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s %V. »-. 't'.- l': t. j#" 1 v Ijkr^ "',, i Frauenberufe. ^Steinig" nennt man ihn, den Pfad des Broderwerbs. Doppelt steinig ist «r für die 'Frau, und mshr noch als der Mann sollte sie darauf bedacht sein, 5ei der Berufswahl, von den natürli djen Anlagen, die ihr auf den Lebens weg mitgegeben worden sind, Nutzen zu ziehen. Nicht immer sehen wir diese Voraussetzung erfüllt. Wie viele drän gen sich nicht zu Berufsztveigen hin, in denen ihnen nach aller Voraussicht hut Enttäuschungen und Mißerfolge deschieden sein können. Wer mochte es dagegen glauben, daß die Frau auf die Mode ihres eigenen Geschlechts fast ganz ohne Einfluß ist, daß diese Mode von Männern „gemacht" wird? Und dennoch ist es unbestritten, daß sich die Frau gerade dieses Gebiet hat entrei ten lassen, zu welchem sie, und gerade nur sie, kraft ihrer Anlagen, Fähigkei ttn und Neigungen berufen war. All mälig scheinen denn auch die Frauen diesen beschämenden Zustand zu em pfinden, läßt er sich doch in der That nicht übersehen. Alle in der Seilet* dungs-Jndustrib beschäftigten.' Frauen wissen es, daß die Thätigkeit auf tech Tlisch gewerblichem Gebiete, das Ent werfen von Mustern, das Zeichnen u. s. w. gern an geschickte weibliche Kräfte vergeben werden würde und weitaus die lohnendsten und angenehmsten Stellungen böte. Schwer ist es aber für die Frau, diese höheren. Stufeft zu erreichen, da ihr kaum eine Gelegen heit offen steht, ihren Fähigkeiten nach zuhelfen und sie auszubilden. Das Fachzeichnen, dessen Werth von den Männern schon längst nach Gebühr ge schätzt wird, und das in zahlreichen Fortbildungscursen einen immer grö Heren Umfang gewinnt, ist den Frauen nur in mangelhaften privaten Insti tuten mit hohen Honoraren zugänglich. Um diesen Mißständen zu begegnen, hat der Berliner Hilfsverein für weib liche Angestellte gewerbliche Fortbil dungscurse für Mädchen und Frauen (Fachzeichnen von Costiimm, Mänteln, Wäsche und Weißwaaren) errichtet. Bisher hatte dieser Fachverein sich we sentlich der'kaumännischen Ausbildung der jungen Mädchen gewidmet, seine Handelsschule- und kausmännischeFort bildungsanstalt habep sich unter der Leitung^ des Real-Gymnasial-Direk itors Professor Dr. Schwalbe kräftig entwickelt. Die nunmehr neu eingerich teten gewerblichen Fortbildungscurse sollen sich diesen Anstalten angliedern. Sie umfassen: 1) Zeichnen moderner Damen-Costüme, 2) Zeichnen vonDa »nen-Mänteln, 3) Zeichnen von Wä schegegenständen, 4) Zeichnen von Weißwaaren, 5) Schnittmuster-Zeich «len von Wäschegegenständen im Zu sammenhang mit Zuschneiden und Zu sammensetzen derselben. Die Curse sollen in erster Reihe den weiblichen Angestellten der Costüme-, Mäntel-, Wäsche- und Weißwaaren Branch« Gelegenheit zur Erwerbung «euer Kenntnisse gewähren und bieten zugleich Mädchen und Frauen, welche sich auf einen gewerblichen Beruf vor bereiten wollen oder bereits ein selbst ständiges Gewerbe (als Schneiderin, Besitzerin eines Ateliers u. s. w.) be treiben, eine zweckmäßige und sachkun dige zeichnerische Ausbildung, von der sie eine wesentliche Förderung ihrer Er werbsthätigkeit erwarten dürfen. Be sonderes Gewicht wird darauf gelegt, daß der Lehrgang sich eng an die Praxis anlehnt, um die Schülerinnen auf dem kürzesten und zweckmäßigsten Wege dem gesteckten Ziele zuzuführen. Auch auf diesem Gebiete gilt es, sich durch eine tüchtige Fachbildung concur -renzfähig zu machen. Concurrenzfä hig, das heißt: fähig, dasselbe zu let* "Pen, aber auch dasselbe zu erwerben wie der Mann. Für uns ist und bleibt die Frauenfrage zum guten Theil eine Bildungsfrage. Was nützt es, in's Blaue hinein Forderungen aufzustellen, wenn die Mängel in der Ausbildung der Frauen die Erfüllung derselben unmöglich machen. Wem es mit He bung der weiblichen Erwerbsthätigkeit ernst ist, der muß heute in erster Linie für gewerbliche Fortbildung auf allin Gebieten wirken. -^.Frommer Wunsch. Sie: Lieber Mann, ich bin wegen unserer Sofie wirklich besorgt. Das Kind magert ab, nichts freut sie, sie will nicht einmal ein neues Kleid haben, das ich ihr versprochen habe. Ich fürchte, das ernte Kind ist hoffnungslos verliebt.