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f^-A mksrX'^ V Hi P$V Is™ Aä' k'! 1 i Kömgtttlse pttO)c. *$i $ y-* fc i lfLs i». v I 1S f?l •'. jf# v Einer der erbittertsten Gegner $e§ großen ftanzösischen Königs Heinrich des Vierten in seinen Kämpfen mit 'Her sogenannten Ligue war der Herzog von Mayenne, der nicht nur wegen sei nes ausgesprochenen Hasses gegen Heinrich, sondern auch körperlich durch einen das Durchschnittsmaß weit übersteigenden Körperumfang noch •iiber Frankreichs Grenzen hinaus be« •sannt.mar. Unfähig, durch Waffen gewalt die Macht des von ihm tödtlich 9tl)öfsttit zu brechen, wandte er alle Mittel kleinlicher Intrigue an, dem selben das Dasein zu erschweren, ja, loie eS heißt, soll sogar einx Giftmord Dersuch gegen Heinrich auf Mayenne's Anregung zurückzuführen sein. Diese fortgesetzten Gehässigkeiten empörten am Ende selbst die großmü ihige Seele König Heinrich's, und bei einem erneuten heimtückischen Angriff des Herzogs schwur er in Gegenwart feines Hofes, daß, falls der Herzog Don Mayenne in seine Gewalt gerathe, an diesem seinem schlimmsienFeinde «ine exemplarische Rache vollziehen verde. Endlich war die Ligue besiegt und eines der letzten Häupter derselben, der sich dem Zwange fügte, war der Her zog von Mayenne. Heinrich gab Be fehl, den bezwungenen Feind nach Pa ?is vor sein Angesicht zu führen. Hier In der Residenz sollte der tückische Wi dersacher den Lohn seiner Handlungen erfahren. Vergebens verwandten sich Wem König nahestehende Persönlich feiten für Mayenne, der sonst so milde *Etnn des Herrschers zeigte sich unbeug fam, er erklärte, daß er nicht beabsich tige, dem Herzog an's Leben zu gehen, Zvohl aber wolle er denselben an seiner empfindlichsten Seite treffen. In tödlichster Angst traf der Her zog unter guter Bewachung in Paris «in. Die Audienz bei dem Könige fand am nächsten Morgen statt, und Heinrich hatte den Garten des Palais Luxembourg zum Empfang seines langjährigen Feindes bestimmt. Der surfe Herr, den Angst und Sommer Hitze gleich plagten, bewegte sich nur mühsam vorwärts. Nun, er brauchte Vicht weit zu gehen, denn schon wenige Schritte hinter dem Eingangsthor stieß er auf den König, der, nur von feinem treuen Minister Sully beglei tet. ihm entgegen kam und seinen Gast in freundlichster Weise willkommen fjteß. Dieser unerwartete Empfang verwirrte den Herzog so vollkommen, daß er, so schwer es bei seinem Um fang ihm auch werden mochte, seine IjRniee vor dem bisherigen Todfeinde beugte. Heinrich hob den dicken Herrn mit Mühe wieder empor, und den Arm Mayenne's nehmend, lud er denselben unter dem Vorwand, ihm Garten und Hark zu zeigen, zu einem Spaziergang «in. Mit keinem Worte gedachte der Herrscher bei dieser Gelegenheit der vergangenen Zeit, er plauderte über «lies Mögliche mit seinem Gast, aber King vom langsamen Spazierschritt nach und nach zu einer Gangart über, die fast dem Schnelllauf gleichkam. Atöchelnd, pustend versuchte Mayenne, 4er sich nicht getraute, den König um tine Aenderung seines Schrittes an angehen, an des Herrschers Seite zu Kleiben, der Schweiß rann in Strö Men von seiner Stirn, aber Heinrich schien den erbarmungswürdigen Zu stand seines Begleiters nicht eher zu Bemerken, bis eine volle Stunde seit Bern Antritt des Spazierganges ver -strichen war. Da blieb er plötzlich vor «irrer Laube stehen und wandte sich mit der Frage an den dicken^ Herrn, ob er Hurch die etwas rasche Bewegung viel leicht ermüdet sei. „Majestät, noch eine Minute und ich Sin todt," ächzte Mayenne, der sich kaum noch auf den Beinen zu halten »ermochte. f. {2 «astronomischerAberglaube. 