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Ende in Sicht. Baldige Annahme der Tarstvorlage sicher. Nicht lange imUonferenzkomitee Präsident Wilson hat bis jetzt feine Partei vollständig unter Kontrolle gehabt und darauf gesehen, daß die iu der Baltimorrr Platform gegebenen Versprechen gehalten werden. —Mau kan heute sicher bchnuvten, daß die Tarifvorlage bis spätestens am ersten Oktober Gesetz sei wird. —Demokratische Srnntorc sehne eine baldige Vertagung des Kongresses herbei. Werde vielleicht sogar für den Antrag des Republikaners Works stimmen. Washington, T. C., 9. Sept. Selbst die repuvlikanisckien Gegner des Prä sidenten geben zu, daß er seine Par tei bis jetzt vollständig lontrolliert nnd an das von der Baitimorer Na timal-Konventicii aufgesteUie Pro gramm gehalten hat. Der Druck des PartcikaukuS mußte allerdings sehr häufig in beiden Zweigen de Kon gresse ausgeübt werden zur Unter drückung der sporadischen UnaLhän gmkeitsausbrüche. Tie Laritbiil' ist jetzt sogut wie unter der Haube, c-elbstvccständlich wird es geraume Zen nehmen die Differenzen zwischen dem Abgeordiietenhause und den, Se nat im Konferenzkomitee be'zuiegen, aber diese Differenzen sind nicht der orff um hie Vorlage in ihrem letzten Stadium.'zu gefährden. Sie berüh ren teil: politisches Prinzip und gegen alle Erwartungen nnd Traditionen hak diesmal der Senat die Zollsätze Nicht nur nicht erhöht, sondern er niedrigt. Gerade das Gegen:? war der Fah als vor einigen Jahren das deiithnide Tariigcsctz ocm Konferenz lvmitee vorlag. Schon aus diesem Grunde wird der demoklatische Tarif nicht lange im Kvifferenzvmilee liegen bleiben. Es ist möglich, daß die Vor lage bis zum 20. des Monats Gesetz wird. Um aber sicher zu gehen, neh me man lieber den erstcu Oktober an T-otz der gclegeiiffichrii Unabhangig *eltsausbrücne sind keine Lücken von Bedeutung in dm demokratischen Rei hen vorhanden. Gefahr war aller dings vorhanden, daß durch eine Ver bindung unzufriedener demotiatiicher Senatoren mit dem Gros ber „Stand pat"--Rcpuvlikaner das ganze so müh sam aufgebaute Wert zerstört werden würde. Ader die an dieser Verschwö rung beteiligten Herren wagen es schließlich doch ich., den Versuch zu machen, ihre Pläne anzuführen. Sie tameu noch zeitig genug zur Ueb-r zeuguna, lraß genügend unabhängiar Republikaner und Progressive vor handen waren, um d::sc „Standpat"- Verschtvmung lahm zu legen, wenn auch im allgemeinen unabhängige Re publikaner und Progressive evcrffogut Schutz- nd Raubzollner sind wie iyr? „Standva '-Kollegen. Diesmal werden die dem Konfe renzkomffee zugeteilten Abgeordneten ihren Kollegen vom Senat am Ko mitee sehr wenig Opposition machen. Cs Härte auch keinen Zweck, wenn sie es tun würden. Der Senat siegt in neun aus jeden zehn Konferenzen. So weit, so gut. Aber was dann? Der Präsident ist entschlossen, die ge plante finanzielle Gesetzgebung noch in dieser Sondersitzung zustande zu bringen. Er bleibt ans seinem Posten, er sehnt sich nicht nach Ferien und er gibt nicht nach, wenn er auch weiß, das; in dieser Frage die demo kratische Opposition leicht eine Ver bindung mit der republianischtn Min derheit abschließen kann. Tee Be schluß des demokratischen senatorieUcn Kaukus, die Glast - Vorlage aufzu nehmen, ist nicht bindend ' geinacht worden. Das bedeutet, daß em de mokratischer Senator, ohne seine Loyalität zu verlieren, für den An trag des Republikaners Works von Kalifornia, die Bill bis zur reguläre!'