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1 *, 1 É#"' Mvp«™ vry. Oßutsche Lveal-Nachrichte«. Provinz. Brandenburg. In Berlin ist der Regisseur und -Hchauspieler am Lessing-Theater, Os vlar Höcker, der auch als Jugendschrift Heller mit Erfolg thätig war, im Alter Hon 54 Iahren gestorben. Dort selbst wurde der Student Mohrmann, «in Sohn des berüchtigten „Band- Uurm-Doktors" Mohrmann, wegen «etruges verhaftet. Der Inhaber der Eisenwaarenhandlung Bönecke & Ahormann dortselbst, Ernst Thor "Wann, hat sich erhängt. Aus Furcht Vor Strafe beging der 14 Jahre alte "Ibert Makuth dortselbst Selbstmord. Auf einem Schulhaus-Neubau in pandau stürzte ein Gerüst zusammen «nd wurden mehrere Arbeiter schwer Verletzt. Die Jsaac'sche Dampf häckselschneiderei in Brossen ist abge Orannt. Major Mitzlaff vom 3. Oarde-Ulanen-Regiment stürzte beim Nehmen eines Hindernisses auf dem vtBornstabter I f® Felde und wurde schwer 'Herletzt. In Charlottenburg hat sich der 80 Jahre alte frühere Kanzleirath Otto Faulstich erschossen. Unter eigener Lebensgefahr rettete in Pots Ham der Premier-Lieutenant von Kro gk, vom Garde-Jägerbataillon, einen Jahre alten Knaben des Bierverle Hers Benke vom Ertrinken. In der Potsdamer Forst hat sich der Hand -lungsgehilse Siegfried Blaaund aus Perlin erschossen Liebesgram war die Ursache. In der Stadt- und tahre auptkirche zu Guben wurde der 70 alte Tuchmachermeister Schilde Vom Schlag gerührt und war sofort eine Leiche. Im Amtsgerichtsge .fängniß zu Lippehne hat der 19jährige Kaufmann Urbansky durch einen Schuß insHerz seinem Leben ein Ende gemacht. Er soll in Nürnberg, wo er in Stellung gewesen ist, Unterschla Hungen begangen haben. Der Kos fäthensohn Schauer, 25 Jahre alt, hat Hen auf dem Gute Krügersdorf bei Beeskow arbeitenden 20 Jahre alten Knecht Falsche aus Rache mit einem Beile meuchlings erschlagen und sein f)pfer auf dem Gehöfte seines Stief aters Jordan neben einer Kartoffel miete in einer eigens dazu gegrabenen Grube verscharrt, Nach längerem Leiden starb in Woldenberg der Bür germeister a. D. Albert Menger. Er tear 24 Jahre hindurch Bürgermeister Von Woldenberg, außerdem Mitglied •ties Kreistages und des Provinzial Zandtages. ,. Provinz Ostpreußen. Bei der Fundamentirung des Kai fer Wilhelm-Denkmals in Königsberg fand ein Steinrutsch statt, in Folge Hessen drei Arbeiter schwer verletzt wur den. In Berschkallm fand beim Er satzgefchäft eine große Schlägerei unter den Kantonisten statt.Bevor es den Po fuetorgatien gelang, die Ruhe wieder Herzustellen, waren schon fünf Personen Hebensgefährlich und mehrere leichter Verletzt. Vier von den Rädelsführern Hnd verhaftet. Der Referendar Max Liske von Tilsit fiel auf der Bahnstrecke Sei Jnsterburg von der Platform und Wurde überfahren und auf der Stelle «etödtet. Der an der Stadthaupt lasse au Braunsberg beschäftigte Hilfs Kote Schmidt wurde in der Nähe der großen Amtsmühle als Leiche aus dem Masser gezogen. Wahrscheinlich liegt ein Unglücksfall vor. Provinz We st jÜ.e*3f*t R. Die Stadtverordneten von Danzig bewilligten die Einstellung von 250.000 Mark als erste Rate für einen Markthallenbau nach Berliner Muster jn den diesjährigen Etat. Die Markt Salle wird auf dem Magdeburgerplatz errichtet. Die Stadtverwaltung von Graudenz beschloß, das alte katholische Lehrerseminar für 70,000 Mark anzu kaufen und zu einem Rathhaus einzu richten. Der Rentier Michael Tho 8er dortselbst, beging mit seiner Èk* Wahlin im Kreise der Familienangehö Ingen und guter Freunde das Fest der aoldenen Hochzeit. In Nieder-Aus maa (bei Kulni) wurden die Gebäude der Besitzer Winkler, Pieschker und Zick «ingeäschert. o v i n z o e n Bei einem Spazierritt verunglückte «nd fand seinen Tod in einem Walde bei Schwedt der Seconde-Lieutenant $m ersten Brandenburgischen Drago ner Regiment No. 2, Albert von Goßler, ein Neffe deS Oberpräsiden ten von Westpreußen, 23 Jahre alt. In einem Teiche beim Buddenha -gener Vaumhause ertranken der Ar Setter Otto Blankenburg und der Schuhmacher Julius Borgwardt, Beide aus Crampas. Auf dem Hose -her Frau Rentner Gienow in Züll chow wurde die Auswärterin Wittwe Keil von dem großen Hunde der Letz itrnt angefallen und derart zugerich let, daß sie am folgenden Tage im Krankenhause starb. Von der Cri minalpolizei wurde der Fabrikbesitzer Aubow, Mitinhaber der Firma Ru Lvw uM Walter in Stettin, zur Haft gebracht. Er wird von feinem Com pagnon der Unterschlagung größerer Geldsummen und sonstiger Vergehen beschuldigt. In der Scheune des Kaufmanns Dobrin zu Freienwalde ürzte der Dachdecker Howe auf die enne herab und brach das Genick, to bin3 Schleswig Hol stein. "4 Fünfzig Tausend Mark Mttt in fner Gold- und Silberlotterie vier Ar -iter der Westphal'schen Lederfabrik zu Kellingbusen gewonnen, -v A?.ch in Mühlenberg bei Blankenese beabsichtigt San, einen Fischereihafen anzulegen. Interessenten haben bereits einen be jgÜglichem Plan ausgearbeitet und wollen den Versuch machen,die Staats- fn. i-r:. zierunK fitf das Projekt zu gewzn- .