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Skutari. Tos „albanische Genf", eine Ttadt van besanverer SchSabett. Die Stadt Skutari, welche in dem Baltankrieg den Hauptangrisfspunki der Montenegriner bildete, gilt als e.ne der landschaftlich fernsten Stät ten ganz Albaniens. Diese malerische Stadt mit ihren 4- oder 5000 klei nen Häusern, die den Europäer mit ihren meist steil aufstrebenden Dächern zunächst an ein ungewöhnlich großes Torf gemahnen, hat schon von alters her den Ruf besonderer Schönheit, und Enthusiasten haben das alte dra das „albanische Genf" genannt. Und in der Tat, die Lage der Stadt cm Skutarisre ähnelt der Lage Genfs. Nach Norden hin dehnt sich, dem Blicke fast endlos, die blitzende Was serfläche. zu beiden Seiten von trotzig emporragenden düsteren Gebirgsket ten umrahmt. Am südlichste Win kel des Sees aber, umrahmt von den Wellen des schiffbaren Bojana und des Kir, bettet sich die Stadt, zugleich die Eingangspforte zu der fruchtbaren Ebene, die von Maisfeldern besät sich weit nach Süden hinstreckt. Neben der friedlich hingelagerten Stadt strebt rauh utid trotzig, gierch einem unbestechlichen Wächter, der steile kegelförmige Festungsberg em pcr, beherrscht den Hafen und trägt auf seiner Kuppe die flachen, weit hin sichtbaren Forts, die freilich für eine moderne Kriegsführung einen all zugroßen Gefecht-wert kaum besitzen c irrsten. Aber der Blick von den Höhen dieser Festung herab ist be zaubernd. Drunten auf der blitzenden Wasserfläche gleiten lautlos die lang gestreckten türkischen Barken oahin, die an Venedig erinnern können, steht doch auch hier dcr Ruderer gleich dem Gondeliere der Lidostadt gern auf dem erhöhten Hinteren Teil seines Fahrzeuges und leitet von hier aus mit seinem langen Paddrlruder die Fahrt. Erst wenn inan weiter in die Um gebung hinausschlendcrt, beginnt die rauhe Wirklichkeit die schöne Vision zu berichtigen. Dann sieht man. daß das Land ringsum Sumpf ist end daß die friedlich in der Tiefe netzende Stadt bei hohem Wafferstande rin wehrloses Opfer aller Ueüerschwem münzen sein muß. In der Stadl selbst sucht man vergebens nach Bau ten, die von der wechsclvollen Geschich te dieses so oft umstrittenen Or wS erzählen könnten. Nur auf dem 150 Meter hohen Festungshügel er zählen noch Gebäudeteile und Mauern von vergangenen Zeiten, von den Ta gen, da von hier aus noch die alte serbische Feste Rosapha Stadt und Land beherrschte. Wie oft hat Skutari seine Nationa lität wechseln müssen. Die Römer vertrieben den Jllyrerkönig, Skutari ward also römisch, dann griechisch, später gotisch, serbisch, venezianisch, schließlich eroberten die Ungarn dir Stadt, die Venezianer nahmen sie ih ren aber wieder ab, bis vor Jahrhunderten auf dem FestungshiD gel die Halbmondflagge emporstieg und seitdem nicht mehr vertrieben wurde. Aber weder der Wandel der Herren noch die lange Türkcnzeit hat den Volkscharakter von Skutari je be rühren können: es ist noch heute eine rein albanische Stadt wie vor Jahr tausenden und albanisch wird sie allem menschlichen Ermessen nach bleiben, wie immer auch das Los des Krieges entscheiden möge. Grüne Särge. Eene Episode aus der schweren Zeit vor hundert Jahre. Don der Not, die vor hundert Jah ren in Deutschland herrscht, können wir uns kaum eine Vorstellung ma chen. Der Frieden von Tilsit wurde begreiflicherweise von den Franzosen festlich begangen. Sic ordneten in Berlin an, daß die Vollziehung des Vertrages durch ein Tedeum und am Abend mit einer allgemeinen Illumi nation zu feiern sei. Gezwungen steckte ein jeder, der nach der Straße zu wohnte, ein Licht an. Ein Tisch ler aber stellte einen Sarg in das Fenster, ein Licht davor und schrieb darunter: „Hier wohnt der wahre bekannte und unbekannte Friede." Ein Kaufmann in der Friedrichstraße in Berlin erleuchtete ein „Transparent" mit den Worten: „Ich kenne zwar den Frieden nicht, Doch aus Gehorsam und befohlener Pflicht Verbrenn' ich auch mein letztes Licht." Jedes Handwerk ruhte. Der Staar vermochte nichts für Witwen und Waisen zu tun, weder das Elend der abgedankten Offizier: noch die Not der Arbeiter zu lindern. Nur der patriotisch: Sinn weniger, die etwas gerettet hatten, hals mit meist unzu länglichen Mitteln vorübergehend die Not zu mildern. Oft kam die Hilfe zu spät. Eines Tages sammelte sich eine ungeheure Menschenmasse vor ei nem Haufe in der Kanonierstraßr. Man trug zwei grüne Särge heraus, darin lagen der Altmeister Friedrich Wilhelm Mcinerd und seine Ehefrau. Zu stolz, um anderen zur Last fallen i zu wollen, hatten sie den Rest ihres Geldes zur Anschaffung ihrer Särge verwendet; dann waren sic ver bungert. am gleichen Tage gestorben. Auf einem Zettel hatten sie die Be stimmung hunrrlassen. daß man sie : izp den bcreitstehenden grünen Sär gen begraben solle. „dertt-Tck sie von dieser Welt abscheiden raten mit der fefteri Zuversicht, daß der fromme König und die fromme Königin doch wieder siegreich heimkehren müßten in ihre treue Stadt Berlin." Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese Nachricht, und als man die grü-: ren Särge hinaustrug auf den Kirch-! yof. „da folgten ihnen Tausend, wel-! br bekunden wollten, daß sie dieselbe, Hoffnung trügen, wie jene Alken." > Die erste Bahn in Afrika stammt erst aus dem Jahre 1860. ES war die Linie Durban—Psmt. i Kultur - Fortschritt durch Reklame. Wie Canada amerikanische Siedler nach seinem Wetzen lockte. Amerikaner haben eS gewiß weiblich verstanden, landbaurnde Ansieder nach unserem Westen zu locken. Aber in manchen Beziehungen haben in neuerer Zeit die Kanadier die Re klame noch geschickter und emsiger be trieben, um ihre jungen westlichen Provinzen mit Land Lauern zu füllen, und besonders mit amerikanischen, die sicherlich keine zu vertrauensseligen Grünen waren! Privat Interessen und Regierung waren an der Retlame beteiligt; d e größte Trommel aber schlug die Eanadian Pacificbahn, welche dos dringendste Bedürfnis hatte, in das von ihr veröffentlicht Gebiet eine große Bevölkerung zu bringen. „Bil lige und fruchtbar Ländereien" waren das erste Zauberwort, das über die Grenze scholl; und es wurde eine überaus lebhafte Anzeigen Kampagne nicht nur in Tausenden amerikanischer Zeitschriften mit vorwiegend länd licher Verbreitung, sondern auch in einer Flut von Briefen betrieben, die auf den ersten Blick nicht von privaten Briefen'" zu unterscheiden waren uns daher auch von Bielen gelesen wurden, welche jene Anzeigen nicht sonderlich beachtet hatten. ein so gutes An zeige - Mittel ländliche Zeitungen auch im Allgemeinen sind. Er liefen auch Tausende von Ant worten aus jedem Teil der Ver. Staaten ein; und jede Person, welche einen Brief beantwortete, erhielt von de: Canadischen Pacificbahn die ange lezentlichste persönliche Aufmerksam keit. Ja, der Briefwechsel i.. Gefolge dieser Kampagne soll der stärkste ge wesen sein, der jemals von irgcnd einer Eisenbahn - Gesellschaft geführt worden ist! Die persönlichen Hilfs quellen jedes Betreffenden wurden ermittelt, und es wurde genaue Nach forschung nach seinen Bedürfnissen unv Wünschen gehalten. Aber daS war noch nichl alles. Tie Canadische Paciftrbalin verfolgte auch die Polin.-, gu: beleumundeten Sied lern Darlehen zu gewähren; d es war besonders besteckmd und ickeinl sich aus di Dauer trefflich renturt zu haben. Großen Erfolg hatte ferner der Plan, vollkommen Lrttiebsbereit ge machte Farmen zu lieft: und diesel ben nach dein Achuftags.jahlimgs- Systcui oder auch gegen b'.oßen Anteil an dcn Ernten zu verlaufen. Uebrigcns hat d. s kanadische Vor gehen bereits wiederum ii, unserem Lande Nachahmung gefunden. Eine ganz ähnlich-: Anzeige-Kampagne, wie von der Eanadian Pac.ficbcihn, wenn auch n>tt etwas geringeren: Aufwand von Kosten, wurde von der Chicago, Milwaukee <k St. Pauibahn während des Zeitraumes betrieben, in w-elckMi sie ihre berühmte Verlängerungs- Linie nach der Küste des Stillen Ozeans baute. Und eben dieser Poli tik hatte es dießahngesellschaft zu ver danken, daß die neue Linie, sobald sie eröffnet wurde, sich schon zu rentieren begann. (Diese Linie ist als Chi cago, Milwaukee L Puget Sundbayn bekannt.) Di Kanuten können aber jeden falls am stolzesten auf die Wirlu: g ihrer Reklame für den kanadischen Nordwcstcn sein, und namentlich aui die Einfangiing so vieler „smarten" Amerikaner, zumal keinerlei Notwen digkeit für den massenhaften Wegzug der letzteren nach der Dominion vor handen war. Nicht alle diese Weg zügler haben einen guten Tausch ge macht; und bei aller Achtung für den Nordwesten Kanadas ist auch in Alberta und Saskatchewan nicht alles Gold, was glänzt! Immerhin blei ben weitaus die meisten der landbau treibenden Zuwnderer dort, -- war aber nicht durchweg mit den Vorzügen ihres neuen Wirkungskreises zusam menhängt. Und so groß kann die Zahl der Enttäuschten nicht sein, sonst würde der Zuzug nicht anhalten. Englands Nahrungsmittelkinsiihr. Bei der drobendcn Möglichkeit in ternationaler Verwickelungen ist die Tatsache sehr interessant, daß in den letzten sieben Jahren die Nahrungs mitteleinfuhr nach Großbritannien sich mehr als verdreifacht hat. Jähr lich werden jetzt auf den Kopf der Bevölkerung in England, Schottland und Wales für etwa Hl 6 ausländische Nahrungsmittel verbraucht, d. h. für eine Familie von 5 Köpfen für ZBO. Kein Land der Welt ist von der Nah rungsmittelzufuhr aus dem