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6 strafte Ionneröüchftn. 'A* •I In unserer von Waffen, starrenden Zeit hat die Artilleriewissenschaft, Dank den männemorbertben Kriegen unb zahlreichen Erfindungen der letzten Jahrzehnte, gewaltige Fortschritte ge macht. Die modernen Riesenkanonen schießen cestnerschwere Geschosse mit der größten Präcision auf meilenweite Entfernungen und mit den Maschinen geschützen läßt sich ein schier ununter brochenes Feuer aufrecht erhalten. Im Vergleich mit diesen Kriegsmaschinen erscheinen die alten Donnerbüchsen un« serer Vorfahren kaum gefährlicher, als harmloses Spielzeug für Kinder, und doch finden wir in der Construction der ersten Geschütze Principien, welche erst in neuester Zeit wieder angewendet wer den. Das Princip der Hinterlader ist uralt und thatsächlich waren die er» sten Geschütze ausschließlich Hinterla der. Als im 14. Jahrhundert die er sten Bombardon, Karthaunen, Feld schlangen u. s. w. angefertigt wurden, stand die Technik der Eisenbearbeitung noch auf einer verhältnißmäßig niedri gen Stufe von dem Gießen der Ge schützrohr: war daher keine Rede, man sttUre dieselben vielmehr, wie ein Faß, CU.-0 Elsenstäben her und erhöhte die Haltbarkeit der Rohre durch starke ei ferne Reifen. Später wurden die gjühre gegossen und die Hinterlader ge riechen allmälig in Vergessenheit, bis in neueiter Zeit Krupp. Armstrong, Ma xim, Nordenseldt, Hotchkiß, und tote die Erfinder der modernen Mordma schinen alle heißen mögen, die uralten Systeme aus dem Moder der Jahrhun derte ausgruben und vervollkommneten» Die ersten beglaubigten Urkunden Wer die Verwendung von Geschützt it haben wir in der Metzer Chronik vLM Jahre 1324. Der Tradition zufo'.gt Ist die Schlacht von Crecy (1346) durch Donnerbüchsen entschieden worden, doch ist dies unwahrscheinlich, da in jener Zeit die Feldschlachten mehr ein Kampf von Mann gegen Mann, weniger von Massen gegen Massen waren. Histo lisch ist aber, daß in jener Schlacht Kanonen Verwendung fanden. Ein Geschütz, welches am 26. August 1346 20,000 Engländern zu einem blutigen Siege über 68,000 Franzosen verhalf, ist in vorstehender Illustration darge stellt. Dasselbe war aus Schmiede eisen hergestellt und das an beiden En den offene Rohr mit eisernen Ringen verstärkt der Verschluß war ebenso plump wie die Lafette, welche ein auch nur annähernd genaues Zielen unm'ög lich machte. I e s z i S i a An die sogenannte Verschwindelafette unserer Zeit erinnert die Montirung des vorstehend abgebildeten Geschützes, das ebenfalls von hinten geladen wurde und der zweiten Hälfte des 14. Jahr hunderts angehörte. In der Verschan gung war die Mündung des Geschützes durch ein aus starken Bohlen zusam mengefügtes Schirmdach verdeckt und geschützt, wie schon die Römer ihre Vallisten zu decken pflegten. .v i i e a a u i e Lafette. Äemerrenswerthe Fortschritte in der Geschütztechnik zeigt bereits der in vor stehender Illustration dargestellte Hin terlader auf einer Räderlafette aus dem 16. Jahrhundert. Das accurat gearbeitete Verschlußstück wurde mit ei nem Bolzen befestigt, und hat das Ganze eine auffallende Ähnlichkeit mit den modernsten Verschlußmethoden. 