Hermanner Volksblatt. [volume], November 03, 1860, Image 1

About Hermanner Volksblatt. [volume] (Hermann, Mo.) 1856-187?

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(Asiat rren Sam'tag ui'.s ko?Kt,hrlich
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Cftttt iir der Dritten Straße.
HeianZgegcbcn x
Hermann, Mo. 3. November IS.
No. 2S.
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Jeitttugsttesetze:
1) Tai Abonnement kona mit eher gelüntiz
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'kbri''ttiber'rs!UMtMk. als .u-b,n"en, Pisntter
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Möbcl- öd BanarbcZt
uns versgricht bei soiiken Prci'en reelle unr auf
merksame Bekienung.
Jnlins Mehlig
Lchr.hmachcr
.Eck'' rontst',ae. unweit Rirpsteins Hotel,
hat sltt ?ch-.:be unk Stiehl voirätbig zum Per
laus : n ern ist fi kcm utliliini in allen Zwei
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schöne uk cauerba'te Arfceu prompt int; Hing zn
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hf.is und AIcck arbeite
Sckill:rstcaße. z stdcn2. nnr Ü. Hermann. Ä'o.
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ein ottstänrigkS Vager vvu Kochgeschirren ?or
rätb'g unr cmpsieblt sich yi 'allen in jcm Fai schla
genken Ärdeiien.
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$rntitr.i$e Nk. IS, e en rc Unitet? (?Ut4 Hole
H e r m a n n, Mo.
Bestänkia vorrätbia eine vollstanriae Auöwab
Wank- unr lafchen-Ub-eu uns Gollschmuchachen
ken killigsten Preiien.
' Reparaturen weilen prompt besorgt.
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lo,:tiu!ifion? & SpeVitioii? - Gcfchüst
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Olsice im Depot rer Paciße R. R.
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Wicke
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F r i e r e n S r i ch t c r,
(Ofsice im Tistrikti'chuIbauS)
bält seinen ersten Gerichtstag am zweiten Samstag
im October uns von ra ab au jerrm zweiten
Samstag res ankern Monats ; zugleich empsieblt er
sich zur Awertizung, aller, im Bereiche ie Frie
mtfitotxt .twjfntftt, schri'tlichen Arbeiten.
ULfU? jn'?TfF3
KMtzHMK-
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Geschichte eine Deutschen mlserer Zeit.
Von
AodnnncS SkKerr.
Sechstes V u cd..
Mammotl auf b:ic Dorfe-
(Fortseßung.)
Fünftes Capitel,
welcbeö- den wißbkgier'gen eser belebrt, tvaS
e,ne obcrlander icbeigcvanze ci
Ans lern Kircbtdurm siblua tie ..Betalocke" an.
als lrir Abenrs lurcb rie räminernrerr Gassen rk"
Tores Freie ainaen, um auf lern Bronnenbof
rrr'.änrlicben Lnstdarkeit, anznivodnen. roelcbe nach
einzebeimster ckrnte von ren wollhabenien oberlän
ricn Bauern unlcrlem Namen Siedelgebänge ge-
feie wirr. Die Lickeln werben ausgedangen, d.
l ras Korn ist geschnitten, rie Ürnte eingetban
ralr lie Bkichnuna.
Ler beiße Tag hatte am Al mit einem Gewit
ter aenobt. welckcS aber nicht zum AuSbruch gelom
,!:cu war. Im Ä.'sten stanken rie Wo.ken wie ei-
n. eberne, stal.'ld!ane Mauer .,nr rie Sonne, hinter
rerselben nicrerstkien?, schoß grellzell'e Breiten
ca:rin. Tann wuite rie ööottenmae schwalzer
unr immer swär;cr.'rrückle sich lana,'.n un? schwer-
hu Mkbr unr mehr am Himmel deraur, schob sich
innbcr unr bttüber unv wuchtete schwül aus ree gan
,en Seaenr. Felr unr Wald ttanr Bvk,zenr unr
regungslos, als harrte rie Weil in ehnuratsvvllc'
Stille ler majestätischen Ansprache reö Donners
Aöer er zögerte. Nur rann un? wann zuckte ern
itritr Blick reit ein lässiges Augeuzwinken ,n den
r,'tern Si;,s,,it'raukn unr noch hatte sich nicht eur
mal jcner unheimlich pseifenren Winr, amgemacht,
welchen Blitz unö Donner als ihren Heroik vor sich
beriefen lassen.