— Er, nach einiger Ruhe): Weißt Du, liebe Frau, Du könntest mir einen Ge faßen thun. Liebe mich auch hoff» «mgslos! e k w i e s S y o m. Arzt: „Also Ihre Krankheit äußert sich zunächst in Kopfschmerzen." Dame: „Ja, bann beginnen die Ohnmachtsanfälle Arzt: „Und denn?" Dame: „Dann fühle ich im mtt solche Sehnsucht nach einem neuen Hut!" Wehmüthige Erinne Ang. Gattin: „Aus dieser Bant sa» fjen wir! Da lernten wir uns kennen!" Gatte (verzweiflungsvoll die Hände ringend): „O unglückselige Bank, auf die mich zu setzen mir nie hätte einfallen sollen!" Entweder—oder. „Mein Fräulein, ich bitt vacirender Künstler und liebe Sie. Wollen Sie mir Ihre Huld schenken, so werde ich Sie ver alten. Wollen Sie mir aber einen M étâ Zehrgeld schenken, so werde ich IhMn ewig dankbar sein!" Eine gute Freundin, ßfflina: „Hast Du gehört, daß sich «ufere Freundin, die Paula, verlobt HMI Wollen wir sie nicht 'mal be DMhM?" Marie: „Wozu denn? Da Mt sich doch nicht» mehr dagegen i. v&'-it'fe* 1 Gnkel Barn's Eiskeller. Als vor ungefähr 25 Jahren Ruß land seinen Territorialbesitz in Ame rika an die 23er. Staaten für die Summe von sieben Millionen Dollars abtrat, dachten die Wenigsten, daß der „Eiskeller" sich jemals als nutzbringend für die Republik erweisen würde. Es waren fast ausschließlich politische Gründe, mit denen der Handel gerecht fertigt wurde. Für die Regierung der Ver. Staaten war es wesentlich, daß wieder eine europäische Macht vom amerikanischen Continent verdrängt worden war. Weder die Russen, noch die Amerikaner hatten einen Begriff von dem Reichthum des Landes art Na turprodukten. Seitdem jedoch hat man sich in Petersburg oftmals über das Geschäft geärgert und in Washington, speciell aber in San Francisco, Port land, Tacoma und Seattle gibt es Niemanden, den der Handel gereut. Der Robbenschlag in der Behrings straße hat allein schon vielfach den Be trag des den Russen bezahlten Capi tat» eingebracht. Trotzdem ist Alaska von der Bun desregierung bisher sehr schäbig behan •belt worden. Von Seiten der Regie rung ist noch kein einziger Dollar ver ausgabt werben zur Erforschung des ungeheuren Areals und zur Unterfu chung seiner natürlichen Hilfsquellen. Im Jahre 1882 wurde bei Point Bar row, im arctifchen Ocean, eine meteoro logische Signal-Station angelegt, das ist Alles, was Onkel Sam geleistet hat, abgesehen von der Bewachung des Rob benfangs in der Behringsstraße. Selbst die Forschungsreise, welche der muthige Lieutenant Schwatka unternommen hat (der Forscher endete vor nicht lan ger Zeit durch Selbstmord), wurde nur insofern von der Regierung unterstützt, als man Schwatka während seines Ur laubs seine Offtciersgage weiter be zahlte, die eigentlichen Unkosten dieser Forscherreise mußte Schwatka jedoch aus eigenen Mitteln bestreiten. Und doch |at Schwatka den Riesenstrom Uukon von dessen Quelle bis zur Mün dung im eisigen Norden befahren, ia diesen Strom sozusagen erst entdeckt. Auch alle übrigen Explorationstouren in Alaska sind von Privaten unternom men worden und das immer noch recht dürftige Landschaftsbild jenes Riesen landes hat man Touristen, Jagdfreun den it. f. to. zu verdanken. Was wir uns in der Regel unter Alaska vorstellen, ist ein etwa tausend Meilen langer und dreißig Meilen brei ter Küstenstrich, der mit unzähligen, meistens dicht bewaldeten Inseln um kränzt ist. Dieser Theil ist als Süd- m" IN alaskischen Archipel. ost-Alaska bekannt. Aber das nörd lich und westlich von Sitka belegene Land umfaßt ein Territorium, welches fünf oder sechsmal so groß als der Staat New ^orf ist und welches von drei der größten Ströme des Conti nents durchflössen wird, dem Aukon, dem Koskoquim und dem Powak, die sich sämmtlich in das Behringsmeer er gießen. Dieses ungeheure Territorium kennen wir nur dürftig aus den Reisen Schwatkas und anderer Forscher, wäh rend das nördliche und östliche Alaska, welches an das Eismeer angrenzt, noch fast völlig unbekannt ist. Hier gedeiht selbst die Fichte nur noch spärlich und ungeheure Flächen sind mit der Tundra bedeckt, mit Sumpfboden, den man im Sommer nicht betreten kann. Das am besten bekannte südöstliche Alaska ist ein bergiges Waldland und besitzt einen unberechenbaren Reichthum an Nutzhölzern. Davor liegt der alexandrische Archipel, ein Gewirr von mehreren Hundert zum größten Theil mit hohen Bergen gekrönter Inseln, welche vom Festlande, sowie