Ä ,w 4$? 1 -^. In Parfchowitz ist das Verzinnerei aebäude des Emaillirwerks „Silesia", Caro, Hegenscheidt u. Co. total aus gebrannt. Das Ma terralienmagazin und die Bestände konnten gerettet wer den. Der in vollständig geregelten Vermögens- und glücklichen Familien verhältnissen lebehde Kaufmann Os wald Moschner ist tioft einem Spazier gange nicht wieder zurückgekehrt. Alle Nachforschungen sind bis jetzt resultat los gewesen. In Ro'hnstock verschied der dortige Pfarrer Löwe im Alter von 82 Jahren. Er hatte in der Kapelle noch eine Messe abgehalten, starb aber bald darauf in Folge eines wiederhol tet ^hlagansalles.. Provinz Pose«, Das neue Central-Gefangn:ß in Wronke. eines der größten Degtfch lands, ist seiner Bestimmung übergeben worden. Ein Unt^rofficier des 140. Infanterie-Regiments in Jnowraclaw hatte vor einiger Zeit beim Turnen ei nen Soldaten derartig gestoßen, daß der Soldat mit dem Kopf auf eine Steintreppe fiel, wodurch eine Spal tuna der Schädeldecke und bald darauf der Tod eintrat. Wegen dieses Ver brechens ist der Unhold nur zu 7 Mo naten Festung verurtheilt worden. Der Gastwirth Hillme? hat in Ra witsch sich erhängt. Er hatte für sei nen Schwager, den Kaufmann Karl Lanae in Winzig,, Wechsel in bedeuten der Höhe unterschrieben. Als Lange nun bankerott geworden war, glaubte H. den Verlust nicht überleben zu kön nen. Der Gutsbesitzer Georgi in Lissa-Dorf hat sich erhängt. Ueber die Gründe zum Selbstmord ist noch nichts bekannt geworden. Die Polizeiserge anten-Wittwe Ida Witt aus Schneids mühl war nach Berlin gereist, um sich dort einer Operation zu unterziehen. Dort erlitt sie, wahrscheinlich infolge der mit dem Entschluß verbundenen Gemüthserregung, auf der Straße ei nen Schlagansall und fiel als Leiche zu Bodens Provinz Sachsen. Idas Liebespaar Alfred Gürtel meyer und Adelheid Braun, 21 und 18 Jahre alt, aus Magdeburg, hat sich im Gasthof zum „Rothen Adler" in Berlin mit Cyankali vergiftete— In Gardelegen ist der Wachtmeister des dortigen Uhlanen Regiments, Gabler, welcher dem Regiments 35 Jahre angehört und bei dem Todesritt in der Schlacht von Mars La Tour die Standarte getragen hatte, gestor ben. Das thüringische Ulanen-Re giment No. 6 soll am 1. October nach Hanau verlegt werden. In dem Orte Heinrichs bei Suhl brach Nachts ein Schadenfeuer aus, das größeren Umfang annahm und sieben Wohn Häuser nebst Hintergebäuden und acht Scheunen einäscherte. Es wird Brand stiftung vermuthet. Provinz Hannover. Der „olle ehrliche Seemann" ist in Hameln eingetroffen, um im Bezirks aefänanisse seine Strafe abzubüßen. Doch der „olle Ehrliche" ist nicht allein dort. Sein Adoptivsohn Seemann Heß war dort schon einige Zeit vorher eingezogen, um Quartier für den alten Herrn zu machen, und damit der dritte Mann nicht fehlt, ist auch der brave Abter dort hinter Schloß und Riegel gebracht. So ist denn das Kleeblatt wieder zu „gemeinsamer Arbeit" ver einiat. Einen grausigen Fund mach ten beim Torfgraben Arbeiter in Groß bohren bei Meppen. Sie förderten aus dem Moore die Leiche eines augenschein lich gewaltsam zu Tode gekommenen Mannes herauf. Hände und Füße waren gebunden und die Brust mit ei nein Pfahl durchrannt. Bei dem Versuch, seinen Brunnen in Ordnung zu bringen, fiel der Schuhmachermeister Backhaus in Bergen a. d. D. in den Brunnen und ertrank. Dem gelben Fieber in Rio de Janeiro (Brasilien) sind zwei Kapitäne aus Papenburg, In dem Kurorte Lippspringe wü thete ein verheerender Brand, der über 40 Gebäude in Asche legte. Aus der Zeche Hibernia ist schon wieder ein Bergmann durch fallendes Gestein er schlagen worden. Bei der Aus schachtung des „Lindenhotels" wurde ein Krug mit Silber- und Goldmün zen aus' der Zeit des dreißigjährigen Krieges gefunden. Die Münzen sind durchweg Dortmunder Gepräges und unter Ferdinand dem Dritten ge schlagen. Auf der Zeche „Königs born" bei Unna fiel der Hauer Kühl