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pt-fc V^" Xc!) k 1 is I 1 2 'ttim 0rintterHYio «tt d»O Nie Ja»r. Üffffr tum 'verlumpten BMner Exi stenzen, dk in den Marztagen des Lahres 1848 auf ihre Art eine Rolle spielten» 'erfreute steh der Revolutionär Sftüllet, genannt Lindenmüller, eineS ganz besonderen Ansehens. Sein Ei senwaarengeschäst war in Concurs ye Lathen ein Haus der Marienstraße yehortk seiner Frsu, einer angesehenen Schneiderin für die feinere Damen Welt, die ihrem beschäftigungslosen Herrn GemaP jeden Morgen zwei be frgte Dr?:zr5chr'chpen und einen Thaler I flab, unter Bedingung, daß er sich 5cn ganze? Tag im Hause nicht sehM blasse, um ttc Nähterinmn nich: in ih«r 'Arbeit zA stören. Muller legte ßch nun ganz auf die tRetiolvtivTv er wrrde Anführer einer Horde BerlinerBuZnm Zer. Um Abend mußten sich seine Leute Unter den bitten «n Krcmzlers Ecke versammeln daher der Name „Smfcenclub" nnd Bezeichnung w 2mbenmüUtiw fur Deinen Stifter. Eines Abends befahl er: .Morgen bringt jeder Don each ®enen Topp von rotherFarbe mtb mir toerbto nach dem Kreutberg marschiren und das Mo nument roth anstreichen l" "Dieser Be fehl wurde mit lautem „Hurrah!" be grüßt. Als Srndenmülfer mit feiner Rotte aber "den 2Bcg 'Züm Denkmal durch Schutzleute abgesperrt fand, sah er sich das Gebiet tine Weile an, daifit sagte er die "bret inhaltsschweren Worte: „Na, dem: nichl" und befahl •. Ben RückzuZ. Als das Schkvßpvttäl durch «eue Eisengitter geschlossen wurde, gerieth SinbenmüHtr in Hitze/ließ ohne Wei teres die schweren Gitter ausheben und Bei der Kurfürstenbrücke in die Spree versenken. „Der Freiheit soll man Vicht die Gassen verlegen!" rief er wie Ulrich von Hutten, 'bann ging er früh stücken. Für diesen kühnen Streich, bei dem er merkwürdigerweise durch keinen Schutzmann behindert wurde, mußte er die Stadtvogtei als Unter suchungsgefangener beziehen. Hier befand er sich noch im Monat März 1849. Am achtzehnten genannten Mo Rats schnitzte Müller, der sich allein in feiner Zelle befand, Leuchter aus rohen Kartoffeln, steckte in jeden der Felben ein Licht und illuminirte damit nach FinstertrL.'den das eisenvergitterte fsenster seiner Zelle, welches nach dem Hofe hinausging. Man kann sich den Aerger der Stadtvogteiöeamten und den Jubel der übrigen Gefangenen denken. Einige hundert rauhe Kehlen schrieen unaufhörlich: „Hurrah, Lin denmüller? Es lebe der achtzehnte März!" Der Director der Anstalt, Herr von Rohr, ein äußerst humaner Beamter, stürzte die Zelle zu Mül ler und fand ihn bei Punsch und Pfannkuchen, die ihm seine Frau ge schickt hatte. „Was treiben Sie hier wieder für Unfug, Müller?" schrie ihn der Director an. Der Gefragte ant wortete Mt der größten Gernüihsruhe: „($t is ja heute der erste Geburtstag von die Revolution, Herr Director, da wollt' its doch en bisken illuminiren!" Natürlich wurden die Kartoffelleuchter schleunigst entfernt und Lindenmüller mußte auf vierundzwanzig Stunden in die „finstere Nummer" spazieren. „Set schad't n if cht," lächelte Linden# irmsler, „et ja doch aliens vor die Scheit!" Als er aber einige Monate später «erste, daß das Spaßen der Behörden mit ihm aufgehört habe, er war nämlich des Schloßgitters wegen zu sechsmonatlicher Gefängnißhaft verur theilt worden da machte er sich heimlich über's Wasser, wanderte nach New Jork ans und machte sich dort durch originelle Einfälle und feine Unverwüstliche „Schnotterigleit" einen Namen. Da tners Bieraus schenken da mals New Uvrk cm Sonnigen der boten war, stiftete er eiae Religions sekte, deren gottesdiexstlichen Ge Oräuchen es, wie er vorgab, gehörte, bei de«- Sonnwgsandachten Bier zu trinken. Er behauptete, so gut wie die .Zitteret" es für -religiös hielten, um Den Altar zu taczrn, ebenso gut konnte man auch zur Erroeckung der Gott seligkeit Bier trinken er schickte dann jtoährenfe der Andacht den Klingelbeu tel herum, und Jeder konnte auf diese Weise seine Bierschutd'berichtigen. Zu weilen erschien er LelW im Ornat und predigte «unter darauf los paar Minuten Mußte Wh Ibie Gemeinde Mrken. A s A e i s e e i N u- n S u "'dbent: „Wissen Sie noch, Herr "Förster, foie wir voriges Jahr oft auf die En tenjagd gingen?" Förster: «Das weiß ick noch sehr gastiu. Sie erzähl* slot immer W Enten «nd ich schoß sie." U n 6 tax a a i Papa: „Di?s- rtBial hast Du ein ffchlechtes Zeugniß! ^Äch hoffe,daß bas näMte besser witW Söhnchen: „So iffs recht, Papct^ •5 Sur den Muth nicht siân lassen!" A e w u n