von einan der getrennt werden durch sehr enge Straßen und Kanäle, von denen man che tief genug sind, um den mächtigsten Oceandampsern die Durchfahrt zu ge währen, während andere dieser Fahr straßen Untiefen besitzen und nur mit tels indianischer Canoes Passtrbar sind. Die größeren dieser Inseln, so z. B. Barartoff, auf welcher die Hauptstadt Sitka liegt, Admiralitz und Douglaß Island, sind ungefähr 60 Meilen lang, von Norden nach Süden, und von 10 bis 30 Meilen breit. Die Inseln sind so gebirgig, daß sich die Anlage von Straßen verbietet und die Verbindung der verschiedenen Niederlassungen auf einer Insel wird fast ausschließlich aus dem Wasserwege hergestellt. Die Urbewohner des Landes werden seit der Erttbeckung Alaskas durch die Russen (zu Anfang des 18. Jahrhun derts) den amerikanischen Indianern zugezählt, sie bilden jedoch ein besonde res Volt, dem allerdings manche Züge unserer amerikanischen Rothhaut an heften. Man unterscheidet drei große Gruppen dieser Alaskaner, den Eskimo im Westen und Norden, den Akut auf den aleutischen Inseln und dem benach karten Festlande und den- Thinglet. der die die Küsten strecken vom Mount Elias bis südlich nach Britisch Colum &ia bewohnt. Diese Gruppen sind ein 'ander verwandt. .Alle haben die Haut und Haarfarbe unserer Indianer, je doch die eingerückten Nasen und die breiten Gesichter deuten auf andere Stammesgenossenschaft hin. Viel leicht bilden diese Alaslane? ba$ ver bindende Glied zwischen Mongolen und Rothhäuten. Ibre untere^ Gliedma. tzen stub hehr schlecht «itMckel^dest«. |Mü* v» Wä .i-'r ^f' "'.^1 .'/•## .', S-*V •1' -v v ".' v*- V \V'* V 7, 1 fc•. kräftiger jedoch Acme und Brust. .Zu rück zuführen ist dies daraus, baß die Albaner ihren Lebensunterhalt dutch Uebrigens sind diejenigen elastischen Indianer, deren Ansiedelungen in der Nähe der alten russischen Handelssta tionen liegen, theilweise civilisirt, d. h. sie haben die meisten Laster der Weißen angenommen. In den weitab von den modernen Verkehrstraßen gelegenen Jn dianerdörsern kann man das Natur volk jedoch noch in dessen ursprüngli chem Zustanbe beobachten. Der alas tische Jnbianer verbrennt seine Tobten, ungleich.seinem amerikanischen Vetter von ber Prairie, welcher bekanntlich die Todten auf Pfähle bettet und sie den Raubvögeln preisgibt. Die Asche wird in Höhlungen der so viel beschriebenen Totem-Balken untergebracht, welche vor den Hütten der alaskischen Jnbia ner errichtet sinb. Diese Totembalken bilben die größte Eigenthümlichkeit die ser Naturkinder. Das „Totem" ist eine seltsame Schnitzarbeit, der man eine gewisse Kunstfertigkeit nicht ab sprechen kann. Die abenteuerlichsten Gestalten, Abbildungen von Bären, Adlern, Robben, Walfisch findet matt auf der Spitze des Totem-Steines, die Schnitzarbeit ist roh, jedoch für den Forscher von größtem Interesse. Am Steine finden sich massenhafte Ein schnitte und Bildwerke, von denen man sagt, daß sie eine Art von Runenschrift bilden, welche von den Familienmitglie dern gelesen wird. Das Totem ist auch einer Art von Stammbaum zu vergleichen, weil jede Generation neue Inschriften macht, deren Bilder von den nachkommenden Geschlechtern gelesen und verstanden werden. Eine Stam mesangehörigkeit, wie bei den Prairie und Gebirgsindianern der Ver. Staa ten kennt der Alaskaner nicht, bei ihm bildet die Familie die Einheit, nicht der Stamm, oder der Clan oder die Na tiort. Es fehlt demgemäß auch an den ewigen Fehden und menschenmordenden Kriegen. Verschieden von den amerikanischen Indianern ist bei den Alaskaner auch der Trieb zur Geselligkeit. Die Ein richtung des „Potlach" kennt die Roth haut der Ver. Staaten nicht. Ein „Potlach" ist ein Prunkgelage, eine Ga sterei im allergrößten Stil. Sobald ein junges Ehepaar sich sür's Leben einrichtet, beginnt es auch Blankets, schwere wollene Decken, einzusammeln. Diese Decken werden nicht von der Fa milie verbraucht, sondern für den „Pot lach" aufgespart. Matt darbt, man spart, mao versagt sich das Nöthigste, Russische Kathedrale in Sitka. um einen großartigen „Potlach" gebe» zu können. Die indianische „Gesell schaft" Alaskas gibt einem jungen Ehe paar fünf, ja zehn, selbst fünfzehnJahre Zeit zur Veranstaltung des „Potlach", aber wenn das Fest nach so langer Frist nicht