mann in einen Bremsfchacht und er litt dabei so gräßliche Verletzungen, daß er auf dem Transport zum Krankenhause verstarb. Er hinter läßt seine Frau mit sieben unmündi gen Kindern. Hââè? In Bonn ist einer der ältesten, wenn nicht der älteste der deutschen Aerzte, Sanitätsrath Dr. Zartmann, gestor ben. Von einer Uebung kommend, stürzte der Adjutant des 68. Regiments in Coblenz, Lieutenant Müller. Das Pferd schleifte den Officier eine Wege strecke mit und schlug ihn mjt dem Hin terfuß in's Gesicht. Der Verunglückte wurde besinnungslos in'S Lazareth ge bracht. In Lennep ist ein Arbeiter an einer Bratkartoffel erstickt. Der Mann hatte Nachtschicht als er früh Morgens nach Hause kam, setzte ihm seine Frau Bratkartoffeln zum Früh stück vor. Schon der erste Bissen ge rieth dem Arbeiter in die Luftröhre und nach wenigen Augenblicken war er erstickt. Die Strafkammer zu Neu Wied verurtheilte den Friseur P. aus Asbach wegen Versendung tieft Neu jahrskarten unanständigen und & i A S ii-t k t- V„^ '&zwjrr:*^^ *J. *f diaenden Inhaltes an eine Anzahl an gesehener Bürgerfamilien zu einer Ge fängnißstrase von einem Jahr und zwei Monaten. Provinz Hessen -Nassau. Wegen Kindesmordes wurde der Ausläufer Hermann Karl Brückner in Frankfurt verhaftet. Der Gefreite Voael von der 8. Compagnie des 81. Infanterie-Regiments dortselbst ijt im Main ertrunken. Dem Schie^erde ckermeister Leonhard Fechter in Bocken heim ist die Genehmigung ertheilt, sei nem am 15. Februar d. I. geborenen siebenten Sohne den Vornamen des Kaisers beilegen und den Kaiser als Taufpathen in das Kirchenbuch ein tragen zu lassen. Der Hausburfche einer Wirtschaft in Rödelheim, Wilh. ^acobi mit Namen, hat sich erhängt.— Die 16 Jahre alte Tochter des Hofde korationsmalers Oehme zu Wiesbaden wurde am Bismarckrings von einem Fuhrwerke, dessen Pferd scheu geworden war, ersaßt und derart mit dem Kopfe ctuf das Bankett geschleudert, daß sie infolge der Gehirnerschütterung gestor ben ist. Königreich Sachsen. Der letzte königlich sächsische Hof Postmeister, M. F. Kormann, ist in Plauen bei Dresden, 81 Jahre alt, ge storben. Der Genannte stand über 40 Jahre im sächsischen Staatsdienst und später, bis zu seiner Pensionirung, im Reichspostdienst. Ein verheerender Brand wüthete im „alten Amtshof" zu Leipzig. Viele Menschen konnten nur das nackte Leben retten. Der Hand arbeiter Ponickau ist auf dem Strick speicher umgekommen. Eine fatale Ueberraschung erlebte ein Weinhändler Leipwitz, als er bei seiner Rückkehr aus Tirol die Bemerkung machen mußte, daß sein 24jähriges Weibchen mit dem Kunstmaler Krempt aus Karlsruhe ausgerückt war und vorher iien Geldschrank um ca. 13,000 Mark erleichtert hatte. Der Hintere Theil der mechanischen Weberei von Eduard Stier zu Elsterberg, welcher erst 1889 neu erbaut worden war, ist ein Raub der Flammen geworden. Die Fabrik «wird von mehreren Webfirmen pacht weise benutzt, der abgebrannte Theil von den beiden Firmen GebrüderHaase und Stops, Hoffmann & Co. Zer stört sind zwei, große Websäle mit sämmtlichen Kontorräumen, die Lei merei und das Maschinenhaus. Im Dorfe Thiergarten bei Plauen hat kürzlich der Gemeindevorstand Wild Selbstmord begangen. Jetzt wird be kannt, daß Wild wegen rechtswidriger Handlungen zur Strafe gezogen wen den sollte. In dem kleinen, etwa 300 Einwohner zählenden Dorfe Ze scha bei Neschwitz hat eine furchtbare Feuersbrunst gewüthet. In kurzer Zeit wurden vier Bauerngüter und ebensoviel andere Wohnhäuser einge äschert. In den Flammen ist auch sehr viel Vieh umgekommen. DerScha den ist groß. Man vermuthet Brand stistung. Großher zog't^um Hessen. In der früheren Schützenhalle zu Mainz wüthete ein Brand, der ver schieden? Holzbauten zerstörte. Bei den Rettungsarbeiten erlitt ein Schutz mann schlimme Brandwunden und Lieutenant von Brause wurde durch einen fallenden Stein am Kopf erheb lich verletzt. Dortselbst wurde der berüchtigte Einbrecher Stephan von Königsstädten,der mit Glotzbach lange Zeit gemeinsam „arbeitete" und aus dem Untersuchungsgefängniß ent sprungen war, bei der Ausführung eines netten Diebstahls verhaftet. Ein großer Sands cht Ich wurde vor dem Fifchthor bei Mainz durch den Schraubendampfer „Wespe" in den Grund gebohrt. Die Mannschaft wurde gerettet. Die 18jährige Toch ter des Tapeten-Großhändlers Hoch stätter in Gießen verbrannte sich derar tig, daß sie nach zwei Stunden starb. Das Mädchen hatte, um die Locken scheere heiß zu machen, eine