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Meutfche Lo eal-Nachttchte«. V v v n z a n e n u 4 In Berlisi sind gestorben: her Buchdrucker Joh. F. Martin, der in K den dortigen Arbeiterkreisen eine große Rolle gespielt hat der beliebte Ko miker Carl Meißner und der Stadt verordnete Gerth. Der Sproß einer alta^ligen Familie, der frühere Con suletssekreiär von Scheele, wurde dort selbst wegen Betrugs zu 4 Wochen Ge fängniß verurtheilt.— Dr. med. Blum wurde wegen Ausstellung eines fal schen Attestes verhaftet. Erschossen chat sich der Industrielle Petzold. Der frühere Sprecher der Berliner .„Freireligiösen Gemeinde", Prediger -'Schäfer, ist in Tobsucht verfallen. In Flammen aufgegangen ist die Po samentirwaaren-Fabrik der Gebrüder Prinz in der Alten Jakobsstraße. Der Vice-Feldwebel Wegnerowski vom Gardeschützen-Bataillon in Lichterfelde hat sich erschossen. Der Luftgymna stiker Hegelmann, eine Koryphäe seines Berufes, ist in Rixdorf infolge eines 'Leidens verschieden, das er sich bei ei net besonders kühnen Uebung im vori gen Jahre zugezogen hatte. Im Dorf.» Malchow wurde der 27jahrige Gastwirthssohn Albert Bartels von dem Milchpächter Karl Lehmann beim .'Kartenspiel erstochen Lehmann wurde 'verhaftet. Beim Fällen eines Bau mes wurde der 72 Jahre alte Königs 'aus Rummelsburg in dem Walde von Sadowa von dem stürzenden Stamm erschlagen. Die Dampfmühle von Bernes in Köpenick ist durch Feuer zer stört worden der Maler Temmel verunglückte beim Löschen. o v i n z O s t- e u e n Ein Wahrzeichen der Stadt Kö mgsberg,das Standbild des Hans von Sagan,ist von Wandalen fortgeschleppt worden. Die geistesgestörte Frau des Malermeisters Plaumann in Bi schofstein hat sich von einem Eisen bahnzuge überfahren lassen und dabei auf der Stelle den Tod gefunden. In Braunsberg starb im Alter von 79 Jahren Prof. Dr. Bender, der 17 Jahre Lehrer am dortigen Gymna sium und 30 Jahre Professor am Ly ceum gewesen ist. o v i n z W e s t- e u e n Das Wilhelmtheater in Danzig wcm in Gefahr, ein Raub der Flammen zu werden. Das Wohnhaus des Thea terdirektors Meyer, das mit dem Etablissement in Verbindung steht, ist eingeäschert und nur der Thätigkeit der Feuerwehr ist es zu danken, daß das große Theatergebäude, welches fast nur aus Holz besteht, vom Feuer v:r schont geblieben ist. o v i n o e n Greifenberg soll «ine Unterofft» cier-Vorschule, die einen Bestand von 300 Schülern erhalten wird, errichtet werden. Auf der Rückfahrt vom Viehmarkt in Labes fiel der Ackerbür ger Käding von Dramburg vom Wa aen und brach das Genick. Die Wittwe Dowig in Altwarp beging bei guter geistiger und körperlicher Rüstig keit ihren 102. Geburtstag. o v i n z o s e n "'SNt Maurer Walieski in Posen ist wegen Mordversuchs verhaftet wor den. Er hatte versucht, seine vier Kin der durch Einflößen von Brennspiritus zu todten. Das Fest der Diamant Hochzeit begingen die I. Pietrokowski -schen Eheleute in Jarotschin. In Wreschen ist der Stadtverordnete Ren tier Mirels, 86 Jahre alt, gestorben vor einigen Jahren war ihm gelegent lich der Feier seiner 'diamantenen Hoch zeit das Ehrenbürgerrecht verliehen worden. o i n a S e s i e n Zu Ehren de* AndenkenZ des in Glogau verstorbenen Kaufmannes Jo seph Lazarus, hat dessen Familie der Stadt eine Stiftung von 100,000 M. 'zugewendet. Die Zinsen des Kapitals sollen zur Unterstützung verschämter hilfsbedürftiger Einwohner genannter Stadt, ohne Unterschied des religiösen Bekenntnisses, verwendet werden. Di.? 11 Jahre alle Tochter des in der englischen Fabrik zu Sagan angestell ten Werkmeisters'Tinsdeall goß Petro» leum in's Feuer Line Explosion und ihr Tod war die Folge. In Neifse :fcll ein Denkmal für Erntn Pascha er dichtet werden. Der in Löwenberg lebende invalide Feldwebel Seibt, der fünf Monarchen gedient, vollendete bei guter Gesundheit sein 90. Lebensjahr. "Der Kaiser ließ ihm èin Ehrengeschenk ,}von 50 M. übergeben. Beim Bau sder Bahnlinie Löwenberg-Goldberg -Murde der (Schachtmeister Thamm aus ^Niklasdorf bei Görlitz von Herabstür -zzenden Erdmassen verschüttet. Er jtatb schon auf dem Transport -nach T«m Krankenhause. Der vierteSohn 'des Kaufmanns Schlesinger in Win Zig, welcher b:im 10. Regiments in 'Wohlau stand, hat sich an dem Grübe seiner Großmutter erschossen. Furcht iwr einer Arreststrase soll die Ursache "thti» Selbstmordes sein. o v i n z W e s a e n Direktor des Gymnasiums ^Wrilon ist Oberlehrer Prof. Dr. Theo Hoor Niggemeyer von Paderborn ge ^tüäHIt worden. In