.Anfeigc werte ju den btasttytnt Bkdmzungeu äufgenom auu. tangere Anzeigen werten im 23er yutti? berechnet. -Vretse fk? ,?z?es. " "i ngku - i&ruiÄu:&sy n kosten: , Für inmaligk Einrückt ii.M v, . jwomaöju . v i.G .dreimaliges ' drei Mpoat . . . VT n ernnoAr - .. ' 6 H " A- ....,.!. , , ' Herausgegeben von Office : SteMraße, zw. Markt u. SchMer-Htr, ;s Jahraaug 6, xHermänn Mo Z. Juni IS. W,s, : f : I ,-.7:.; . . :--.,v:j.:, r ' ... ' 't: - " ' ' ' 2 , m m Ar. - " "v , b - 1 imm(mwmmmim& i m b hk h 1 .: , :.. v,: r; , Mppffv Has, - - , V -x Zeit.uugögesetze: . . .f.. .f,1nZ i) Takn,mcnl n - .tttkn. biZ alle NUllilaie . nnement wirr als svrtlaus end a t.ia Abonnement .,.et.enn cZ Nicht au-r abbestellt wi X LZer lrei Nummern einer Zeitung annimmt-. .tt AbonnentLWthennv hat .rafür Zah. . ?? ' wird lung ju leisten RittÜc EiKbw,.Nme7 Station Hermann. Passagierzug y o n St. Louis 2 Uhr 5 M. Nachm nach St. Louis 1 ö ., n Frachtzug n ffit. Louis 5 .. 2a ,, n a ch St. Louis 6 00 nachr. Westen 10 17 Morg. Vorm. 35 o r 8 Uhr Morgens und n a ch 5 Uhr Atend erfolzt eder Fracht-Annahme, noch Auflieferung. ,E. Krecd, Vzt. gxim Mtt, Zocittg). Oeffeytlicher Notar. t uvneblt kick ,ur Ausfcrtiauna on Kaufbriefen, Pfattrverschreidungen, Contracken, Toktcnschcinen und sonstigen in sein iZach ein,chlagendkn Tocuinen ten. Office: in der Post-Osyce. Julius Hnndhaustn, Oeffcntlicher Notar. 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Es währte nicht lange, aber als die Kranke die Augen wieder aufschlug, erschienen sie mir klarer und weni gcr verstört als vorher. Sie ließ ihre zärtlichen Blicke von Isolde zu mir und von mir zu Isolde gehen und bat dann diese, das Tifchchen mit der Lamxe näher an'S Bett zu rücken. Soldchen, liebes Kind," sagte sie, sieh' doch den Michel, nein, den Sigfried an. Ist er nicht recht stattlich geworden V Isolde senkte die Augen und ein lciseö Roth glomm ihre Wangen an. Tie Mutter betrachtete mich lange und liebevoll unp eö war, als drängte sie einen schwereu Seufzer zurück, der ihre Brust hob, als sie zu mir sagte Sigmed, mein Kind, ich wede bald von Tir eben" i f ' ,O. Mutter, sprich nicht dävon ES kann niitt sein." Loch, doch, ich fiibl' eö wohl. ES ist Gottes Wil le so wem? nicht, Kind Mütter müssen sterben, aber sie mochten ihre Kindcr.glücklich zurück lassen." Und sie rillet: sich soweit kZ ihre Schwäche ge stattete, in ihren Kissen auf, sah mich wieder lange an und fuhr dann fort : Jäz weis;, mein Kind, Tu thatest es mir zu Lie be, als Du Tick entschlössest, ein Geistlicher zu wer, c?;; Still, still laß mich auörcdcn Ich wollte nur Tein Glück, Tein zeitliches und ewi gcö. Aber Teine Briefe es ist, obgleich Tu mir eS rcibergcn wolllest aus Liebe, ich weiß es es ist Etwas in Deinen Briefen, waS mir Zweifel an Deinem geistlichen Bcru' erregte." Sprich nicht so, Mutter; Du kannst mich in Chorrock und Meßgewand sehen, ich schwöre Nein, hall' ein, Kind. Du sollst Dich nicht in'S Unglück hineinschwören Sieh' mich an Dein Herz ist nicht beim Altar und ich ich entbinde Dich von Deinem Versprechen." Mir war, als springe eine Kette, die mir schon lange die Brust umschnürt hatte, klirrend entzwei und unwillkürlich schweifte mein Blick zu Jsolre hin über. Die Mutter bemerkte eS und sagte, ihre Er schöpülng noch einen Augenblick bewältigend : Kinder, gebt mir Eure HÖjrte." Wir thaten eS. Ihr lad mitsammen ausgewachcn " tagte ue sprach und bemühte sich. Isolde'S Hand in die me i ..!.. ... i stf.. o5.. Nige ju tegrn OVc Klv l"Vlf lulc ütuut und Schwester gewesen und jetzt o Jh habt einander lieb ich weiß tt D Kin der " Sie sank