'i In früherer Zeit war der gastrono I Wische Aberglaube gar sehr verbreitet, und zwar pflegte derselbe gerade so gut «uf das Fleisch, wie aus allerlei Früchte Pch zu erstrecken. So galt der Saft der Granatäpfel für eine Art Liebestrank, Äährend der Genuß von Hagebutten im Gegentheil Abneigung erwecken feilte der von Mandeln dagegen, hieß es, sckütze vor Trunkenheit, und die Russe'galten als ein Mittel, um das Blut zu verdünnen und zu versüßen.— Das Fleisch anbetreffend, so war man «inst in Alt-Rom der Ansicht, daß, wer Hühnerfleisch verspeise, schöner werde, das Fleisch des Hirsches wurde aber «Hedem im 11. Jahrhundert sogar «sch als nicht empfehlenswerth be frachtet, indem Küchen- und andere Ge Zehrte es theils für schädlich, weil un gesund und dumm machend hielten. Statt dessen war das Schweinefleisch in alier Zeit gut angeschrieben, denn schon der berühmte römische Arzt Gale «us, welcher im 2. Jahrhundert n Chr. lebte, erblickte in demselben ein wirksa mes Mittel gegen Epilepsie/ Auch im vorigen Jahrhundert be standen allen Ernstes verschiedene Nor urtheile günstiger und ungünstiger Art, für und gegen den Genuß verschiedener Fleischarten. So standen gebratene Äauben in dem günstigen Geruch, tröst spendend and besänftigend zu wirken, entgegen dem arabischen Glauben, der fcom Tatrbenfleisch Fieber erwartet. Hammelschwänze jedoch erfreuten, wenn gebacken, im 18. Jahrhundert sich des Muses, die angenehme und nützliche Ei genschaft zu besitzen, das Gedächtniß zu starken und die heitere Stimmung zu Hefordern, weshalb ein hervorragender Marschall und Gourmand dieser Zeit I viemals versäumte, seilten TafelgL |n dieses wohlthätige Gericht au^Ü miftÄtifr .. e^v5^7|^ ^|,3 yW5%^¥0%* p. *t 1 $.*** "+^f V s W vW#-i-^f/ Pflege des Mundes. EsN'jeder weiß, wie anmutfrtg" fktS ein wohlgeformter, sauber gepflegter Mund wirkt und wie sehr die Schön heit und der Liebreiz eines Antlitzes steigt, wenn bei der Unterhaltung zwei Reihen tadellos glänzender Zähne,Per len gleich, uns entgegenleuchten. Die gütige Natur hat dem Kopfe des Men scheu ja verschiedene Schönheitsgaben verliehen, und zu den eigenartigsten und edelsten an ihnen zählt neben den Augen der Mund. Und doch wie we nige gibt es, welche sich in den soge nannten besten Jahren noch des Besitzes eines tadellos schönen Mundes er freuen. Insbesondere sind es die Zähne, die bei 99 Procent aller Menschen nicht so sind, wie sie sein sollten und könnten, wenn man ihnen von Anfang an die nöthige Sorgfalt in ausreichendem Maße gewidmet hätte. Aber leider entspricht das, was gemeiniglich Zahn pflege genannt wird, kaum den aller nothwendigsten Anforderungen. Man genießt im Winter überheißen Kaffee, Thee oder soeben vom Feuer genomme ne Suppe, obwohl die gewünschte Er wärmung auch mit weniger 'extrem temperirten! Getränken- erzielt worden wäre, und im Sommer Eis oder an dere gefrorene Speisen, um dem durch die tropisch sengende Gluth des Tages ermatteten Körper eine Erfrischung zu bieten. Nichts ist aber den Zähnen schädlicher, als so schroffer Tempera turwechsel das Email bekommt Sprünge, in diesen setzen sich unver meid lieh Pilze fest, der Zahn stockt, und in schmerzreichen Stunden hat man Zeit, darüber nachzudenken, wie wohl man gethan hätte, bei Zeiten vorsichti ger zu sein. Man gibt dem Kinde Zuckerwerk, ohne zu überlegen, daß die danach sich reichlich bildende Säure den Zahnschmelz angreift. Die Zähne fal len bald genug aus, „sie kommen ja wieder," heißt es dann, „es waren nur die Milchzähnchen." Allein: jung ge wohnt, alt gethan in den seltensten Fällen wird mit vollendetem Zahn wechsel auch die Vorliebe für Naschwerk geschwunden fein. Sogar die Art der Zahnreinigung, wie sie meist ausgeübt wird, ist so un rationell wie nur möglich. Man nimmt auf die Bürste etwas recht scharfes Zahnpulver, womöglich Bimsstein oder ähnlich kratzende oder ätzende Substan zen und bürstet, dem Munde entspre chend, von rechts nach links vorn quer