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ff K ti «ff'« U 6 Scherben. Y Am Polterabend pflegt man in »St« Im Gegenden Deutschkinds Töpfe und SË«Her zu Zerschlagen, und der Volks mund spricht: Scherben bringen Vlück. Weniger bekannt dürfte es sein, doß viele Völker auch bei der Tod ßmbestattung Gefäße zerbrechen, wie e# ihre Vorfahren bereits im fernsten Alterthum gethan haben. Für das hohe Alter dieses Brauches sprechen Echerbenfunde in den mykenischen Gräbern, und wahrscheinlich find auch die in antiken Gräbern so Läufigen Sekythi -Gefäße mit abgeschlagenem Voden Zeugnisse dafiir. Heute zerbre chen die Griechen irdene Gefäße vor t*m Hause eines Verstorbenen, sobald der Leichenzug sich in Bewegung setzt, bann unterwegs an Orten, wo er vor überzieht, und schließlich am Grabe. Erwägt man, daß in einer Stadt dies iäglich geschieht und daß die Scherben dann gesammelt und irgendwo abgela gert werden, wo sie sich allmälig anhäu fen, so hat man auch die so lange ge suchte Erklärung für die großen Scher benhaufen im alten Alexandrien und wohl auch für den Monte Testaccio in Rom, der bekanntlich ganz und gar aus Scherben besteht. Fast überall in Griechenland ist es Sitte, daß der Prie per nach der Bestattung mit den Wor ten: „Erde bist du und mußt wieder Mt Erde werden" Wasser aus einem ir denen Krug auf das Grab gießt, wor auf der Krug sofort zerbrochen wird. Mit diesem Brauche, dessen Volks thiimlicher Ursprung schon daraus er hellt, das er nirgend im kirchlichen Be gräbnißritus erwähnt wird, ist »och heute vielfach die Vorstellung verbun den, daß dieses Wasser dem (fortlebend gedachten) Todten dargebracht sei, und t8 ist nicht schwer, darin die uralten bereits in der Odyssee und mehr als ein Jahntausend später von Porphy rins, einem daisals sehr gefürchteten philosophischen Gegner des Chrisben jhums, in seiner Schrift über die Eni haltsamkeit (2, 20) erwähnten heiligen Wasserspenden (Hydrosponden) über dem Grabe wiederzuerkennen. Es ist doch etwas Wunderbares um die lln perblichkeit bet Bräuche! So lebt «uch hier und da in Griechenland, in Kreta, Bulgarien und Serbien noch heute der Brauch, an gewissen Tagen Speise und Trank auf das Grab zu setzen. Dazu verwendet man, wie schon in ältesten Zeiten, unbrauchbare Gefäße, denn alles, was dem Todten geweiht ist, muß so beschaffen sein, daß niemand es benutzen und dadurch ettt weihen kann. Im Alterthum pflegte man, wenn man das Haus des Todten Getreten hatte und dadurch (in dem euch aus dem Alten Testament bekann itti Sinne) ^unrein" geworden war, sofort sich zu waschen und dann das Waschgefäß zu zerbrechen. Heute thut man dies in der Regel nach der Rück Rehr vom Grabe, in .Typern jedoch am Grabe. Im Alterthum war das Zer brechen der zu einer Handlung des Eultus, hier also zum Opfer und zur symbolischen Reinigung benutzten irde nen Gefäße eine allgemein giltige ritti tifc Vorschrift. Lesen wir doch sogar Im Alten Testament von dem Sünd oder Sühnopfer: „Und den 'Topf, darinnen es gekocht ist, soll man zerbre chen" (3. Mos. 6, 28). So verhinderte man spätere profane Benutzung, in dem Klauben, daß diese der geheiligten Handlung die Kraft raube. Von einer verwandten Vorstellung getragen ist der Brauch, daS Glas au zerbrechen, aus dem man das Wohl einer verehrten Person getrunken hat. Das mag uns zurückführen zu dem zu Anfang tu ßviihnten. hochzeitlicher* Brauche. Das am Polterabend übliche Zerbrechen von Geschirr ist der Rest der alten hochzeit lichen Opferbräuche. Opfer brachten Glück und Segen, und diese Borstel lung ist an den Scherben der darnach Verbrochenen Opfergefäße haften geblie den tt»b allmälig verallgemeinert teex« den, Verschnappt. Helfen Sie einer atmen Wittwe und zwei Waisen, guter Herr! Sie find also Wittwe? Ach ja, lieber Herr! Wo ist denn Ihr Mann? Ach, der Vagabund liegt wieder zu HauS und schläft semen Rausch aus! e n f.