k e A o Mette (die von einem pingen Maim s .ayS dem Wasser gezogen wurde): „O ich bin Ihnen ewig dmat&cr... .toie soll ich Ihnen danken id).. ." Herr. „Bitte, bitte, wollte 4»totdfo 6a= ..Iden!" V e e e Z o e A -Mun,«2lter Freunb,Du hast Dich olfo Mrheirathet? Wie geht es Dir denn? Man sagt ja Deiner Frau nach, daß ffc eine -vorzügliche Küche führt* „Ja, leibet. Ich befinde Wich «Kintlich immerwährend ir. einem see Cov/liet zwischen Essen «ad 'Zitèm/' S e E e a e e 'W einen Schlächterladm tretend): Können Se nich «enen armen Mann en i bisken helfen?" Schlächter (miMj tisch): «Ach was. helfen Sie sich doch selbst!" Bettler: jBenn St gkstaL-1 ten, bin ick so frei!" Nimm) Kj?ei1 GmM und verfchwiât damit. 1 v 1 ".' ,% =, 57 ?..s^- .- -^v^nyH +zy ~.•'• ,r wj^if pv »x fc V ^mmy hatte sich früher n^! bté! vus Tante Helene gemacht, sie hatte im Gegentheil oft über ihre altjung fraulichen Schwächen gespottet und ihren hüpsenÄen Gang nachgeahmt. Es war daher sehr begreiflich, boß Frau Horst, Emmy's Mutter, die plötzlich erwachte leidenschaftliche Zu neigung ihres Töchterchens zu eben 'dieser Tsnie befremdlich fand. Jet*!', Nachmittag von der Janno witzbrüäe bis zum 'Thiergarknbahn Hof, uifb von da nech den wetten Weg in bit Berlinerstre'ße von Charlotten burg, 'nur um die Tante zu sehen, dâs war ^doch merkrotsfbig! Außerdem vornachlässigte Emmy aM Andere. Sie lief nicht mehr Schlittschuhe auf der Rosseau-Jnsel, sie malte nicht mehr, und hatte doch schon so nette Fortschritte gemacht,bü| ^er Hausbesi^er Schultze im ersten Stock thatsächlich erklärte, eine mm Angelika Ksuffmann sei in ihr erswn den. Sie mochte auch nicht mehr spa zieren gehen und, was das Schlimmste war,gegen Lüdkes schien sie einen toah* ten Abscheu gefaßt zu haben. i^rau Lüdke war aber Frau HsrP's beste Freundin. Sie hatte ein eigenes aroßes Haus und einen Sohn, der zwar nicht schön et neigte etwas lutn Dickwerden abet überaus tüch-' tia und strebsam war. Er leitete die Buchhandlung seines verstorbenen Va ters mit Umsicht, als wäre er nicht erst achtundzwanzig, sondern schon acht undvierzig Jahre alt. Auf diesen Sohn nun und auf Frau Horst's Emmy hatten die beiden Damen ihren Plan gebaut sie sahen sich bereits als glückselige Großmütter im Kreise ihrer Kinder und Enkelkinder. Und sie waren berechtigt #u solchen Plänen, denn Emmy, das hübMe.hell blonde, romantisch veranlagte Mab» chen, gefiel dem jungen Lüdke außer ordentlich seine Mutter behauptete so gar unter dem strengsten Ziegel des Geheimnisses, er hätte ein Getischt auf sie gemacht, was bei bem jungen Manne viel bedeutete, ba er, wie alle starken Esser, nichts weniger als Poe tisch veranlagt war. Von dieser Seite also standen die Sachen gut. Und was Emmy anbelangte, so war sie bis yor Kurzem immer sehr gerne in Ge orq Lüdke's Gesellschaft gewesen denn das mußte man dem jungen Manne lassen, Witze machen konnte er, und Emmy lachte schrecklich gerne. Und nun war plötzlich Alles zu Ende. Emmy lief oder vielmehr fuhr zur Tante, und immer wieder zur Tante draußen am Thiergartenbahn hof. und bekam Weinkrämpfe, wenn ihre Mutter sie zwang, zu Hause zu bleiben. Es war geradezu unbegreif lich und sogar Frau Horst sagte es sich mit sorgenvollem Kopfschütteln höchst verdächtig. Und doch fand sie nichts, was die Sache begreiflicher machte. Schon zweimal hatte sich die arme geplagte Mutter "nach Emmy's Weggang ihr Nachmitragsschläfchen entzogen und war hinaus zur Tante gefahren, um sich zu überzeugen, ob Emmy da fei. Und beide Mal hatte sie das junge Mädchen mit glückstrah lendem Gesichtchen bei der langweili gen Person sitzen sehen, deren Ge tratsche über alte Familiengeschichten anhörend. Es war, tote gesagt, ganz unbe greiflich. und es blieb nur noch die eine Hoffnung, daß Emmy doch schließlich die Seche satt bekommen würde. Vorläufig freilich war dazu noch feine Aussicht, das hatte Frau Horst erst heute wieder zu bemerken Gele genheit gehabt. Der zunge Lüdke hatte am Vormittag einen Laufburschen mit ber Anfrage geschickt, ob Fräulein Emmy und Frau Mn'lter Nachmittags im Schlitten nach Grunewald mitfüh ren. Die Mutter hatte sofort zuge sagt sie fand die Jbee reizend unb hoffte bas beste baven. Emmy aber begann sofort über tätiges Kopfweh zu klagen unb erklärte mit weinerlicher Stimme, es wäre ihr Tob, wenn man sie zwänge, in bie fcfy&rfc Lust hinaus zu gehen. Der Junge würbe also mit einer ab schlägigen Antwort abgeschickt, unb Emmy mit einem nassen