0 i^i 4 i E n k »fSrm ?»it II i Eine Curiosiiät eigener Art ist e!tl ellenbogenförmiger Mörser, der in Ma rescalch'i's „JnstUstbnum relpublicae militari»" vom Jahre 1516 beschrieben ist. Dieser Mörser war ein Hinterla« der und mit einer beweglichen Kammer versehen welchem Zwecke der Ellenbo» gen diente ist nicht ersichtlich. o e n o e Als Vorläufer unserer Maschinenge schütze, Mitrailleuses u. f. w. ist das Orgelgeschütz, auch Todtenorgel ge nannt, zu betrachten. Das vorstehend abgebildete Mordinstrument, welches aus 'dem 17. Jahrhundert stammt, hatte 42 Läufe, von denen je sechs auf ein Mal abgefeuert wurden. Daß eine solche Todtenorgel unter dem in ge fchlossenen Haufen kämpfenden Fußvolk ein furchtbares Blutbad anzurichten vermochte, liegt auf der Hand. Leichtes e s z mit Dreh Lafette. Schon im dreißigjährigen Kriege wa ren leichte Hinterlader auf drehbaren Lafetten im Gebrauche. Im Jahre 1632 wurde vom Schwedenkönig Gu stav Adolf in München ein Hinterlader zurückgelassen, dessen Mechanismus im Prinzip mit demjenigen mancher mo dernen Maschinengeschütze überein stimmt. im** Puckle'» e s z Vorstehende Illustration zeigt ein Geschütz, für welches der Engländer James Puckle im Jahre 1718 ein Pa tent erhielt. Das leichte Rohr mit sei nein zusammenlegbaren, vierbeinigen Gestell und die ganze Avjustirung zeigt, daß Puckle ein Meister in seinem Fache war, wie Maxim, Nordenseldt, Krupp und Andere. Dieses Geschütz hatte zwei Patronenkammern, so daß das Abfeuern und Laden zu gleicher Zeit stattfinden, dasselbe also ununterbro chen in Action bleiben konnte. Verlobung vor der Geburt. Im Mittelalter war es vielfach Sitte, Prinzen und Prinzessinnen schon als Kinder im zartesten Alter zu ver loben und zu Verheiraten. Daß man aber auch über noch nicht geborene fürstliche Kinder in gleicher Weise ver fügte,dürfte denn doch nur ausnahms weise vorgekommen sein. Ein solcher Fall ereignete sich im Jahre 1368, als dem Kaiser Karl dem Vierten der Zrinz Siegmund geboren wurde, der bei der Taufe mit Katharina, der Tochter des Burggrafen Friedrich von Nürnberg, verlobt worden ist. Bei dieser Gelegenheit ward nämlich gleich zeitig bestimmt,daß eine Tochter Karls des Vierten, die ihm innerhalb fünf Jahren seine Gemahlin schenken sollte, sich mit dem Sohne des Burggrifen, der innerhalb derselben Zeit das Licht erblicken würde, einstmals vermählen sollte. Ein jüngeres Brautpaar als dieses dürste kaum jemals vorgekom men sein. Aber „gekriegt" haben sie sich doch, den 1373 ward dem Kaiser Karl dem Fünften eine Tochter, Margare tha, geboren, die nachmals die Gemah Im Johannis des Dritten, Burggra sen von Nürnberg, wurde. Nicht zu sammengekommen ist aber das 1368 verlobte Paar Siegmund und Katha rina. Ersterer, nochmals römische? Kaiser, heirathete zuerst Maria von Ungarn, in zweiter Ehe Barbara Grä sin von Cilli, während Katharina in's Kloster ging und 1409 als Aebtissm zu St. Clara im Hos starb. o A e u n e S i e können mir's glauben, Herr Doctor, auch ich war einmal jung! Herr: Wa um soll ich das nicht glauben? Heutzu tage kommen, ja die unmöglichsten Sa chen vor! —A usgewogen. $EBa5? Du willst die nehmen? Die hat ja unzäh lige Schätze gehabt! Aber die wer den reichlich ausgewogen dutch die Schätze, die sie hat! '.tufnd te'/I' "w/'i Ä,1-U Wunsch. Bauer (unten im Hause zu dem oben arbeitenden Wei be): Anna bist D' oben? Weib: Ja wohl! Was willst? Bauer: Thu- mir eine Freud'! Weib 2Za* die tâ? a u e e i o e n y'ip^i ^Ialscher Same. H»«oreske von C. «AM», T« „Womit kann ich dienen, werthe Frau Müller?" fragt Herr Blum, der Inhaber der Samenhandlung Blum & Söyn eine Frau in schwarzer Tracht mit dem Wittwenschleier. Frau Müller verlangt Resedasamen. „Mein seliger Mann", fügt die gesprä chige Frau Müller erläuternd hinzu, „liebte Reseda leidenschaftlich, und da will ich seine Lieblingspflanze mit eig ner Hand auf seinen Grabhügel pflan zen." Und während Frau Müller im Anschluß an diese Erklärung sich über die Eigenheiten ihres seligen Gatten in ausgiebiger Weise verbreitet, sucht Herr Blum das Verlangte heraus und legt ein Päckchen mit dem gewünschten Resedasamen auf den Ladentisch. Eben will Frau Müller dasselbe ergreifen, als die Thür sich öffnet und ihre Bu senfreundin Frau Schulze eintritt. Mit überfließender Zärtlichkeit begrü ßen sich die beiden zungengewandten Damen, und während Herr Blum ei nige andere inzwischen eingetretene Kunden bedient, wendet sich sein Sohn an Frau Schulze mit der Frage nach ihrem Begehr. Frau Schulze verlangt Radieschensamen. „Mein Mann ißt nämlich, wie Sie wissen müssen, liebe Müller, Radieschen für sein Leben gern, und da will ich selbst welche in unserm Gärtchen zie hen selbst gezogene Früchte schmecken immer am besten", meint Frau Schulze. Blum junior legt das Päckchen mit dem Radieschensamen auf den Laden tisch. Aber Frau Müller und Frau Schulze sind mittlerweile so tief in's Gespräch gerathen, daß sie Reseda und Radieschen und Zeit und Ort vergessen. Frau Müller läßt sich über die Tugen den ihres Seligen, Frau Schulze über die Untugenden ihres lebenden Gatten mit echt epischer Breite aus. „So ei nen Mann kriege ich nicht wieder!" ist der Refrain der Reden der Frau Mül ler, und Frau Schulze meint: „Ich sage Ihnen, liebe Müller, ich muß mei nen Mann behandeln wie ein rohes Ei." Bei solcher Unterhandlung vergeht die Zeit gar schnell, und erst als die Uhr im Laden die Stunde schlägt, fährt Frau Schulze entsetzt zusammen: „Himmel, ich muß nach Hause wenn das Essen nicht pünktlich auf dem Ti sche steht, macht mein Mann einen Hei denspectakel!" „Ich begleite Sie ein Stückchen," sagt Frau Müller, die ihr stets vol les Herz- noch nicht ganz ausgeschüttet hat. Hastig ergreifen die beiden Frauen die auf dem Ladentische liegenden Pa (fete und gehen eifrig schwatzend von dannen. /feines Tages Herr Blum denkt ait nichts Böses und ist in bester Stim mung stürzt mit allen Anzeichen hochgradiger Erregung, das Antlitz von der Farbe eines gesottenen Kreb ses, Frau Müller in den Laden, in der Hand wie ein Panier ein Gewächs schwingend. „Ist das Reseda?" ruft sie wüthend und hält Herrn Blum ein rundliches rothes Knollengewächs mit grünen Kraut unter die Nase! Herr Blum ist ganz verblüfft und starrt bald das Gewächs, bald Frau Müller an und glaubt im ersten Au genblick, seine alte Kundin ist Plötz- lich überschnappt. „Das das ist ein Radieschen!" stammelt er end lich. „Ja, das ist ein Radieschen!" echoet Frau Müller grimmig und nickte bei jedem Worte so energisch mit dem Kopse, daß ihre Hutbänder wie