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Debs, der Diktator der „Amc ricatt Railway Union," der sich brüstet, in elf Monaten elf Streiks erfolgreich durchgeführt zu haben, hielt die Gele genheit für günstig, auf's Neue seine Macht zu zeigen und forderte sofort alle Eisenbahngesellschaften auf, keine Pull manwagen mehr zu gebrauchen, oder er werde seine Leute zum Streik beor dern. Naturlich weigern sich die Eisen bahngesellschasten, dem Gebote nachzu kommen und die Folge davon ist der größte Streik, den die Ver. Staaten noch je gesehen. Am Freitag wurde in Chicago allein durch Brandstifter, die von Streikern geführt wurden, Eisen bahneigenthum im Werthe von Millio nen von Dollars zerstört. Auch der Postdienst wurde durch die «Streiker un terbrochen und gestützt auf Bundesgefetze orderte Präsident Cleveland Bundesmi Ittür heraus, um den Postverkehr sowie den zwischenstaatlichen Verkehr zu schü tzen und nun hat Debs die Unverfroren heit, dies als eine Verletzung der freien Institutionen dieses Landes darzustel len! Was versteht dieser Kerl denn eigentlich unter freien Institutionen Er maßt sich das Recht an, den Eisen bahngesellschasten vorzuschreiben, was sie zu thun haben und weil man feinem Gebote nicht Folge leistet, sucht er den Verkehr des ganzen Landes zum Still stand zu dringen, und sobald der Prä fident, seiner Pflicht gemäß, einschreitet, um den Postdienst und Bundeseigen thum zu schützen, wirst er diesem vor, die Fortdauer unserer freien Jnstltntio nen zu gefährden. Man verstehe die Sachlage wohl: Die „American Railway- Union" hat keine Klagen gegen die Eisenbahngesell schaften dieselben wurden vielmehr von Debs nur deßhalb zum Streik beordert, weil die Eisenbahngesellschaften feinem Machtgebote nicht Folge leisteten. Es ist dies reiner Despotismus, den sich so gar die Russen nicht gefallen ließen. Einsichtige Arbeiterführer sehen denn auch ein, daß ein solches Vorgehen der Sache der Arbeiter schaden muß, und sprechen sich auch öffentlich i« dieser Weise aus. Aus der Bundesstadt. Wie bereits an anderer Stelle gemel bet, hat der Senat am Dienstag letzter Woche endlich nach fünfmonatlicher Be rathung die Tarifbill mit 39 gegen 34 Stimmen pafsirt. Dafür stimmten 37 Demokraten und die Populisten Allen und Kyle. Dagegen stimmten 31 Re publikaner, der Populist Pesfer, Stew art (Nevada) und David B. Hill von New Nork als einziger Demokrat. Sechs Demokraten waren für, sechs Republikaner gegen die Bill abgepaart. Wir haben wiederholt darauf hinge wiesen, daß die Wilson-Bill im Senat in jämmerliches Weise verhunzt worden ist. Sie geht nun an ein gemeinsames Comite, welches ein Compromiß der ge genseitigm Beschlüsse der beiden Räthe anbahnen wird. Da die Stimmung im Repräsentantenhause gegen mehrere Amendments des Senates eine sehr entschiedene ist, so mag noch manche Verbesserung erzielt werden. Das Conferenz-Comite setzt sich aus folgenden Herren zusammen: Vom Senat die Demokraten Voorhees, Vest, Harris und Jones und die Republika tier Sberman, Aldrich und Allison vom Hause die Demokraten Wilson, McMillin, Turner und Montgomery und die Republikaner Reed, Burrows und Payne. Der Hauptangriff der Mitglieder des Hauses dürfte sich gegen den Zuckerzoll richten und sehr wahrscheinlich wird