Bei kem Bronnenbof angekommen, ,iancen wir
v . . , . .
eine Weile unter einer mächtigen Zinre still, welche
ibre knorrige Aeftc über einen reichen Bronnen auS-
strebe, ler armörick aus einer rohbehauenen l;ol-
jernen SZobre ber?orsprurelte- Von riesein .uell
trua ras Gcbö't seinen Namen unr Fabian erzablle
mir eine Leaenre,' welcher zufolge in kcr yetrenzeit
ein Prcriger reS CliristettSthumS zur Beglaubigung
,'kii'er Senkung kcn Bronnen hatt: entixnngen
lassen.
Xer au'e Pfarrer setzte eben an, mir über ren iro
nischen iia. welchen lie ZiZunrercrzäblung au'' mei..
ne L.vven gerwen hatte, dumoristisch len Text zu
lesen, als von ler arcüen Scheune des HoreS Uxnctx
:it Töne einer näseluren Tlarinettc, einer sckwink
süchtigen Veige unr eines anarckischen öi.'alkhorö
erklangen. Zum Glück lietz kaS laute Iulzeien re,
öursche. welche kiese Musik zum Tanze au?, pt.-lte.rlc
Harmoniern reS besagten Trio nicht zu sehr anflom
meu.
Wr traten an raS Thor der Scheune, weicherm
Honäum linfsfcin slankirte, wäbrenr zur Rechten :ie
wcitläungen Stallnngen sich crboben, unk bemerk
len. laß tir Lustbarkeit bereits in vollem Gange war.
An jekcr ker krci ScinwänSe kcr Scheune waren
Stalllaternen abgedungen uns in kern ungewiß bin
u.ii berstackernren Lichte arbeitete ein Tuxcns jun-.
ger Paare in !cn raschen Winkungen reö Schlei
fers" un! in ken noch rascheren reS .Trebers" unk
Hopsers" bunt kurchcinanker. Ich sage : sie arbci
tetcu; kenn ras rasenke, scbweißaüstreibenSe Sprin
gen uns im Kreise Trehen unserer orriseben Tanze
tann. desoukerS mit ken graziösen, künstler.sev schv
neu uns dekeutungsvoll symbolischen Nationallän
jcn kcr sürlicdrn Volker Europas verglichen, lob
w.'bl nicht anlkrS bezeichnet werken. Wenn kicseS
Tamen schon auf kcm Parauetboken eine glänzenk
erleuchteien großstäktischcn Ballsaals so aussiebt, Sag
man versucht sein könnte, einen Verein gegen Thier
qualcrei laaeaen ai'.ruru?en. wie mu eS lem Au
e eines chönlzeitsgläubigen erst ausser Tenne ei
er Scheune bei Stal1l.iterkl,,-i't,i., rku,
men ?
Ick
vpuz sut Bemusunae lene metnem
Sleunke unt. wahren ir ungesehen im Schatten
rec nach Außen geoss,,el.l ScheunenthorS stanSen.
rvkir mi naa, , einer Au grknlcig an, bemerk
te rann aber mit aulmüb,acm Spott:
Ei, ja rock, ras ist Alles recht schön und ich sehe
mit Vergnügen, kek Tu anck Ms l.',..,.in
r . " 'W j V
noch Piloso pbic tes Schönen ge trieben da st. Aber,
l.elcr Alter, kancdcn erinnere ich mich noch sehr gut
ker ett, o rieb lie Tone einer Musik, wie wir
,ie s:cr vor uns haben, zum testen Jubel bewe
gen konnten, wo Tu nicht müke wmlcst. auf ren
Tanzbokeu ler Tor'schcnkcn zu ..arbeiten" uns wo
Tu Tich glücklich schärtest, s, ch Tu Tick rie bat.
ben Nächte binrurck mit einem bübschen Sieinlacher
Märchen im Kreise krchen kolktest, obgleich Einem
kiese Tänzerinnen mit ihren höllischkn Schuhyacken
,ajrr:e pelzen wegtraten.