Ostenhelden tet* 4de ein Wnger Arbeiter fünf Kinder, selche durch die dünne Eisdecke eines 'ITeiches gebrochen waren, nacheinander -ous dem Wasser. Bei Aplerbeck ist ine Frau im freien Felde erfroren. •Sie hatte sich zum Ausruhen niederge "setzt und war eingeschlafen. Bon mehreren Zechen werden Unglücksfälle gemeldet. Auf Zeche Minister ©teils Hvmde der Bergmann Zmewsky durch Dampft derart verbrannt, daß er bald heischied. Auf Zeche Hansa erschlug niedergehendes Gestein den Hauer ISfume. Im Schachte der Zeche Kö nigsborn wurde dem SBergtffamt Dö belte der Kopf zerquetscht. o v i n z a o v e èn Solisten des Hannoverschen! MLnnergesangverew^ den Herren Meinecke und Skathmann, welche kürzlich im Hofcomert zu Potsdam in den „Niederländischen Liedern" die Einzelgesänge ausführten, hat der Kaiser je eine goldene Busennadel mit der Krone zum Geschenk gemacht. Der Präsident des evangelisch-lutheri schen Landes-Konsistoriums der Pro vinz Hannover, Dr. Meyer, Mitglied des Stadtraths, ist nach längerem Lei dort in Hannover gestorben. Der Landrath des Landkreises Linden hat die in Egestorf und Langreder beste henden Kriegervereine aufgelöst. Man vermuthet, daß diese Auflösung in Zusammenhang mit der Reichstags Wahl steht, in welcher der Socialdemo krat Meister für Hannover-Linden ge wählt wurde. Das dem Grafen Kuyphausen gehörige -große Schloß Lütetsburg bei Norden ist ein Raub der Flammen geworden. Die seit einiger Zeit vermißte Wittwe Paul in Goslar, Besitzerin des den Harzreisen den wohlbekannten „Pauls Hotel", ist als Leiche in einem Teiche unweit der Stadt gefunden worden. Es verlau tet, daß ungünstige finanzielle Ver Hältnisse die Frau in den Tod getrie ben haben. o v i n z S e s w i -H o l I stein. Oberstabsarzt Dr. Thörner, Ober arzt des Panzers Sachsen und Leib arzt des Prinzen Heinrich, ist in Kiel gestorben. Auf einem Zuge zwischen Hamburg und Kiel ist kürzlich ein be deutender Postraub ausgeführt wor den. Dem Arbeiter H. C. Loose, der auf dem Piening'fchen Kornspeicher zu Neumünster mit Herabwinden von Kornsäcken beschäftigt war, stürzte ein Sack auf das Genick, so daß er sein Leben einbüßte. Der Verunglückte, 28 Jahre alt, hinterläßt Frau und zwei Kinder. e i n -P o v i n z Herr Julius Vorster in Cöln Hat 'der dortigen evangelischen Gernâde zwei werth'oolle Grundstücke an der Rheingasse geschenkt. Physiker Pro fessor Dr. Heinrich Hertz ist in Bonn gestorben. In der Oberstraße zu Bacharach in der Nähe des Bahnhofes sind zwei Scheunen und ein Schuppen durch eine Feuersbrunst zerstört wor den. Sanitätsrath Dr. Jungbluth in Aachen beging die Feier seines 50 jährigen Doctorjubiläums. Im Tode vereint wurde nach 63jährigem, glücklichem Zusammenleben das Ehe paar Friedrich Becker zu Meisenheim. Nur wenige Stunden nacheinander er eilte beide ein sanfter Tod und ein ge meinfames Grab nahm die hochbetag ten Wanderer auf. Bürgermeister Pokorny zu Wattenscheid ist derGrippe erlegen. LandtagsabgeordneterKra winkel zu Dieringhausen hat zur Er bauung eines Krankenhauses 10,000 M. geschenkt. In Elberfeld hat der 54 Jt-hre alte Bureaugehilfe Hermann im Irrsinn Selbstmord begangen. Der Eisenbahnbeamte Reinecke von Troisdorf wurde von einer Locomotive getödtet. o v i n z e s s e n -N a s s a u Nach Börners Medizinalkalender gibt es gegenwärtig 222 Aerzte in Frankfurt a. M., 30 mehr als im Vorjahre. In der Arndtstraße zu Frankfurt brach ein Gerüst zusammen und erlitten die Maurer Lang aus Schne'ohain, Jung aus Fischbach, Krückel aus Bayern, Langendors aus Rod a. d. Weil und Heinrich aus Frankfurt schwere Verletzungen. In Bockenheim wurde der Nestor der dortigen Lehrerschaft, Herr Joseph Reining, zu Grabe getragen. Reining Wirt# 51 Jahre lang an der katholi schen Schule in Bockenheim. In Wiesbaden starb der Geh. Justizrath Meiling, 79 Jahre alt, und in Weil Hurg der Dekan Michel. a u n s w e i u n i n e n tüte Unsitte, Personen, die sich setzen wollen, im letzten Augenblick denStuhl wegzuziehen, hat in dem braunschwei aischen Orte Thedinghausen ein Men schenleben gekostet. Einer Dienstmagd wurde der Stuhl von einem Lehrling fortgezogen die Magd fiel und erlitt eine schwere Verletzung des Rückgrats. Sie vermochte sofort kein Glied mehr zu rühren und ist nach schrecklichen Lekden gestorben. H. A. Stegner, der erst Weber,dann Schreiber und zu letzt königlich belgischer Privatsekretär der Niederfüllbacher Rentkasse war/ wurde vom Gericht in Koburg wegen großartiger Unterschlagungen zu