. Sitzung im Dezember zu verschieben, stimmen kann. Er bleibt loyal. Und summt er für diesen Antrag, so ist damit nicht gesagt, daß er schließlich gegen die Bill selbst stimmen wird. Zur Zeit kann niemand sagen vic viele demokransche Senatoren sür den Antrag des Herrn Works stimmen werden. Ohne dem Präsidenten und der demokratischen Patri opponieren zu wollen, sind wohl im Herzen die mei sten demokratischen Senatoren zu Gunsten einer baldigen Vertagung des Kongresses. Tie Herren sind einfach müde. Sie sehnen sich nach einigen Wochen Ruhe. Wird der Antrag 'ves Senators Works niedergestimmt, was ebenso leicht möglich ist wie dessen Annahme, so wissen die Senatoren ganz genau, was ihnen bevorsteht. Eine Umgestaltung unseres Umtaufs systems kann im Pundessenat nicht in ein paar Wochen bewerkstelligt werden. Tie Sache ist zu wichtig und der Druck des Parteikaukus kann im Sffrat nie so effektiv gemacht werden wie im Abgeordnetenhaus?. Das las sen die Traditionen des Senats ein fach nicht zu. Da nun die Debatten im Senat nickt beschränkt werden kön nen und eine Abstimmung obne ein stimmiges Uebereinkommen nicht for dert werden kann, so mag sich die ge genwärtige Spkzialsitzung bis zum Anfang der regulären Sigung iin Dezember ausdkdnen. Ob das un politisch vorieilhast ist. wird von vie len kiesigen Politikern stark bezweifelt. Selbst unter den loyalst" Ankänaern nnd intimsten Freunden des Präsiden ten werden Stimmen laut, daß es wohl besser wäre, wenn e: in dieser Frage einlenken würde, besonders weil dießefiimm ringen des Aldrich-Gesetzes für die Notfors - Emission von 600 Millionen in Schatzamtsnoten durch einen einfachen Beschluß in wenigen Minuten verlängert werden können. Jedenfalls wird der mehr konservative Flügel der Demokraten im Senat den Versuch machen, genau ouszuftnden. wie viele demokratische Senatoren für den Antrag des Senators Worts zu stimmen gedenken. Man will dem Präsidenten und der Parteiführung im Abgeordnetenhaus die Blamage sparen, im Senat niedergestimmt zu werden. Bis man diese Auskunft er langt hat. wird Senator Works kaum im Stande sein, seinen Antrag zur Abstimmung zu dringen. Diese ganze höchst kitzliche Frage wird wohl erst entschieden werden können, nachdem die Finanzbill vom Abgeordnetenhause dem Senat übermittelt wor den ist, was in zwei, höch stens drei Wochen, geschehen kann. Wenn aber bis dahin die Tarifvorlage aus dem Konferenzkomitee hervorgeht, wird es sehr schwer sein, den Senat länger hier zu halten. Jede namentliche Austimmung im Abgeordnetenhause erfordert die Zeit von wenigstens einer Stunde, und da eine solche Abstimmung bei fast jeder Gelegenheit verlangt werden kann, ist ein sogenannter „Fillibufter" oder eine ganz unnötige Zeitvergeudung, auch zu jeder Zeit möglich, wenn auch nicht mehr so leicht wie vor Annahme der sogenannten Reedschen Regeln. Appa rate zur Entgegennahme einer namentlichen Abstimmung auf elektri schem Wege, sind sehr .eicht herzustel len und auch sehr leicht zu operieren. Die Frage der Installierung eines solchen Apparats beschäftigt jetzt wie der den Sprecher und den zuständigen Ausschuß. Aber die meisten Abgeord neten wollen von dieser Neuerung nichts wissen. Wird sie eingeführt, so müssen die hohen Herren beständig im Sitzungssaals bleiben oder ihre Stimme verlieren. Sie könnten sich nicht wie jetzt gelegentlich drücken, um einen Brief zu diktieren oder eine Er frischung einzunehmen. Wenn jetzt eine namentliche Abstimmung verlangt wird, läuten elektrische Klingeln im ganzen Kapitol und den Herren wer den zwanzig Minuten gegeben zu er scheinen und ihre Stimmen zu regi strieren. Steht obenan. Amerikanischer Militärarzt über deut sches Militiirsanitlitswesrii. New ?)ork, 9. Sept. Mujor Hen ry Page, ein Militärarzt aus Wash ington, welcher einen zweimonatigen Erholungsurlaub in Deutschland und Frankreich zugebracht und während dem da- Militärlanität-wesen dieser beiden Länder einem eingehenden Studium unterzogen hat. sprach sich sehr wvcnswert über das in Deutsch land Gesehen aus und erklärte, daß kein Land der Weit eine militärärffli ch: Hochschule wie die Berlin be sitze. Auch die Begine': Charitd- an welches nie nkfti Krächz kl kchell Studen ten chre klinischen Studien betreuen, sei eine Musieranstalt und das in kompleieften eingerichtete Institut die ser Art. welches er jemals gesehen habe. LLastl in Maine. Republikaner PctcrS im dritte Kon grcßbistrikt gcwäylt. Portland, Me., 9. Sept. In dem dritten Kongreßdistrüt Maines w.ude gestern John A. Peters von Elswor h, repuölit.