..Ach ja " ersetzt ick kleinlaut, daö war eine liebe
heitere sorglose Zeit. Wollte, , es wäre noch so !"
..Gklt. jetzt hab' ick Ttch ? Giebst Tu. nur lev
Genügsame, drr Ursprüngliedkeit und Naivetät der !
Natur noch Anhängliche rerstebt sich so reckt zu freuen.
Tu tanzest nicht mehr, bist wählerisch in rer Musik
wie im Weinyd Tabak, Tu kennst lie rechte Zu
genklust nickt mehr, "mein Junge. Sied' Tir xlu
mal liest, or Freuke leuchten: en Blicke der Burschen,
licse in Vergnügen flammernren Wangen rer Mär-
chen an unk laß ras Kritteln nnd Grämeln sein."
Eben war rer Tanz zu Enre uns wollte einer rer
Jünglinge ten Musikanten, welche im Hintergrunk
rer. Scheune auf einem umgejürzten Fultenrog sä-
ßcn, emen neuen tursingen," als wir, c.n rcr Tvor
offnung rorübergebenk, von ren jungen beulen wabr
genommen wurren. Sogleick krängten sied alle
auf len Pfarrer zu, um ibm einen guten AbenS zu
wunikr. Mein Freund erwikerte rie Begrü
ßungen mit kcr ibm kigcn?n Bonbvmmie, richtete an
Tiefen eine ernste, an jenen eine scherzhafte Frage
und schlo. zurücktreten?, mit rer Mabnung: ..Macht
Such lustia. Kinrcr, un? Idr. Bursche, ment Euch.
raß eine Lustbarkeit ganz gut son st.'tlen gei,en kann,
ol,ne eine Prügelei am Schlüsse. Veistanken i ,
Tie Bauherren, in Hk,"rär,neln uns Lereipoien
lachten unr Ein.-r. sein Mä:ie gegen lie Mulitan
kcn binziebcnr, begann sofort ein Schelmenliekle"
fürzusingen :
i FikelebauerS Annele,
Tes ischt a guater Lissa,
Unv bätt' i se.
Wie wen' k wollt ) i se
Verkrucka uns küjsa.
Tie Mulikannten beginnen lie Melolie' sogleich
nachukureln uns rer Treher wirbelte wieler rurck
die Scheune.
..Ter Bronnenbauer," bemerkte Fabian, mit mir
am las Wobugebäure zugeben! scheint heute
Etwas r'rau'geben lassen z, ollen. Tret Mn-
kanten, las ist wahrer Luxus für eine, Stchclhange.
Aber wo steckt kenn rer Jages Z"
Hier entgegete rie Stimme reö zungen
Mannes, ler aus kein nächtlichen Schatten kes
Baumgartens trat, welcher sich an ker Giebelseite res
amkö binziebt. Unk naebkem er ken starrer unk
mich begrüßt batte. setzte er hinzu: War kraußen
in kcr Müble, um nach ler Al ne zu seinen, mit ker
eS, Gottlos recht ottkntlich gebt."
Hm," kackte ich, was koch kranke Gropmulter
für eine Anziehungskraft für ibre Enkel haben, wenn
ihre Wärterinnen Vefele heißen."
Inzwischen war ker junge Lauer näher zu mei-
nein Frrunle getreten, welcher schon kie K'.inke ker
Haucthüre ersaßt batte, un! nagte rasch uns leise s
Ist'S wabr. Herr Prarr', gebt'S Vesele morgen
zu Jbrer Base vYi. Tiktellofen ?'"
