Newspaper Page Text
KieSurrS der SLllllbercitunF' Von Paula Hohenfels. Die Geschichte zählt uns von einem französischen Edelmann, einem Herrn von Audiznoc, der sein gan zes Vermögen verloren hart and es schließlich nur durch die Kamst, fein: Salat zu bereiten, wiedergewann. Arm, Heimachlos und verlassen saß der larrdssüchtige Franzol: in einem Wirthshaus Londons uns mischt sich seinen Salat mit aller Ueberlrgung! des Pariser Feinschmeckers. Den ensp lisch, Lords, di ihm-zuschauten, lief! das Wasser im Mund- zusamm-n. Einen Tag später war der verarmt: Aristokrat Salat! eines englischen Herzogs, und schon nach einigen Wo chen fuhr er „Viertlang" von einem Londoner Palast zum anderen, um ben verwöhnten Gaumen der englischen Nabobs mit seinen Salaten immer pikantere Genüsse zu bereiten. Ob so etivas auch heute noch mög lich wäre? Wohl kaum. Wir miscken einen guten italienischen oder Herings- Salat, wenn wir Gäste erwarten, und machen einen derben Kartofsel-Salat. wenn es Abends am Familftmisch wnrm Würstchen gibt. Wir schwel gen in Gurten- und Kartoffel-Salat, in Endivien und Selleriesalat. Da mit aber ist auch unser Salatmenü so gut wie erschöpft. Besonders der arme Kopfsalat muß sich oft viel gefallen lassen, wenn er in eine deutsche Küche gerätb. Läßt man ihn hier vielleicht ein: Stunde im Wasser liegen, um ihn schließlich „trockn gedrückt", das heißt fast- und kraftlos, mit Essig zu über gießen, so thut man ihn dort gar noch > halb naß in das Effigbad, wodurch! sein schöner Geschmack vollkommen! verloren geht. Der Kopfsalat ist ein feines Kraut, und fein will cr auch! behandelt sein. Leicht und rasch A:- spült, sauber abgetropft und kurz vor dem Essen erst mit Essig, Salz und Oel angerichtet wobei das Oel zu überwiegen hat, was auch nur die wenigsten beachten csi-tt der Salat ein töftlichrs, leckeres Gericht. Man kann ihn indessen auch noch auf die mannigfachste ander Art mischen. Ter Specksalat, das Lieblingsgericht der Königin Luis, ist allgemein be kannt; weniger begegnet man dem Salat mit Kräuteressig. Man macht diesen Essig selbst zurecht, indem man ihn mit Estragon. Pfeffert raut und Schalotten etwa vierzehn Tuge hin durch destillirm läßt. Eine manchen gut munsende Würze bekommt der Salateffig auch, wenn man zerschnit tenen Knoblauch auf Brod reibt und dickes einige Zeit darin liegen läßt. Man kann statt dessen aber auch die Salatschüffrl selber kurz vor dem Anrichten mit Knoblauch ausrecken. Es gibt auch noch einnr ganze Menge Saucen, die dem einfachen Essig und Oel erfolgreich Konlurrenz macken. So bekommen wir einen höchst pikan ten Salat, wenn wix einem Eßlöffel Oel drei hartgekochte annd zerriebene' Eigelb zusetzen, ferner drei bis vier Eßlöffel Essig, einen Theelöffel feinen Senf, etwas Pfeffer und gelackten Schnittlauch dazu geben und das Ganze daun über die Blätter gießen. Bei einer weiteren Sauce verrühren wir zwei roh und zwei harte Eigelb mit Oel, Pfeffer, Salz, Zwiebeln,! Kapern und einer Obertasse süßer Sahne unls verdünnen die Mischung je nach Geschmack mit etwas Wasser. Auch rohe Eier mit Zucker verrührt und mit etwas Essig und Wasser ver-! dünnt, geben eine eigenartig Sauce. Aber wer wollt all die Saucen auf führen. die eine geschickte Mischerin! des Salats noch erfinden kann? Drift Erfindungsgabe und dem Geschmack bleckt hier rin weites Feld. Die Syrupsauce, die -ser norddeutsche Bauer über den Kopfsalat zu gießen pflegt, wird allerdings bci den Fein-! schmeckern wenig Anklang finden, desto mehr dürften andere Würzkräuter ihrem Gaumen Anreiz sein. Kerbel, Pimpinelle, Petersilie und Dill geben der S-alatfauce einen ganz besonderen Geschmack; freilich dürfen giese Kräu ter nicht so stark vorherrschen, daß sie den eigentlichen Salatgeschmack zurück drängen. Aber nicht'nur durch pikante Sauce, auch durch die Mischung mit anderen Gemüsen kann man dem Salatgericht neueßriz geben; feingeschnittene Gur ken und junge in Salzwasser abge kochte und dann erkaltete Bohnen lie fern mit Kopfsalat gemengt ein wohl schmeckendes Gericht. An Stelle Ser: Gurken kann man im Nothfall junge: Bovetschblätter verwenden. Solcher Mischungen kenn! die feines Lalatlüchr mehr. Um gleich bei der z Gurke zu bleiben sie tritt uns meist! nur in Essig und Oel. mit Safift Pfeffer und etwas Zucker, allenfalls! auch noch in saurer Sahne entgegen;! gesellen wir ihr noch eingesalzene Rt-! tichscheiben (sie dürfen nicht zu stark' gesalzen sein), so haben wir ein voll-! kommen neues Gericht. Auch mit der! Kartoffel und der Bohne verträgt sich - die Gurke. Schwimmt sie indessen mit - Iber Kartoffel vereint am liebsten inj Essig und Oel herum, so kann sie inj Gesellschaft der Bohne auch ein der! oben erwähnten pikanten Salatsaucen vertragen. Im übrigen muß sich auch die Gurke in der deutschen Küche ver schirdentlick grobe Mißhandlungen ge-' fallen lassen. Nicht genug, daß man. ihr Salz auf dir