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fWfti T Htp"S,Stfc3 1? ! H
I 'lÄ'r;r-&v?
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X
Michel.
Geschichte elks .'Teutschen nnscrer 'Zeit.
?i 0 n
JoKnmuö Sxlun'.
0 9 '
V i e r t e ö B u ch.
Die Rotte der Zukunft.
" Vie rteö CaPit I.
Ein G.adiucr, n welchem nicht nur mehrere 25c-
ruhmtl'eircn, slk auch eine Zurstkichkcit thcilnch'
mcn. Tischreden. Eine Umarmung und einr Er
f sctcn. Die Rotte der ?ukizft und wie Herr Vür'
gcr ste charakttrilirt. Treulos wie ZLiüd und Welle-
Zu den nicht kleinsten Leiden des menschlichen Le
bens gehört auch, in einem Kreise, mit dessen sämmt'
lichen Mitgliedern ian auf gleichem Niveau der
Bildung, wenn nicht gar eine Ctu'e höher, zu
der demüthigenden Rolle eines Ui,terg.cbeuen, eines
Dieners so zu sagen ven:rthcilt zu ein. Sö bedarf
eutwcder einer sehr gemeinen siti fiftr einer philo
septischen Gesinnung, um eine derartige ' Demüthig
ung nicht zu füblen eddr' aber dieselbe mit Gleich
muth, vielleicht gar n;it Humor zu Kürzen.
Der vertraute liigäi?z i;rlnfjr Falyi'ie iU der
freibcrrlichcn hatte 'mich von Kindheit auf zu iser
daran gewöl'Nt, die socialen Schr.in?en zwischen den
einzelnen'' VesollschaftSclassen zu übersehen, Kein
Wnnder, daß sie mir, ale ich fk später dvch sehen
mußte, sehr allem und abgeschmackt vorkamen. Nur
mühsam habe ich gelerirt, anzuerkennen, daß in der
That jeder Meusch welcher, durch, lvaö immer von
dem greßeu Haufen ntei-schieden ' ist, sofort eine
Schranke um sich her zn ziehen trachtet. Jett nehme
ich liefe Thatfache wie andere Thatsachen, die, eb
auch noch p vrutal," niclt wegzudikputirrn sind,
weil untrennbar mit der enfchlichen Natur verbttu?
den. ' -. , . . . ,
jch war noch nicht ' auf jenem thatsächlichen
Standpunkt angelangt an jenem Sonntag,' alö ich
aus dem Billarrzimnr' " allwo ' icb mit einem
Menschen, der vor Zelten eine Maulschelle ruhig ,
eingesteckt, eine an,'j? gespiekt hatte, weil ich,
der Coninüa seines Vaters war in den Speisesaa!
des Herrn Gotklieb !v?li,,F hsttüber 'zing. '
Das Haus meines Cbefs vaete Heut alle die luru-
riöse Pr.'.ebt entfallet, nm welcher willen die Galla
r'nrvs iu4. öuinne i beriil'iut waren, welcher well
wupte, ras; um 5'el:AZtt zu haben sei, Menschen
und Sachen. : ' -' ' ' ; 1 .: '
Die Anzahl der Vast." war nicht zu groß, aber eZ
befanden sich Berüu.tl'kije'n darunter, Berühmtheiten
des Staats, der Börse, der Missenscha't- und -Kunst
segar eine eurepaische, Herr GauZel mit seinen lan
gen Haaren, von le:'.en er so manches halte opfern
müssen, um damit die Bufenrkreln und Ziinge seiner
Anbeterinnen zu schmücken. Er trug seme Jupiters
kepf einer seiner Schmeichler heilte ihn nämlich
eingeredet, daß er einen selchen bcsiie mit absolu
tem Selbstbewußtsein und schob die Unterlippe vcr
achtnngZvell.vor, daß eö amirat anöfab,' qls wollte
er sich in die lang? -Nase tcißcu. Ihm zur Seite
nahm seine Frcuncin, die Fürstin von Altenkasten,
die Huldigungen der 'fellschaft-entgegen. Herr
Gaulei reiste bekanntlich nie ebne tic Begleitung ei
ner Gräfin oder Fürstin. Herr Schwarbel. Mitchef
der berühmten obasseen-anzaustalt Gaukel, Schirar?