-.nischer Sprecher des Rep-ä -sentiintcnhaiises in der Staatslegisra tur oon Maine zum Vertreter im Lundes - Abgeordnetenhaus gewählt. Die anderen Kandidaten waren Wil liam R. Pat tangall, Demokrat, 'ür den Stautsselretär Bryan mehrere Reden gehalten yatte und Edward M. Lawrence, Anhänger der Partei der Progressiven. Peters erhielt 15,106, Pattangall 14,553 und Lawrence 6,- 189 Stimmen. Lank beraubt. Gelds mit ftniszigtauscild Franc in Zürich verschwunden. Zürich, 9. Sept. Tie Polizeibeb er de arbeüct lebhaft an der Aufklärung eines geheimnisvollen BankdicbstaZs, dessen Opfer die hiesige Natioualbank geworden ist. Aus bis jetzt durchaus yst riös erscheinende Weise ist ein Geldsack mit fünszigtauiend Francs abhanden gekommen. Auf die Er mittlung des Diebes oder der Diebe und die Wiedererlangung des Rau bes ist eine Belohnung ausgesetzt. Die crstc Fahrt. Ter neue Marine Zeppelin hat sich vortrefflich bewährt. Berlin, 9. Sept. Ter kürzlich ür tiggestellie Marine - Zeppelin, der größte der bisher gebauten Leviathane der Luft, hat seine erste Fahrt, einen Tag eher als geplant, ausgeführt. Das Luftschiff sst in Friedrichshofen, nachdem die Füllung über Erwarten schnell von Statten gegangen, aufge stiegen und hat verschiedene Manöver ausgeführt, bei denen es sich noch je der Beziehung vorzüglich bewährt hat. Graf Zeppelin selbst hat den reiten Aufstieg geleitet und sich sehr befrie digt ausgesprochen. Scharf aeschosfcn. Bei Gesechtsoperatioiicii in der Nähe von Beüiarft, Pommer:'. Sept. Ein Aufsehen er regender "Vorfall hat sich be> einer Manöverübung des Infanterie - Regi ments Nr. 54 (?. Pommersches), das in Kolberg und Köslin in Garniion sieht, zugetragen. Bei Gffechtsopera tionki! in der Nähe von Belgard -'EI ptötz'ick: ein scharfer Schuß. Die Ku gel pfiff umnitieldar an dem Kom mandeur des Regiments, Obe: Pen Westphol, und mehreren Offizieren vorüber. Es nt sofort eine steng ge heime Untersuchung eingeleitet worden. T-ttttiaöSrst,, Milwaukee, Sonntag, den 14. September 1913 Tarif-Vorlage. Bnndessenat ist fertig zur Abstimmung. Unwesentliche Veränderungen. Washington, 9. Sept. Die endgül tige Abstimmung über die Tarifvor lage wird heute nachmittag um 4 Uhr im Bunde-scnat vorgenommen werden. Das wurde in der letzwn, sechzehnstündigen bis heute morgen um 2 Uhr dauernden Sitzung des Bun dessenats beschlossen. Es heißt, daß die Senatoren sich auf freien Zucker von 1916 an und auf freie Wolle ge einigt haben. Als die Sitzung des Senats heute morgen eröffnet wurde, waren einzelne Senatoren noch sehr müde und schläfrig. Sie erklärten aber, daß sie entschlossen seien, der Sitzung beizuwohnen, des die Tarif vorlage in irgend einer Form erledigt ist. Senator La Follette erklärte, daß er die Absicht habe, über len auf Baumwolle Bezug nehmenden Pa ragraphen in der Tarifvorlage zu sprechen, die Senatoren Bristow und McCumber wollen gegen Abschaffung des Zolls auf Vieh, Weizen und an dere landwirtschaftliche Produkte Re den halten. Allgemein wird hierange nommen. daß die meisten Bundesse natoren nach erfolgter Abstimmung über die Tarifvorlage sich nach ihren respektiven Heimaten begeben wrrüen, weil die Währnngsvorlage, die aua/n -blicklich vor dem zuständigen Komckee durchberatcn wird, vielleicht erst in einigen Monaten einberichtet werden kann. Die Tarifvorlaae hat genau vier Monate und zwei Tage dem Senat vorgelegen. Washington, 9. Sept. Tie Haupt lächlichsten Veränderungen, die der Senat in der neuen Tarisvorlage vor genommen hat, beziehen sich auf die Freiliste und auf die Einkommen steuer. Führer im Abgeordnetenhaus glauben, daß die von dem Senat vor genommenen Aenderungen die durch die neuen Zollsätze zu erzielenden Ent nahmen reduzieren werden. So reduzierte der Senat das ge ringste Einkommen, das besteuert wer den soll, von P 4.000 auf 8-3,000 und erhöhte Zollsätze auf Einkommen von höheren Beträgen. Ausgleiche:,de Zölle auf einzelne fabrizierte Kommo ditäten wurden von dem Senat aufer legt, um den durch die zollfreien Rohmaterialien, zu erwägenden Aus fälle zu begegnen. Der ausgleichende Zoll auf Holzbrei wurde vollstänng eliminiert. Die Bestimmungen