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6 Erinnerung sn Nürnberg. . von Frau E. Wintrich, Clrveland, -Ohio. MeinHeimathland, meinHcimathland! Könnt' ich Dich nochmals schauen; Mit frohem Herzen, wie dereinst, Durchstreifen Drink Auen. Zur alten Burg stieg, ich empor. Mein Auge gu erquicken. Ein Panorama zaub'rtt'ch schön Entrollt sich dvrt den Blicken. Vor dem Beschauer liegt die Stadt, Vom Sonnenglonz beleuckirt: O Heimathland, wie bist Du schon! Heiß fick mein Auge feuchtet Nürnberg, Du oltehcwürd'ge Stad!, Lieb b-st Du meinem Herzen; Treu venl' ick Dein, bis eiittt der Tod Heilt meiner Sehnsucht Schmerzen. Ich schaute Djch in Feste-schmuck. Sah königliche Gäste, Zu ehren derer'- Bürgerthum, Gab originelle Feste. Die Bürger zogen auf zur Burg. Beladen mit Gescheuten, Was der Gewerke Fleiß vollbracht, Tttr Kunstsinn möcht erdenken, Das brachten sie dem KonigSoaar. L ivechseloslle Zeilen! Veröd! liegt der stolze Bau, Dahin, die dort sich freuten. Das alte Hcrrscheipaar es schläft, Sanft schläft der junge König. Prinz Otto lebt, sein Dasein nütz Der Menschheit leider wenig. Umnachtct ist des Aerinsien Sinn. Schwer ist des Sckttcksals Walten! Besäße ich die Zaubcrmacht, Belebten noch Gestalten Wie ehcdem die alte Burg. AIS wie im Märchen prächtig, So lebten die fort, Acm Volk geliebt und mächtig Auch Jemand, fern der Heimath nun, Daheim dann wär und munter, Und stünd', wie in der Jugendzeit, Bor'm Königsschloß mitunter. Vluuderei- Wer kennt nicht: „Lieber ohne Worte"? Sie sind eindrucksvoller al st innnche rührselige Strophen: aber! wie gemalrig wirte erst die „Predig ! ten ohne Worte", wie sie in letzter! Zeit in schauriger Weise über die, Menschheit ergingen. Is doch multt liiere Sprache, die vir so gor eine! reiche neunen, viel zu armselig, im: nur annähernd die Schrecke, das Elend zu schildern, welches entjessette Naturgewalten diesseits und jenseit des Leeans anrichteten. Diese er schütternden „Predigten ohne W,"t. " erzählen uns unter dein Krachen der einstürzenden Hütten und Pala'te unter dem Bersten des Erdbodens, inner der Ansiviir mordender Glulhinnisen. imler dem Winden vei beerender Fenersiuilen von der Qln-! machi der Menschen, dem Alle: nie derwerieiideii Schicksal gegenüber; siel zeige die Macht der Nalm-gewalle die mit unseren tünimerliche Men st schenwerken. ant die wir uns so viel einbilden lir Spiel reiben, wie ein Kind mit seinen Bauklöhcheii. >1 Unermeßlich in der Jammer mn die Todten nd Verwundeten, die den Katastrophen zw Opst-r steleu w-d an vielen orgreüenden Schilderungen einzelner Scene bat es in mttercn Blattern nicht geieblt. Leuchtend be den sich gegen diese Tranerlnlder der Opsen-!, die Freudegebigteit ab. durch 'eiche, soweit iiiomchlicho d-m st reicht, die Beirost'enou getröstet -vor den; aber gerade; ;n bewundern ist der migebreüiene Mull die Spann kraii des Geiste welche die Opst-r der , unglücklichen Städte hüben und drüben best-elt; eine Krau welche sie beläbigt. nieder irisch an':- A,-rk zu gellen nd ne mttzubmn-ii, was vernickle! wurde Wie lange iß e - denn her daß st,i eago unter ähnlichem Schicksal litt? Noch keine fünstmdbceißig Jahre sine seitdem verstricken und manche '-.stst-rin wird noch heim Ligen dieser Zetten an die Zeil denst-n. wo auch st- wtt den Ihren mil imgehrockenem Mut! stck wieder anschickst-, von Neuem an-a, stwgen -Aber mich Gest- allen L--me wnrden von den schweren Sckl -z vor nnei-st-pst-h. Wenn liier ans dem Ebao-tt dg, die ech vor Kur ein io wnndl'rsthö'ie Stadt am Süllen Ocean jetzt Gest-t. einige Trümmer hestnidi-rs aenan-.i: „-erden est.-n. ,'e ge,-stieln dies ans dein Grund-- weil de Schicksal eine-- Iran damil ''istiinmeiihäug!, das an K.G' und Ti-e. an ttttack nnd Uw gluck wem-z um- -Ge,chen bm nn-.- nn'ere Tag. bla,w,- und „Mer Sonntag-bla:: varstidr:. befanden sich auch die der Rmuen i-on de, eu. M-stürzst-ii Simtteid Numeri,ii,,-,. -g,. stünden in San Trancisco E- me es bai mil dst-st-- llmnerniat ,g gen; bestwdere Bewend!,!- Vielleicht entsinne: - ; ß, - g st ier nocki des bi: jetzt n .ei völlig geklärten Ted.s- der Fr.-u , :d die im 'Marz l'T, Gorst eu eine: Rette starb, nsst-ste di-- p.ttd A-Gzie jährig ans Furcht, in ihre, -Gin: ermordet zu nei den, an zeire: - . .!> Auch lir Verleben war ioinaMiE Ais arme Fariiie.sü-me bette: und Tran Staust! nr . dz Gvld'iebers ihre Ean'stge in E ! nien l-.-genneii; Tran Sianmd um-w. „Beordere" an, in mich eure-. - verdienen. Die gelauste Farm wu- d durch den Vollerilren. den die Gttt-, sucher bildest-!', werstwoll: billige!,' Land wurde dazu getan'!, das w'ed -: i'u Vre.