AllerkinL, un! Tu wirst, Senke ich, nichts Sa-
gegen bähen wollen."
Ei. ja wol l, wer weiß? U.brLgen, liegt Ticiel-
o'cn nicht aus rer Well kraußen uno Sie brauchen
ünftig für Ibre Botschaften an Ihre Base kein Bo-
n-nUhn mebi ausz'.igeleiu Ich weiß Einen, ker sie
Ihnen umjonst besorgt."
..S. meinst Tu. Burich? Wie aber, wenn ick
meine Base bäte, einen gewissen trotzköpsischen Bur-
sehen, sobalr er sich in Ti' telhvfen blicken ließe, e urcb
ihres Bauers Knechte tüchtig rbwamen zu lassen ?"
O, was kaS angeht, verr Pkarr', las macht
mir kein' Kummer nit. Erstens kann ich, wcnn's
in muß, auch so ein Bß!e mit kem Rauben um-
gehen un? seitens fällt eS Jbnen gar nicht ein,
Ihre Base um so 'was zu bitten."
Fabian öffnete kie Thüre uns wir wurken au?
rem Flur von ker Lronncnbaurin cmp'angen, kie
m-.t hochrothem, kie 'iJiiUh Ses HeerleS wieccrstrah-
eneem Gesicht aus rer Kuede trat, aus leren Räu-
,en ein einlarenker Tu't von allerlei G.backcnem
in lie Nase stack.
Halte mich nicht für einen krassen Materialisten.
lieber Leser, wenn ich Sir sage. Saß mich liescr Duft
wunrersam anheimelte. Hattest lu, wie ich. im
Oberla. le keine Kinkerschubc vertreten, würkcst ru
ebne Weiteres zugeben, laß in kcm Arom lri,chgk-
backcuer Späle" uns ..Schuittle" unv Wecken-
k'iövfle" uns ..Sträullc" uns Baucrnküchle" kie
ganze Poesie golkenez Ingen: erinnerungzn liegen
kann.
Ja. wahrhaftig, für einen Moment wenigstens
war ich wieker ein glücklicher, ein genießenler, ein
naiver Men'ch.
nkem kie ute Bronnenbäurin rie Stubentdüre
ror ünS auftbat.'um uns eintreten zu lassen, horte
ich sie ibrem Sohn hastig zuflüstern:
Hörst. Jagco, thu' mir ren G'sallcn uns tanz'
cin Bijl' mit rer Katier, rie mit. ihrem Vater
rrinnen am Tisch sitzt.''
Nn, mira !" entzegnete ler Sobn wenn
Eu'chramit ein G'fallcn geschieht. Mutter. Aber
merkt'S Euch. Tanzen un! Heirathen ist zweierlei"
Die Ä.fsellfchaft, welche wir in ler großen, mit
vom Wer gebräuntem Eichenholz getäfelten Wohn
(tute tti Vronnenhoft versammelt trafen, bestanS
ans rem Hausherrn, seinem ??ochbar, Sem L uiren
bauer nebst Tochter, 'erner kem Sckultbeiß uns Sem
Schulmeister ler Gemeinse sammt ih:-en Frauen,
rann rem Hansjöracnbauer. welchen ick gestern in
Geskllsckaft.reS BronnenbaukrS gesehen. urrS enllich'
einem alten Oberknecht. welcher die Ebre. in ler
Stube mit am Tische sitzen zu lünen, rem lustigen
Trci' en in rer Scheune vorgezogen batte.
Der Tisch, auf einem schneeweißen, in ter Mitte
mit einer breiten. rothen Borte rurchwirkten 'Limlkff-
tuch eine Last.vvn Speisen und Getränken tragcnS,
gab, wie ras Gefach überhaupt, fprechenres Zeug
niß von Bäurischem Reichthum.