über die Zahnreihen weg. Die Folge ist, daß zwischen den Zähnen und an ihrer Hinterwand eine Reinigung über Haupt nicht stattfindet, daß aber die vorderen Zahnflächen nach und nach immer mehr Email verlieren. Kann es da wunder nehmen, wenn Personen mit tadellos schönen Zähnen heutzutage eine Seltenheit sind? Wie erwähnt, sollte eine rationelle Pflege der Zähne bereits in den ersten Lebensjahren ausgeübt werden. Zu nächst muß man sich damit begnügen, nach jedem Genusse von Milch u. s. w. dem Kinde den Mund nicht nur ab-, sondern auch auszuwischen, da in den Mundwinkeln zurückgebliebene Reste schnell sauer werden und dann eine ge eignete Keimstätte für allerlei Mund Pilze bilden. Sobald irgend möglich, beginne man mit dem Gebrauche der Zahn bürste. Das Bürsten hat vor allem auch in der Richtung von oben nach unten zu geschehen, um zwischen den Zähnen haften gebliebene Speisereste zu entfernen, überdies ist nicht nur die Vorderseite, sondern auch die Ober fläche und Hinterseite der Zähne zu reinigen. Man bedient sich dabei einer Zahnbürste mittlerer Schärfe und einer mitPfefferminzöl parfürmirten Seifen paste(Zahnseife). Zieht manZahnpuloer vor, so ist es zweckmäßig, ein Gemisch von 15 Theilen Seifenpulver mit 30 Theilen präzipitiertem, kohlensaurem Kalk zu benutzen, welchem hinreichend Pfefferminze! zuzusetzen ist, oder man nimmt die genannte Kalkverbindung allein. Bimsstein, Salicysäure, Koh lenpulver undAsche sollten dagegen nur in seltenen Ausnahmefällen verwendet werden,da sie theilweise zu scharf, theil weise zu scharf, theilweise geradezu ätzend sind und den Zahnschmelz in ho hem Grade angreifen, wiewohl nicht zu leugnen ist, daß sie den Zähnen eine vortesfliche Weiße verleihen. Salicyl säure erweist sich außerdem sür die Schleimhaut des Mundes in hohem Grade nachtheilig, und Kohle reibt sich bei andauernder, ausgiebigerBenutzung förmlich in das Zahnfleisch hinein und färbt dieses dunkel. Auch ist der stete Gebrauch von» Kreide-, Sepiaknochen Austernschalen-, oder Korallenpulver unzuträglich, da diese, obwohl im we sentlichen gleichfalls aus kohlensaurem Kalke bestehend, niemals so fein gepul vert sind wie der reine präzipitirte koh lensaure Kalk. Desgleichen ist Magne sia, weil zu laugenhaft, nicht zu em pfehlen.und Veilchenwurzelpulver dient nur zur Parfümirung, ist also entbehr lich. Man wird also in jedem Falle am zweckmäßigsten thun, sich dasZahn pulver selbst zusammenmischen zu las sen, zumal es dann, abgesehen von grö ßerer Zweckmäßigkeit, auch noch den Vorzug größerer Billigkeit besitzt. Die Zahnreinigung ist allgemein des Morgens üblick». Das ist indessen kei neswegs ausreichend, auch Abends sollte man eine solche vornehmen und überdies nach dem Mittagessen, tote ei gentlich nach jeder Mahlzeit, denMund mit Pftfferminzwasser ausspülen, zu dessen Herstellung man einem Glase lauwarmen Wassers etwa einen Eß löffelvoll einer halbprocentigen Losung von Pfefferminzöl in feinstem Spiritus zuletzt. Gerade das Pfefferminzöl be sitzt als desinfizirendes Mittel einen großen Werth, der noch oft genug un terschätzt wird. A K %**::'i\{* Bei einer solchen regelmäßigen Pfle-Inur ge des Mundes und der Zähne wird man besonderer Mittel im allgemeinen entbehren können. Nichtsdestoweniger stellt sich bei manchen Personen trotz aller aufgewendeten Sorgfalt, wenig stens zeitweise, ein übler Mundgeruch ein. In diesem Falle leisten häufige Ausspülungen mit einer conzentrirten Lösung von chlorsaurem Kali vortref^ liehe Dienste. Noch stärker desodor: rend wirkt übermangansaures Kali, doch darf die verwendete Lösung nicht stärker als rosafarben sein, und selbst diese ist nicht dauernd zu benutzen, da sie sonst das Zahnfleisch und selbst die Zähne bräunt. Die Ent fernung einer solchen Bräunung ge lingt