bel und Comp., sah, wie' mir ftbien, etwas maleen
tent zu der Aufmerksamkeit, welche Fräulein Julie
seinem Mitzukunftsheroö - widmete, Bisileictt war
eZ aber auch nur eine geniale-erstreuung und eom
ponirte der Meister -in-, bedanken gerade-an einer
seiner Niesensympbon-een, Herr,Preiessor Dünger
ling, ein harmlos Aussehender Blondin, bemühte sich
angelegentlich, der Fürstin von Slltenkasten zu .beweis
sey, daß nicht nur die Ku'st.. sondern auch die Wis
senschast Ciaceehaudschuhe zu tragen und sich ang,
nehm zu machen wüßte, wo eine Fürstlichkeit im
Spiele sei. Herr , Professor Zarkle , sah : auö wie ein
aUcr,MopS, der sich langweilt und die 'Menschen
baß t, weil er ihnen nicht mehr an, die Beine fahren
kann. Herr Dia.konuS Cchmirkli, welcher auf'S Tau
fcheudste einem Schuhmacher aber einem mißlnngc
nen gich, hörte mit Ungeduld dem Herrn CrilluZ
ChrsostymuS ThcophiluS Slumpel zu und ärgerte ßch
augenscheinlich daß eS einen Menschen auf der Welt
gäbe, der ein noch größeres Mäul.habk, als'cr selbst.
Auch Damen waren da, rsn welche ich' ur zu
sagen weiß, daß sie leidlich gute Toilette gemacht hat
ten.'Fräulein Julie, war gans unbestritten dif Koni
gin des Kreises, aber si? spielte auch die Königlnnd
:httt imdj.t-mtlich flfnug-.ihrc; Sftctle . fühlen -Uisseu,
4i ihx.Bsttx, bevor die . Gäste- lämen' sich ihr vor
stellte. . : :' '"'- tv.r.:h'
? Der Herr Okrst hailt sich dabei nicht -nur jiicht
allzu zurückhalttnd, sondern im' Gegentheil vfitUr mit
inem Auflua von Güte benommen. -! , v
5t empsetle Dir Herrn' Hellmuth als einen jun-
tt r7 ,f . ? '
.,. : i crt:v.... . ft,.f(. d)
gen Mann ?en Biung, g
Tochter gesagt. Ich hoffe. Tu wirst dazu beitragen,
daß er in nserem Hause sich heimisch suhlen lern'e.'' :
. Fräulein Julie, blickte mit eisiger. Kalte auf mich,
wie man auf einen Gegenstand blickt, .welchem mau
di-.fc Ehre überhaupt nur widerfahren läßt, weil man
ihn zum ersten Mal sieht, und mit dem Ton imper
iinent.'r Abweisung sagte sie kurz : , : :
Ich werde mich, freuen, wenn Herr Hellmuth in
unserem Hause die Erfahrung macht, daß es sich mit
uns dummelrVCchwkizern, wie die Herren Teutfch.