be treffs freier Wolle und freiem Zucker sind von dem Senat unverändert ge lassen Man erwartet, Saß die Ein kommensteuer die durch den zollfreien Zucker verursachten Ausfälle vollstän dig ersetzen wird. Nach der Ansicht der prominentesten Führer -m Senat und im Abgeordnetenhaus: wird es noch mindestens zwei Wochen dauern, ehe Senat und Abgeordnetenhaus sich betreffs der noch streitigen Punkte :i -nigen werden. kratyolizell in Rom. Athleten werden von Anti-Klc riialen anqcqriffcn. Purad: werde untersagt. Rom, 9. Sept. In Verbindung mit dem Kongreß der katholischen Athleten sollte gestern eine Parade hier stattfinden, da aber die Anii- Klerikalen eine Gegen Demonstra tion organisierten, s verbot die Po lizei beide Auszüge, tveil sie Unruhen befürchtete. Kaum aber wollten nie katholischen Athleten sich von der Kir che des Heil. Johannes nach der St. Peters Kathedrale begeben, als sie von den Anti - Klerikalen angegriffen wurden, Die Klerikalen riefen: „L .n -ge lebe der Papst," und die '/nli- Klerikalen: „Lange lebe die Freieen kcrei". Es kam zu Schlägereien. Vier Stunden brauchten die Aible ten, um nach St. Peters zu gelan gen. Der Papst, der von se aer Schwester Marie, seiner Nichte Gil da, seinem Bruder Angela und seinem Gefolge umgeben war, erschien auf dem Balkan und ertundiote sich nach der Ursache der Verzögerung. Als ihm dieselbe mitgeteilt worden war. riet er zur äußersten Vorsicht. Der „Osservatore Romano" protestiert ge gen die Untersagung der Parade. Kardinal gestorvcn. Ein treuer Freund des Papstes und nur 59 Jahre alt. Rom, 8. Sept. Im Alter von 59 Jahren starb gestern hier Kar dinal Joseph Calasanotius Vivesy Tuto, der Präfekt der Kongregaffon sür religiöse Angelegenheiten an den Folgen einer Operation für Blinddarmentzündung. Ter verffor bene Kircheiifürst war in San Am drea de Lievaneras, in der Tic-',e>e Barcelona, in, Jahre 1851 gehöre Tcr Papst war von der Nachricht, daß der Kardinal gestorben sei, kies ergriffen und sagte: „In dem Ver storbenen habe ich meinen besten Freund und die Kirche eine ihrer größten Stützen verloren." Hochzeits-Medaille. Berlin, 8. Sept. Zur Erinnerung an die Vermählung seines Sohnes, Rs Prinen Ernst August, mit der Prinzessin Viktoria Luise hat der Herzog von Cumberland eine Me daille schlagen lassen, die allen Per sonen überreicht werden soll, rvelche der Hochzeit als Gäste oder in amt licher Eigenschaft beiwohnten. Die Medaille trägt die Bildnisse des jun gen Paares. Scheint gesichert. Teutsche Ausstellung auch ohue offizielle Beteiligung. Anficht eines Diplomaten. Berlin. 9. Sept. Der bereits ge meldete Bericht betreffs der Beteili gung bezw. Nichtbeteiliaung Deutsch lands an der Panama-Pacific - Aus stellung in San Francisco, laut wel chem sich die überwältigende Mehrveit der deutschen Industrien gegen cme Beschickung ausgesprochen hat, gibt der hiesigen Presse Anlaß, die Angele genheit von neuem eingehend zu be leuchten. Besonders beachtenswert er scheinen die diesbezüglichen Auslas sungen des „Berliner Tageblatts" und der „Vossischen Zeitung." Das „Tageblatt" bemerkt, im Ge gensatz zu gewissen Vorwürfen von anderer Seite, die Ausstellungskom mission habe ihre Aufgabe pflichtge mäß erfüllt, indem sie hauptsächlich den von einer Beteiligung erwartba.cn geschäftlichen Nutzen für die deutsche Industrie geprüft habe; die Kommis sion sei schuldlos an dem schweren Fehler der offiziellen Ablehnung. Die Verantwortung hierfür treffe allin die Regierung. Diese hätte, erklärt das Blatt, einsehen müßen, daß es diesmal notwendig sei. die Frage nach verschiedenen Richtungen, nicht nur le diglich nach der des geschäftlichen Vor teils. zu prüfen. Die „Voffische Zeitung" gibt die Ansicht eines europäischen, mit den amerikanischen Verhältnissen durchaus vertrauten Diplomaten wieder. Tiefer betont, die Regierung sei über die po litische, wirtschaftliche und kultur-lle Bedeutung der Ausstellung offenbar ungenügend unterrichtet gewesen, an dernfalls sei ihre Haltung unverständ lich im Hinblick auf die Größe oer durch die