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Verlorene Parties. Roman von Anton v« Perf«S» 1 (12. Fortsetzung.) .Unter dem dunkeln Schleier, welchen Makowsky in seiner letzten Stunde Ü6er das Bild gebreitet, lag kein Pa radies mehr, wo man ihn wegkratzte, Blickte das Gewebe der Leinwand hin 'durch nur die beiden Gestalten der Vertriebenen blieben vor der Verwü stung bewahrt. Auf den aus düsterm Jarbenchaos sich hebenden Klippen gli .chen sie eher aus vernichtender Kata strophe Geretteten. Die beabsich tigte Restauration des Bildes war ihr «in willkommener Grund, die dringende Aufforderung ihrer Familie, nach Verls überzusiedeln, vorderhand zurückzu weisen. Sie glaubte dies dem 'Todten fchufu.j 3U sein, so unheimlich sie sich in dem Atelier fühlte. Jetzt, nachdem der Geist Malowskys daraus gewichen, ber es aus dem Nichts geschaffen, schien ihr ein moderiger Duft auszugehen von all dem hohlen Pappwerk, die lebhafte sten Farben schienen zu erblinden. Sie sah selbst ein, daß es ihr unmöglich sein würde, immer in diesem Raume zu le Bett, worin nichts echt als der grauen hafte rothe Fleck auf dem Teppich, dem sie so sorgfältig auswich. Was hatte sie denn eigentlich für einen Grund, die Heimath, den Vater zu meiden? Wenn er ihr erst jetzt, nach dem Tode des Gatten, die Hand zur Versöhnung ge boten, dann ja, danü wäre es ihre Psicht aber so.... Weil Paul sich noch im letzten Augenblick sträubte, nach Vals zu kommen aber da war ja sein Geist schon zerrüttet! Es war etwas ganz anderes, was sie abhielt, und so sorgfältig sie auch immer wie der ihren Geist davon abzuwenden such ic, vergeblich! immer wieder stand' 8 vor ihr, das furchtbare Bild. Sie an der Seite Franzens, dicht an ihn geschmiegt, den Blick des Sterben den auf sie gerichtet. Sie zerfaserte un zählige Male den Blick. Er war nicht schmerzerfüllt, auch nicht gehässig, «her freudig zustimmend! Er sah wohl überhaupt nicht mehr, aber gleich* viel in keinem Falle war Franz der rechte Mann, sie nach Vals zu ho len. Den Vater, der noch an dem Un Mcktstage, alles vergessend, zu ihr geeilt, hatte sie in dem ersten Schmerz schroff abgewiesen, ebenso das gewiß ehrlich gemeinte Mitleid Arabellas und Georgs. Eines Tages, die dritte Woche seit dem Tode Makowskys ging zu Ende, hatte sie sich in die Grotte zurückgezo gen. Unterhandlungen mit einem Kunsthändler betreffs einiger noch vor hanbetten Skizzen Pauls, zu welchen sie sich gezwungen sah, hatten sie völlig «ntmuthigt sie floh aus dem Atelier dahin. Der Springbrunnen war längst verrostet, das abgestandene Was fer in dem Bassin verbreitete häßlichen Geruch. Sie kauerte sich auf dem Thron zusammen und überließ sich ganz ihrem Schmerz. Hier hatte er begonnen, der Traum, so prächtig, so gtuthtoH! Es waren ja schon viele zerronnen, aber so rasch, so in Blut noch keiner. Wohin jetzt mit ihrem tvehmüden Herzen? Was sie sich auch vorredete von Verzweiflung, ewiger Buße für ihre selbst unklare Schuld, es schlug doch immer noch heiß, Verlan gend nach Leben und Freude und schau erte nur vor einem zusammen in ihrem Innersten vor Verlassenheit! O, es fror sie so bei diesem Gedanken, daß sie sich schlotternd in die Falten des schä digen Purpurs hüllte. Da vernahm sie Tritte im Atelier draußen und ihren Namen leise rufen. Eine unbezwing liche freudige Sehnsucht ergriff sie nach etwas Unbestimmtem, das menschliche Gestalt annahm, eine bestimmte Ge Salt. Hi:r bin ich! Hier! rief sie verlan gend. Da trat eine hohe Gestalt unter den Eingang, ein schneeweißer Bart leuch tete in der Dämmerung. Vater! Mein guter lieber Vater! Stitch stürzte hell aufjubelnd in die aus gebreiteten Arme des Greises. Denselben Tag noch folgte sie ihm «ach Vals. Einem wunden Frauenherzen thut Nichts wohler, als sich aufopfern müs sen, fremde Leiden pflegen. Kitty hatte dazu den Winter über vollauf gelegen heit. Den Grafen Seefeld hatte seine robuste Gesundheit plötzlich im Stich gelassen. Die Aufregung des letzten Jahres mochten wohl auch ihren An theil daran haben. Zu allem Ueber fjuß machte sich noch ein längst ver Starbter Beinbruch, eine alte Erinne rung vom Rennplatz, sehr unliebsam bemerkbar. Da war nun Kitty ganz an ihrem Platz, sie ging ganz auf in der Pflege des Vaters. Abgesehen davon, daß hierdurch ihr Gedanke von der jüngsten Vergangenheit abgelenkt wur de, hatte die Sache noch einen andern Vortheil: einem kranken Vater durfte matt nicht widersprechen. Graf Seefeld war sich dieses Vor gugs wohl