lander uns zu nennen Pflegen, loch auch 7imgermä
ßen -leben lasse. ., , ;
Damit wandte sie sich hinweg nn? der Herr Oberst
,agte zur Ent,chuldlgnng der Unart seiner Tochter Y
. Sie müssen es mit den Worten Julie'S nicht so
genau nehmen, Herr Hellmuth. Sie ist ein iauni,
scheö, ein sehr launA'eS Kind. Ihre Mutter starb
viel zu früh und die Väter können mit der Kiuder-
crziehuug.inSbefondere mit der Töchtererziehung nicht
recht zuwege kommen. Julie tvraunisirt uns ein we-
nig. mich selbst, ihren Bruder, Alle. Aber,"
sügte er hinzu, den Kopf etwas in den Nacken zu
rückbeugcnd, um fg bequemer unter der Einfassung
feiner Brille hcrror feiner Tochter zusehen zu können,
welche mit graciösester Tournüre so eben den mitsei
uer fürstlichen Freundin eintretenden Herrn , Gaukel
empfing, aber Sie werden zugeben, daß eö nicht
gerade Schwache ist, wenn man einem solchen Kinde
Mane' Vieles sr nachsieht.'
. ' Ich rbcngte &ich schweigend, ?aS der Herr
Oberst aS eine Zustimmung nehmen durste; denn
in'der That, obgleich innerlich erbost über da?, waS
ich den herzlosen Hochmuth oder die herzlose Heuche
leider Tochter deS Millionärs. Kannte, mußte ich
mir doch gestehen, -daß sie prächtig war.
" Während Wirth und Gäste sich bekomplimentirtcu
schlenderte Herr Kipxliug junior, welcher au dieser
Cxrcmonse keinen Sjrncheil nahm, an der Ecke vor
iiler, wo ich stand, und sagte gähnend : -,r
Wie eniuiyant: Wollte, daö Essen begänne end
lich. bevor der Abiynth wieder feine Wirkung perlirt.
'Herr Schmirkli. dem cö ungeheuer prefsirte, der
Tochter des Hauses seine Hulrigungen zu Füßen zu
legen, machte sich endlich vermittelst einer kühnen
Schwenkung von Herrn Numpel loö und dieser kam
aus mtch zu, rkgrlißre.,iiiiq an einer wpnnxrmirnk
und sagte : -
Wünsche Ihnen von Herzen Glück zu Ihrem
Eintritt in dieses. HauS, alter Zrennd. Ist das ein
Boden, worauf ein kluger Mann gedeihen kann, ivif
stn Sie ? Beiläufig, kennen Sie den Herrn
Schmirkli dort t Ein fürchterlicher Schwätzer !
Schwatzt einem Löcher durch len Leib ! Ja, und was
ich sagen wollte, soll Sie schön grüßen von Madame
Lelia. Eine gute Seele, das Frauchen, etwas cvrpu
lent, aufgeblasen so zu sagen von gefühlvollen Seuf
zern, aber im.Uebrigen eine Rose "ztzne Dornen.
Wollenie, baß ich'Sie mit Herrn Zarkle Warnt
mache ? Gießer Mann weiß auch, daß die
Well betrogt sein will und betrügt sie daher Will
mich zum Mitarbeiter haben in dem greßen Feldzug
gegeu Revoluzer u. dgl. Habe aber keine Lust zu dem
Ding, will demnächst, wenn'S mit der konservativen
Hetzpeitsche nicht mehr gehen sollle, ein eigenes Ge
schäft ctabliren, wissen -Sie ? Erinnerte mich tiefe
Tage, daß ich mal ein . Theelege, gewesen. Will in
Frömmigkeit machen. 'Guter Markt jetzund wieder
für, diesen, Artikel. Sehe! Jeder, wie er'ö treibe"
sag' ich mit Göthe. Warum nicht schwindeln, in dem
allgemeinen Schwindel? s lebe der Humbug
Ich war nicht in der' Laune, dem Pummlcr zu
cinlwerten, und so ließ jch ihn schwaKen bis der Herr