erfolgt, so ist die betreffende Familie geächtet. Also ein „Potlach" muß veranstaltet werden, ebenso wie die deutsche, oder die deutschamerika nische Hausfrau von Zeit zu Zeit eine Kafseevisite veranstalten mutz. End lich ist die Zeit gekommen. Boten wer den in Canoes ausgeschickt, oft hundert Meilen weit, um Einladungen zu brin gen. Inzwischen hat die Hausfrau r!e sige Vorräthe von geräuchertem Lachs und Hering, Hirschbraten, Beeren und andern Leckerbissen angesammelt. Zu cker, Thee, Eingemachtes und so viel Whiskey als Geld und Credit bei den Handelsleuten verschaffen können, be finden sich im Besitz der festgebenden Familie. Endlich ist der große Tag gekommen und die Gasterei, an der oft mehr als dreihundert Personen theil nehmen sollen, beginnt. Daß es eine großartige Fresserei und Sauferei ist, die sich oft auf eine Periode von zwei Wochen erstreckt, brauchen wir wohl nicht besonders zu betonen. AmSchluß des Festes findet die Vertheilung der Blankets statt. Jeder Gast empfängt einen Blanket als Andenken. Die Gäste schneiden diese Blankets inStücke und machen von ähnlichen Stücken, rjeiche aus früher durchlebten „Pot lach#" uMitez sind, banden Biatt* N- 8k D. '., ,\ .?•' *, '», 'r v sm Gruppe von Alaskaner Fischfang bestreiten, also den größten Theil ihres Lebens in ihren Canoes verbringen. Auf der Robbenjagd fah ren sie mit diesen zerbrechlichen Fahr zeugen oft mehr als hundert Meilen weit in den Ocean hinaus und es ist deshalb durchaus möglich, daß sie ur sprünglich von Asien herübergekommen sind, über die aleutischen Inseln und durch die Behringsstraße. Namentlich bei den jungen Töchtern trifft man heute noch sehr häufig das mongolische Schlitzauge an, was auf nahe Ver wandtschaft mit der gewaltigen Rasse jenseits des großen Oceans schließen läßt. fei- von verschiedenen Streifen» Je mehr Streifen, je mehr mitgemachte „Poilachs", welche Einer nachweisen kann, beweist das Ansehen, welches der Betreffende in der alaska»nischen „Ge sellschaft" genießt. Es entspricht den Orden, welche man in monarchischen Ländern für Gesinnungstüchtigkeit ein sammelt, es entspricht aber auch der Renommirsucht gewisser amerikanischer, speciell deutschamerikanischer Protzen, welche durch gewisse äußerliche Zeichen vor seinen Mitbürgern den Nachweis zu erbringen versucht, daß er mehr ist, oder vielmehr, daß er mehr zu sein vorgibt, als die Anderen. Was ist ein heutjchamerihritschcr Vereins bruder mit seinen siebenunbzwanzig „Badges", Bänbern, Orbensiiteln und derartigen Auszeichnungen im Grunde genommen anders, als ein alaskanischer „Potlach-Blanket-Protz". So viel ich weiß, gibt es in Deutschamerika noch keinen „Potlach-Brüderbund". Ich will nicht zu solchen Unternehmungen anreizen, aber ich kann mir gar nicht verhehlen, daß e.in solcher Bund ebenso viel Berechtigung hätte, als mancheVer einigungen, welche schon bestehen. Doch kehren wir nach Onkel SamS Eskimos ztmii. Pfähle Iii 8Ua3fa. Sitka ist die Hauptstadt Alaskas, sagen wir das Washington des Landes, der Sitz der Regierung. Die Haupt handelsstadt ist es nicht. Diese heißt Juneau und liegt wohl 150 Meilen nördlich von Sitka auf dem Festlande. Juneau ist das alaskanische Chicago, ist ein beträchtlicher Handelsplatz und Sitz der Großkaufleute und der Jndu striellen. Von hier und von dem Chil cat werden die Unmassen von Fischen verschickt, welche wir in den Ver. Staa ten als „Canned Salmon" verspeisen. Juneau hat etwas über 5000 Einwoh ner. Es ist von Gletschern umringt. Dorthin werden auch die Erträgnisse der gewaltigen Treabwell Minen ge schasst, bann verarbeitet unb verschifft. Der Bewohner von Juneau hat für bie Bewohner von Sitka ungefähr biesel ben Gefühle, wie ber Bürger von Min rteapolts für bett St. Panier, und um gekehrt. Aber sowohl Juneau als Sitka haben eine große Zukunft. Der Fischreichthum in den alaskischen Flüs sen ist um so riesiger, daß er wohl nie mals durch Räuberwirthschast erschöpft werden kann, denn ungleich den Büf feln auf der amerikanischen Prairie wird den Milliarden von Lachsen durch die immer weiter vordringende Cultur die Nahrung nicht beschnitten. DaZ Hinterland dieser Riesenströme ist durch feinen Raubbau zu rutnirett und der Fisch kann in fernem Elemente nicht so leicht behindert werden, wie sein