Fahnen in Sturme flattern. „Haben Sie schon gehört, daß man Radieschen auf Grä ber pflanzt?" Herr Blum reißt die Augen und den Mund groß auf und starrt ffrau Mül ler ganz entsetzt an. Er kann kaum mehr an ihrer Unzurechnungsfähigkeit zweifeln! „Nein das habe ich noch nie ge hört," vermag er nach einer halben Minute mühsam hervorbringen. vi\ „Na, also weshalb haben Sie mir denn Radieschensamen statt Resedasa men verkaust?" fragt Frau Müller entrüstet. „Mit eigenen Händen streue ich den Samen aus das Grab des theu ten Mannes" hier wischt Frau Müller aus jedem Augenwinkel eine imaginäre Thräne „und als ich nun hinkomme, um mich am Anblicke und am Duft der Lieblingspflanzen meines Seligen zu erfreuen finde ich so ein merkwürdiges abscheuliches Kraut ich reiße es aus und was sehe ich!? Radieschen!! Radieschen auf dem Grabe meines seligen Mannes!! Ich denke, ich soll in Ohnmacht fallen! Und wenn man das Zeug'noch essen könnte aber was auf einen Leichenhügel ge wachsen, das kann doch kein Christen mensch genießen! Und die Ktamern, die impertinente Person, die sich was da rauf einbilden möchte, daß sie das Grab ihres seligen Mannes besser im Stand hält, als ich das des meinigen, die hat & 1 w i v i: a i nttch schön ausgelacht mit meinem Un kraut und nun trägt sie mich in der ganzen Stadt herum, weil ich dah Grab meines Mannes zum Gemüse beet gemacht habe. Solche Niederträch» tigkeit! Ich bin blamiert, entsetzlich blamiert!" schluchzt Frau Mütter. „Und daran sind Sie Schuld BieV* fährt sie dann plötzlich auf „Sie ha ben mich faffch bedient das ist eini nette Wirthschaft in Ihrem Geschäfte pfui!" Da aber ist die Geschäfts^ ehre des Herrn Blum angegriffen untr darin kennt er keinen Spaß. „Ich muß sehr bitten, werthe Frau' bei mir herrscht die peinlichste Ge^ wissenhaftigkeit kein Apotheker kann achtsamer sein als wir ich entsinne mich jetzt —ich selbst habe Sie be dient, und zwar ganz Ihrem Verlan gen entsprechend." Jetzt mischt sich Blum junior, dem inzwischen eine merkwürdige Ahnung aufdämmert, hinein. „Entschuldigen Sie, Frau Müllers hier scheint ein Irrthum zu Grunde ziA liegen, der nicht uns zur Last fällt,1 Ich weiß, daß zur selben Zeit, da Sick vom meinem Vater Resedasamen er^ hießen, Frau Schulze von mir Ra dieschensamen verlangte. Ohne Zwei fei haben die Damen infolge der leb haften Unterhaltung, in die sie gerie ten, die beiden Packet* mit dem Sa men verwechselt." Noch hat Blum junior nicht ausge sprachen, da wird die Thüre ciufgerif sen, und herein stürmt mit unheil schwangerem Antlitz Frau Schulze, in der Hand ein Gewächs schwingend, das die Anwesenden alsbald als Reseda erkennen. „Da da haben Sie Ihre Rabies chen!" ruft sie mit Nachdruck und wirft die Pflanze auf den Ladentisch, „essen Sie das Gewächs selbst, für Unsereinen ist das nicht!" „AlsoSie sind es," zischt Frau MüT^ let der Eingetretenes, giftig entgegen,' die ein Päckchen mit Resedasamen ge nommen und mir die lumpigen Radies chen überlassen hat." „Verehrteste, Sie waren die erste, die eines der Pakete natürlich das fal sche nahm und so das ganze Unheil anrichtete jetzt ist mir freilich alles klar!" „Das ist tti*e Lüge!