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Aus -kW Tsgrbuch einer verstorbene ürrmkeu miirlrrm. Bearbeitet von Clor, Michaeli*. Chicago, 7. Noo. 1904. ,ZL-s mag sein, daß mein Bor liebe für den Beruf einer Pfle gerin mir im Blute lag. War Loch mein Bat ein Arzt, der seine Aufgabe sehr ernst nahm und schon ans Kindern erzählte, der Arzt müsse mehr können als die richtigen Trank lein zu mischen, oder von dem Messer piten Gebrauch zu machen. Ach. wie gern wäre lch Aerztin geworden, aber ks langte nicht. Val und Mutter starben zu früh. Co hieß es denn nicht nur für mich, sondern auch für den jüngeren Bruder zu sorgen. Knapp genug ging es her. um durch zukommen. aber wir waren nicht ver wöhnt. Endlich war meine Lehrzeit beendet. Wohl ist es schwer Las Amt. das ich übernommen habe. Tie Nacht wachen, die unausgesetzte Aufmerk samkeit auf das Befinden der Kran ken, die Theilnahme sür alle ihre Lei den; ach, cs gehören gute Nerven da zu, um treu und gewissenhaft zu dienen. Wenn es nun blos die Krankheit wäre, die wir zu bekämpfen haben; aber wie manchmal sitzt der größte Schaden drinnen im Herzen und wi: schwer ist es meist, che man Lahmt lammt, in welch innigem Zusammen hang die körperlichen und die seelischen Leiden stehen. 10. Nov.. Mitternacht. Meine Ruhezeit hat wieder ein Ende. Gestern wurde ich zu einem Schwerkranken gerufen. Ach,' ich kenne diese rothen Wangen, diese glänzenden Augen. Die Arznei oie verslLndnißvollen Blicke des Arztes, die freudige Zuversicht des Kranken auf seine baldige Genesung, Alles sagt mir, die Tage des Menschen kann ich an meinen Fingern abzählen. „Sc heu Sie Schwester," sagte er während des Tages, „endlich wird der heißeste Wunsch meines Lebens erfüllt. Sv lange ich denken kann, geht mein Seh nen nach den sonnigen Gcsilden des Südens. Meine schönsten Träume sind es gewesen, wenn ich in Gärten wan delte, deren Bäume von Granaten und Apfelsinen strotzten; sch habe mir die unsäglichsten Mühen gemacht, um auf meinem kleinen Antvffen auch nur Aepfel und Birnen zu gewinnen, aber nicht einmal das gelang mir; denn immer verurtheilien mich die Verhält nisse im kalten Norden zu Hausen. Hören Sie nur, wie der kalte Sturm das Fenster rüttelt. Ich mußte aus halten. um nicht pflichtvergessen zu werden. Aber nun endlich, endlich Schwester," dabei sah er mich ganz glückselig an. „wird meine Sehnsucht erfüllt. Der Arzt meint auch, ich soll recht bald nach dem Süden." fuhr er fort. .„Tann besuchen Sie mich Schwester. Ich pflücke Ihnen jeden Tag einen Riesrnstrauß Magnolien und Tuberosen, wir gehen in meinem Orangenhain spazieren und wissen gar nicht mehr, was Kälte, Nebel und Frost bedeutet." Ich mußte ihm endlich Schweigen zrbieten, denn seine Red wurde un trer hastiger, sein Aussehen immer sieberischer. 17. Nov. Er ging zur ewigen Ruhe ein. friedlich wie ein müdes Kind. Seine letzten Phantasien versetzten ihn in wahrhaft himmlische Gefilde. Ro sen Wein Sonne blauer Himmel, das waren die Vorsiellun aen, unter denen er glücklich hinüber schlummerte. Tablerock, Man., 10. Dez. Unsere Oberin schickte mich hierher. Der hiesige Frauen-Verein rin klei nen Kirche hotte sich einer reisenden Familie, die sich in höchster Noth be fand. denn sic war wildfremd in der Gegend, angenommen. Sie bestand aus Mann. Frau und drei Kindern und war auf dem Wege weiter nach dem Nordwesten, um sich dort anzu kaufen. Der Mann war im Besitz ei niger Hundert Dollars, die er beim Verkauf seiner Farm in Missouri er zielt hatte. Aber wie viel war nicht schon für die Reise draufgegangen und was kostete nicht täglich der Auf enthalt hier in diesem elenden kleinen Hotel, in das die Familie flüchten mußte, als der Mann vor Schmerz und Schwäche hinfiel. Der hcrbeige ruiene Arzt sah sofort, an einen Transport nach einem entfernten Krankenhaus war nicht zu dektken, auch wollte die Familie zusammen bleiben. Die Frau hatte wohl keine Ahnung, wie schwer krank der Mann war. 12. Dezember. ! Eine schwere Brustfellentzündung hat sich bei meinem Patienten entwickelt. Welche Schmerzen muß der Kranke er-! tragen, wie fehlt es an fast allen Mit-! kein, ihm seine Lag zu erleichtern. Sin tüchtiger Nordwesi umfegt das alte leichte Holzhaus und wirft den feinen Schneestaub durch die Spalten der Thüren und Fenster; schwer ist es. die Wärme herzustellen, die der Patient unbedingt braucht. Dazu fehlt es an Wäsche, denn das Frachtgut mit dem Haushalt und der Wäsche, wovon ja hier in Amerika nie viel eingelegt wird, wurde vorausgeschickt. Das Essen im Boardinghaus ist für Gesunde erträg lich, für Holzschläger sogar ausgezeich net, aber für meinen Kranken unge nießbar; bessere. leicht verdauliche Speisen, die ich selbst bereiten könnte, sind kaum zu erlangen. Trcktz der Hülfe der guten Frauen, die mir hel fen, so viel sie können, die aber selbst nichts übrig haben, wird die Summe bald aufgebraucht sein. Ich selbst ver-' zickte auf die Hälfte meines Lohnes. Aber die Krankheit ist langwierig, was soll daraus werden? 