Beim Einritt reS Pfarrers erhoben sich Alle
ehrerbietig uns er wurre sofort von rem Hausherrn
an. reu Ebrenplatz oben an ren Tifch geführt
Wenn auck Fabian's Reformbestrebungen an ter
Zähigkeit bäurischer Vorurtheile gescheitert waren, ,
viel war rennoch augenscheinlich. Sag seine canlire,
noble uns mil:e Persönlichkeit selbst lem bäurischen
EgoiSmuZ Achtung abgezwungen batte.
.Die Bronnenbaiirin stellte rem Stuhl keZ Pfar
rerZ einen für mich z.'.r Seite uns entfernte sich rann,
um eine f.i'che Auflage von Schinken, Wü chcn uns
Backwrrk aussen T'sch zu bcsörlcrn. Ick that, in
Erinnerung aller Zeiten, namentlich lern Gebackenen
alle Ehre arr unö trank rocn Karthäuserweinlazu,
waö sehr wohl tbut.
Als ich wieler von meinem Teller aufschaute,
war rie. kralle, rotbackige, mit einer oberlänriichen
Busenfülle im Superlativ ausgestattete Kalter er
schwunren. Ter Jaacö mupc sie al,o wirklich zum
Tan;e geführt haben.
Tie länklichen Gäste hatten ihren Aptzesit großen-
tbeilö schon gestillt uns nachdem lie stereotypen bau-
rischen Gesprächsmatericn, als la tnt Nlnrvlky
Pserke- unr Grireirepreise. Schas,chur unv Hagel-
schlag. Klagen über böse Zeihen unk Futtermangel,
abgethan waren, brachte rer Schulmeister, ler säst
wie ein heimlicher Malkontentkr auö,a.h, ein poim-
scheS Tbema auf's Tapet, inscm. er le Lrage am-
warf, wem wohl kie Frohsor'ec Wähler bei ker be
orstebern Bezirkz?.-all zur Stänkeversammlung
ibre Stimmen geben wu.kcn.
Ich für mein' Theil." sa,te ter Luixenbauer.
r,i.- steinantne Bierkrüaie n.e?ee,een:, ;,g'
mein' Stimm' nur einem ..utk'alholischeu Oberlän
ker. Wollen kein' so uuterl.ius sch.-n lutherischen
Säreiberskileckt mehr zum bgeorkneten."
Ja." bemerkte ker Bronnenbauer, ich hab' ein
N,i, l seifen bbren. Sz wir rirsmal ein' rechten
Mann kriegen sollen, einen geistlichen Herren, rer
ren Nnterlansern rvnrerschlächtig aus,atziz ist. Uv'I-
,'cn Sie'S auch ,chvn, Herr 'wr i
Hate eöen'allS lavon reren hören " entgegnete
Fabian. Näheres weiß ich aber nickt."
Ter Schultheiß ,'aßtL ein Licht vom Tische. tranntx
seine Pfeife kam t an, unk nachkrm er eine Wolke
schrecklich luftcnkcn Tabacks von sich gegeben, meinte
er, ker Herr Oberamm.'mann werke zu kem Allen
kock auch sein Wört'.e sagen."
So ? bat er Euch schon wieker am Bänkei
SecuiteZ? bemerke rer LuZrenbauer unwir,ch.
Wie meint Ihr laö ?" fragte ler Schultheiß im
Gefüdl seines Amtes.
So mein' ich's," versetzte ler Gesragte störrisch
laß alleweil r' Schalles tanzen, wie kcr Qberamt-
mann pfeitt."
Ter Sckultbciß wollie heutig erwidern, der Haus
herr aber legte sich dazwischen nl sagte:
W&t l'i'ebt ! Wer wird Senn HänScl anheben
. . .
wollen von wkscn len Herrenleuten ? Vucke was
lie Abgeorknetenwabl angehen tbut, so geb ich tu
im Grund kein' Pfifferling krum. ob's ker oker ker
ist. Wir müssen halt auch.rie Herren noch b'svlSen
zu ren anderen hin. Saget mir rock, was , henen
tbut, wenn rie Leus im StänrbauS in S'r Nesirenz.
z'sammensißen un! monatlang kurch einanrer plap
vern unk daselircn."