* schreit Frau Müller dagegen, „Sie sind die Anstif terin!" „Was? Sie schimpfen mich eine Lüg nerin? Da haben Sie Ihre Reseda zurück, Sie...." und Frau Schulze rafft die Reseda vom Ladentisch wieder an sich und wirft sie der Bufenfteundin a. D. ins Gesicht. „Und da haben Sie Ihre Radies chen verzehren Sie sie mit Gesund heit!" kreischt Frau Müller und schleudert mit sicherer Hand das Radieschen nach dem wüthenden Geg ner. Herr Blum verbittet es sich energisch, sein Lokal zu einem Schlachtfeld zu machen und weist die kämpfenden Frauen hinaus.Zähneknirschend räu men die erbitterten Amazonen das Feld, und furchtbaren Groll im Herzen, gehen die ehemaligen Freundinnen als geschworene Widersacher auseinander der vertauschte Reseda- und Rabies chensamen war für sie zum Samen der Zwietracht geworden. Herr Blum aber sah feine beiden alten Kunde.1 nie mehr wieder. mm Gegen die Kibitze. Auf „Ki&itze", die unbeteiligten Zu schauer beim Kartenspiel, war man schon vor Jahrhunderten nicht gut zu sprechen. Die „Berliner Schenkwirthe" haben im Jahre 1583 durch Leonhart Thurneisser im grauen Kloster die fol gende „newe Strass-Ordnung" drucken lassen: „Wer denen fleißigen fpielern über die Achseln gucket, also datz ine eyn heyße angst trnifdi, den soll man bald verjagen und heiß in eyn Kibitz. Wer aber die charte von zween fpielern beglotzet hat und kommt im eyn lüst leyn etwas kundzut?hun tmrch Klappern mit den Augen oder Er schwatzet m% dem Maul, ben soll man pönitiren uns 30 Pfennige in gutter Münz oder eynenh Krügelein voll martzbier zu gemehnent' Besten, 'dann verjag in. Wer aber sich' bedünket, so soll weysheit zu sein, daß Er den spielem mitt rat geben oder sa gen, es habe eynes nicht recht gespielt, den soll man auf seyn maul schlagen, auch ime das Käppleyn über die Ohren treyben, denn er ist eyn Esel, dany soll man in verstäupen und werffe in aus die gasse." Der schlaue Johann. Höre mal, Johann! Alle Menschen, sehen mich unb meine Frau immer mij so verschmitzten Mienen an. Du hast ihnen doch nicht etwa gesagt, daß wir erst seit 14 Tagen verheirathet sind und auf unserer Hochzeitsreise uns be-, finden? Nein, gnädiger Herr! —r Nun, das wollte ich Di: auch nicht ge rathen haben ich hatte dies auch ja ausdrücklich verboten. Was sagst Du denn, wenn die Leute Dich über uns befragen? Ich sage: Sie find noch gat nicht verheirathet! Auskunft. (Auf dem Per» sonenstcmdsbureau erscheint ein Händ ler.) Ihr Name? Heinrich Leh mann. Ihr Alter? Auch, so. Ich meine, wann sind Sie geboren?— Arn 26. Mai 1860. Ihr Stand? Habe lebten, Meriaufe vest deH Karre! Enttäuscht. Schwiegermut ter: Ihre große Zärtlichkeit für meine Tochter, mit welcher Sie so sehr zur Hochzeit drängen, ist ja sehr erfreulich, daß Sie sich aber nicht einmal in einen vierteljährigen Brautstand' finden wol len. ist mir unbegreiflich» Bräuti gam: Mir aber nicht denn ich kenne mich. Wenn oie Sache nicyt schnell geht, geföfti Sit KM Mchtt Anderel mAt: ^4. Billige Fahrt. Tli1?, lis V «4 bi, Einer, der schlZfk fchvn halb und halb, das ist unser Mann! Nicht vergessen: Du brst Graf und ich Baron, das gibt viel mehr Respekt! Und er ahnt- absolut nichts. Kut scher! Wir wollen nach Ver großen p, Gürtelstraße was kostet es?" „3 Mark, Euer Gnaden!" „Gut, ich steige halbm Weges aas dieser Herr aber fährt bis zur