| •*T L' —VorGericht. Richter: Sind Sie schuldig oder nicht? Angeklag ter: Ich glaubte, ich sei schuldig, aber mein Herr Bertheidiger meinte, ich sei eS nicht, und wenn Sie ihn reden hö ren, dann werde» Sie es ihm auch glauben! I Examen. Der Land Gerichtspräsident SKulze fragt in der Gerichtsvollzieherprüfung einen Exa V mmanten: Sagen Sie mit mal: Wel ches ist wohl das erste Gericht in Deutschland? Nun, ich denke: Man beginnt wohl allenthalben gewöhnlich mit der Suppe! Deshalb. Freuen Sie sich »nicht, daß ich Sie in mein Herz ge schlössen habe? Jawohl. Schon um der zahlreichen Gesellschaft miflee, die ich da treffen werde. Junger Ehrmann (auf dem Corridor schnuppernd): „Du hast wohl das Es sen anbrennen lassen, Frauchens Frau (triumphirend): „O nein, dieS mal Ms unsere Nachbarin aber wir müssen trotzdem im Restaurant essen, meins habe ich uämlich versalzen!" Geschmeichelt. Dame: »Sie sind mir auf den Fuß getreten, mein Herr." Herr: „Aber Fräulein, wer sollte denken, daß dies bei einem s» kleinen Füßchen möglich ist." Ein Pantoffelheld»^ Rentier Miilier steht so unter dem daß ihm seine Frau neulich »an fortnahm, nur wett, er ts Mkriegen spielt. vj i-!R*lua®Ft5 glittet tmft. Pfivgstgeschichte toon 8. $ er 1 Draußen im Park war's stiller die Leute hatten heute zum Spazierenge hen wenig Zeit, überall sah man noch Vorbereitungen zumEmpfang des all jährlich wiederkehrenden Gastes, der heiligeFreude ausgießt über dieHäup ter der dankbaren Menschen. Welche Freude ist auch reiner, als die an dem Wiedererwachen der Natur, an dem Sprießen und Blühen, an dem Vogel sang, an dem wolkenlosen, blauen Himmel? Wenn auchKummer undLeid die Seele bedrückt, wenn das Herz sor generfüllt und trübe schlägt, die gol dene Sonne findet ihren Eingang allüberall, sie weckt erstorbene Triebe zu neuemLeben, sie bringt Muth,Hoff nung und Lust zu neuem Streben. Im Parterrezrmmer der kleinen, eleganten Villa, die von der breiten Fahrstraße 'durch einen gepflegten Garten getrennt ist, find die Fenster weit geöffnet, sie lassen die balsami sche Lust hinein in das behagliche, ge xäumige Arbeitszimmer. Was hält den einsamen Mann am Schreibtisch so gefangen? Ist's die stille Freude über das her annahende Frühlingsfest, ist es der leise Duft der ersten Fliederblüthen, ist es das Sehnen nach Erholung,oder ist's Kummer und Leid, was die Züge des interessanten, bleichen, durchgei stigten Antlitzes so eigenthümlich nach ldenklich macht? Die Feder ist ifcr fleißigen Hand entfallen,das Auge verfolgt nicht mehr die schnell dahmgeschriebenen Zeilen er starrt wie traumverloren vor sich hin, die Erinnerung, die, wie derDich ter sagt, oft das Paradies ist, aus dem wir nie vertrieben werden können, eine Erinnerung, die freilich auch mit dem traurigen Gefolge von Sorge, Reue, Borwürfen undQual ein ewiger Born des Schmerzes sein kann, ein Alp nie abzuschütteln, nur auf Augenblicke zu bannen durch Leichtsinn oder Ge nuß, zu überbrücken durch gute Vor sätze, einzuschläfern durch Selbstsucht und falsch angewendete Energie, aber nie zu todten, nie, nimmermehr. Jahrzehnte sind vergangen, seitdem aus dem stürmenden, leidenschaftlichen Jüngling ein ernster Mann geworden ist, ein Mann, dessen künstlerisches Empfinden nur inniger geworden, wenn es auch nicht mehr dem Sanges leben in seiner Brust Ausdruck geben tonnte... „Wie duftet doch der Flieder So mild, so stark, so voll Mir löst es weich die Glieder, Daß ich was sagen soll." Er murmelt eS vor sich hin und springt von seinem Sitze auf 'über wältigt von der Erinnerung geht er mit großen Schritten im Zimmer auf und ab. Wo ist die Zeit, da er, der bewun derte, gepriesene, vergötterte Hans Sachs es -hinaussang aus vollbewegter Brust, 'da das holde Eochen, vomZau ber der Jungfräulichkeit umstrahlt, ihn mit den großen, blauen Augen vertrauend anlachte, dieZeit, da er als Don Juan das Vorbild eines verfüh mischen Kavaliers, nicht nur seineEl Viren und Zerlinen, sondern unzählige Frauenherzen bezwang, die sich ihm nur zu willig ergaben, da er als Hei ling und Vampyr in Dämonie und ursprünglicher Genialität fast uner reicht auf dem Gebiete der Kunst herrschte? Er hatte viel geliebt, im Weibe hatte er Gott und die Natur verehrt und in verworrenem Dünkel hatte er das holdeste, vertrauensvollste Gschöpf, die •'iifje Eva, unglücklich gemacht... das nagte an ihm, das konnte er nicht vv f'-ysw." A Vvü.