2V. Dezember. ' Ich irauie meinen Ohren ichs. a!S mir dir Gattin des Kranken erzählte, was sie ksinher getrieben hatte, oder vielmehr ihn. Ich soiach mit ihr Lbrr bre Unvorsichiiakeit, aus einem so war men Klima mitten im Winter in ein so kaltes Klima umzuziehen. „Ja, daS ist es ja eben", meinte sie. „Mein Mann war des Lebens in Missouri so Überdrüssig, daß er es nickt mehr aus-' zuhatten glaubte, bis er mich schließlich 'mit dieser Idee ganz angesteckt bat. ! Man wird, ganz schlapp und verliert 'alle Energie iw Lüden, meinte er; so wurde uns denn schlstGlich Allen ce Hitze und selbst die Mild der Winters unerträglich; das die! Ungeziefer, gr legentücheErÜstößc, das Alles befestigst unser Willen, so schnell st Möglich unsern Kram zu verkaufen. Was aber meinen Mann mehr nach den nordischen Wäldern zog als alles '.'Lndere, das wa ren d>e Berichte über Jagdn, von de ,ien er gelegentlich las; auch ein Freund versorgte ihn mit solchen Geschichten. 25. Dezember. Wider alles Erwarten wird mein Kranker wieder besser. Ist es die Ju gendkraft. ist eS die Aussicht, am Ziel seiner Wünsche zu stink? Heut zünde ten wir einige Kerzen aus Leuchtern an. dir uns der Wirth borgte. Wir saßen alle zusammen am Bett und der Patient durfte kich an der Unterhal tung bethriligen. §s feierten wir Weihnachten. Di Kinder waren ganz glücklick, soviel Schnee ballen sie noch nicht gesehen, und eine heut unstrnoin-! mene Schlittenfahrt auf einem alten, Farmerschlitten, zu der sie unser Wirth,' der sich Holz aus dem Walde geholt, ! mitgenommen, hatte sie in-wahresEnt- zücken versetzt. ES war wohl das ! schönste Geschenk, das die Familie er ! halten konnte, der Gatte und Vater war ! der Familie wiedergegeben. Wie fast l alle Kranke, versprach mir auch dieser alles Mögliche nach seiner Genesung. „Setzen Sie. Schwester Beara," sagte er, „eine Wolfsjagd, das war so mein Wunsch von Neinauf. Sie sollen auch den ersten Wolfspelz haben, den ich er beute. Da drunten im Süden wäre ich bald verkamfirrn, ich merkte, wie eS mft mir bergab ging. Her werd ich , wieder aufleben. Wie gesagt, das erste Wolfsfell oder Hirschfell bekommen ! Sie, Schwester, nicht wahr, liebes ! Frauchen?" 2tz. December. ! Der Kranke schlief besser als ich in ! der vergangenen NE. Immer wie-. ; der drängte sich mir der Vergleich auf ! zwischen meinen beiden letzten Kranken. ! Der eine starb mit der Sehnsucht nach ' dem Süden imHer-pn; der andere ! gesund bei der Hoffnung im Norden -zu sein und Wölfe jagen zu können. I Ich freue mich schon auf die schöne Pel z! Lecke. Doch haben mich die beiden, letzten Fälle über alle Gebühr angegriffen. Ich werde die Oberin bitten, mich, wenn irgend möglich, etwas ausruhen zu las sen. Chicago, 15. Jan. 1905. Die R:chc thut mir gut. Die Obe rin Hatzte wohl Recht, als sie aus meine Schulter klopfen' zu mir sagte: Ich ! gebe Ihnen vorläufig „keinen Fall". ! Ihre Augen liegen tief. Sie sind abge ! magert und Sie haben eine schlechte ! Farbe. Darauf besah ich mich denn ! doch aufmerksam in dem Spiegel und erschrak fast vor meinem Bilde. Ich batte mir wohl zu viel zugemuthet, oder steckte eine Krankheit in mir ? Da will ich einmal bas Mittel anwenden, das ich meinen Patienten, wenn sie sich in der Besserung befinden, immer so seh: empfehle ich will fleißig spazieren gelen. Mittags ein bis zwei Sinn- ! den wenigstens 18. Januar. ! Ja das thut gut, und was sieht und hört man nicht Alles auf der Straße, in den Parks. Da schlenderte ich ge stern durch den nördlichen Tdeil der Stadt an einem Parkwege entlang. Plötzlich hemmte meinen Schritt eine Menschenmenge, die eiaAutomobil um stand. Aus den Erzählungen der Um stehenden entnahm ich, daß der Wagen zu schnell gefahren war und die Pott zei-Bestimmgngcn verletzt hatte. Den Ruf des Polizisten hatten die Insassen unbeachtet gelassen und waren weiter gerast. Dadurch wüthend gemacht, hafte ein ganz harmlos aussehender Fußgänger seinen Revolver gezogen und auf daS Gefährt gefeuert, was die Besitzer desselben denn doch zum Still-' halten veranlaßt hatte, obwohl Nie mand verletzt war. Nun hatte der Po-! lizist mehrere Verhaftungen vorzuneh men und wartete auf die Hülse eines Amtsgenofstn. Wie schnell bei solchen Gelegenheiten ein großer Auflauf zu-! sammrn kommt, das ist unglaublich,! Sehr herausfordernd benahmen sich die Damen im Automobil; S waren ihrer drei in Begleitung eines Herrn. Sie warfen recht geringschätzig Blicke auf die Umstehenden, waren sie sich doch ihrer Eleganz, ihrer bevorzugten Ete!