zerschnittenen Glicck der streut, man aueffcht beim Zürich ft ten den armen Dingern auch schließ lich noch den letzten Saft heraus. Da bei gibt gerade der Gurkensast dem Salat rst die eigentliche Würze und— dir Verdaulichkeit. Ei geselliges Thierchen ist auch die Kartoficl. Wir brauchen sie! durchaus nicht nur in einsamer Ho heit zwischen Eisig und Ocl herum schwimmen zu lassen. Nebenbei be merkt. schwimmen soll sie überhaupt nicht! Sie ist iehr dankbar, wenn wir sie vor dem Zurichten mit einem Guß grtterßrühe überschütten und sie dann abtropfen lassen; sie nimt zeckchmtte harte Eier, rothe Rüben oder Solle riescheiben freundlichst als Genossen im Salatnaps aus und ist nur in ei nem anspruchsvoll: das Fingerhül chen Oel. das ibr die deutschen Haus frauen meist bieten, genügt ih- nicht, sie hält es lieber mit dem Franzosen, der ihr galant, wie er einmal ist. ei neu halben Eßlöffel Lei auf einen viertel Lössel Eilig darreicht. Dabei lziehi sie den Esnagoilessig jedem an-i ! deren vor und sieht es gern, wenn !mmr sie zu einem „seinen" Salat ver- : arbeitet, d. h. der Eisig etwas Roth aeiii und Sein knnzussigt. Daß man !sie so oft. wenn alle Zuwaren dinzu 'gerügt sind, einfach in gröbster Weise niil deni Kochlöffel bi und her wirft! !und zu Mus rührt, ist ihr durchaus j nickt zuträglich. Die Haustrau jollie j es ivijseii. daß sich die Mischung aller s ! Würzen viel besser vollzieht, irwnn - man den Schleier des Geheimnisses ! darüber breitet, d. st. einen Teller cuif de Napf legt und so den Inhalt tüchtig schwenkt. Neben diesen bekannten Salaten lassen sich indessen auch noch andere in Menge Herrichten. Die oben er wähnten eingesalzenen Retttgicheiben geben ebenso wie gesalzene Radieschen icheiben mit Essig und Oel vermengt ein Pikantes Gericht. Unsere sämmt liche Kohlarttzn: Rothkohl. Grün kohl. Wirsmg. liefern köstliche Salate. Die „Spriiten" des Grünkohls, die im Frühjahr herauskommen, werden leicht überbrüht und mit Essig, Oel. Satz und Pfeffer angemacht. Sie schmecken ausgezeichnet. Den abge brühten Rosenkohl serviert inan mit einer der oben erwähnten Salat'au cen. mit Mayonnaise oder auch ein fach mit Essig und Oel. Ebenso wer den der Blumenkohl und die zarten Herzblättchen des Wirsing zubereitet. Bezüglich des Weiß- und Rothkohls geben die Meinungen auseinander Sind die einen datür. ihn nur roh zuzubereiten, so übergießen andere Köche den feingehobeiken Kohl vor dem Mischen des Salats mit kochen dem Wasser. Tie feine Küche mengt Gen Kohlsalat im Allgemeinen mir ! Essig, Oel, Salz und Pfeffer; den Weißkohl trisft man dagegen auch ! hier und da rn einer Sauee vo,n san ftem Rahm, Oel u. s. w., oder in hei ßer Sauce von ausgehratenein Speck an. Eine sehr wohlschmeckenden Sa lat giebt auch das Sauerkraut, wenn man es kleinschneidet und mit sehr viel Oel. wenig Ejsig, mit Pfeifer und Salz schwenkn Abgekochte Molirrü ben lassen sich, in Sckeiben geichnit ten. ant gleiche Weise Herrichten. Das-, man aus Zwirbeln, Porree und Schnittlauch ebenialls einen guten Salat bereiten kann, dürfte auch nur de wenigsten bekannt sein. Tie Zwiebeln werden abgezogen, in Schei ben geschnitten, in Butter weich ge-, brate, ohne das sie braun werden, und dann mit Pfeffer, Salz und Essig ! angemacht. Beim Porree benutzen ftvir die weiße Zwiebel, kochen sie ft Salzwasser nicht zu weich, schnei den sie in Scheiben und geben Essig, :Oel. Salz und Pfeffer dazu. Der ! Schnittlanch wird zilin Salat seiiige wiegt, mit harten, kleingeschnittenen Eiern gemischt und dann ebenfalls mit den üblichen vier Salatwürzen ! gemengt. > Zwei sehr seine Salatkräuter be ! sitzen wir auch in dem biaublühendcii j Boretsch und in der Zichorie. Zicho 'lienbrühe verschmäht wohl jeder: der i Zichoriensickal aber is: eiueTeiikatesse. -Man läßt die Zichoire,Glätter dazu ft'ine Pierteljtunde in Salzwasser lo schen. übergießt sie kalt, läßt sie ab ,fti,u:>:.' und mengt sie dann mit enve > pikanten Salatsauce oder auch nur ! mit Essig, Ocl und Pfeffer. Die Bo ! letichbliuhche werden ieingeichnitten und dann wie der Schiiittlaiichscilat ! hergerichtet, zum Aus-putz mengt man -auch einige der blauen Blüthen da zwischen. Auch eines seinen Apfelsa lots mag hier noch gedacht werden. Die verführerische Frucht der Eva ftvird dazu in Keine Würfel geschnit ten und mit sehr vieelm Oel, wenig ! Essig, etwas Salz, Zucker und klcin ! geschnittenen Zwiebeln gemengt. Ein ! wenig gewässerter Hering erhöht den vika nie Geschmack. Ebenso gut imindct ein Salat von gemischten Ge ftnnsen: Blumenkohl, Karotten.Spar gel, Sellerie. Bohnen. Kohlrabi, die inan weich kocht und mit einer schönen Mayonnaise übergießt. Aber schauen wir uns weiter unter den Salatkräu tern um. Nickt nur der Kückengar teii, auch Wald und Feld lieiern de ren eine Menge. Da haben wir den Sauerampfer, dessen junge Blättchen gleich dem .Kopfsalat zubereitet wer den können, da lwben wir die Wald