voiu Hause die Fürstin und , Herr Gaulkl Fräulein
Julie zu Tische führte. ,
" Mein Platz war der unterste an der Tafel, und da
der schweigsame Herr Egli mein Nachbar war, so
hatte ich vollauf Zeit, mich darüber zu ärgern. Frei
lich, weun ich billig hätte sein wolle;, müßte ich es
ganz in der' Ordnung' gefunden haben, daß ich zu
unterst saß; ja, ich müßte eö sogar als eine nicht ge
wöbuliche NückstchtSnahme anerkannt haben, datz
Herr Kippling seinen Commis überhaupt zn seinen
GallalinerZ zuließ. Ich war aber nicht billig und
sogar kletulich genug, mich ins besondere darüber zu
ärgern, daß ein Mensch wie SlumAel so weit ber
mir saß. '
Mn saß bereits, als Herr Bürger eintrat, ' für
welchen ein Platz unweit dem deS Hausherrn rescr
virt war. Er nahnt denselben mit einer sehr kurzen
und steifen Verbeugung gegen' die Gesellschaft ein
und ich bemerkte, daß seine Laune auch nicht die beste
sein mußte,' renn er sprach das ganze Essen üoer kein
Wort. ' "' '''', t
. . Ohen an der Tafel ging rs sehr lebhaft rmd geist,
reich zu i WenizstulS ließ mich die Anwesenheit so
viel großer, Geister das Letztere vermuthen. " Abbe
kommen konnte ich indessen, tzon der Geistreichigkeit
nicht :iel, da ich. jentfuntsass. , -Nur tann und
Mnn drang.dtr Schall eine der dort obengewech
selten französischen. Ponmott Frau von VlteMa,'
sten, al ele. le'che Äurstin sprach inuY fta,nz?sisch
und ihre Nachbarschaft that es ihr nach, um doch auch
vornehm zn fein zu mir herunter" und ich konnte
daraus entnehmen, daß, wie sich in Gegenwart der
Znkunftssirma Gaukel, 'Schwarbel mtd.,'ConzpV arf
-.tr a n ' . ' n ' " ' ' !.'- -
inen rersiano, vom untwerk.rer munst die Rede
" - -d i i
war.
.'.Gegen Ende der ' Tafel, als der Wirth die Gesund
heit der Frau Fürstin. Herr Gaukel die Gesundheit der
Tochter deö Hauses und Herr Schmirkli die Gesund
heij des Herrn Obersts ausgebracht und der' Cham-
pagner dle Unterhaltung zwag.loser ' gemacht' tach,
erhob sich eine klejne Con.troverj'e 'zwischen Hern;Mpp
ling und'Herru'Tsmgerllng.. " ' :"'.
Ich kaun mir Ihre Doctrin schou geMn fassen,
mein Ueber Herr Proskssor, denn sie ist im Ganzen
genommen praktisch." hytte' ich den Herrn, Oberst sa
gen. Aber was mir daran nicht gefällt, .'was mir
unpraktisch, im höchste Grade unpraktisch Vorkommt
ist die populäre Lehrmethode 'JhrIr Meinü'ngSgenos,
sen. Die NegternngLu oMl W, uberhauptlle
verständigen Lete sind ' in unserer Zeit derMetnung,
daß die Wissenschaft und insbesondere 'die Naturwis
senschast popularistren nur dttn revolujionärkn ' Nn
st'nrund der Anarchie Vorschüb'leisten' hei'ßt. ' Die
Köpfe drr Menfchen oder die Begrisse darin sind oh
nehin schon verwirrt' genug durch den FreiheitS. und
GleichheitSschwindkl, welcher ' aus dem' vöiigen Jahr
hundert in das unsrige httöberka'm.'' Dem' Ltoßen
Haufen die Wirklichkeit ' der Ding' e' zur klaren 'An
schauung' bringen ihn,' mit einem Wortes dxnkenma
chcn wollen, heißt ihn nurunzufriedktt''undoi'ch
unglücklich machen. ", DiYarbeitendkn Classen?