Gürtelstraße. Ich werde schon iwpftn. #o, bitte Herr 5 ,rO I Gras, nehmen Sie Platz!" „Aber, Herr Baron, steigen Sie zuerst ein!" „Sitte, Herr Gras, steigen Sie nur eilt!" „Aber bitte! Aber bitte! So, nun denn, kommen Sie, lieber Baron!" »Schimmel, jetzt sei stolz, Du hast eine noble Fuhre, einen Baron und ei nen Grasen, so 'was ist Dir noch nicht passirt! Hü,,Schimmel! Hü!" „Gut auszedacht, Schwupfel! Ob's aber gelingen wird? Wir sind am Ziel. Ich spreche mit dem Kutscher unb Du Weid's schon machen! Wir sind da!" „So, ich bin ba Also, Kutschet, et ist gut gefahren. MMMM-M! Jetzt fährt er dm Herrn Grasen Gut telstraße 111. Der Herr Graf wird bann zahlen!" „J' bitt, Herr Gtaf Wir sind schon da. Is ei' weitet Weg! löiit* Euer Gnaden, aus steigen! Bitt' Euer Gnaden! Ja, too sind denn Euer Gnaden? Der Wa m, V, -t",:-- y 4 i iW/Jé fr i!« k », 5 k v» MJOhtlb* '5*' gen ist ja leer Kreuzmillionendow nemettâ Ms Staust sii' jetzt ÜV »MW*)# iH -vlâl so dumm an, Roß übereinander!? Zwei solche Schwindler. A, da hört si' Alles aus!" A Morgabètrachtllug. Heus Morga do hau n i A Schlaihabluafcht g'seahf, Jetzt fcheaner, noi', ka' Net glei' ebes gea'. I schtcmd na' ân Heâ ând guck se drum a' 's ischr no unser Herrgott, Doch wia se ci# guck, Do fällt m'r au' ei': Wia lang? Und dié Bliiathla Weant z'mol Schlaiha sei!. 's ifcht wia bei de Mädla. Doch schtille jetzt sei', So'scht lang i bei deane In Dräck am End nei'. si" Gedankensplitte v r:, Den theuersten MatstaL htlden die Steckenpferde. Der Mensch soll von seinem Nächsten nur Gutes reden. Da nun Jeder sich selbst am nächsten ist, so darf es nicht Wunder nehmen, daß so viel Selbstlob in der Welt gepflegt wird. Dummheit ist ein Werthpapier, welches die Klugen zu versilbern wisse«. Schaust Du Dein 'Schätzchen bleich und roth, Erschrick nur nicht! 's hat keine Noth! Es sind dies oft nur zarte Winke Von Schätzchens Puder und der Schminke. Den, der sich stets geduldig plagt, Sich im Gewohnheitsthun behagt, Nennt ihr Philisterseel'. Indeß es ist so wohlbestellt, Wie paßte wohl in diese Welt Ein feuriges Kanteeft ti.r Was nützt es der Schnecke, daß auch sie im Zeitalter des Dampfes und tier Elektricität lebt. Die Freundschaft begeht zuwei len Dummheiten, die Liebe oft, her Haß immer. Begeist'tung ist ein himmlisch Feued— Doch wer für jede» Seifenblase Geräth in lärmende Extafe, Ist zu den vielen Narr'n ein neuefl Wer im Geiste will hoch hinaus, Muß auch auf Alltägliches sinnen, Sonst erbaut er ein hohes Haus Und vergißt bte Treppen brinnen. Mehr als Unglück und Berken nung verbittert die Menschen gekränk ter Eigendünkel. Aus Schlüssellöchern und Brettetspal fen Hat Fama schon oft ihr Futter er halten. Hinderniß erlitt der zwischen Belle garde und Genf gehende Zug der Pa ris-Lyon-Mittelmeer Eisenbahnlinie unlängst eine bedeutende Verspätung. Die Veranlassung hierzu war folgende: In dem des Morgens um 4 Uhr von Bellegarde abgehenden Güterzug be sand sich unter Andern ein Faß mit Leberthran, das aus bisher noch unbe kannter Ursache leck geworden war und nun seinen Inhalt im Fahren atif die Schienen ergoß. Dem betreffenden Zug selbst brachte der Vorgang keine Störung, wohl aber dem nächsten. Die ser um 5 Uhr 45 Min. Bellegarde be lassende Passagicrzug