Ausland so abhängig geworden wie England Jährlich verbraucht dort heutzutage jeder Einwohner im Durchschnitt 80 Pfd. englischen Weizen, aber 286 Pfd. importierten Weizen, 56 Pfund eingeführtes Fleisch, 50 aus dem Auslande eingeführte Eier und für §3 Butter oder Magarine aus dem Auslande. Der Gesamtwert der hauptsächlichsten aus dem Auslande eingeführten Nahrungsmittel die sehr bedeutende Einfuhr von Zucker und Reis nicht gerechnet betrug im letzten Jahre die riesige Summe von 8745,0(>0,000. In dieser Summe ist eingerechnet der Kaufpreis für 2287 Millionen Eier und für 6,714,- 000 Bündel Bananen. Von der Fleischeinfubr nach Großbritannien kam nur ein Viertel aus britischen Besitzungen, und zwar hauptsächlich aus Australien und Neuseeland. Auch für seine Getreideeinfuhr kann sich England auf seine Kolonien allein nicht stützen, ist Vielmohr in wachsen dem Maße von anderen Ländern ab hängig geworden. Der Dampfer „Minne masia" hat kürzlich bei seiner Ab fahrt von New Kork den teuersten Hengst der Welt mitgenommen. Ein synd tot von Pariser Svortsleitten bct unlängst von August Bclrnont de Hengst „Rock Sand", der sich zur Zeit im Gestüt des Herrn Belmont in Lexington. Kv„ befand, kür 5150,000 gekauft. Ter Renner wur de in einem Spezialwaggon nach Jersey City geschafft. Sei Drai neur Charles F. Hill bringt ihn per ttmlich nach Paris, um ihn an da Syndikat abzuliefern. Sonntagsbote, Milwaukee, Sonntag, (.November (SIS. Bocuische Gastlichkeit. TaS Leben nn Treiben in einer tüe ichcn Tlj.enke. Im Orient siebt auf jedem wez samen Paß ein Han. Freilich ist der Han in seiner ursprünglichen Einfach heit nun meist durch Gasthäuser oder gar Hotels verdrängt worden, aber abftits der viclbetrctenen Touristen wegc können wir diese primitive Stätte orientalischer Gastlichkeit noch oäufig finden. Sir besteht in einer niederen, unscheirttare? Hütte, mit unter auch nur in einem Flugdach, das notdürftig von Strohwändcn ge halten wird. Nie aber fehl! darin der Kaffcehrrd. auf dem Tag und Nacht die Kohlen glimmen. Eine Tasse türkischen Karstes selbstverständlich mit Bodensatz; landesüblicher Pflau menbrarmtwein R-chijc>); nxnn es gut geht, ein paar Eier: mehr ist in solcher Schritte kaum zu haben. Doch die Gäste, die hier verkehren, sind an spruchslos. Besser als anderswo lernt man im türtischen Han Art und Wesen des Voltes kennen. Ueber das Leben und Treiben in einer solchen Schenke plaudert ein europäischer Reisender: Ein gut Stück Wegas, gewiß eine halbe Tagereise über beschwerliche Ge birgspfade hat der Bergbewohner zu rückgelegt, ehe er sich im Han Rast gönnt. Das schwerbeladene Tragtier bleibt draußen stehen, das mag sich selber sein spärliches Futter auf der nächsten Wiese suchen. Mit kurzem Gruß, der je nach der Gegend verschie ben lautet, tritt der Gast über die Schwelle, reicht dem Wirte die Rechte und stellt dann seine Schuhe unter die breite hölzerne Pritsche, die als Sitz- und Schlafgeleaenkctt dient. Die Leute, die sich hier treffen, sind zu meist Bekannte. Doch auch der src:' ? wird mit der Frag? „lOiica >">?" lAie gebt es dir?) begrüßt. Manchmal fragt man auch weiter: „Wie gebt cs deinen Kühen, deinen stiüdcrn :" Und ha! man einen ganz Intimen gciross-n, so wird diese Frage mit eine: „Und wie geht es noch '" beschlösse:., das beißt nämlich: Wie geht es deiner Gattin ( ein Wort, das strenggläubige Moslems niemals ausstrcclieii. Nack solchen Redensar ten setzt sich der Gast mit iinteraeschla . :,:ncn Beine: aus die Pritsche. Ist ies eben Eiebttszeit, so wäscht er sich ! die Hänoc und das Gesicht, breitet sei ! nen Teppich aus und verricht:: unbe i lümmcrt um die übrigen leim stille Andacht. Mas uns geräuschvollen Westeuropäern vor allem aulfällt, ist !die vornebme Ruhe, die mit?' diesen l schlichten Menschen lerrscht. llnaus i gefordert bat der Wirt dem Gast eine i Tasse Kaffee gebracht, hat ihm der ! Nachbar schweigsam seine Tabaksdose überlassen, doch niemand wird dcn Ankömmling mit wetteren Fragen be lästigen. Mittag- und Abendbrot führt der Reisende selbst in der Torba mit: Schafkäse und immer wiedcr Schafkäse nebst einem Stück Brot. Manchma! läßt er den Käse in einer Pfanne über dem Feuer zerrinnen und mengt ihm etwas Hammelfttt bei, was die Speise nach unseren Bcgrif sen kaum schmackhafter macht. Mes ser und Gabel sind ziemlich unbe kannt, dagegen wäscht sich der Bos niakc, wie jeder Mohammedaner, nach der Mahlzeit die Hände, wie er denn auch sonst auf Reinlichkeit hält Kreist zuweilen die Nakijaflaschen in der Runde, dann beginnt wohl auch ein Gesang, und es erklinge die lchlver mittigen slawischen Lieder, in denen sich nicht selten historische Reminilzcn zcii aus den