chen nicht zu denken, 'denn dar thun (chon Untere ffir
sie. ' DaS Volk braucht nickt zu wissen, sondern' ynr
zu glaußen Wo der Unglaube iit tle Massen fährt"
da hat derRkspekt, der Gehörsam,die Ordnung eiij
Ende " DaS Volk muß Neligioti haben.' ':- ,
Ganz recht Herr Oberst." stimmte Herr, Schmirk
li eifrigst bei. ' 'Ganz abgesehen 'bon der Praktischen
ayryeit, daß es den vchflnt Grad von politischer
Verkehrtheit verriethe, dem Volke den Trost seiner re
ligiösen Uebcrzeuzuitz-'nkPnkttü"wollen, ist auch"
unter, einem höherem Gcsichtpllnkte.da neueste Vor
gehen der materialistischetz Schule.verwerfllch.,, Alle
ideellen Triebe der Menze fassen sicher zt.der.re-
ligiösen Formel zusammen ". .-fY? uu j f.
W . . A ' I " . t . . . . II '
ao i)ar,, enllquirlgea te, v?rr tis.er;'rn
trrhrajii S1Victuil mif l,i.WniU ' j'tf
heit den Sprecher, das hat vorLhnen lchoNs.der
fromme Poet Zacharias Werner gewußt, sl? er sagte:
" . , ... - .... ' .
Was Dir der Glaubt' an Dein. Ideal, !
Das ist dem Volk feirf Heiland und fein Fetisch.
', j-.v."' f. ijii;'-'. i)! J.-.'-'ü' 's.
Herr Düngerling würdigte .-weder den.Nedakteur
der conscroativen Hetzpeitsche, .och .den- Helfer von
Sänct Damian einer 'lewt, sondern arehlrte seine
Worte an den Millionär. .n;?:: ; i ; i "
Jch widerspreche Ihnen gar mcht,, melu . theurer
Herr Oberst,".sagtc. er. Im, Gegenteil, ich, "gehe
noch 'weit er als Sie .uy behaupt? iiM..Mlr: .das
Volk muß' Neligin haben,, svndern . auch : -wir-. Alle '.,
müssen Ncllgion haben. .,Es kommt, darausan
was man unter Neligionversttht.. , Die. Theologen
sagen: Neligion ist der Glaube ..au den absoluten
Geist. ' Wir And n 'sagen z Äeligiou ist der Glaube
an ren at'soiuicn ross, uno .qou rte Gegenwart
gibt uns Necht.denu wer, glaubt noch an, detrGejst ?
Freilich nur der Gebildete, vorausgesetzt, daß er pra!
tisch' gexug sei, sein.Dasein bequem und schön zu"ge
stalteitt kann mit Resignation Wissen, tti Le
bens Kreislauf in; iZtofsiichen anhebt ..lu endigt.
Für die Masse bedarf die, ganze, .Stossreligion einer
exoterifchcn Gestaltung, einer Cultsorm,. welche - das
Knochengerüste der strengen Wahrheit mit de blu-
heneen' hleisch der Fiction bekleidet. : Das, Dogma'
des Materialismus, welches wir verkünden, muß sich
eine Mvthologie schassen. ' ..?. --:v i
Vortrefflich .' Mincnt "' siel Herr Rumpel , rin.
Die Neligion des Stosses . bieten den,, Poete .und
Künstlern der Zukunft vollauf Stoff zu .kolossal, schö
nen Erfindungen.' DaS wirdkin. LttuS.werden',
der sich gewaschen hat, , ud ich sehe schon die.. Zeit
kommen, wo die Leute beten werde:, Hetllger PhoS
phor oder heilige. Kohlensäure, bitt fiunS : ;
Die Sache hat aber doch nicht: bloß eine scherzhafte
Seite," Yahm Herr Schmirkli mit breitspuriger
Wichtigkeit daö Wort.Zlyd hielt dann eine lange
Predigt, in welcher er als echter Schleiermacherianer
die widerhaarigstcn Diztge kunstreich vermittelte. Tt
Schluß seineS'Votumö' stielte kn'S-Mystische indem
er eine Hochzeit zwischen der Theologie und dem Ma
terialiSmuS auf'S Tapet bracht und ds wtinderliche
Paar ermittelst NovaliS'ischer Phrasen st?f?rt' co-
pulixte.- r:fi:
".Der große SchwarSek hatte Inprschen selnen Ge-
nlu4ebe.nfallsauf. den MfprachSgegenstandoncen.