bewußt. Da wurden Spa zierritte mit Arabella anbefohlen, wich tige Aufträge für die Oekonomie, für Schwarzacker ertheilt, welche allmählich Kitty immer Mehr zwangen, die Stelle ves Vaters zu vertreten und infolge dessen sich überall zu orientiren. Die Folge davon war, daß sie sich rascher, "als es sonst der Fall gewesen wäre, in fob? neuen lebens- und arbeitsvollen Verhältnisse von Vals hineinlebte und Habet, banTfhret ausdem heimathlichen Voden neu aufblühenden, kernigen Na tur, sich rasch erholte. Nur in einem I a s Punkte war sie schroff, auch dem Vater gegenüber. Er entging ihr nicht sein Beständiges Deuten auf Franz, feinen Kiebling. Darin lag fiit sie eine 6U* itre Kränkung d?s Todten, eine Gering jchäjptg ihres eigenen erlittenen Lei' den», ihrer gangen unglücklichen Gye, über die man überhaupt in Vals sorg fältig schwieg, wie über eine Schuld. Sie kannte ja sehr wohl des Vaters triftige und dringende Gründe. Das ungewohnte Leiden machte ihn ängst Itch. Sie war die letzte ihres Namens. Makowsky war ihm zum mindesten fremd, kein Wunder, daß er über den Todten einfach hinwegsah auf auf den Erben seiner angemaßten Rechte. Ja, er war im Stande, in den Er eignissen eine göttliche Fügung zu er blicken, ein besonderes Walten himm lischer Mächte für das Haus SeeseIb. Aber trotz alledem kränkte sie dieses Vorgehen, welches jedes Zartgefühls entbehrte. Wie er doch nicht nur fein Kind, sondern auch Franz unterschätzte! Dieses toanfehtiithige Herz, das er ver schmäht, so lange' es rein, gesund und frei war, soll ihm jetzt genügen, von Leidenschaften zerfressen, nachdem ein anderer es schon besessen, da war er grabe der rechte! O, er ließ es sie nur zu est beutlich fühlen! Das wäre grabe auch nicht nothwendig gewesen und that bitter weh, aber gewiß war es ganz gerecht. Sie konnte ihn nur achten um fein zurückgehaltenes Wesen, dem selbst die Wärme der alten Freundschaft fehl te. Dagegen stand er im regsten Ver kehr mit Arabella. Er war ihr ja zu Dank verpflichtet für die Unterstützung feines Problems, die Verbindung der beiden Gruben, welches längst ausge führt war. Arabella schien ihm über haupt das geworden zu fein, was er einst wohl von feiner Kitty erhoffte, feine Mitarbeiterin. Es war nur zu verwundern, daß Georg nicht eiferfüch tig wurde. Ritt Kitty mit Arabella, so war von nichts die Rede als von ihm. Seines Lobes wurde kein Ende, er war der Segen von Schwarzacker. Das wußte sie ja alles selbst, ja besser als Arabella, aber sie fand solches Lob unpassend im Mund einer Frau noch dazu einer Frau, die ihrem Gatten alles zu danken hatte. Ja, auch selbst ihr gegenüber, der Wittwe eines Mannes, der doch ohne Zweifel viel bedeutender war als Franz, eine Kunftgröße, ein Genie. Aber das begriff ja Arabella nicht, und sie hielt es auch unter ihrer Würde, es ihr begreiflich zu machen. Das Frühjahr kam, mit ihm neues Leben, dem sich auch Kitty nicht entzie hen konnte. Die alten Kräfte wirkten, da half auch absichtlicher Widerstand nicht. Mit der Krankenpflege war es auch zu Ende. Graf Seefeld wagte sich schon wieder in den Sattel und machte seinen Ritt nach Schwarz acker. Das Kohlentn^rf, welches matt früher förmlich umging, bildete jetzt den Mit telpunkt des Lebens. Der Sport kam erst in zweiter Linie, obwohl er durch aus nicht vernachlässigt wurde. Kurz, auf Schritt und Tritt merkte man den Einfluß Franzens, dem sich alles un willkürlich fügte.. Kitty wußte nickit, ob sie sich darüber freuen sollte. Was verhalf ihm denn eigentlich dazu? Ihre Abwesenheit! Noch etwas, die schlimme Erfahrung, die der Vater mit ihr gemacht. Ein System, das solche Früchte zeitigte, mußte verworfen werden. Oft war es ihr, als müsse sie mit ihm darum käm pfen, um einen Einfluß, der doch ihr allein zukam in diesem Haufe. Doch alle Vorsätze dazu waren vergebens es war ihr selbst nicht ernst damit. Konnte sie doch die Heilsamkeit desselben auf alles und jedes selbst nicht wegleugnen. Nur eins verdroß sie, daß er sich gar keine Mühe mehr gab mit ihr, ihre be ginnenden Bestrebungen, sich allmählich im Geschäft zu orientiren, mit, wie es ihr vorkam, mitleidigem Lächeln be trachtete. Eine Frau, auf deren Rath ein Makowsky horchte, wird sich wohl auch noch die Kenntnisse irgend eines Buchhalters erringen können. Was sollte daraus werden, wenn sie einmal die Herrin war auf Vals? Das konnte rasch geschehen— ein ganz unhalt bares Verhältniß! Ja, was sollte da raus werden! Das quälte wohl auch den armen