zurück und geisterhaft siüsternd, schon wie aus einer anderen Welt, zitterten noch die Wvr tc über ihre Lippen : Segen überEuch I" Sie war wieder eingeschlummert. Unter der mütterlichen Hand ruhte die Hand Jsol de's in der meinigen. Isolde yagte eö nicht, aus Scheu, die Schlummernde .Zu stören, ihre Hand wegzuziehen, und ich, o, ich hatte es nicht um eine Welt gethan Der Morgen kam und mit ihm trat der Tod in' HauS. Das Bewußtsein der Kranken kehrte nur noch dann und wann für Augenblicke zurück. In einem solchen litten Moment segnete sie Hildegard und e zu meinem Vater : Liebster Fritz, der Sigfried n cht aeitt ick werden. aUr (rm ... .'l, C I I " MH G j V werden, 0 gut und brav wie sein Vater." Ein Ichter Blick der Liebe siel bei diesen Worten auf ihren Gatten. Dann zog sich das Lebe meh und mehr aus den Augen der Kranken zurück und ,hre Vorstellungen verwirmn jlchz m traumhafte Phantasiern, dvrchwoben vielleicht von Erinnerun gen an glückliche Stunden, erging sich der scheidende Geist. Ganz zuletzt kamen noch in gebrochenen Laut- ie Worte von ihren bebenden Lippen : Du hast recht, Fritz verzeih' , mir, ganz recht es war es war eine Linde" So starb sie in unsern Armen, das Haupt an die Bruft des Vaters gelehnt. Michels sagte am Abend der Freiherr zu mir, welcher gekommen war, die Pflegemutter- seiner Kin der noch einmal zu sehen M.ichel, sieh' Dir die- eskilchr an; wie utfig und yeiter eSM: r Sie ist jetzt bei mn:r seligen Elisabeth Woll- e, ich wäre auch dort." Und der gute Mann trockMe sich die Augen und athmete schwer. Ich bemerkte, daß er. in en letzten Jahren sehr gealtert war. Sin Schnurrbart war schneeweiß und lese kZalten lagen aus seiner Stlrn. Wir Beile befanden unö allein im Todtenzim- mer. Der alte Herr war ehrweich; nachdem er ei- ne Weile mit verschränkten Armen auf- und abge gangen, blieb er vor mir 'stehen und sagte : Michel, ich bedaure Tick, glaub' mir. Ich fühle. daß Du eiu schweres Leid zu tragen hast. Deine Muteer na. Golt babe sie selia. sie verdient eS. Tu hasi viel verloren, armer Junge, und wir Alle mit Tir Du warft früher eine wilde Rang? und geistlich siehst Tu grade auch jetzt noch nicht aus Aber eö freut mich, Michel, ich sag' Tir'S frei und offen, eS freut mich, daß Deine Mut er doch bis zuletzt an Dir Freude haben konnte; kg wird nicht allen Müttern so ant. auch nicht allen Vätern Zwar mein Mädchen, o, die ist gu und wacker; kann auch nicht viel dawider sagen, daß sie den jungen Zackstein nicht nehmen mochte. Hätte hn selber nickt nehmen mögen, sobaldich ihn sah Aber der Bertholv Nichts kavyn heute Hast Du nicht bemerkt, daß Soldchen bleich uud traurig ist ? Sag' Dir, das kommt nicht allein von der neulichen Krankheit her. Auch nicht vom Tod Deiner Mutter allein, nein, nein; sie ist schon lange p. - Sic grämt ireu ne ictip, iu? imu) -;. ! i r.A. -f rr. ..:.. kr. ja gräme; sie ist ein gnteö Kind Ja, was wollt' ich noch sagen ? Nichtig. Wenn Tage kommen soll- ten, wo Isolde eines Freundes, eines treuen Freun des bedürfte, so wirst Du nicht vergessen, daß Du wie ein Burer'mit ihr aufgewachsen nicht wahr? 0, nie, nie l" sagte ich, m.'ine Hand in lie rar- gebotene deS Freiherr legend. Ant folgenden Tage schmückten Hildegard und Isolde, welche diesen letzten Llkbesdienst keinen an deren Hänlen überlassen wollten, die iZlte Mutter und legten sie in den Sarg. Dalgg sie nun still und weiß in den Blumen, ayrnit ike letzte enge Bebaufunz über und lizzchefüllt war. Ihr Mund schien wie befrieIzu lächeln : sie hatte im Leben die Blumen yfftx' gelübt. Der Vater saß zu Häupten des Sargek. Er halte die erstarrte