trirte ! und, beglückte nS mietner Ossenbanrug ke,,
selben.?' Lr 'sprach ,onde' Kunst 'frn" Allgemeirren
und. vcn allen ckSglichett Künsten km Spellen Er
sprach mit Wärnie und Svexgit und ich' hatte eZ zu
beklaae. daß ichtckdie Mv'sterien'der Z'nkünftikunst
so, gar nicht eisgttvciht wa heim' uh Erstand von der
. 5 rnnf...is ir V . . '
ganzen Nede s veruomien planne? so rinrivrrna
daßich. und würde eö mein Leben gekoffer' Haien'
nicht hätte sagen können, ob höchste Weisheit oder
tiefster Blödsinn ihr Inhalt gewesen. Und doch
hatt! iHox?ZeNeirnkchi ii ftxßefct iTudirt, son-
dernsogarden'DbercönlW
den alten Hamann, gelese und wenigstens einiger
Äaßenverpa'de. IiUi
in Zu'Meinenlrchrjaßät kM'UeMder1Ämlich
die. welche sich icht das Ameben .irsnnnlaen und
l öefm'iügen , Berstandnrsses Keie olllknder könn-
tenj ggn drmmatö her Redeftrom deS gro
ßen MnnkSir.itjrm KSpm
Faust Jeröhuee'Muhlkad'l Bewegung gesetzt hätte.
Herr Ljppling eüio rubelte dij Stirne und zog
die Mundwinkel niede?. Herr Kippling zumor
gähnte hinter der i vorgeWienen Serviette. Perr
Bürger heftete seine großr runden Augen auf den
Redner, als ob er jeden Augenblick erwarte, derselbe
erde: plötzlich einen Purzübaum' über den isch hin-
schlagen oder sonst etwas Defperate'UngkheStrlichk
unlernkhmtn . . tfiwith w)?5? y
Als der große Mann -endlich -zu Endt war lief
ein erlegenes Flüstern- vm, die -Tafch mlches 'aber
Herr Gaukel nicht aufkommen '.ließ.:,' Er rhoi sich
nämlich schüttelte die ambrosischen L.ockcn,itiItk Ju,
piterSblickermd hub,an:, -.. , i-iQ unJ
'A 'ti mein t . edler, mein . trefflicher, ei, großer
Freund, in Ihrem Haupte steht, pas Kunstwerk j der
Zukunft iu vollendeter Schönheit. .PieVothelt
elender Neider wird nur der. Axtschkag delVull'an
'ieiii.'j welchtt.idir fertige.. Pallas .entspringt läßt.
Schwingen S le, ja schwingen Sie Zen. Machtigen
Zäüberstab, der in Ihre ,Hnd 'gilkgt.M.-i'Mchoa
höre ich die Symphonien dkLukuns auf wertn FU-
tigen,)hr Name von Pol zu Pok zu getragenMrd.
Mich aber lassen Sie den Ruhm vorwegnehmechi der
erste gewesen zu sein, der. Ihren Genius erkannt Und
zu Ihnen gesprochen hat, Arm inArm-mir Dir
fordere, ich Mozart und Beethoven in die Schranken.-
Sprach ,-mit.,. Emphase und ' beugte (ich zu dem
Freunds hlnüber, ihn geröhrt pl arme?
