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ft Vf1'} ,5-\ A {?. P" 1. .#.... *w?r«nt'^7 1 "-si*. i! 'nil ."vjTSr/ 1 /i S ," »S, V ,-'t #*$**$«y^'f,'A* W. ^^.G- Das Verlorene MMez. Somen von Anto« v. Perfak» (11. Fortsetzung.) Der Wahnwitz leuchtete aus diesen Augen. Franz durchschaute die ganze Krankheit dieses Mannes, so fremd ihm sein Beruf auch war. Ich begreife wohl -alle diese Schwierigkeiten,aber ich meine Mr, Sie messen der Arbeit in Ihrer -Kunst eine Schuld bei, deren Grund -anderswo liegt. In der Unzulänglich feit alles Menschlichen, in dem vergebli chen Unterfangen, die irdische Schranke der Kunst ins Unendliche zu verschie Hen. (Stade die Arbeit, das Handwerk, das Sie so verachten, denke ich mir lls gesunden Nährboden für den Kunst Jet, auf den er immer wieder zurückkeh ren soll von feinem kühnen Fluge in 1as Unendliche, das einmal keine Hei math ist für uns Menschenkinder, in dem der Wahnsinn lauert auf den, der ihn ganz verloren. Die Phantasie »Mein ist ein leerer Begriff, die That muß folgen, und mit der That folgt auch der Kampf, die Arbeit. Die Phantasie muß sich der jeweiligen Kraft zur That, zur Arbeit anpassen, wenn sich etwas Rechtes gestalten soll im Leben, wie in der Kunst alles :#etch.... Anpassen! Makowsky lachte laut Äuf als ob man das könnte! Aber was red ich denn! Du sprichst von der Grube Schwarzacker, von dem beabsich tigten Durchschlag, ich von meinem Bilde, da werden wir uns wohl nie ei migen, lassen wir es! Ich werde das ver dämmte Ding da schon zwingen, keinen Schritt weiche ich eher. Ihr sollt ein* mal was erleben! Das soll ein Durch schlag werden, lieber Herr Vetter, der «och etwas mehr von sich reden machen wird als der deine! Makowsky stellte jetzt erst Franz sei iten ©ästen vor. Der Mokka wurde ser dirt. Die Unterhaltung wurde ruhiger geführt, die Anwesenheit des Fremden legte sichtlichen Zwang auf. Kitty kam nicht zu Ende mit Fragen Franz, alle Energie wurde in ihr lebendig, die alte Liebe erwachte zum Vater, zur Heimath. Die Wurzeln, welche sie damit verbanden, waren nicht abgerissen, nur schmerzlich verzerrt. Besonders interessirte sie sich für Ära Kellas Umwandlung. Sie war also das geworden, was sie ihr zugedacht, •eine tüchtige Gutsherrin. —Die Kunst reiterin? Wie war das nur möglich? Warum gelang es ihr nicht, was dieser gelungen, die Anpassung an völlig fremde Verhältnisse? Die Liebe allein tonnte doch daran nicht schuld sein. Darin wenigstens war sie doch Ara bella überlegen. Sollte die Kluft zwi fchen ihr und dem Maler eine größere, schwerer auszufüllende sein, als zwi fchen einem Baron Prechting und einer Reiterin! Arabella machte schon da mals im Gasthof diese Andeutung. Sie war damals empört darüber. Aber es bestand ja gar keine Kluft Zwischen ihr und Paul. Sie stimmte ja vollkommen iiberein mit ihm, eben lauschte sie begei stert seinen Worten über die Kunst. Wie nüchtern, verständig klang die Er widerung Prechtings, jedes hohen Schwunges bar, grade wie damals in Schwarzacker die Antwort auf ihre lei henschaftliche Hingabe und doch fühlte sie die unerbittliche Wahrheit heraus, gegen die alles Sträuben, alle schönen Worte nichts halfen. Daß Wahnsinn lauert in den Regionen, in welchen ihr Gatte wandelt, das Land der Phantasie, das Paradies, nach dem «r sich sehnt, kann nie eine Heimath werden. Die Dämmerung schlich in alle Win ?el. Sie blickte jetzt mit Grauen mf das Bild. Die wette Ebene zer floß in das Unendliche, in ein Farben chaos, die zwei Figuren im Vorder grunde wuchsen zu riesigen, gespenstigen Schatten. Die Gäste entfernt^ sich, nachdem ftc dem Bilde noch einmal wie emem bereits vollendeten Meisterwerke ihre Bewunderung gezollt, riesige Preise be stimmt, einen phänomenalen Erfolg ge weissagt. Franz wollte heute noch den glückli :||n Ausgang seiner Sendung melden. Dieselbe wurde allerdings noch im letz ten Augenblicke durch die Erklärung Pauls abgeschwächt, nicht eher nach Aals kommen zu können, bis sein ver lorenes Paradies wenigstens dem Ent Wurf nach feststände, jede Ablenkung und seelische Erregung sei in diesem «Stadium für ihn gradezu das Verder ben des Ganzen. Uebrigens liege sei ner Frau nichts im Wege, früher nach Aals zu gehen, am Ende handle es sich doch mehr um sie als um ihn, und der «Graf könne feinen Anblick gewiß leichter verschmerzen. Kitty empfand das bitterste Weh tr A diesen Vorschlag, er ließ ihr keinen eifel mehr über ihre Stellung zu Paul. Er bedurfte ihrer nicht einmal in dieser wichtigen Zeit, ja, sie war ihm wohl nur eine Last, ein Hinderniß, und die Gelegenheit, sie zu entfernen, kam ihm ganz gelegen. Jetzt galt es ihr Höchstes! Entweder in Wirklichkeit das jammervolle Weib dort auf dem Bilde oder fem guter Genius. Sie wies den Vorschlag mit einer leidenschaftli chen Entrüstung zurück, daß Franz nichts zu entgegnen wagte in der Be ^prgniß, alles zu verderben. Makowsky hoffte in vierzehn Tagen Bereit zu sein, solange war ja das Fest hinauszuschieben, wenn auch in Franz Ter Unmutl) garte, ein so wlgUges Er eigniß dem Eigensinn dieses Mannes unterworfen zu sehen, ein Umstand,^der ihm wenig Hoffnung gab für die Zu kunft Kittys. Gs lag für ihn, den praktischen Arbeitsmenfchen, in diesem Umstand einerseits eine großartige Ueberhebung, anderseits eine völlige Berken nuiAder Werthe. •Ttntr-frfrsii im i i, mi MS -f» Makowsky war fest entschlossen,Vals nur im Vorgefühle feines sichern Sie ges zu betreten. Die Unterredung mit Franz hinterließ eine lebhafte Beunru higung in ihm, er konnte sich dem Wah ren nicht verschließen, das in seinen Worten lag, und es verdroß ihn, daß der Laie, dessen Urtheil er' für nichts achtete, seine Schwäche durchschaute, eine überschäumende Phantasie, der die Kraft der Verwirklichung gebrach. Er mußte ihn widerlegen, ihn und alle, die so von ihm denken, denn aus sich heraus hatte der Junker das nicht geschöpft, et hat es irgendwo aufgeschnappt. In der ganzen Stadt urtheilt man wohl so über ihn? Da kam ja das Bild grade recht, um diesen Pöbel zu widerlegen. Es ergriff ihn ein drängendes Fieber, er konnte das Bild nicht verlassen, ob wohl die Dunkelheit schon angebrochen war. Kitty mußte Licht machen, dann stieg er auf dieStaffelei und legte große Flächen an. Kitty wagte kein störendes Wort. Sie blickte, in demselben Winkel ge kauert, in welchem sie bei ihrem ersten Atelierbesuch so glücklich geträumt von seligen abendlichen Stunden mit ihm, auf den Schatten ihres Gatten, der in grotesken, haftigen Bewegungen über die riesige Leinwand huschte wie ein Nachigespenst. Neunte? Capitel. Drei Wochen waren verflossen feit dem Besuche Prechtings, drei Wochen faß Kitty in dem Winkel und blickte auf die gewaltige Leinwand, die unter Makowskys unermüdlichem Pinfei den verschiedenartigsten Anblick bot. Eine giftige Farbenluft erfüllte den Raum, welche die riesigen, feuchten Flächen ausströmten. Ihre Augen schmerzten von dem ständigen scharfen Sehen, ihr Kopf von dem ständigen ängstlichen Be mühen, die Farbenräthsel zu lösen, welche Makowsky täglich neu erfand. Goldene Flüsse mit bunten Fabelwesen darauf, die sich durch violette, mit grell farbigen Punkten besäte Massen schlan geln, durch die Weiden des Paradieses. Abenteuerliche Lichtspiele eines epheme ren Gestirns, in den Lüften glitzernde Strahlenbomben. Aber trotzdem war sie glücklich wie noch nie. Er verlangte jetzt selbst ihre ständige Gegenwart, be fragte sie um die Wirkung, um Ansicht und Rath, ja, er stellte ihr listige Fal len, um ihre Ehrlichkeit zu erproben. Er frohlockte, wenn sie feine Intention errieth, er verzweifelte, wenn sie fehl griff. Und sie lernte mit der unend lichen Kraft der Liebe, die jetzt erst vollends herangereift war, wo ihr Traum sich erfüllte feine Farben spräche zu verstehen, vom leisen Stam meln bis zum brausenden Hymnus. Ja, sie war zuletzt selbst entzückt davon, fing an,sie für das einzigWahre zu Hal ten, und freute sich im Innern über die Kurzsichtigkeit der (Sollegen, die oft rathlos in sichtlicher Verlegenheit vor dem Bilde standen, wie damals Franz. Nur eines sorgte sie: er überarbeite sich. Verderbliches Fieber wüthete in seinem Körper daß es auch sie be reits ergriffen, auch ihre Wangen be reits gebleicht, daran dachte sie ja nicht. Die Stunden der Verzagniß, völli ger Entmuthigung mehrten sich, dann floh er förmlich von einer innern Angst getrieben zu ihr, wie um an einer fri schen Quelle seine versengten Lippen zu kühlen. Franz drängte, er durfte ja dem al ten Grafen den wahren Sachverhalt nicht mittheilen. Der Vollendung eines