der Senat hier nachgeben müssen. Cleveland s Broklamation scheint, nach einer Depesche aus India napolis, den Beifall des Ex- Präsiden ten Harrison nicht zu finden. Er sagte, daß es das erste mal in der Geschichte der Ver. Staaten fei, daß ein Präsi dent Bundestrilppen nach einem Staate geschickt habe, ohne daß er von dem Gonverneur des betreffenden Staates darum angegangen worden sei und so» gar noch gegen den Willen desselben. Das Recht des Präsidenten, dies zu thun, stellte Harrison nicht iij Abrede. Wir erwähnen dessen nur, weil dies der Standpunkt sein wird, auf den sich nach Beendigung des Streikes die repu bltkanische Partei stellen wird, um die demokratische Administration anzugrei ftn. Während der Präsident, so wie die Sache liegt, gar nicht anders han betn konnte und durste, wird die Par teileidenschaft sich die Gelegenheit kaum entschlüpfen lassen, Kapital aus dem ungewohnten Vorgehen zu schlagen. wenn erst der Streik zn Ende sein wird. Anläßlich mag noch bemerkt werden, daß der ruhige Beobachter jetzt schon herausfinden kann, daß die Sensations wuth überspannter Zeitungsberichter flatter sich vielfache Uebertreibungen gestattet, wie das ja auch beim letzten Kohi^räberjtrefl. jaft durchweg de? Fall toat, V Der große Pullman-Streik hat seit unserem letzten Bericht einen sehr ernsten Charakter angenommen und gleicht heute fast dem Ausbruche einer Revolution. Die von den Streikern erzwungene Betriebseinstellung der Ei senbahnen, in deren Mittelpunkt aller dings Chicago am meisten leidet, dehnt sich iiber den ganzen Westen aus und dürfte diese Woche auch im Osten sich fühlbar machen, wenn nicht bald eine Einigung der streitenden Parteien zu Stande kommt. Es leidet in erster Linie der Frachtverkehr darunter und große Mengen dem schnellen Verderben ausgesetzter Waaren, wie Fleisch, Früchte, u. f. w., die während des Transportes aufgehalten wurden, sind zu Grunde gegangen. Aber auch der Passagier- und Postverkehr ist an Duz zenden von Stellen unterbrochen wor den, obwohl die Führer des Streiks in Abrede stellen, die Absicht zn haben, dem Postverkehr Hindernisse in den Weg zu legen. Präsident Debs, von der A. R. U., der oberste Leiter des Streiks, hat schon letzten Donnerstag eine Prokla mation erlassen, worin er seine Leute eindringlich ermahnt, sich aller Gewalt thätigkeiten zu enthalten. Diese kom men aber dennoch vor und eine Reihe von Eisenbahnen leiden schwer barmt ter. In Chicago wurden ant Freitag über CO Brandfälle gemeldet, die über all auf Bahngebiet auf der Südseite vorkamen. So verbrannten auf der Rock Island Strecke 15 Frachtwagen und mußten ihrem Schicksal überlasten werden, da keine Löschapparate Herbei geschafft werden konnten. Bereits ist auch Blut geflossen, indem an zwei Orten auf Streiker gefeuert wurde, wobei sechs Personen ihr Leben einge büßt haben. Die Unterbrechung des Postverkehrs hat die Bundesgewalt zum Einschreiten veranlaßt. Truppen aus Fort Sheri dan sind nach Chicago entsandt worden den Geleisen nach vertheilt, sollen sie Ausschreitungen und Angriffe verhü ten. Statt nun mitzuwirken, die Ord nung aufrecht zu erhalten, protestirt Gouverneur Altgelt von Illinois ge gen die Einmischung der Bundesregie rung, weil der Staat Illinois selbst im Stande sei, die