« tyrJt toi Auf den Straßen herrschte regeS Leben. Jeder eilte und drängte vor wärts, um rechtzeitig mit den Besor (jungen* Einkäufen und Vorbereitun gen fertig zu werden war doch mor gen Feiertag, nach den sauren Wochen der Arbeit die lang ersehnte, frohe Fe stesstimmung, warmfluthende Sonne, lebenspendende Frühlingsluft, ist doch der Lenz mit aller Pracht eingezogen. Es grünen 'die Wiesen und die Bäu me, die Rosen knospen, der Flieder duftet. Alles blüht und belebt sich, die Menschen und die Natur sind im Ein klänge mit einander, es ist Feiertag in der Welt, lachender, freudebringen der Feiertag... Pfingsten. vg:- gessen. Auch im Leben hieß sie Eva, die er damals an sein Herz genommen mit tausend Eiden und Betheuerungen, die ihm geglaubt und die er dann ver lassen ... Damals hatte er sich sein Glück nach eigenem rücksichtslosen Ermessen zu gründen geglaubt, als er dann den Lockungen eines reichen, schönen, ver wöhnten Weibes folgte und mit ihr, getragen von seinem Künstlerruhme, auf der Höhe des Daseins lebte. Als aber der Glücksstern über sei trem Haupte anfing zu erblassen, als er in Folge einer schweren Krankheit seme Stimme verlor und gezwungen war, den Künstlerberuf aufzugeben, als sein Stolz herbe Kränkungen er litt und ihm die anscheinend Treue, schwer Errungene im neuen Taumel sündiger Leidenschaft davonging, ihn und das kleine Mädchen einesAnderen wegen verließ, und ihm so nach ewigen Gesetzen vergalt, was er selbst verbro chen,da hatte er sich wieder aufgerafft, die Stadt verlassen, in der ihm so viel Unheil widerfahren, seine Kenntnisse verwerthet, sein Talent neu erkannt. So war aus dem gefeierten (Éängei ein beliebter, geschätzter Schriftsteller geworden Jahre warm dazu nöthig gewesen, Jahre voll Arbeit mrd Enttauschun- i r: Mx- i 'l 'jiJ-Âj ü- 1 È 1 i -T A igen, aber er hatte sich schließlich Oft» folg errungen, und dessen Segnungen wachten nun seine und desKmdes, der holden Röse, Existenz zu einer glück lichen und sorgenlosen. Ein tiefer Athemzug schwellt feint Brust. „Wie duftet 'doch der Flieder"... Die Worte, die Töne sommern Hm nicht aus dem Sinne. „Nein, ich kann es nicht vergessen," ruft er, „und ich will nicht länger zö gern, ich will eS niederschreiben, wie es damals geschehen ist. Vielleicht be freie ich mich dadurch von der Sorge und schreibe mir die Reue von der Seele, vielleicht geht das Blättchen in die weite Welt und findet 'sie, die Ar me, Verlorene und kann ihr Kunde geben, wie ich nach ihr geforscht und um sie geweint, und wie ich, der müde, bereuende Mann, mich nach ihr sehne. Nun sitzt er eifrig und schreibt und schreibt, die Sonnenstrahlen fallen schon schräge in's Gemach, kühl weht dieLuft herein er schließt die Fettster. Seine Brust athmet schwer, seine Au gen glänzen, seine Hand fliegt da hin.... bald zu Ende, bald. Keine große Novelle wird es, nein, ein klei nes Lebensbild nur,aber voll packender Wahrheit,, voll Anklage, Sorge und Leid. Doch nun der Schluß, wie kommt er zu einem versöhnlichen Aus gang? Unruhig geht er imZimmer.auf und ab. Der weiche, persische Teppich ver lautbart keinen Ton, die dunklen herabfallenden Vorhänge wehren dem letzten Sonnenlicht den Eingang, und doch, er möchte noch arbeiten, die Ar beit beschließen ... schon morgen könnte er das kleine Werk versenden, nachdem er es vorher hatte kopiren lassen... wie schade, sein alterSchrei ber war erkrankt doch war ihm ein neuer empfohlen^ wovdeni... vielleicht konnte dieser noch heute kommen. Er drückt auf die elektrischeKlingel. „Papa," ertönt eine helle Mädchen stimme, und ein kaum dem Kindes alter entwachsenes, reizendes Mädchen tritt statt des gerufenen Dieners An ton ein, „wünschest Du, daß ich die Lampen anzünde?" Liebevoll blickt der Vater auf fein schönes Kind. „Nein, ich danke Dir, Röse, Du weißt, ich liebe die hereinbrechende Dämmerung, -etwas später... ich wollte Anton zu -dem neuen Schreiber schicken." 