Eröffnung des Panamaka nals aufgeworfenen Welifrage. Das mangelnde Interesse der Schwerindu strie sei wohl begreiflich, aber die gan ze übrige Industrie denke anders. Der betreffende Diplomat hob auch die Berechtigung des Erstaunens oer Masse der Deutsch - Amerikaner über die Ablehnung hervor. Der Verfasser des Artikels nennt das Vorgehen des Generaldirektms der Hamburg - Amerika - Linie, Herrn Albert Ballin, höchst erfreuach und erklärt, die seitens der Reichsie gierung an den Tag gelegte Reserve stehe im schroffsten Widerspruch mit der bisherigen amtlichen Amerikapeli tik, wobei er auf die Amcrikareise des Prinzen Heinrich und auf den P.o fessorenaustausch hinweist. Es iei ganz sicher, daß eine deutsche Aus stellung, ob mit, ob ohne offizielle Be teiligung, zustandekommc Derselbe Diplomat Hai sich auch über den mexikanischen Konflikt aus gesprochen und erklärt, es sei politisch notwendig, daß Deutschland und das übrige Europa der Politik der Ver. Staaten sekundierten. Jntrzug auf die kürzlich gemelMte Ermordung eines angeblichen Deut schen, v. Thaden. der auf einer mexi kanischen Ranch von mexikanischen Banditen erschlagen wurde, wird heu te offiziös mitgeteilt, daß v. Thaden, der mit einer Amerikanerin verheiraiet war, ke'n Deutscher gewesen sei. Am Interesse 9ius;lads. Spionage - Affaire iu Eqötknhnen, Rußland, verursacht Aufregung. Berlin, 8. Sept. Die neueste Spionage - Affäre in Eydtkuhnen. Ostpreußen, unmittelbar an der russi schen Grenze, erregt nicht geringes Aufsehen. Vorläufig ist nur ein Krankenpfleger Neumann rn Haft ge nommen worden, doch dürften ehe stlns weitere Personen dingfest ge macht weiden. Die Behörden sind mit einer sorgfältigen Untersuchung beschäftigt, deren Ergebnisse soweit auf eine ausgedehnte Spionage im Interesse Rußlands hindeuten. Dcutschkauv fest. Bo Beteiligung au Panama Ans steilung koinc Rede. Berlin, 8. Sept. Allgemeine Be achtung findet eine in der „Kölnischen Zeitung" veröffentlichte, auf die Hal tung der deuischcn Regierung gegen über dec Ausstellung in San Fran cisco bezügliche offiziöse Kundgebung. Das rheinische Blatt, welches von hie itzjer maßgebender Seite inspirier! ist. stellt fest, daß die Auffassung, es be reite sich an den deutschen Amtssicl len ein Meinungsumschwung vor, un richtig sei. Es wird bei der Kundge bung betont, daß mit einer Wieder- des Entschlusses der deut sche Regierung, eine Beteiligung an der Ausstellung abzulehnen, nicht zu rechnen sei. Indessen wird die Frage der Beteiligung an der Panama - Pa cific - Ausstellung noch andauernd auf das lebhafteste erörtert. Prunken in Uniformen. Amerikanische Milizoifizierc mit mi litärisch cm Glanz. Berlin, 8. S-Psi Unter den nach T-utschland kommenden Amerikanern, die in ihrer Heimat irgend einen mi litärischen Rang bekleiden, wird es Mode, Paraden und andern militä rischen Veranstaltungen in Uniform beizuwohnen. Das tonnte letzte Wo che anläßlich der großen Herbstparade der Gardetruoprn auf dem Tempel hcfer Felde zum ersten Male be obachtet werden. Zu dec Parade erschienen nämlich „Colonel" Edwin Rombcrg, ein Mit glied des Stabes des Gouverneurs von Illinois, und drei amerikanische Milizosfizlcre in goldbetreßten Ga launiformen. Die Herren fuhren in einer ihnen von der amerikanischen Botschaft zur Verfügung gestellten Kutsche nach dem Paradefeld. Pearys Reisen Wichtige Schriftstücke von ihm gesunden. Nach zwanzig Jahren. New Dork, 9. Sept. General Tho mas H. Hubbard, der Präsident des „Peary Arctic Club", hat heute be kannt gegeben, daß von dänischen Nordlandforschern wichtige Aktenstücke gefunden worden sind, die von dem Nordpol - Entdecker Admiral Peary in jenen Gegenden gelassen wur den. Die Regierung von Dänemark hat durch ihren Gesandten in den Bereinigten Staaten Admiral Peary sämtliche Dokumente, die dieser in einer Höhle in Navy Cliff an der nordöstlichen Küste von Grönland im Juli 1892 niedergelegt Halle, zustel len lassen. Diese Schriftstücke und Dokumente wurden genau zwanzig Jahre später von dem dänischen For scher Kund Rasmussen