-j lung in der Gesellschaft bewußt. Ich faßte sie alle in'S Auge und als sich meine Blicke mit denen der jüngsten und schönsten Dame kreuzten, wurde es mir svfoft zur Gewißheit: Tic kenittt Du! Aber wo hatte ich sie gesehen? Es schien, als tvenn auch sie eine Erinne rung und zwar keine angenehme an mich, überfiel, denn schnell senkte sie den Blick und bog sich zu ihrer Nach barin herum. Es ging das Alles so blitzschnell, viel schneller als ich dies niederschreibe; aber ich konnte diesen Gedanken an dies schöne räthselhaftc Geschöpf nicht wieder los werden. Als ich Abends in meinem Zimmer saß, grübelte ich weiter nach. Da plötz lich stand ein Bild vor meiner Seele, in dem ich die Gesuchte deutlich erkann te; aber doch wie anders sah sie aus als heut. Ein blasses, abgehärmtes Grfichrchen lag vor mir auf den Kis sen, das Figürchen, noch halb kindlick, in Schmerzen zuckend. Es war Lie alte Geschickte: DaS gut. nur etwas zu nachsichtig erzogene Töchtcrchen war den Eltern entlaufen. Es litt sie nickt in der kleinen S-kadk, in den einfachen Verhältnissen, die so garnichts Glän zendes und Aufregendes ihr zu geben vermochten. Zusem hafte ihr schlechte Lectüre den Kopf verdreht. Daß sie hübsch war, das wußte sie; sie wollt ihr Glück in der Großstadt schon ma-; chen, dann ließ sie die Eltern und Ge-! schwister nachkommen. Wie schnell gin-' gen alle ihre Pläne :n Erfüllung. Sie bekam bald eine ickö-! ne Stellung; wenig Lürbeiü, sehr gute Bezahlung, viel freie reizende Aufmerksamkeiten seitins des Che-'sZ der sie mit zarter Rücksicht behandelte, und ihr väterlicher Begleiter war. um das Großstadlleben kennen zu lernen;! bis, nun bis er die Maske fallen lkß,! bis es schon zn spat war. Da wurde j Soimtagsl'ote, Milwaukee, Lqnzitag, 15. April, lügt',. sie ausgelacht :n ihrer Verzweiflung. „Für so dumm habe ich Dick Gäns chen doch nicht gehalten," meinte er. Um sie zum Schweigen zu bringen, batu Bch der Ebke mit einigen Hundert Dol lakS loSgetauft, o:e gerak-e reichten, um die Koste iru Hospitu. einige Wo chen Zehrgeld zu zahlen. Das Kind war todt geboren. Sie schrieb garnicht mehr nach Haus. Die Eltern wußten wohl, wie es um sie stand. Das war ihr größter Kummer. Ach wie viel sol cher Geschichten hatte ich schon mit an gebärt. Aber nun wollte sie tapfer kämpfen, ehrliche, wenn auch schwere Arbeit suchen, dann würde sie sicher vorwärts kommen und könnte ihren E! tern wieder unter die Augen treten.! Airmes Kind, Du hast Deine Vorsätze nicht LUsgrführt, wenn ittcht ein Wun der Dich reutet, sc gehst Tu unter im Strudel der Großstadt. Schade um das schöne Mädchen! 2. Januar. An ein Ausruhe ist „j-tu mehr zn denken, unser Hospital in überfüllt. A.'ßerdcm werden so viele Pflegerin w.z ftir Privathäuser verlangt, daß unsere Krä'te kaum ausreichen. Ich wurde in ein schloßahnlickes Haus geschult. Tie Frau des Hauses war hochgradig nervös. Ick hatte sofort den Eindruck, die Dame ,zehöre in eine Nervenheilanstalt, aber sie war nicht dazu zu bewegen, nach dorthin überzusiedeln. So glaubte die Familie,! durch fortwährende Aussicht und Ge sellschaft den Zustand der Kranken zn bessern. Es war ein ist,irrerer Pos, n.' schroerer als wenn ist, meinen Körper durst, Hede nud Tragen des Kranke.,, anstrengte und alle die Dienste ver-! richt,-te. die so manches ästhetisch ver ! anlagte Mädchen von der Kranken ! pflege abhält. Es wunderte mich gar! nicht, daß mir die Dienstmädchen zn-! flüsterten; ick wäre die Siebente. :ck würde cs wohl auch nickt lange auS-; halten und doch lsing gerade von der gleichmäßigen Pflege und Behänd tuug soviel in diesem Falle ab. Es war eine wahre Tortur, der die ganze Umgebung unterworfen war; auch der Arzt war schon oft gewechselt wor de Bald war das ffimmer zu Gütz.! bald zu kalt: einmal konnte sie jeder! hörbare Schritt in Zorn versetzen eine Stunde später klagte sie über d.e Grabesruhe, die sie umgab; dann kalte die kostbare Svitzenwasche, die sie täglich wechselte, einen zn gelben Ton tüie Wütckerin vertbeidigle s >b damit, daß Frau Z. das so angeordnet hätte!. Kam öfter Be'nch, so bestand sie darauf, ilw anzunehmen; da,, erzählte sie haarklein von all Enmptomen der Kranklwit, von der Rücksichtslosigkeit, mit dckr sie öeha delt wurde; war der Besuch kort, jo schalt sie hinterher, daß die laugwei-! ligen Menschen ihren Zustand wieder bedentend verschlechtert hatte —dac Schreöklichste aber war: sie bildete sich! ein. ilrre Familie volle sich ihrer e::i ledigen und ihre ganze Umgebung sii nur dem Plan im Bunde. Ick muß kort - ich kann die Aufregung Tag! und Nacht bei solcher Kranken iii.i l ertragen und doch habe uvl wieder Mitleid mit der Armen ich bleibe. 22. Februar. Der Zustand meiner Kranken Hai sich ,-kwas geändert; sie ist ruhiger ge worden; ob dies ein Zeichen der B> serung ist? Wie wird diese Frau von Uneingeweihten beneidet? Au'gewach sin in Lupus wuroe ihr kein Wunsch, der mit (Held zu erkaufen war, v,-r -sagt. Sogar der Man, in den sie sich verliebte, schien gekauft worden zu sein; d. h. er ließ sich durch den Reichthum des Vaters blende und l> rathete das hübsche, elegante, cognette Püppcken. das ihm nnvei hohlen seine Neigung, zeigst. Zur! wahren Liebe war die verwöhnt, ; Dame wobt nicht fähig, so ging denn Zeder seinen eigenen Wieg. Ter Mckiin fügte durch Umsicht und Fleiß dem Reichthum noch mehr hinzu, da durst, batte er wenigstens etwas Be friedigung vom Leben. Tie hubsci-e junge Frau jagte von einem Vergiiü gen zum andern; sie wurde der Schrecken der Schneiderinnen; immer toller, immer heiliger mußten die Aufregungen sein, es gab ja so ivenig Neues! Schließlich kamen Cigarette - daran, die das Nerven leben der Ar men so ge'ährdeten. daß von der In ! gend nud der Schönheit bald ist! mebr viel übrig war, erst da schritten die Eltern nnd der Ehemann ein. Sie, fürchteten Selbstmord. 