1 „Ach, Papa, der ist schon da, oder vielmehr die, es ist eine Frau sie war tet über eine halbe Stunde, aber ich weiß ja, daß ich Dich in dieser Zeit nicht stören darf, da hab' ich mich mit ihr unterhalten, Du glaubst nicht, Papa, wie lieb und fein sie ist, gar nicht, wie eine einfache Abschreibern." Gerhard Mallwitz, das war der Schriftstellername des ehemaligen Sängers, hatte während des Plau» derns 'der Tochter eifrig die Blätter des Manufcriptes aus dem Arbeits tisch geordnet. „So laß sie nur eintreten das kommt mir recht," sagte er, „wie heißt sie?" „Frau Callandi ist ihr Name, Papa, ich werde sie rufen." Röse verschwindet, und in derThür tritt eine dunkel gekleidete schlanke, noch ziemlich jung erscheinende Frau, das anmuthige, blasse, leidende Ge ficht vom blonden Scheitel gekrönt leise sagt sie beimNäherkommen: „Sie haben mich zu sprechen gewünscht,Herr Mallwitz." Der Schriftsteller blickte nur flüch tig auf und blätterte in seiner Mappe. „Gewiß, liebe Frau, es ist sehr gut, daß Sie jetzt kommen, ich bin gerade bei einer wichtigen Arbeit, die zwar Noch nicht ganz beendet ist doch muß das in den nächsten Stunden gesche hen. Hätten Sie wohl Zeit, gleich hier zu bleiben?... Ja, nun um so besser bitte, legen Sie ab und machen Sie es sich hier am Tisch bequem, ich werde dort am Bureau schreiben.... dies hier sind die ersten Blätter deL Ma* nuscripts." Er ordnete alles. Die Frau hatte inzwischen den Hui abgelegt, sich zum Schreiben niederge setzt, eifrig bemüht, die innere Erre gung zu bekämpfen, die sie beim An blick des Mannes, beim Hören" der Stimme befallen. „Ein Irrthum, eine Ähnlichkeit," flüsterte sie leise vor sich hin, dabei sei nen Gang, seine Bewegungen mit wachsender Theilnahme verfolgend, „und wenn er auch einen anderen Na men trägt, als damals," denkt sie bei sich, und ihre Lippen sprechen etwas leise aus, „und wenn er auch mit dem ergrauten Barte älter, weit älter er scheint.als jener Mann sein konnte... und die Handschrift ist's ja auch und der Klang feiner Stimme... fort, fort, ihr Gedanken, ihr Erinnerungen, was geht es dich an, was darfst du dich ablenken lassen?" Die Feder der Copistin eilt geschäs tig über das Papier, aber sie schreibt nicht nur mechanisch, sie verfolgt den Sinn, den furchbaren Ernst der klei nen, fast dramatischen Handlung, die da geschrieben vor ihr liegt. Ihre letz ten Zweifel schwinden, von ihr ist die Rede in diesen Blättern, von ihrer Jugend, ihrer Liebe, von ihren An rechten auf Glück, und von dem, der sie darum betrogen. Wer kann es wis sen außer ihr und ihm. Sie hat ge schwiegen in Noth und Elend, in Ver zweiflung und Qual, und von ihm drang nie ein Wort, nie eine Kunde zu ihr und, nun.... nun findet sie ihn wieder in Wohlleben und ansehet nendem Glück,als bewunderterSchrift steller ... ja, das war's, Mallwitz war gewiß nur sein Dichtername, da her konnte sie nicht vermuthen, ihn hier zu treffen. „Nur weiter, weiter," sagt sie sich, »itmZögern,keinSchwan- fr 1 1 -r v len, schreib es nur selbst in deutlichen Buchstaben, schreib es schwarz auf weiß, wie er dich gelockt, geliebt und Hann von sich gestoßen hat, schreibe, schreibe." I Wieder hört man nichts als das Kritzeln der Feder .... da, plötzlich sagt sie, sie erschrickt fast über den hartenKlang ihrerStimme: „Ich bitte um Licht, Herr .... Mallwitz, auch sind die Bogen zu Ende, wollen Sie mir den Schluß geben?" Der grübelnde Mann springt, aus seinen Gedanken geweckt, auf. „Licht!" ruft er dem eintretenden Diener entgegen, und nach wenigen Minuten trägt der Alte die Lampe tns Zimmer. i Die Kopistin sitzt an ihrem Platze. Mallwitz geht unruhig hin und her. Den Schluß." sagte er, „ja, hätte ich ihn nur erst selbst. Denken Sie. Frau Callandi, die verworren sten Fäden der Romane zu knüpfen, ist mir Spielerei, und hier, bei dieser herzbewegenden kleinen Geschichte ist mir, als thürme sich eine hohe, eiserne Mauer aus. Wie die Wirklichkeit den Schluß gebildet ... Sie müssen wis sen, es ist eine kleine, traurige Erfah rung, die ich da niedergeschrieben... so kann ichs nicht vollenden, wir Schriftsteller haben doch die Pflicht, das Rohe, Nackte, Abscheuliche zu mil dem, wir müssen versöhnen, Miß klänge harmonisch lösen, Balsam bringen, wo das Leben Wunden ge schlagen, wo Egoismus und Leicht- sinn sich ihre eigenen Wege zum einge bildeten Glück erzwingen, und hier... wundern Sie sich nicht, daß ichs Jh nett, derFremden.sage, aber es sprengt mir die Brust, hier stehe ich am Schei beweg, und dennoch, wenn ich wüßte, daß ich damit sühnen könnte, was Schlimmes geschehen, ich würde es dennoch, dennoch hinschreiben, wenn auch alle Welt den traurigen Helden der Erzählung in mir selbst vermu then sollte. Und dann würden meine Leser, die meine heitere Art lie ben, mir folgen, mir