Bildes halber behielt ihm dieser Mensch fem Kind vor! Das hätte er nim mer verziehen, ihm nicht und Kitty nicht. Franz mußte alle erdenklichen Ausflüchte und Listen ersinnen, dasFest zu verzögern, aber in der Länge ging es nicht mehr. Kitty wagte es nicht, Paul davon Mittheilung zu machen. Sie sah jetzt selbst ein, daß eine Störung bei diesem Schaffen quallvoll fein müßte, so heil sam für ihn auch eine Erholungszeit in Vals gewesen wäre. Am Schlüsse der dritten Woche jedoch stand die Sache anders. Paul war ausgezehrt von her Arbeit, seine Unsicherheit nahm bedenklich zu, er vernichtete oft in einer Minute die Arbeit von Tagen. Nichts befriedigte ihn mehr, alles erschien ihm matt und farblos. Die Tiefe der weiten Ebenen wollte ihm nicht mehr gelingen, das Un begrenzte, in der Ferne Zerfließende dieser Baron Prechting sollte also recht behalten! Seine Kraft der Darstel lung stand in keinem Verhältniß zu sei ner Phantasie. Dann war er ein armseliger Träumer. Was kümmerten sie sich darum, daß er titanenhaft rang mit dem alten Fluche der neidischen Götter! Eines Abends Kitty hatte sich den Nachmittag über an heftigem Kopf schmerz leidend zum ersten Mal auf Ihr Zimmer zurlMgezogen holte ei sie mit triumphirender Miene. Sie er schrak über sein Aussehen, er glich ei nem Irren. Wortlos führte er sie vor das Bild. Im ersten Augenblick fuhr sie entfetzt zurück. Sie kannte es kaum me£z, Ein wilder Brand loderte am Horizont des Paradieses, jede Contour verzehrend. Seine Reflexe waren über das ganze Bild zerstreut, auf dem Saume der Wälder, in den S?en und Flüssen, auf den Figuren der beiden Vertriebenen. Er hatte die ganze Luft ergriffen und schlug aus dem Bilde förmlich ihm selbst glühend heiß in das Angesicht. Makowsky deutete ihr entsetztesStau nen falsch. Nun, waS sagst du jetzt? Ut das Handwerk jetzt auch noch Herr or'* 7 .5 ITK 1 ..- ?7'-'-* •. if Wtl nitty iteß :yn leicyien Herzens zie hen. Die Freude, die sie eben noch em pfunden über ihre bevorstehende Rück kehr nach Vals, zum Vater, war einem andern Gefühl gewichen. Es gibt keine Brücke von dieser in jene Welt, die An schauungen sind zu verschieden,jede Ver bindung konnte nur eine äußerliche sein. Vor allem gehörte sie an die Seite ihres Gatten. Tffill Tiliiifjiswii l)i chMMWWM 'LMWUV«iW«WWWWSMiMAW über mid)? Das unterfangen im mer noch vergeblich, die Schranken der Kunst in das Unendliche zu verschie ben? Der volle Sieg leuchtete aus feinem bleichen Angesicht und noch et was der Wahnsinn, von dem Franz sprach. Ein Gedanke erfüllte sie blitzartig: er muß fort nach Vals! Großartig! Gewaltig! sagte sie bann und die Thrä nen höchster Begeisterung, wie er glaub te, liefen über ihre Wangen. Makowsky lachte verschmitzt. Kommst du denn nicht daraus? Es ist jâ nur eine Kriegslist. Ich habe sie einfach ver brannt, die verhaßten Schranken, die ich nicht heben kann! Jetzt sollen sie nur suchen darnach die Tröpfe! O, das ist ja nur die Idee, das soll noch ganz anders kommen! Jetzt weiß ich einmal, was ich will! Kitty ergriff ein Schwindel, das ganze Farbenmeer vor ihr wogte durch einander. Sie eilte davon und telegra phirte Franz: „Erwarte dich sicher mit Frühzug." Als sie morgens nach einer unruhi gen Nacht erwachte, war Pauls Lager schon leer sie wußte, wo er war im Atelier. Sie kleidete sich rasch an. Wenn er die Arbeit von neuem be gann, war alles verloren! Als sie die Stege hinabeilte, kam ihr Franz ent gegen. Er erschrak über ihr verstörtes Aussehen. Was ist geschehen, Kitty? Der Ton, in dem er fragte, die Erwartung in feinem Antlitz erzeugten eine grauen hafte Vorstellung in ihr. Noch nicht, sagte sie in einem herz zerreißenden Tone, aber et muß heute noch mit uns nach Vals sofort! Du mußt ihn als einen Kranken be trachten. Wundere dich über nichts, widersprich nicht. Nur eine Lüge kann ihn retten! Als sie das Atelier betraten, saß Makowsky auf einet Sprosse feiner Lei ter zusammengekauert wie ein Äff:, halb angekleidet, ungekämmt, und starrte auf das Bild. Er warf Franz einen gehässigen Blick zu und blieb tu hig sitzen. Ah, der Herr Vett-t will wohl nachsehen, wie es mit der Anpas sung steht? begann er. Du kannst dich freuen schlecht sehr schlecht! Da sieh dir mal den Unsinn an, mein Pa radies! Kitty gab es einen Stich in