Vater! Aber was nützt das! Sollte sie denn nur vom Zu fall, von den Verhältnissen bestimmt werden? Warum heirathete er nicht? Ihr zuliebe schdnj' dann war alles gut! Eines Abends ritt sie von (Battenfeld nach Hause, Arabella gab ihr das Ge leite. Sie hatte vor einem Monat erst ihrem Gatten einen Stammhalter ge schenkt und strahlte jetzt im Mutter glück. Die sie umgebende duftende Na tur war nur die Folie ihres eigenen Innern. In solchen Zeiten macht sich in jedem edlen Frauenherzen der Drang geltend, auch etwas abzugeben von all der Wonne an seine nächste Umge bung. Kittys Dahir.träumen war ihr schon längst ein Dorn im Auge. Die Ehe mit Makowsky war nun einmal in ih ren Augen nichts als eine unglückliche Episode im Leben Kittys, mit der man kurzweg aufräumen mußte. Sie haßte jede Sentimentalität, war gewohnt, von je her der nackten Wirklichkeit ins Gesicht zu sehen. Der einzige Weg da zu war aber eine Heitach. Und die einzig richtige Heirath für Kitty war eine Heirath mit Franz, dtn sie schon vor three. Ebe mit dem Maler liebte wahrscheinlich auch während "detserden die jungen Dinger sind sich ja selbst nie klar in solchen Dingen und ganz gewiß jetzt liebt wie sie aus unzähli gen Anzeichen anzunehmen die Berech tigung hatte. Die dampfenden Kamine, der Lärm, der herüberdrang, erhöhte die Span nung in ihrem Innern bis zur Uner träglichkeit. Ihrem Pferde selbst theilte sich dieselbe mit, es wollte nicht mehr Schritt halten mit seiner Begleiterin, der „Wildrose". Ist es nicht eine wahre Freude, wenn man da hinüber sieht? begann sie plötz lich. Wie das pustet und arbeitet Tag und Nacht. Aber, liebe Cousin^ das pustet uM arbeitet da drüben ja schon, solange ich denke! Was soll ich denn da Neues se hen und gar Erfreuliches? erwiderte Kitty fchwermüthig. Das ist sehr undankbar von dir. Undankbar? Wem bin ich denn zu Dank verpflichtet? Kitty hielt ihr Pferd, der alte Stolz regte sich in ihr Arabella gegenüber. Franz! Für.wen schafft er denn das Mes? Für wen sorgt er Tag und Nacht als für dich! Für mich! Weil er schaffen und sor gen muß, weil das sein Lebenselement ist! Weil der Ehrgeiz ihn antreibt für den Vater aber für mich! Daran denkt er wohl gar nicht, und wenn er daran denkt, wirb es ihm nur peinlich sein. Allerdings, das kannst du ihm gar nicht verargen. Was soll et denn, weitn heute du die Herrin bist auf Vals? Seine Entlassung nehmen, wie irgend ein Beamter des Werkes?' Er kann ja bleiben. Als dein Untergebener? Warum nicht? Weil man nicht dienen soll, too man einst geherrscht hat. Geherrscht, Franz, auf S3ats? Nicht auf Vals, aber in dir, Kitty— als dein Geliebter! Kitty riß ihr Pferd zurück. Heller Zorn blitzte aus ihren Augen. Wer sagt dir das? Er? Arabella ließ sich nicht aus der Fas sung bringen, sie drängte ihr Pferd dicht an das Kittys. O nein, er nicht! Weil er ein zu guter, edler Mensch ist, weil er eher sterben würde, als so etwas gestchen! Aber dieser da sagt es mir... Sie zeigte Kitty den kleinen Finger. Er sagt mir noch mehr, mehr als du selbst weißt, daß er noch immer herrscht daß er.... Arabella, ich muß dich bitten... Dich zu verlassen? Das thue ich auch, da sich eben ein für dich viel geeigneterer Begleiter naht. Mit diesen Worten wandte Arabella hurtig ihr Pferd und sprengte zurück nach Sittenfeld. Wo bet Weg vor Vals in die Straße einbog, kam Franz geritten. Verge bens rief Kitty ihrer Cousine zu, diese war im Nu hinter einer Baurngruppe verschwunden, und Franz hielt bei ihr. Warum so erregt,Kitty und Ara bella förmlich flüchtig? Ich glaube gar, ihr habt euch gezankt? Haben wir auch! erwiderte Kitty mit fliegenden Athem, und zwar über dich! Ueber deine Stellung in Schwarz acker. Da du grabe dazugekommen, ist es vielleicht besser, wir sprechen uns aus. Bitte! Obwohl ich nicht recht begreife, was du damit zu thun hast. Arabella behauptet, daß du nur für mich dich so anstrengst, dich sorgst Tag und Nacht. Offen gesagt das möchte ich nicht Da behauptet Arabella einfach einen Unsinn. Ich strenge mich nicht mehr an, als mein Beruf und die große Verant wortung, die auf mir ruht, erfordert. Ich thue das für Niemand, sondern für mich selbst, weil ich meine Befriedigung darin finde. Das dachte ich auch—und doch dachte ich wieder du möchtest vielleicht aus alter Freundschaft aus besonderer Rücksicht darauf zu viel thun.... Und einst einen besondern Dank ver langen, ergänzte Franz. Sei außer Sorge. Kitty. Franz! Kitty bereute schon lange, den Gegenstand