: . Aber kider würd piest i Umarmung recht . haßlich
gestört...';.-. t:-A r.,v itxi j.rsi:C 'A ;m
' Fräulein Julie saß zwifcht den beiden ZukunftS-
Heroen. ,..Sch sah pie ihre reizende Hande'wke ie-
lend eine vielleicht .nur .s zufällig: xtii he ßehmde
Thampaguerstasche schütteltur und!m ck schmt gilö
e', M? i, .,
:Plötzlichi:dem feierliches Moment, wo die kel-
den großen -Freunde sich umätmttn, ging höchst str
sam der Schuß, 1oS. .: Der' Schakmstrahl sprang in
die Höhe und überströmte sehrttspectwldrig die' (St
jichter der berühmten Mann, welche natürlich' jach
auSeinade.lfuhren ' ;v :,!; "n y n:-ji nrivx
' Das war denn dach mehr als ?! Fleisch und Vlut
ertragen konnten, ohne in Lachen auözubersten.' Herr
Bürger" intonirle ganz pietätlos mit.' seinem' durch
schlagenden Baß ein Gelächter, : das. unaufhaltsam
umdie Tafel ging. ..Herr. Kippling dtt..Znngere
wiehertY Sogar Herr Egli lachte, und zwar .-nicht
ganz leise..., jv ;:; -:r..C "i ' .
' ' Zu der drastischen Komik der Scene, kam noch die
feinere, daß Fräulein Julie mit der unbefangensten
Unschuldsmiene um uit beiden Unglücklichen sich ie,
inuhte, indem ste mit ihrem Spitzentuch l)andtirend,
dieselben förnrlich wie, zwei kleine Linder tejandfite,
welche sich Besicht M Kleider" kkjukelt , ' Habens und
nun nicht' wissen, ob sie darüber tachen oderpeiqen
sollen.', ES war ganz allerliebst komisch anzusehen..
"' Der Herr OLerst hätte' seine achteckigen Pxillmgla
se'r'tpkit ulZer die Augen herabziehen müssen; wenn
mein ihm nicht anmerken sollte, wie sehr ihn die x,l
zende Bosheit, seines TochtcrleinS innerlich.. ergötzte
obglcich'kr zuerst wieder die Fassung gewann, Welche
sclue Eigenschaft als Wirth ihm vorschrieb... j.dx rück
te seinen lytuhs, bot'der Frau Fürst! den Arm und
lndiie Gefellschaft eln, draßen w. ter hohe! kühlen
Loggla, auf welche sich.die , Thurfenster- deS ;ele
saals öffyeten den Kaffee zu uehmen z .
' In der lustigen,' .mit Marmor ausgelegten, it
Fresken geschmückten' .Säulenhalle, vor welcher, das
zauberhaft' schönes Seepanorüma. , sich ausbreitete,
gruxxirte man sich nach freier Wahl und 9 fand ich
mich mit Henn Bürger in einer Entfernte Ecke! al
lein, von w'y aus wir, durch ;ln Olkaurergtiösch
gedeckt, die Gesellschaft im Auge hqtten.OhneUnS
weiier um dikfkibe kümmern zu müsse. wiir,i
Die 'FraY Fürstin von Altenkastey that derk Hkr
ren den Gefallen, dem Kaffee .die. rechte .Würze? zu
verleihen, indem sie Ich von ihrem berühmte Freunde
eine Cigarre präseritiren lieh und dieselbe mir großem
Genuß zu rauchen bega nn,.s, Tle einheimische' Da-
t t mAnriHAMrtnHVAvfl lS
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Cigarrenstuf e, angelangt, rümpften über riese MaÄi.
festaUyn' mydervfter Weiblichkeit siaenig die Na,
sen'ünd.Möchen. aber, die Herren wäre natürlich
gäla.nt.'.genuS, las große Beisplel Ihrer Durchlaucht
pflichtschuldigst achznahmen. .nn
Cuer .Humor tragt .kein Sonckagsyeid.Herr
Bürgers sagte' ich zu Meine schweigsame Nach
bär'.,. V'A"Z':i
Däch,öch, mein Werther. versetzte. e,..Keche
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'ö ist kla ar. ' Müßte ein wunderlicher Kauz sein,
der nicht guter Laune wäre, wenn er eine so auSer
lefene Raritätensammlung von Menschenkiadern vor
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