vier Jahren Gefängniß verurtheilt. Bei' Ausschachtungen vor dem Superinten dentur-Gebäude in Themar ist man auf ein Massengrab gestoßen, das vielleicht der Zeit des dreißigjährigen Krieges entstammen mag. Die Schä del sind theilweise sehr gut erhalten und zeigen noch die Zahnreihen unver sehrt. Ein verheerendes Feuer hat den mittleren Theil des vom Herzog von Anhalt vor einigen Jahren an den Kreis Bernburg verkauften und in der gleichnamigen Stadt belegenen Schlos ses zerstört und der Kreisdirector'Ha gemann sowie sein Kutscher haben den Tod in den Flammen gesunden. Viele Acten sind ebenfalls verbrannt. o v i n z S a s e n Erfurt hat jetzt 75,000 Einwohner. Wegen Vernichtung keimenden Le Kens ist die Wittwe Sophie Krüger in Erfurt verhaftet worden. Die betref sende junge Frau, welche die Wittwe behandelt hatte, ist gestorben. Aus Halle a. d. S. ist der Commis Julius Wülknitz nach VerÜbung von Unter schlagungen flüchtig geworden.* Frl. 'ChMotte Köbke, eine reiche a tit Dame vfcn Lauchstädt, welche kürzlich aus ifrtn Leben schied, hat der Stadt 60,- f000 M. vermacht und außerdem noch sonstige ansehnliche Vermächtnisse fest gesetzt. Im Dorfe Reipftch bei Merseburg beging der Veteran Gott fried Gimpel feinen 101. Geburtstag. Der alte Mann ist verhältnißmäßig noch rüstig. e i n a I z Eine von der Postanstalt Landau an die Bezirkskasse zu Speyer gesandte Cassette mit 11,000 M. Inhalt ist beim Umladen auf dem Bahnhof Schiffer ftadt gestohlen worden. Der Post conducteur Groß ist als des Diebstahls verdächtig verhaftet. Die Cassette ist erbrochen und entleert aus dem Bahn dämm gefundâ worden. Frau Johann Ziegler in Weyer brach in ih rer Küche durch das Kellergebälk hin durch und wurde dabei lebensgefähr» lich verletzt. Ein Gerüst, das in dem neuen Stahlwerk zu St. Ingbert auf geschlagen war, brach zusammen und in Folge des Sturzes in die Tiefe wur den die auf demselben beschäftigt ge wesenen Arbeitèr Jakob Ktauß, Georg Ehrhardt und Karl Vesper sehr schwer verletzt. In der Schuhfabrik von M. Wolff zu Pirmasens sollte ein neuer Kessel in das Maschinenhaus befördert werden, wobei eine kleine Mauer zu überschreiten war. Bei den Arbeiten, den Kessel über diese Mauer zu heben, verlor derselbe das Gleichge wicht und fiel auf den Maschinenschlos» ser und Heizer der Fabrik, Hch. Neuer, dem dabei das linke Bein abgeschla gen wurde und der noch weitere Ver letzungen erlitt, denen èr bald darauf erlag. I K ö n i e i a y e n In München ist der Aquarell- Mtd Miniaturen-Maler Peter Herwegen im Alter von nahezu 80 Jahren gestorben. Bei der Verhandlung der Straf kamrner zu München betreffs Hehlerei der bei dem vierfachen Raubmorde in Salmdorf geraubten Werthfachen wurde zweifelt^ festgestellt, daß Ta gelöhner Rattensteller den Raubmord verübt hat. Rattensteller hat sich in der Zelle erhängt. Bürgermeister Lud wig Lechner von Pfaffenhofen ist als solcher einstimmig wiedergewählt wor den. Neulich Nacht entstand im Armenhause zuSchauenstein einBrand, dem leicht eine Anzahl Personen zum Opfer hätte fallen können. Die auf dem Dachboden fchlafenbst Kinder wurden wach, als ihre Betten schon brannten,sie schrien um Hilfe und wur den noch im letzten Augenblick vor dem sicheren Tode gerettet. Drei ver mummte Räuber drangen Nachts in das von der Wittwe Elise Schwaicher und deren Schwester Maria Krenz maier bewohnte Haus in Großhöhen rain und raubten mehrere Obligatio nen der Nürnberger Vereinsbank zu verschiedenen Beträgen ferner Baar geld in Gold und Silber und Schmuck fachen. In Holzkirchen ist der Uhr macher Chr. Burgstaller, eines der be sten Mitglieder des dortigen Vereins theater, gestorben. Einen schauer lichen Tod fand die Oekonomiefrau Lingenöl von Mutten, indem spielende Kinder die n,meingefüllte brennende Petroleumlampe zerbrachen. Die Frau wollte im Schrecken noch eine Stickerei retten, wurde aber sofort von den Flammen erfaßt über und über mit Feuer bedeckt, sprang sie zu ihrem nichts ahnenden Mann in den Stall, welcher eiligst einen Eimer Wasser über sie goß. Die arme Frau ward am halben Körper buchstäblich gebraten und starb nach furchtbaren dualen. Die Kinder blieben unversehrt. An den Folgen einer Entbindung ist Frau Albertine Gräfin v. Reigerëberg nach schwerem Leiden in Rosenheim gestor ben. Der am Rentamt Würzburg (Land) angestellte Kameralpraktikant Joh. Paul wurde verhaftet und nach Schweinfurt geliefert. Er soll an einem auswärtigen Rentamt, wo er vorher angestellt war, größere