Spiritus lampe benutzt, deren Inhalt sich bren nend über ihre Kleider und Haare er goß. Der 18 Jahre alte Maurer Ludwig Lohmann aus Groß-Gerau wurde in Frankfurt a. M. überfahren und getödtet. Oberlehrer Gunder loch aus Offenbach ist zum Schulin spector für den KreisSchotten ernannt worden. Königreich Bayern. Der Steuereinnehmer Raith Kirchenlaibach hat sich im Bette schössen. In seiner Kasse fand ein großes Manco. Das Motiv Selbstmordes ist danach Furcht Strafe. Raith unterschlug auch Be träge für von ihm verkaufte Loose, weshalb Anzeige gegen ihn erstattet war. Zwei Gemeine des 3. Che veauxlegers-Regiments in Würzburg, die nach ihrer Angabe auf Befehl ihres SergeantenEmil Pojedt von Brauns berg in Preußen einen Kameraden aus dem Mannschaftszimmer wegen eines geringenBergehens derart durch prügelten, daß er 20 Tage lang dienstunfähig war, wurden vom Mi litär Bezirksgericht »zu je 1 Tag Ge 'fängniß verurtheilt. Pojedt, der die Ertheilung eines solchen BesehlèZ be stritt, wurde freigesprochen. In der dortigen Garnison ist ein weiterer Todesfall an Genickstarre vorgekom men. Bis jetzt sind acht Todesfälle und ca. 20 Erkrankungen gemeldet worden. Der städtische Baurath Endres in Augsburg erhielt wegen Vergehens im Amte in der Affäre der Gersthofener Elektricitätswerke von der Regierung einen' Verweis. En dres hatte trotz seiner amtlichen Stel lung an der Ausarbeitung der Pläne für ein solches Werk im Austrage Privater teilgenommen. In Je tzendorf bei Pfaffenhofen wurden al tersschtvache Pappelbäume gefällt. Die .. Ci V if tn er sich des vor ff 5..., '«t»4 Sf.Vj&lk 'â 4- 1 $ -Bw YW^ "p^w T(',*frp",,T£!r* Arbeit ging glücklich von Statten, bis der letzte Baum an die Reihe kam. Dabei kamen die Schulkinder an der Arbeitsstätte vorbei und sahen in kindlicher Neugier dieser Arbeit zu. Plötzlich senkte sich der mächtige Stamm und fiel der Straße zu, wo die Kinder standen. Entsetzt und schreiend stoben dieje auseinander, aber leider konnten sich zwei Mädchen nicht mehr rechtzeitig retten und wur den von dem Baumstamme zermalmt. Auch der Bauer, welcher mit den Fäl lungsarbeiten beschäftigt war, wurde stark verletzt. Die 72jährige Aus träglerm Marie Fritz zu Achdorf wurde, als sie ihre Osterbeichte able gen wollte, vom Schlage gerührt und verschied, während ihr der Geistliche die letzte Delling spendete. Der Metzgerssohn Woppmann stürzte beim Kammerfensterln so unglücklich von tinerfi Stadel ab, daß er aus der Stelle todt blieb. In Alt-Mühl dors wurde das schöne Karrer-Anwe sen Irl ein Raub der Flammen. Lei der verbrannte dabei auch die 22jäh rige Karoline Steindl. K ö n i e i Württemberg. Der Raubmörder Di?mer ist nun doch vomKönig wegen seinerJugend be gnadigt worden. Der Photograph Steiger aus Stuttgart hat sich in ei nem Bade zu Straßburg i. E. die Pulsadern durchschnitten. Man sand den Mann todt in einer Zelle. Oberposimeister Henzlcr in Eßlingen ist im dortigen Neckarkanal todt aufge funden worden. Henzler ist offenbar durch einen Fehltritt in den Kanal ge fallen. In Degerloch wurden der Arbeiter Kogler nebst Frau und zwei Knaben todt aufgefunden. Es verlau tet, Kogler habe sich und seine Familie durch Kohlenoxydgas getödtet. In der Stadt Höchstädt a. D. sind 14 Häu ser abgebrannt. Brisurenmacher y-euerle von Gmünd starb in Folge ei nes Sturzes aus dem Wagen. Eine Handelsgesellschaft in Bremen hat sich entschlossen, eine Flottille seetüchtiger Motorenboote auf den Bodensee zu bringen, um bei billigen Fahrpreisen die einzelnen Ortschaften am See wäh rend der Saison besser mit einander zu verbinden. Mit den Fahrten soll schon diesen Sommer aus der Strecke Con stanz-Mainau-Ueberlingen begonnen und dieselben auch auf den Ooerse» ausgedehnt werden. BergmannLau 'bers Anwesen in Uttenhofen wurde ein Raub der Flammen. o e z o u a e n Der wegen Aussetzung seines un ehelichen Kindes zu 8 Monaten Ge fängniß verurtheilte Buchdrucker Her mann Poppen in Freiburg ist begna digt worden. Auf dem höchsten und schönsten Punkte des Schloßbergs bei Freiburg, beim Feldbergblick, hat sich ein junger Mann in eleganter Klei dung erschossen. Er hatte einen Kranz auf dem Kopse und ein Testa ment in der Hand. Die Persönlichkeit des jedenfalls Geistesgestörten ist bis jetzt noch nicht festgestellt. Neulich"] sind niedergebrannt. Nachts erbrachen drei Gauner den ei fernen Schutzladen des Uhrenhändlers Schmieder auf der Hauptstraße in Ossenburg. Sie schlugen die Spie gelscheibe ein und entwendeten von der Straße aus etliche 30 goldene Uhren. Nachbarn wurden durch den Lärm aufmerksam gemacht und be merkten die entweichenden Räuber. Der Gendarmerie gelang es, das Tri folium in Appenweier festzunehmen. ohne aber den Raub zu finden. Es sind zwei Italiener und ein Tiroler, 'deren Persönlichkeit mit dem Signale ment von drei, von Zürich aus ver folgten Uhrendieben.