Handtuch um den Kops auf bem breiten Familien bivan gebettet. Frau Hs^st selbst legte sich auf ihr Bett in's Schlafzimmer Zum gewohnten Mittag^'chlummer. Wie unsäglich erstaarti unb ärger lich vber wurde sie. als nach kaum einer VieAelstunbe Emmychen hereintwt. im Jiquet, bas kleine Pe^$barrett auf ben tlonben Locken, den Muss in ber Hand,, „Wohin willst Du?" statte bie Mut ter mxf) "ganz schlastrunkn gefragt, und Em my die stereotype Artwort ge geben: „Auf ein Stündchen zur Tante Helene, toenit Du erlaubst." Zur $£ante! Und der creme Herr Liidke Èsttnte allein nach Grunewald fahren, 'ffein, es war wirklich reAt unangene^kl und, wie gesagt, auch höchst merkwürdig und verdächtig. Emmy ügarst war wirklich ach' dem Weg zur Tx.nie. Am Bahnhof Jan» nmtoitzbruefe löste sie sich eine Fahr karte und besieg die Stadtbahn.tr^lche sie i*i fünfundzwanzig Minuten an ihr Ziel brachte. Äm Bahnhof Thiergar« ten stieg sie s-vs. Ruhig wartete sie am Ausgang, Iis alle Anderen die Stuf«* hinabgât waren, dann Übet# «eichte pe auÄ ä&r« Karte dem Kow itoleur. Dieser ^eh sie erstaunt an. dein ihr« kleine Halb zitterte. Lang sam schM sie da«« hinunter. Sie hatte ihre bestimmte« iinbe, so long sam |ii gehen erstens, weil sie es nicht eilig hatte, zweitens, weil sie gesehen werben Collie, und drittenS, weil ihr, Kniee 6e«iche den Dienst versagten. Auf den lchten Musen angelangt, rich tete sie ihre forschend nach dem .'" "t "s *H 1 «HtafiBonni Pmmy'D erflt •i jpa*e«t4h Don Äct Misch» ., è i"i. i, t' ersten Schatterfenster der Fahrkarten ausübe. 1 Ja. er war ba! Ein Seufzer der Erleichterung und zugleich des Bangen» entstieg ihrer Brust. Gestern unb vorgestern hatte er gefehlt eine weibliche Person saß an seinem Platze Emmy war ent täuscht und niedergeschlagen wieder heimgefahren und hatte voll berechtig ter Empörung die schreckliche Eman crpativnslust der Frauen verurteilt, die durchaus Stellungen einnehmen wollen. welchen sie sich abfoUâ Uicht eignen. Aber heute svß er 'tokber bat' ^Bitte um ein? Fahrkarte zweiter Klasiö- Janowitzbrücke."' lispelte 'Emmy, als sie vor bem Schalter stand unb er» föthete bis,unter bie blonben Stirn locfmt. „Hier, mein Fräulein." "Der Be amte schob ihr bie Fahrkarte zu und blickte sie 'lächelnb an. Ach, diese Augen! „Ich danke!" lispelte sie wieder und kämpfte einen mächtigen Kampf mit sich, bis sie sich entschloß, hinzuzu setzen: „Maren Sie krank?" „Krank?" Die großen strahlenden 'Augen richteten sich fragend auf sie. „Weil gestern und vorgestern eine Dame hier am Schalter saß und t)ci dachte ich stotterte Emmy verwirrt. „Ach so, nein, ich war nicht krank, aber ich hatte Urlaub," erklärte der junge Mann lächelnd. Emmy lächelte ebenfalls, nickte und ging. Draußen aus "der Straße ath mete sie tief auf. Ach, war das herr lich gewesen! Sie hatte thatsächlich mit ihm gesprochen. Bis jetzt war es sstets bei einer Be merkung geblieben. „Es ist kalt heute, Fräulein!" von feiner Seite, und „Ja, sehr!" von der ihren. Aber heute hatte sie 'das Eis gebrochen und eine Unterhaltung angeknüpft. Eigentlich paßte sich das nicht, aber es war doch auch kein Unrecht, da sie sich schon so .lange kannten. Schon fünf Wochen! Gerade "fünf Wochen waren es, da :fte fein schönes dunkles Gesicht mit den •großen blauen Augen gesehen hatte. Sie seufzte wieder glückselig. Wie schön war doch das Leben. Wie schön war doch die Welt, besonders im Win ter. Der festgefrorene Schnee knisterte unter ihren leisen Schritten, die Lust war so rein und klar unb „er" war so lieb gewesen. Er war überhaupt im mer entzückenb! Emmy setzte sich aus eine Bank unb träumte in aller Geschwinbigkeit ben ganzen fünfwöchentlichen Roman noch einmal durch. An einem Freitag war es gewesen. Frau Horst behauptete, das sei ein Unglückstag an einem Freitag dürfe man nichts Wichtiges vornehmen. Emmy wußte nun, daß gerade der Freitag ein rechter Glücks tag war. Also an einem Freitag war es. als Frau Horst sagte: „Emmy. es Hilst nichts, Du mußt zu Tante Lene j^ehen. sie ist sonst beleidigt." Emmy sträubte sich zwar, aber schließlich zog sie sich doch an, glücklicherweise das neue Pelzjaguet, und begab sich zur Tante. Ach. es war gräulich langwei liq bei der alten Dame, und sie war herzlich froh, als sie endlich wieder fort konnte. Am Thiergartenbahnhof fuhr gerade ihr Aug ein. und sie stürzte an den Schalter. „Zweiter Klasse Jan nowitzbrücke," hatte sie ungeduldig hineingerufen, blieb dann aber verdutzt stehen. Ihre