berührt zu haben. Oder auf einen Erfolg pochend,schwer anzubringen sein, wenn es einmal so weit ist.... Franz! Immer flehender klang die Stimmer Kittys. Oder mich gar thörichten Vergel tungsträumen hingeben..".. Franz, du rächst dich zu hart für ein paar un'bebachte Worte..., Sehr weise Worte, Kitty, die wir zeigen, baß bu aus beiner Phantasie weit wieber zurückgekehrt bist in bie reale praktische. Man kann nicht vor sichtig genug sein. Darum laß uns einen Pakt schließen. Der Name Prech ting soll dir keine böse Stunde mehr bereiten. Kitty beugte das Haupt auf die „Wildrose" herab. Nur zu! Ich habe es reichlich verdient... Sobald es so weit ist du ver stehst mich ja fuhr Franz unbarm herzig fort, trete ich freiwillig, ohne nur deine Willensäußerung abzuwar ten, vom Amt zurück. Bis bahin binbet mich mehr noch als mein Wort die treue Freundschaft und die Liebe zu deinem Vater. Zu meinem Vater! Das sagte ich Arabella auch, bemerkte Kitty, schwer müthig mit dem Kopfe nickend. Und zu noch etwas, setzte Franz hinzu, zu Schwarzacker! Es knüpfen sich die heiligsten. Erinnerungen da ran. Langes Schweigen. 'KtttY sah nicht auf, die beiden Pferde kosten sich. Wenn man einen Pakt schließt, reicht man sich die Hand, Cousine. Franz streckte bie Hand aus» Kitty ergriff sie in ihren Augen blinkten Thränen. Er sah Jänger hinein, als für den Augenblick angemessen war. Die Hände preßt,'.n sich, als gelte es einen ganz an* dem Pakt. Beide fühlten, daß das gleiche erlösende Wort auf ihren Lippen schwebte, und doch drückten beide leise die Weiche'.' ihrer Pferde und sprengten nach tierjchiebenen Richtungen davon, ohne sick umzusehen. Am Fuße des SchloßbergeS mußte Kitty anhalten, der Athem versagte ihr. Der Sonnenball senkte sich im Westen, hinter bläulichem, auf dem Horizont lagernden Regenwölk, Purpurgluthen hinausschleubern in die weite Land schast, über Feld und Wald. Kitty konnte lange den Blick nicht wenden davon. „Das verlorene Paradies" grave so! Ein schwarzer Reiter jetzt mitten hilchWh, in tzWz Hast, durch dampfende Lohe. Dann verschlang ihn das Schachtwerk von Schwarzacker, dtcs finster drohend den glühenden Sonnenball durchschnitt. Kitty traf den Vaters auffallend trüber Stimmung. Du mußt Franz begegnet feilt? sagte er. Kitty besagte die Frage kurz. Der brave Junge arbeitet sich ganz aas für das Werk. Ja, er ist mit Leib und Seele Bergmann, erwiderte ausweichend Kitty. Der Graf war sichtlich ärgerlich dar über. Mit Leib und Seele Bergmann! Deshalb minirt man doch nicht feirce Gesundheit, wenn man nicht war mes persönliches Interesse hat oR der Sache. Er sah aber vortrefflich aus, Papa. Nun, so sieh ihn dir einmal morgen an! So eine ganze Nacht im Gruben tuasser... Diese Nacht? Ja, ist denn das noth wendig? Kittys Theilnahme schien langsam regt zu werben. Nothwendig! Das ist es eben! Für den ersten besten Bergmann, der mit Leib und Seele beim Fach, ist es nicht nothwendig, aber für Franz ist es noth toenbig, ber an Schwarzacker hängt, als ob ein Schatz für ihn bort vergraben werbe. Die Unter Wasser machen bösen Rumor feit der Verbindung der Gru ben. Dem will er einmal gründlich ein Ende machen. Das kann wohl auch gefährlich wer den? fragte Kitty. Sehr gefährlich fogeert Ich warnte ihn auch, ich bat ihn, aber da hilft ja nichts. Und wem zuliebe thut ec das alles? Dir zuliebe! entgegnete Kitty. Das ist nicht wahr! Mir zuliebe! Wie lange dauert es denn noch mit mir! Man opfert nicht ein junges Leben ei nem Greife. Er sagte eS cé&tr säst, klar und deutlich. Dann hat er einfach gelogen, aus Zorn aus Verbruß! Mir zuliebe! Einem siebzigjährigen Greis! Das wäre grabe noch ber Mühe werth, Kitty! Der Gras trat mit geratheten Wangen unb bittenb erhobenen Händen vor fein Kind. Sch kann nicht, Papa ich darf nicht. Darfst nicht? Und ich sage dir, Makowsky selbst würde eure Hände ineinander legen, wenn er noch könnte.... Kitty überraschten diese Wort?. Er hatte ja noch' gekonnt, er hatte sie noch ineinanbergelegt. Die ganze furchtbare Scene trat ihf vor Augen. Weil er einsehen mußte, daß eure Ehe eine Idee war, die fein Künstler gehirn plötzlich erzeugt hatte, ein Traum, der nie von Dauer fein konnte, daß du dich einfach in einen Zauber garten verirrt hattest, der mit dem Tode seines Herrn, wie in den, alten Märchen, in eine kahle, welke Wüste sich verwandelte, aus der du dich hin aussehnst in die alte Heimath, der er dich geraubt. So hatte der Vater noch nie mit ihr gesprochen. Die Liebe