gefunden. Peary kreuzte Grönland von We sten nach Osten zuerst ini Jahre 1892. Er und sein einziger Reisebegleiter Fivind Astrup erbauten an Navy Cliff eine Art Denkmal und ließen dort die Schriftstücke, auf deren Rückseite, sie in verschiedenen Spra chen den etwaigen Finder aufgefor dert hatten, sie nach ' der angegebenen Adresse zu befördern. Rasamussen fand das Denkmal im Jahre 1912, nahm die Schriftstücke an sich und übergab sie später seiner Regierung. Tie von Peary hinter lassenen Dokumente waren an einer Stelle zurückgelassen, die noch keines Menschen Fuß betreten hatte. Im Jahre 1910 übergab der damalige dänische Gesandte in Washington dem „Peary Arctic Club" Schrift stücke. die Peary auf seiner Reise um die äußerste Nordküste von Grönland im Mai 1900 dort Hinter listen h. e. Diese hatten die Mit glieder ciner dänischen Expedition im Jahre 1900 gefunden. New Dort, 9. Sept. Einen neu artigen Ohrenschmaus haben der Markonibeamte, mehrere Offiziere und Passagiere sowie Kapitän M. Dietrich vom Norddeutschen Lloyddampscr „Großer Kurfürst", welcher gestern mit ausverkauften Kajüten von We rnen und Boulogne hier eintraf, am letzten Freitag genossen, als sich der Dampfer etwa 800 Meilen von Sid ney Harbor, wo damals die Mcht des Fürsten Albert von Monaco lag, be fand Die drahtlosen Wellen l-.u gen auf diese große Distanz oemüch vernehmbar die Melod'e des „God save the King", der britischen Na>w nalhymne, zu dem deutschen Dan.p fer herüber und einige von den Zuhö rern, die sich der Telegraphist schnell zusammen getrommelt'hatte, wollen sogar die Worte des Lade deuli-ch verstanden haben. Allgemein wird an genommen, daß man damit einem Teil der zu Ehren des Fürsten von Monaco in Sidney Harbor verannal teten Empfangsfeierlichkeiten per bi stcmce beiwohnte und es ist das roste Mal, daß irgendwelche Musik draht los und auf eine derartige Entfer nung übermittelt worden ist. Der Markonibeamte auf dem „Gro ßen Kurfürsten", die zuerst in Frage kommende Autorität hierüber, welche der Berichterstatter einer hiesigen Zff tnng interpellieren konnte, zeigte sich nicht gerade abgeneigt, eingehend Aus kunft zu erteilen, erklärte aber rund heraus, er rönne die Neuigkeit sehr gut an hiesige Zeitungen verkaufen and schien auf ein höheres Angebot sei tens des Zeitungsmannes zu warum, welches aus Gründen der beruflichen Ethik unterblieb. ES scheint also, daß das beim Untergange der „Ti tanic" allgemein gerügte Zurückhalten von drahtlosen Nachrichten zum Zwek ke des Verkaufs an den Meistbirtenoen auch heute noch ebenso im Schwünge ist. HM ist nur, daß nicht allein auf Dampfern, die unter nichtdeutscher Flagge fahren, diese Praxis vor herrscht, wie damals von verschiedenen Seiten behaupte! wurde, sondern daß derartige Sachen, wie obiges Exempel zeigt, auch auf deutschen Schiften pas sieren. 'Es sei aber zur selben Zeit hier die Tatsache festgestellt, das-, aer Kapitän und die Offiziere des „Gro ßen Kurfürsten", welche die drah:b>se Musik mit angehört hatten, sich dieser Geheimniskrämerei durchaus nichr an schlossen, sondern in liebenswürdigner Weise dem Zeitungsmann davon so viel erzählten, als sic wußten. Der Polizei in New Jork ff't es immer noch nicht gelungen, die Identität des ermordeten Mädchens festzustellen, dessen einzelne Körpertei le am vergangenen Freitag und Samstag an der New Jersey Seite im Hudson Fluß gefunden wurden. Sinnt auf Rache. Bulgarischer General will Griechen in einer Woche schlage. Konstantinipel, 8. Sept. Ter als Bevollmächtigter hier weilende bulga rische General Sawoff erklärte ge stern, daß der Friedensvertrag zwi- Rulgarien und der Türkei praktisch fertig ist und seine Unterzeichnung schon in den nächsten Tagen erfol gen wird. Die Festung Adrianopel Gl! in türkischem Besitz übergeben. In einem Interview, vas er einem B-rtreter der Presse gewährte, gelb der General zu verstellen, tzvß Bul garien rnffchlcffen ist, sobald als ir gend möglich wieder loszjffchtagen und mit Griechenland abznrechstest. Er sagte, daß er das griechische Heer innerhalb einer