vier füßiger und gehörnter College auf der grünen Prairie. Alaska hat eine große Zukunft. Der Bergbau ist sehr viel versprechend. Kohlen und edle Me talle. finden sich hier in großer Ausgie big feit und auf lange Zeit hinaus las fett sich hier der Natur ungezählte Schätze abgewinnen. Sitka, die Haupt- respective Resi dcnzstadt, (weil das Bundesgericht hier seinenSitz hat) ist jetzt lange nicht mehr das, was es unter russischer Herrschaft war. „Noch eine Säule zeigt von ver schwundener Pracht." Diese Säule ist die russische Stirpe, deren weit in die See hinaus leuchtender birnenförmiger Thurm dem Schiffer als Wahrzeichen dient. Zur Zeit der russischen Occu pation, also vor ungefähr 25 Jahren, zählte Sitka 5000 Einwohner, aber sie sind jetzt arg zusammengeschmolzen. Der Vertrag zwischen Rußland und den Ver. Staaten gestattete den russi schen Unterthanen nach der Heimath zu rückzukehren und bei weitem die meisten waren blind genug, das zu thun. Jetzt zählt Sitka schwerlich mehr als 2000 Seelen, darunter nur wenige Russen, jedoch ziemlich viel Mischlinge von Ruf» sen und Indianern. Die Priester und Mönche der russischen Kirche in Sitka sind durch den Vertrag zwischen den beiden Ländern Unterthanen des Zaren geblieben, die Kirchenämter werden nach wie vor von der sog. heiligen rus sischen Synode besetzt, und die im In nerert wunderbar prächtige russische Kathedrale ist heute noch als eine Art von Oase des heiligen russischen Reichs zu betrachten. Um die Kathedrale her um hat sich jedoch 'er Dankee es bc quem gemacht. Allerdings nur der abenteuernde Spekulant, denn in den Ver. Staaten ist. das Vorurtheil gegen die „Eiskeller" noch so groß, daß eine legitime Auswanderung nach diesem durchaus nicht abschreckenden Lande nur in seltenen Fällen stattfindet. Und doch ist Alaska schön. Wer weiß, daß in Seattle und in Tacoma, also im nördlichsten Gebiete der eigentlichen Der. Staaten schon im Februar die Veilchen blühen, der kann sich gar nicht vorstellen, daß das ebenfalls vom war men Strom und vom Oceanklima pro fitlrenbe Sitka ein Eiskeller sein kânn. Aus Schilderungen landkundiger Leute triage ich, dâtz das lltima vsa SÄ- •'••'t-1s 1 y 4 4 vk". JL*~1-^yX- i if a vV /, C/\ -y 'ik y-/ 5/- 1 -7' 4 M'? \'v-'%»- ö i, yjtej* v|k —.U. i jjV XL-ti jf-—. A I« Pfählst. Uebrigens ist Alaska durchaus nicht so weltentlegen, als die meisten Ameri kaner glauben. Von San Francisco ist Sitka bequem in 5 Tagen, von Ta coma und Seattle in 3 1-2 Tagen per Dampfer zu erreichen und zwar ist diese Fahrt eine der schönsten, welche man sich vorstellen kaitm Man führt fast bestänbig burch Canäle und Fjords, welche den Oceanstürmen nicht zu gänglich sind. Vorüber an grün be waldeten, bergigen Inseln, von denen manche nur so groß sind, wie die klei neren im St. Lorenz-Strom bei den Tausend Islands, andere wieder von mächtiger Ausdehnung, gefrönt von hohen Bergen und ehe man es sich ver sieht ist man. in ber großartigsten Gletscherregion angelangt, die es in ber Welt überhaupt gibt. Sechs Tage Fahrt von San Francisco und man kann vom Muir-Gletscher einen Blick in die geheimste Werkstatt der Natur thun. Man kann einen Eisberg bei dessen Geburt überwachen, man kann das Auge weiden an unermessenen Eis barrikaden, den Blick schweifen^ lassen über Felder von Schnee und Eis, mit denen verglichen die berühmtesten Glet scher des Berner Oberlandes zu Vah ren Pigmäen herabsinken. k*, 'V*"/V yi I). &fttbeiattficht dies Gl«t schers. Erst in den letzten Jahren ist Süd ost-Alaska ein Ziel der Touristen ge worden und die Dampfer-Gesellschaf ten haben sich deren Bedürfnissen anbe quemt. Möge ber Weltenwanderer im mer mehr feine Schritte lenken nach den einladenden Regionen von Onkel Sam's Eiskeller. W. K. LiebeSliedcr eines Spitzbube». Daß Du mich zurückgewiesen Und verhöhnt noch obendrein» O, das könnte mich erboßen. Doch ich will es Dir verzechn. Aber ich sag's unverhohlen, Daß aus Deines Vaters Schrein Ich die Mitgift nicht gestohlen. Das kann ich mir nie verzechn. Endlich, nach so vielen Leiden, Endlich hat sie mich erhört, Und bald, wenn die Lämmer weidet^ Wenn der Lenz die Kälte wehrt, In der schönen Frühlingszeit Stehl' ich ihr das Hochzeitskleid! Mtober-Trinkregaß. Oktober, draußen wird es rauh, Und Stürme wehen oft wilde. Da sieht der Zecher fein und schlau Wohl auf die Wirthshausschilde. Denn jetzt schmeckt erst das schöne Bier, Das ÜJ?