Unter schlagungen begangen haben. Pfar rer Reifach in Kühlach feierte neulich seinen 70. Geburtstag und das 25. Amtsjubiläum. K ö n i e i W e e Der Erbkämmerer Frhr. Adolf v. Güglingen, früher ritterschaftlicher Abgeordneter für den Schwarzwald kreis, ist in Stuttgart gestorben, ebenso der bekannte Theologe, Prälat Heinrich von Merz. Die in Ulm verstorbene Wittwe Louise Wieland setzte in ihrem Testament u. A. auch die Armenpflege Ulm âls Erbin ein in den Erlös der aus Gebäulichkeiten, Bauplätzen und Gütern bestehenden Verlassenschaft ha ben sich die nächst betheiligten Erben und die Armenpflege zur Hälfte zu theilen. Der Antheil der letzteren wird auf 200,000 M. veranschlagt, deren Zinsenerträgniß ausschließlich für Ar rnenunterstützungen zu verwenden ist. Aus dem verschlossenen Gewölbe des Steinbruchs Döttingen wurden 31 Pfund Dynamitpatronen gestohlen. Auf dem Bahnhof Mergentheim wurde der Praktikant Pflüger, Sohn des Oberamts-Arztes und Neffe des gleich namigen Reichstagsabgeordneten, von einem Rangierzuge getödtet. In Göppingen ist die groß,: Scheune des Sägmüller Höfer mit Inhalt ein Raub der Flammen geworden. Brandstif tung liegt unzweifelhaft vor. Das Anwesen des Bauern Georg Roser in Griesingen mit dem Vieh und der gan zen Ernte ist abgebrannt nur ba3 Wohnhaus wurde gerettet. o e z o u e s s e n Am Winterhafen zu Mainz ver suchte sich Herr Wilhelm von der Helm aus Winterburg im Rhein das Leben zu nehmen. Schiffer, die dazu kamen, retteten den Lebensmüden. Er ver weigerte jede weitere Auskunft über feint Person, sowie über die Motive des Selbstmordversuchs Die Fir ma Siemens & Halske beabsichtigt eine elektrische Bahnverbindung zwi schen Kastel und Wiesbaden via Bie brich zu errichten. Ein Ingenieur der Gesellschaft ist bereits mit der städti schen Verwaltung in Verbindung ge treten. Frau Nauheimer von Kastel hat sich im Rhein ertränkt. Zwölf lunge Leute aus Horchheim sind von Worms nach Mainz überführt wor den, um dort wegen Landesfriedens bruchs vor das Landgericht zu kom men. Sie hatten sich der Gendarmerie thätlich widersetzt. Kirchenrath Rit sert in Kirchgöns, der bereits vor fünf Jahren sein 50jähriges Amtsjubiläum gefeiert hat, ist einem Schlagfluß erle aen. Steckbrieflich verfolgt wird der Schulverwalter Georg Beller von Ockenheim, früher in Ober-Nörlen, von der Mainzer Staatsanwaltschaft wegen Sittlichkeitsverbrechen. In Bieber wurde der Schuhmacher Joh. Schäfer von Lützel-Wiebelsbach als Leiche aufgefunden er hatte sich die Kehle durchschnitten. Die Ursache des Selbstmordes ist unbekannt. Leh rer Kaiser von Weiskirchen feierte mit feiner Gattin das Fest der goldenen Hochzeit. o e z o u a e n Der Geh. Hofrath Adolf Knop,Pro fessor an der technischen Hochschule, ist in Karlsruhe gestorben. In Ran degg ist Baron von Hornstein im Alter von 72 Jahren gestorben, nachdem er sich vor einigen Wochen einer Amputa tion eines Fußes hat unterziehen müs sen. Eine Explosion von Feuer wer^körpern sand im Laden der Ge brüder Koch in der Unterstadt von Mannheim statt. Der Schaden ist be trächtlich. In Konstanz ist der Cellovirtuose Joses Deim im 57. Le bensjahre gestorben. Der Bürger ausschuß von Pforzheim genehmigte einstimmig die Errichtung einer elek trischen Centrale für Kraftbetrieb und Beleuchtung unter Bewilligung von 291,600 Mark. Der Contract soll der Firma Schuckert & Co. in Nürnberg übergeben werden. Als Sachverstän diger fungirte Dr. May von Frank furt. Der Commis Robert Ohm von Thumringen hat sich erschossen. Die Schulen von Rastatt mußten we Xien starken Auftretens von Influenza, Scharlach und Diphtheritis geschlossen werden. In Bechlingen versuchte der Landwirth Martin Bürllin seine Ehe srau zu ermorden. Er schoß auf sie mit einem Revolver, die Kugel streifte aber nur die Ohrmuschel. Gleich nach der That entleibte sich Bürklin in der Turnhalle durch einen Schuß in die Schläfe. K ö n i e i S a s e n Der Direktor eines erst seit kurzer Zeit in Dresden bestehenden Bank instituts ist verhaftet worden die Ge schäftsbücher sind beschlagnahmt. In Niederlöbniß machte der Haus besitzer ehemalige Lithograph Seifert, der feit Jahren an schwerer unheilba rer Melancholie litt, seinem Leben durch einen Schuß in die Schläfe ein Ende. In Reichenbach im Vogtl. ist die StreichgarnsGinnerei der Firma August Schreiterer vollständig nieder gebrannt. Das Feuer entstand wäh rend des Betriebes durch einen Zusall und griff so rasch um sich, daß di 80 in dem Gebäude