zwar mittelst verdünnter Säuren leicht, doch greifen diese wieder den Zahnschmelz an. Chlorsaure Kalilö sung ist also in jedem Falle vortheil hafter, zumal da auch der Geschmack nicht so unangenehm ist und durch Zu satz von Pfefferminzöl oder dergleichen noch verbessert werden kann, was bet übermangansaurem Kali nicht angän gig ist. Das Parfümiren des Mundes mittelst aromatischer Pillen (Cachou) oder Pastillen täuscht immer nur für kurze Zeit über den Geruch hinweg, ohne dem Uebel abzuhelfen. Ist letzte res die Folge eines Magenleidens oder eines anderen Krankheitszustandes, so kann selbstverständlich erst mit He bung dieser Ursache an eine Beseiti gung des Geruches.mit Erfolg gedacht werden. Ein weiteres Uebel ist die Bildung des Zahnsteins. Dieser tritt bei sau rem Speichel als gelblicher, weicher, bei alkalischem Speichel als steinartiger Ueberzug, namentlich der hinteren Zäh ne, oft auch in beiden Arten auf. Er stere Form ist häufiger und verschwin det bei ausreichender Pflege der Zähne (und des Mundes meist von selbst. Die Entfernung« des harten Zahnsteines muß dagegen stets deinZahnarzte über lassen werden. Ebenso ist ausnahms kos von der Selbstbehandlung eigent 'Itcher Zahnerkrankungen abzusehen, zu mal bei beginnendem Stocken (caries) der Zähne, da nur die Arbeit des Arz tes dann noch nutzen kann. Ueber Haupt sollte ein jeder es sich zur Pflicht machen, selbst bei anscheinend ganz ge sunden Zähnen sie wenigstens ein- oder zweimal imJahre vom Zahnarzte nach sehen zu lassen. Ist dabei die Mund pflege eine rationelle, so werden die Zählte Jahrzehnte länger eine Zierde des Menschen sein, und es wird ihm mancher herber Schmerz erspart blei bett. Um momentan heftigem Zahn schmerz, der sich bekanntlich bis zur Unerträglichkeit steigern kann, abzuhel« feit, sind besonders zwei Mittel zu em pfehlen. Schmerzt der Zahn bei Be rührung oder beim Klopfen mit einen harten Gegenstande, so taucht man ein Baumwollpfröpfchen mittelst einer Pincette in Jodtinktur und führt die ses in den Zahn ein oder bestreicht das Zahnfleisch damit. Ist aber nur der Zahn nicht die Wurzel kariös die Schmerzen sind dann die Folge eilige drungener Speisereste oder kalter Lust —so verwendet man an Stelle der Jod tinktur eine ziemlich conzentnrte Chlor zinklösung, die man auf Baumwollen in den hohlen Zahn einführt oder bes ser da Chlorzink sehr ätzend ist von einer zweiten Person einführen läßt. Auf diese Weise ist Zahnschmerz meist, wenn auch nur vorübergehend, zu beseitigen. Es erübrigt noch, der adstrin^ren den Mundmittel zu gedenken, die bei Lockerwerden und Entzündung des Zahnfleisches, namentlich aber auch bei übermäßiger Speichelöildung gute Dienste leisten. Dahin gehört vor allem Alaun, welcher in Lösung anzu wenden ist. Als gutes Vorbeugung^ mittel in dieser Richtung kann Spiri tus dienen, und es ist der dauernde Zusatz von einem Eßlösselvoll davon zum Mundwasser am besten, wie schon erwähnt, mit etwas Pfeffer minzöl parfümirt, dringend zu empfeh Ken. Was die kosmetische Behandlung der Lippen anbetrifft, so ist namentlich ihr Sprödesein, das oft das Aufplatzen der Mitte im Gefolge hat, häufig störend, ja entstellend, denn die Schönheit der Lippen beruht nicht so sehr auf der ebenmäßigen Oberfläche und ihrem und der tadellosen Schwellung, als vielmehr aus der frischrothen Farbe der gleichmäßigen Oberfläche und ihrem eigenartigen Glänze. Das Sprödesein ist theils auf äußere Einflüsse, wie Wind und Kälte, theils auf mangel haste Sekretionsthätigkeit der in den Lippen vorhandenem Talgdrüssen zu rückzuführen, bisweilen ist die Veran lassung unbekannter Natur. Fast stets ist der Gebrauch einer fünf Procent Borsäure enthaltenden Lippenpomade, die aber durchaus nicht ranzig seilt darf, von Erfolg begleitet, doch ist das