glauben?" Er schwieg. Die bleiche Frau hatte sich erhoben und war ihm einen Schritt näher ge treten. „Soll ich Ihnen helfen, Herr Mallwitz? Ich glaube, ich werde ei rten Schluß finden können." Der Mann sah überrascht nach ihr hin. „Was ein von allen Seiten hochge schätzter, herrlicher, beneidenswerther Me»sch deutlich, fast wuchtig kam jedes Wort von ihren Lippen— „was ein edler Künstler thun konnte, ohne daß ein Finger auf ihn wies, ohne daß ihm von seinen Lorbeerkränzen auch nur ein Blatt gepflückt wurde, das soll jetzt nicht einmal die Fabel einer Erzählung bilden dürfen? Wa rum soll Gerhard oder Manfred, es thut ja nichts zur Sache, wie er heißt, nicht seine ihm vertrauende Braut, die ihm alles, alles geopfert hat, verlassen, schmählich, treulos, ge wissenlos, wenn die schöne, reizende, I verlockende Aga ihn umgarnt hat, warum soll dann die Hingeopferte nicht in Elend oder Schande umkom men? Was sie gelitten und erfahren, das könnte ich, die einsame Kopistin, vielleicht erfinden, dem Dichter mit meiner Phantasie zu Hilfe kommen und so den Schluß herbeiführen." Immer erregter, gespannter waren des Schriftstellers Züge geworden, immer mehr hatte er sich dem sprechen den,. klagenden Weibe genähert, jetzt wandte sie ihm das volle, vom Licht ber Lampe bestrahlte Antlitz zu. „Eva!" ruft er, „Eva! Du bist es, Du!" Er stürzt auf sie zu -und umschlingt den bebenden Körper. Er wendet ihren Kops ganz dem Lichte zu und wiederholt mit vor Bewegung zitiern ber Stimme: „Ja, Du bist es, meine arme, ver grämte, verlassene und doch nie ver gessene Eva! Sei barmherzig, wie Gott es war, 'der Dich ahnungslos zu mir geschickt hat, stoße mich nicht von Dir, Du weißt nicht, was ich gelitten." Sie steht noch immer starr und un beweglich, die beschriebenen Blätter fest in der Hand haltend erst allmäh itch löst sich die Spannung, schwere Thränen satten aus den Augen herab. Er küßt die Thränen, er küßt ihre schmalen, fleißigen Hände. „Eva, was wußtest Du von mir^ fragte er endlich. „Nichts," spricht sie einfach, „nichts, sonst wäre ich nicht gekommen, sonst wäre diese unselige Novelle...." „O, schilt sie nicht," bittet er und ergreift das Manuscript. „Dies hat Dich hergeführt und hat Dich erreicht, ehe das Werk, das Dir von Reue sa gen sollte, da? Tageslicht erblickt hat es sollte Dir künden, daß der Treulose namenlos unglücklich wurde, er suchte nach Dir doch Du warst verschol len—" „Drüben war ich -r- jenseits deS Meeres," antwortet fast tonlos, „mein theurer Lehrer rettete mein Le ben und meine Ehre. Er nahm mich an seine treue Brust, bis er starb, vor wenig Jahren war es. Drüben im neuen Welttheil ruht er neben ihm mein Sohn, den er den seinen nannte. Mein Lebensmukh war da hin, mein Talent mittelmäßig, nur ei nen Wunsch hatte ich noch, die Hei math wollte ich wiedersehen. Meine Handschrift hatte man stets gelobt Ehrfurchtsvoll führte er ihre Hand zum Munde und hauchte heiße Küsse darauf. „Diese armen, zitternden Finger können doch noch viel thun, Eva, sie können meine abgebrochene Novelle vollenden, sie allein vermögen es, einen guten Schluß zu schreiben. Eva, der Sommer ist da, mein Kind soll in die Weit», geh' Du mit. Gm, versuche, a Äs-. W V 1 lieb zu gewinnen, ich will Di Ruhe gönnen, Dich nicht sehen* Wo chen nicht, Monde nicht. Du sollst mehr von mir hören, alles, was mit begegnet, und dann, nach Deinem eige nen, tief fühlenden Frauenherzen, das doch keine lebenslängliche Sühne ver langen wird, meine Geschichte, die kleine traurige Geschichte schließen. Willst Du das, Eva? Sieh, ich weiß nichts von Dir in all' den langen Iah rett, aber ich glaube an Dich. Willst Du es mit mir versuchen?" Sie nickte, unfähig, ein Wort zu sprechen. „Du kennst ja nun den Inhalt," fährt er fort, „also, er findet die nie vergessene Jugendgeliebte wieder, durch einen Zufall, er findet sie ein sam, verhärmt und vergrämt aber für ihn doch noch mit allem Reiz der holdesten Frau, und er, der alles be sitzt, was das Leben sonst schön macht, Freunde, Geld, Ruhm und.has Köst lichste ein geliebtes Kind „Ich sah es. Manfred, mein Herz schlug dem holden Geschöpf heiß ent gegen." „Ach, Eva, gewinnt sie lieb, sie hat ja nie empfunden, was Mutterliebe heißt, ein so kleines, hilfloses Geschöpf