arbeitenden Spin ner entfliehen mußten. Ein Pilsener Bierhaus in Zwickau, hatte sich an sei ne Brauerei in Pilsen wegen der Bier preise gewendet und darauf die lakoni sche Antwort erhalten: „Wenn die Sachsen das Bier nicht bezahlen kön nen, dann mögen sie anderes Bier trinken." Der Rentier und frühere Gasthofsbesitzer Gottlieb Winkler in Marfchitz wurde in dem Jobnabach in der Nähe von Bloßwitz als Leiche aus gesunden. Derselbe war in der Dun kelheit vom Wege abgekommen und so verunglückt. I e i e S e In Hamburg ist der aus Tirol flammende Bildhauer Alois Denoth gestorben. Von ihm stammen die Sta tuen Iber Germania und Hammonia auf der Brooksbrücke in Hamburg. Auch zahlreiche Porträtbüsten und Werke der Kleinplastik hat Denoth ge schaffen. Aufsehen erregt dort die Verhaftung des Hausvaters des Asyls für obdachlose Männer, welcher wie derholter Sittlichkeits-Verbrechen be schuldigt wird. Die Arbeitslosigkeit am Hasen in Hamburg hat einen be denklichen Grad erreicht. In den Fa briken und aus den Werften jenseits der Elbe sind an 3000 Men'schen weni ger beschäftigt als zu derselben Zeit des vorigen Jahres. Consul H. H. Meter hat das Jubiläum seiner 60 jährigen Mitgliedschaft der Bremer .Firma H. H. Meier & Co. gefeiert ier Jubilar ist 85 Jähre alt. O e s e e i h- U n a n ®ie Wirkwaarenfirma Josef Pack-! seifer & Co. in Wien hat mit 100,000, Gulden Bankrott gemacht. Der Kommensky-Verein wollte dortselbst einen „tschechischen" Kindergarten ein richten. Der niederosterreichische Schulrath hat das betreffende Gesuch ohne Motivirung abschlägig beschieden. Gemeindesecretär I. Homme von Hollenstein ist nach VerÜbung von Un terschlagungen flüchtig geworden. Der 61 Jahre alte Besitzer der Karo linen-Villa in Mödling, Ingenieur Johann Fischer, hat einen Selbstmord versuch gemacht. —Der in Prag ver storbene Architekt Turek vermachte jlein ganzes Vermögen, 200,000 fl., wohl thätigen Zwecken. In Scheiblwies brach vor einiger Zeit ein Brand aus, der sechs Wirthschaften total vernich tete und 15,000 Gulden Schaden an richtete. Jetzt verfolgt das Gericht den flüchtigen Knecht Josef Hu&meier als Brandstifter dieses Brandes. Die Bräuhaus-Subskription in Pilsen verlief über alle Erwartungen glän zend. Das Unternehmen ist perfekt. Die konstituirende Versammlung sin det demnächst statt. In St. Leo nard i. W.-B. schoß der junge Weini ger infolge eines Streites mit einer Pistole auf seinen Vater und verwun bete denselben schwer, worauf er sich selbst mit einem Messer die Kehle durchschnitt. Der Fabrikarbeiter Franz Großmann in Trautenau hat feine Frau ermordet. S w e i z In der Färberei, Bleicherei und Ap pretur von J.J. Weber zur „Schleife", in Winterthur, drohte jüngst ein Brandausbruch, weswegen die Stadt mit den üblichen Mörserschüssen alar mirt werden mußte. In dem Senge raum verbrannten rohe Baumwoll tücher im Werthe von ungefähr 10,000 Franken. Der 17 Jahre alte Gott lieb Meier stürzte in der Gerberei von Wunderly in Meilen in einen mit ko chendem Unfchlitt gefüllten Kessel und erlitt so schwere Verletzungen, daß er bald darauf starb. Nationalrath 11. Burkhalter, 70 Jahre alt, ist in Bern gestorben. Karl Bueß hat in Folge eines Unfalls in der Dampf sägerei Belrichard in Courtelray fei nen Tod gefunden. Der Vorschlag der Gemeinde von Luzern, das Gas werk für 450,000 Franken zu über nehmen, wurde von der Aktionärver sammlung des letzteren abgewiesen. Der Antrag auf ein gütliches Abkom men, blieb in Minderheit. Die Ange legenheit kommt nun vor ein Schieds gericht. Das Gerbereigebäude Bu holzer bei Horw ist sammt Inventar ein Raub der Flammen geworden. Die Ledervorräthe konnten gerettet werden. Immerhin beträgt der Schaden über 40,000 Franken. Das Vermächtniß des Herrn Rudolf Heer im Betrage von 50,000 Franken wird dem Schul fonds von ©latus einverleibt werden. Jüngst legte in Preonzo eine 80 jährige Greisin einen erhitzten Back stein in's Bett, um ihre Füße zu er wärmen. Derselbe scheint leider zu heiß gewesen zu sein er entzündete die Decken der armen Alfen, welche in folge des sich entwickelnden Rauches er stickte. Maurice Humbert, Professor der Jurisprudenz an der Neuenburger Akademie, erlag in Gens den Folgen einer chirurgischen Operation. Beim Transportiren von Langholz aus dem Walde bei Freimettingen wurde ein Taglöhner Egli, Vater von sechs Kin dem, von einem Stück Holz, das in's Rutschen gekommen war, so unglücklich getroffen, daß er nach zehn Minuten eine Leiche war. Auf der Straße zwischen Courtelary und Cortebert überfielen fünf junge Burschen aus der Gegend ein Ehepaar Beyeler auf der Straße und mißhandelten beide Ehe gatten in rohester Weise namentlich wurhrn art Frau Beyeler, welche die Attentäter über das Straßenbord hin unterschleppten, Brutalitäten verübt. Alle fünf Uebelthäter sind ermittelt und verhaftet.