Hand suchte noch vergeb lich in der Tasche herum, als der Zug oben längst über alle Verge, oder rich tiger, über alle Straßen war. Sie hatte ihr Portemonnaie vergessen, bei der Tante liegen gelassen. Nun konnte sie wieder zurücklaufen unb bas Thea ter versäumen. Es war wirklich zum Weinen. „Fräölein wünschen bie Fahrkarte tischt?" tönte es ba plötzlich aus dem Schalter heraus, und es war eine sehr angenehme Stimme, welche die Frage stellte. «Nein, danke, ich habe mein Porte monnaie liegen lassen und muß es erst holen," erwiderte Emmy und sah ben Beamten dabei zum ersten Male an. „O. das ist nicht nöthig," versetzte dieser und richtete so leuchtende, große Augen aus Emmy. baß diese erröthend die ihren senkte. ..Solch' hübschem jungem Fräulein kreditire ich gern!" Emmi) -nahm den Kredit an und fuhr mach Hause. Am anbern Tage kam -sie wieder unb [bezahlte ihre Schuft Dabei mußte sie natürlich ih ren GZäUbiger anschauen, und wieder trafen ifyre Augen auf ein anderes Paar von so «sprechendem Ausdruck,daft sie heftig errathete und wie ein dum* mes Gänschen vor ihm stand, während sie doch sonst ihren Mund wie alle Ber itnerinntit m*f bem rechten Fleck hatte. Eine ganze Wett voll Liebe sprach aus diesen, ft^rrfilchfigen, großen Augen. Die Tage vergingen, und Emmy ging lieber nnd lieber zur Tante He lene. obwsM der jungt Mann hinter bem (BchüSterfenfter fortgesetzt nur seine Auge« sprechen ließ. Aber bas -war ja natürlich! Er wagte nicht, ihr eine Erklärung zu machen. In seiner Stellung die Muster würbe gewiß cwjfeer sich sein, wenn fr um ihre Hand abhielte. Unb er fonate ja nacht tois feit baß Emmy gar nichts miss Gelb ga6, baß sie bereit war, Hunger unb Elend zu tragen für bett Mai«, dem sie ifyr Herz geschenkt hatte. Dernn bariiber war sie nicht mehr im Zätatifel. sie erwiderte bie Leiden schaft des jungen Beamten1! Sie konnte Der siebenten Bitte seiner Augen nicht mehr unterstehen aus dem Mitleid war eine Liebe entstanden, wie Emmy Pie geträumt unb ersehnt hatte und wie sie solche für den dicken Herr« Lüdle ß-iuütilS chatte eiMmde» ten* neu. 3 ses Nachmittags mit einet ganzen Woche Kummer bezahlen. Montag und Dienstag, etlft sie ben Geliebten nicht am Schalter fand, fang sie zn Hause alle Lieder, welche auf Herz und Schmerz, Freuden und Leiden reim ten Mittwoch und Donnerstag, als er n o i e e e k o n n e s i e a s n i s mehr essen und jeder ihrer Athemzüge war ein Seufzer Freitag aber, am i Glückstage, wo sie ihn bestimmt zu treffen erwartet hatte, überwältigte sie der Schmerz, und sie weinte sich in einem stillen Winks! des Thiergartens satt. Sonnabend aber erklärte sie ihrer Mutter, daß sie keine Lust habe, zur Tante zu gehen, und daß sie überhaupt nicht mehr gehen würde und daß sie am liebsten zu Hause bliebe. Frau Horst lächelte zufrieden. Die Reaktion war offenbar schon eingetreten, das launi sche Kind hatte ^die Tantenperiode überwunden, nun sonnte wieder Georg Liidke daran kommen. Und der Zufall war günstig. Eine Einladung für Montag Abend in einem Kränzchen gab Gelegenheit, Alles wieder in's Ge leise zv bringen. Zum Kränzchen! Emmy lächelte schmerzlich, als sie davon hörte. Tan zen! Tanzt man mit einem gebroche nen Herzen? Sie war entschlossen, es nicht zu thun, aber hingehen mußte sie. Frau Hinst wurde ernstlich ungehalten, als das Töchterchen von „zu Hause bleiben" sprach. Es mußte ein Opfer gebracht werden. Und wie ein Opfer ließ sich Emmy schmücken. Als sie dann in dem rosa Krepp kleidchen mit bem breiten Empiregür tel vor dem großen Spiegel in der gu ten Stube stand, entstieg wieder ein schmerzlicher Seufzer ihrer jungen Brust. Ja, wenn „er" sie so sehen könnte!! Flber so Das Kränzchen wurde von einem Männergesangverein gegeben, der alle vier Wochen eine dringende Veranlas sung zu irgend einer amüsanten Fest lichkeit zu finden wußte, und welchem auch Georg Lüdke angehörte. Diesmal wurde das Kränzchen abgehalten, um die Komposition eines Mitgliedes ge wissermaßen in die Öffentlichkeit zu bringen. Es war daher Pflicht der Mitglieder, möglichst viele Freunde unb Bekannte einzuladen und diese zu veranlassen, auch ihrerseits alleFreunde und Bekannten mitzubringen. Ein Arrangement, das halb Berlin in dem großen Saal des „Goldenen Horns" versammeln konnte. Ganz so toll wurde es nun zwar nicht, aber als Emmy und ihre Mutter den Saal betraten, burchfluthete ihn schon «ine stattliche Menge geputzter Menschen. Georg Lüdke hatte Emmy zu Hause abgeholt und