zu ihr allein, die Sehnsucht nach Verwirklichung seines Herzenswunsches konnte ihm diese Worte in den Mund legen, die zugleich den Weg zu ihrem Kopf und ihrem Herzen fanden. Es war ihm, als schwebte ein Wort auf den Lippen sei ner Tochter, um das er am liebsten auf den Knieen gebettelt hätte. Er wartete ängstlich daraus. Ich will sofort einen Brief an ihn schicken nach Schwarzacker. Er soll heute Nacht nicht in die Grube fahren seiner Kitty zuliebe nicht. Bist du damit zufrieden? Graf Seefeld konnte nicht sprechen, er drückte sein Kind an das Herz und küßte es. Es wird zwar nichts helfen, wenn er es einmal für feine Pflicht hält, und du brauchst auch keine Angst zu haben, wegen bes bißchen kalten Wassers um bie Beine. Aber schreibe, Kitty, schreibe! Ich werbe so sort ben Ruprecht schicken! Wenn er bir buch folgen und Franz heute Abend noch ich bitte dich, schreibe sofort, Kitty. Der Gras eilte, trunken vor Freude, in die Stallungen, um selbst den Eil boten zu bestellen. Kitty schrieb in ihrem Zimmer die wenigen Zeiten mit fliegenden Hast. Jetzt durfte er wirklich nicht hinunter in die feuchte, häßliche Grube. Sehr gefährlich, sagte der Vater, und^ sie hatte wohl ganz ruhig darüber geschla fen, hat schon oft ruhig geschlafen, wäh rend er zwischenTod und Leben schweb te. Während des Schreibens packte sie plötzlich ein Angstgefühl, immer drin gender' flössen die Worte. „Bei den heiligen Erinnerungen, die für uns beide in Schwarzacker begraben liegen, beschwöre ich dich," schloß der Brief. Sie zögerte einen Augenblick, ehe sie ihn schloß. Diese feierliche Warnung vor einer ifrm alltäglichen Gefahr, die ft nie mit Einem Worte besprach,mußte ihm gradezu .lächerlich erscheinen. Dann schloß sie das Convert mit einem glück lichen Lächeln, das diesen schonenMund schon lange nicht mehr geziert, und Übergab es dem Diener. Unten wartete schon der Reitknecht. Sie beobachtete durch das Fenster, wie der Vater ihm noch ganz besondere Weisungen gab. Eine milde Frühjahrs nacht war ein gefallen, leiser Regen rauschte in die Ulmenkronen des Parkes, köstlichen Dust unzähliger Blüthen einsaugend. Kitty verfolgte den Reiter durch die Finsterniß, nachdem der Husschlag längst verschollen. Ueber Schioarjadter lagerte weithin leuchtend wallende Lohe. Sie konnte den Blick nicht mehr davon wenden! Das verlorene Paradies, das sich verlockend hebt aus der Frühjahrs nacht! Wärs noch einmal möglich? Hatte sie das Recht, es zu betreten? Wird ftcf^ niA der ^odte mit slam-I •m mendem Schwert als Rache-Enge? dor ten Eingang stellen? Mußte es nicht wenigstens verdient werden, wenn es nicht' wieder verschwinden sollte hinter düsterm Schleier, wie das im Atelier? Franz, Franz, warum hast du mich damals nicht emporgehoben mit kräf tigen Atmen aus der Tiefe des Para dieses? Oder war vielleicht der Um weq nothwendig, um zu .begreifen sei nen Glanz, sein Glück? Eine eigen thümliche Unruhe schien ihr Schwarz acker zu ergreifen. Unzählige Fünk chen bewegten sich wirr durcheinander im Schwarz der Nacht, offenbar auf dem Wege zwischen den Halben ent lang, und doch war jetzt kein Schichten wechsel' dcrs wußte sie genau. Es wa ren offenbar Gru&enlichter, aber die Träger liefen, der Raschheit der Bewe gung nach. Der Bote mußte längst ge kommen sein,, abcr das war doch kein Grund zu solcher Bewegung im Werk. Von überall bewegten sich die leuchten den Sternchen dem Werke zu. Es mußte sich irgend etwas Besonderes an eignen. Doch sehr einfach. Franz brauchte alle Kräfte für bie heutige Nachtarbeit. Daher diese ausfallende Unregelmäßigkeit Und doch klopfte ihr Herz so ängstlich,, und sie achtete nicht, baß ber Regen, starker fiel unb ihr ins Antlitz schlug.. Du sprengte ber Berte in den Hof. Diese Hast auf dem Rückweg war eine Narrheit. Sie rief ihm zu, als er aus dem Sattel sprang: Besorgt? Ach Gott, Gräfin ein großes Unglück der Schacht Alles den Kopf verloren! Unmöglich zu finden sechs Mattn ich muß zum Gra sen! Du bleibst! Der Knecht blieb geÜvmnt neben sei item Pferde stehen. Der Schacht? Sprich, Mensch! Eingestürzt, Gräfin.!' Kitty wankten die Kniee! Die sechs Mann todt? Weiß matt nicht! —Verschüttet! Der Direktor? Ist) eingefahren. Sattle Wilbrofe, Wir reiten! Wenn der Graf ein Wort erfährt, bist du ent lassen. Zehn Minuten darauf ritt Kitty, gefolgt von dem Diener, auf Schwarz acter zu, Wilbrofe zur äußersten Lei stung anfpornenb. Der jetzt herab prasselnde Regen kühlte das pochenbe Hirn. Sie sprengte ben