-e stieg. Die wie Pst .' an der t-rde wachsenden Eiienbabnen des Geld, mde bei deren Ban Stan'ord stch ste.'heiüme rermelnien bald de.: Re :mm io daß die Ge'ckichie d-e -s . Pawe sich liest wie ein >i>.Pirol un Tau-end und eine N'acki." Ein einziges Kmd ein Sebn mit Namen Lclar.d. würbe dem Paar be'Lcen. Auf ren gewordenen Leute ihre Zukunfts pläne auf. Doch Leland starb und zu seinem Gedächtniß errichteten die trauernden Eltern die ersten (R-bnudc zu einer Universität, die in ihrer Aus dehnung wenige ebenbürtig nennen konnte. Herr Stanford schenkte der Universität bei Lebzeiten 20 Millio nen Dollars; nach seinem Tode ver mehrte Frau Stanford die Schenkun gen mit einem Kapital von ll Millio nen Dollars und da die großherzige Frau förmlich mit der rieß.'nh-.ttt wachsenden Institut verwuchs, sielen ihm auch nach dem Ableben der Acht zigjährige noch 1.Wä.000 zu. Dar war nach Theilung der Erbmaste im Dezember l!)<>s. Tie Gebäude schie nen für Jahrhunderte gebaut, und nun liegen der ma-eilatiicke Trinnwli boaen, die prachtvolle Kirche, das stolze Bibliothek Gebäude, die Turnhalle und alle die Paläste in Trümer, in denen die Wissenschaft heimisch war. Es ist wohl kam anzunehmen, daß al k Kapitalien, also über 3ä Millionen Dollars von den Bauten und deren Einrichtung verschlungen wurden; <>s sollen bedeutende Landschenknngen in obeiigenatlnt? Riesenfumine cniqe schlossen sein, deren Verkam den Wie deruusban der Universität sichert Aber die Kolossalbmiten. die ange wandte Prachr der Einrichtung, die ohne Rücksicht auf die Kosten unter persönlicher Leitung der Schenker amgesuhrt wurden. Häuser, deren Toner ur Jahrhunderte berechnet war. sie liegen in Trümmer. So unheilvoll auch das Ende der großmüthigen Geberin paar, nur :lj vernicht, ihre vorzeitigen Tod als ein eriugere-:- Unglück anzusehen als dar Erlebnis; dieser Schrecken. Die Frau starb wenigslens in dem Bewustlsein, ein Denkmal ihres ungeheuren Reick ; thniiis zu hinterlassen, der Menschheit! eiwas genutzt zu haben; der Anblick der Ruinen hätte ihr auch diese Ge uugthuimg geraubt. 'Man sagt so ekt: „Mit Reichthum ist Alles zu erlangen". Vieles kann man allerdings damit kaufen, ab.r lange nicht Alles. So konnte Fron Stanford mit ihren Millionen, die sie einer einzigen Universität schenkte i obgr-seben von andere großen Kapi-! laliem die sie Wohlthäkigkeitsanstal ! len zuwies, nickt e>"'iial eine bar,- herzige Seele kaufen. Ke der armen! alle Frau liebevoll die Angen za brückte. Ihre letzten Worte, als sie vor! vermeintlichen Verfolgern 'lucktete. waren, den veröffentlichten Depeschen - gemäß: . Muß ich so enden?" Nun bildet mich ein großer Theil her geschenkten Millionen einen Tnimnierhmtteii Welch eine Pre digt ohne Worte über den Werth des sogenannten allmächtigen Dollars! E!araMich a e l i s. LiUic Lrkmllnn. die große Sängerin, ist bekanntlich im Thierschutz-Verei ein sehr thätiges j Mitglied. Sie hält sich zur Zeit in! Gruncwald nahe Berlin auf und hat' gelegentlich einer Scheußlichkeit, de gangen an einein Pferde, folgenden! Brief an eine deutsche Zeitung gesandt: j Von einer furchtbaren That wurde; berichtet, welche ein Kutscher Gustav H. an seinem Pferde verübt hat; (der Unmensch hatte in seiner Wuth dem Pferde die Zunge herausgerissen, an ünim Thier, das in harter, vielleicht üir seine Kraft schon unmöglicher Ar teil sei Leben fristete, welches nicht llage. sich nicht vertheidigen konnte, „Aug' um Auge. Zahn um Zahn" heißt cs in ber Schrift! Hätten un ! irre Staatsmänner den Muth, diese l Wvric zum Gesetz zu erheben, und. würden auch nur in 2l Fällen Mör ' der und Thierqiiälcr so bestraft, baß .n ihnen geschähe, wie sie niit ihren Opfern verfahren wir würden bald! keine Mörder und Thierquäler mehr! aus-,weisen haben. Anacsickts solcher Robheilen muß man unwillkürlich össenllich die Frage stehen: Werden denn die Bitten und! Klage so vieler tausend gebildeter Mensche immer weiter ungestört oer , hallen.' Sind die stummen Qualen io Geier Millionen unglücklicher Ge , schöpfe ich! im Stande, di: Herzen! der Gesetzgeber endlich zu rühren, auf i daß ihnen Gerechtigkeit widerführe. i Warum unterstützt der Staat die so j wichtige Siltensrage des Thiersckutzes j nicht cndlich im vollsten llnifange? Warum muß rin kleines Häuslein l ihst-rsrknndlicher, hochherziger 'Men . -che Leben und Gut daran setzen, in mubielig. langsam.Schritt urSchrUl. bittend und bettelnd etwas zu erkäni pieu. was vorn Staate aus längst! sirenaiies Gesetz sein und von Sw.uts wegen schon in der Schule den Kin der ins Her; geottanzt werden maßte.' Wer sich dieser knl'urellen Fragen. ick,! annimmt, nacht sich nniichuldig.! Wir. die Menschen, das Publilum "issei- zur Verhütung solch -archida irr Rohheiten rin scharfes Gekey ior gern. d:e Ergänzung des ohnmächti n Gesetzes Paragraphen für Tbier ! chul.i erzwingen Heise! Eder will man nicht an die Erwei erung dieies Gesetze-.