Ordnung herzustel len. Der Gouverneur hat allerdings nach' allen bedrohten Punkten Militär ^gelegt, allein da der Streik sich bestän 'big ausdehnt, so ist feine Aufgabe eine fast unlösbare. Nicht nur ßabat sich die Ritter der Arbeit zur Unterstützung des Streiks entschlossen, sondern auch andere Arbeiteröerbinbungen in Chi cago schicken sich an, ein gleiches zu thun. In Ohio leiden vorerst Cincinnati, Columbus unb seit Samstag auch Cle ve lcmb unter dem Streik. In letzterer Stadt hat zwar der Personenverkehr noch keine Unterbrechung erlitten, ober der Frachtverkehr ist gänzlich lahm ge legt. V Präsident Cleveland hat am 8. Juli eine Proklamation erlassen, worin er alle diejenigen, die in Illinois, speziell in Chicago, sich Ruhestörungen, Be schädigung von Eigenthum, Verhinde rung des Bahn Verkehrs u. s. w. zu Schulden kommen lassen, mit der Strenge der Strafgesetze bedroht, und General Miles, den Oberbefehlshaber der Truppen in Chicago, mit allen Vollmachten ausrüstet, die Handhabung der Gesetze mit Mäßigung aber Ent schiedenheit zu erzwingen. Die Proklamation, welche das Re sultat eines einstimmigen Kabinetsbe schlusses ist, erklärt faktisch die Stadt Chicago in Belagerungszustand, wel eher am Montag, Mittags um 12 Uhr, zn beginnen hatte. Anschließend lassen tqir einige Spe zialnachrichten folgen Springfield, III., 7. Juli. Die ganze Staatsmiliz ist jetzt im Felde, mit Ausnahme von 14 Compagnien, die in Reserve gehalten werden. Die Wabash Bahn beförderte heute unter Bedeckung von Bnndesmarfchälen und Hülfssherif feit eilte Anzahl von Zügen. Oswego, N. 7. Juli. Capt. Regan, Befehlshaber von Compagnie „G" de| 9« Bnnbes-Jnfanterie-Regi mentes tri Fort Ontario, hat Befehl er halten, mit seiner Compagnie nach Chi- cago abzurücken. Chicago, 7. Inh. Oer Schaden, welcher gestern Abend durch Brandstis tung auf der Pan Handle-Bahn vernr facht wurde, vertheilt sich auf eine Stre cke von mindestens drei Meilen. Alles Zerstörbare, einschließlich Waggons, Weichenthürme und Wärterhäuser, wnr de zerstört. Die Feuer brennen noch und brechen ab und zu an neuen Stellen aus. Im Ganzen sind 1200 bis 1500 Waggons zerstört. Der Schaden be trägt über 11,000,000, Chicago, 7. Juli. Ein Abendblatt sagt, das der Verlust an Eigenthum in dieser Stadt allein wegen des Streiks nicht weniger als 12,000,000 beträgt. Dies schließt nicht den Verlust an Ar beitslöhnen in sich. Durch den Streik sind 200,000 Eisenbahnangestellte außer Beschäftigung und etwa i00,000 Fa rikaifciter. Im Westert wurden durch den Streik mindestens 1,000,000 Ar beiter brodloS. An Arbeitslöhnen ge 7 4 1 V !,«' #6* V' »Éfcfc U hen mithin mindestens $2,000,000 täg lich verloren. Chicago, 7. Jul. Während des Heu tigen Aufruhrs sind 3 Personen getöd tet und 5 mehr oder weniger verwundet worden. Indianapolis, 8. JHli. In Ham mond liegen alle Züge11 fest. Gouver neur Matthews hat Truppen dahin be ordert, welche heute einen Zusammen stoß mit einem Haufen von 2000 Strei kern hatten, der mit dem Bayonett zu rückgetrieben wurde. Ii Todter und mehrere Verwundete, i Chicago, 8. Juli. Mayor Hopkins äußerte heute Abend die Meinung, daß das Aergste überstanden sei und keine weiteren ernsten Ruhestörungen mehr vorkommen dürften. Danville, Ills., 8. Juli. 19 leere gedeckte