Woche vernichten könnte, wenn sich die Mächte nicht einmischen würden. (Lryebende Feier. Zur Erinnerung au die Schlacht von Dennewitz. Früherer Kanzler hält eine Rede. Berlin, 8. Sept. Der Patriotismus schlug gestern hohe Wogen gelegentlich der Jahrhundertfeier der Schlacht bei Dennewitz im Kreise Jüterbog- Luckenwalde des Regierungsbezirks Potsdam. Auf dem historischen Schlachtfelde, wo sich eine große Ge sellschaft hervorragender Persönlichkei ten nut einer riesigen Zuschauermenge eingefunden, spielte sich eine erheben de Dedenlfeier ab, deren Mittelpunkt die Enthüllung eines Denkmals für den General Freiherrn Friedrich Wilehlm von Bülow bildet, der nach der Schlacht von Großbeeren am 23. August 1813 auch noch die Schlacht veiDennewitz am 6. September schlug, wodurch die Rettung Berlins vor Be setzung durch die Franzosen vollendet wurde. Fürst Bülow, der ehemalige Reichs kanzler, hielt an den Stufen des Denkmals die Festrede, die eine große nationale Kundgebung genannt wer den kann und von packender Wirkung auf die Anwesenden war. An der Feier nahmen Enkel und Urenkel des Siegers von Dennewitz Teil. Bon der denkwürdigen Schlacht Halle General Frhr. v. Bülow den Namen Graf v. Dennewitz erhalten. Auf dem Schlachtfeld erinnert bereits seit lan ger Zeit ein eisernes Denkmal an den glorreichen Sieg. Zerstörter Mebestraum. Bekannte Schriftstellerin wird auf Ehescheidung klage. Delaware, 0.. 8. Sept. Wenn Frau Lillian Bell Bogue, Verfasserin von „Die Liebesabenteuer einer alten Jungfer" und „Warum Männer Junggesellen bleiben", sowie anderer Werte, alle die in ihren Büchern ge gebenen guten Ratschläge befolgt hät te, so würde sie sich nicht in der Lage befinden, auf Ehescheidung klagen zu müssen. Frau Bogu: sagte gestern, das; sie sich von Arthur Hohl Bogue, Chicago, scheiden lassen will, und wirft ihm vor, daß er sie nicht unter stützt habe, daß er ein Verschwender und gewohnheitsmäßiger Zigaretten raucher sei und irreligiöse Tendenzen habe. Die Bogues heirateten am 9. Mai 1900 nach kurzer Bekanntschaft, was Frau Bogue damals damit ent schuldigte, daß viele Paare sich in längerer Bekanntschaft auch nicht bes ser kennen lernten. Vorigen Dezem ber verließ Frau Bogue ihren Gat ten, weil sie nicht miteinander aus kommen konnten. Unter anderem warf sie ihm damals zu starke Vor liebe für geistige Getränke vor. „Wie heiß auch immer ein Mann seine Frau lieben mag," sagte sie da mals, „er wird niemals um ihret willen das Trinken aufgeben, nach dem er es sich einmal angewöhnt hat." Bor zu großer Familiarität warnte. Frau Bogue Verheiratete vor einiger Zeit. Sie verlangte damals, daß Mann und Frau besondere Schlafzimmer, besondere Briefkästen und besondere Bankbücher haben soll ten. Eine Frar sollte ihren Mann niemals ohne Hemdkragen sehen, und er sollte sie niemals mit. in Papier zwickel eingedrehten Locken erblicken. Als Frau Bogue sich verheiratete, hatte sie ganz vergessen, daß st- der Welt verkündet hatte, daß alle Män ner unter 35 Jahren dumm seien. Sie nahm einen Mann, der sieben Jayre jünger war als sie selbst. Wie es scheint, l,a! Bogue, der mit seinen Geschäften als Gründer von Unter nehmungen wenig Erfolg hatte, sich in vielem auf seine Frau verlassen. So mietete er einmal ein Apparte ment für H2OO monatlich und über ließ ihr die Zahlung der Miete. Frau Bogue kam vor einem Jahre nach Delaware, um einen Vortrag zu halten, und wurde hier so freund lich aufgenommen, daß sie es zu ihrem Heim gemacht hat. Sie arbei tet augenblicklich an ihrem neunzehn ten Buche. Ins Massengrab. Opfer des Massenmörders Wagner in Mülilhausen bestattet. Mühlhausen, Deutschland. 