- geben, wett die Vivisektion Einschränkungen er '-Greii Schaden leiden tonnte.' Der- I- ia.h lau!:- „Wer össenllich in Ae:gr.:,.ß erregender Wette ein Thier wird so und io besticht!" Nur -a .ick' in Aergerniß, crreaend.-r: V.->' Womorrslaiiden! E ttaabeii Sie mir. bei dieser Gele auch über diesen Tckandi-eck ..i.'m.-r Kultur noch ein War: einzu n. D e Mensche sollten stet p -a durch aas schmähliche Mittel tt- . von der Natur Aut -.aber zu ergattern, wie sie --alnen ae'adrdrien Gesundbett 'r.e.ttr au- die Beine betten töiinren. Wetck, raunn i-iesinnung liegt in die irr - cur elendes Leven durch sZ-'-r G ' : :en zu per-ungern! Erst wird Ga tt.-.aelrb:. und dann will man Ueber Knippe! höhnen, als uuae-undl: ttar-er orgetiren al-- -er lcn. Du::'-- nattirlicten. maßvollen Lebens:--,: :- altten wir cuttere eige ne Ge'undyei! und die der komineden Geschleckte: tranigen. D:e Natur will Gciundbc:: war krank ist. muß -und soll sterben. Ader die Menschen Sorrrrtaasbote, Milwaukee, Sonntag, 2V. Mai, 190 b. sind feig. Sie fürchten den Tod. Die Feigheit vor dem Tod hat die Greuel j der Vivisektion geboren. Hätte ich den ToS vor Augen, und ! Jemand wollte mich glauben machen, nein Leben könne dadurch verlängert werden, daß rin anderes Wesen für mich leide, und wär's nur, daß man einem Hund oder einer Fliege ein Bein auSreißen müsse eher wollt ich ster ben. Nicht nur aus Abscheu vor dem Aberglauben, sondern weil ich eher sterben möchte als anderen Geschöpfen Qualen bereiten! Sicherlich hängt im i großen Weltall nichts an dem Leben -eines Hundes oder einer Fliege; ein Thier mehr oder weniger auf der Welt ändert nichts am Lauf der Dinge uns. schnell getödteb, wird sein Tod mir leine sentimentale Rührung abpressen. Aber Thiere leiden machen, sie zu quä len pfui! Selbst nicht, um mein Leben zu retten! Da fällt mir wieder Goethe zu rech ter Zeit rin: „Die Natur verstummt auf der Folter; ihre treue Antwort auf redliche Frage ist: Ja, ja! Nein, nein! Alles andere ist vom Uebel." (Aus „Allgemeine Naturlehre".) Man soll nur sagen, daß ich nichts von der Wissenschaft verstehe! Ich bin stolz daraus, für mich alle Hilfe, dir aus solchen Einsichten, solcher An schauung stammt, abzulehnen; ich werde mit reinem Gewissen mein Le den dereinst beschließen dürfen. Seit drei Jahrzehnten ist cs unser höchstes Ziel, die kommenden Genera lionen, das heißt die Kinder in den Schulen schon Thierliebe, Gerechlrg keiissinn, also Verständniß lür die Thiere zu lehren. Mit guien Erzäh lungen wahrer Begebenheiten, Schi! Serungen der Eigenthümlichkeiten und Beobachtungen aus dem Leben der Thiere, welche in Kalendern und Lese büchlein zu geringem Kaufprcis ausgegeben wurden, hatten wir wirk lich einen ganz kleinen Schritt vor wärts gethan. Männer und Frauen hatten ihr ganzes Leben, Hab und Gut geopfert, um dies Ziel zu erreiche. Da wird plötzlich der Verkauf der Bü cher und Kalender von den Behörden „wegen Kleinhandels" untersagt. Die mühevolle Arbeit von mehr als 3) Jahren, alle Opfer an Geld für das ideale Lebensziel so vieler hochherziger Menschen sind dadurch um Ziel und Erfolg gebracht, das ganze Werk ge radezu vernichtet. Will man denn noch immer nicht begreifen, von welch sittlichem Einfluß der Thierschutz ist? Es wäre gut, wenn die ganze gebildele Welt sich endlich aufraffen wollte, neben tausend anderen wohlthätigen Zwecken, wcl chen auch ich Zeit, Geld und Arbeit opfere, den ganz ebenso wahlberechtig ten Bestrebungen des Thierschutzes Hilfe und Unterstützung angedeihen zu lassen. Das braucht nicht nur mit Geld zu geschehen: durch Petitionen und Forderungen an die Behörden, durch Belehrung an Kinder und an Große, daß ein Thier ein Mitgeschöpf ist, und daß wir seine natürlichen Be schützer sind. Wir fühlen uns berechtigt, öffent lich vom Gesetz den Schutz für die Thiere zu fordern, der den Menschen !zu Gute kommt. Ich kann das Leib der Thiere vom Leid der Menschen nicht unterscheiden. LillicLehmann. Was ist Glück? Der letzte Unterschied aller mensch lichen Lebcnsanschauungeii beruht dar-! auf, daß die Vielen glauben, der! Mensch kann „Glück" haben, und die Wenigen erkennen, der Mensch kann zein „Glück" macken. Jene tasten nach dem zu tiefst Begehrten außer sich, diese suchen es in sich. Dort wird cs nie gefunden und dauernd erlebt, aber auch dir ist es nicht der ruhende Besitz, son dern das beglückende Sichmühen da rum. Des Menschen Vorstellung von seinen Glück entspricht der Größe sei ner