üncheit würdig hell schafft, Jetzt trinke „Münchner", rath' ich Dir, Ast fröhlicher Gesellschaft. Die zerbrochene Hebe» Das kleine Fritzchen hört, wie seine Mutter das Diestmädchen ausschilt. Mutter: „Aber, Chrischtene, befcht doch etwas Arg's mit Ihne jetzt habet Sia mir dia schö', schö' Figur ver brocha. Sie sind doch a recht u'g' schickt's Ding. Nei'! so u'achtsom, wici Sia, gibt's net leicht a Mädle. Dia schö', schö' Figur! Dia kommt noh von meine Eltern. Wisset Se au, wer und was dees ischt, wo Se jetzt de Kopf und en Arm weg g'schlaga habet. Descht d' Hebe d' Götte der Iuge'd^ und d' Kellnere von de Göt ier, wia allemal met' Vater g'sagt hat. Wenn i no' wüßt', wo Sia bermit hi' schicka sollt', der da Helsa könnt!" Kleines Fritzchen: „Weißtscht tvaS! Mamafe, schick' d' Chrifchiene zuam Docter Druckerle, da hoba am Eck bei dem steht: „Hebe arzt!" an [einer ®iocs' der laimtäo' Helsa!*, Ihre Bedingung. Herr: „Wird mich das Mädchen auch lieben, welches Sie mir empfehlen?" Hei ratsvermittler: „Nein! Mit 100,000 Dollars Mitgift hat sie sich die Be quemlichkeit des Nichtliebens ausbedun gen!" u i e s E s e Trödler: „Haff was gekaaft?" —Zweiter Tröd ler: „Lumpen!" Erster Trödler: „Von wem?" Zweiter Trödler: „Von Lumpen!" Erster Trödler: „Und der 93reis?" Zweiter Trödler: „Dadermil hab' ich m'r erst recht las sen lumpett!" Ein nett*'r itb. Richter: „Sie haben also genau gese hen, daß der Angeklagte Ihrem Freund eins herunter gehauen Hai?" Zeuge: „G'wiß, ich bab' noch 'denkt, den schab'S nichts!" ... u u o s i Schauspielerin (zu threm schreienden Baby): „Bist Du gleich still oder ich I btft jRtüitar Sis V" i £:i v v -92 -*»:v ".. 'A -t^ '. '', .' (MllkXlUimiHMW est-AL3!a mindester^ so ip, als das von Nord-Minnesota. 4 Die gi'cfjc linnsi. Jüngst, in einer Kaffeegesellschaft, wurde wieder einmal über das nicyt mehr ungewöhnliche T.hema, „die Theuerung" verhandelt. War es auch weder sehr geistvoll, noch neu, so war es boch wenigstens „harmlos," was hier gesagt wurfee auch herrschte eine seltene Uebereinstimmung ber Meinun gen, bie bahin lautete: „Es ist jetzt ganz unmöglich, auszukommen!" Auch bie liebenswürbige Gastgeberin stimmte bei fügte bann aber lächelnd hinzu: „nur meine liebe ^menbfjetm» bin Bertha versteht bie große Kunst, immer auszukommen, und hat sie auch jetzt nicht verlernt." Tobten stille! Endlich meinte ein« der Damen: "Um dies Wunder zu vollbringen, muß man eben über sehr viel zu verfügen haben, und dann ist die Kunst auszukommen, doch ebm nicht so sehr groß." Schelmisch lächelnd fahr mich da meine Freundin an und sagte: „Das ist ja eben die Kunst, daß sie nur we nig hat, und doch immer auskommt." „O, da sind wir doch wirklich neu gierig! Da könnte man ja viel lernen! Ich möchte Sie wirklich um Belehrung bitten, man kann sie jetzt ganz gut ge brauchen!" So schwirrte es in sanften und ge reizten Tönen durch einander. Peinlich berührt, aber von dem Wunsche erfüllt, vielleicht doch etwas Nützliches sagen zu können, begann ich: „Ich darf es allerdings in Wahrheit sagen, daß ich nie viel besessen habe, noch je besitzen werde aber daß ich im mer in den verschiedensten Lebenslagen unb in den verschiedensten Haushal tungen vollkommen gut ausgekommen bin, nie auch nur ber atterklemsten Zs lage bedurfte, selbstredend nie Schul* den hatte, noch haben werde. Ich habe von früher Jugend an ge lernt, mit wenigem zu rechnen und auszukommen die sorgliche Einthei lung ist mir niemals schwer geworden, sondern lieb und angenehm und lachen Sie mich nicht aus, meine Da men ich finde sie sogar poetischer, als das Nehmen aus dem Vollen. Als Kind lernte ich mit den Büchern, dem Schreibmaterial sorglich und spar sam umzugehen, die Spielsachen so zu schonen, daß sie noch gut erhalten wei tergeschenkt werden konnten». Für meine Puppen nähte, strickte und wusch ich, damit sie sauber aussahen. Dann lernte ich, noch sehr jung, an meinen eigenen Sachen, jeden, auch den aller kletnsten Schaden ausbessern, Flecke meiden, oder doch sie sofort zu entfer nen. So brauchte ich weit, weit wem ger Sachen als meine Freundinnen, und foist es noch heute. Später wur den dann