Zrtten des Ban Kulin und anderer Volkshelden finden. Heime aus Walroß.Häuten. Vielleicht die einzige Siedelung ih rer Art in der Welt betreffs des Baues ihrer Heime bildet das Eski mo-Dorf aus Kings Eiland, nörd lich von Nome, Alaska, und nicht sehr weit vom Cap Prince of Wales. Ans alle Fälle gehört sie baulich zu den merkwürdigsten. Auf diesem Eiland ist das Holz rar und teuer, während Walrosse, so stark deren Bestand im allgemeinen auch vermindert worden ist. hier noch wohlfeil zu haben, resp. in den Was i fern des Stillen Ozeans zu erjagen sind. Es ergab sich daher naturge mäß für die etwa 60 Bewohner dieser Ansiedelung, das Walroß oder gewisse Teile desselben zu so vielen Bedarfs- Gegenständen zu benutzen, wie nur irgend möglich. Und vor allem stel len sie ihr: Häuser und „Iqloos" hauptsächlich aus Walroß-Häuten her. Das gibt recht gediegenes Obdach: denn diese Häute sind vollkommen wasserdicht und auch windsrst. Das Dorf liegt unter überhängen den Felsklippen, die es gegen die Nordwinde schützen; und von manchen Seiten betrachtet, kann es an ein Städtchen vorgeschichtlicher Klippen dvhlen-Bewohner des Südwestens er innern. Bei näherem Zusehen er scheint freilich sein Charakter anders. Jedes Haus stthr auf langen „Bei nen" von Sta.w.mholz, damit sein Fußboden stets in rechtem Winkel zu dem Klippcnwall dahinter erhalten werden kann. Ein Rahmenwerk von Holz dies ist fast lauter Treibholz aus dem Ozean und auch eisernen Bändern von Schiffstrümmern, die jahraus, jahrein sehr sorgfältig ge sammelt werden, stützt di Wände, welche ausschließlich aus gespaltener j Walroß-Haut bestehen. Man kann das ganze Torf auch mit einer Grup pe riesiger Strauße vergleichen, welche lässig einen Hügel hcrab stelzen. ES sind sehr betriebsame Eskimos von angenehmem, freundlichem We sen. welche diele Siedelung bewoh nen. Sie schreiten auch einigermaßer, mit der Zeit kort; und während sie früher nur in Kajaks auf die Walroß- i Jagd fuhren, wenden sie heute auch Sckooner mit Gasolin als Trieb kraft an. Den tiefsten Winter aber verbringen sie meistens doch nicht in ihren Walroß-Heimen, sondern ir gendwo auf der Halbinsel Seward. Das von den Schuliinoern ge fürchtete „spanische Rohr" ist eine Liane. Der „Reue". an e Hü,eln ce Mein. Di Trauben an den Hügeln der Rheins, so wird aus dem schönen Rheinland berichtet, sind g:leien: hie und da erblickt man schon an ein zelnen Hausern den Kranz aus Wein laub, der kündet: Hier vekommt im.n „Neuen!" Der Tam.-nelbcgriff „Neuer" umfaß: die Unterarten: Most. Rauscher, Fe. rweißer. Ten Most, der in guten Jabren „wie Oel" aus der Keller läuft und „süß wie Honig" schmeckt, rühren die eckten Weintrinkrr nicht an: verächtlich ülik keu sie auf jeden, d - ein „GlaS Süßen" bestellt, diesen Trank lassen sie höchstens für Frauen und Kinder gelten. Erst nach einigen Taz-n, wenn der Rebensaft in den Fäss-'n rauscht und braust, w nn :r aus der Zunge zu kitzeln, in M aen und Kopf zu rumoren vermag, dnnn erst ist er wert, von Kennern g-nwffen zu wer dcn. In diesen Tagen versenken sich all die roten und blauen Nasen, die im Rheinlandc blühen, in die gefüllten Gläier um die Prognose zu stellen was auS dem Trank werden könne. Der Weinte,.! laß: dabei alle N benumstäiide unbeachtet: lühft, regne msche Sommer spielen bei ihm kein? Rolle: was die Mostwage sagt, ist ihm gleichgültig; der Saucrwurm und sonstige Ungeheuer läßt er nickt als Milderungsgriindc gelten, sein Urteil stützt sich allein aus Zunge und Nase. Sein Lob faß: er ohne jede Urberschwänglickkeit in die schlichten Worte: „Des gibt e D.-inche!" Dazu ein Schnalzen der Z - und noch ein andächtiger Schluck. Das Ver nichtungLurtcss laute!: „Das is Rambaß!" (Ethymolvgen mögen sich die Köpf zerbrechen, wobei das Wort stamme.) Rammbaß, an dem ei Eiel kaputgeht, wenn man ihm die Brüh ins Obr schütt't. Bis jetzt ist man über den „Neuen" in Lob und Tadel zurückhaltend. Manche Wcintrinker greisen zur Selbsthilfe, korrigieren was der ver flossene Sommer versäumt hat. gießen von dem Älutweii! des vorigen lah res zu der Flüssigkeit, d e reuer unter de: Herrschaft des Re.rmgotteü heran gereist ist, und grübeln lei jevem Schluck darüber nach,ob sie durch diese Manipulation den ittttler verbessert oder den 1911 er verschstchtert haben. Zähne und Frauen E'mrnkler. Hcu:zu!age gibt cs laum noch irgend Etwas in der körperlichen Er scheinung des Mensc.cn, das nicht den tincn oder anderen E. aattcr Bustiistelern Anhaltt-punkte zu Schlüffe auf daö Wese der betref scnde Person oder wenigstens oitt i.gend eine wichtige Eigenschaft der selben böte. Auch einige Vertreter dcs zahnärzt lichen Faches haben Bmräge zu die ser wissenschaftlichen