Weg zwischen ben Halden hinauf, ohne eine Frage an die ab- und zueilenden Leute zu rich ten, bie scheu ber aus bent Dunkel plötzlich auftauchenden Reiterin auswi chen. Bor der Grube drängte sich eine dunkle, grollende Masse. Weiber mit Kindern auf bem Arme, beren helle Stimmen gell bas Gemurmel ber Män ner übertönten. Sie konnte nur zu Pferbe biefe lebenben Wall durchdrin gen. Wilbrofe stutzte einen Augenblick, bann drang sie ein. Die Erscheinung war so überra schend, der Ruf Kittys klang so schnei dend aus bem Finstern heraus, baß die Menge wie von einer Panik erfaßt zur Seite wich. Sie wurde erst erkannt, als sie vor dir geöffneten, von zwei Bergleuten, die jedem unberechtigten Eintritt wehren mußten, bewachten Schachthausthür aus dem Satte! sprang, Wildrofe ihrem eigenen Schick sal überlassend. Das ist brav von ihr! Bravo! wur den Stimmen laut. Frauen drängten, sich jammernd an sie, um mit ihr den Eingang zu gewinnen. Sie wurden von zwei Wächtern zurückgewiesen. In dem düstern Raume vor dem Fördergerüste herrschte musterhafte Ordnung. Niemand ahnte hier die Katastrophe. Eine Gruppe Arbeiter harrte wohl als A&Iöfungsmannfchaft der Einfahrt, mit dem gewohnten ern sten Schweigen des Bergmannes. Auf Kitty wirkte die Ruhe dieserLeute selbst beruhigend, sie unterdrückte gewaltsam ihre Aufregung und fragte mit zittern der Stimme nach bem Thatbestand Ein Schacht war eingestürzt, wohl in folge Stützenberaubung eines größern Schichtengewölbes burchltntertoafchung. Allen vor Ort beschäftigten Arbeitern war es gelungen, zu entkommen bis auf vier Mann. Nun kam bie Verhängnis} volle Frage nach Franz. Der Direktor gehörte Leiber zu ben Vermißten. Er war bereits mit bett übrigen auf der Fluent, kehrte aber um, als er vernahm, da* drei Mann fehlten. Vor Kittys Auaen begannen die ©rabenlichter |it tanzen, die Halle sich zu drehen. Indessen ist noch Hoffnung. Man hat schon ein Pochen im Gestein gehört. Die Rettungsarbeit ist im vollen Gange. Dieser Zusatz des Steigers, an den sich Kitty gewandt, gab ihr die Fassung zurück. In diesem Augenblick hob sich der Förderkorb aus ber Tiefe. Wasser triefende, schwarze Männer traten heraus. Keine Frage, keine Antwort, Jetzt empörte Kitty bas Schweiaen. Sie stürzte aus einen zu und Mt ihn fest. Sprechen Sie doch! Sie haben die Stimme gehört? Wessen Stimme? Prechting? Nicht wahr, Prechting? Weiß ich nicht, gute Frau. Jetzt heißts arbeiten! Ganz gleich, wer ruft, einer so gut wie der andere. Wenn wir sie nicht bald herauskriegen, holt sie das Wasser. Die Ablösungsmannschast stieg it. den Förderkorb. In dem Augenblick, wo er sich zu senken begann, ehe einer der Umstehenden es wehren konnte, sprang Kitty hinein. In wirbelndem, eisigem Luftzug ging es hinab. Sie dachte ihrer ersten Fahrt on feiner Seite als Hauerjunqe! Einstellte hastige Fragen an die sie umdrängen den Leute. Das Wasser! Das Wasser! lautete immer die besorgte Antwort. I Ertrinken in dieser Nacht! ltnttcrm* i bare Schauer packten fU* Dst war man schon angelangt, ... Kitty Hörle auf keine Vorstellungen» keine Warnung der Leute. Mit derselben Ruhe, als ging es an die tägliche Arbeit, bewegte sich die Truppe vorwärts dem Orte des An Mcks zu. Ein Wirrfct! von Balke«, Halztrummern, Felsblöcken und Koh lenzröll schloß den Schacht. Die Enge des Raumes ließ immer nur zwei Marnr arbeiten, die übrigen schafften, eine Kâ bildend, dss Material her aus. Kitty gebot in einem Tone Halt, der jedeWidemde ausschloß -—"dam» kniete sie vor dem- Schutt. Franz! Deutlich^ Poche» wer vernehm bar. Franz! Nur em Wort, Franz Ein unbestimmter singender Ton drang matt dusch das Gestein..— Un möglich eine Stimme zu erlernten. Je der weitere Versuch war Verzögerung %tc Arbeit. Sie mußte zurücktreten. Eine qualvolle Zeit begann! Sie. zählte jeden Spatenhiebj. jede Gchaufel voll Schutt, maß gierig den langsamen Fortschritt. Sie schämte sich ihres nutzlosen Zusehens ititd blickte mit Neid auf, die arbeitshart^ Arme bei Män ner. Das Wasser sickerte durch den Schutt, den Schacht: langsam füllend. Das war bedenklich. Me Pumpen wur den angesetzt. Das Pochen klang im mer näher man arbeitete schon in der vierten Stunde. Kitty strengte ihr Gehör aufs äu ßerste an, sie hatte keinen andern Ge danken, als seine Stimme zu hören. Endlich vernahm sie deutlich menschliche Laute. Man hielt mit der Arbeit ein und ließ Kitty vor. Das Wasser! Rasch!, vernahm sie: deutlich. Franz! rief sie kreischend. Jax! klang es deutlich zurück. Ein donnerndes „Glück den Arbeitern antwortete von Schluß folgt.) Dir TTirart er Hi!'