Uebel in vielen Fällen immer wieder kehrend. War schon Spaltung der Mitte vorhanden, so sind die Mund flächen mit einem Stückchen gut kleben -den Heftpflasterbandes zu überdecken, um das Zusammenheilen zu erleichtern im übrigen muß das reichliche Einfet ten der ganzen Lippen mit Borsäurepo made dauernd fortgesetzt werden, auch ist bei Tage nach jeder Mahlzeit eine neue Schicht aufzutragen, welche dann vor der nächsten durch vorsichti ges Abwischen wieder entfernt werden muß. Wunde Mundwinkel erfordern die gleiche Behandlung, etwa vorhandene Sprünge sind ebenfalls mit etwas Heftpslasterband zu überkleben,während die Anwendung von sogenanntem eng lischem Pflaster (fi'b6 affet, Schön heitspfästerchen) ht$r (vie überhaupt) nach theil ig ist. Die häufig an best Winkeln, aber auch an anderen Stellen austretenden Lippen- oder Mundöläschen bedürfen K 'ÈÈSÈiä6*51 fa, aâ'1 W u.'Jtiljuit. 'Jis TFiV^1|| ^v V '^ff' 7t M1 1 4 eines BepudemS mit SReiamehl, 1 wodurch sie schneller meist nach zwei bis vier Tagen austrocknen. End lich ist noch das Bestreichen mit fünf* procentigem Borlanolin vortheilhaft, worauf sich der Schorf alsbald leicht und glatt ablöst und die darunter neu gâdste «ormale Haut erscheint. Dr. Th. Waage. Des Hagestolz Zähmung. Dietrich Knispel war Rentier aus Laune des Schicksals und Hypochonder dazu. Leicht gereizt, grillig und etwas verwöhnt in seinen Ansprüchen führte Herr Knispel fortdauernd einen wah ren Guerillakrieg gegen feine jeweiligen Köchinnen bedauerns werthe Ge schöpfe, die zugleich die Erzeugerinnen seiner gastronomischen Genüsse und die Ableger fewer schlechten Laune sein muntert. Es war denn auch bei den Gesinde vennietherinnen' schon feststehend, daß Herr Knispel allvierteljährlich minde stens eine neue Köchin nöthig habe und unter den Damen vom Easserolle und Kochlöffel galt der Name Knispel be reits so viel, wie der „schwarze Mattn" für furchtsame Kinder. Natürlich thaten die von Kntspels Launen gepeinigten Küchenfee'n alles, um die Tage, die sie nach der alsbald mit unheimlicher Promptheit eintreten den Kündigung bei dem Junggesellen verbleiben mußten, diesem recht gründ lich zu versalzen. Das ist wörtlich zu nächst zu nehmen, denn Herr Knispel bekam in solcher'Sturm- und Drang zeit des Küchendepartements versalzene Suppen, angebranntes. Gemüse und stockhartes Fleisch, so daß er mehr denn einmal wüthend zu Hut und Stock greisen mußte, um im Wirthshaus ein menschenwürdiges Mittagsbrot einzu nehmen. Nr. 16, Adele mit Namen, war wie der aus der ProscriptiorKliste und Herr Knispel wandelte wieder einmal zur Gesindevermietherin, um für einen Er satz zu sorgen. „Ich hab' da ein famoses Mädel", sagte diese, „sie kann kochen wie der Leibkoch des Zaren, aber sie werden Sic nicht verstehen!" „Ist sie stumm und taub?" „Nein, eine Böhm in! „Marianta", heißt sie, eine bildsaubere Person. Mit der w:rdenSie es endlich aushalten kön nett, Herr Knispel!" „Ich will sie sehen.* „Marianka" kam, ein Schelm tit Köchinnengestalt, wie er im Buche stand. Adrett und fesch, wie nur je ein Mädel den Kochlöffel geschwungen hat. Herr Knispel sah sie an und nickte. „Ich. will's mit der versuchen!" Als er ging, brachen „Mariattka* und die Vermieterin in ein helles Ge lächter aus: „Is jut", sagte die vermeintliche Böhmin. „Den ollen Knickstiebel werd' ich mir zurechtschustern, bis er'n manierlicher und jebildeter Herr wird, so wahr ich Aujuste heiße und mit Spreewasser getoost bin. Herrgott von Treptow, wenn ich nur acht Tage den Mund halten kann!" „Aber 'n bischen böhmisch haben Sie doch bei Ihrer früherem Herrschaft ge lernt, Auguste?" „Kaum zehn Worte, aber ich werd' ihm schon böhmisch kommen, dadrufs können Sie sich verlassen!" Als Knispel heimkehrte, trat ihm auf sein Schellen ein altes robustes