Liebhaberei ge liefert. So führte eine: dieser auf der kürzlich! nationalen Konvention amerikanischer Zahnärzte u. a. Fol gendes aus: „Mädchen von wahrhaft weiblichen Eigenschaften, z inniger Lieb: täbiq und aufrichtig, zeigen an dcn Zäh nen, unmittelbar unterhalb des ch-hn fleisches, einen Pink- cdvr fleischfar benen Anflug. Dieser Auslug ist. wohlgemcrlt, im Schmelz der Zähne selbst enthalten und hat nichts mit einem bloßen Ueberhängen d:s Zobn fleisches zu tun, wie etliche meine: Eol.'egcn behaupten. Man kann ihn stets leicht erkennen, wenn man genau hinsieht. Andererseits sind de nen dieser Anflug der Zähne fehlt, und welche kalkige Zahn Mil glanz .ose! Oberfläche zeigen, nicht zu wab rer Liebe veranlaßt und geben mei stens keine sehr guten Ehegattinnen, mögen sie vielleicht auch in anderen Beziehungen Vorzüge haben. Junge Männer, welche noch Zwei fel über dcn Charakter ihrer etwaigen Künftigen als Weib haben sollten, täten dalffr meiner Meinung nach gut. wenn sie die Zähne ihres Schatzes 'von einem Zahnarzt unte,suchen lie i Ben. Ich weiß von einem wohlhaben den jungen Manne, der Solches tat und dann auch auf andere Weise fand, daß die Betreffende ihn nur seines Geldes wegen liebte: sie hatte entschieden kalkige Zähne, ohne irgend welchen rötlichen Anflug." Nun. Gott Amor wird sich, wo er sich überhaupt einmal eingenistet bat, schwerlich durch die Farbe der Zähne verscheuchen lassen. Aber die noch Zweifelfüchtigcn können dergleichen ja versuchen, wenn' ihnen Spaß macht. Etwas fraglich erscheint es nur noch, ob sich jener fleischfarbige Anslug nickt am Ende auch künstlich nach ahmen ließe, wenn solche Mädchen- - Studien allgemeiner zur Mode wer den sollten! Ein neues Säugetier. Zentralafrika, daS erst im Jahre 1900 dem Zoologen ein bis dahin unbekanntes Säugetier, das Okapi, beschert hat, stellt eine neue Ueber raschung in Aussicht. P. Borchnrdt in Brüssel berichtet über eine neue Art i Elefant, die im Kongogebiet entdeckt ! worden ist. Tr. Le Petit brachte vor kurzer Zeit Mitteilungen, die Cun iningham im Journal of the East i Asrirci and Uganda Nat. Hist. Soc. ! veröffentlichte. Er machte seine Beobachtungen im Ougcmdi- und Kl-' saigebiet, die von Ingenieur De ladrier. der am Moerosee arbeitete, bestätigt werden. Ter Elefant lebt in den Sümpfen zwischen dem Leo pold 11.-See und dem Tumbafee im! Lukenhidigebiet. Le Petit beobachtete: ein ganze Herde dieser Wafferelefan ien, die er -US B—B Fuß hoch, mit langem Schädel, kurzem Rüffel, lan gem Schwanz beschreibt. Der Ein geborenenname im Kasaigrbiet ist „Nagalo na Maiyr", im Moeholee „Tempo Maijani. oder „Mais", d. h. Waffereleiant oder Sumpfgraseleiant. Das Britische Nhrseum in London plant bereits die Entsendung einer Expedition, die Sicherheit über" die: lFristen, diese Tieres verschaffen soll.! Eine Polizeigrotcoke. Tragisch komi.chcv Creiquis i tzcr ungarische Haupl.adt. Das folgende kragi komische Ereig nis bat sich in diesen Tagen in Bv dapest abgespielt: Gebt da ein Pri vatbramter mit dem nicht mehr ganz ungewöhnlichen Namen Mar Prager ahnungslos durch die Straßen der ungarischen Hauptstadt in sein Bu reau. Zu seinem Unglück findet er eine wertvolle Briilantenbrosche auf der Straße. Er hebt das Schmuckstück lelbstversiändlich auf. betrachtet es eingehend und antwortet auf die Be merkung zweier Gymnasiasten, dir meinen, daß man gefundene Geaen stände der Polizei übergeben müsse, einfach und bestimmt: „Gewiß!" Doch da dir nächste Polizeisiation weit ent fernt ist, der Beamte aber in ftin Bureau eilen muß entschließt er sich, die Brillantenbrosche dem nächsten Polizeiposten zu übergeben. Zu sei nem weiteren Unglück findet er an der nächsten Straßenecke, wobin er sick in Begleitung der beiden Gymnasiasten begibt, einen berittenen Konstabler. Der Beamte erzählt dem Polizisten, daß -r die wertvolle Brosche gesunden habe und ihm mm übergeben wolle. Mit Vergnügen nimmt der Konstab ler den Sckimuckgkgenstand in die Hand, steckt ihn auch ein, nicht aber ohne vorder den Finder nach Namen, S-and, Wohnung, Alter und Kon 'effion gefimgt zu l>aben. Diese Daten notiert der Hüter der Sicherheit und als Herr Prager fragt, wie denn der Polizist heiße, weist dieser auf seine Nummer 155 und nennt seinen eben falls nicht ungewöhnlichen Namen: Sic-'han Zsiga. Der ehrliche Fi-der eilt in sein Amt, die beiden Gnmna stil.en ziehen heimwärts und der Konstabler sitzt hoch zu Pferde. De: erste Akt ist zu Ende. Nack .in,gen Tagen, als Herr Prager in der Nisse des PolizeigebäudeS zu tun laat, will er auch etwas über di: ge fundene Brosche, vielleicht sogar über den ihm rechtlich gebührenden Finder lohn erfahren. Er wendet sich