das Herz. Und gestern warst du so be friedigt, wagte sie schüchtern zu sa gen. Da brauste er schon auf: Gestern! Gestern war ich eben überarbeitet, da hat man kein Urtheil mehr! Aber wenn man wieder bei Vernunft ist, etwas ausgeruht, dann ist es zum Ausspucken, der reinste Bilderbogen! Du hast eine schlechte Nacht gehabt, bedenke das wohl. Du bist nicht ausge ruht. Du brauchst vor allem der Er holung. O, ich verstehe Sie! Sie wollen mich weg haben, nach Vals. Natürlich, das Fest muß ja gefeiert werden, das ist ja viel wichtiger als alle Bilder der Welt, ein paar tausend Centner Steinkohlen mehr das Jahr! Außerdem kann man den Großmüthigen spielen! Wer ist Makowsky? Ein Schmierer, ein Phan tast, der es sich zur höchsten Ehre machen muß, in der hochgräflichen Fa milie feierlichst aufgenommen zu wer den! Du urtheilst streng Über uns! be merkte Franz gutmüthig. Du hast reichlich Gelegenheit, hier Vergeltung zu Üben. Er wies aus das Bild. Franz trat vor. Der helle Wahnsinn sprach für ihn daraus, die höchste Un natur. Es war gut, daß Kitty ihn ge warnt. Hier konnte nur eine List hel fen. Der Man mußte fort aus dieser vergifteten Luft. Nun, leg los! Ganz ungenirt! Ich sage Ihnen im voraus, Sie haben recht! sagte Makowsky, erregt auf- und ab gehend. Abet das ist ja großartig gedacht! Du haft einfach jedes Urtheil verloren! Götterdämmerung! Makowky stutzte, wie ein Lichtstrahl glitt es übet feine kummervollen blei chen Züge. Kitty mußte sich abwenden. Noch qualvoller als die Lüge Prechtings war ihr der Glaube ihres Gatten daran, er zerriß ihr das Herz. Wirklich, Vetter Franz? du gabst mir die Erlaubniß, dich so zu nennen ist das dein Ernst? Dein heiliger Ernst? Es wirkt wirklich groß auf dich? Nur jetzt keine Schmeichelei, Franz, die Wahrheit, die volle Wahr heit! Ich bin ganz irre an mir selbst! Sein Flehen klang so innig, bald voll seliger Hoffnung, bald voll qual voller Angst, daß es Franz schwer an tarn, seine Rolle durchzuführen. Ver gebens blickte er auf Kitty. Sie brachte es nicht über das Herz, den Betrug von neuem zu unterstützen. Da glaubte er einen Ausweg gefunden zu haben: Ich will dir was sagen, begann er zu Makowsky. Es wirkt einfach zu groß artig. Wenn ich etwas vermisse, ist es der schlichte Ernst, welcher der Natur immer eigen ist, den ich mir in einem paradiesischen Zustande derselben noch gesteigert denke. Sieh dir doch einmal wieder einen Sonnenaufgang on, drau ßen in der Natur. Das wird die beste Probe fein! Grade bei uns in Vals hast du ja die beste Gelegenheit. Weite, abwechslungsreiche Ebene ich habe schon großartige Beleuchtungen beob achtet. Du, Beleuchtungen beobachtet? Son nenuntergänge? Makowsky lachte hell auf, dann nahm er eine völlig ver änderte Miene an. Das hast du nicht geschickt gemacht! Alles verdor ben! Und wer sagt dir, denn, daß der Natur ein schlichter Ernst eigen ist? Ein Dämon ist sie, der einem unter der Hand zerrinnt ewig äfft und narrt. Ich will auch gar nichts mehr von ihr Vals! Das ginge mir grade noch ab! Ah! das möchtet ihr? Ja? Jetzt verstehe ich erst! Deshalb bist du ge» kommew--^und fcu, dy.Mt .. .« ir'!« ~t yn «jn 'T»~ äfS "üAi' 1 hi )Ii—Ii, ,S V /,i «A, v,'-6i'/^u â^-Zèâ.ÄKÄwS! KSM «^MWWââMHTwMMkKchAl in ihrem Bunde? Du? Bitte rer Schmerz sprach aus den irren Wor ten, er sah sich verfolgt, verrathen, um stellt. Kitty vergaß alles, die Nothwendig keit der Abreise, seinen Zustand über den furchtbaren Verdacht, daß et sich von ihr verrathen wähnte. Du sollst ja nicht nach Vals, wenn du nicht willst! Niemand soll dich zwingen. Du machst das Bild fettig und ich weiche keine Minute von dir. Kitty war bei diesen Worten einige Schritte auf ihn zugegangen. Er wich von ihr scheu zurück, mit einem stieren, ängstlichen Blick. Niemand denkt daran, dich zu zwin gen, bekräftigte Franz. Wir meinen es ja so gut mit dir. Dabei ging er auf Makowsky mit ausgestreckten Ar men zu. Dieser hatte sich in die Nische mit der Madonna zurückgezogen. Sein Antlitz war kreideweiß, der Schweiß stand auf feiner Stirn, qualvolle Angst verzerrte die Züge. Franz legte fest die Hand auf seine Schulter, er schauerte unter dieser Be rührung zusammen. Plötzlich fuhr er sich mit der Hand über die feuchte Stirn. Der Ausdruck seines Antlitzes veränderte sich