Mit Verlaub." nahm der Schulmeister d Wsrt
unt begann, ren Bauern mit viel Eir.,icht uns llbcra-
lem Eiser SaS konstitutionelle Reg,erungs,ytem aus
einanrer zu ,rtzen, oftmals nickt gerare sanft von
seinen Zuhörern unterbrochen, leren Politik, als lie
aller Bauern, ein für allimal in len Wunsch sich
iusammenfaßte, keine Steuer bezahlen zu müssen
Tazmii'cken woaie ein bunteS Hin- uns Herreken
über rie Zunahme ter Armenlasten. über tie Be-
,'ch,rlickkeit ker Gemeinked'amtnngcn, über die
Ungcrecktigkeit ter Verpflichtung zu neuen vege.
bauten us dergleichen me xt
Ich bekam ras Gcrcke satt, stans aus unk trat
,i offenes Fenster, welches am rie Scheune
hinübersah. Tort rastete r,r Tanz eine eile. -Tie
Burschen stanken in einer Gruppe um kie bohe
Gestalt lkS JageS. Tie Mäkch.n takten sick Gar
ben herbeigeschlevpt uni saßen auf len'klben tie
Wänre entlang. Kuchen. Flaren uS Biergläser
gingen von Hans zu Hans. Dann stimmte emes
rer Märcken ras Lies an: Wenn ich gleich tan
Schas nit hab'" uns tie ganze GeMenschaft
stimmte sogleich fröhlich ein.
Fabian war neieu wich gctretsQ Unl hcrtt tUn-
falls Sem Singen zu Der Dronnenbaukra'ier ,
, , . . .
rer in bester Laune war, eil zein Sohn die Katter
zum Tanz, geführt agte zu Im alten- Otzettnecht,
der. wie seine Mundart verrieth, . au Lktitkn
' ' ' . - -
stammte:
He, Voir, gang doch 'nüber und hvl Ne juuze
Leut' her, sie sollendem Herrn Pfarr' ein paar
Lietle singen, wie er sie gernhört."
Fabian dankte für tiefe Zuvorkommenheit und
von temBoir". geholt, kamen tie Bursche und
Matchen bald herüber. Die Letzteren drängten sich
zunächst etwas, blöke und verschämt in eine Ecke zu
sammen und tie Ersteren drehten verlegen ihre pelz
verbrämten Mützen in den Handen. Als man et
ihnen aöer in Bier und Wein zugebracht" und der
Pfarrer ihnen freundlich zugefprocken l&ttt; ordneten
sie sich unter des Schulmeisters Regiment ach
Stimmen und ließen, da sie alle dem von Fabian
gegründeten Singserein angehörten, mit gar ickt
üblem Ausdruck uns Vertrag einige Lieder von
Silcher vierstimmig boren. Ter Jaaes machte dann.
nachdem noch verschiedene alteinheimische VolkSlie-
der gelungen worden, den Vorschlag', der alte Boir
solle taö altbaierische Lietle vom Samt Peter sin.
gen, waö sofort allgemein verlangt wurde. Der
alte Knecht warf einen-schüchternen Blick auf den
Pfarrer, und als dieser gutmüthig lächelnd mit dem
Kopfe nickte, stellte er sich in Positur und hub mit
einer etwas meckernden, zu der wunderlich zeschnör
selten Melotie komifch passenten Kalsetstimme ,u
singen an:
Als d'Juten den Herrn haben g'fangen g'hatt,
rT 11 .7 rS .'1 & .