Hand der Mutter in der jeini gen und hielt, ganz verloren in seinem Kummer leise Zirksprach mit der geliebten Todten, als höre sie ibn noch. ' . Ich kann'ö nicht glarchen," pgte er , es ist zu schmerzlich ! Liebe Gertrud, widersprich mi roch nur ein einziges Mal. btttte, ihn' es, nur noch einmal, hörst Du? Aber Deine Hand ist so kalt O, das hättest Du mir nicht zu Leide thun sollen, das nicht. Es war nicht rech daü Tu vor mir gegangen, nein, eö war nich recht. Ich lachte mir, es müßte so sein, wenn Dei ne Finger mir die Augen zudrückten. Aber nun bi Du gegangen eö war nicht recht, o, eS war nicht gut gethan." Isolde berührte samt die Schulter des Trauenden Er schaute auf und ph verstört um sich. Sie sind noch nicht allein," sagte das schöne blei che Mädchen und zeigte auf Hildegard und mich, Ihre Kinder sind da!" Er öffnete uns seine Arme und genieinsam ström ten nnfere Thränen. Als der dritte Morgen gekommen war, bestatte ten wir die Mutter zur Seite der Großmutter Sechstes Capitel. Auf der Heidelberger Schloßterrasse Veserkerzorn Herr Hans Burger. Etu Geschäft aufdcr Hirsch jjafle. Villeggiatur im'Winter. Dreimonatliche? Duell mit einer Wanze." Briefe von Hause. - Man und Weib. Ein letzter xug. Seither war ew Jahr und drüber ergangen. Ich stand mit meinem geliebten Fabian, welcher demnächst in da Priesterseminar treten sollte, auf der Terasse deZ 'Heirelberger Schloßeö und schaute hinab in'S schöne Neckarthal, auf welches der. Herbst seinen ganzen Farbenkasten ausgeschüttet hatte. ' Seitdem ich von dem frischen Grab der Mutter hinweg nach der Universität zurückgekehrt war, hatte ich an dem bursckik-sen Treiben nur noch so gelezent lich Theil genommen. Die Mysterien, welche im 8. C. (Senioren-Convent) oder im O. O. sCorpS Conve'ntZ betrieben urden, konnten mir kein In teresse mehr abgewinnen. Allerdings war ich schon alt genug, mir selbst und. Andern offen zu sagen, daß iese Kindereien nicht einmal, le die der sZreimau- rerei, als erhabene Lualifizirt .werden konnten, aber ch mochte sie dock nicht mehr mitmachen,, und zwar aus dem einfachen Grundes roeil sie mich langweil- ten.' Außerdem manaeltees mir an Zeit dazu, denn ich hatte meinem Vater versprochen, in de.r Jurist e- rei, zu welcher ich von der Theoleg,iemsattekte. mich fleißig umzuthun. Jch hatte auch WoH gehalten, obgleich Ich nicht ochste" wie der ganz' bezeich nele Ausdruck fSr'daS rein mechanische Studium autct, dem sich zu meiner Zeit die Durchschnittszahl der Hochschüler om sechsten oder siebenten Semester an widmete, um furch's Examen zu kommen " andern wirklich arbeitete. . Ich kann freilich nicht agen, daß mich das Corpus jurn mehr angemuthe hätte, als früher die Kirchenväter thaten, und in un muthigen Stunden nannte ich das römische Recht ein .Monstrum, welches der byzantinische Schakal mit der jfan Wölfin Roma gezeugt hatte. Dagegen hatte ich mtt lkve dem tudllM unsrer aima? dil'chS Recht öquellen zugewandt, wodurch ia eme klarere Einsicht in lie Entwickelung der geschichtlichen Verbältnisse überhaupt gewann. Aber rechte. Be friedigung gewahrte mir alle die Bücherweisheit nicht. Es war ein Drang in mir, in das wirkliche Leben thätia einzuqreifen. Wie ? Das war mir freilich vor der Hand noch ganz unklar. Nur das sing ich allmählig zu begreifen an, daß eö mit dkx Realisirung enthusiastischer WeltverbesserungSpläne doch nicht so gSnz schnell und leicht gehen dürste, ' wie ich mir früher eingebildet hatte. Wenn auch leider die Geschichte sonst den Menschen richt viel lehrt, d a S wenigstens macht sie ihm begreiflich. O, wie schön ist es hier!" sagte Fabian.