Innerlichkeit. Je mehr Glück n ihr seine Sehnsucht ist, um so wahr-: scheinlicbei ist das Erlebniß eines höch sten Glückes, das mit wenig Außerper sönlickrem noch sich steigern oder fallen kann. Glück kann uns niemand geben,! weil es schon Glück ist. was grgensei tige Beziehungen fruchtbar und reich macht. Glück kann uns ebensowenig genommen werden, weil es schon nicht' mehr echtes Glück bedeutet, was andere Menschen von uns in Händen haben, um mit ibm nach Willkür zu verfahren. Glück ist nie ein Einzelnes, sondern die Summe des Lebens in jedem Augen blick: die Gewißbeit der Werthe dessen, was war, was ist, und die Hoffnung nd Zuversicht aus sie in dein, was da ein nsird. Es gibt leine eelischeKraft des n>eni'cklick)kii Geisteslebens, die je neu Klarblick in Vergangenheit, Gegen wart ilndZnlmift gewährte,denn einzig die Liel>e Erkenntniß, die w-r Liebe beißen. Ihre Wurzel ist im Ganzen versenkt, und nährt ick an ihm, so daß es für die Liebe kein Einzelnes gibt, mir dessen Verlust daS Ganze noth wendig hinschwinden müßte, sondern nur jenes bcdeut'ame Ganze, in den alle Einzelwesen niiteinander verknüpft sind. So ist Älücksgefühl unerschüt terliches G- n.ueitsaetüh! und dauern des Glück The:l!a>en an der Liebe, die nimmer aufhöre lann Dir Mög lickteit menschlichen Glückes bat zur letzten Bedingung Ew:g!e:iSbeivn;r sein. Der geringste, still und unbeachtet >m Winkel lebende Pie „ich kann es ha ben: der, von dein alle Welt redet und schreibt ibm kann cs fehlen. Ob er sich aber das Heungefuhl im Ewigen erringt oder ich, davon hängt es ab. ob der Mcnick glücklich ist oder nickn. Es läßt 'ick wie von ollem Idealen io auch vom Glück, n-ckt agen. was cs ist: eS läßt fick eben nur er eben, was cs im Grunde nicht ist. led-r ist gebo ren. hier eine eigenen Erfahrungen zu mack.-n. Glück ist ein ge-egnetes Leben und rönnien auck Worte ckioeren Lei dens uns aUc-n einen inneren Sinn osstnvarcn. Blicken wir aui das Leben eines gkislge'eaneten Meirichen. !o ge wahrt vir in :bm die große Liebe, von der vir dock zuletzt gestehen mii> >ea: sie versteh: tief zu beglücken -..nd ist darum auch das persönliche Glück selber. (Aus: „Gedanken der Stille" ! von H. v. Blomberg.) , L irr Küche nnd Hans Küchenzettel für scine Küche. Sonntag. Mittags: Sagosuppe mit Rothwein. Ragout von Rin derzunge mit gebackenen Kartoffel krocketts. Gebratene Hühner mit Erbsen und Karotten (Konserven. Schokoladen - Auflauf. Abends: Verschiedener feiner Aufschnitt. Butter. Brot. Käse. Radieschen. Thee. Montag. Hühner-Püreesuppe (Re ste und Gerippe der Hühner). Ge schmorte Kalbsbrust. Saat. Kom pott. Hohchuzzen mit Schlagsahne. Lunch: Pikantes Haschee von den Resten der Kalbsbrust mit Bratkar töffelchen. Gelockter Schinken. Brot. Butter. Käse. Thee. Dienstag. Rindsleischbrühe mil Fadennuheln. Rindfleisch mit To matensaüce. Beafsteaks. Salat. Kompott. Nußmehlspeise.— Lunch: (zur Auswahl, evtl, für Gäste): "Salat mit Leberschnitten. "Eier mit Sardrllencremt. "Pikante Ome lettchen. Fische in Aspik. Aufschnitt. Butter. Brot. Käse. Bier. Thee. Pfannkuchen Punsch. Mitbwach. Gemüsesuppe. Lachs mit Butlersauce. Gedämpfte Wild ente mit Jobannisbeerkompott. Sa lat. Kastanien Auslauf mit Bur gundersaucc. Lunch: Rühreier mit Bückling. Aufschnitt. Butter. Brot. Käse. Radieschen. Thee. Donnerstag. Wildgeflügclsuppe (Reste und Gerippe der Wildente). Weiße Bohnen la maitre d'hotel mit gebackenem Schinken. Gebratene Hammelkeule. Salat. Kompott. Weinreis. Lunch: Kalter Ham melbraten mit Remouladesauce und Kortvffelsalai.Brühwürstchen.'Brot. Butter. Aase. Freitag. Bohnensuppe. Geschmor ter Aal. , ...... . Prriselbeer kompot'tt Salat. Apfelsinencreinc torte. Lunch: Berschipdener Auf schnitt. . Setzeier. Butter. Brot. Käse. Tyr. Sonnabend. Gemüsesuppe. Gu lasch mit Kartoffelpüree. Karot tengemüse mit Schweinskoteletten. Windbeutel. Lunck: Kartoffel püree mit Flei'ckwürfeln in der Form gebacken. Roher und gekoch ter Schinken. Butter. Brot. Käse. Thee. "Gemiscktrr Salat mit Leberschnitten. Blumenkohl wird in Salzwasser weich gekocht, eben so Schwarzwurzeln, nachdem sie ein paar Stunden in Salz- und Essig wasser gelegen haben. Beides läßt inan abtropfen, theilt die Schwarz wurzeln in fingerlange den Blumenkohl in Röschen, zerschneidet den Licken Stte! in Scheiben, nimmt aus einer Bücksc Schnittspargel und arangirt alles, den Blumenkohl in der Mitte, Spargel und Schwarzwurzel rundherum, zu einem Berge. Plan beträufelt den noch warmen Salat mit Estragon-Essig, reichlich mit gutem Speiseöl und läßt ihn ein paar Stun den recht kalt stehen. "Eier mit Sardellen creme. B—lo reck: große, frische Eier tockr man in Salzwasser zirka 12 