vollkommet, er lachte wie ein Kind. Sie brauchen mich ja gar nicht zu zwingen, ich gehe ja selbst, ich freue mich sogar darauf nur heute nicht heute nicht. Morgen aber Sie können uns anmelden... Kitty empfand stürmische Freude über diesen plötzlichen unerwarteten Umschwung, es entging ihr darüber der hinterlistige Zug im Gesichte ihres Gat ten. Jetzt aber würde ich Sie dringend bitten, mich allein zu lassen. Es gibt noch viel zu thun. Franz beobachtete ihn scharf. Das erregte ihn von neuem. Was glauben Sie denn'? Soll ich die Arbeit von Wochen zu Grunde ge hen lassen? Das Bild muß feucht ge halten werden doch das können Sie ja nicht verstehen. Gehen Sie, ich bitte Sie, gehen Sie! Wir kommen sicher, ganz sicher! Wenn Sie nicht gehen.... Ein drohender, haßerfüllter Blick traf Franz. Kitty fand das Verlangen vollstän dig gerechtfertigt und unterstützte es selbst. Widerstrebend gab Franz ihrem Drängen nach. Et hatte den Wahnsinn leuchten sehen aus den Augen Ma kowskys, seine Nachgiebigkeit war nur eine List des Narren, um den vermein ten Feind zu entfernen. Irgend eine Tollheit gärte in feinem Hirn. Trotz dem brachte et es nicht übers Herz, Kitty feine für ihn zweifellose Beobach tung mitzutheilen. Er rieth ihr trur dringend, Makowsky keinen Augenblick zu verlassen, solche überreizte Nerven seien zu allem fähig. Außerdem gab er feine Adresse an, für den Fall sie ihn benöthige, er werde die Stadt in keinem Falle ohne sie verlassen. Kitty lachte über die Besorgniß Prechtings, er wird dieses Aus- und Abwogen, diese Kämpfe und Krämpfe einer Künstlerseele nie begreifen kön nen. Kaum war er fort, schlich sie vor die Atelierthür. Sie hörte die Leiter rü cken, unter den Tuben umherkramen, ein unverständliches Gemurmel. Sie wird jetzt ganz leise eintreten, er wen det ja der Thür den Rücken hinter ihn herschleichen ihn umarmen, küs sen und ihm seine Thorheit vorhalten, daß et glauben könne, sie conspitire ge gen ihn. Sie lächelte glücklich bei dem Gedanken und drückte vorsichtig auf die Klinke. Die Thür war verschlossen das hatte er noch nie gethan. Sie flü sterte zuerst nur feinen Namen: Paul! Er ist ja fort! Er wird dich nicht mehr stören! Keine Antwort. Es kam ihr vor, als ob irgend ein schwerer Gegenstand vor die Thür gerückt wür de. Nun rief sie laut: Paul, laß mich doch ein! Ein gellendes Lachen ertönte. Wie der hörte sie deutlich MÖbel rücken und fchleifen. Er verstellte die Thür kein Zweifel! Jetzt kam auch ihr die entsetzliche Ahnung der Wahrheit. Sie bat, sie beschwor ihn. Sie rüttelte mit der Kraft der Verzweiflung gegen die Thür, daß dieselbe in ihren Fugen krachte. Da flehte er: Kitty, habe doch Mit leid! Nur eine Stunde halte ihn mir vom Leibe, dann ist ja alles gut. Ich kann es so nicht lassen! Wenn die Farbe mir einschlägt, ijl alles ver loren.' Kitty lauschte athemloZ, dann schwor JTe Ihm, daß sie allein sei, v:u'u3 das Haus verlassen. In einer Stunde könnt ihr mit mir machen, was ihr wollt! Nur eine Stun de, Kitty! Was sollte sie thira? Franz benach richtigen, ihn zurückholen? Das war gefährlich. Seine Nähe schon würde den Unglücklichen von neuem aufrei zen. Am Ende war es gat nicht so unvernünftig von Paul, eine Stunde völlig Ruhe zu verlangen. Ant be sten war es, wenigstens solange zu. war ten. So ging Kitty in die WohnWiz hin auf, es gab ja noch viel zu packm für morgen nach Vals. Ein paar Wochen in der frischen Luft, fern bort, der Ar beit, und alles ist wieder gmL. Wa rum et grade jetzt sich die Sache so zu Herzen nahm? Jetzt, wo die Haupt frage ganz hinwegfiel mil km Entge genkommen des Vatets. Was lag jetzt noch daran, ob daS Bild Stande kam oder nicht? Kaum hatte sie diesen Gedanken gefaßt, dS sie auch schon selbst darüber errothete. Wie unwürdig, wie niedrig er war! Und sie verlangte, daß Paul ihn auch hegte! Nie erkannte sie deutlicher, wie fremd sie ihm doch in ihrem Innersten war. Das war es ja grabe, was ihn so peinigte, ihm solche Wahnbilder vor gaukelte, was in ihm den Widerstand reizte, seiner Bestimmung entzogen zu werden, seines Kiinftlertuhtneé verlu stig zu gehen! Welch einen Ersatz dafür eine xeiHe Erbschaft eiNM lolciien Manne! Er hatte ja ganz recht, daß er sie hinaussperrte, sie verstand ihn ja doch nicht. Aber das sollte an ders werden! Sie