an den icnsthobenden Beamten in der bc wissenden Abteilung, doch dieser weiß von nichts. Er hat weder von emer B-ofche, noch von einem Prager, noch von einem berittenen Konstabler ge bort. Zweiter Alt. Zu seinem Unglück ist Herr Prager ein rechtlich denkender Mann. Er wi lischt, daß der Konstabler No. 155 aEragl werde, wo er die gefundene Brosche deponier: habe. Konstabler No. 155 mit Namen Stephan Zsiga wird zitiert und erklärt, daß er we eine Brosche noch einen Prager lkinals gesehen lhrbe. Darob große ön:uistng im Pclizeigcbäude. Herr Piagcr soll Zeugen stellen, die be-vei >e>, dos; er die Brosche fand und dem berittenen Konstabler übergab. Die tt-deii Gymnasiasten und das Pttrd, die Zeugen der Szene waren, sind n-'ckt inebr aufzutreiben, das beißt das Pferd wäre wohl da, aber es ist .eivcr keine jener klugen Pferde die „schriftlich" Mitteilungen machen können. Ende des dritten Aktes. Der ehrliche Finder ist gekränkt, aber "ich: gebrochen Er richtet eine schritt iche E-iigab: an die Polizei. Z seinem Unglück natürlich Denn nun wird er vorgeladen, dem braven 155 er gegen über,,estellt, der sich auf seinen AintS nd beruft und nach einigen sättigen Grobheiten erklärt, er werde gegen Prager die Verleuindungsklag- ein bringen. So wird denn der arme Herr Prager im vierten Akt wohl noch lwuinmen müssen, weil er eine Brrs-bc gesund: und sie nicht wort l >: annektiert hat. Aiich eine Richterbestechniig. Cm heiterer Versuch, einen ganzen Gerichtshof zu „bestechen", wurde un längst in Paris gemacht. Ein Ange stellter iluiiiens Kaufmann war als zu einem Termin vor die 10. Kammer des Zuchtpolizrigcrichts ge laden worden. Statt seiner traf jedoch ein Brief ein, worin er ankün digte, daß er nicht kommen könne. Sri.l Chef erlaube ihm nicht, mehrere Stunden zu fehlen, und im Justiz palast wisse man zwar genau, wann man zu erscheinen habe, aber nie, Wan man wieder gehen dürfe. Das Hübscheste an dem Brief war jedoch das folgende Postskriptum: „Gleich zeitig gestatte ich mir, Ihnen die an liegenden vier Sitze anzubieten." Tat säckKich war an dem Schreiben ein kleiner Umschlag aus rosa Papier an gesteckt, in dem sich vier Fauteuilkar ten für in Kinematographen-Tbeater befanden, ein Sitz für den Präsiden ten, zwei für die Beisitzer und einer für den Staatsanwalt. Dieser Brief, vom Gerichtspräsidenten zu Beginn der Sitzung verlesen, erregte ein: be greifliche Heiterkeit. Der Vertreter d:r öffentlichen Anklage erhob sich und sprach: „Ich denke, der hohe Geeichts tes wird nicht zögern, gegen eine solche Unverschämtheit, gege den Unterzeichner dieses Briefes die Stra fe auszusprechen, die in de: Stiaf prozetzordnung vorgesehen ist." Das Gericht verurteilte Kaufmann zu einer Ordnungsstrafe von 25 Fron ten, während der Staatsanwalt ihm die vier Kurten nebst dem rosa Um schlag durch das zuständige Polizei revier zurückgehen ließ. I. P. Schröder, der May or von Wilson Creek, Wash., und einer der Pioniere des Big Benv- Landes, hat eine Kiste mit alten Bü chern u. Zeitungen in seinem Besitze, die er um kein Geld in der Welt vr kaufen würde. Unter den Zeitungen befinden sich z. B. eine Ulster Coun ty, N. N-, Gazette, welche unter dem Datum des 4. Januar 1800 den Tod George Washington- berichtet und auch die Reden bringt, dir man im Senat und im Repräsentantenhaus den Manen deS großen Staaisman ncs weihte. Tie Baukosten des Kaiser- Wilhelm-Kanaks betrugen pro Kilo meter rund zwei Millionen Mark. Ei n Murmeltier macht im Som mer an zwei Tagen soviel Atemzüge (72,000) wie im Winter in sechs Mo naten. Das Alphabet der Maoris bestebt nur aus 14 Buchstaben: A L EL3KMNODRLUW. (Ainejnuütristtö. Eine sehr gute Silber seife für den täglichen Gebrauch kann man sich aus 01-ick-'n Teilen von gewöhnlicher Waschsoda, gelber kreise, schleim,rkreide und einem ent sprechenden Quantum kalten Wassers herstellen; man läßt es unter stand! zrm Umrühren gut kochen, füllt es in in ttiefäß und schneidet es nach dem Erkalten in Stücke. Für Sil bertücher eignen sich alle alten wei chen und reinen Stoffreste: nnui-ttoch' sie drei Minuten in frischer Milch und trocknet sie sofort nach dem Her ausnehmen am Feuer. Die Polier leder müssen von Zeit zu Zeit in ei ner warmen Teifenlauge gewaicken, gut gespült und dann getrocknet wer den. aber nie in der Näbe des Ofens. Wenn man auf diese Weise seine ech ten und versilberten Bestecke, sowie die sonstigen Gebrauckisgegenstände behandelt, wird man sein ganzes Le den lang Freude daran haben, und stets auch dem einfach bestellten Ti sche ein schönes, vornehmes und dem Auge wohltuendes Aussehen verleihen können. Gegen verhärte te Haut an den Fußsohlen. Schwielen und Hiih neraugen