Weib entgegen: „Wer sind Sie und was wollen Sie hier in meiner Wohnung?" herrschte Knispel sie an. „Ich bin Adelens Mutter das Mädel is krank und ich hab' sie nach Hause gehen heißen. Nun bleiö' ich die 14 Tage da, Herr Knisptl. Und ich denke, ich werde schon zu Ihrer Zufriedenheit arbeiten." Und dabei ließ das Weib den Besen so fest auf den Dielen tanzen, daß Knispel er schrocken einen Schritt zurückwich. Spornstreichs wanderte er zur Gesinde Vermieterin zurück. „Kann die „Marianka" gleich antre ten?" „Das kann sie!" „So soll sie heute Abend noch kom men ich hab' die And're gleich gehen lassen." Es hielt schwer, Adelens Mutter aus dem Hause zu bringen und Knis pel dankte Gott, daß es ihm endlich ge lungen war. Am Abend kam Au guste. „Ich will Sie mit meinen Gewohn heiten bekannt machen," sagte Knispel, der die Worte der Gesindevermietherin schon vergessen hatte. Und nun erzählte er Augusten, wie ex es Morgens, Mit tags und Abends zu haben wünsche und dann entdeckte er zu seinem Schre cken, daß „Marianka" nur schweigend die Achseln zuckte. „Um Gotteswillen", sagte Knispel erschrocken, „das wird eine schöne Be scheerung werden!" „Marianka" aber kli^te' v«t ünd verschwand aus dem Zimmer. Mit bangen Befürchtungen» stand Knispel ant andern Morgen auf aber siehe da, auf dem Tische im Wohnzimmer stand schon der Kaffee, die Brödchen, etwas geröstet, wie er sie liebte, die Sahne frisch, wie er sie nur verlangen konnte und die Eier so schön pflaumenweich, wie.er sie trotz alles Wetierns von seinen bisherigen Köchin nen nie hatte erlangen können. Und so ging? Mittags wie Abends „Marianka" war eine Perle. Aber Herr Knispel hatte trotzdem Launen. Er konnte ebensowenig wie die meisten Menschen eine Reihe von guten Tagen mit Gedulo ertragen. Und so zogen sich denn eines Morgens, als er ein Papierstückche.t auf dem Estrich fand, das er ohne es zu wissen, erst vor einem Augenblick aus der Ta- s A sche verloren hatte, die Gewitterwol ken zusammen und schellte wüthend. „Marianka" trat ein. Knispel donnerte eine ganze Litanei von Scheliworten herunter. Die Köchin schien ein paar Mal geneigt, den zorni gen Herrn zu unterbrechen, dann aber zuckte sie die Achseln und biß die Zähne fest auf einander. Als Knispel geendet, ging „Martern* ka" knixend auf ihn zu und reichte ihm mit strahlendem Gesicht dankend die Hand. „Das hat sie ja auch wieder nicht ver standen," stöhnte Knispel, als die sal sehe Marianka das Zimmer verlassen, hatte —„nun kann ich die aussegelten, soviel ich will und t8 hat Sitten Zweck!" An diesem Mittag bekam Herr Knispel ein großartiges Mittagsessen. Noch nie war das Gemüse so weich und zart, das Fleisch so köstlich ge braten, die Mehlspeise so trefflich ge wesen. Nach acht Tagen hatte Herr Knispel ganz vergessen, daß er jemals auf eine Köchin habe schelten können dieser Marianka gegenüber, die ihn ja noch nicht verstand, hatte er es sich völlig ab* gewöhnt. Um so bestürzter aber war er, als eines, Tages die Gesindevermietherin bei ihm erschien und ihm mit trauriger Miene mittheilte, „Marianka" habe Sehnsucht nach ihrer böhmischen Hei math und werde in 14 Tagen seinen Dienst verlassen. „Ich werden ihren Lohn um das doppelte erhöhen", schrie Knispel „aber sie darf nicht gehen!" Aber Marianka blieb fest und Knis pel war trostlos. Während dieser 14Tage ward Knis pel mit den besten Speisen geradezu ge füttert, aber den köstlichen Geschmack verdarb ihn der Gedanke, daß das nun so bald zu Ende sein solle! Morgen sollte „Marianka" abziehen. Knispel hatte seit zwei Tagen nicht geschlafen. Heute früh aber war ihm ein großartiger Gedanke gekommen. „Diese „Marianka", war ein hüb sches Mädel und eine Köchin, wie er sie auf der ganzen Welt nicht wieder sin den würde. Herr Knispel können wir nu mch mtt'nander