schritt nun, ih ren Ann durch den seinen gezogen, strahlenden Antlitzes mit den Damen zu dem reservirten Platze, an welchem bereits seine Mutter saß. Lüdkes hatten es, die brauchten nicht zu sparen! Frau Horst konstatirte dies mit gerührtem Schmunzeln, als auf einen Wink Georg's der Kellner eine Flasche Kaisersekt im Eiskübel brachte. Das war doch noch was. Keine Hungerleidern. Emmy konnte sich gratuliren. Aber Klein-Emmy hatte kein risse nes Herz fiir Georg's schäumende Hul digung. Auch feine Witze und Ka lauer, über welche die beiden Mütter lachten, daß ihre wohlgenährten Ge sichter im schönsten Blauroth glühten, verfingen nicht bei ber, für die sie ge macht wurden. Mit träumerischen Au gen starrte Emmy in bas Gewühl der geputzten, fröhlichen Gesellschaft, ohne wirklich etwas davon zu sehen. Ihr Herz war gebrochen ohne Zweifel! Da, was war das? Ihre Augen öffneten sich weit in grenzenlosem Er staunen. Dort links ajjt Pfeiler in Frack und weißer Binde stand „et"! Emmy erhob sich hastig. „Ich sehe dort meine Freundin Ka ihe Schulz." legte sie mit erstaunlicher Geistesgegenwart, unb bes bienstberei ten Georg's Arm bei Seite schiebend, •eilte sie davon. Käthe Schulz wunberte sich nicht wenig, als Emmy sich plötzlich an ih» ten Arm hing. Sie waren geschwo rene Feindinnen schon aus ber zweiten Klasse her. Seit mehreren Jahren grüßten sie sich nicht mehr, unb nun plötzlich 'diese Freundschaft! Und wie zärtlich Emmy war, wie herzlich. „Hast Du schon Tänzer, Käthe?" frug sie, end setzte dann gleich mit einem be wundernden Blies hinzui „Aber natür lich, wie tann ich fragen, Du siehst ja ganz reizend aus. Weißt Du, solch' weißes Tüllllkid habe ich nitr schon lim ine i gewünscht." Käthe lächelte geschmeichelt und hatte keine Ahnung davon, daß sie von dem mädchenhaft zarten Arm, der sich in den ihren schlang, mit unmerklichem Drat nach einer bestimmten Richtung geführt wurde. Emmy's Herz klopfte stürmisch. Ach, war bas wunderschön! Es war ihr zu Muthe, als hätte sie plötzlich andere Augen bekommen. Wie die Lichter strahlten, die Menschen alle eitelFreude schienen, wie die Musik in die Seele drang un'b das Herz mit Wonne und Jubel erfüllte. itiib jetzt waren die beiden Mädchen nur noch foenigt Schritte von dem be wußten Pfeiler entfernt, und Emmy wurde erkannt. Ein heiteres Lächeln glitt über des jungen Mannes Antlitz, dann näherte er sich rasch und machte erne elegante Verbeugung. „Gnädiges Fräulein auch hier?* lächelte rr und sehte zu Beiden gewen det hinzu: „Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle: Richard Tradowsky." Beide Mädchen machten einen Knix und errötheten. „Ich heiße Käthe Schulz," sagte dann Emmy's Freundin, zu deren (se wohnheiten 'ms Schweigen nicht ge hörte. „Es ist hübsch hier, nicht? Wir ßsd nicht bi diesem Verein, ein Be- ^T V "Pi ""j -. r, kannler hat uns eingeführt. Papa ist in fünf anderen Vereinen Mitglied. Im Kriegervetein. im S5ürgcrveteih, im Skatverein, im Verein der Brauer Papa hat nämlich eine Brauerei und im Verein alter Turner. Die Kränzchen sind auch immer sehr nett besonders vom Turnverein, weil ba die jungen Turner alle eingeladen werden. Da gibt es immer sehr viele Tänzer, und das ist doch die Hauptsache, nicht wahr?" Käthe lächelte zu ihrer letzten Be merkung kokett und sah Herrn Tra dowsky ein wenig herausfordernd an. Dieser siel auch auf den „Leim" herein, wie sich Emmy dachte, und bat Ftäu lein Schulz um eine Polka. Nein, das wat wirklich unerhört! Diese Schwätzerin, diese Klatschbase, diese Käthe Schulz! Sich in aller. Schnelligkeit einen Tänzer zu erschlei chen, einen Tänzer, der ihr, Emmy, ge hörte! Aber Emmy's Merger hielt nicht Stand, als Richard Tradowsky seine Augen mit dem bekannten sehnsüchti gen Ausdruck auf sie richtete und um einen Walzer bat. Ein Walzer war doch noch etwas Anderes, wie eine Polka, und dann so hatte er Käthe gewiß nicht angeschaut! Käthe hielt es an der Zeit, sich nach .anderen Tänzern umzuschauen, und Emmy mußte, sehr wider ihren Willen, mit. Beide knixten und empfahlen sick. Außer Hörweite gelangt, flüsterte Kä the: „Du, der hat aber Augen!" „Wieso?" „Na, hör' mal, ich finde sie sehr sprechend." Sprechend? Was sollte das heißen? Emmy wagte nicht zu fragen. Hatte er Käthe auch „so" angesehen. Aber nein, dieser Gedanke war ein Verbre chen. Es konnte nicht anders gemeint fein, als daß Käthe etwas gefoerkt hatte. Als Emmy an ihrem Tisch wieder anlangte, fand sie die Gesellschaft um eine