23. Februar. ! Heut Nacht, als ich vor Aufregung! über de Zustand meiner Patient:! nicht schlafen konnte (die Kranke hatte' mich schon zweimal ganz unnützer ! wette geweckt), fiel mir ein, wie anti-; religiös die ganze Familie war. Ich hatte schon öfter mit Frau Z das Tbema berührt, denn ne liebte es kehr, aitt Alles, wcks mit einer Gotte-- i lehre in Verbindung stand, in sehr kräftigen Ausdrücken zu schelten, ja zu schimpften. Alles, >vas über Essia.j Trinken, Putzen nd Amüsement! hinausging, mar „Humbug",. Was bleibt da von einem Menschen übrig, wenn die Geniisffreudigfeit versagt? Ein steucrloses Wrack mir tosender See. So ungefähr hatte ick zu ihr ge-i sagt, worauf mir ein überlegenes Lä cheln zur Antwort wurde. Aber merkwürdig, sie kommt auf diesen Geiprächsstott immer wieder zurück und ich möchte iio doch nickt aufregen, „Ick weiß das Alles des ser". erklärte sie mir eines Tages,; „Woher denn?" fragte ick, Ta nannte sie das Buch eines Weltver besserers. der mit seiner Lehre der das Nichts schon lange Sckinbrnck ge litten batte und im Irrenhause gestar ben war. Ich erschrak t'örmlick über ihre Unwissenheit aus religiösem Ge-j biet. Sie war weder getauft noch; canftrmirt. kannte die Gebote und! den Katechismus nur oberflächlich. „sie holte erstere schon öfter gele en", meint!' sie. Tie Religions-Ge-! 'stückte der Völker war ihr ein Buck; mit sieben Siegeln. Nichtsdestoweni ger lächelte sie über alle frommen; Leute, über Juden. Heiden und Chm-, sten, „die noch an den Unsinn glaub-; ken". 25. Februar. Gestern stattete die Mutter meiner! Patienlm dieser einen Besuch ab.) Nun rwrste'dc- ick Alles. Der Lockn scheirot. die verklebten Ru zet.i des Gesicht der Puder, kur, d,o ooi uehmrlmende Haltung de- alten Frau mir stirer öfter wiederhatte .Kla§e. „daß das liebe Kind ichren wieder fte ganze Saison verdarben bade." Ar mes- .Kind, bedauerssivs! r>c Mutter! Aber auch noch anderer Vc'uO- war bei uns Eine arme -B, --.miste, sie iä-rsn Manu verloren t ck- und ni-.i: mit vier Kinderchen dqich Sie bette -üni Tausend Toilar L. oensoerii.pc ruirg erhalten und wolft damit eiu kleines- Ge'ctaii gründen d-s sie er äüren könnte. Gens Lev.- ae-.wunüen zu 'ein. vom Hause atmend m sein. Ein kleines Mädchen v. bei der Mutter, das sich iicuei'.na alle dft pompöien Saweii ansah, dw sie umga ben Es war ein gut erschö nes Kind. Macktdem die veusine uns' verlassen batte. koniUe n.l- Fr-aü 1 ! gar nickt 'atteil vor Z6> der einen Manch der vier Kinder v id nur esitt-! ge Tausend Dollars hütt,'-lösch „Ter Verlust des gellebten Muines ist überhaupt durch gar keine Hinterlassen schaft auiziiwiegen". st.' ick ihr „aber ist! Imbe die ll..vrzeiiguirg. daß nach Heilung der t-arck ckaieu Wunde die Frau mit wer gute Kindern noch ganz glück. ,ch werden kann, denn sie lrat em Pcl vor Au gen. ein Hobes Ziel, die Erziehung von vier Menschen." TMärz. ; Kaum weiß ick, wie nud wodurch die Wandlung vor lick sing. Fra 1. ring a. sülz kür die lst-rickte an Waisen- und Kranlent'au'eni zn n-, , teressrren. Scheu, tust veftchaim e' ; kündigte sie sich nach den Zuständen in den Hospitälern- ach, da konnte ick ibr nur zu gut Auskun't geben Das Alles war neu und iuter -siant ur sie Eine neue Welt erschloß sich ihr. es schien, als hätte ibr Her; aeiuckl und mm gesunden, was ihr Reck luvt. Be schäftigung. eriifte P'isill Gottes furcht. Wohl war sie noch nervös, aber es war mein die Aiigii. ob sie auch nun aiis den, rechte,, Wege war. die sie aufregte. 25. März. Wir dürien bei schönem Wetter Ausfahrten unternehmen. Wir ha ! den auch schon verschiedene Watten büuser besucht, wiche Frau 1 nickst oerlic-ß. ohne eine aittehnttche Snzn ' me dort gelassen zu habe. Sie iagte auck gleist! zu. esiiein fühlbaren Man gel an Wöicke abzulwl'en. Sie selbst wollte Alles einkaufe, Ich bi als Wärkeriu cige.itlnh nicht mehr nöthig, aber Frau V. hol mich, ihr noch eine Zeitlang Führern,; zn eiu. was ich mir zu gern Ihne, s Anst, die Mahlzeiten hätt sie unedel! eiu. zirr großen Freude ibres Man nes der nun wieder au ein Familien lebe zu glauben anlangt „Das ist wieder eine ihrer Lau neu", iiieiule die Minier, „Gott sei Dank, eS ist leine Laune. Tie .Kranke Hai sich selbst itennideu und wird volle Genesinig finde,:", war meine Antwort. - Zn, Schuh der rbeilendrn weiblichen Jugend. Von Adele Schreiber. allen Kreisen mehrt sich