wollte ihm nicht nachstehen an Große der Gesinnung, auf alles verzichten, nur ihm leben und seiner Kunst! Franz soll allein nach Vals zurückkehren. In das lie be, treue Vals, zum lieben, guten Va ter, der ihr so liebevoll die Hand reicht, sie so sehnsuchtsvoll erwartet. Wenn ihr Gatte es verlangt? Sie zählte die Minuten. Noch zehn, dann mußte er sie einlassen. O, dieses verhaßte Bild, das alles Unglück an gerichtet! Ein dumpfes, kurzes Geräusch drang von unten herauf. Sie wußte nicht einmal, ob es aus dem Atelier kam. Ein Bild war wohl umgefallen oder er rückte die Möbel weg, um ihr den Ein gang freizumachen. Ja, das wars! Er zerstörte die Barricade, die et gegen sie errichtet und gegen Franz. Ein Scherz, weiter nichts. Sie eilte hastig die Treppe hinab. Ein Mann und ein Dienstmädchen standen auf der untern Treppe und blickten sie starr an. Was gafft ihr denn so? Im Atelier des Herrn Makowsky... meinte das Mädchen. Was ist mit dem Atelier des Herrn Makowsky? Ein so eigenthümliches Geräusch.... Was geht das Sie an? Kann man keinen Schrank mehr rücken, ohne daß das ganze Haus zusammenläuft? er widerte Kitty, an diE Thür des Ateliers eilend. Sie war noch immer verschlos sen. Paul! Oefftte doch! Bitte dich, keine Albernheiten^ Du machst ja einen Lärm! Das ganze Haus läuft zusam men! Kein Laut drang heraus. Jetzt packte sie unerklärliche Angst. Sie versuchte, durch das Schlüsselloch zu blicken. Sie fuhr entsetzt zurück ein ihr wohlbe kannter Geruch drang heraus Pul vergeruch! Plötzlich stieß sie einen gellenden Schrei aus und sank zu Boden vor der Thür. Leute kamen die Stiege heraus geeilt. Senden Sie Hotel Victoria Ba ron Prechting sofort! Ein junger Mensch sprang eilig die Treppe hinab, die übrigen umringten sie. Was wollen Sie denn? Ich habe nur den Schlüssel verloren, sagte sie, nach Athem ringend, afchfahl. Da drang ein unbestimmtes Ge täusch heraus, es klang wie menschli ches Stöhnen, das Rücken eines Stuh les. Paul! Paul! gellte jetzt ihr Ruf durch das Stiegenhaus. So helft doch! Schlagt die Thür ein! Er stirbt ja! Paul! Paul! Ich komme ja! Ich ver lasse dich nie mehr! Ein handfester Knecht machte sich über die Thür, mit einem düstern Knall wich sie dem Brecheisen. Ein kleiner Schrank, darauf verschiedenartiges Ge tiimpel aufgehäuft, versperrte noch im mer die Thüröffnung. Kitty ließ den Leuten feine Zeit zum Abräumen, polternd, eine Wolke Staub aufwirbelnd, stürzten Skizzen, Bildet, Waffen in das Atelier darüber her, wie eine Katze, Kitty. Ein wilder Schrei gellte gegen die Wand. Niemand wagte zu folgen, eine bis an die Decke ragende graue Leinwand verdeckte wohl das Entsetz liche. Auf dem persischen Teppich vor dem verlorenen Paradies, auf die un terste Stufe der Staffelei gelehnt, lag Makowsky. Die Sammtjacke, das wei ße Hemd waren aufgerissen,die schmale, zierliche Hand war krampfhaft auf die Todeswunde gepreßt, das Blut sickerte zwischen den schneeweißen Fingern her vor. Kitty stieß einen unarticulirtenSchrei aus, bann beugte sie sich, den eigenen Athem hemmend, übet den Unglückli* chen. Er athmete noch. Paul! Höre mich! Paul! Du mußt mich hören! Ich hätte dich ja nimmer verlassen! Q, du darfst nicht sterben! Der 3etwurtöei. auf. Einen Atzt! Einen Arzt! Âii-ttn sprang auf. Franz stand vot ih?, entsetzt auf den Sterbenden blickend. Sie wollte an ihm vorbeistürmen, sinnlos. Er hielt sie zurück: Der Arzt ist bereits unterwegs! Pu bist hier nothwendiger. ÄKakowskys Blick wandte sich auf» wärts dem Bilde zu. Die Götterdäm merung war mit einer häßlichen gramst Farbe übermalt, nur da und dort glühte es noch durch, tote eine feurige Kohle unter Asche. Er hob die geballte Faust darnach, sie fiel kraftlos zurück auf den Boden. Ei« trotziges LÄHM verzog die blutigen Lippen. Kitty klammerte sich unwillküMch in ihrem Entsetzen an Franz. Plötzlich wandte MakowsN? das Haup-l Ein graßer, erstaunter Blick traf das Paar. Kitty stürzte tuf die Kntie bot dem sterbenden Gatten. Et tastete nach ih re?? Hand, während feine Aagcn noch immer auf Franz tuhteit. Es lag tme magische Gewalt in diesem brechen den Blick. Franz mußte ihm folgen. Es war Vöhl Zufall, daß sich die Hände bei beiden in der des Sterben den berührten. Kein Wort kam mehr übet die röchelnden Lippen. Als der Arzt kam, war Mykowsky eben verschie» f* "V '-'."