Minuien hart. Nachdem sie kalt geworden, halbirt man sie und nimmt vorsichtig das Gelbei heraus. Die Hälfte dieser Eidotter zeirühr! man recht klar. Ein Eigroß Butte, laßt man mit 1 Theelöffel Mehl schwitzen, fügt 2 Lössel süße Sahne, L seinge wiegte Zwiebel, 1 Eßlöffel geriebene Semmel binzu, läß! alles einmal auf lochen, rührend man es ruhn. 6 ge wässerte. Sardellen treibt man durch ein Sieb und mengt sie mit den ge rührten Eidottern unter die Masse. Ist alles gu: vermischt, fülli man den ziemlich sieisen Creme in die leeren Eiweißhälften, legt sie nebeneinander auf eine Schüssel, garnirt sie mit- grü nein Salat, in Ermangelung mit Pe tcrsilie. Die übrigen Eidotter kann man zu einer Mayonnaisensauce oer wenden unv dazu servilen. "Pikante O m ele t tche n. Man bereiiei inen Eiertuckcnteig aus j Quart guter Milch, 2 Eßlöseln 'Mehl, dem zu Schaum geschlagene:! Weiß von 7, Eier und 4 5, Eßlöf sein feingerievener alter Semmel, schlägt und guirlt ihn schaumig. Man befreit zwei große Bücklinge von Haut, Kopf, Schwanz, Rückgral, äubert sie, lbeilt das ganze Fleisch jedes Fisches in vier längliche Theile, wüster! 8 Sardellen kurze Zeir, säubert sie, schneidet von 6 Anchovis Kopf und Schwanz ad, nimmt einige Sardinen . aus der Büchse. 'Man leg: nun immer mehrere Fische und Bücklingstücke in den creme artigen Teig, bekchöpft sie und über'übr: sie in großem, mi: Teig gefüllten Lösiel in die beiße, mit ge schinolzenem Fett angefüllte Eiertu chenpsanne, io daß jedes Fischchen in einenr üeuieii. Kreise ausgelaufenen Teiges 1n.,:, Ist dieser an der lln tersrite gebacken, so schlägt man ihn wie einen M ittel uni den Fisch und backt das c'-r-g s—-t Zoll lange Line leuchen vollends recht trösch. Blair arrangin die Omeletten r-uwedcr ne beneinander auf einer tauglichen SchLste! oder auch, aparter, auf einer runden §.: .isiel zu einem hohen chinc siscken Tb, rm.-Sen man mit Petersilie verzier:. Mark giebt das Gericht recvt beiß und :c cht, in Frankreich und Italien, u r - eiien Parmeiantäse oder ''ein gewie-ue-.- Schnittlauch dazu, her um. * Gc m i sesuppc. j Sellerie staube . ersrlienwurzeln, 2 Por ree,nutz, :: Mobrrüvcn. 2 mittel grvk-e Zn sowie etwas irische Pe:crstlie we:.n geputzt, geschält, z,r sä>n:::cn :.::d in einer Kancrolle rn gelb ge: - :er Butter angeröstet, wo bei ben.:':?!- umgenibrt werden muß. T..ui' man 5 Suppenteller voll ge:rocki:e:er Erbsen (grüne Erbsen, die Nach:- i. --her eingeweicht waren dazu. -..Ui <o viel Wasser aut. als man Suppe braucht, giebt etwas Ker be! dazu, .aßt alles 3 —4 Stunden langsam kochen, rührt die Suppe durch ein Sieb, macht sie mit etwas in Butter gedünstetem Mehl seimig, salzt nach Geschmack, zieht, wenn man will, die Suppe mit I—2 Eigelb ab und giebt etwas gehockte Petersilie und ge röstete Seinmelscheibcn hinein. Wenn j inan will, kann man, nachdem Erbsen und Gemüse einige Zeit gekocht haben, einige zerschnittene geschälte Kartof ! fein hinzufügen. j Schweinslendchen billig, ! schmackhaft und schnell herzurichten. !Ein großes oder zwei kleinere ! Schweinslendchen schneidet man ein : mal quer in der Mitte durch, klopft sie j gut, läßt etwas Fett daran und salzt isie von beiden Seiten nicht zu stark. In einer Kasserolle läßt man ein ei großes Stück Butter und etwas Schweineschmalz zergehen. Sobald die Butter steigt, legt man bie Lend chen hinein und brät sie recht schnell von beiden Seiten dunkelbraun. Dann gießt man gute süße 'Milch zu, immer nach und nach bis zu einem Ouart. In Stunde sind die Lcndchen gar. Die goldbraune Sauce wirb durch ein Sieb gegossen und nebenbei gegeben. Bei offenem Feuer oder Gas muß die Kasserolle verdeckt sein. Schintenplinsen. Einen Rest von gekochtem Schinken oder Pö kelfleisch kann man nicht besser ver wenden, als zu dem nachfolgenden, ganz vorzüglichen Gericht. Für 6 Personen braucht man etwa j Pfund Pökelfleisch oder Schinken mit seinem Fett. Alles Braune wird sorgfältig abgeschnitten und der Schinken fein gewiegt. Dann feuchtet man ihn mir etwa 3 Eßlöffeln voll süßer oder sau rer Sahne an, giebt Salz, Pfeffer, ge hackten Schnittlauch, Petersilie, auch wohl andere, in Ermanglung frischer, getrocknete Kräuter nach Wunsch und Geschmack hinzu und stellt diese Farce einstweilen beiseite. Nun quirlt man ein Gelbei mit Mehl und Salz zu ei nem dicken Eiertuchenteige, dem man zuletzt —doch erst kurz vor Gebrauch — auch das zu Sahne geschlagene Eiweiß beigiebt. Es ist gut, wenn dieser Teig ohne das Eiweiß einige Stunden lang steht. Nun bäckt man in der Omelet lenpfanne dünne Kuchen daraus, legt sie auf ein Küchenbrett und giebt auf jeden Kuchen einen Kinderlöffel voll von der Farce, worauf man