- Prächtig, aber, lieber Junge, der Mensch lebt nicht allein von schönen An- und Aussichten, weißt Du ? Und demnach, wenn Du Nichts dagegen hast, wsllen wir nach der Restauration hinübergehen, um eine Flasche Markgräflrr auSzustechen." .Wir thaten so, denn wenn, man eine Ferlenrcie in die Neckar-, Main- und Nheingegenken unter- nommen hat, wie der Fabian und ich gethan, so will man doch wohl neben den schönen Gegenden auch i- nigermaßin die Weine kennen lernen, welchedort wachsen. " '' ' M" Gingen also hinüber und setzten unS in kepibel so früher Abendzeit noch ziemlich gästeleeren Garten ab- seitS unter einen Baum. An einem Tisch: unfern von dem unserigen, saß ein elegant gekleideter Mann von mittleren Jahren, der in eiue englische Zeitung von ungeheurem Umfang vertieft war und dazwischen von Zeit zu Zeit aus rem vor ihm stehenden Römer nippte; Wir nähmen weiter keine Notiz von ihm. Leider aber wurtze von uns selbst Notiz genom men, und zwar Seitens zweier Studenten, die roth wvße Corpsmützen auf den Köpfen, Arm in Arm und iktz.'seräuschVollem Gespräch durch ten Garten daherkämen und an unserem Tische Platz nahmen. Sit waren in unverkennbarer Weinlaune, beson dcri der Jüngere, eine schmächtige zierliche Figur mit einem hübschen aber verwüsteten Gesicht. Der Andere war ein abgewetterter Bursch, mit einem tüchtigen Schmiß" quer über der Nase. Der Jüngere rief mit einer dünnen Falsetstimme nach CbaAvaaner und schlug, als die Fla'che kam renommistisch den Hals derselben ab, so daß die Häls te des Schaumweines über den Tisch hinströmte und mir den Slock benetzte. Während der Aelterc dies höflich entschuldigte, schrie der Jüngere nach einer zweiten und stürzte mehrere Kelche rasch hinter ein ander hinab. Dann stemmte er die Ellbogen auf den Tisch und starrte dem Fabian, der ihm gegenüber saß, unverschämt in S Gesicht. Nachdem dies eine Weile gedauert, fragte er ihn : Wer sind Sie denn eigentlich, mein Junge ?" Fabian, obgleich eine sanfte und schüchterne Na tur, entgegnete doch in etwas pikirtem Ton: ' Das dürfte Sie wenig interessiren mein Herr." Doch, Hoch," versetzte Jener. Sie scheinen mir zur Gattung Kümmeltürke, Species Theologe zu ge hören, und da ich gerade mildem Studium dieser Gattung und dieser Species beschäftigt bin, so wer den Sie mir gütigst nähere Auskunst über Dero werthe Person geben." Mein Herr," sagte Fabian, in".em ihm das Blut in'S Gesicht s chcß, wenn Sie sehen, daß ich ein Theologe bin. so sollten Sie auch wissen, daß ich nickt im Falle sei. für eine so rohe Beleidigung Genugtbuung zu fordern." ,.1'L.Ql pis pour von?." erwiederte der Mensch mit höhnischem Lachen oder, da Sie wahrfchein lich nicht französisch rerstehm-eln uncivilisirtk Pack, diese Schwarzkittel ja, um so schlimmer für Sie." , , Mein Blut kochte. Ohne ein Wort, zu sagen, streckte ich meinen Arm auö und schlug den Beleidiger zu Boden. , Ex kollerte unter den Ti,ch, aber da war mir nicht genug. . Denn plötzlich on einem jener wilden Zornanfälle ergriffen, die mich in meiner Jugen zuweilen heimsuchten, sprangjch auf raffh eln Mes ser vom Tische und stürzte mich auf den halbohnmäch- tig Daliegenden ohne Fabian'S Schreaenörus 1 beachten. . ' Aber bevor ich den Gegenstand-melner -Wuth tu reicht hatte, wurde ich aufgehalten,; My.kZlMidkr stehlich starker Arm wand mir daMesser-anö-der Hand und eine fremde Stimme sagte nachdrücklich in UefemBaßt' ' ! -r MM 2 ? ' . SSewi Sie einen .Wehrlose schlechtrrdingfmch weiter züchtigen wollen, so nehmen - Siewenlgsten nur einen Stock oder eiu SwhlbtlnMzu. :! Besser sv 'ö ist kla ar."