die weißen Ballkleider selbst geschneidert, gewaschen und in den Morgenstunden beim Ofenfeuer geplät tet. Ich wollte bannt nur sagen, daß ich bas Sparen von ber Picke an gelernt habe, und im elterlichen, später in fremden, reckt verschiedenen Haus Haltungen geübt habe. In letzteren gilt es ja ganz besonders, mit Sorg falt, Ordnung und weiser Sparsam keit die anvertrauten Schätze zu ver walten, und brat) damit hauszuhalten. Dank meinen theuren Eltern, ist mir dies bisher gut gelungen, so gut, daß ich meinem Grundsatz treu bleiben kennte: nie ganz auszuwirthschaften, sondern immer und überall einen, wenn auch nur kleinen, Vorrath zu behalten, sei es an Lebensmitteln oder an Geld. Meine verschiedenen Kassen dürfen nie, buchstäblich nie, ganz leer sein, überall muß ein eiserner Bestand bleiben um biefes zu erreichen, bedarf es nur ber richtigen Eintheilung am Anfang und großer Festigkeit in der Durchfüh rung. Später wird es immer leich ter, denn „es mehrt sich die Habe". Und wenn ich immer bei Kasse bin, kann ich alle Einkäufe machen, sobald ich ge rade billig und gut kaufen kann.^ Auch gewinnen verschiedene Gegenstände durch längeres Austrocknen, z. B. Mehl, Stärke, Seife diese kaufe ich immer auf ein Vierteljahr. Zur Regel habe ich es mir ferner gemacht, mich an kein Geschäft zu binden, nur immer die allerbeste Waare zu kaufen, sowohl für die Speisekammer, wie für den Wäsche schrank. Für meine eigenen Kleider wähle ich selbstredend einfache, dunkle, aber sehr gute Stoffe, lasse sie im Hause nach meinem soliden Geschmack, aber modern arbeiten dann kann ich sie lange tra gen, ohne aufzufallen. So also bin ich immer in der glücklichen Lage, nicht nur so viel zu haben, wie ich selbst brauche, sondern mir sogar die schönste und reinste Freude zu bereiten, nämlich geben, helfen, erfreuen zu können, frei lich in kleinem und bescheidenem Maß stabe ober es ist dies doch immer eine rechte Wonne, und die Poesie in der Prosa des Lebens. Doch nun, meine Damen, bitte ich um Nachsicht, wenn Sie mein uninteressanter Vortrag er müdet hat." „O nein," sprach nun eine zierliche, junge Frau, deren freund liche, ungeteilte Aufmerksamkeit mich zu immer weiteren Auseinandersetzun gen verleitet hatte, „Sie haben uns gar nicht ermüdet, wir müssen Ihnen herz lich dankbar sein ich wenigstens bin eS, habe viel gelernt, will gleich versuchen nach Ihrem erprobten Rezept zu wirth schaften und wenn es mir gelingt, sol len Sie sich mit mir der Resultate er freuen." „Es würde mich sehr beglücken, wenn die Mittheilung! einfachster Thatsachen meinen Mitschwestern' nützlich werden tonnte. Sind doch die Zeiten so ernst und wenn wir selbst nicht auskommen mit dem, was wir haben, Vas bleibt denn für unsere Armen?" 'L Individuelle Ansicht. Lehrerin: „Was verstehst Du unter einem Mann in den besten Jahren?" Schülerin: „Stets einen ledigen!" 1 \. Iii.' »im. ..«1,1,1», I Ii. ^l. 1 7 «M »-1 1/ ?s finicr uns Jrauen. jpt# Zeitv»griffe Der Mensch wächst mit feinen Zwe cken unb so auch bie Frau, vielmehr.... bereit Befähigung unb Geschicklichkeit mit ihrer neuen Stellung. So lange das Weib nur einen beschränkten W:r kungskreis innerhalb der eng begrenz ten Räume ihres Hauses hatte, durste sie es sich eher gestatten, auch in vielen Dingen ihre eigenthümlich beschränk« ten Anschauungen und Begrifft noch :. k^izubehalten. In einem Dasein, wo die Zeit keinen besonderen Werth, die in derselben vollbrachte Arbeit kaum irgend einen Kaufpreis hatte, da durf- -,1 ten sich die viellieben Burgfrauen und edlen Fräuleins schon den Luxus ge statten, auch ihre Zeitbegriffe ganz nach eigenem Behagen zu fomuliren, ,i hoch vorn Söller herab die Stunden gleich wenigen Augenblicken dahinzie hen zu sehen, und Momente in unge ahnter Weise auszudehnen. (Heute aber, wo das Weib herantritt in den vollen Wettbewerb mit dem Manne, wo sie dieselbe Anerkennung für ihre' Arbeit, eine ähnliche Entlohnung für die verwendete Zeit beansprucht, wer den sich auch ihre Begriffe von Zeit de nen des Mannes über denselben fostba- ren Gegenstand anschließen, und beide in gleicher Genauigkeit mit der Zeit umgehen, derselben strengen Pünkt Iichkeit sich befleißigen. Wenn also bisher all' jene FrctUttV bie gleich dem Manne im Berufsleben stehen, ebenso wie die