übereinstimmt.— In dem Proceß gegen den Bauunter nehmer Franz Joseph Katzenberger und Genossen wegen Schädigung des badischen Eisenbahnsiscus durch Un terstützung der Betrügereien des ver storbenen Oberingenieurs Scholl ver urtheilte das Gericht in Offenburg den Hanptangeklagten zu 51-4, den Procuristen Karl Ludwig Azone von Kehl zu 3, Karl Guth von Herbolz heim zu 4 und den Fabrikanten Xaver August Link von Fernach zu 11-2 Monat Gefängniß. Bei dem Be zirksamt in Pforzheim kamen neue Typhusfälle zur Anmeldung die Ge sammtzahl der Erkrankungen beträgt bereits 163. Die Zahl der Todesfälle ist im Ganzen aus 10 gestiegen. Es geht hieraus hervor, daß die Epidemie keineswegs so milde ist, wie ansang lich behauptet wurde. Bei einer Exercierubung der Gendarmerie dort selbst wurde Wachtmeister Schneps von dem Gendarmen Langenberger aus Unvorsichtigkeit in den Hals ge schössen und tödilich verwundet. e i n a z In Ludwigshafen ist ein italieni sches Bice-Consulat errichtet und Herr Julius Goldschmidt dortselbst zum Vice-Consul ernannt worden. We gen bedeutender Unterschlagungen wurde ein Reisender aus Rüdesheim, Urban, der in einem Schuhgeschäft zu Ludwigshafen in Stellung war und nebenbei auch für auswärtige Firmen Geschäfte machte, verhaftet. Der königl. Holzhofverwalter Friedrich Krämer in Frankenthal, jetzt etwa 5 Jahre auf diesem Posten, rüher Ober lieutenant der bayerischen Armee und dann Forstassistent, konnte mit seinem Gehalt nicht auskommen und ver kaufte nach und nach etwa 300 Ster Holz im Werthe von 2 3000 Mark. Nachdem ejn Haftbefehl gegen ihn er gangen war, stellte er sich selbst dem Gericht. Im Rhein bei letztgenann ter Stadt wurde eine Menge Schmuck fachen gefunden, die aus Diebstählen herrühren und schon lange im Wasser gelegen zu haben scheinen. Es sind 18 goldene Vorstecknadeln mit Perlen und kleinen Brillanten, eine massiv goldene Herrenuhrkette mit Springring, 6 goldene Armreifen mit Brillanten und Perlen, LKorallenarmbänder, eine sil berne Streichholzbüchse, vier silberne Fingerhüte, elf Halsketten, verschie dene Ohrringe mit Perlen und 23 Broschen. Im Bienwald bei Hagen bach hat ein großes Feuer weite Flä chen ruinirt. Der Professor Dr. Krämer in Obermoschel und seine Dienstmagd Elise Trautermann wur den unter der Anklage eines Verbze chens gegen das keimende Leben ver haftet und nach Kaiserslautern in Un tersuchungshaft gebracht.—Der Wein händler Eugen Schäfer von Landau hat Concurs angemeldet. Der Ge meinde Klingenmiinster wurde vom Staatsministerium aus dem Wasser Versorgungsfonds eine Unterstützung von 13,800Mark zur Herstellung einer Wasserleitung bewilligt. Gleichfalls wurde der Gemeinde durch das techni fche Bureau für Wasserversorgung das Detailprojekt kostenlos ausgearbeitet. Der reichste Büttel der Pfalz dürfte der neulich in Maikammer verstorbene Franz Kühn gewesen sein. Derselbe, welcher dort viele Jahre afs Büttel fungirte, soll ein Vermögen von über 100,000 Mark hinterlassen haben. Mitteldeutsche Fürstenthü mer. In Oberweißbach. (Schwarzburg Rudolstadt) sind aus Schlesien die schwarzen Pocken eingeschleppt wor den. Vis jetzt sind sechs Erkrankun gen und ein Todesfall vorgekommen. Der neue Tivolisaal in Eisenach ist niedergebrannt. In Großen-Ehri cher Flur wurde der auf der dortigen Domäne angestellte Oekonomie-Jn spector Bischoff, zukünftiger Schwie gersohn des Herrn Amtmann Nickel, Pächters der Frstl. Domäne Großen Ehrich, todt im Felde liegend aufge funden. Derselbe hatte sich mit einem Revolver, welcher neben der Leiche lag, erschossen. An der Leiche seines Herrn hielt sein treuer Hund Wache. In Wolfersdorf hat sich der ehema lige Bürgermeister Bräunlich erschos sen. Die Leiche ist der Anatomie zu Jena übersandt worden. Der Je nenser Student Wilhelm Willgeroth, aus Hildesheim gebürtig, rettete mit eigener Lebensgefahr ein Kind aus der angeschwollenen Saale. e k e n u Auf der Dynamitfabrik zu Dömitz erfolgte eine Explosion. Das Nitrir haus wurde zerstört und Dr. Nahnsen sowie mehrere Arbeiter erlitten Verle tzungen. Das Gut Wardow