Person vermehrt. Herr Karisen, ein Duzfreund Georg Lüdke's, kannte Emmy flüchtig und hatte die unange nehme Gewohnheit, sie stets mit Georg zu necken. Auch jetzt begann er sofort damit, Georg sei schon ganz blaß und falle sichtlich von Fleisch ob sie denn so unbarmherzig gegen ihn sei, frug er, und Emmy, die von Heiterkeit und alücklichem Uebermuth erfüllt war, lä chelte schelmisch und meinte, sie wolle sehen, ob sie sich bessern könne. Aber sie sollte es bald merken. Der Tanz ging los, und an Georg's Arm schritt sie die Polonaise ab. Ihre Au gen durchflogen suchend dieReihen und blieben auf einem ungleichen Paare haften. „Et" führte eine ältere, sehr dicke Dame. Das war sicherlich keine Nebenbuhlerin. Glücklich lächelnd hing sich Emmy fester an den kräftigen Arm ihres Begleiters, der merkwürdig schweigsam war und nicht einen einzi gen Kalauer fertig brachte. Nach bem Schlußtanz führte Georg sie einigemal? auf und ab, bann lenkte er feine Schritte plötzlich in einen klei nen. mit Blattpflanzen ausgeschmück ten Saal, uib zog Emmy auf einen der Nunddivans nieder. Emmy, deren Gedanken ganz wo anders weilten, folgte ihm mechanisch. „Fräulein Emmy," begann Georg Lüdke halblaut, und sein hübfchet Ba riton klang rauh unb bebeckt. „Herr Lüdke?" „Fräulein Emmychen, Sie sehen heute wieder so reizend aus, daß man um feinen Verstand kommen könnte." Emmy lächelte zerstreut. „Emmy! Liebe, entzückende Emmy! Seien Sie nicht böse, wenn ich Ihnen sage, wie lieb ich Sie habe!" Jetzt merkte Emmy, baß Gefahr im Verzuge war. Sie erhob sich rasch und suchte den Ausgang zu gewinnen, doch Georg kam ihr zuvor. ..Emmy, Sie wollen mir keine Ant wort geben? Haben Sie mich denn nicht ein klein bischen lieb?" Emmy sah in das vor Erregung bleiche, treuherzige Gesicht des jungen Mannes und empfand einen verrathe« rischen Augenblick Bedauern darüber, ihm keine sreunbliche Antwort geben zu können. Schon aber tauchten zwei große, strahlende, sehnsüchtige Augen vor ihr auf unb mit einer geschickten Bewegung schlüpfte sie an Georg vor bei zur Thüre hinaus. Georg Lübke folgte ihr nicht. Wie Pflicht rief ihn auf die Bühne, wo die Mitglieder des Vereins sich ausstellten, um einige ihrer bestenLieber zum Vor trag zu bringen, und Emmy mußte wider Willen ber schönen Stimme ih res verschmähten Verehrers lauschen, die deutlich heraus zu hören war. Ihre Augen aber suchten einen Anderen, und in ihrem kleinen Herzen stand die brennende Frage, ob „er" wohl auch heute noch so sprechen würde, wie vor hin Herr Lüdke, und was sie wohl er widern wurde. Als der Vortrag vor bei war und eine kleine Pause den Männern des Gesanges Zeit gelassen hatte, ihre heißen Kehlen zu erfrischen, stimmte das Orchester die ermuntern den Takte eines flotten Walzers an, den Emmy Richard Tradowsky ver sprachen hatte. Sie wurde blaß vor Erregung, als sie. ben jungen Mann auf ihren Platz zuschreiten sah. „Das ist der Tradowsky," sagte Herr Karlsen zu Georg, „ich kenne ihn vom Turnverein her. Ein schneidiges Kerlchen!" Nein, wie Emmy's Herz klvpfte. „Mein Name ist Tradowsky. Ge statten gnädige Frau? Gnädiges Fräulein haben mir den Walzet ver sprochen. Darf ich bitten?" Ach. was war das für ein Tanz! Emmy fühlte keinen Boden vor seligem Hinschweben, kam aber zweimal aus dem Takt aus demselben Grund. Sie wollte die Augen nicht ausschlagen und schlug sie doch aus, als sie seinen Blick jiihltf. Wie verwirrte sie dieser Blick. ^r:t'-i y ''!v*** »w* V S"ghl^t 11 k 1 i 4 t-V War e5 nicht gerade, als ob et sagte: „Ich liebe Dich?!" ., Aber in Worten sagte es Richard Tradowsky nicht. Und der Tanz ging vorbei, ohne daß sich etwas ereignete, und ohne daß Emmy den Muth sand, ihm Vorwürfe zu machen wegen seiner siebentägigen Abwesenheit, wie sie sich doch vorgenommen hatte. Das Herz klopfte ihr zum Ersticken, sie zitterte vor seliger Erregung, aber Worte fand sie nicht. So kamen sie wieder am Tisch an, und Herr Karlsen sagte: „Na,Tra dowsky, man kann ja gratuliren." Richard Tradowsky lachte, sah die beiden älteren Damen mit seinen wun bervollen Augen ebenso sehnsüchtig unb bittend an, wiè sonst Emmy und nickte selbstbewußt. „Was ist es denn?" frug FrauLiidke mit wohlwollendem Interesse. „Ein Junge, gnädige Frau." „Ach, das ist schön. Wie heißt et denn?" „Otto. Der Bater meiner Frau heißt auch so." „Und die junge Ft«l? Ist sie wie der wohl?" Richard Tradowsky verbeugte sich dankend. „Jawohl, sie ist wieder ziemlich munter. Ich wollte sie durch aus