wendet man erweichende Bäder aus Kleie, Malz und' Heusc men an. Dieselben werden Abends vor dem Schlafengehen warm benützt. Sodann reibt man etivas warmen Talg in die Sohle ein. Das Hüh nerauge wird auch Morgens mit dein KtißcnTalg ringerieben und dann ei ner der käuflichen Hühneraugcnringe darüber getragen. Andere Mittel zur Erweichung eines Hühnerauges oder eines verhärteten Ballens sind: Auf binden eines Schwämmchens, das mit Wasser so getränkt ist, daß es bis Morgens feucht bleibt. Natürlich muß man etivas darüber binden. Auch Skifeiipflüster oder Heftpflaster tut gute Dienste. Das wird so lange wiederholt, bis das Hühnerauge so weich ist. daß es ohne Mühe und Schmerzen mit der Wurzel heraus gehoben linden kann. Auch Pinseln mit Collodium führt zum Ziele. Wenn man Zwei scheu ein halbes Jahr und länger frisch erhal ten will, bricht man sie, wenn sie reif, aber nicht überreif, sind, berührt sie so wenig wie möglich und legt sie sorgfältig in einen Steintopf, welchen man gut schließt und in Erde ver. gräbt. Beim Ausgraben im Früh jähr sind di Früchte noch ebenso schön und gut, sogar der bläuliche Duft bleibt erhalten. Aufbewahren desgedörr te n Obfl e S. Es ist oft ine Fra ge, wie man trockenes Obst aufbewah ren kann, ohne daß Würmer hinein geraten und somit sei hier ein Verfah ren mitgeteilt, das sich gut bewährt bat. Hauptsache ist, daß das Obst in der Sonne und bei gutem Winde im Freien gedörrt wird. Sobald es ganz trocken und hart ist, kauft man Papiersäcke im Grocery Laden, groß genug, daß ein Bushel Obst in sechs Säcke geht. Hier hinein fülle man das Obst. Man knicke dir obere Oeffnung mehrmals übereinander, so daß es luftdichten Verschluß ergibt, dann bindet man weiße Schnur um die Säcke, sodaß sie nicht aufgehen können, und bewahrt das Obst an einem trocknen Ort auf. Die Säcke tosten wenig und da Obst bleibt ein ganzes Jahr frisch darin. Wenn man aus einem Sack zu einer Mahl zeit heraus genommen hat, so muß man de Berschluß wieder in tadel losen Stand setzen. Stearinabfälle lassen sich in einem Haushalt verschiedenartig vcrwrnden. Zum Beispiel lassen sich tleine Strarinreste, in Papier einge wickelt, zum Feueranmachen benutzen. Will man Metallwaren vor Rost schützen, umgibt man sie mit einem Ueberzug von geschmolzenem Stearin. Etwas gestärkte Schür zen bleiben bekanntlich viel länger schön. Um aber Stärkeflecke zu ver meiden. läßt man die Schürzen nach der Wäsche erst vollkommen trocknen. Dann stärkt man sie mit ganz dün ner. roher Stärke; sie werden dadurch sehr schön und gleichmäßig. Uedrigens stüte man Helle Waschblusen und Waschkleider auch niemals feucht stör ken. um die leidigen Stürkeflecke zu vermeiden. Al Putzpulver für Sil be r- u n d N ick e lg e g e n st ä n d e dient ein Gemisch von sechs Teilen kohlensaurer Magnesia und einem 2"l Polierrot. Ebenso eignet sich eme Mischung von >/? Unze feinge pulvertrm Ton, Unze Seifenspiri tus und I>/L Unzen 6-proz. Sal miakgeist. Für Silber bewährt sich ferner ein Brei, der durch Lösen von einem Teil Seife in einem Teil Wasser und Einrühren von zwei Tei len Schlämmkreide hergestellt wird. Bei der Reinigung von Sammetbändern muß man besonders daraus achten, daß die Sammetfasern sich nicht legen; des halb muß ein Ende des Bandes be festigt und bas andere Ende mit der Unten Hand gespannt werden, so daß bs frei in der Luft hängt. Hier auf gießt man reichlich Benzin darauf und reibt das Band von der Unter seite aus. Da Benzin gilt als be stes Reinigung-mitte'. für Sammet. Seit einiger Zeit sieht man auf den Promenaden in der Bundeshauptstadt bei Herren, wir Damen an Stelle des bisherigen kur zen Spcizierstöchr große Bergstöcke, wie sie in den Alpen gebraucht wer den. Ter Per. Staaten - Gesandte in der Schweiz. Hr. Henry Sher man Bauteil, und seine bildschöne Lochier haben diese Mode in Wash ington eingeführt und auch viele Nachahmer gesunden. Cristinn Ernst, Reichsgraf v. Pappenheim, betrieb auch dann noch eifrig die Jagd, als er (1712) erblin det war. Der berühmte englische See held Drake wurde von seinen erbosten Gegnern der „Erzpi-at deS Erdglo 5 o-ur die Huche. Kaltes Schüsselfleisch Man nimmt gewöhnlich Kalbsleffck zu diesem kalten Abendgericht, kanr aber auch halb Kalb-, halb Schweine fleisch neb:uen. Man zerteilt d-K Fleisch iss puffende Stücke, wascht es. brüht 2 KalbSiüße und tut beides in ein gut verschließbares Geschirr, in dem man es mit so viel Wasser iiber a,cßt. daß das Fleisch eben bedeckt 'st. Nachdem es geschäumt ist, fügt man ein Glas Weißwein, ein Glos Essig, <-alz, Pfefferkörner, Piment, etwaS Zitronenschale und zwei Lorbeerblatt ter hinzu und kocht das Fleisch lang sam gar, nicht zu