Güterwagen der Big Four wur den heute Abend verbrannt. Eine Kompagnie Milizen zerstreute den Mob, von dessen Leuten einige schwer verletzt wurden. Galveston, Texas, 8. Juli. Die Mit glieder der A. R. U. gingen an den Streik, nachdem sich die Santa Fe Bahn weigerte. Pullman- Wagen vom Zuge auszuschließen. Cleveland, 8. Juli. Zwischen 200 und 300 Angestellte der Big Four, aus genommen die Lokomotivführer, be schloffen zu streiken, wenn nicht eine srü her ihnen auferlegte Lohnreduktion von 10 Prozent zurückgenommen werde. Chicago, 9. Juli. Die Pullman Co. macht noch immer keine Miene sich ein Schiedsgericht gefallen zu lassen. Mafsiilott, 9. Juli. Präsident Debs von der A. R. U. hat einen Streik der Angestellten der Wheeling und Lake Erie Bahn befohlen. Da die Balmgesellschaft gar keine Pullmanwagm benutzt, be stand zuerst die Absicht, dem Befehl keine Folge zu leisten, heute Morgen aber wurde beschlossen, zu streiken. Indianapolis, 9. Juli. Hier ist der Streik gebrochen. Alle Züge lausen wieder und wie die Eisenbahnen be Häupten, so fehlen ihnen noch keine 100 Mann. Los Angelos, 9. Juli. Alle Züge auf der Santa Fe Pahn laufen heute Morgen ungestört. Chicago, 9. JtM. Letzte Mitternacht wurden die Beisohner von Pullman durch die Nachricht'tri Schrecken versetzt, daß von Kensington aus ein Mob gegen Pullman vorrücke, um den Ort in Brand zu stecken. Das zweite Batail Ion des 1. Infanterie-Regiments wurde sofort zu den Waffen berufen, um einen etwaigen Angriff zurückzuschlagsn. Die Sache war indessen nicht schlimm denn fünf betrunkene Tumultuanten, welche die Straßen unsicher machten, wurden fortgejagt, worauf sich die Einwohner von Pullman wieder beruhigten. Die für heute Mittag angekündigte Konfe renz zwischen einem Comite der früheren Arbeiter der Pullman-Compagnie nnd dem Vice Präsidenten Wiekes von der Compagnie hat nicht stattgefunden, da keitt Comite erschien. Thomas Iockman, einer der Männer, welche gestern bei dem Riot an der 49. nnd Loomis Str. verwundet wurden, ist heute Morgen gestorben. Chicago, 9. Juli. Der Kriegsschau platz in bciit* großen Eisenbahnstreik wurde am Sonntag nach Hammond, Ind., hinübergespitlt, gerade jenseits der Grenze, wo von früher Stunde an die Mobwirthschaft in vqller Blüthe stand. Zwei Compagnien regulärer Truppen wurden nach Hammond abge sandt, unb spät am Nachmittag kam es zu einem erbitterten Kampfe zwischen ben Truppen und dem Mob. Der Kra kehl ging mit Tagesanbruch los, als ein Mob, der am Samstag Abend be reits bort gewesen mar, zurückkehrte und 15 Cars der Chicago & Calumet Ter minal Bahn zwischen Hammond und Ost-Chicago umstürzte. Um 11:30 kam Compagnie vom 15. Regiment, 35 Maint stark, in zwei Waggons an. Die Truppen stiegen am Bahnhof au.s und marschirten auf einen Zug der Monon-Linie los. Bei Ankunft der Truppen zog sich der Mob zurück, schmähte unb verspottete aber die Sol daten. Bald aber sammelte sich ber Mob von Neuem und nach und nach wurde die Menge 2,000 Mann stark. Sofort wurde nach Chicago um Ver stärkung telegraphirt. Verhältnißmä ßige Ruhe herrschte bis 4 Uhr, als ein zweiter Zug Verstärkung ber regulären Truppen brachte. Die Streiker stürz ten jetzt abermals eine Anzahl Cars um unb versuchten einen Pullman Car um zustürzen, um so einen eben