nicht allein lassen, aber sie meinte, ich solle nur gehen, sie hätte jetzt ihren Jungen. Ja, ja. die Frauen sind un dankbar." Frau Horst und Frau Lüdke lächel ttn geschmeichelt, Richard Tradochsky verbeugte sich vor ihnen, verbeugte sich auch vor Emmy und Georg, brückte Karlsen die Hand und zog sich zurück. „Donnerwetter, hat der ein Paar unverschämt schöne Augen!" sagte Ge org Lüdke» und seine Mutter setzte hinzu: „O, er ist aber auch sonst ein netter Mensch." Emmy biß die kleinen weißen Zähne aufeinander und kämpfte einen Riesen kampf gegen die immer wieder empor steigenden Thränen. O, welche Schande! Welche Lächer lichkeit! Welche Dummheit! Er war verheirathet und hatte einen Jungen! Er hatte sie nie sehnsuchtsvoll ange schaut, es lag auch keine flehende Bitte um Liebe in feinen Augen! Er schaute alle Leute so an, nur waren diese nicht so dumm wie sie. Und jetzt überkam Emmy ein wilder Zorn gegen diese Augen. Ach, wenn sie sie ihm nur hätte ausreißen dürfen. Diese Glasaugen, die alle Leute mit demselben Ausdruck anglotzten! Ja, Emmy dachte wirklich: „anglotzten". Es war nicht schön von ihr, aber es that ihr wohl, unb sie wiederholte es sich dreimal. Es erleichterte sie. Sie lachte sogar darüber, ein schrilles, un melodisches Lachen, daß Alle sie er staunt ansahen, und sie aufspringen mußte, um den forschenden Blicken zu entgehen. Sie wollte davon eilen, am liebsten in's Wasser, aber Georg Liidke folgte ihr und bot ihr feinen Arm. Der arme Georg befanb sich in keiner viel besseren Stimmung, als Emmy. Er hatte sich nun einmal vorgenommen, heute sein Schicksal zur Entscheibung zu bringen, und schwebte in einer Höllenangst, daß es «zum Schlimmen ausfallen würde. Denn Emmy hatte ihn in letzter Zeit entschieden links liegen lassen. Und er liebte sie doch so sehr, daI launische süße Ding. Bei dieser Sachlage war es kein Wunder, daß Georg Lüdke nach einer unpassend hastig abgemachten Prome nade durch den Saal wieder in das Blattpflanzenkabinet lenkte und Emmy auf demselben versteckten Runddivan Platz nehmen ließ, wie tot einet Stunde. Vor einer Stunde! Ob Emmy da ran dachte, daß während dieserStunde der erste süße Liebestraum ihres jun gen Herzens zerstört wurde. Daß eine Illusion, die sie sich selbst geschaffen, dak)irt war für immer? Sie saß gerade ausgerichtet auf den schwellenden Polstern, sah starr vor sich hin und drehte krampfhaft ihrSpitzen tiichlein zwischen den Fingern. „Emmy," begann Georg Lüdke, mit Todesverachtung den vorhin abgerisse nen Faden wieder anknüpfend. Keine Antwort aber bei dem sans ten Klange seiner Stimme öffneten sich Emmy's Augen noch weiter, und die Finger drehten aus dem Spitzentuch einen richtigen Strick. „Emmy, ich habe Sie vorhin etwas gefragt. Wollen Sie mir keine Ant wort geben? Aber Emmy, was ist Ihnen denn? Emmy! Emmychen! Süßes Mädchen! Mein Gott, was soll ich nur thun?" Herr Georg Lüdke beantwortete sich seine Frage sofort durch die That in der ausgiebigsten Weise. Er nahm bie krampfhaft weinenbe Emmy in feine Arme unb küßte sie im ersten Schreck. Unb küßte unb küßte, als wäre bies das einzige Mittel gegen Weinkrämpfe. Als Emmy ausgeweint hatte unb sich bie Augen trocknete, indem sie auf ihr Tiichlein hauchte und dies darauf drückte, merkte sie, daß sie verlobt war. Georg legte einfach den Arm um sie und sagte in der ahnungslosen Einbil dung heftig Liebender: „Das sollen die ersten und letzten Thränen gewesen sein, mein Lieb, die Du meinetwegen vergossen hast. Du wirst sehen, ich trage Dich auf Händen, denn Du bist jetzt mein Alles." Er schaute sie dabei mit seinen Hei nen Aeuglein so zärtlich und fürforg lich an, daß Emmy ein Gefühl des Ge borgenseins überkam, und ihre Hand sich freiwillig in die seine schob. Emmy wurde eine glückliche Braut und eine noch glücklichere Gattin. Sie liebte ihren Mann zärtlich und lachte manchmal heimlich über ihre erste Her zensverirrung. Und noch in einem an deren Punkt hat sie ihre Ansicht gründ (ich geändert. Sie plaidirt jetzt für weibliche Schaltetbeamte. 