?ner, thre eigenen ober frembe Eier zu fressen, ist eine Gewohnheit, welche entweber ba burch entstanden ist, daß das'Huhn Zu tritt zu zerbrochenen Eiern hatte, oder es an phosphor- und kohlensaurem Salz in dem ihm gerechten Futter man gelte, was die Hühner veranlaßt, Eier zu fressen, um die zur Bildung von Eierschalen erforderlichen Substanzen zu erlangen. Um dieser für den Hüh nerzüchter höchst nachtheiligen schlechten Gewohnheit vorzubeugen, sollten nie mals Eier mit dünner Schale als Nest eier benutzt werden, denn solche werden gar zu leicht von der Henne zerdrückt und dann von ihr verzehrt. Es ist zu nächst, urt Eier mit dicker Schale zu er langen, besondere Aufmerksamkeit auf das Füttern zu legen, ohne jedoch den Hühnern Eierschalen, die nicht klein zer stoßen und mit anderem Futter ver mischt sind, hinzuwerfen. Gerade da dureb, daß dem Federvieh gebrochene Schalen hingeworfen wurden, ist in vielen Fällen bei Hühnern der Keim zu der üblen Gewohnheit des Eierfressens gelegt worden solche Folgen sind aber nicht zu befürchten, wenn die Eierscha len^ klein zerstoßen, mit gekochter Kleie oder anderem Gemengsei gefüttert wer den. Hühner, welche mit genanntem Laster behaftet sinb, sollten während dcsWinteraufemhaltes in geschlossenem. Raume beschäftigt gehalten werden, denn, wie das Sprichwort sagt: „Müßiggang ist aller Laster Anfang." Man bestreue den Boden des Hühner Hauses und auch den Hühnerhof dick mit Laub oder Heuabfällen und werfe zwischen hinein Weizen-, Hafer- oder anderes Körnerfutter, wodurch dew Hühnern Gelegenheit gegeben wird, sich zu beschäftigen, und ber Hühnerbesitzer in kurzer Zeit zu ber Ueberzeugung ge langen wirb, baß dem Eiersressen,. wenn solches eingerissen gewesen sein sollte, hkrburch ein Damm entgegen^ setzt werben kann» e i n i e n v o n S a e Man bürste ben Sammet frei von Staub unb reibe ihn barnach mit fei Her trockener Kleie ab, bie, wenn sie ein schmutziges Ansehen bekommt, so lange trneuert werden muß,^bis ber Sammet sauber ist. Sehr unsauberen Sammet reibt man mit einer zollbick geschnitte nen Vrotrinbe unb zwar mit der Kru menseite man thue dieses vorsichtig, aber mit fester Hand und erneuere die Ninde so oit. als es nöthig ist. O e e e z u e i i e n In vielen Familien vererben sich Oel getttälde von einer Generation zur andern und schließlich sind sie durch den jahrelangen darau lagernden Staub kaum mehr zu erkennen» Da -wissen aber sehr viele Leute nicht, daß man diese Bilder sehr einfach, ohne daß dieselben den geringsten Schaden, nehmen, reinigen kann. Man nimmt dazu reines, kaltes Wasser nebst einem seinen, leinenen Lappen und wäscht nun,, natürlich ohne zu reißen, dasBild gründlich ab mit einem weichen, trocke nen Tuche wischt man es nach rund wird über den Erfolg staunen. e n s e i n K a e n o e Werkstätten, welche man derart behandeln will, daß sie wohl genügend Licht, nicht abet die Sonnenhitze einlassen, bestreiche mart mit einer Mi schung von Schlemmkreide und Milch und' ztoat so dünn, daß die Umrisse vyn Häusern, Bäumen etc. eben noch Durchblicken erkannt werden flut« 6«8 smut*. •t Ufr Alle Dichter und Denker des misch griechischen Alterthums preise* die klassische Ruhe und. ermahnen vre Menschheit, zum Gleichmuth allen Lagen des Lebens. Für Niemanden ist Kiese Vvise alte Lebensphiwsophte so sehr zur Notwendigkeit geworden, al» für uns Frauen der modernen Cultur stufe Die Anforderungen, wets,? heute cm d5S Weib gestellt wenden, sind gegen Vergangene Zeiten nicht nur durch der» erhöhtem KuApf um's Dasein gesteigert, fon/dert? auch so vielgestaltig, verant toortun$ëreich And» verwindend gewor den, daß eine besonders tüchtigeGeistes kraft daM' gehört, um der? Schwer punkt deä Wesens nicht zu verlieren End im Schnellwife der Zeit und dein unausgesetzten Hostien der neuweltlicheK Umgebung nicht' nntms, unruhig, lau venhaft und veränderlich zu werden. Die gewissenhaft denkende, ftti$ selosr Beobachtende Frau welche über bwr täg- lichen entnervenden J^feinigkeitslratit. und tru leeren eitlen. Äußerlichkeiten,., den Blick für das- Ganze, für dir proßen Ziele und Zwecke des Weibes int seilfchastrichen un dFannlienleben ver loren hat, sie wird sich keiner Täuschung herüber hingeben,, daß' sj* nur bannt ihren Platz vollkommen auffüllen kann, bentr sie mit Ruhe (Mühmaß unt sanfter Festigkeit ihre§. misten AmteK fcattef. Sie wird sich täglich