soll man verlassen können doch jene, ihre Mutter, hat traurigen Lohn em pfangen, die verwöhnte Frau ist ein sant und verachtet gestorben. Nun weißt Du alles, alles!" Leise klopft es an die Thür. „Kommst Du noch nicht, Papa?" Die Beiden treten über die Schwelle. „Hast Da die Novelle beendet und wird es auch eine heitere, lustige, eine, mit der man sich freuen kann, ja? Und kriegen sie sich? Das ist immer bei mir die Hauptsache, Papa!" „Hoffentlich ja, mein Kind," spricht Mallwitz mit ausleuchtenden Blicken und geleitet die Kopistin zur Thür. „Aber morgen, Papa, arbeitest Du doch nicht, nicht wahr, nein? Morgen ist Feiertag, vergiß es nicht Anton 'hat einen ganzen Berg grüner Maien angeschleppt, da müssen wir alle Zim mer schmücken, wie Du es liebst!" „Ja, morgen ist Feiertag, Röse," sagte der ergriffene Mann feierlich. Er hält noch immer die Hand der Fremden und mit der anderen fein schönes Kind an sich ziehend, wieder holt er: „Ein Feiertag, an 'dem neue Liebe sich über unser Haupt ergießen soll, verklärte, veredelte Liebe! Gott lob. endlich einmal wieder ein frohes, gesegnetes Psingstsest!" „Komm, Eva," fetzte er dann leiser hinzu, „ich geleite Dick heim!" Wie im Traume schreitet die blonde Frau an seinem Arm durch den klei nen Vorgarten. Fast dunkel ist es inzwischen geworden die Vögel sind schon zur Ruhe gegangen, um sich für den morgenden Jubelgesang zu stär ken, kein Windhauch bewegt die^Blät ter, leise knirscht der Sand unter ihren Füßen. Der Flieder aber duftet in den lauen Maienabend hinaus, mild, stark und voll, der Flieder, der 'heute die Erinnerung wieder herausbeschwo ten hat, und der dem neuen Glücke feine Blüthen entgegenstreut. I»» EhewsuristK Daß es in Europa einen Volks stamm von ungefähr siebentausend Seelen gibt, bei dem Geldzeichen bis heute noch nicht eingeführt sind, wird jetzt erst durch die Veröffentlichung einer Monographie in den Beiträgen der kaukasischen Abtheilung der kai serlich russischen Geographischen Ge sellschast bekannt. Es handelt sich um die im Tioust'schen Kreise des Gou vernements Tiflis wohnenden Chew suren. Als Einheit bei der Werthbe rechnung gilt in Chewsurien die Kuh (zehn Rubel). Vier Kühe repräsenti ert den Werth einer Stute, sechs Kühe den eines Wallachs. Beispielsweise wird die Geldbuße für Verwundungen (gegenüber Mord und Todtschlag kommt die Blutrache in Anwendung) folgendermaßen berechnet: eine Schä delverwundung kostet, bei Entblößung des Gehirns sechzehn Kühe, bei Knochenbruch mit Splitterabsonde rung fünf Kühe, bei einfachem Bruch drei Kühe. Eine Stirn wunde kostet drei Schafsböcke (sieben Rubel neunundzwanzig Kopeken). Eine höchst wunderbare Berechnungs weise' der Buße greift bei Gesichts wunden Platz. Sind bärtige Theile des Gesichts verletzt, so werden ab wechselnd Weizen- und Gerstenkörner, die ersteren der Länge nach, die letzte ren quer auf die Wunde gereiht und darauf zwei Drittel von der Anzahl Körner, die sich dabei ergibt, beiseite geworfelt. So viel Körner nachblei ben, so viel Kühe müssen als Buße hergegeben werden. Dieselbe Proze dur findet bei Verwundungen der un behaarten Gesichtstheile, namentlich der Nase statt, nur wird alsdann blos ein Drittel der bezeichneten Körner zahl beseitigt und nicht Winter-, son dent Sommerweizen angewandt. Eine schwere Verletzung der Hand kostet sechzehn Kühe, während Verstümme-» lung der einzelnen Finger, und ztoatf des Daumens fünf Kühe, des Zeige fingers vier Kühe und so weiter ko sten. Das theuerste ist das Gallert eines Auges: dreißig Kühe. Streit fälle werden von Schiedsrichtern «ge schieden. ig'— Unangenehm. A.: „Ist Deine Braut wirklich so sehr schwer hörig?" B.: „Leider. Wie ich ihr meine Liebe erklärte, hab' ich so schreien müssen, daß mir gleich die ganze Nachbarschaft gratulirt hat!" Malitiös. Junger Arzt: „Neulich habe ich einem Patienten das Leben gerettet!" Collega: ..So war er denn in'S Wasser gefallend v,4' -, ,, i'- 'Mk. JIW&rliiJs'', ml DP« „Anno Obwohl die Entdeckung des Tabaks als Rauchstoffes» sich in nebelgrauen Wolken ferner .Vergangenheit verliert, kann kein Streit darüber bestehen, daß durch die amerikanischen Indianer die Culturwelt mit demselben bekannt wurde. Anders ist es mit der 'Tabaks Pfeife eine ganze