—Im hohen Alter von achtzig Jahren ist Friedensrichter Riiegg in Turbenthal gestorben.— Im Walde von Chapelle Rouge wurde ein nach Hause fahrender Landmann von zwei Burschen angefallen, seines Gel des im Betrage von 90 Fr. beraubt und schwer verletzt am Straßenrande liegen gelassen. Auch in der Gegend von Rue fand vor einigen Tagen durch zwei Subjekte ein Angriff auf einen Metzger statt, der sich jedoch ihrer er wehren konnte. In Nieberbfch brannte das um 8000 Fr. versicherte Wohnhaus eiltet Wittwe Lüdi gänz lich ab. E i n u a e s o u i stisches Unglück ereignete sich im Monte Rosa-Gebiete. Eine aus neun Perso nen bestehende Touristengesellfchaft aus Turin unter Anführung des Oberlieu tenants Giant wollte die 4600 Meter hohe Punta ©risse am Monte Rosa besteigen. Unterwegs wurde sie von einem heftigen Schneesturm überfallen, welche kolossale Schneemassen auf ihürmte. Nur vier der Touristen konn ten die Schutzhütte Margherita errei che^, von wo aus sofort eine Hilfs aktton eingeleitet wurde. Nach viel stündigem Suchen fand man Oberlieu tenant Giant erfroren und die vier an deren Vermißten fast erfroren. Zwei derselben dürsten nicht zu retten sein. U e & e e n e n A e n a s versuch in der Großen Oper zu Paris wird von dort das Folgende berichtet: Die Inspection, die jeden Tag den Kronleuchter der Großen Oper auf feine Solidität zu untersuchen hat, er» gab kurz vor der Generalprobe der neuen Oper „Gwendoline", daß der Leuchter an zwei Stellen durchsägt war. Die Entdeckung wurde zuerst ge heim gehalten, aber ein Maschinist plauderte und jetzt spricht Jedermann davon. Bei der ersten Aufführung des Werkes waren zahlreiche Polizisten in Civil im Theater aufgestellt neben den Stadtgardisten in Uniform. Es ist wahrscheinlich, daß irgend ein Be idiensteter der Oper die That verübt hat. i e W i e S a i n i e hat einen neuen und dabei eigenthüm lichen Verkehr zwischen Liverpool und Neu-Seeland etablirt. Der neue Doppelschrauben-Dampfer „Gothic", welcher für den "Personen- wie tfüt den Gütertransport eingerichtet ist, hat mit allgemeinem Waarenkargo die Reise nach Neu-Seeland via Kap der guten Hoffnung angetreten und wird auf der Heimreise die Fahrt um das Kap Horn machen, t. h., circa 20,000 Meilen zu rücklegen. Als Rückfracht wird der Dampfer 75,000 geschlachtete Hammel und 1000 Tonnen Milchereiproducte, welche in Refrigeratorlammem aufbe wahrt werden, bringen. Diese Fahr ten sollen regelmäßta wiederholt wer- t» 'Äii & Uu'tÄ?'sv* 1 keit des Fürsten Bismarck in den „Hamburger Nachrichten" kommen von angeblich zuverlässiger Seite die sol gendert Mittheilungen: Es besteht ein täglicher schriftlicher und Depeschen verkehr zwischen dem Fürsten Bis marck und den „Hamburger Nachrich ten". In Friedrichsruh vermittelt denselben Dr. Chrysander, Sekretär des Fürsten, bei den „HamburgerNach richten" der Redakteur Dr. Hofmann. Letzterer studirt die Zeitungen und die große Zahl der Einsendungen an die „Hamburger Nachrichten", jedoch nur die auf den Fürsten Bismarck betref senden Auslassungen.' Es werden Ausschnitte angefertigt, manchmal auch ganze Zeitungsnummern ausge wählt und diese gehen, sorgfältig ver packt, täglich durch expressen Boten nach Friedrichsruh. Hier öffnet Dr. Chrysander das Packet und liest dem Fürsten, während dieser auf dem So pha sitzt und die Pfeife raucht, sammt iiche Artikel vor. Nach Verlesung eines Ausschnittes, den er sich oft rei chen läßt, um ihn noch einmal zu sNl diren, macht der Fürst dazu seine mar kanten Bemerkungen, entweder münd lich, die Dr. Chrysander schnell da runter schreibt, oder schriftlich mit einem feiner großen Bleistifte. Oft ist ein besonderer Brief des Dr. Chry fander an die Redaktion erforderlich, um Einzelheiten zu erörtern. Das ganze Material wird täglich aufgear beitet und ist eines der wichtigsten Ta gesgeschäste des Fürsten. Dann wird Alles in einen dicken Brief gepackt und an die „Hamburger Nachrichten" ge schickt. Mitunter aber bittet Fürst Bismarck den Redakteur Dr. Hofmann durch Telegramm ober Brief um fei nen umgehenden Besuch. Nach dem Ergebniß dieses Besuchs wird bann ein Leitartikel im