rapiliizet oder Teufelskralle, ein zu den Glockenblumen gehörendesPftäiiz chen mit geblichmeißen Blütben. Die feinen Blätter werden gewaschen, müssen abtropfen und werden entive ; der mir Essig und Oel oder mit einer j Eiersauce übergössen. Neben der i Waldrapunzel steht auf trockenen ; Wiesen eine andere Glockenblume, die Rapunzclrübe, bei der nicht nur die ! Blätter, sondern auch die Würzelchen !benutzt werden. TaS Rapunzelrüb j chen kann sowohl allein in Eisig und ' Oel, als auch mit Sellerie und ro-> 'tiiem Rübensalat serviert werden.! Ferner sind der Löwenzahn und das ! Wiesenschaumkraut als Salalpflan-! ze zu verwendeil. Ter Löwenzahn! darf nur mit Essig und Le! angerich- - ftet werden, da jede andere Sauce fei ftien pikanten Geschmack verdirbt, dasft ! Wiesenschaumkraut wird ebenso wie! ! die Bruiineiikresse bebandelt. Man : wäscht die feinen Blättchen und über ' träufelt sie mit dem Tast emer Zitro : ue. Dann giebt man etwas Oel und etwas feiiige'aackte Zwiebel dazu. läßt das Ganze zwei bis drei Stunden ziehen und macht es dann mit etwas ; Essig an. Beim Vrunnenkresiesalat : fehlt der Essig. Auch die beim Kam ftalat erwähnten Eiersaucen nn.-ide zum Wiesenschaumkraut wie zur Brulinenkrecsi gleich gut. Aber noch einen anderen ichmackhaftenSalat lie- l fert uns die Heide, und zwar in der, nenlressc ist bereits gesprochen wor- - ze, der Rapontika. See wird geschabt, gewaschen, in Salzwasser weichgekocht und dann in Scheiben geschnitten. E'sig. Oel. Salz und Picker, die vier üblichen Salatzuthaten, geben ihr ei nen äußerst leinen Geschmack, der freilich noch erhöht wird, wenn wir statt dicker einfachen Miichung eine pikante Mayonnaise darüber gießen' und die Schübel mit Feldsalat. Na-, pünzchen tnicht zu verwechseln mit der oben erwähnten Rapunzel und mit feingeschnittenen Heringstüclen, verzieren. Wenden wir uns zum Schluß' den Kresickalaten zu. Von der Brun-; nenkrecks rst bereits gesprochen wor-! Sonntagsbote, Milwaukee, Sonntag. 21. Oktober, 190. den. sie bat sich uciicrdiiig-s auch mehr eingesührt: weniger bekaunr dürste sein. daß auch die Gartenkresse ei-: nen feinen Salat giebt. Man kann! ich dieses eigenartige Salatkraut selbst in der Stadnaohimng halten. Es gabt überall ans: aus ieuü tgebal j reuen Flaneklireber. aus nasser Wat w, au flachen Tellern oder in .Küssen. jJliug geschnitten iss es am besten w ftvohl zur Würze nir andere Salate. ! als für sich allein mit Essig und Oe! oder mir der iiiearrach er.ahmen Eiersauce zuberenet. Fcinjchmecker geben auch etwas Zinker an dicSauce. TiePorreekresie. der sogenannte „Hu sarenkopr". lieiert gleichfalls einen kräftige Salat. Sic iss icharser als die Garlentresse, braucht daker mehr Ocl. iss aber sonst wie diese zu be handeln. Ebenso lassen sich die leuchtenden Blüthen der spanischen oder Kapuzi nerkresse als Salat erarheiten, in dem man sie mit Essig. Salz und O-el. ader ohne Pfeffer anmacht: ge selll man ihnen noch einige Di!! und einige der seinen blauen Boretsch blüthen z. so bekommt man einen „Bliimensajat". der werth wäre, auf eines Königs Tafel zu prangen. Bei alledem kommt es si e,sich ich! nr darauf an, daß man die verschie denen Salatkräilter und ihre ZZutba ten kennt, sondern mehr noch ans die Knust. j,e richtig z mischen, und zwar jo zu mischen, daß leiGeichniack vorwiegt, sondern jedes nur als Wü rze dient, die den eigentlichen Salat geschmack zur Geltung bringt. Ein altes deutsches Sprichwort verlangt in der Kivist der Saiaibereitting: Eine Geizhals nir den Essig. Einen Verschwender nir das Oel, Einen Weisen für das Salz. Und dieses uralte Salatrezept hat auch noch heute seine Gültigkeit. Alltägliche Gifte. Von D r. A. Berirt. die Wissenschaft in die Erkenntniß des Schlafes j und der Ermüdung tiefcc ! cinz2runzen wäre, als es einstweilen j der Fall ist, dann würden auch ver ; muthlich üixr das Wesen der Körper gift exalte Forschungsergebnisse be ! stehen. So aber muß man sich be i gniigen, all: Beobachtungsthatsachen zu sammeln und gegeneinander zu hal ten, was freilich auch Wissenschaft ist. Gering ist die Menge der That sachen nicht, die wir über Schlaf und Ermüdung kennen. Wir wissen, daß man, wenn man länger Zeit nicht ge schlafen hat, müde wird; aber sofort toiiimt uns dabei in Erinnerung, daß es zweierlei Empfindungen der Ermü dung gibt. Die eine ist angenehm, und löst sich in tttfem gesundem Schlaft, die ander ist eine entsetzlich Qual, der man nicht einmal durch Tcklaf ledig wird, oder die Schlaf unmöglich macht. Wir wissen ferner, daß unter genau denselben Verhältnissen der Schlaf nicht immer dieselbe Wirkung thut. Wer am Abend um zehn Uhr zu Bett gegangen ist und morgens um sechs Übr aus festem Schicke aus macht, würde sich im Zustand äußer st Behagens befinden, wenn er sofort ausstände. Aber er bleibt liegen, er wacht nun um acht Uhr und ist an allen Gliedern geradezu -wie gebrochen. Noch häufiger