Reihe westlicher und östlicher Nationen streitet sich um die Ehre, sie der Welt gegeben zu haben. Die englische „Bulldog"-Pfeife, die kunstvolle persische Wasser- und die be scheidene chinesische Rohrpfeife find ohne Zweifel, von der Warte unseres schei denden Jahrhunderts aus angesehen, ehrwürdigen Alters. Ütndefi ist di Tabakspfeife allem Anschein nach schon ein Erzeugniß der vorgeschichtlichen Rassen Amerikas gewesen, und ob diese ihre ersten Erfinder waren, wis sen wir nicht. doch gehen die Spuren, für uns nicht weiter zurück. Zur Zeit, als Ohio, Indiana und Illinois noch zum „fernen Westen" ge rechnet wurden, fand man massenhaft Tabakspfeifen in den künstlichen Erd Hügeln oder „Mounds", welche die Ruhestätten eines längst ausgestorbe nen Volkes bildeten. Aus der Gestalt und Größe dieser Funde ging deutlich hervor, daß man es hier wirklich-mit Tabakspfeifen zu thun hatte, wäh rend die in Rom gefundenen Pfeifen aus Bronze, Eisen und Thon so massiv und unförmlich sind, daß sie unmöglich zum Tabakrauchen, sondern nur zum Verbrennen von Weihrauch und für ähnliche Zwecke gedient haben konnten. Die WeSwAton-PfEife. Die Babenn-Jndianer des Nordwe fiens verstanden sich vortrefflich auf die Anfertigung von Rauchpfeifen mit recht scheußlichen Modellirungen. Bald stellten diese Pfeifen Menschen dar. welche von sich windenden Schlangen schon halb verschlungen stnd und gräß liehe Gesichter machen, bald Gruppen ausgesucht greulicher Thiere u. s. w. Welchen Zweck die Wahl dieser Bilder hatte, ist nicht recht einzusehen jeden falls konnten sie keinen besänftigenden Einfluß auf den Raucher üben. Ueb irigens rauchten die jungen Leute bei diesem Volke nicht. In reiferen Jah ren dagegen pflegten sie, in die Unter lippe ein Loch zu schneiden und durch dieses den Pfeifenstiel zu stecken wahr scheinlich geschah dies, damit sie im Stammesrath beständig mitschwätzen jirnd gleichzeitig rauchen Konnten. Die Bulldog'Pfeise. AlS zum ersten Mal eine begrenzte Quantität Tabak und einige Pfeifen nach England gelangten, ergötzte sich hie ganze Gesellschaft ohne Unterschied des Geschlechts so weit wie möglich an der neuen Manie. Daher war der zu Gebote stehen deTabak rasch verbraucht das Rauchen aber wollte man nicht aussetzen und daher mußten alsbald dürre Kartoffel-, Lattich-, Schafgarbe-, Weide- und andere Blätter zum Ersatz herhalten! Aehnlich erging es auch vielfach anderwärts, als man zuerst mit dem dämonischen Kraut bekanntwurde, und bis zum heutigen Tage halten sich ja da und dort die feuchtohrige Jugend und auch manche Erwachsene an aller hand Surrogate. Die ältesten Pfeifen, die man in Eu ropa hatte, waren sehr einfach. Aber schon zur Zeit des Königs Jakob des Ersten von England bemächtigte sich die Ornamentirungskunst dieses Gegen standes auch verwendete man bald kostbarere Materialien, wie Elfenbein, Bernstein und Edelmetalle, neben Holz, Thon. Horn und Knochen ebenso ver mannigfachten sich die Formen, beson ders als die Pfeifenmanufaktur in Deutschland und Holland um sich griff. Seitdem hat jedes Culturland neben den allgemeinen Formen besondere, zu .seinen nationalen Eigenthümlichkeiten gehörige hervorgebracht. 'Kv» '"'tAr -.y 'idslet Pfeife aus den Mound». 1 In Amerika glaubt man im AklgS meinen, die kurzstieligen plumpen Pfei fen seien eine Eigenthümlichkeit Ir lands aber in Irland selbst sieht es nicht darnach aus, und daß auch in früherer Zeit diese Bezeichnung keine besonders zutreffende war, dafür zeu gen die vielen Pfeifen mit langem Stiel und zierlichem kleinen Kopf, welche statt dort häufig aus der Erde gegra ben hat diese sogenannten Feen- oder Elfenpfeifen werden von dem aber gläubische« irländischen Bauer, der sie findet, stets zerschlagen, da ste mit jent sagenhaften „Cluricausus", einer Atf^ wilder Feendämonen vielleicht tn«r^' Carricatur der antiken Satvre Zusammenhang gebracht werden. D^e Engländer dagegen heben solche Pfe£ fett sorgfältig auf und glauben, daß ihr Besitz Glück bringe manche Eng länder tragen solche jahrelang bestän dig mit sich herum. Unter den modern nen irländischen Pfeifen sind die Dar» stellungen von Besen. Blasebälgen utt Fiedeln (ein Glückssymbol) am betn«« kenswerthesten. Französische Schädelpfeife. Die Franzosen haben