Bismarck'schen Sinne geschrieben. Theils bringt Dr. Hofmann fertig ausgearbeitete kleinere Sachen nach Hamburg mit, theils dik tirt er einem Stenographen und einem Sekretär die Leiter. zeß wird demnächst die bayerischen Ge richte beschäftigen. Im 16. Jahrhun dert gelegentlich der Reformation wurde das adelige Damenstift Wech terswinkel, nachdem die Insassen zum Lutherthum übergetreten waren, auf gehoben und dessen Einkünfte zur Un terstützung armer Pfarreien und Schü ler verwendet. Im Jahre 1803, gele gentlich der Säkularisation wurde das Klostergut Wechterswinkel inkamme rirt und im Jahre 1809 unter dem Großherzog Franz vonToskana wurde das Wechterswinkler Klostergut in eine Wechterswinkler Pfarrei- und Schulstiftung umgewandelt und der gesammte Ertrag aus dem ehemaligen Klostervermögen zu diesem Zwecke ver wendet. Nachdem Würzburg wieder art die Krone Bayern gekommen war, zog der Fiskus alle diese Leistungen, welche in 84 Jahren 1,166,001 Mark betragen, ein. Der Landrath von Un terfranken hat nun beschlossen, diese Summe nötigenfalls auf dem Wege der Civilklage vom Fiskus Bayern zu erstreiten. sri's Seitenstuck zum Ham burger Schassnerproceß kann eine Ver handlung gelten, die sich vor derStras tammer des Landgerichts in Mann heim abspielte. Bei der Rheinüber fahrt Mannheim Ludwigshafen dient als Ausweis für 'die Passagiere ein Coupon, der am Billetschalter gelöst und beim Betreten des Bootes dem je^ weiligen Capitan übergeben wird, der den Abschnitt vernichtet. Der bei der Ueberfahrtsgesellschast als Capitänan gestellte Peter Kröverath aus Cues a. d. Mosel hat nun von Ende 1892 ab bis zum 17. November v. Is. täglich 70—90 dieser Coupons nicht Vernich tet, sondern die Billeteurin Christine Maus von Mannheim bewogen, die Scheine nochmals zu verkaufen. Den auf diese Weife erworbenen Kassen überschuß theilten die Beiden unter sich. Um welche Summen die Eigenthümer der Trajectboote geschädigt wurden, läßt sich genau nicht mehr feststellen, das Gericht nahm rund 1000 M. an. Kröverath, der als Entschuldigung seine Nothlage anführte, er habe mit feinem monatlichen Salär von 80 M. feine Familie nicht erhalten können, wurde zu 6 Monaten, feine Gehilfin zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. I a s o e i n e s s h fischen Dorfes hatten sich eines Abends die Gemeinderathsmitglieder zur Sit zung versammelt und in der allgemei nen Vertiefung in die Berathung über des Dorfes Wohl und Wehe hatte man anfänglich gar nicht beachtet, daß auch der wohlbestallte Hüter der nächtlichen Stühe des Dorfes, Gottlieb Tugend fant Frühauf, sich in dem Berathungs Zimmer eingefunden, die Zeichen feiner Würbe, den schweren Spieß und die unförmige Laterne, in eine Ecke gestellt hatte und nu-n, die Pfeife im Munde, mit großer Behaglichkeit und noch grö ßerem Wissensdurste den weisen Reden der löblichen Dorfbeherrscher lauschte. Endlich konnte sich ein dicker, runder Herr (von dem die Sage ging, daß er -in feiner bald 20jährigen Praxis als Gemeinderathsmitglikd während der Sitzungen noch kein Wort weiter als „Ja" und „Nee" von sich gegeben), nicht mehr halten und mit großer Ent rüftung in der Stimme frug er mitten in der Berathung ükr einen wichtigen Gegenstand: „Na, Goodlieb, was willst Du denn hier, wer paßt denn da uff, wenn fe draußen stehlen?" Und während noch die anbeten Räthe in wortlosem Staunen die unvermuthete „Jungfernrede" ihres Kollegen auf sich wirken lassen, antwortete schon „Good lieb", während er die Pfeife sorglich aus einem Mundwinkel in den andern 1 schob, mit bewundernswerter Seelen ruhe: „Na, wer soll denn stehlen? Mer sein ja Alle hie!- I 1 I n O e s s e n e u i e S an der Marne wurde vor emtgen gen die von Dr. Leon Petit Luftkuranstalt für tuberkulös Sunpcr eingerichtet. Es ist eine Art niebta» nisch-pädagogisches Institut, in ixm die hauptsächlichste Behandlung der Kranken in einer Luft-, Ozon- ui» Mastkur besteht. Das neue HauH. das den strengsten Anforderungen d« Hygiene entspricht, besteht aus zwei zweistöckigen Gartenhäusern mit elek trischer Beleuchtung. Im ersten FW gel, der bereits hundert Betten enthalt befinden sich Schneider-,- Schuftet» und Korbflechtwerkstätten, eine Leder bindete! u. s. to., too die intelligente rett Kinder in einem Handwerk ausgebildet werden können. Der zweite Flügel nach einem vollständig neuen Plan# und mit ausschließlicher Berücksi^^ gung der beabsichtigten therapeutische» Behandlungsart eingerichtet. Er am anderen Ende