macht sich das bei dem unvermeidlich scheinenden Lasier des Mittagsschlafes brmerklich. „Nur eia Biertelstündchen", lautet die in zier lichen Stickereien auf allen Sophat-.s sen prangende Weisheit, die aber meist nickt befolgt wird. Das „Viertelstünd cken" üb: wohl eine sehr angenehm Wirkung aus, aber es gibt nur We nige, die nicht meinen, „viel hilft viel", und die deshalb nicht noch in Stünd chen und mehr hinzufügen und dann in einem Zustand scheußlichen Elends erwachen, al swenn sie gelähmt wär:. Weiter gibt es viele Leut, die, ob wohl sie Nachts tadellos geschlafen haben, morgens müde sind und un lustig zur Arbeit. Sie werden erst im Laute des Tages munter und am Abend, wo ander Leut müde werden, sind si am besten zu Wege. Schließ lich erinnern wir an das Gefühl der Langeweile; wenn man gar nichts zu thun oder zu denken hat, wird man erst rechr müde und möchte am liebsten einschlafen. Das paßt doch nicht zu der allgemein herrschenden Anschau ung. wonach die Ermüdung von der Anstrengung kommt! Wenn ferner eine Hausfrau in den sonst hygienisch tadellosen luftigen Räumen ihrer Wirthscha't den ganzen Vormittag ! hindurch umher eerbeitet, ohn: igcnt ! lich schwere Arbeit zu verrichten. Sann ! seht sie sich Mittags hin mit dem Stoß : seufz: „So, nun bin ich aber fertig!" l Wenn sie in derselben Zil eine :üch itige Futzparthir gemacht hätte, so ! würde sie sich völlig frisch und leicht ! iuhlen. und wäre sic apch mindestens ! 2 bis 3 Meilen gelauien. Ihr ganz: ! Arbeit im Haute, etwa ein tünfzig maliges Durchlaufen von vier Staden, hat aber noch nicht 1000 Nords betra gen, und doch ist sie davon tapur ge worden! Dies Erscheinungen, die wir Alle beobachten tonnen, sind rein wissen schaftlich Thatsachen, sie stellen aber das, was wir bisber über Anstren gung, Ermüdung und Schlaf wissen, ziemlich aus den Kops. Man sagt sich nämlich: Wenn sowohl die An - ssrengunz wie auch die Ruhe bald er- schick end, bald erfrischend wirten, so ! müssen in unserem Körper während der Arbeit wie während der Ruhe ge wisse Vorgänge sich abspielen, die das bewirken. Man meint, es seien che mische Vorgänge, um di rs sich han delt, indem sich nämlich dauernd im Körper Trosse erzeugen, die unter Um ständen schädlich, d. h. wi Gifte wir ten. Daß die chemisch Zusammensetzung eines Muskels, der gerade in tüchtiger ! Arbeit begriffen isi, anders isi. als die i eines ruhenden, das ist eine Thatsache, ! die schon die wilden Völckrstämme ken nen ohn überhaupt in Ahnung von der CKemie zu haben. Sie wissen : nämlich eben so gut wie wir. daß oaS i Fleisch von gehetzten Thieren öeff-.r schmeckt, als von Thieren, di in der Rabe gc'.oStet sind. Desbalb Heyen si: absichtlich de: Th.sre. pe sv sie todte::, ! und bei uns ist die'e Feinichtveckem die erst Ursache der risfinirte.i Grau ' samkeit der Hcbj.gewesen, was viele Parforcejäg: v .-d.eick: gar niibt mehr wissen. Eine aride: Er ! fahrnng auS de:.: m rücke Leben lehrt 'uns. daß auZ Fä-i- h Er-ral!:vicv> c -gewonnen werden dft, in kwi ! nen Mengst, gerMen. anregend m großen Msnzc-: :.::o'se.r. ermüdend vielen. Man brblos rin: T.asse - starte Bouillon -a klinken, um das 'erstere zu mer'..-. and braucht b'.es mehrere Taffen u trinken, uw. Las ! letztere zu verspüren. Des S:o;'e i haben ähnliche enschafirn Nie die 'Alkaloide, Mo. aui, Code>n, Kor ! bin u. s. w., rve-.-tgw man sie, ohne luder ihren korre!:- chemischen Auedau allzu viel zu wissen, zu den Ältaloisrn ! rechnet. Nun mein! -ran daß wenn j Jemand durch Anstrengung den Ge : halt seiner Gewebe an soic-. n Sto'sen überlastet habe. re de: Nu'c und des Schlags bediir'e. damit der uadd.äisig ! einglbthmete S.r.ieesto'f d e-e ini !>e ibernatz vsrhandeuen Sio": wieder zersetze oder abbaue", vie man sagt. ! Das ist also w'-Gr v veorie. aber nickt i zanz unbezründ-.u, -vie es ade:rr-c::s nicht unbczrUn:. :,r. die Maiiigtett. i die durch Trä - -. !. Mangel an Mus kelarbeit und -ß an Schl.ch eni : steht, dadurch :u S' küinn. daß sich j ähnliche oder g.e:.' Sloft'e anja :ntl. die wieder:::!, durch Praiis seitigi oder a:F normal. Menge heruntergebiach: r.udca lönue. Bt'.n spricht daher von Ermüd..ngsgijicn, Muslelgiften oder chll-chtknn Körper giften und meiiü damit die Ansän:ss; jung gewisser S:vf wech'elprodukie iw. Körper, die an sich ganz normal sind. ader durch ihre Menge schädlich wir ten. Für die Theorie -pricht nun zwei'el los die Praxis: nicht nur die Praxis des krankhaften Leben- in solchen Fä! len. wo Leute mit allerlei Gebrechen des Leibes und der Seele, Nersositäl. Blutarmuth und Mißstimmung, trotz j Eisen. Bromkalium und Kurauient halte nicht auf ven Damm kommen.: Schließlich findet sich in verständiger! Arzt und, was noch mehr ist, ein mu- - thiger Arzt, der den Leuten sagt, sie sollen sich gefälligst zusammennehmen und sich energisch aufraffen zu wirtlich anstrengender körperlicher Arbeit. Das wird ihm natürlich