auskommen, wenn Sie 'n ruhiger Mensch sind? Ich denke, Sie sind mit mir zufrieden gewesen. Im Übrigen heiße ich auch nicht Marianka, sondern Auguste!" „Nun denn, Auguste," tief Herr Knispel selig darüber, daß er nun ver standen würde, „dann sage ich Dir,, ob Du meine Frau werden willst, Au guste!" „Allemal, Herr Knispel. Und zu frieden sollen Sie auch mit Ihrer Frau sein, wie Sie es mit der Köchin wa ten!" Und Herr Knispel schwort heute da raus, daß es aus der Welt keinen, zu friedeten Mann gebe, als ihn! Neue Fri sure«. Die Co iss eure der allgewaltigen Mo denstadt Paris haben beschlossen, auch für die Wintersaison 1894—95 die on bulirten Haare bei ihren Clienten zu erhalten ein Edikt, mit dem beide Theile zufrieden sein können: die Da men, weil die ondulirten Haare sehr Ileibfam sind, die Coiffeure, weil diese Mode eine stete Abhängigkeit von ihnen bedeutet. Was die Frisuren selbst be trifft, so erklärte ein Fachmann, daß die jetzige Haartracht nicht mit dem Na men „Coiffeure" belegt werden könne, dieselbe lasse die Haare ihre natürlichen Wege gehen, von kunstvoller Frisur sei keine Rede. Man dreht die Haare zu einem losen Knoten, der tief in den Na cken gesteckt wird, wenn es sich darum handelt, für den Hut Platz zu schassen. Bei den Abendfrisuren steckt man die Haare hoch, im ©eure 1830. Die Haar Enden werden zu Söckchen gebrannt, die aus dem Knoten quellen eine Mode, welche schon die schönen Frauen von Rom undAthen vor ungefähr zwei tausend Jahren mit Erfolg lancirten. Blonde Haare scheinen in Paris noch immer moderner als kastanienbraune roth ist momentan nicht beliebt, hinge gen sind jene kunstvollen Färbungen, die Haaren einen röthlichbraunen Re flex geben, sehr en vogue. Die neueste Nuancesrisur ist „Mahagonibraun" mit warmen rechlichen Tinten. Falsche Haare werden in Paris gar nicht mehr getragen, einzig die vorerwähnten Lock chen sür die Haarknoten laßt man' zu weilen, zur Schonung des eigenenKops schmuckes, fertig vom Coiffeur liefern. England ist gegenwärtig eines der we nigen Länder Europas, wo der Handel mit falschen Haaren wirklich noch blüht für die winzigen Coiffeuren derParise rinnen reichen die eigenen Mittel aus, selbst wenn diese bescheiden sind. Da auch die einst so beliebte poetischeMode, Haarlocken z.u spenden, gänzlich außer Kurs gesetzt ist, also keinerlei Attentat droht, kann man momentan in Paris An den Coiffeuren, die falsche Haar« ausbieten, mit selbstzufrieden««^.^ cheln eiligst vorübergehen. $ \v N\ S* 1 e 1 Wie. wenn er ihr anbieten würde,' seine Frau zu werden? Schlug sie ein« dann war er aller Sorgen um sein leibliches Wohlbefinden für ewige Zeit überhoben. „Marianka" trat auf sein Klingeln in sein Zimmer. Knispel wurde nun doch verlegen. Wie sollte er es ihr begreiflich machen? Da stotterte er: „Marianka" bleiben Sie meine Frau verstanden?" „Nee, bet müssen Sie schon 'n bisken deutlicher sagen," klang es da im un verfälschten Berlinisch in seine Ohren, so daß er verdutzt zurücktrat. „Was? Sie sprechen ja gut deutsch?" „Und ick versteh's noch besser! Nu V* Ks Geschichte vom Taj^âr: „was war nur das^.^ Der Lude Faulrich strömt umher Durst hat er und die Taschen leer. „Wie krieg' 'nen Schnaps ich, fragt der Mann „Wie krieg ich ihn Wie stell' ich's an? Und als er weiter geht ein Stück da sieht et eineSprit fabrik Und in dem Thorweg, welch' ein Spaß! Sieht stehen er ein klei tuS $afy Und der Gedaâ Aigt im Lauf In Lude Faulrichs Kopse aus: „Für meine Kehle, welch' Ge winn, Wär nur ein kleines Restchen drin!" Und etwas scheu noch und verzagt Er sich dem Faß zu nähern wagt. Es ist noch früh, im Vorder haus Geht kein Bewohner ein noch aus Und Lude denkt mit froher Gier: „Das Fäßchen labt mich sicher hier!" Erst geht er an dem Haus vorbei, Zu feh'n ob Jemand nahe fei./— Doch niemand da ist, der ihn sieht Zurück zum Faß es schnell ihn zicht. Er schaut mit lüstern-off nem Mund Begehrlich durch des Fasses Spund.