i,a iic rn in ungrr a?vn;
Hat Ainer den Peter bkt'm Äiant'l d'ertappt;
Gelt, Glatzkepf, jetzt hab' i di schon! u. s. ro.-
Alle lachten herzlich. al der Voir mit einem
verzweifelten Triller seinen Singsang beendigt hatte,
tesscn Pointe sich hier nicht wohl wieder geben laß,
rer aber das Signal zur Steigerung der Lustbar-
kett gab. 'ie Musttanten drüben in der Scheune
stimmten einen neuen Hopser an, welcher Aufforde
rung tie jungen Leute, mit Ausnahme des Jage,
rer sich zu rem Schulmeister letzte, nicht widerstehen
konnte. Schäkernd, jubelnd und lachend drängten
sie sich tumultuarisch zur Tyure hinaus
In ter tube wurde eS jetzt ebenfalls lauter.
rücksichtsloser, ungenirt bäurischer. Der höllische
Knaster, schwarzer Postreiter", lag in dicken Wol
ken über dem Tifche, die Bierkrüge haltenden Wein-
krügen enlchicten taö zzelS geräumt und der Lui
xenbauer schenkte sich taS seinige, wie aus Versehen,
ein paarmal mit Zwctschgenwasser vo? und leerte
eS aus einen Zug, weswegen ihm auch tie ticken
Knollaugcn bereits vertachtig auS, kem Kopse her-
vorquollen unk er nach kem dritten Worte immer
sein Kreuziakerment" hören ließ kurz, wir merk
ten, taß eS Zeit zum Ausbruch sei.
Natürlich suchte man un) zurückzuhalten, allein
Firian lchk. das AnSringen der Dronnenbäuerin
freundlich ab mit dem Bemerken, er hätte morgen
in ter Frühe eine Seelenmesse zu lesen.
Eine Seelenmesse ! Für wen tenn, Herr Pfarr?"
fragte tie Hausfrau.
Für ten seliqen Tone er armen Hanne. Ihr
wißt, liebe Bäuerin, mein Vorgänger hat testhlos
sen, alljährlich eine Messe für ten Verunglückien zu
lesen, nd ick will'S ihm nachthun, zum Troste der
armen Wittwe und ihres KiNteS, welchen kiee
kleine Aufmerksamkeit beweisen soll, daß die Trö
stungcn ker Religion für die, Armen so gut ta seien
als für d'e Zlcichcn.
Das ist schön von Jbnen, Herr Pfarr', und ich
will morgen gewiß auch in ter Kirche sein. Jetzt
fällt mir auck ein, taß eS sich grad heut Nacht wie
ker jährt, taß ter arm' Tone in d'Donau g'fallen
ist."
Meine Augen rubten bei tiefen Worten der gu-
ten Bäuerin zufällig auf dem Luixenbauer und itft
erschrack, als ich bemerkte, daß er sich dabei verfärbte
und zusammenfuhr dann aber mit Hast da Vlat
zum Munde sübrie uns rasch binunterzoß. Der
Bronnenbauer seinerikitS, welcher sicd mit dem
Schultheiß über eine Gemeintesache herumstritt.
hatte nichts gehört.
Nach allseitigem Gutenacktsage, verließen wir
tas Haus unk ken Hof. Der Jage gab un ,
;un5 Bronnen unter der Linke da Geleit, unt hier
fragte er len Pfarrer, ob derselbe mit seinem Vater
von wegen ter Sack'" geredet hab,.
Ich batte nur wknig Gelegenheit kazu. am
Junge," antwortet, Fabian ; weißt., ging gar zu
bunt und laut der. Aber wart' nur. ich will die
acke an einer andern Seite anvacken und sehen,
was sich bei ker Kälter ausrichten läßt." '
Ja. reden Sie ihr nur in's Gewissen, H,rr
Pfarr'. Sie wert koch nicht mit G'walt in'
Mann haben wollen, t,r nichts von ihr will. Will
sie aber deck, so will halt t ch nickt, und jetzt gut'
Nacht :"
Mit diesen Worten kehrte ,r um, , und al ei
nize Schritte von un entfernt war, fang
heller Stimmet