oft sehr übel ge nommen, auch hält man ihn sür roh und rücksichtslos, wenn er die Leute von dem Lotterdelt des Nerven- und Bleichsuchtskultus verjagt. Manchmal wird er auch nicht verstanden von Leuten, die allerdings iüchtig arbeiten, aber kein eigentliche Muskelarbeit thun. Es gibt viele Leute, die den gan zen Tag auf den Beinen sind, zuhause, im Geschäft und in der Stadt, wo sie von einer Straßenbahn au? die ander springen. Di meinen dann. si hät ten doch schon „Bewegung" genug. Damit ist es aber nicht gethan. In stinktiv hat daher auch das Stadtleben den Sport großgezogen als Mittel für eigentliche Muskrlanstrenzung und vor Allem für Anstrengung des Gezen muskels, der durch das Großstaot gelause überhaupt nickt ordentlich an gefaßt wird und daher noch in anderer Beziehung unter dem Mangel an Ak tion leidet. Es wird daher das rich tig Verhältniß zwischen Körperarbeii und Ruhe di eigentliche Quell- des Wohlbehagens sein. Daß ist ja nun ein recht hausbackene Weisheit, di wir als Resultat on so viel Gelehrsamkeit s gewinnen. Aber weniger hausbacken dürfte die Erkenntniß sein, daß die meisten Menschen der Körperarbeii eine viel zu gering Bedeutung im gu ten Sinne beimessen, dagegen jedes Mißbehagen auf zu großeÄnstrengung zurückführen und sich selbst sofort j, Schonung" verordnen, ohne zu ahnen, daß die Arznei in diesem Falle der Quell des Uebels ist und alltägliche Gi'te an'ammelt, die di Ursache viet-r unbestimmter Qualen und Leiden sind. Mimikry in der Heide. Man schreibt uns: Als Mimikry bezeichnet inan die Ungleichung von Ttiieren an ihre Umgebung. Dieia Anpassung gebt oft so weit. dass eine scheinbar grelle Zeichnung des Thier türpers in geignetcr Umgebung zur Schntssärbung wird. Be! piele dafür sieht man in natunvissenichastlichei:. Werken angefnhn und iin.ss aus Wei ler Ferne herbeigeholt. Das Gu'o! liegt aber ott so nahe. Gelegentlich eines Ans'luges in die blühende Hei de beobachteten wir ein schönes Bai spiel von Mimikry. Es ist die Rau pe des kleinen Nachtpsanenauge-:- („Saturnia pavonia Liimckch. Tiefe Raupe iss tleinssngcrdick und grün ge färbt. Aut ihrem dicken grünen Kör per stehen, in Reihen geordnet, srer-i -'örniigc Knopfwarzen, die so lebhsst blau gessirbt sind. daß sie im Svii nenichciil ordentlich leuchten. Man kann nun beobachten, daß diese Ge bilde wenn die Raupe auf blühender? 'Briktrhewe s.tzoUuno vulgaris Sa-! lisb."> styl. vollständig Witz die inßei-! den geordneten Blüibe dieser Ptlan-! ze erscheinen, so daß die Rnu> na h. ihrer Ticke und Größe gänzlich oec-! schwindet im blühenden Heidekraut,?. Das verfolgtr Schatzschiss. Der Dampfer ~.D?ma". der ~ kurzem eine geheiinnißvolle Eipedi tion nach einer angeblich an minera lischen Schätze reichen südatrikeni ia,en Intel antrat, wird bei seiner Schaybebnng ans Schwierigkeiten stoßen. Die Kapregienmg glgnbt, j daß die Crpedition nach einer der! Guano-Inseln in der Nähe vou Au f gra-Peaueira gerichtet sei, auf dem?! nickt gelandet werden darf ohne t>e ! iiördliche Erlaubniß. Die Regierung. wird bekannt geben, daß das Lande von Goldsuchern nickt gestattet iss.' i'd bat berits die Behörden ocr; Waliiich'Poi entsprechend inskruir.- Jii Kapstadt selbst bildete üch eil' Syndikat, mit der Absicht, den eng lischen Schatzsuchern durch eine kav städtische Expedition zuvorzukommen.! Etltu'.s t our AZjmrrr. Don Dr- A. S u n z e n d o r s. Sck -:erz ein Lstkieö zu - sii-ge:: mag wvhl cin wenig Widers,aulz cr-cheinen, und dc ä; nruisen ir-r ihn, der so schwer i Ai rriraae!,. als unser: wirkliche! F'cund ;nd Aeulor schätzen. Wenn! ei . Zahn na- schmerzt, so ist das ewar z.r: ,ß, ar-cr ein War ::g:ia:. Zw Innern des Zak, ha! ein reeftcretidrr Krantdeiis :.r-.:Zz begannen, von welchem schon frühzeitig der Schmerz uns Kunde ai:!. Schnell ist vom Zahnarzt der Schaden beseitigt, das Kranke ent kenn und Sie Höhlnna iest verfehlos >rn. Fort ist der Schmerz und der Z-m- iü' -'iei- Jahre gerettce. Da cmvsindrt einer am Finger einen ste chenden Schmerz, dessen Ursachen er nicht reckn ergründ- kann, und am Ende findet er bei genauem Hinsehen einen winzigen Splitter in der Haut stecken der bei längerem Verweilen ine deftige EVEindunz bewirten kann, nun aber kurzerhand herausgezogen wird. Jemand leidet an Kopfschmcr zen und Nagt dem Arzt seine Noth. Dic'-r ne"! d-rcki sorgiältige Unter nz.chung fest, daß der Schmerz durch ein de.ziru.nd.'s Ohrenlndcn rerichul dei wird, und jetzt kann er mit dein Gruiidüoel auch den Schmerz veseiti gen. Uevcr Niggenschgierzen Nagt ein anderer und schwört Stein und Bein, er wüste magenleidend sein, da er ja nach jeder Mahlzeit Schmerzen in der- M.i en zraend empfinde. Bei diesem i Kranken, welcher auS einer asck-ei nend ricbügen Veolwchtung falsckie Sck'liiüe zog. stellt der Arzt fest, daß. der voc e .Nagen einen Drnck aus die doiach.ari: ..