war kaum an der betreffenden Stelle der mitOel bedeckten Schienen angelangt, als die Lokomo tive nur mit größter Mühe sich vor wärts zu bewegen vermochte. Endlich nahm der Zugführer zu folgendem Mittel feme Zuflucht: Nachdem man zwischen den Stationen Plaine und Savigny schon 49 Minuten Verspä tung konstatirt hatte, stieg er aus und ließ von dem ganzen Zugpersonal die Schienen mit Sand bewerfen. Ohne diesen Einfall wäre die Maschine über Haupt nicht mehr vorwärts gekommen, da selbst noch der nächste Zug mit 35 Minuten Verspätung aus det^elben Ursache in Saviany eintraf« Liebesbrief e i n e s e a eurs. Theures Fräulein! Ich liebe Sie innig und frage hierdurch an, ob Sie geneigt wären, mein Weib zu werden. In Ihrem Antwortschreiben seien Sie möglichst kurz, lassen Sie alle unnöthigen Facta bei Seite und be schreiben Sie da* Manuscript nur aus einer Seite! Aus der e i n e e richtöverhandlung. „Ange klagt«, sind Sie verheirathet?" „Na ob!" „Mit wem?" „Na, mit'n Frau enzimmer." „Antworten Sie nicht so stech! Das ist doch selbstverständlich." „Sagen Se bet ntch, Herr Jerichts hos ick hab' 'ne Schwester, die is zum Beispiel mit 'ne Mannspits»n toerhei* W&Ö ..-«4 .i»~T r*- —V öin Müft-r-Hottl. Es giebt ein Hotel in der Nachbar» fchaft London's, das auf seltene Art des Besuchers Anerkennung sich zu er*s werben sucht. In dem HaupteinganA hängt nämlich in alter englischer, grob#"- beutlicherHandfchrift ein solide gerahm# tes Pergament, auf dem NâHjol» gende zu lesen ist: /Vi „The Bush Hotél. Der ganze Komfort des eigene# Hauses ohne irgend, welche Verants. wortlichkeit. Dieses» Hotel ist speciell gebaut unb eingerichtet für den Komfort 'und uns» eingeschränkte Benutzung der Besucher. Gefällt dem Ankommenden die LaA. des Hotels nicht, so kann es sofort nach .1: nach seinem Wunsche irgend wohin vey» schoben werden. Für jeden Besucher ist ein Eck-Frontzimmer in der erste» Etage disponibel: Jedes Zimmer ist mit Bade-Einrichtung, Wcrter-Closet» Wasserleitung für kaltes und warmeS Wasser, einem Billard, einer Kegel bahn, einem Piano, einem Restaurant, einem Post- und Telegraphen-Bureau und anderen modernen Einrichtungen, wie Himmelbetten, Feuermeldern, elek trischen Klingeln etc. versehen. An de? 'Thür jedes Zimmers stehen Tag urtfr Nacht ein Geistlicher, ein Arzt, ei» Apotheker, eine Waschfrau, zwei Lauf burschen und drei Kellner. Diese Kell ner können beliebiger Nationalität und Farbe fein, mit in der Mitte gescheitel tem Haar, nach Wunsch gestutztem Bart oder glatt rasirt, mit Glacehand schuhen, tadellosem Fack, stets die ge wünschte Blume im Knopfloch. Dol metscher für alle Sprachen auf gefällige Requisition zu jeder Tages-und Nacht zeit. Alle nur gewünschten Wörterbü cher, Grammatiken, Zeitschriften, Ta gesblätter, Bücher und so weiter in der Minute geliefert. Mahlzeiten zu jeder Minute auf Zimmer oder in dem Spei saal, wo für jeden Gast der beste Platz reservirt bleibt. Jeder Gast, dessen! Frühstück oder Diner nicht imiuhalfr 16 Sekunden vollkommen heiß und ta» dellos servirt wird, ist gebeten, fofott im Bureau des Hotels Beschwerde erheben. Kinder sind besonders will kommen. Sie werden gebeten, ihre Springstöcke mitzubringen, um die spe ciell für diesen Zweck angeschafften