Angehörigen des starken Geschlechtes den Werth aller Zahlen, sowohl derer, welche sich auf Geld und Gut beziehen, wie jener, bie auf dem Zifferblatt der Uhr verzeich net stehen, vernünftig zu berechnen ge lernt haben, so erscheint es dringend geboten, daß auch die anderen Weib lein nicht in ihren unmodernen An schauungen von der guten alten Zeit verharren. Der schlechte Ruf geht immer weiter wie der gute, «und so mögen die Frauen im Berufsleben noch so pünktlich fein, wenn die Damen im. gesellschaftlichen Verkehr, im täglichen Handel und Wandel ihren tapferen. Pionieren nicht nachstreben, so wird es nach wie vor heißen, alle Frauen hätten nur sehr unvollkommene^ Be griffe von der Zeit, und deren wirkli che? Dauer. „Ach, bitte, warte nur einige Au genblicke, ich habe im Laden hier nech etwas zu besorgen," flötet das Frau chen ihrem liebenswürdigen Gatten zu, der sich anschickt, sie auf einen Spa ziergang zu begleiten. Der Mann pa- trouillirt langsam und gemessen vor Fenster und Thüren des „Stores" auf und ab, nur langsam zeigen sich auch einige kleine Fältchen auf der Stirne, langsam zieht er wieder und wieder den Zeitmesser aus der Tasche, zählt. .. langsam, wie Minute zu Minute ver rinnt, und als die Ersehnte aufgeregt und rasch athmend sich endlich der ..) Zauberkraft all' der aufgestapelten Herrlichkeiten glücklich entrissen hat, und vor dem Wertenden erscheint, ge tragen von der Ueberzeugung, ihre Sache ebensogut als rasch erledigt zu haben, erfährt sie zu ihrem Erstaunen, daß die vermeintlichen wenigen nur vierzig Minuten gedauert haben. Etwas nach zehn Uhr Morgens wird die Klingel eiligst gezogen, die Frau Nachbarin erscheint und erholt* sich Auskunft über irgend eine drin gende wirthschaftliche Angelegenheit: „Entschuldigen Sie, wenn ich Sie störe, aber ich komme nur auf einen „Sprung", bin seht beschäftigt, habe jf absolut keine Zeit!" Und dann gibt ein Wort das andere, es wird vorn. KoÄen und Backen, von den Dienst mädchen, den Kindern, von dem lieben Mann und seinen Eigenheiten im Essen und Trinken und Schlafen, von v der zerrissenen Wäsche und schließlich noch rasch vor der Trennung ein ganz klein wenig von dem lieben Nächsten, gesprochen, dann die Toilettenfrage nur so nebenbei berührt, die neuesten ,fv Einkäufe gezeigt, bis ganz urplötzliche." aus der Ferne her ein schrilles-Pfeifen die bewundernden Damen aus ihren v' neuesten Kleiberphantasien unsanft aufschreckt. „Es ist doch nicht etwa y schon Mittag, min. das ist ganz un möglich, es kam mir wirklich von wie 7 wenige Minuten!" Und wenn die Damen mehr solcher etwas ausgedehn ter „Sprünge" machen, dann wundern, sie sich, wenn die Herren sie ob ihres' „sprunghaften" schwatzhaften Wesens manchmal zur Zielscheibe ihttS Spot- tes machen. „Wir sind heute Abend ^um Essen, gebeten zu H...., wie lange brauchst Du zu Deiner Toilette?" fragt der Bruder fein Schwesterlein. „In zwan zig Muuiten bin ich fir und fertig!'" 4 lautet die bestimmte Antwort. Nacht: ungefähr der doppelten Zeit pocht es. 7 bescheiden an der Thür des jungfräu lichen Kämmerleins. „Schon da! Ja,. '•.% ja, ich bin gleich fertig, habe nur nod meine Söckchen zu vollenden, den Hut' aufzusetzen, den Schleier zu befestigen,, 's/" das Taschentuch zu parfumireit, die Handschuhe anzuziehen, den Umhang: anzuthun, die Blumen mitzunehmen,, ach, sei doch nicht so ungeduldig, das. dauert Alles nur wenige Sekunben!"' Und das Stünbchen ist verronnen, the .f das Mamsellchen vor ihrem lächelnden '.M. Spiegelbild auch nur eine Idee davon*' 'y hat, daß zwischen zwanzig und sechzig Minuten doch ein ganz kleiner Unters schl-d ist. Jjjj Der wartende Gatte, vielleicht auch'"'"'* die gestörte nachbarliche Freundin und» das kritisirende Brüderlein aber, sie Alle gehen hin und berichten anderen. Gatten, Nachbarinnen, Brüdern, viel leicht auch Vettern und Freunden, daß. es selbst noch in unserem vorgeschritte nen Ende des Jahrhunderts yr ara ist um die Zeitbegriffe der bestellt Frauen. vjtMÄ' â«.' teS v'irAi- st 'A' •4 'S- ZlA- \n\n A a s k a a n u n e u I .« !,'- 'r S-- .-••• ', i .A I f. ß! z, -IV. .....,-.• -...." .- J. -, ', f,. {t '. -•1 .!".:v '.- .i •'. f'. '.J V i 't -.!.»' "s .. ', .».'! '. i. .!'.. z' .Y.V'." -, .. Y '.,. 1 .. .- 1 •-!. .. I n i a n e o u n o