die Plin sen fest einrollt und in einer Brat Pfanne mit brauner Butter so lange brät, bis sie sich bräunen oder Krüst chen erhalten. Man richtet sie mit Schnittlauch oder Parmesankäse de streut an. Reste davon schneidet man erlaltet in schräge Vierecke laus einer Plinse bekommt man 4 Stückt. Pa nirt sie in Ei und Semmel, bäckt sie in steigender Butter und reicht sie mit in Fett ausgebackener Petersilie als Horsdoeuvre oder als Bcilaqe zu fei neu Gemüsen, besonders Rosenkohl „au naturel". Frikandeau von Kalb fleisch. Aus einer fetten Kalbskeule löst man die vier großen Fleischstücke. Han tet sie gut. klopft sie weich und spickt sie fein. In der Bratpfanne macht man Butter gelb, legt die Frikandeaus mit der ungespickten Seile in Mehl, dann in die Butter, damit sie keinen Saft verlieren und läßt sie rasch bra ten, bis das Gespickte gelb wird. Man begießt sie fleißig mit der Butter und streut etwas salz darüber. Fürchtet man, daß der Ofen zu heiß ist, so legi man noch Butter auf die Frikandeaus.! Sind diese ä Stunde gebraten, so gießt man Ouart kräftige Bouillon daran und schmort sic damit völlig weich. Nachdem die Frikandeaus angerichiet sind, brät man noch j Eßlöffel voll seines Mcbl in der Butter braun und. kocht mit Bouillon und Salz die Sauce, welche mir Zitronenscheiben angerichtet wird. Das überfluffigeFcti gießt man ab. Makkaroni mir Hackfleisch auf italienische Art. jj Pfd. gebocktes Rind und j Pfd. ebensolches Schweinefleisch werden mit Pfeffer, Sa! und fein qeschnittener Zwiebel gut vermengt und in A Pfd. Bitttcr geschmort. Darauf gießt man 3 Eßlöffel voll eines Provencer-Oe! hinzu: wer den Geschmack des Oels nicht liebt, verwendet anstatt dessen noch l Pfund Butler. Nachdem das Fleisch, ost gerührt, ungefähr dreioicr te! Stunde geschmort hat, mengt man 1 Pstind in Salzwasser weichgekochte, mit kaltem Wasser überspülte Makka roni darunter und rührt die Speise tückiig durch. 'Man seroire ganz heiß und schnell, da die Speise sonst am Woklgeschmack leidet. R i n d e r ro l l e n. Ans einein abgehangenen derben Stück Rindfleisch läßt man vom Flei scher flache Scheiben schneiden, klopft sie gut und bestreicht sie mit folgender Fülle: ein Stück Butter in der Größe von 2 Eiern rührt man zu Saline, gib Salz. Pfeffer, einen Theelöffel voll Anckooispaste und 3 Eßlöffel voll geriebenes Brod binzu, bestreicht da mil die Rollen, gibt in jede ein fin gerdickes Stück Speck von Finger Länge, wickelt das Fleisch zu Rollen und bindet es oder steck! Holzspeile hinein. Dann schmort man die Rol len mit Steinpilzen, einem Stück But ter. gebackien Zwiebeln und Kümmel weich gießt Bouillon an und gibt auch den Rest der Fülle hinzu. Glacieren von Braten und F I e i s ctz st ii ck c n. Will man für festliche Gelegenhei ten Braten und Flcischstücken ein be sonders verlockendes Aussehen verletz hen. io glasiert man sic. und zwar eru weder mit ihrer Bratendrühe, die inan zu diesem Zweck ganz kurz einkochen lassen muß, und mit der man sie als dann so lange fortwährend begießt, bis sie ein glänzend braunes Aus: ben baden, oder mit extra gelociner Fleischalace bestreicht, die man au so! gendc Weise bereitet. Frische Kalbs knockiea setzt man mit Wasser bedeckt anr's Feuer, schäumt die Briike sebr sorMtia gibt allerlei Suppengrün garan und locht sie drei bis dcn. Dann wird dir Knochenbrühe durchgeseiht und mit Eiweiß geklärt. Plan aibt die Brühe nun in eine reine Kasserolle, stellt sie auf starkes Feuer . und kocht sie unter beständigem Schau- men bis zur Hälfte ein. Dann gießt man sie in ein kleines K ächze schirr kockt sie ganz laagsary unter Entfer nung aller noch herauZkochenven Unrei nigkeiten so lange weiter, bis sie dick wie Syrup ist. Nach dem Erkalten wird die Fleischglace in einen T-Vf gegossen; sie hält sich an kühlem Ort längere Zeit. Will man sie gebrau chen, rührt man genügend davon lau warm u-.d streicht sse mit -stiem Pin sel auf das fertige, aus dem Ofen oder der Tämpsbrühe genommene Fleisch stück. Für einfache Verhältnisse kann man statt der umständlich zu lochenden Fleischglace gute Bratcnjus mit Ver bindung von Lieblos Extrakt nehmen. Der letztere wird in der heiß gerühr ten Jus gelöst und dgZ ganze so lange kalt gestellt, bis es eine dickliche, zum Aufstrrichen richtige Beschaffenheit hat. Allerlei. * Das erste weibliche Mitglied einer Kirchenpflege wurde von der Gemeinde in Bremgarten (Aargau) gewählt. * * Einen weiblichen Organisten er hält die neue Lutherkirche in Hamburg. Der Kirchenvorstand von St. Michae lis hat beschlossen, an ihr Fränlcinßal damuS als Organistin anzustellen. " Im Palais Le Glace in Paris findet in den Tagen voin 17. bis zui 30. Mai