â Ein gefeierter Künstler erschießt sich nach halbjähriger Ehe, deren Motiv, bett begleitenden Umständen nach, doch nur eine glühende Liebe sein konnte. Das war ein Problem, dessen Losung die Gesellschaft noch langt Zeit befchäf tigte. Ein Gerücht löste das andere ab. Nahrungssorgen trieben ihn in den Tod, ten Schwi« Die Unwahrheit dieser Gerücht? war greifbar. Georg Prechting, berüchtig ter Lowe der Residenz, lag völlig in den Fesseln der schönen Arabella und ließ sich überhaupt in der Stadt nicht mehr sehen. Franz, fein Bruder, ein höchst harmloser Mensch, der bereits vor Jahren mit seiner Werbung bei der schönen Kitty gründlich abgeblitzt fein soll, kam, lediglich als Vermittler zwischen Satèf und Tochter in das Haus. Als dann zuletzt die wirkliche That fache bekannt wurde, Makowsky habe sich in einem Anfall von Irrsinn vot dem Entwürfe zu einem verlorenen Pa radiefe erschossen, da wollte man ihm plötzlich dieses Ende schon längst aus seinen verrückten Bildern prophezeit ha ben. Sich wegen eines „verlorenen Pa radieses" erschießen, als Gatte der schö nen Kitty und Schwiegersohn des Gra sen Seefeld, das war allerdings der Höhepunkt. Wirkliche Theilnahme er regte nut das Gerücht, Frau Makowsky selbst, die schöne, lebenslustige Kitty Seefeld, deren Gespann noch vor einem Jahre die Residenz in Aufregung ver fetzte, die einstige Zierde des Rennpla tzes, fei demselben traurigen Schicksal verfallen seit dem Tode ihres Mannes. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, selbst das „verlorene Paradies" vollenden zu wollen, ihrer Ansicht nach das größte Meisterwerk der Welt. AZsen Bemühungen ihrer Verwand ten, selbst des Vaters, gelang es nicht, sie aus dem Unglücks-Atelier zu entfer nen. Das Gerücht hatte einen wahren Kern. Kitty betrachtete das unglück selige Bild als heiliges Vermächtniß ihres Gatten. Er sollte wenigstens nicht vergebens sein Blut dafür vergof sen haben, der Ruhm, den der Lebende damit erstrebte, sollte bem Tobten nicht entgehen. Trotz allem Wahnsinn war unter .ber häßlichen,schwarzgrauen Fat benbecke eine Fülle von Genie verbogen, welche, an ba§ Licht gebracht, bem Na men Makowsky bie Unsterblichkeit sichern mußte. Davon war sie über zeugt. Unter ihrer Aufsicht würben alle erbentüchen Verfahren angewen det, bie jüngste Farbenschichte zu ent fernen. Alles vergeblich. Sie war auf bas selbst noch feuchte Bilb ausge tragen und war nicht fheht davon zu trennen. (Fortsetzung folgt.) Humoristisches. Kurze Entrüstung. Ver käufer (zum Manager): „Ein Arbeiter bietet für diesen Anzug, der $25 kosten soll, $10." Manager: „$10? Ein unverschämter, frecher Kerl!" Ver käufer: „Was soll ich thun?" Ma nager: „Was Sie thun sollen?! Einwickeln sollen Sie 'tt ihm!" Kinbliche Drohung- Emil (der soeben von feinem Vater, einem Schriftsteller, gezüchtigt wutde): „Warte nur, Papa, wenn ich einmal groß bin, werde ich »Recensent!" Ein ban barer Spitz u be. Vagabund (zu einem Repor ter): „Ach, bitt' schön, schenken S' mir 'was! Ich stell' schon^wieder 'mal was an, wo S' drei Spalten d'rüber schrei ben können!" Ballmutten: «Warum heiratheit. Sie denn nicht, Herr Doctor? Habens Sie denn kein Verlangen nach einer glücklichen Ehe?"' Herr: „O doch,, aber in den glücklichen Ehen, die ich) kenne, sind die. Damen schon verheira? mtr Sonderbares Gerausch:. Gast: „Aber, Frcm Wirthin, was ist! bas in der Nefaaiftube für eine Klostfè- ,ei? Sie lassen da wohl dreschen?" Wirthin: „Schalten S', der Schulze,, der Schmied' tmb der Müller spielen zusammen Skat!" a iâ Brown: „Ich möchte Ihnen etwas im Vertrauen mittheilen:'*1 Smith: „Bitte." Brown: „Ich fiia etwas und brauche $10."' Smith: ,«Sis können mit ttchig tret trauen.. Ich werde still sein wie: bas Grab. Ich habe nichts gehörÜf' U' is er scheidu'Kigsket ch e n.. Fremder: „Merkwürdig,, wie diese Beiden Jungen sich ähnlich fchen! (Zu dem Jungen): Seid Zhx Zwil liugtr Junge: „Ja.