-llenblase ausübte. Die mit Gallenstein angefüllte Gallenblase schmerzte nur bei dieser Gelegenheit,: und so ertlär! sich leicht die falsäze An- sicht des Kranken, welcher den' unge-s fahren Sitz des Schmcrtts, nicht aber mt BesliizNiiihei! das kranke Organ nennen tan. „H:rr Dottvr. ich habe' das Reiße im Kreuz," so berichte! ein! Patieni seinem Ant, „ich muß mich wohl erkältet hakn." Die Möglich keit. daß cs sich um cin rheumatisches Leiden handelt, isi nicht zu leugnen, indessen stellt sich heraus, daß ein Nie renleiden vorliegt. Und so verräth der Schmerz hier ein .Herzleiden, cin Lun genleiden, bald eine Ertrantung von Nerven, bald ein solche anderer Or gane. Sehr viele Kranlheiten werden nur des begleitenden Schmerzes ive gen entdeckt und können dann der .Heilung eiilgegkngrsiihrt weiden; man che aber pflege lange Zeit im Gehei men vorhanden zu sein. ohne Schmer zen zu machen und ohne dem Betrof fenen sich auf andere Weise zu oerva then. Hier gilt leider nur zu oft die Wahrheit, welche im lateinischen Sprichwort enthalten ist: Der Schmerz ist also in der Thal ein ausgezeichneter Wächter, der uns anzeigt, daß irgendwo unserer Ge sundheit Schaden droht; er fordert unk- auf, der bedrängten Natur zu Hilfe zu kommen und zwingt den Läs sigen und Widerstrebenden oft durch sein Ansteigen, das bis zur Unerträg lichkeit ausarten kann, zu schleunigem Handeln. In lebhafter Erinnerung > steht mir ein lehrreiches Beispiel, wel ches wegen seines Übeln Ausgange l sich meinem Gedächtniß fest eingeprägt hat: Es sind mehr als zwanzig Jahre her, daß eines Morgens der verstorbe ne Gehcimrath Thiersch in Leipzig sei ne Krantcnvorstcllung in der chirurgi schen Klinik einen Augenvlick unter brach, da ein dringliMr Fall gemel det worden war. Ein träsiiger Mann hatte zu Fuß das Si. Jatobs-Hospital aufgesucht, da er heftige Schmerzen in der rechten Leistenbeuge empfand. Die sofort vorgenommene Unterfuchuna erZ gab einen eingeklemmten Leistenbruch,! was den großen Chirurgen veranlaßte, Lie augenblickliche Operation anzu rathen. Der Kranke lehnte diese je-! doch ab mit den Worten: „Lieber todt, als mich operiren lassen!" und ging trotz eindringlichster Verwarnung von dannen. Währenb der Vorlesung, etwa fünf Stundn erschien der Patient wieder, da er die! Schmerzen nicht mehr ertragen tonnte, und bat um die Operation, ivelche na ! tiirlich schleunigst vorgenommen mur- de. Nach der Operation meinte Thi.rsch: „Sie werden sich nicht wun dern. meine Herren, ivenn Sie morgen! früh erfahren, der Kran! sei in der- Nachi gestorben." Nun, du Borhersage erfüllte sich nur zu unlrlich, und der Aermste, welchem der Schmerz oerge- ! benS als Freund genaht war, hatt! seine Unklugheit mit dem Leben be-i zahlt. Nicht inimer brauch! der Schmerz einen tranthaften Zustand anzudeuten, er macht uns oft auch auf kleine Schä-: ! digungen aufmerksam und lehrt uns ! sie vermeiden. Ilebrrsüllung des Ma ! gens, der Genuß zu heißer und zu kalter Geiränle ist nicht selten von' Schmerzen :m Magen, zuweilen auchi ; im Darm begleiret, ohne naß schon ein! Schaden vorliegen müßte. Unsere! Organe antworlln vermöge des weit verzweigten Netzes von Empfindungs nrrven auf jeden abnormen Reiz mit Schmerzgefühl. Solche Warmiiigsstgnale sollen wir natüelich beachien und nickn mi! dem Nachlassen des Schmerzes feine Bedeu tung und seine Ur'achen vergessen. Ten Werth des Schmerzes als eines wichtigen diagnostischen Hilfsmittels erkennen wir indireü durch Berglei-! chung von schmerz: ulen Leiden mit solchen, welche !e n Schmerzen verur sachen. Da finden wir denn, daß ge- rade chronische, kchleichende Krankhei ten, deren zeitige Diagnose für erfolg reiche Behandlung von größter Bedeu tung wäre. wie Zuck-rirankhcit, Lun-- gentubrrlulose, manche Heez- und Nierenleiden u. a. m. mindestens län gere Zeit hindurch sich durch keinerlei Schmerzempsindung verrathen. Be ginnen aber diese Leiden erst sich fühl bar zu machen, dann ist vielfach dir. günstige Gelegenheit, heilen zu können,' rersäumt und nur mehr eine Linde rung oder Btfferung no-d zu crhosien. Je mehr wir über drn Schmerz nach dcnten, desto weniger werden wir ihn als unsern grundiiitzlicvrn Widersa cher und Peiniger berracktrn. Die höchsten Dörfer der Schweiz. Den R uh:, sie höchst gelegene Ort schaft der Sch reiz zu sein.' bat dos Dorflem Eeestg in Aares, einem Seitenthal d:s Hinterrhcins. das von, Septin srpaß herablommt. Eee ia liegt in einer MeereSLLHe von 19ist Metern uns im Aostan) von wenigen Kilometern van d-r italienischen irenze im Bereich des Kantons Graudünden. Der durch seine Alpen sorschungen bekannte Prinz Ro'.ano Bonaparte hat, der .Deutsch. Rund schau für Geographie und Sia:." zu folge. nock eine Reih von ande-en ständigen Ansiedluugen zusammen. gestellt, deren Höhenlage ähnliche Be träge erreicht. Das ist da: Dorf Ehandolin im Val d'Anniviers in dem südlichen Ouerrha! des Obeewal ,:S. das seinen Ursprung an, Ende des Linalgletschers nimm! und im Süden von dem vereisten Gebirgsstock der Tent Blanche uns des Ga.