ankommen bett Postzug ber Monon-Linie auszu halten. Der Zug war mit regulären Truppen besetzt und da die Streiker immer drohender wurden, gab der auf der Lokomotive stehende Offizier den Befehl zum Feuern. Ein Unbetheilig ter wurde getödtet, zwei tödtlich verletzt und viele verwundet. Nach dieser Palve ging das Militgr mit bejn Ba= jonnet -vor, worauf der Mob sichrer streute. Bei dajltte in der Nähe von Algier ist dieser Tage die Pacht „Nixe", mit dem österreichischen Erzherzog Salvator an Bord, gestrandet. Erzherzog und Mannschaft Ii)nuten iuM. sicher gelan det werden. V r. Cv £f 1 1 l'-itß&tr*1*i» '"A-t' »V'Y fei 3» Neueste Nachrichten. Mittheilungen aus Rom melden von stark abfallender Gesundheit des Papstes Bei eiiter Kollision zweier Dampfer auf dem Schlvarzen Meer in ber Nähe von Odessa ertranken 00 Personen. Vom Streik lauten die letzten Nach richten ziemlich beruhigend. Der Bahn verkehr macht Besserungen und ist an vielen Orten vollständig wieder aufge nommen worden. Gewaltthätige Zer stornng von Bahnmaterial wird nicht mehr von Bedeutung gemeldet. In Chicago wurden heute Morgen 1000 Mann neuer Truppen erwartet. Ueb rigens ist auch dort bic Ruhe nicht wei ter gestört warben. Ansammlungen von Streikern werben nicht geduldet und eine auf gestern Abend veranstaltete Versammlung derselben ist untersagt worden. Unterdessen ist vom Stadt rath von Chicago eine Vermittlung zwi schen Pullman und seinen Arbeitern versucht worden. Der Vertreter Pull mans will aber von nichts hören. Gleich wohl wird der Stadtrath seine Bemü Hungen fortsetzen. Aehnliche Schritte werden auch anderwärts vorbereitet. So hat Mayor Pingree in Detroit 50 Mayors leitender Städte eingeladen, eine gemeinsame Vorstellung an Pull man zu richten. Zur Herstellung der Ruhe im fernen Westen hat Präsident Cleveland eine gleichlautende Proklamation wie für Chicago an die Staaten North Dakota, Montana, Idaho, Washington, Wyo ming, Colorado unb Kalifornien gerich tet, welche alle Zusammenrottungen untersagt und auch für dort den Kriegs zustand erklärt. Die Arbeiter der Gewerkschaften Chi cagos haben ihren Präsidenten Gom perö aus New Port her berufen und werden erst Donnerstags Beschluß fas sen, ob sie sich dem Streik anschließen wollen oder nicht. In Danville, III., haben Milizen bei Zerstreuung eines Mobs eine Salve über dessen Köpfe abgegeben, wobei im Hintergrund zwei int beteiligte Frauen und ein Mann, die unter ihren Haus thüren standen erschossen wurden. Die Lage der Dlttge in Cin- ^-«rinnati. Cincinnati, 9. Juli. Die Hoffnun gen des Arbeiterführers Phclan, die hie sigen Gewerkschaften in den Streik hin einzuziehen, haben sich nicht realisivt. Nachdem die Wortführer vom Central Labor Council den Streikern vor eiiii gen Tagen versprochen hatten, die Ge werkschaften seien nur des Winkes ge wärtig, um die Arbeit aus Sympathie niederzulegen, sollte heute Nachmittag das Versprechen auf feinen wahren Werth geprüft werden. Die Union der Fuhrleute sollte den Anfang machen, doch haben sich die Leute entschieden ge weigert, die Arbeit einzustellen sie ha ben es bei ein ein Sympathie- Beschluß für die Streiker bewenden lassen. Das selbe haben heute Abend die Eisengießer gethan. Das Neueste aus dem Gebiete des Streikes ist die Theilnahme