des Gartens gelegew und mit dem ersten durch einen langen», von einer mächtigen Terrasse überrag«" ten Säulengang verbunden, in desse» Erdgeschoß sich die Consultations- uiè Ope'rationszimmer, ferner die Jn^kla» tions- und Badesäle, sowie das baffe» riologische Laboratorium» befinde«» Auf der Terrasse nehmen die kleine» Kranken, auf langen Stühlen ausgs» streckt, ihre Luft- und Sonnenbäder. Das Innere dieses Flügels enhält nut einen Raum, eine gewaltige Halle, de» ren gewölbte Decke sich 12 Meter über dem Boden erhebt und um die herum sich zwei über einander gelagerte Ga» lerien von fe 4 Meter Breite ziehen- Diese Halle, die nicht weniger a® 10,000 Kubikmeter mißt, ist für SO Kinder bestimmt, von denen also ei» jedes die beträchtliche Durchschnitts» menge von 120 Kubikmetern Luft er» hält. Die schlechte Luft, die drnnch zahlreiche Oeffnungen in der Deck^ entweicht, wird sogleich durch eil* gleiche Menge reiner Luft ersetzt, f» daß die Atmosphäre in dem ©aale stündlich vollständig erneuert mir** Sie wird zudem noch Morgens unb Abends durch eine künstlich erzeugt» Atmosphäre ergänzt. Im Kellerraun» befindet sich neben der Luftheizung-^ Vorrichtung ein mit einer Lösung von Kreosot, Eukalyptus und Terpentin gefüllter Behälter, in den die heiße Lust vor ihrem Eintritt nr den Saal geleitet wird. Außerdem sind ringjt um die Galerien am Kopfende de? Betten eine Reiye von «Schläuchen an» gebracht, die ganze Ozanfluthen i» den Raum ergießen. e e n w i s a u bar „Ausstellung des Fortschritts" im In» duftriepalaft zu Paris eine elektrische Abstimmungsmafchtne zu sehen, welche in erster Linie zum Einsammeln unfr Regiftriren der Wahlstimmen einer Gemeinde dienen soll. Diese Maschin» hat Ähnlichkeit mit einer großen Per sonenwaage. Die Wählet treten nach einander auf das Brett eine eleftri» fche Klingel ertönt jedesmal und ruht erst, wenn der vorgetretene Wähle? feine Abstimmung vollzogen hat. DieA thut er, indem er an dem Tableau da* Automaten auf denjenigen KnopG drückt, der dem Namen seines Kandi daten entspricht. Der Zählapparat registrirt den Wahlakt zu den voran# gegangenen aus den Scheiben der Ein* heilen, Zehner, Hunderte u. s. w., fer daß, sobald der letzte Wähler dal Trittbrett verlassen hat, jedes Kind» am Tableau ablesen kann, wie viele Stimmen für jeden Kandidaten abge« geben worden sind. Etwaige doppelt» Abstimmung eines Wählers ist un» möglich, denn der Apparat funkttemit nur einmal, solange der Wähler cmff dem Trittbrett steht. Der Erfinder heißt Gratien Moreau. E i n e u s e w e e die Reise von Hamburg nach Barce» lona über die Schweiz und durch die Pyrenäen zu Pferde unternommen hat, ist an feinem Ziele wohlbehalten ein getroffen. Der Betreffende gedenls sich einige Zeit in der Hauptstadt Ca taloniens aufzuhalten, um deren Se» henswiirdigkeiten in Augenschein zu nehmen, und dann, immer zu Pferde» den Weg südwärts weiter fortzufetjea^ das schöne Andalusien die Kreuz utÉ Quere zu durchstreifen und sich Hiera el in Cartagena nach Marokko einzuschiff sen. Unser Deutscher will auch doch feinen Gaul nicht an einen dürren ZW binden, sondern vielmehr ganz Nord*» afrika durchziehen, bann nach Italic?» übersetzen und schließlich nach bürg zurückreiten.. Ein schöner Spa» zierritt! Decret ist von einem badischen Bür germeister erlassen worden. In dem Bestreben, Ersparnisse zu machen, fand er in den städtischen Schulen em ergiebiges Gebiet für die Bethätigung feiner Verwaltungsweisheit und sc» ^fort ließ et einen Ukas an die ge* sammt« Lehrerschaft ergehen, in de» sich folgender Satz befindet: „r£Xâ%» rend der Heizperiode dürfen die ster im Allgemeinen in den SchuIztM» mern nicht mehr geöffnet werden." Dazu kommt noch, daß in der fragli chen Anordnung die Temperatur bei Beginn des Unterrichts auf 15 (3r«b Celsius (59 Grad Fahrenheit) festge setzt ist. Der weise Bürgermeister wiÄ die fehlende Zimmerwärme durch die von den Kindern ausgehende antmasi» fche Wärme ersetzen, vergißt aber, bafc in Folge der mangelhaften' Ventilatioa die Luft verpestet wird. E s e i a e i sten tnttrefsiren, zu erfahren, daß die Lokalpost zu Tschifu nette Weril. t* chen herausgegeben hat. Das tiv der Briefmarke ist eine Ansicht der Signalftatwn und des Ausblicks in die Tfchifu-Ansiedlung, und die Mar ken haben fünf Farben: grün (für 146 Cent), roth (für 1 ($ent), blau (für 3 Cents), gelb (für 5 Senil) und bm»» (für jLQ Cents).. \n\n i e e i e e k a k S i n i n e e s s a n e o E i n e i e n i e s