- Frem der:. „Unbt ganz gleich gefleiistt seid Ihr aach woran unterscheidet man Euch denn?" Junge: „Ich kam» mehr essen als mein Brâr." Höchste reitttbf ch a t. Student: ..Es freut mich außerordent lich. Sie kennen geltrzrfc $t$ haben, mein Herr. Ich habe Sie während der tut zen Zeit unserer Bekanntschaft fö lieb gewonnen, baß ich 5it alle AugeiBlicke anpumpen könnte Detk 1 eins Isidor ©überfielt» geht fcet schönem Wetter mü aufge* spannte in Regenschirm auf dem Markte in 5tro tos chin spazieren. Vorüberge hende fragen ihn: „Warum gehst Du bei dem schönen Wetter mit dem Re genschirm?" Darauf die Antwort: i,W«il, wenn t) regnet, tragt ihm der %akl" Guter Rath. Vater: „Da schreibt mir ber Junge, er will schon wieder auf Besuch kommen so häufig, das paßt mir nicht!" Mutter: 1 „Schief ihm bas Reisegeld, dornt bleibt er aewitz tat" u »MWW '". ".'J v' 'V _,. ,i,, ., ,., •, V 'sj j,,'i I _—'-1 geröater um Unterstützung anzugehen^. Die Lüge war zu greifbar. Jeder mann hatte ja wenigstens schon gehört von der Pracht des Makowskyschen Ate liers und feine Bilder standen hoch im Preise. Das wußte man bestimmt, obwohl man selbst noch keines gekauft, es stand doch wiederholt in ben Zeitun gen. Mit seiner Frau war nicht alles in Orbnung. Ein Vetter würbe er wähnt, mit dessen Erscheinen im Hause die Tragödie angefangen. Die einen meinten Georg, die andern FranzPrech ting. Irgend ein früheres Ereignis das mit einem dieser Namen in Bezie hung stand, warf seine Schatten in die Ehe. w 'M In bem herrlichen Lustschlosse ßti* vabia,Sterbenslager desZaren A ley art* der bes Dritten, hat die Eheschließung bes Großfürften-Thronfolger Nikolaus Alexanbrowitsch mit ber Prinzessin Ali? von Hessen stattgefunden, nach dem letztere in formeller Weife zur griechischen Kirche übergetreten war. Die Verlobung des fürstlichen PaareS war am 20. April dieses Jahres t» Coburg erfolgt. i i*l An der gleichen" Morgenstunde, i» welcher der hessische Großherzog Ernst Ludwig mit seiner jungen Gemahlin» éi: der coburgischen Prinzessin Victoria, in Darmstadt einzog, fand zu Coburg die feierliche Verlobung feiner vierten .'è u n n s e S w e s e i s a I i Bräutigam, Nikolaus Alexanbrowitsch, an dessen Seite sie die russische Kaiser krone tragen wird, ist geboten am 18. Mai 1868, also 28 1-2 Iahte alt. .£ Seine Verlobte, um 4 Jahre jünger, ist eine Enkelin der Königin von Eng land, denn deren so jäh dahingeraffte liebenswürdige Tochter Alice, Groß Herzogin von Hessen, war ihre Mut ter. Ein Herzensbündniß fand in der Eheschließung des Paares nicht seine Weihe. Der Großfürst-Thronfolger, der übrigens körperlich wie geistig ein höchst unbedeutenden Mensch ist, un» terhielt seit Langem ein Verhältniß mit einer ^Dame vom Theater T)tc Einen nennen sie Lochnitzka, die Ande ten Labunska einer polnischen Jü din, welchem Verhältniß zwei Kinber entsprossen sein sollen. Nikolaus sträubte sich mit solcher Hartnäckigkeit gegen bie Verlobung mit der Prinzes sin Alix, baß er sogar auf bie Thron folge zu verzichten bereit war, wenn man ihm in feiner Liebesaffäre freie Hand lassen wollte. Ein Machtspruch seines Vaters zwang thit schließlich je doch zur Unterwerfung.'«»ter dessen. SBefechL Prinzeß Topase. nachstehender Abbildung stellen wir den Lesern eine: „allerliebste Klei nigkeit" vor, die klein« Prinzeß Topase, welche zur Zeit in Berlin auftritt» Das Deminutiv-Fräulein, welches 17 Lenze jährt, mißt nur 26?„4 Zoll sie bleibt also hinter dem bekannten Zwerge „Ge neral Mite" bei eine Größe tum 32 Zoll aufwies, und dessen Vrsut,. MH Millie, trie 28,4 Zrfi hoch war, noch um mehrere Zölle zurück und dürste wohl us$?t den Kleinen bie Ällerkleinste sein. Jedenfalls aber ist fsu bie Aller nieblichfte. Sie tiarbinbet mit Anmuth unb Gvazie eine {grübelnde Laune und vermag- ein großes Publikum vorzüg lich zu unterhaltn. SÄ singt Cou plets mit ber Verve tute routinirtea Eü^nfonette, tanzt Tarantella unb Mv entwickelt qroße Gewandtheit und ifraft in dem modernsten und phanta stischsten alle? Speziakitätentänze, im SerpentintcmZ. Besondere Geschicklich keit cntwi(Mt die LMputprrnzefsin ihren Productions der Salonmagic. ^âTr«usch«in für Maychew bie Bescheinigung, daß nur beat Scheine traute. ,lf a s a i è i Choristin (neu engagtrt, zu einer Col leqin vom Ballet): Denke Dir nur, bat bekomme ich neulich anonym ein wun derhübsches Armband von einem Verehrer, wie die Karte sagt ich war außer mir.... was sagst Du solcher Keckheit? Ich? Ich gäff was drum, wenn ich nur wüy', toes I ietttt Herr i[ti "ifjftl •W yü '4 n 1 ft Hi 'y? I \n\n v. Nikolaus und AliX.