ge schnitzten Möbel aus Rosenholz damit zu bearbeiten auch sind sie eingeladen, auf dem Sammetteppich der Zimmer Kreisel zu spielen, bei schlechtem Wet ter sich auch einen Pony zum Zeitver treib auf das Zimmer zu requiriren. Die Pianos sind erster Qualität, damit die Kinder daraus herumschlagen er wünscht ist jeder Ausbruch, kindlichen Uebermuths auch in den Korridoren, das Reiten auf den Treppengeländern, das Herunterfallen von Stiegen etc. Was an Desserts von Müttern und Kindern nicht in den Taschen fortzu bringen ist, kann als Wurfmaterias zum Spielen verwendet werden. Jede Dante wird im Hotel qls die Schönste gelten, an ihrer Thüre steht extra Tag und Nacht eine kleine Armee von Pa gen in Uniform von weißem Satin mit Eiswasser, Bügeleisen, Handtüchern, Tinte, Federn, Papier, Scheere unit Nadeln, Zwirn und Seide,Puder,Par füms, Bürsten und allen sonst nur er denklichen Gegenständen. Waschen unb Platten ist im Zimmer erlaubt, ver* brannte Tischdecken werden gerne durch neue ersetzt. Warmer Gin wird zu je der Nachtzeit servirt. Die Clerks de!. Hauses sind sämmtlich Universalgenies sprechen sämmtliche Sprachen, könne»' reiten, tanzen, singen, Kartenspiele«, sind Meister in Cricket, Fußball un6 allem anderen Sport überbeut sinb bfe verpflichtet,bei allen Rennen bte gewiu nenben Pferbe vorauszuwissen. Bete» unb Prebigen ist bie besondere Domäne des Bureauchefs und seiner Untergebe nen. Die Kenntniß der Hotelbeamten in Bezug auf Reisewissenschaft ist er staunlich und übertrifft Alles, was ntür ein „Bradfhaw" oder „Badeker" davoet hält. Hunde bittet man frei im Hause herumlaufen zu lassen sie werden der Gegenstand besonderer y ,4*L- "i: 'l''.., 'V Aufmerksam» feit sein. Herren könneti 'i* allen Räm men rauchen, trinken, fluchen, die andf*. ten Ankömmlinge begaffen etc. etc. Dör Hotelbesitzer wird stets glücklich sein» von feinen Gästen zu Wren, daß sei» anderes Hotel viel besser ist, als „The Bush", daß feine Weine scheußlich, sein Essen miserabel, die Behandlung et» bärmlich, daß er, mit einem Wort, dtt Besitzer eines Stalles, nicht aber einei Hotels ist, daß die Polizei ihn alS Schwindler einsperren sollte für den Betrug, den er an den Besuchern durch unerhörte Rechnungen übt, und daß man sicherlich nicht nur nicht wieder kommen, sondern auch alle Freunde warnen wird, diese Spelunke zu-fte quentiren. JP" Hâkâ Watts, Besitzer." s w höflich Mülltr Ach. Schulze, hören Sie doch mal eine» Augenblick! Schulze: „Was wollen Sie denn, Müller? Müller: Ich habe ge stern eine junge Dame gegrüßt, die ich für Ihre Schwester hielt wenn es eifte andere gewesen fein sollte, dann drücke» Sie doch Ihrer Schwester'mein, Be» dauern aus! Stumm wie ein- Fisch. Sie: „Glaubst Du, datz ich ein Ge heimniß bewahren kann?* Er (zö gernd): „Offen gestanden nein!" Sie: „Sehr liebenswürdig! Aber ich trag' meinen vorjährigen Hut neugat* nirt schon beinahe acht- Wochen unb hab' es bis jetzt noch keiner Menschew» seele erzählt!" V Madame: Minns, Sie haben ja heute noch gar nichts zerbrochen. Dienst* Mädchen: Ja, wissen Sie, Madame, heut ist doch Ihr Geburtstag, da wollt» ich Ihnen 'ne kleine Utbetmfcbum ft* reiten! \n\n Ka none von e y Dear des mocha ka'. u e i n ft I s a me 8 U n s e e i e n s o e n