wurde von einer Feuersbrunst heimgesucht, 60 Kühe, 18 Fullen und 1100 Schafe sind in den Flammen umgekommen. Die Erbpächter Winter'schen Eheleute zu Natendorf feierten im Kreise ihrer Kinder, Enkel und Urenkel das Fest der Diamant-Hochzeit. Die vier 'Scheunen des Sattlermeisters Chr. Borckmann und der Ackerbürger Kap bohrn, Fr. Hacker und Sämann vor dem Wargentiner Thor in Malchin In Redentin brannte das Anwesen des Häuslers Rohde total nieder. Rohde selbst er litt schwere Brandwunden, denen er jetzt im Krankenhause erlegen ist. Freie Städte. Der Rechtsanwalt Dr. William Goldschmidt von Hamburg ist ent flohen. Er wird der Unterschlagung von 300,000 M. beschuldigt. Ueber sein Vermögen ist gerichtlich der Con curs eröffnet. Die Angelegenheit hat ziemliches Aussehen hervorgerufen. Unterhalb der Hamburgifchen Ort schast Geesthacht sind zwei mit Salpe ter b-l''oene Oberländer Kähne unter gegangen. Der Werth der Ladung beträgt 200,000 M. S w e i z In Alesheim findet im Monat Mai ein interkantonalesRing- undSchwing fest statt. Eugen Ribeaud in Coeu ve, ein 26jähriger Mann, war mit noch einem Kameraden auf der Schleich jagd. Auf seinem Heimwege wollte er das geladene Gewehr auseinanderneh mm,'um dasselbe verstecken zu können. Der Gewehrlauf siel ihm zu Boden, der Schuß entlud sich und riß dem unge schickten Wilderer einen Theil •einer Wade fort. Der Mann wurde in das Spital nach Pruntrut gebracht. In Balsthal verunglückte Lehrer Bank von Neuendorf. Nichts ahnend, schritt er mit einem Herrn durch das Dorf. Als die beiden Herren neben einem ste henden Fuhrwerk vorbei wollten, schlug ein Pferd aus und traf Hrn. Bauk, zuerst an den Unterkiefer, dann auf die Brust, woraus der Getroffene bewußt los zu Boden stürzte. Er ist schwer verwundet. Bei Willisau verun glückte der weithin wohlbekannte Zie gelfabrikant Egger von Ebikon in sei nem Neubau in Gettnau. Ein vom boben Kamin stürzender Laden traf ihn so unglücklich, daß er nach 20 Minuten den Geist aufgab. Kürzlich wurde Emil Zimmermann von Aetigen, seit Jahren in Lenzburg als Thierarzt nie dergelassen, im Freien todt ausgesun den. Durch Mißgeschick und Krank heit war derselbe verarmt und herun teraekommen. Ein Verbrechen scheint nicht vorzuliegen. SoldatOtto Zür rer von Wührenbach, der in der Käser ne verunglückte, ist den erhaltenen Ver letzungen erlegen. In Biel wurde in der Schützengasse der 8jährige Herm. Jmhof von einem schwerbeladenen Wa aen überfahren und getödtet. Oesterreich Ungarn. Der letzte noch lebende Violinfpieler aus der Kapelle von Johann Strauß' Vater, Herr Ernst Pauli, ist in Wien im Alter vott 87 Jahren gestorben. Selbstmord begingen in Wien der 73 Jahre alte Tapezierermeister und frü her langjähriges Mitglied der Pen- .".ö Ii y, rrin-'iTitifntfirr iSWWM MMMi 1 11 zinger Gemeindevertretung I. Gern groß, der Kaff tret der St. Egyder Eisen- und Stahlindustrie Gesell schast, Ludwig Lochner. In Buda pest ist der seinerzeit vielgenannte^ Achtundvierziger Franz Hazmann im Alter von 85 Jahren gestorben. Er war Staatssecretär im Ministerium des Innern unter der revolutionären Regierung, flüchtete dann mit Kossuth und war einer derjenigen, welche die Stefanskrone bei Orfova vergruben. Dortselbst hat sich der Oberlieute nant Frcmz Blahoda erschossen.^ Der Sportsmann und Löwenjäger Kund wurde in Faiß von Wilddieben ermordet. Die Vöslauer Turnhalle ist niedergebrannt. Der feit Ende Februar vermißte ehemalige pensio nirte Director der Mährischen Es comptebank Eduard Flesch von Brünn wurde bei Gerspitz als Leiche aus dem Schwarzawafluß gezogen. UngünstigeVermögensverhältnisse wa ren das Motiv feines Selbstmordes, Die Holzfpiritusfabrik der Mitro witzer Tanninfabrik ist total niederze T/rannt. Der Schaden beträgt 200, 000 Gulden. Oberlieutenant An ton Suchy vom 25. Infanterie-Regi ment in Lofoncz hat sich erschossen. Er stand in Untersuchung und war zum zweiten Male zum Kriegsgericht nach Miskolcz vorgeladen, wo er aber nicht erschien. Er hinterläßt eine Wittwe und zwei K^ider. Martin Rau, Dampsmühlen Director zu Bekes Csaba, wurde von seinem eigenen Sohne Michael mit einer Sense er mordet. Die Leiche brachte der ent artete Sohn per Wagen nach der Stadt Mezö-Bereny. Das Publikum wollte, da es von der Unthat erfuhr, den Mörder lynchen, welcher aus Rache, weil der Vater fein Vermögen der zweiten Frau des Sohnes nicht zuschreiben wollte, die entsetzliche That beging. Der als naturwissenschaft licher