1 V 1 A) V .v tzopsrltter. v '{'fi' Der Zopf stammt nicht erst aus det» vorigen Jahrhundert, in welchem et einer ganzen Zeitperiode feinen Na» men verlieh schon viel früher gab t$ männliche Zöpfe, die sich aber ton de» späteren dadurch unterscheiden, daß sie nicht allgemein Mode waren, sondern Nur von einer bestimmten Anzahl Männer, von den Angehörigen einet bestimmten Gesellschaftsklasse als Ab» zeichen getragen wurden. Im 14. Jahrhundert ward von idem Herzog Albrecht bem Dritten von Oesterreichs der von 1365 bis 1395 regierte und den Binomen „mit dem Zopfe" trägt, eine ritterliche Gesellschaft gegründet, deren Mitglieder als Orbensabzeicheti einen hinten im Genick Hängenben Zops trugen derselbe befanb sich einer Hülle, die, wenn die Ordensait». gehörigen bürgerliche Tracht trüge«, aus Stoff, theilweise mit Metall be schlagen, bestantb, währenb sie ganz aus Metall gefertigt war, wenn die Ritter in Rüstung erschienen. Auf alten Wandgemälden des Klosters KB* nigsfelden in der Schweiz, auf alte» Glasgemälden und in alten Hand schriften finden sich Zopfritter mit ih rem Abzeichen dargestellt in Original hat sich eine Kopfhülle dieses OrdenA nicht erhalten. lieber bie eigentliche öebeutung dtS Zopfes als Orbensabzeichen gehen bie Ansichten auseinanber. Nach ein« Nachricht soll eine schöne Dame sich ihres Haarfchmuckes beraubt und ihn dem Herzog gegeben haben von an» 'deren wird behauptet, daß der Herzog selbst sich sein Haar zu einem Zopjt haben wachsen unb flechten lassen nach einer britten Darstellung soll er, al8 er aus bem gelobten Lanbe heimfttm, .seine Gemahlin Beatrix, Tochter bei Burggrafen von Nürnberg, in ihrer Kemenate überrascht unb ihr, ehe sie sich bessen versah, den Zopf abge schnitten haben. Im Jahre 1377 un ternahm ber Herzog eine Preußen« fahrt, auf welcher er sich 'die Ritter würde erwarb. Mit diesem Zuge und dem erhaltenen Ritterschlage dürfte die Stiftung der Zopfgesellschaft vielleicht in Zusammenhang stehen. Viele Mit glieder der Gesellschaft sind mit Erz-! Herzog Leopold von Oesterreich 1386 in der Schlacht bei Sempach gefallen und zusammen im Kloster Königs sei den begraben worden. Lange hat bet Orden wohl nicht geblüht, .denn die Nachrichten über ihn fließen im 15. Jahrhundert spärlicher als im vorher gehenden. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts findet man auf Bildnissen vor Fürsten und Herren aus dieser Zeit die Köpfe mit einem kleinen Zäpfchen versehen das, aus den natürlichen Haaren ge flochten, vor dem linken Ohre von den Schläfen etwa bis zum Halse Herat* Hing. Es warb am Ende durch ein seidenes Schleifchen, manchmal auch mit Perlen und Juwelen, Andenken ihrer Damen (Faveurs), geziert. Es ist dieser Zopf vielleicht ebenfalls ein Gesellschaftsabzeichen, ba er nur bei hohen Herren, allerdings auch bei den Gigerln jener Zeit, bett Alamobeher ren, vorkommt, während er, wenn er Mode gewesen wäre, sicher recht bald in alle Kreise Eingang gefunden hätte, wie dies dann im 18. Jahrhundert ge schah. Jetzt soll es Männer mit Zöp fen nicht mehr geben mit fichtbarm wohl sicher nicht, aber diejenigen, die nicht gesehen, sondern nur empfunden werden, dürsten wohl kaum jemalâ alle werben Vom Bnss'ln. Der Mirzl ihr Schwester kriagt jedes Mal a' Wuath, Wann da Hans'l dös Dimd'l so ob busseln thuat. i„Geh'", sagt -s' zu ihr hoamli', „dös steht Dir fei schlecht Dös Busseln be ganz' Zeit! Mit sagst' Daner recht!" Und d' Mirzl verzählts wieder am an dern Tag An' Hans'l, baß b' Traud'l dös Bus» fein net mag. Und der sagt zur Traud'l: „Js wahr, hast Du sagt Zur Mirzl. daß Du halt dös Bussel» net magst?" „O roei," sogt d'rauf d' Traud'l und' seufzt: „So a' G'red'! 's Busseln mag i' g'rad scho' aber 'L A w a e n I a e s a e n hören. Fräulein Emma, daß ein Kuß ohne Liebe.schmeckt, wie ein Ei ohne Salz." „Ich weiß nicht. Davon kann ich nicht mitreben. Ich hab' in meinem ganzen Leben noch nicht" „Na, na, Fräulein Emma!" kein Ei ohne Salz gegessen!" (1 Cr Zuaschaug'n halt net!" sagt haben: „Ich weiß nur einen Men schen. ber glücklich gewesen, und das war Beaumarchais, der Verfasser des Figaro. Vor seinem 30. Jahre hatte er schon zwei Weiber begraben und drei Prozesse gewonnen!" „Du mußt immer hübsch artig fein, Fritzchen, sonst grämt sich bie Mama, baß sie krank wird und sich ins 5 Ingen muß. Dann stirbt sie, kommt auf den Kirchhof und wird begraben." Fritzchen: „Ach, Mubbi, und wem wir tiann nach dem Kirchhof fahren, dann darf ich doch beim Kutscher aufl dem Bock sitzen, nicht wahr?" U e e o e n E s e a k fisch: „In der ersten Klasse werden wir jetzt „Sie" genannt und in der Selekta I 1 --»Ä. „Fräulein". Zweiter Backfisch: „Das ist gar nichts gegen unsere Schule wir werden in der zweiten Klasse „Sie" genannt, in der ersten „Fräulein", und in der Selekta nen NN wir die Lehrer,2u\ •. V» *jjZ, V#- \n\n Emmy Horst muite baè Glück die y o n s o e i n e K i n e u n u e