der Frauen der Ausständigen, welche auf heute Nachmittag zu einer Besprechung einge laden worden sind. Es liegt in der Ab sicht der Frauen, von Haus zu Haus zu gehen und die Leute über den wahren Sachverhalt des Streikes aufzuklären. Gleichzeitig soll auf diese Weise für die Streiker Propaganga gemacht werden. Im Uebrigen herrscht hier vollständige Ruhe. Hier eingelaufene Privatdepe schen melden, daß die Lokomotivführer der Alabama & Great Southern Bahn beschlossen haben, sieh dem Streik nicht anzuschließen. Die Heizer derselben Bahn sind zwar ausgestanden ihre Plätze können aber leicht wieder besetzt werden. New Yorks organistrte Arbei ter. New Uork, 9. Juli/ Der große Eisen bahnarbeiter-Streik bes Westens und die möglichen -unmittelbaren Folgen dessel ben bildeten den Hanptgegenstand, wel cher gestern in den drei hauptsächlichsten Centralkvrpern der organisirten Arbei ter New Vorks verhandelt wurde. In der „Central Labor Union" ging es am heißesten her, dort führte man eine äußerst scharfe, ja wüthende Sprache. Delegat D. Harris von den Cigarren machen! eröffnete den Tanz. Ant vori gen Sonntag habe man das Verhalten Debs gutgeheißen und jetzt, seitdem die Bundestruppen und die Bundesgerichte versucht hätten, die organisirten Arbei ter zu Paaren zu treiben, habe die „C. L. U." noch nichts weiter gethan. Es sei hohe Zeit, entschieden Stellung zu nehmen. Man müsse die Eisenbahnkor orationen für die entstandenen Unru en verantwortlich halten. „Wir sind durchaus dagegen." meinte der Redner, „daß die Bundestruppen sich in so un befugter Weise einmischen." Der Dele gat beantragte, daß ein Comite ernannt werde, um eine Massenversammlung einzuberufen, in welcher die Stellung der „C. L. lt." definirt und ihrer Sym pathie den Streitern Aushmck gegeben werbt, )r ~i V, '1 t«V SÄ Kurze Notizen. Die Cholera ist aus Rußland jetzt auch nach Ostpreußen übergetreten. In Petersburg sind letzte Woche von 80 Erkrankten 20 gestorben. Bessere Witterung hat die Ernteaus sichten in Europa sehr gehoben. Un garn's Ernte wird um 16 Prozent bes ser ausfallen, als im letzten Jahre. Im englischen Oberhaus ist ein An trag auf Verschärfung der Einwände rergefetze eingebracht worden, der sich speziell gegen Anarchisten richtet. Kammerherr v. Kotze, der wegen Be ziehung zu den gemeldeten Scandalen ant Berliner Hof verhaftet worden war, ist freigelassen worden. Deutschland's Handel weist für 1893 eine Vermehrung der Ausfuhr um 137 Millionen Mark auf. Gegen Soldatenfchinderei sind ver fchiedene Verordnungen erlassen worden. Der Zar hat seinem -ältesten Sohne untersagt, den deutschen Militärntanö vern im nächsten Herbst beizuwohnen. Der Berliner Bierkrieg soll einem Schiedsgericht unterbreitet werden. In der Nähe von Paris hat eine Feuersbrunst in den riesigen Werken der Awning-Fabrik von Charpentier ungeheuern Schaden angerichtet. In Pisa, Italien, ist der Direktor einer Pferdebahn von einem Anarchi sten ermordet worden.' Burdeait ist zum Präsidenten der französischen Deputirtenkammer gewählt worden. In der österreichischen Waffenfabrik iit Steyr hat eine massenhafte Entlaf sung von Arbeitern stattgefunden. Kaiser Wilhelm hat zwei zu Fe stungshaft ver urtheilte französische Spione begnadigt. In Chicago ist nun auch der Rest der „Weißen Stadt" ein Opfer des Feuers geworden. Ant Donnerstag brannten die letzten Gebäude nieder sie waren bekanntlich zum Abbruch verkauft wor den. In San Francisco ist die Midwinter Ausstellung geschlossen worden sie hat vom 27. Januar bis 4. Juli gedauert. In Butte, Montana, haben Taktlo sigkeiten der A. P. A. am 4. Juli einen Aufruhr Provozirt, bei dem viele Schüsse fielen 1 Todter, viele Verwundete. In Chicago ist Whiskey um 5 Cents per Gallone gestiegen, infolge Erhöhung der betreffenden Steuer in der Tarifbill. In Washington starb am Freitag Abend Congreßmann Morris C. Lisle von Kentucky. In Columbus ist der Streik an der Hocking Valley Bahn noch immer im Gange. Beim Niederreißen des alten Spri tzetthauses in Columbus stürzte eine Mauer ein und tödtete einen Arbeiter Namens John Romosier. In St. Louis ist der Bahnverkehr größtentheils wieder aufgenommen wor den. Tie Versammlung der „Christian En beavors", bie dieser Tage in Cleveland sich versammelt, wird von den Strei kern, soweit es den Bahnverkehr betrifft, beschützt werben. Auch in Ibaho, wo an brei Orten Unruhen ausgebrochen sind, hat ber Gouverneur uu Bundeshülse telegra phirt. Streik ett der Hocking Balletz Vahn. Columbus, 9. Juli. Die Situation de*6 Stviits ist im Allgemeinen noch im mer ui.vcräiide.t. obgleich dft Verkehr aus dvti ^euiini der Bahn wieder fast den fuU.iN'. Umfang erreicht hat. Heu te Vormittag traten die Streiker in Wirthweins Halle zu einer Sitzung zu sammen. Allem Anschein nach waren die Leute so fest entschlossen, wie am ersten Tage des Streiks, bei demselben zu beharren. Mark Wild hielt eine Rede und ermahnte zu Ruhe und Ord nung. Ueber die Entwicklung des Streiks sagte Herr Little, einer ber staatlichen Schiedsrichter, folgenbes: Präsident Waiie schlug zuerst die Erledigung der Streitigkeiten durch ein Schiedsgericht vor. Tie ^treiker wiesen diesen Vor schlag zurück, weil sie seine Bedeutung nicht verstanden. Tarauf traten diè Schiedsrichter gleichwohl in Aktion. Sie traten mit Präsident Waiie in Ver bindung und erboten sich, den Streikern die Sache klar zu machen. Waitc war damit einverstanden und die Schiedsrich ter begaben sich mit dem ermahnten Re sultat nach Nelsonville. Als sie zurück kehrten und Präsident Waite mittheil- ten, bie Streiter willigten in eine schiedsrichterliche Erlebigung, zog er sein? Vorschläge zurück. Nach langen Verhandlungen erklärte er sich denn» schließlich bereit, die Forderungen ber Streiler zu bewilligen, wenn sie die ge genwörtige Lohnskala bis zum Januar verlängern wollten. Auch dazu erbo ten sich die Streiker. Nun kam aber Waite mit der Bedingung hervor, daß er von beti alten Angestellten zurückneh men unb zurückweisen könne, wen er volle unb hiezu konnten und wohtM. sich die Leute nicht verstehe». Nummer 10. Minder L, Neeley. JaS «. Patn^., Meley & Patrick, Föhl Zar. $•# $«*• iß Jas. K. Fabrikant »oa und N« KnkrnU & I. Ooi«er in New Philadelphia, Chi«. Dies ist der beste Platz zum (Fuifoufr von Spezerei Umaieu und Provisionen. Turch fortwährende neue Sendungen wird die Auswahl stets frisch unb voll» stäiibifl erhalten nnd werden alle Bestellungen prompt ausgesührt und die Waare» ohne Sxtra-Aeraüt«» nach ?.uitic ü/iiesert. 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