Schriftsteller bekannte Arzt und Professor am ref. Collegium, Rath Joseph Török, eines der ältesten Mit-, p,lieber der ungarischen Akademie der Wissenschaften, ist in Debreczin nach langem Leiden im 81. Lebensjahre ge storben. E i n e u s i e e s i e pafsirte in Raünagora im kroatischen Montanbezirke. In der Pfarrgemeinde Ravnagora (BezirkVrbovsko) fungirte der Kaplan G. M. durch mehrere Mo nate als Administrator in dieser Zeit wußte er sich so beliebt zu machen,daß, als feine Versetzung in eine andere Pfarre angeordnet wurde, eine Depu tation der Gemeinde sich zum Bischof begab, um das weitere Verbleiben ih res geliebten Seelsorgers zu erwirken. Der Führer der Deputation schilderte begeistert die Güte und Milde des Ad ministrators, und als das nichts nützte, sagte ein anderer Deputirter, daß die Kunde von der Versetzung alle Weiber des Dorfes schwer getroffen habe. Doch auch das rührte den Ober Hirten nicht, und sollte der neue Pfar rer kommen. Und er kam auch, jedoch blos an die Grenze der Gemeinde. Am Tage der Ankunft des neuen Pfarrers versammelten sich an 500 Vertreterin nen des zarten Geschlechts an der Ge meindegrenze und harrten des kom Menden Seelsorgers, der thatsächlich auch eintraf. Als er der vielen festlich gekleideten Frauen ansichtig wurde, glaubte er offenbar, daß Liebe und Freude feine Pfarrkinder ihm entge gengeschickt haben. Doch verwandelte sich die Freude bald in höchlichesStau nen und Verdutzung, als plötzlich einige zarte Hände feinen Pferden in die Zügel fielen und den Wagen nach der Richtung umkehrten, woher er ge kommen. Der geistliche Herr bat um Aufklärung des sonderbaren Vorge hens. Da trat eine junge Frau an den Wagen, ergriff die Hand des Pfarrers, küßte dieselbe und begann also zu re den: „Verzeihen Sie, hochwürdiger Herr aber wir können nicht anders wir handeln nicht aus eigenem An triebe, sondern es ist der Erzengel Ga briel gewesen, der uns erschienen ist und uns so zu thun gebot." Die Frauen gaben den Bitten des Pfar rers, ihm wenigstens den Anblick der ihm bestimmten Kirche zu gestatten, kein Gehör: er mußte unverrichteter Sache die Rückfahrt antreten. E i n i s e u n a u e klärtes Verbrechen, welches an einem Mädchen begangen wurde, erregt in Bruck an der Leitba und der dortigen Umgegend großes Aussehen. Bei dem Kaufmanne Schlafer in Bruck war seit mehreren Jahren als Dienstmädchen die Bauerstochter Marie Stiegleitner bedienstet, trat aber vor sechs Wochen aus, um einen Postbediensteten zu hei rathen. Sie begab sich damals^zu ih ten in Hollern,eine Stunde von Bruck, ansässigen Eltern, um dort ihr erspar tes Geld, das sie ihrem künftigen Gat ten in die Ehe bringen wollte, sich aus folgen zu lassen. Nachdem Marie die Stadt verlassen hatte, verflossen jedoch mehrere Wochen, ohne daß sie etwas von sich hören ließ. Im Elternhaufe vermißte man sie ebenso lange. End lich klärte sich vor einigen Tagen das spurlose Verschwinden des Mädchens in schrecklicher Weise auf. Durch einen Zufall wurde sie nämlich auf einem Düngerhaufen auf freiem Felde lie gend aufgefunden. Die Aermfte be fand sich in fast sterbendem Zustande ihr Körper war mit Wunden bedeckt und zum èkelett abgemagert. Man lud sie auf einen Wagen und brachte sie in das Elternhaus, wo ihr sofort ärztliche Hilfe zu Theil wurde. Allem Anschein nach hatte dasMadchen Tage lang in hilflosem Zustande auf dem Düngerhaufen gelegen. Die Unglück liche hat ihr Erinnerungsvermögen vollständig verloren und ist bisher au ßer Stande gewesen anzugeben, wie sie in die entsetzliche Lage gerathen ist. i lcÈk fUr-' lcâ •S4vl4'W ,Y.,. éiM Vt $: •7-»- •M ^PXfW^r-W V y a Z u S e n u n e s a o de Machicheo wurden in San tan der die umfassendsten Vorsichtsmaßregeln ge troffen, trotzdem aber wanderte die ganze Bevölkerung aus. Es gewährte einen traurigen Anblick,- die kleinen Ka rawanen schweigsam und trübe den nächsten Ortschaften zueilen zu sehen. Auch die Eisenbahnen legten Sonder züge ein. Die ärmeren Klassen wur den außerhalb der Stadt in Baracken und Zelten untergebracht. Ebenso wurden die Kranken aüs dem Hospital und die Verbrecher aus dem Gefängniß entfernt. Es war eine Lage, wie ste, von Kriegszeiten abgesehen, wohl noch keine andere Stadt durchgemacht hat. Gendarmerie-Patrouillcn durchzogen die Straßen und hielten die Ordnung aufrecht. Vor den Sprengungen wurde eine ca. 2500 Fußbreite Zone für jeden Verkehr abgesperrt, dann wurden die Kirchenglocken geläutet zum