die -A Zahl der Frauen, die nicht mehr wie ehedem in der schützenden Umgebung deS Familienbeiins verblei - ben, sondern hinaustreten,' um in selbständiger Arbeit für sich, oftmals noch für Angehörige zu sorgen. Dies Hinaustreten beschränkt sich nicht auf! das Suchen eines Aroeitsfcldes in be lannten, leicht zu beurtheilenden Ver hältnissen. es bringt in unserem Zeit aller dS Verkehrs und der Freizügig-- keil vielfach eine Verpflanzung in völ lig fremde Verhältnisse, Länder und Gebäude mit sich. Mit großer Schlau - heit hat es eine bestimmte Kategorie von Verbrechern verstanden, aus dem Wandel der Zeiten Nutzen zu ziehen und in der großen Schaar heimathloser arbeitender Mädchen eine stets ergie bige Quell für ihr permanentes und schimpfliches Gewerbe, den Mädchen Handel, zu finden. Mädchenhandel!!! Bis vor Kurzem hörte man kaum je! von dem Wort, und als ganz seltene Ausnahmen oder als romantische Fa beln sah man die gelegentlich durch die Presse gehenden Erzählungen von wi der ihren Willen geraubten, verschlepp ten, in schmachvoller Gefangenschaft gehaltenen Mädchen an. Aber diesel ben Pioniere und vor allem Pionierin nen. die allem Unglauben und allem Spott zum Trotz immer wieder aus die Schutz und Rechtlosigkeit der Frauen in mannigfaltiger Beziehung hinwic scn, brachten auck stets aus's Neue den Mädchenhandel und seine Bekämpfung, zur Sprache. Eine Agitation setzte in allen Ländern ein; die unablässig wie Verholte Behauptung, es gäbe einen Mädchenhandel in ausgedehnter Form, wurde durch nicht mehr zu umachcnd Untersuchungen festaestellt. Tie Re gierungen konnten sich dem Drängen nach Klarheit nicht länger verschließen. Comites bildeten sich in allen Ländern, internationale Kongresse fanden statt, und das Ergebniß eingehender For schung hat ein geradezu erschreckendes Bild enthüllt. Sowohl zahlreiche ein zeln Händler als auch gan-e orqani sirte Banden leben davon, unwissende Mädchen in ihre Gewalt zu bringen und sie in alle Wett zu verkaufen. In Wien allein gibt es --- nach den Be richten der Baronin Langenau 180 weiße Sklavenhändler, die durch ieknittlich im Jabr „1500 Stück Waare" nach den oenchiedensten Lan der exportirten, ebenso sind Budapest und Bukarest große Sammelplätze für den weißen Sklavenhandel, und auch in den Hafenstädten gibt es allenthal ben Filialen. Aus viele, viele Tau send beziffert sich die Zahl der alljähr lick dem Verderben Zuqrführten. Ter schimpflich Hand! birgt sich unter den mannigfachsten Deckmänteln. Es wer den glänzende Engagements in den Zeitungen im'erirt, man lockt durch das Versprechen künstlerischer Ausbildn; Unwissende an. erlässt Heirathsannon cen oder man wähl! gctr die Mast des Menschenfreundes, der sich erbietet, fremden jungen Märchen in der unbe kannten Stadt Unterkunft zu suchen,. ihnen mit Rath und That beizustellen. Selbst als. Abgesandte humanitärer Vereine geben sia die Gehilfinnen der Mäöchenhändler aus, und es gibt eine besondere Gattung, die man als Htzä tttn der Spitäler bezeichnen kann. ES sind meist freundlich und würdig aus sehende Frauen in vorgerückten Ja.h rm. die unter den Genesenden in den Krankenhäusern Umschau halte, und wenn sie Lot oübsche. jung Rekon valeszcntinnen finden, sich diesen nä hern. Ta sich die Mädchen, zumeist durch die Krantdeit aller Mittel ent blößt, vor die Wiederaufnahme des schweren Daseinskampfes gestellt leben, sind sie eine besonders gute Beule, die leicht zu überreden ist. Ganz beson de s florier das Gewerbe auf den Bahnhöfen. Die Ankommenden find vielfach ganz unerfahren, wissen sich nickt zurechtzufinden und sind harm 'oS genug, den Rathschlägen Fremder Folge zu leisten. So betrieb bis vor Kurzem durch lange Zeit ein junger Mann an einem Pariser Vadnhok sein Metier, als angeblicher Abgesandter eines großen Stellenvermittlungrbu reauS. Er verschleppte binnen ~wa drei Monaten 50 Mädchen, für deren jedes er -10 bis 00 Francs erhielt. „Le bensstellungen in den, vornehmsten Häusern" inserrcten Agenten in Oder schlesien. und es gelang ihnen hier durch, Hunderte von Mädchen zu kö dern. Wieder andere Händler und Händlerinnen finden cs einträglich, in den Badnzüge mttzurcisrn. Sie knüpfen unterwegs Belannischaft mit ihren Opfern an, versprechen ihnen Un tertunft und dringen so die Uneesahce nen in ihre Gewalt. Die Budapeiter Polizei erhielt im Laufe eines einzigen Monats zwölf Anzeigen, das; Mädchen, die auS der Schweiz und aus Frank i reich abgereist waren, ui ihnen zuge ; sagte Stellungen anzunehmen, seit ih rer Abfahrt spnrlds verschwunden seien. Wie raffinirt die stets aus der Lauer liegenden Händler zu Werke ge ben. kann aus folgendem charakteristi schen Fall erkannt werden. Ein Wie ner Advokat hatte eine junge Erzieherin auS Basel für seine Kinde- engagirt. Tie Dame ram auf dem Bahnhof an und verhandelte mit einem Dienstmann, der ihr Gepäck nach der bekannten Adresse des Advokaten bringen sollte. ! In diesem Augenblick