-o! und im. Osten vou, Mißh.'::: - eingeschlossen wird; EWndolin weis! e iie Höhe au' von ltNiü Metern. Danii folgen Lü mit 1918 eMtern im Graubiindner Miinsiertbal. das von, : Ofenpaß zur Etsch hinab,ieht. Aroja i in Gro.ubünden mit 1892 Metern, St. Piorih ini Engadin mi! 18.'c> Metern: Poniresina !it lBzx> Metern. Aus dieser Zusammenstellung ergieol sich, j datz sich im Kanion Graubiinden die Mehrzahl der höchstgelegenen Schwei zer Ortschaften finde!. Das er wähnie Bal d'Anniviers in den Wall: i ssr Alpen ist besonders ausgezeichnet i durch zahlreiche Niederlaflnngen in Höhen zwischen 1300 und 190t> Me- leeu, die Bewohner aber steigen bis 510 Mrereshöhc hinab, um ih:e Aecker zu bewirlhkchaficn, und iübren ein echtes Nomadenleben. Diese An I gaben beziehen sich nur auf die stän dig bewohnten Ortschaften, während die nur zurSommerzei! besiedelten, im Winter aber verlassenen Dörfer noch in erlielstich größerer Hohen lünausstci gen. Bei Eresta liegt der Play st'E in 2133 Meter, am Findelen Gletscher das gleichnamige Sonimerdorf in Ä>7s Meter Hohe, wo noch bis 2100 Meier MeereShöhc Roggen gebaut ! wird. Die höchsten im Sommer de wohnten Hütte sind innerhalb des Gebietes der Schweiz wohl im Erin gcr Thal <Bal d'H-'-renS) zu finden, wo die Hirten der Lang Alp im Som mer noch in 2065 Meter Höhe Hausen. Aristokratische Lndknbesitzerie,i. In Großbritannien ist eS nichts Selienes. daß sich die vornehme „PairS" mit Handelsgoschäften be'as sen, und ebenso gibt rs offene Läden mit den verschiedensten Jndustrie jartileln, deren Inhaberinnen Damen vom höchsten Adel sind. Zn den mei sten Fällen handelt es sich hierbei aller dings um den Zweck. Werke der Wohl thätigkeit und ler Barm'lierzigkeir zu unterstützen. So hat Lady Wimboru lürzlich im westlichen Theil van Lon don einen Bnchladen von künstlerischer Schönheit eröffnet, der sich mit der Verbreitung protestantischer Literatur besOisligt. Ein anderer, wohlbekann ter Laden, dessen Firmenschild in gro ßen Lettern die „Gräfin Warwick" als Eigenlhllmerin bezeinchel, befindet sich in einer anderen Straße und bildet die Niederlage und das Vertaussma- Mizin sür die Haridarbeitserzeuznissr der Grafscha'tS>schu!en. Ein drilter großer Kaufladen ist in Newcastle von der Herzogin von Sutherland ge gründet und wird von ihr und anderen hochgestellten Damen des Distrikts verwaltet. Das Unternehmen st-it z iich die Aufgabe, Krüppeln zu einem s beick-eidenen Lebensunterhalt zu vrr ! Helsen, indem ihnen dort allerlei ! Handabreiten zur An!er!iaunz iiber- wiesen und zu anzemeflrmm Preise ! verkauft werden. In allen Theilen s der dortigen Bevölkerung ist man be > strebt, dieses wohlthätige Handelsg ichäft dadurch zu Unterstützen, daß man hier sein Haushaltungsgcgen s stände erneuert und mit dem wohlfei !!en Einkauf zugleich einem guten Zwecke dient. Der letzt Beweis. Dietrich ! Ebcrt hatte unter allen erdenklichen ! Entdehrungen ei Theaterstück zu - Stande gebracht und schließlich auch ! bei einer Bühn die Ausführung durch gesetzt. Dir Uraufführung Halle eben . stattgefunden und in dem Dichter die Ueberzeugung wachgerufen, daß er i zwar keinen Bomben-, aber doch einen i sogenannten Achtungserfolg erlebt ! hatte. Gespannt war er nun, ob ihm :a,ii nächsten Morgen die Zeitungen dies bestätigen würden. Nach einer in dieser Erwartung sehr unruhig ver brachten Nacht hielt er endlich eine An zahl Morgtnzettungen in der Hand, hastig entfackcte er sic und schaute s „unter t-ev Strich". Aber o web! Was er da las, war eine grausame Vernich s tuna seiner Hoffnungen. Alle Kritiken zerpflückten sein Opus. wie es selten mit einem Theaterstück ivar. Zerknirscht warf er die Blätter bei seite ur.-d kam, nachdem er etwas ru i higsr geworden und der Aerger üoer : das Gelesene verrauscht war, zu der : Uebe.zeuaung, daß er es hier nur mit hämischen Auslassungen einer oorein aenomn nen Presse, mit Meinungs äuß-rungen neidischer, mit ihren Stü cken noch nicht bis zu Aufführungen i diirchzedrunzenen Kollegen zu thun bäite. Als er dirS nach mit einem lo ten Wuthausdn.ck sich selbst bestätigen wvllle, brach:? ihm der Postbote einen Brief. Der Dichter öffnete und las: Werther Herr Eiert! „Ich bin ein armer Familienkraier. l der nicht viel mehr als seinen guten Ruf besitzt. Erhalten Sie mir den. in dem Sie keine Stücke mehr schreiben, dann brauche ich mir. wie gestern, nicht mehr so oieO Schlechtes nachsagen zu lassen. Achtungsvoll ' Der Souffleur." 5 EoronuLs. Bon Lilly Königsbergc ch liebe ?linerika", sagte > riue Freundin zu mir, R Freundin die mji'.vürvig ftft muthwiüizes Haar und zretze >vj'' fer grau Augen hurte, di: llar in Welt hinaus blickten, während iS kft in ihnen von Zeit zu Leit uittereci bar ichjmmerie. „Ick liebe Ai, lila, weil es da- Lind ist. in denE Märchen meiner Ziindlieit een licht iiiid." Ick denke an die Worte der f? ! sinnig pbaiilasievollen Frau. luahck' - ich lüer am Strande Eoronai' i Eoronado eine fajäionable „B d'eoii" cin der siidcalifornijE, Grenze län'jg mit dem Sand sö lend sitze. Ter Lund, der dr meine Finger läuft, ichiiiiiuert 1 reu tamend mi ihm bauenden G 'chnppen Per mir leuchtet weih dnichückuig da-:- l'laiie Meer. Jds- Wollengebilde i-.