- ,; , Ich schaute auf und in eln Gesicht, welket mir imponlrte.' Dieses Gesicht ungewöhnlich schmale, aber avch ungewöhnlich hohe Stirn, unter sehr lan gen und buschigen schwarzen Brauen große graue Angen, deren Blick wie Feuer im Eise" war, sehr chmale, außerordentlich gebogene Nase, kleinerMund , mit energisch geschnittenen Lippen und deeidlrtem Kinn, dieses Gesicht hatte etwas ganz merkwürdig Vogelartiges, etMS frappant , AklermäßlAeS. Eö gehörte dem Fremden mit der englischen Zeitung. Mein Herr" wollte ich auffahren, aber im nämlichen Augenblicke überkam mich tiefe Scham über mein beserkermüthiges, Gebühren,' welches mlch'üm'S Haar über einen schotrHesiegten hätte herfallen las sen, und mich fassend,' sagte ich nur Mein ' Herr, Sie haben lcht." Gewiß," erplederte er. Der ketrunk: Junge da war kaum ' einen Faustfchlag, geschweige einen Messerstich werth, ,'sistkla ar. Damit ging er an seinen Platz zurück, nahm eine Schluck aus dem Römer und langte wieder nach seiner Zeitung. Ich folgte ihm und sagte: Darf lch wissen, mein Herr, wem ich für die passende und von mir dankbar anerkannte Zwischenkunft verbunden bin V :!. Ich heiße Bürger, HanS Bürger. Uad !Sie t" .Michel Hellmuth." --Vi Ah," sagte er mit trockenem, kaustischem Lachen Michel und Hans waldursprünglicheNamen passen zusammen -r 's ist kla ar." Dieses dreimal betonte .'S ist. kla-7-ar" - welche, der Mann seinen Akußerungen anzulügen liebte. bildete zu seinem knappen, kurzanökdMveW.eien einen komischen .Eontrat. Inzwischen hatte der dumme Junge, .welcher die widerwärtige Scene herbeigeführt, sich wieder ausge rafft und verhandelte mit seinem Kameraden, der eifrig in ihn hinein sprach und dann zu uns her über kam. ' ' - Mein Herr," redete er mich an. - Was beliebt?" " Ich bin senior vom hiesigen TorpS der Schwel- zer." - ,ßl". . . Sie sind Studeflt k" . . - ... Zu dienen." , , - Sie geben Satisfaction ? , hii.:t Natürlich." .. ' Si? haben meinen Freund und Corpsbruder dort touchirt." ... Recht fühlbar, hoff' ich." ' Er verlangt Satisfaction und ist der Beleidigte." Weiter:" :r- Morgen früh, nm 3 Uhr, auf der Hirschgasse, krumme Säbel, zwölf Gänge." Gut." Duwirst doch nicht Michel l'siel Fabian ein und vollends um meiner willen." Ich werde, Fabiane carissirne, aber nicht um Deiner, sondern um meiner willen." Der Senior, ein braver Bursch, wke sich spater zeigte.sagte noch höflich:. , Ich werde das Nöthige besorgen. Aber, mein Herr, wer wird Ihnen sekundlren ? Sie sind fremd hier. Wünschen Sie eö, so beschaff' ich 'Ihnen ei nen Sekundanten ?" , . t'- Nicht nöthig," mischte sich Herr Bürger hinter seiner Zeitung hervor in das leise geführte Gespräch. Wenn der geforderte Herr Nichts dagegen hat, wer, de ich ihm mit Vergnügen sekundiren,' obgleich eS lange her ist, seit ich mit Schlager und Säbel Hand tirte. Kenne aber die Hirschgasse noch ganz gut. Scköner vrt zu dergleichen Amüsements 'S ist kla-ar." - ; ' ' ':.y: ;a Und ,u mir gewandt, setzte er noch hinzu: .Ohne Umstände. Thue Ihnen den kleinen Gefallen gerne. Kann mich zugleich bei dieser Te legenheit alter Zeiten erinnern. Muß aber jetzt ein Geschäft in der Stadt besorgen gehen. Auf Wie dersehcn also, Herr Hellmuth. Holen Sie mich mor gen um 7 12 Uhr in meinem Gasthaus ab. Logire im Prinz Karl, Nr. 2, eine Treppe hoch, rechter Hand." -l Fabian ließ es sich am andern Morgen nicht aus reden, mich zu kegleiten, und machte ei so trübselig ernste Gesicht, daß mich rrdentttch Mitleid ' wandelte. " ?: - '' : ;iI 5 ' Ei," sagte ich ja ihm -.so t' US) keine Lei, chenbittermine auf.' -ES ist ' ia ' Meilen tei 4 1 : , t : . - i " fr , L - r:m X ' 5?. r " : 4 i