trat ein älterer "Herr an sie heran und begrüßte sie mit ! den Worten: ..Ich bin der Vater des Herrn .der Sic engagirt Kat, und komme Sie abzuholen." Astnunaslos ! stieg die junge Dame mit dem würd! gen Herrn in einen Waaen und konnte nie mehr eruirt werden 7 Seit Jahren sind verschiedene Or ganisatioiien bemüht, solche Gefahren zu bekämpfen. Eine der ersten, der „Verein der Freundinnen junger Mäd , chen". trat vor mehr als 25 Jahren, nach dem erste Sittlichteitskongreß in , >Benf in's Leben. Seine Thätigkeit er streckt sich liente aus die ganze zivüisirte Welt, er verrichtet drciscuhe Arbeit, in icrnationale, nationale und lokale.! , Gerade das Angebot von Stellungen ! in weit entfernten Ländern, über die naturgemäß schlver Auskunft cinzuho > len ist, und >vo alleinstehende Frauen, ' oftmals der Landessprache nicht mäch stig. ganz besonders hilflos sind, sich überdies die Polizei nur unzureichend ! der Ausländerinnen annimmt, birgt viele unlautere Absichten. Das Netz von Freundinnen in aller Wett ist in der Lage, fast über jeden Punkt der Erd und jede Persönlichkeit AuSlunst einzuholen und unentgeltlich weiter zu geben. Durch Vermittlung des Freundinnenvereins kann sich daher je des junge Mädchen, dar im Auslande eine Stelle anzunehmen wünscht, vor her vergewissern, ob die ihr gemachten Schilderungen des angebotenen Postens der Wahrheit entsprechen. Die natio ! nale Arbeit erstreckt sich auf Auskunft und Ermittlungen im Lande selbst. ! ebenso bürgt der Verein für Schutz auf der Reise, indem er, bei vorheriger An Meldung, für Nachtquartier und Abho lung an der Bahn sorgt. In den mei sten größeren Städten bestehen Hei matbhäuser, wo Stelstingsuchende für einen bescheidenen Betrog unterlommen lönnen. Die Vereinsregeln lauten: „Kein junges Mädchen soll seine Hei math oder seinen bisherigen Wohnort verlassen, ohne von einer Freundin ver abschiedet zu werden, keines soll nach einem neuen Ort kommen„ohne an eine dortige Freundin empfohlen zu sein." Eine große Summe freiwilliger Arbeit wird von diesen Freundinnen geleistet, sie müssen jederzeit bereit sein, Recher chen zu macken, die ihnen empfoklenen Schützlinge bei der Stellen- und Woh ungssuche zu unterstützen. Solche, die wirtlich ihre Mission gut ausfüllen wollen, gehen weit darüber hinaus und werden den ihnen zugewiesenen jungen Mädchen dauernde Beraterinnen, um deren Wohl, namentlich in der freien Zeit, sie sich angelegentlichst kümmern. Der Freundinnenverein richtete an sangs sein Augenmerk ausschließlich auf Frauen und Mädchen gebildeter Stände. Nack und nach hat er sich veranlaßt gesehen, sich auch der Dienst mädchen anzunehmen, und gerade hier wäre Abhilfe am meisten zu begrüßen. Sind es doch eben die '/Rädchen der die nenden Klasse, die in sehr frühen Jah ren in's Leben hinaustreten müssen, und dir durch ihre geringere Bildung! noch leichter falschen Vorspiegeln.,en und Schwindeleien zum Opfer fallen, als Mädchen höherer Stände. Ter Verein der Freundinnen junger Mädchen kann seine Wirksamkeit nur dem vorbeugenden Schutz zuwenden. Der Mädchenhandel selbst bedarf drin gend der Bekämpfung durch interna iionale polizeiliche Maßregeln und in ternationale Gesetzgebung. In muster gültiger Wette arbeitet die Januar jtto4 vom deutschen Rationalcomite er öffnete Polizeistelle. Sie sammelt alle Anzeigen über thatsächliche oder muth maßlich Fälle von Mädchenhandel, legt Peittonalblätier mit genauer Be schreibung verdächtiger Personen an. beschafft deren Photographien, läßt deren Leben und Aufenthaltsorte be ständig erkunden. Das Jittecaienwe sen in den Tageszeitungen wird auf merksamst versolgt, und durch daS Er kennen verdächtiger Annoncen ist in vielen Fällen Unheil verhütet, eine für dir Polizei wichtige Spur gesunden worden. In den neun ersten Monaten des Bestehens batte die Zentralstelle Gelegenheit, in 302 Fällen einzuschrei ten und 28 Händler festnehmen zu las sen. Dies Zentralstelle steht im Aus tausch mit allen ausländischen Behör den, auch mit amerikanischen, und in engster Fühlung mit den privaten Schutzverrinen, die wieder untereinan der wechselseitige Beziehungen zur Er leichterung ihrer Arbeit unterhalten. Insbesondere zu nennen sind, neben dem Freunüinnenverein. der Verein Jugendschuh und der Marianische Mädckenschutzvercin ,d:e auch Labn Hof-mission betreiben. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, in denEisenbabn coupees und auf den Bahnhöfen Pia täte mit Warnungen vor fremde Per sonen und die Adressen zuverlässiger UnterkunftMiiscr anzubringen. In einigen Städten besteht überdies ein Permanenzdicnst sreiwilligcr Beschütze rinnen, die zu allen wichtigen Zügen an der Bibn anwesend sind, Ankom mende überwachen und junge Mädchen ansprechen, die ihnen fremd und rath los erscheinen. Eine auffallende Arm binde, kennzeichne! die Missionärinnen. deren Thätigkeit viel Pflichttreue und Aufopferung erfordert, denn es ist ge rade bei der llnscheinbarkeit des Amtes keine grringeAufgabe. tagtäglich, gleich viel bei welcher Witterung, die iveiten Wege zu machen und sich stundenlang auf den Bahnsteigen auszuhalten. Wir dürfen nS nicht verhehlen, daß all die anerkennenswerthe Arbeit, die hier geschildert wurde, nur ei ganz kleines Gebiet umfaßt auf dein Wege der großen sozialen Reformen, die nö thig sind, um die arbeitende weibliche Jugend vor Ilnicraany zu bewahren. Trotz ihrer relativen Häufigkeit sind die Fälle direkte Mädchenhandels doch verschwindend gering gegenüber den mannigfachen anderen Gefahren, die das Erwerbsleben virqt. Das WvknungSelend mit all sein-n trauri gen Folgen, das Lolmelend, der Man gel an erziehlichem Einfluß, an Fort bildung, guter Unterhaltung und ger siiger Anregung für die Freistunden müssen dekäm'fft und vermindert wer ; den. Hier bietet sich den Frauen, die ' über etwas freie Ztit und Unabhängig trit verfügen, die Möglichkeit, unend ! lich viel für ihre ungiistiger gestellten ! Eckwestern zu thun, — . Praktische Wohlthätigkeit bri de Buren. Die Erinnerung an den Verzweii - lniigskmiipf des kleine tapferen B>> ; renvolkes ist noch irisch im Ged ickst ! nist. wenn auch andere tknqiiäk- Welt ereignisse mebr in den Vordergrund !de Interesses getreten stich Ter ! Krieg in Transvaal ist längst beer det. alwr die Leiden dieses imglnckli , cken Volke? sltid es keinesivegs. Weist Kinde sich seiner,eil tust ende Hände genniden, die der ersten fnrcktbgren Noth Einhalt zu thun nersnckten; - abe,- wie ist es möglich Hundertta > -senden Brot zu schaffen ivewi dw' ! Felder verwüstet, die stebaudc 'er -branut. dir Herden fortgetrieben ! sind? Eine englische Tcnne. Mist Hob ' Hanse, die gelegentlich einer Reist- sick persönlich van dem Elend dieser, lAermsien überzeugte, kam zu dem ! Entschluß. daß hier nicht durch m-, !nictane (-ridiiitttel. sondern durft ! dauernde Arbeit und Verdienst gehol - ten erden müßte, de inan vor allem de Frauen eröffnete. Mit dein ibst ! rer Nation eigene Praktichen Blick 'sab sie. daß nur ei Erwerb-zivcsta N'ivuia versprach, zu dem dg Land ! selbst dak- Rohmaterial lieferte. Was! tonnte es Hesse-cd geben, als die! Mwarbeitmig der Wolle ist dach dm! Boden iiiid das Klima von Südgsrila! wie lein anderes zur Viehzucht geeig ! net Miß Hol'honfe reiste nach Eng land zurück erlernte selbst die Kumt jdes Spinnens nud Wehend und er-, ; öffnete mit Uiitetstützuiig von drei Lehrerinnen am !>. März >!:', ihr! erstes Atelier mit sechzehn Spinnrä , der nd einer gleichen Anzahl von, Wehsiühlen, Zaghaft erschienen zu-! - erst secks Schülerinnen, deren Zoll!, sich binnen Kurzem verdreifachte alle beseelt von einem brennenden Eifer. j diese Kunst zu lernen. Schnell genug wussten sie das Spinnrad zu dreh.", und das Wetüchittckten fliegen zu las sen, nd nach kurzer Zeit kamen die Lernbegierigen ans allen Tbeilea des ' Landes imd baten um Unterricht ! !N„ stellten sich neue Schwierigkeiten' ei, Tie Gerntb'chasten reichten nickt !as für alle die fleißige Hönde de ren einziger Ehrgeiz in der E> gniig von Arbeit bestand, Dost- Mist ckobboitte tvrzagte nicht Von n-nein ließ sie ibren Hilwru erschallen, and mW alle europäischen Ländern ver-j mst'k inan sie zu unterstütze Der Thatkraft einer i Gens lebende Dame bat sie es zu danken, daß zur Zeit 150 neue Spinnräder sorgfältig verpackt von Basel nach Havre ge 'stuckt sind nnd dort ihrer Weiterbe förderung ach Port Natal harren,; —Wir -weise! ist, daß sich mehr edle Menschenfreunde finde-, m den unglücklichen Burenfranen zu einem bescheidenen Lebensunterhalt zu per Heiken, Allerlei Toilettenwinkc. Er ist merkwürdig; wenn man die verschiedenen Toilettrnslücke durchmu - stert, dir man im vorigen Jahre noch für sehr hübsch und für ganz ge - brauch-fähig hielt, dann macht man jetzt vir betrübend Erfahrung, daß sie das im Grunde doch nicht mehr so ganz sind. Da ist der schwarze Alpakka- oder! leichte Tuchrock, der sich im vorigen Jahre so nett zu allen Blusen trug. ! Der Straßenstaub des heißen Som mers scheint ihm den Rest gegeben zn haben. Wenn man aber H Psd. Quil lcryarinde am Abend vorher in ein paar Quart Wasser einweicht, sie am anderen Tage mit demselben Wasser kocht, die Brühe durchseiht und mit einer reinen Bürste den sorgfältig ge klopften Rock strichweise abbürstet, man zieht ihn dazu auf das Bügel breit, so daß er feucht, aber nicht zu naß ist. und ihn dann mit über ! Erlegten Tüchern gut ausbügelt, so wird er sich in fleckenlos! Schwärze, präsentirrn. Unrettbar grundlos gewordene weiße,' 5 Bkunr. dir dann den grauen oder gelblichen Schein haben, der nicht mehr herauszubringen ist. färSk man nach dem Waschen am besten mit etwas aus gelostem Goldocker Cremefarben oder auch mit aufgelöster Anilinfarbe in beliebiger Nuance. Helle Wollkleider bürstet man mit Wasser, zu dem ein Eßlöffel Salmiak auf eine Waschschüssel voll Flüssigtett gegeben ist. Weiße Wvllrückr, die staubig gewor ben find, reibt man mit heißem Mehl ab, Boi lek leider mit einem brnzinve feuchteren, zum Ball geformten weichen Flanelltuck, man streicht damit stets nach der Fadenricktung. Schwarze und dunkelfarbige Sei dendlusen werden mit Krauseminz ivaffer, das man aus einer schwachen Aufkochung von Krauseminze herstellt, mit einem leinenen Tuch dem Strich nach gerieben und dann mit nur war mem Eisen unter weißen Tüch.