äiaeben über Mir ß die Fel'engebirge lUimainaca) zu nen lick in tülmgeichivungeucn irck- L:nie am lickgen Hirnniel I Perdergrnnd. sich i>o einer dH lei Hügelkerle abhebend, liegt p Ltadr LN Diego. Schiffe, -W 'ennbeichienenen Segeln, basten ,- Lcknieneeliilge aiii der dnkelbla>! Wasseiiläcke. Ei fraiizösijö z ctrieg-.-ichin liegt jckwergepanz ne Welle mnleesi!. im Hasen. nur iider de goldbeichiipvten SH eigiesjl ncti i prachtvoll scharimeiM äaslaee d>i - Meer. Linde und <8 iriickivrickelnde Lüile iliiijälisein EL Nabe er mir iicbt das Hotel. 5- weiße-'-. iianlich getlsiinntes hch , ! Han-:-. Es bat einen feiiiiimgit ' n.> Naie. ani dem rosa und !t blaue Pliinie in glaiiblicher Fßv beieinandenieben. Palmen mack > strotzend mit weit ausgebrein grünen, anmntbigen Fächern. Z icke ihnen imo dunklen, leise Bft nbelnden Orangenbäumen taue' er dem Auge reine blaue Sirei. des Meere-:- ans mit den daraus benden iei'ieii Legem. Dieses j Ealiiornien. das Italien Amerikff ! aber inächliger isi seine Schönheit i i i die Schenbei! Ftalien'S.' llngest:. iii sei W ick-Klmm und Blühe:,, i > seinem Strand > ,ichl sich kein schn chelnd ebb- und ftiithloie. littcllh disckes Meer nein, es stoßen sich: , ihm damiernd die Wogen de gib len Ozeans der Welt. Tie tiefsül ' senlinieiitaleii Warte: ...keimst W das Land'. .." asscn hierzu ins Ich denke ielmelir an Lindbad das Ei des Pegels Rokkü und W Hern Hürns. das ebenso ko los - weihe Wellen, wie die zu meinen F sie zergnirle, gezähmt haben ms Jck> resse meine Hand an den gas heschnten senchten Sand. Sonne gebt zur Pinte. Die mö'. würdigen Schattirimgeil der viol reu. schieierartigen Berge, des tj lüaiien Himmels und des kreisen^ ! Meeres geben dem Ganze da KZ : selien einer japanischen Aguare ! Ich glaubt Theeblüthenduft in , ickMeren Wage, die zu meinen i ! Heu zerstieben, z athmen. Ich er-., : nere mich, dasz zwischen dies' ! Strand, mit dessen Land ich ipi und dem Reiche der ElirysmiltiemD des Elsenbeins. der Stickereien u des imnergleichlichen Berg Fuji, n eine Wasserfläche liegt. Die Sor ist jetzt untergegangen. Es wi finster am Strande. Ich wer mich dem Hotel zu. Das hahe, weh aeibürmte Haus inmiiten schwär: Palmeiischatten mit seinen kostbar rotb-blau ..d goldigen Scheib die reichglübend elektrisches Li schiestt. siebt seenhaft traulich auS. gelie an ihm vorüber, wieder in Finsterniß des Strandes. Da vst sich schiviiigeil sich vor ineinen Aug belle Lanipions. Die Sandslä or mir ist mit einer Masse Zell j l-edeckt. Mltsik dröhnt munter Übel - 'Meer. Das ist die berühmte ..Ti Eit" < Lelteustadt) Eoronado's. 5 walnien nun die>enigen Familien, l sich das theure Hatel denn doch nr kpendiren käiinen Sie wohnen - slig in Zelte. Las Meiiblemc.-s > zwar sehr einfach, au einigen Tti len. Bett lind Kochofen bestehet aber die omerikmiische HauSfratt-N i siebt mit Hilie geblümter .Kattun, bange und Polster und ihrer cku des aiiiiinlhjgen Hiiistellens, da) I' ere ihres LeinenhauseS am Na der lärmenden Wellen gemüthlich machen. Die Kmder tummeln j freudig, toll vor Vergnügen, aus lug Strande nter den Helten LampioH umher Das mächtige Heranbraus der Wellen berauicht sie. FtNiV Mädchen gehen, weistgekleidet, jungen Eenteil, im Teiiniokostüin. w und al>. Ter Mond scheint herunti Er klimmert in den Pailletten gli ernder Abendtoiletteii der Hotelgäs die sich nach dem steife Tiner g in der zwanglosen ivetlenumspült j „Tent Eiti," ergehen. Filmitken d Hunte,i Lebens und Treibens gl au ich ernste Akkorde zu hören: ~L Meer erglänzte weit hinaus, im stl lrn Abendscheine, wir saßen im eil sallien FischerbauS . . . So ich ein Weib weißgekleidet am M resstrande iin Mondichein wa sehe. ertönt in mir mächtig die Schl bert'sche Melodie. Eine der poel jchcn Tinge dieses Lebens ist c Weib, das weißgekleidet am Meere, strande wandelt im Moirdenschein. i Knallprotzerei. „In der Ecke n den Ahrem Getdspind liegt ja ei Hause Goldstücke aus dem Fußbodens - Protz: „Za. das Geld ging in de ! Spind nicht mehr 'rein." Aus der gulen alten Zeit. O: donanz kzum Kommandanten d Bürgrrgarde-: „O weh ... mit dr Nachtübung da sieht cs sehr schlich aus ... zuerst war ich beim ouragir testen, beim Huber, der kriegt der Hausschlüssel nicht, da kriegen ihn HL andern erst recht nicht!" Gerechte Folge. Ein deutsch Prinz wählte für alle wichtigen HoZ und Staatsmänner Franzosen. Als e rines Tages bei Tase! saß und stk'V Äeamten-Gesellschaft um sich hattl sagte einer zu ihm: „Es ist doch merl: würdig, saß Ew. Durchlauchr der e:r zige Ausländer sind."