Zeichen, daß sich Alle möglichst weit zurückzu ziehen hätten. Das Gas wurde abge dreht und alle Lichter gelöscht. Die Feuerwehr und das Sanitätskorps standen bereit. Feldtelegraphen wa ren errichtet, um die Verbindung mit Madrid unter allen Umständen zu sichern. Für die technische Kommission wurde eine Art Kasematte gebaut, von wo aus sie die Operation' gefahrlos ausführen konnte. e e e a i e e e i n e sekretär Gurnard von Freiburg in der Schweiz, gegen den eine Strafklage wegen Betrugs vorliegt, ist flüchtig ge worden. Er ist beschuldigt, die Zie Hungen der Freiburger Lotterie ge fälscht zu haben. Seine letzte Bilanz wies ein Defizit von 100,000 Fran.cs nach. Er machte immer großen Auf wand, ohne daß man wußte, woher das Geld kam. Das von dem Betrüger befolgte' System war ziemlich plump., Vom Stadtfreiburger Anleihen werden nämlich alljährlich zuerst die Serien und einen Monat später die Gewin ne gezogen. In dieser Zwischen zeit kaufte sich Guinnard so viel Loose der gezogenen Serie als möglich da er selbst bei der Loosziehung mitwirkte, vertauschte er durch einen einfachen Haschens pidergriff die ge zogene Num mer mit der eigenen und diktirte dem anwesenden Notar seine Nummer. Einem Berner Bankhaus fiel es auf, daß das große Loos regelmäßig auf die Serie fiel, von welcher Guinnard bei ihm zuvor Nummern kaufte es benachrichtigte das Comptoir d'Es compte in Genf und dieses legte Klage ein. E i n e i n e a i a n Zahnschmerzen. Er wandte sich an ei-^ nen Zahnarzt, und der rieth ihm, den kranken Zahn entfernen zu lassen. Das geschah. Der Zahn erwies sich als ein wahres Ungeheuer er hatte verknor pelte Wurzelfortsätze bis zu 2 Centime ter Länge. Die Operation war über aus schwierig und wurde mit der größ ten Sorgfalt ausgeführt. Skr Zahn arzt behielt dann den Zahn, „einem uralten Herkommen gemäß", für seine Sammlung. Damit war aber der von seinen Schmerzen befreite Patient kei neswegs einverstanden, er wollte den außergewöhnlichen! UebeKhäter selber als Erinnerungsmal behalten, und als er den Zahn vergeblich zurückverlangte, klagte er wegen Unterschlagung. Ge gen diese Anklage vertheidigt sich der Zahnarzt so: Die Einwilligung in die Operation schließe die Eigenthums aufgäbe in sich. Der Zahn fei in dem »Augenblick, wo er von dem Körper loS getrennt fei, herrenloses Gut. Wie wird der Prozeß enden? gen Brief hat der Bundesrichter von Chaco in Argentinien an- den Provin zialgouverneur, den General Uribern, mit btr/ er in Meinungsverschiedenhei ten gerathen war, gerichtet. Der weise und milde Daniel gab seinem militä rischen Widersacher Folgendes kund und zu wissen: „Mein Herr? Wären Sie nicht ein Mann, der infolge feiner Laster an Gehirnerweichung und Ver fall leidet, so hätte ich Manches vorzu bringen so aber wäre mit Ihnen zu streiten, wie wenn man mit einem wein gefüllten Schlauch sich streiten wollte. Ich fordere Sie auf, mir, wo es Ihnen beliebt, entgegenzutreten und ich werde Ihnen dann beweisen, daß ein Ehren mann das Prahlen eines Feuerwerk Generals, der eine Schande und Schmach für die argentinische Armee ist, nicht fürchtet." I n e i n e e e s e n e zirke der weinbauenden Touraine hatte ein kleiner Bauer feit Jahren keiner» Tropfen gekeltert. Wenn nicht Hagel oder Reif, so war Oidium und Phyl loxera an seinem Mißgeschicke schuld. Der vergangene Herbst brachte ihm aber unverhofften Segen: Fünf Faß zu je 250 Liter des feurigsten Weiß- Weins. „Der ist für mich allein," sagte der Bauer im September trotzig, und seitdem trank er ohne Unterlaß. Am Ostersonntag schlürfte der Mann das letzte Glas der goldigen Flüssigkeit, am Ostermontag fand man ihn in fei nem Felfmkeller zwischen dea. Fässern aufgehängt. Der Hochzeitskuchen de^ Prinzessin Melita von Coburg-Gotha war in der Hoskonditoret ©unter zu London angefertigt worden er war 6 Fuß hoch und wog mehr als 150 englische Pfund. Die Zuckerguß,ber» zierungen bestanden aus Myrthenblü then, Eicheln und Eichenbbättern sowie Ulmenblättern, welch letztere den see männischen Beruf des herzoglichen Brautvaters versinnlichen sollten. Zwischen den Blüthen und Blättern waren die Monogramme des fürstlichen Brautpaares in rosa und hellblauer Seide eingestreut und das Ganze wurde überragt von einer Vase in Trompeten form, aus welcher lebende. Blumen hervorsprossen. •A 4 "U- il "4 'J z v 4: i y i| Ui! Iii \n\n o v i n z S e s i e n Rolfts und Th. Roskamp, erle gen. o v i n z 2Be a e i E i n e n i e e n S i-