in der Erzeu gung ihrer Tabakspfeifen, neben ihrem allgemeinen Kunstgeschmack, eine ge wisse Vorliebe für das Grausige be kundet. Zu ihren älteren Producten. gehören die emaillirten Porzellanpfei fen, welche deren Köpfe den Tod, den Teufel, die Sünde u. s. w. vorstellen. Allbekannt sind die Opiumpfeifen der Chinesen. Die Japanesen ratschen aus sehr kleinen, metallischen Bowlen mit Rohrstiel. Recht hübsch sehen die türkischen Pfeifen aus rothem Thon^ mit einem langen Stiel aus Kirschen holz, aus. Die Egypter haben Pfeifen von 4 bis 5 Fuß Länge oder noch dar Über. So ziemlich die einzige Art Tabaks pfeifen, welche in unserem Lande bis, jetzt keinen Anklang gesunden hat, ist die persische „Hukah" oder Wasserpfeife. iSte enthält bekanntlich auch eine Was ferflasche und so viele Stiele, daß eine Anzahl Personen gleichzeitig aus der selben Pfeife rauchen können/ Kürz iich wurden in einer Rauchergesellschaft mehrere dieser Pfeifen benutzt, und das Gurgeln des Wassers in den Flaschen war so stark, daß der Pförtner plötzlich hestürzt hereinrannte, in dem Glauben, das Röhrenwerk im Gebilde sei leck ge worden! Was die deutschen Pfeifen betrifft, so ffcnnt jeder Leser eine Menge deut scher Rauchcuriositäten aus eigener An schauung, und diese Ausführungen müßten zu weit ausgedehnt werden, wenn in dieser Hinsicht noch neue Cu xwsa vorgeführt werden sollten. Die Geschichte des Tabakrauchens und der Versuche, es zu bekämpfen, hat da und dort zu allerhand gelungenen Pfeifenmustern geführt. Erwähnt fei unter denselben eine satirische Pfeift, welche ein Soldat in der Armee des Herzogs von Wellington geschnitzt und zeitweilig in Schwung gebracht hat. Der „eiserne Herzog" hatte nämlich eine Ordre erlassen, welche seinen Leuten das Rauchen verbot. Daraufhin schnitzte einer seiner Soldaten einen Pfeifenkopf, der eine Carricatur deö Herzogs zeigt, hinter welchem einer fei ner entrüsteten rauchenden Soldaten ihm eine Nase macht. Dieser Einfall fand bei den Kameraden großen Bei fall. Zur Zeit übrigens, als das Rauchen in England aufkam, war es etwas ganz Gewöhnliches, daß dort Kinder mit gefüllten Tabakspfeifen zur Schule gingen, und sogar der Lehrer mit den Schulkindern rauchte und sie im richti gen Gebrauch der Pfeife unterwies. Gegenwärtig ist das Pfeifenrauchen un ter Kindern noch am meisten in Hol land verbreitet soweit die westliche Culturwelt in Betracht kommt aber auch in Dänemark sowie in Tiroler Ge genden sind pfeifenrauchende Jungen eine sehr häufige Erscheinung. In unserem Lande kommt bekannt lich auch in der fafhionablen Damen welt das Rauchen immer mehr auf. Die Hühner in Krankreich. J,, der Pflege der kleinen Nebmbe triebe der Landwirthschaft können wir noch viel von Frankreich lernen, zum Beispiel in der Hühnerzucht. Es gibt in Frankreich 45 Millionen Hüh iter, welche, zum Durchschnittspreis von 2,50 Franken gerechnet, 112, 500,000 Franken Werth repräfentiren. 34 Millionen sind Leghühner und er zeugen jährlich bei 100 Millionen Küchlein, von denen 10 Millionen als Ersatz für die Alten in Abrech nung zu bringen und weitere 10 Mil lionen für den Consum bestimmt sind, so daß noch immer 80 Millionen blei ben, welche zu 1,50 Franken pro Stück verkauft, die respektable Summe von 120 Millionen Franken ergeben. Jede Henne legt jährlich ca. 90 Eier, was bei 34 Millionen Hühnern 3060 Mil lionen Eier gibt, und jedes zu 6 Cen-. ltimes berechnet, 183 Millionen Fran ken ausmacht. Die Hühner Frairk-' reichs produciten also jährlich an-. Fleisch und Eiern mehr als 337 Mil-^ Itoneit Franken, eine Summe, die ftchb noch höher stellt, wenn wir noch &*' Millionen Franken hinzufügen, dte^ aus dem zum Export bestimmten.' Mastgeftiigel erzielt werden, so daß' die Hühnerhöfe Frankreichs als eine., wahre Goldgrube bezeichM werden können. -1 Sie: Ich gestehe Ihnen, daß ichs Sie auch ganz gern habe aber beanH. Worten Sie mir bitte eiM Ätaae 'W die Kleinigkeit groß?! V w Jit ,!i a .1 è K S :'4 '..U fU 4 I i "Li a k i s E I liche Sie innig. Fräulein Ella, durfte bis4 her aber noch nicht daran denken, umL"1' Sie anzuhalten. Jetzt aber habe ichs mir eine Kleinigkeit erspart und frage, Sie.ob Sie mein Weib werden wollen?^ "ä* X» i il \n\n E e st a n Z e ud e n. W S y W W S W W i