weich, weil es sonst leicht faserig wird. Man schichtet die Fleischnrühc dicht in eine irdene iLchi'ssel, siedet die Brühe etwas ein, entfettet und klärt sie. fügt eine Mes serspitze Fleischertrakt und 1 Bla >oeißc aufgelöste Gelatine zu und gießt die abgelühlte, lauwarme Brühe dann über das Fleisch. Man stürzt da? Fleisch beim Anrichten und gibt nur mit Essig, Sc! und Mostrich zu Tisch, oder reicht, wenn man es servieren will, eine Remouladensaucr nebenher. Kaperschnitz el. Kleine Kalbs jchnitzel werden nur i geriebener Semmel gewendet, in Butter gebak ikn, herausgenommen und warm ge stellt. -In die in der Pfanne blei bende Sauce gibt man noch ein gutes Stück Butter, einen Eßlöffel Staub zucker und. wenn dieser etwas gelb geworden ist, einen Eßlöffel Kapern, etwas Essig und Wasser, läßt alles einige Minuten kochen und gießt eS über di- Schnitzel. Hammelrippe mit Zwie bel sau ce. Einige Zwiebeln hackt man sehr fein und schwitzt sie in But ter gelb. Eine gut eingekochte Becka mclsauce zieht man mit einigen Ei gelb ab, mischt dir Zwiebeln darunter und rührt die Sauce bis anS Kochen, worauf man sie vom Feuer nimmt und mit ein paar Tropfen Würze ver feinert. Die Hammelrippkn brät man recht im Saft, überzieht sie mit der Sauce, streut frische, in Butter geröstete Semmclkrumen darüber, schiebt das Gericht einige Augenblicke in den Ofen, ordnet dann die Ripp chen im Kranze an und serviert sie rasch, . ' Durchgetriebene Boh nensuppe. Man läßt ein halbes Quart weiße Bohnen mit etwas ro hem, mageren Schinken, 2 Zwiebeln, Petersilie und etwas frischer, guter Butter zu einem Püree verkochen, streicht dies durch ein Sieb und ver rührt dies mit guter Fleischbrühe zu, einer dünnfließendcn, jedoch gebunde' nen Suppe, gibt Salz und, venu ge wünscht, auch etwas Pfeffer dazu und richtet-sic über den würflig geschnitte nen Schinken und Brotcroutons an. Bohnen Polenta. Man wäscht 2 Tassen weiße oder dunkle Bohnen mehrmals ab, gibt 0 Tassen kaltes Wasser darüber und läßt sie über Nacht damit stehen. Am Mor gen werden di Bohnen in dem Was ser, worin sie gestanden haben, auiS Feuer gebracht und 4 Stunden ge kocht. Das Wasser sollte alles ver dünstet sein und hebt man deshalb vekk Deckel vom Bohnentopf ab, sowie die Bohnen weich sind. Bleibt trotzdem Wasser darauf, so gibt man die Boh nen auf ein Sieb, gebraucht aber da Bohncnwasser in der Küche zu Sup pen usw. Zu den Bohnen gibt man 2 Eßlöffel Butter. 2 Eßlöffel Essig, 3 Eßlöffel Syrup, 1 Teelöffel Salz. l Teelöffel gelbes Srnfmehl, knapp halben Teelöffel Pfeffer. Man simmrt die Bohnen mit diesen Zuta ten 10 Minuten auf schwachem Feuer in zugedecktem Kessel und serviert sie sofort. Dies Gericht wird anstatt Fleisch gereicht. Bleibt etwas übrig, so gibt man Cracker- oder Brotkrum men und ein Ei hinzu, rollt Bäll davon, die man in Mehl wendet unk in Schmalz hell braun bäckt für Frühstück. > G backenes Schwein- Hirn, Man legt je nach der Groß 2—3 frische Schweinshirne für 5 Mi nuten in siedender Wasser, nimmt sie heraus, läßt sie abtropfen und ver kühlen. befreit sie von allen Häut chen und Adern und teilt sie in Stücke, die man in verquirltes Ei gelb, dann in geriebene gesiebte Semmel taucht und mit feinem Sal bestreut, In tiefer Kasserolle laßt man reichlich Backfett (Schmalz und Butter) kochendheiß werden und bäckt die Hirnstücke schwimmend darin aus. Man lann sie aber auch auf der flachen Pfanne in steigender gelb gemachter Butter auf beiden Seiten goldgelb braten. Rindfilet. Für 6 Personen nimmt man in Filet von drei Pfund, befreit es von' allem Fett und der Haut, reibt es mit Salz und Pfeffer ein und spickt e mit feinen Speckstreifen, legt es in einer Brat pfanne mit einer in Scheiben geschnit tenen Zwiebel und 2 Scheiben Ka rotten. gießt ein wenig geschmolzene Butter über das Fleisch und stellt S beiseite. Vierzig Minuten vor dem Anrichten stellt man die Pfanne mit dem Fleisch in einen heißen Ofen und läßt es 30 bis 35 Minuten backen, legt dann das Fleisch auf eine Schüs sel. gibt 1/2 Eßlöffel ausgelöstes Stärkemehl dazu, läßt unter Rühren einige Minuten über's Feuer kochen, gießt sie durch ein Sieb und richtet sie in einer Sauciere an. Es gibt keinen echten Mokka. Die letzte Kaffeesendung aus Mocha in Arabien ging vor etwa 200 Jahren ab. „ Schleyer, der Erfinder detl Volapüks, kannte über eine Million Vokabeln aus fast allen Sprachen de Welt. Der russische Zar bezahlt niemals mehr als Z3O für einen An zug. trägt diesen jedoch nie öfter als dreimal. Alljährlich werden aus der der ganzen Welt rund 2 Millionen Erfindungen zum gesetzlich, Schutz angemeldet. Mahagoni wurde bis 1724 nur zum Schiffsbau und erst von da an ~u. .... - -—' —7---