— Da unten schtmmeris noch, o Spaß Vom würzigen ge brannten Naß. Und wie das Fäß chen leis er schüttelt Und wieder horchend daran rüttelt, Da hört ein leises Plätschern er Und heißer nur wird fein Begehr. Ein Schielen noch nach allen Seiten Ob Niemand nahe von den Leuten. Dann fassen seine Hände schnell Das Faß und Heben's von der Stell'. Er hebt es sorglich höher und Bringt dann dasSpund loch an den Mund Und hebt und hebt! Es preßt daran Die durstgen Lippen fest der Mann Und saugt und saugt, doch was ist das? Wo bleibt das heißersehnte Naß? Ec Hatte deutlich doch geseh'n 'nen schö nen Rest darinnen fteh'n! Und wie der hebt er auf das Faß Doch ei, welch' ganz verwünschtet: Späh— Läßt ihn den Inhalt nicht erreichen? Er sieht die schöne Zeit verstreichen Uns immer hebt er höher nochAn seinen 1 Sé* 1 tUii Mund des Spundes Loch. —*Nu weeß ick's aber j'ar mch mehr f^'Öin ich verrückt?" so fragt sich er Denn immer noch kein Tropfen quoll Aus jenem Faß, am Grunde voll. Er blickt hinein und schaut und schaut, Der Lude seinem Slug' nicht traut? 1 w. V 4 Klihi-ßiil- :•. 'I !..'** i.ihé n. i'i's I 4Ur it) iV 1 I Iii» ".h i z A vtV, & *, S#f 4 t* )S. .Vorhin, da war doch noch wat vicki! Wo is denn nur. der Kümity 1 fte? Sv'« A Wat is nu falsch un w. Ji^-trV '-««és?«* ^S"\^It is V a()tT Bedriegt mein lebenv Oog' mich» jar?" Da plötzlich fällt fein trüber. Blick Vom Fasse zu der Erd' zu- rück. Von der steigt ein Geruch so süß Zu seiner Nas': „Was denn dies? Der Kümmel, den ick drtnkett will, Der liegt da uff der Erde still? Det is, ick sag's hier frank und frei 'ne miserable Zau berei! Sotoat ist mir noch nie je» fcheh'n Da bleibt mir det Jehirn ja fteh'n!" Doch Plötzlich kratzt sich hin* term Ohr, Der Lude: „DLrnel ich, ich Thor. Ick dachte nich dran, mti» ner Treu: Ein Faß hat ja Spunde locher zwei. Als ick den eenen bracht zum Mund, 35a looft det aus beim annern Spund!" Der Lude setzt da& Fäßchen hin Und wandert fort mit trübem Sinm .. Herfchnappt. Gast: „Ja, Herr Wirth, wo haben Sie denn das liebe Lämmchen hinge bracht, das immer im Hose so lustig, herumsprang?" Wirth: „Na, da haben Sie ja heut' Ihre Leibspeise Lämmernes davon gehabt." Gast: „Aber das ist schade, wegxn.. meiner hätten Sie doch das liebe Th tis chen nicht zu todten gebraucht." Wirth: „Eh net, Herr ©ruher, aBctr bös Viecherl is' uns krepirt!" Kritik^der Arzneikunde. %. Spitalarzt„Sie können von Glück sprechen, daß Sie wieder gesund ge worden sind. Ich hätte das, aufrichtig gesagt, wirklich nicht mehr geglaubt." Rekonvalescent: „Ja, fchau'n S'r Herr Doktor, gegen meine Natur rich" ttt halt die Wissenschaft nix aus.* De? of t#it'âi géfcho ff tit mi V V- f\ 'V, Y 1 $ 1 -".ck Notar (beim Baron): „Haben Sie sonst noch letzte Verfügungen zu tref fen, Herr Baron?" Baron: „Ach ja, da habe tch auch meine schöne Flinte vergessen, btese ver mache ich betn Treiber Schulze, ber-ist sie schon gewöhnt." chNknneAhtfii-ft v (eine ohnmächtige Dame auf ben Ar* mnt tragenb): Das Leben kehrt wie der, sie schlägt die Augen auf und la- ichelt mir zu! Sapperment, die ''wird mich doch nicht heirathen wollen? Schwäbischer Kalauer. 'Gast: „Bringet Se mir a Mehlspeis!" Kellnerin (gleichbraus)! „Hier ist' 'sie Dampfnudel mit Chaudeau-- (sauce.* Gast: „Dös ischt amol uverschtändlichs Sort warum heißt* denn die Brüah Schodo-Sohße?" Nebensitzender: „Ja, weil se eba „scho -do" ischt." ,t:, jburtstagskind auszubringen): „Ver !ehrte Anwesende, ich bin kein Freund iüieler Worte..... Kurz und gut, ich Menke meinem Freunde hieVtit die zwanzig Mark, die ich noch ödn ihm frieae! Das Geburtstagskind lebe Hochs" I' i të i 't Z'