wieder holen,. daß sie nur dann die berufene Erzieherin derer, die* ihr anvertraut sind,, die Beglückerin' Jener werden kann, welche sie ließt wenn sie ihre höchste und schönste Aufgabe- darin fin det, daß sie „das Nothwendige mit dem Echönen, das Geistige' und Materielle |u einem harmonischen Ganzen zu ver binden" im Stande ist^ Aber ein solch' harmonisches Zusammenwirken ist nur von einer harmonischen Natur au er warten, und deshalb möchten wir der suchen, in die Beschaffenheit, das We sen und Werden einer solch7 bevorzug ten Individualität näher einzudrin gen. Wir Me sind auf unserer Wander schaft durch's Leben schon harmonischen Naturen begegnet, und nicht etwa blos l:t besonders ausgezeichneten Gesell schaftsschichten oder außergewöhnlich glänzenden Lebensverhältnissen, son bern überall hineingestreut' als erqui 5ende Oasen zwischen die nervenermü penden, heißen, sandigen Strecken der tikier. Weltreise. Leider werden sie in ber neuesten 3eit immer seltener, aber wrt, wo wir sie antreffen, erfreuen sie uns durch das Gleichmaß ber Tempe ratur, durchsichtige Klarheit ber Lust» itnb ein reines, ruhiges, nicht flackern» C:e§, blendendes Licht. Diesen letzten Eigenschaften ist es wohl auch zuzu schreiben, dast man ihre Veranlagung rticht erst mühevoll zu studiren nöthig hat, um zu wissen, „woran man ist", beim sie machen aus dem Kern ihres Uesens kein Geheimniß, weil sie sich pit dem Leben und seilten. Forderungen im Einklang fühlen. „Die harmonische Natur nimmt,® uie eine deutsche Schriftstellerin sagt, „das Leben hin, ohne viel zu fragen, [veil sie die Kraft und Fähigkeit: in sich irägt, es aus sich selbst herauf— bei nahe mühelos menschlich schön zit gestalten. Sie kennt ihn nicht, jenem lähmenden Zwang der Nerven, der bie Seele in ihren edelsten Verrichtungen stört und unter die Herrschaft einer ge» heiinnißvollen, tneiigreifenbett Macht jwittgt, welche nur zu sehr geeignet ist. Die Energie bed Willens zu brechen. Die harmonische Natur ist nur selten ob nur bei bestimmten physischen Lei sen „nervös"." Daß die harmonischen Naturen sich unempfindlich gegen den zersetzende» Einfluß der Nervosität, der modernen Krankheit unseres altersschwachen. Jahrhunderts, zu erhalten wissen, ist :s «ber gerade, was sie uns ihren Be wunderern nicht nur als liebenswür dige, sondern als wahrhaft liebenswer» Menschen erscheinen läßt, deren zÄckrnäßi'ge Stimmung-uns i'mponirt and wohlthut zu gleicher Zeit, weil eben per Grundzug ihres Wesens Harmonie ist. beim können. Dieser Anstrich ist das beste Wohlwollen, die. zufälligeGiite, das zu Mittel für genannten Zweck und kann fällige Beherrschen des aufwallenden leicht mit Wasser wieder abgewaschen werden. i e e e n e i e n i Hause. Man lege eine Mischung von Mehl und Zucker zu gleichen Thei len unb doppelt so viel Borax an die Stellen, wo man sie allabenblich sieht. Gibt man einige Tropfen A.nisöl zu der Mischung, so gehen die Heimchen noch sicherer danach, unb tu kurzer AK sind alle fort. ', Wahrend wir bett erzieh lichen, tier* idelnben Einfluß des Umganges mit harmonischen Menschen kla* empfinden, werben wir uns sicher bie Frage borte» jen, wie ist diese Harmonie, die Fähig keit. das Leben menschlich schön zn ge stalten, zu erreichen? Di:?se harmonische innere Schönbeit vermag nur aus einer ^bi'egmen geistigen Bildung zu ent* [^ringen, und zwar, was die geistige Erziehung der Frau zuerst anstreben 1 muß, ist das, gediegen* Kenntnisse mit Einfachheit und Liebenswürdigkeit des? i Charakters verbinden, ihr Herz $tt trztehett. Durch richtiges Denken lernt tu an auch richtig empfindet?, und es ist NN falsches, veraltetes Bo-urtheil, dak ber angeborene' zartere weibliche In stinkt schon genügt, um eine möglichst sollendete Frau far unsere Zeit zu ent wickeln. Selbst die font Nemrr auK Zornnefiihls tjat mir einen schx gerin pen Werth, wenn man nicht im Stande ist, zu jede? Stunde des Tages liebe voll, gerecht und rücksichtsvoll gegen Je-« d»rmann zu fein, das erst ist der wahre:...1 Ausdruck eines wirklich gut gespulten Herzens. nurUnver^and, daß er auch k fri n $fc* N 1 beste Frjiu wird in den Aeußerungen Ihrer Güte immer earseitut bleiben, wenn ü$r jede geistige Ausbrfdung unt EinsiM mangelt. Tkw aeifttge Thätig- i feit und das geist^t Interesse allein machen sie: innerlich fni und stark, dazu ist keine Gelehrsamkeit nöthig, sondern ur jene Bildung, "welche wirtlich reine herzensgute verHnht. Das zufällige ,/ \n\n V o i a a n v e a n