eine Ausstellung statt, die dem Wirken der Frau aus allen Gebieten der großen Knust und der mühseligen künstlerischen Arbeit ge widmet ist. Ehrenpräsidentin ist die Königin Amelie von Portugal. * In Transvaal entstmid in den letzten Monaten eine Bewegung für die Ausdehnung de? Wahlrechts mi die Frauen. Tie Bureiiiührex sind mit den Zielen dieser Bewegung durchaus einverstanden und gaben das Versprechen ab. bei den kommen den Beratllmigen über die neue Ver fassung für das Frauenwahlrecht za wirten. s- * * * Die Stelle der obersten Schulin pektorin von London ist vor Kurzem Miß Maud Lawrence, der Tochter des Generalgouvecneurs von Indien, über tragen worden In ihren Dienstoblie genheiten wird sie von einer größeren Anzahl weiblicher ' ' cktore unter stützt, denen die Aufsicht über die Ele mentar-, Mädchen- und Fachschulen sowie deren sanitäre Ueberwachung un tersteht. * In Paris spricht man jetzt viril von der Gründung einer Universität, die ausschiießlick nie Frauen und! liinge Mädchen bestimmt sein soll.! Die Gesellschaft stir das Ttadinm der! Fragen des bolleren Unterrichts, d e! einen-großen Einslnß besitzt und zuj der die Elite der französischen Uni versitätsiellrer gehört, bar sich überst diese Neuerung sehr günstig aiiSge-! sprachen. * * * * Eine Wiederbelebung der Fronde der Pariser Frauenzeitune. wirb jetzt angestrebt. Das neue Blatt soll La Franraise Die Fran zösin) beißen und vorläufig einmal wöchentlich erscheinen. Das nöthige! Kapital ist durch Antheile zu bunden Franken zusammenzubringen: 12K. ONO Franken sind nöthig, die.Halste ist bereits gezeichnet. Es ist eine! Anzahl früherer Mitarbeiterinnen der Fronde, die den Plan einer man von Frauen hergestellten Zeitung fmst die Frauen wieder aufnehmen. * In der ländlichen Kreisverwaltung i von Blackrvck i Irland wurde Ladn Deckrell zur Vorsitzenden gewählt. Lady Dockrell ist seit 18ß ' eins der thätiasten. einflußreichsten Mitglieder! dieser Behörde gewesen. Aver es wird doch noch einen kleinen Verfassungs- i kamps durchmfiibreri geben, ob sie auch! den Vorsitz übernehmen darf, da bis jetzt Usus war, daß der Vorsitzende eim MagisiralSbeamter oder Friedensrick ter sein muß, dem gewisie amtlsckrist Funktionen zustehen, welche dieFraue! nicht besitzen. ' Eine Hausn-au. die illre Dienst ' Mädchen stets langer behielt als die: Mehrzahl ihrer Mitschwestern. izgb! als Grund a. daß sie nie eine in der Erregung gesprochene Kündigung nehme und ebenso nie einem Mäd chen kündige, wenn sie fick, über das-! selbe geärgert habe. Etwa? R! w nd Neberlegmig. bevor eia dendes Wert gesprochen wird, schützt uns vor mancher Uebereilnng, und im umgekehrten Falle: wie r at es ost ein Mädchen, gekündigt zu haben in: Aerger über eine verdiente oder, unverdiente Zurechtweisung. * Freifrau Bertha v. Suttner hielt kürzlich in Gegenwart des Königs Haa kon, der Mitglieder der Regierung und des' Stortings sowie des diplomati- - 'chen Korps den mit der Zuerkennung des Nobcl'schcn Friedenspreises ver bundenen Vortrag, den sic im verflos senen Winter zu baUen verhindert war. Björnstjerne Björmvn lest.ete die Feier lichkeit mit einer Parzen Ansprache ein. Der Vortrag, der die Entwicklung der Friedensbewegung behandelte, wurde mit großem Beisall ausgenommen. An dir festliche Zn'ammenkunst schloß sich ein Mab! beim Präsidenten des Nobel comites. dem Minister des Acußern Lövland. - Eigenartige Rathschläge giebst man in einigen Gegenden Tstnßlands jungvorbeiratbete- Ehemännern mit „aui den Leiden : weg" Die chon sten dieser Lehrst", ücke eien hiev wio dergegoben: v:..z oeine Fra wie deine Seele und 'ckßtrle sie wie einen Obstbaum " Wenn du Lei e Fra am Morgen geschlagen hast, vergiß nickt, -am Mittag wieder da mit ui begin: w" „Zwei Frauen bilden eine Versammlung, drei eine Hölle." „Der Kopf der Frau ist. leer wie der Geldbeutel de Tata ren/' Der Hund ist intelligenter als die Frau, er bellt nicht gegen sei nen Herrn." „Bei der Frau und bei dem Betrunkenen sind die Thrä nen billig." „Wohin der Teufel nicht gelangen kann, dorthin schickt er die Frau." „Klopf den Pelz und er wird warm werden: schlage deine Frau, und sie wird dir treu sein." —„Je wehr du deine Frau schlägst, desto besser wird dein Essen sein." — Reizend, nicht wahr? * * * Im Beisein seiner Protektors, der Kaiserin, ist kürzlich der Vater ländische Frauenverein zu seiner diesjäbrigen Telegirten - Versamm ltmg zusammengetreten. Auf dem Abgeordnetenhaus, in dem man sich vereinigte, wehte die preußische Fah ne. der Sitzungssaal unk dis Tribü nen Ware außerordentlich stark von den Damen und auch Herren des Vereins besetzt, darunter auch Her ren des Kultusministeriums, des