-rn ge bügelt. Schwarze Hutbänder reibt man ebenfalls dem Strich nach mit Spi ritus ab und wickelt sie aus eine Fla sche gut auf. Schmutzige weiße Spitzen wickelt man ebenfalls um eine Flasche. die man in lauern Seifenwasser so lange läßt und bin- und berrollt, bis die Spitze klar erscheint: dann spült man sie in klarem Wasser Dir Vorleserin - ein BenttSzweig. den unsere schnell ledige Heit beinabe ganz ausgeschaltet !>at. Warum? Gewiß nicht, weil sich ttiue Vvrlcftrmuen finden. Bielleicht., weil da geruhsame Zuhören auS der Mode kommt, vielleicht ober auch, weil die wenigen verlcinglen Vorleserinnen ihr Fach nicht verstehen. Sie nehmen das Vorlesen eben mit, weil sie einer anderen Stimdciierwerb im Augmblic ! nicht gefunden haben und weil st selbstverständlich fließend vorlesen kön nen nämlich einen Roman. Da rüber hinaus tauchen für viele Damen schon Schwierigkeiten auf. Die aus wärtige Politik mit den fremden Na men. wissenschaftliche Al'handlungen mit Fackmusdrücken und lateinischen 'Citaten, Sportartikel mit halb eng lischen. halb französischen Angaben. !-sie Kursl'erichte inil ihren Wvrtlür ! Zungen das sind den meisten Damen theils verzögernde, theils unüberwind ! liehe Hindernisse. Auch fremde Spra- Mn, d. b. die Schriftsprache, werden häufig nur mangelhaft beherrscht, wo ! durch vielfach Gebundenheit in der Lektüre hervorgerufen wird. Wer sich gul für de Beruf der Vorleserin vor ! bilden will, sollte auch sein Organ durch Uebungen im lauten Fstrsichlesen ausbilden und seine Aussprculi auf zu rasches Lesen, etwaiges Verschlucken der Endsilben und aus dialellisch An lläiige hin prüfen. Man braucht kein Vvrircigskünstler zu sein und kann ein kleines Gedicht doch recht gut vorlesen ! und so den Genuß des Zuhörenden cr höhcn. der dafür ja bezahlt. Also auch !zu dicser scheinbar so mühelosen Arbeit gehört so cttvas wie Vorschulung, wenn die allgemeinen Kenntnisse nickt an sich ausreichen. Vor Allem aber fordert der Berus Gesundheit. DaS ununter brvchen Sprechen strengt mehr an. als man zuerst annimmt, und es ist für ei nen feinfühlenden Menschen geradezu eine Pein, einer armen gequälten . Stimme zuzuhören und sich auf Kosten eines angegriffenen Kehlkopfes unter halten zu lassen oder durch fortwähren des Räuspern nervös gemacht zu wer den. Kalender für Bräute. In England herrscht in Bezug aus daSDatum der Verlobung ein bestimm, tcr Aberglaube. Eine Januar Braut wird eine klug .Haushälterin und sZr sanftmüthig sei. Eine Februar Braut ist stets eine gute, liebreiche Gattin und eine zärt liche Mutter. Eine März-Braut wird zur Ober flächlichkeit und zum Streit neigen. Eine April-Braut zeigt sich unenO schlossen, ist nicht besonders klug, aber meist schön. Eine Mai Braut ist stets niedlich und liebenswürdig, und wird sicher glücklich. Eine Juni Braut besitzt einen hefti gen, aber großdenken den Charakter. Eine Juli-Braut liebt es. sich ele gant zu kleiden; ihr Temperament wechselt zwischen himmelhohem Jauch zen und tiefster Melancholie. Eine August Braut ist stets prak tisch veranlagt. Eine September-Braut zeichnet sich durch Güte und Verschwiegenheit aus und weiß sich stets beliebt zu machen. Eine Oktober Braut ist gefällig und kokett, neigt aber zur Eifersucht. Durch Gute und freie Denkungsart wird sich eine November - Braut aus zeichnen; trotzdem wird sie leicht den guten Ton verletzen. Eine Dezember-Braut erweist sich als die Freundin alles Neuen, jegli cher Unternehmungen, liebt aber auch das Ertravagante. Natürlich ist hinter alle diese Pro phezeiungen rin großes Fragezeichen zu machen. Buschbrände in Australien. Eine niigeheure Feuer-brunst sticht in den letzten Monaten weite Gebiete von Australien heim Vor einigen Wochen schon ist ein Gebiet von über I Million Acres zwischen dem Lach lan- und dem Mrirrumbidgi-Fluß in Nen-Südwales völlig rwrheert worden und seit einigen Tagen siebt das Gippsland in Victoria ganz in Flank men Viele Meiffchenlkt>eil sind schon verschlungen und .Hunderte von Häu sern nnd Scheunen völlig zerstört worden Es wird von berauchen Tha ten erzählt die bei diesem furchtbaren Unglück vollbracht wurde. Ein Lek rer rettete mit seinem eigenen Leben das seiner Schulkinder: zwei Farmer trugen eine fiebernden Kameraden viele Meilen weil durch Feuer und Rauch; ein anderer Farmer bahnte sich, feiner Frau und fernen Kindern mit einem Dreschflegel den Weg durch den brennenden Busch. Ta der Brand noch in voller Stärke andauert, läßt sich der ganze Schaden noch nicht sehen.