MnisteriumS des Innern, viele be kannte Aerzte und Geistliche. Sehr zahlreich hatten sich die Dainen von. auswärts eingestellt. Für die Kaise rin war der Regierungstisch rechrS vom Präsidimn hergerichtet, zwei prächtige Blumenarrangements la gen aus den Plätzen, im Hintergrund standen Patinen und eine reiche Fülle blühender Blumen. Tie Kaiserin erschien schon geraume Zeit vor Be ginn, begrüßt von den Damen und Herren cke-s Vorstandes. In Beglei tung der Kaiserin befand sich die Erb prinzessin zu Wied. Zunächst er folgte die Vorstellung im Foner. Ten Vorsitz in der Versammlung führte Staatsminister Schönstedt, der zunächst der Kaiserin einen Gruß ent bot und dann an die Silberne Hoch zeit des Kaiseroaares erinnerte, die auch dein Vaterländischen Frauenver ein Anlaß gab, eine lubiläuinsstif tnng zu erdichten. Taniz hielt den ersten der geplanten Borträge Geh. Obermedizinalrath Dr. Dietrich aus dem Kultusministerium über die Täuglingsfiirsorge. 1° - * Die große Reformbewegung, die gegenwärtig das gewaltige Reich der Mitte ergriffen hat und sich der ener gischen Förderung durch die Kaiserin- Wittwe Tsu-Hsi, früher die erbitterst Widersacherin alles Neuen, erfreut, ist auch auf das Frauenleben nicht ohne tiefgreife: den Einfluß geblieben. Die Töchter des früheren chinesischen Ge sandten in Paris, Pu-Keng, gehen ih ren Landsmänninnen mit gutem Bei spiel voran. Es sind bereits, wie Francis Mury in „La Revue" berichtet, Schulen nach europäischem Vorbild für die jungen Mädchen aus den Man darinnenfamilien eingerichtet, ja, die Kaiserin-Wittwe bat aus ihren eigenen Mitteln ein besonderes Institut für die Töchter der großen Würdenträger des Hofes geschaffen. Bisher lebt die chinesische Frau in der tiefsten Un wissenheit. Als Tochter des Hauses oder als Frau führte sie ein monotone! Dasein, dem keinerlei geistige Beschäf tigung tiefere Anregungen vermittelte. Gehörte sie der wohlhabenden Klasse an, so ntenchied sie sich nur durch ihre Unthätigkeit von den Frauen des Vol kes. Heute hat sich die Lage dieser Frauen vollkommen verändert. Man sieht sogar schon junge Chinesinnen, die die japanischen Universitäten bezie hen. um hier Seite an Seite mit den chinesischen Studenten ihren Studien obzuliegen. In den großen chinesischen Städten werden eine Anzahl Frauen zeitschriften gedruckt. In Schanghai erschien vor Kurzem ein „Essay über die Frauenseele". Sogar das „Recht der chinesischen Frau, sich ihren Ehe mann zu wählen", wurde unlängst in einem ganzen Bande behandelt. Eine „Geschichte der Anfänge des Feminis mus in Japan" wurde soeben ins Chinesische übertragen. Endlich hat die Kaiserin Wittwe, die bereits durch ein Edikt von 1!Z02 die Unterdrückung des Fußbindens angeraihen hatte, in folge eines lebhaften Feldzuges, den protestantische Missionare führten, die sen barbarischen Brauch soeben völlig verboten. Es hatten sich schon Gesell schaften gebildet, deren Mitglieder sich verpflichten mußten, die Füße ihrer Töchter verstümmelt zu lassen, und ihren Söhnen zu verbieten, Gattinnen zu nehmen, deren Füße während ihrer Kindheit geschnürt worden waren. Ge rade die Frauenbewegung ist ein auf fälliges Merkmal der Umwälzung des gesainmtcn Lebens, das sich vor unse ren Angen in China vollzieht. Noch vor zebn Jahren konnte Niemand ah nen, daß sich ein derartiger Umschwung in den Sitten und Gewohnheiten des „Himmlischen Reiches" eines TageS vollziehen würde. Eine niedliche Geschichte wie man für Geld den Adel erlangen lau, erzählt der büchst loya'e Reichsbote: Ein Pastor aus Ost preußen hat uns einen Brief mitge theilt. in welchm ein adliger Herr ans Raiiow in Mecklenburg dem, n sten anbietet, er wolle ibn adoptieren und ibm durch Adoption das Recht vericimnen. seinen adligen Namen mir dem Zusatz seines bürgerlichen und das Wappen der adligen Fami lie zu rühren. Es beißt in dem Brie-e: „Ich otserire Ihnen jetzt den Adel durch Adoption. Sv würden Cie also den Namen v. 8.-P. führen tonnen mit unserem Wappen. Tie Hauptsacke Et uns: Wieviel würden Tie an mich schien stir diese Getäl liakeit? Das bleibt selbstverständlich dortretz. Daß man bei solchen Sa chen nickt lange handelt, ist Ehren sache. vielmehr geben Sie mir Ibis äußerste Grenze an und ich werde Ihnen sagen, ob ich damir zustreben bin und davon abstelle. Alles übrige besorge ich dann und Sie zahlen ent bei Empsangnadme der amtlichen Adevttensnrkunde. Ick müßte dazu -„nächü Wnen vollen Namen. Alter Datum und OrlZ wissen, um alles veranlaßen zu können. Mit 20tA> M wird der Adel überall bewerthel. Wünschen Tie aber die Baron? oder Frewerrnwürde. dieselbe kostet mehr denn von eine: anderen H-rr. Hochachtend A. v. H.