8. Sept. Gestern fand hier unter zahlreicher Teilnahme das Begräbnis der zehn Opfer des Massenmörders Wagner statt. Alle wurden in einem gemein samen Grabe zur letzten Ruhe gebet tet. Die Behörden sind sich noch nicht klar darüber, ob Wagner geistig zu rechnungsfähig. also für seine schreck liche Bluttat verantwortlich ist ober nicht. In dem Hospital, in dem ec infolge der von den wütenden Bewoh nern der Stadt ihm zugefügten Ver letzungen schwer krank darnieder liegt, gebärdet er sich vorläufig wie ein! Wahnsinniger. Eeschenk für Manuel. Darf vorläufig nicht von Lissabon abgeschickt werden. London, 8. Sept. Aus Lissabon, Portugal, wird gemeldet, daß die dortigen Zollbehörden eine Kiste zu rück gehalten haben, die ein Hochzeits geschenk für den früheren König Ma nuel enthalten soll. Sie warten dar auf, daß jemand sich melden wird, um die Kiste zu öffnen, damit sie, die Zollbehörden, sich davon überzeugen können, ob es wahr ist, daß das Ge scheut die Inschrift trägt: „Bon der Stadt Lissabon ihrem König." Die städlisckjen Behörden werden es nicht gestatten, daß das Geschenk weiter befördert wird so lange diese Inschrift nicht entfernt ist. Chemiker tagen augenblicklich in Rochesicr, New b-ort, in Konven tion. JnvollemGange Kaisermanöver in der Provinz Schlesien. Großzügiger als je. Ter Kaiser und seine königliche Begleiter sind während der Ma növer die Gäste des Fürsten Pleß in Bad Salzbrunn. —Fnnkentelc- graphie soll während der Manö vcrnbongen in ausgedehntestem Umfange verwendet werden. —. Oberschiedsrichter bei den Manö vern ist Gcneralfeldmarschall Frei herr von der Goltz. Bewegun gen des Kaisers und der Truppen sollen durch einen Wandelbilder- Äpparat für die spätern Genera tionen festgehalten werden. Berlin, 9. Sept. In dem histcri scheu Gelände des schlesischen Regie, rungsbezirks Liegnitz, einem Gebiet, das im Lauf der Geschichte, so wäh. rend der Freiheitskriege, den Schau platz zahlloser hervorragender Waffen taten gebildet bat, herrscht reges mili tärisches Leben. Gestern begannen dort die großen diesjährigen Kaiser manöver, an denen das fünfte und das sechste Armeekorps beteiligt sind, geführt von den kommandierenden Ge neralen von Strantz und von Pnt .felwitz. die beide zum ersten Mal Ge legenheit haben, ihre Korps dem ober sten Kriegsherrn vorzuführen. Der Kaiser ist mit seinen könig lichen Gästen, dem König Konstantin und dem Kronprinzen Georg von Griechenland, nebst großem Gefolge bereits gestern abend in seinem Manö. verhauptquartier.Bad Salzbrunn, ein getroffen. Dort haben sie in dem vom Fürsten Pleß, dem Besitzer des Ba des, erbauten neuen großen Kurhotel, dem Grand Hotel, als Gäste deS Für sten Wohnung genommen. Die Mnnöverleitung ist in die Stadt Freiburg gelegt, in der seit Wochen schon eifrig an der Schaffung der nötigen Fazilitäten gearbeitet wurde. In Freiburg hat außer dem deutschen Generalstabschef Grafen Moltke, dem österreichischen General stabschef Frhrn. Conrad von Hötzen, dorff und dem italienischen General stabschef Pollio auch Graf Zeppelin, der auf besondere Einladung des Kai. fers an den Manövern teilnimmt, sich einquartiert. Da die Zusammensetzung und um fangreiche Tätigkeit der Manöveuei tung naturgemäß für die Stadt Frei, bürg an und für sich schon eine große Einquartierung und reges Leben mit sich bringen, wird die Stadt von son stiger Einquartierung und enger B-le. gung durch die übenden Armeekorps frei gelassen. Neben den Militärpfliegern und Zeppelinen, die in den letzten Jahren in stetig steigenden, Maße zu d-ra.ii gen Uebungen herangezogen wurden, wird diesmal zum ersten Mal die Funkentelegraphie in ausgedehntestem Umfange bei den Operationen verweil, dct. Als Oberschiedsrichter fungiert Geiieralfeldmarschall Frhr. v. ' ü. Goltz. Berlin. 9. Sept. Die Manöver sind in diesem Jahre großartiger und großzügiger als je. Durch einen Wan delbilderapparat sollen die Bewegun gen des Kaisers und der Truppen für die späteren Generationen festge halten werden. Die Luftschiffe und die Acroplane sollen eine besonders hervorragende Rolle spielen, darunter ein Zeppelin. Die Manöver begannen gleich nach dem Eintreffen des Kai sers. Der Kampf spielt sich in einer langen Schlachtfront ab, dagegen wird es Aufgabe der Berteidigungsar.nee sein, den Feind in cngbegrenzlem Raum durch rücksichtslosen Angriff zu vernichten. Die feindliche „rote" Armee hat ve reits die äußerste oberschlesische Grenze ohne Widerstand überschritten, da die schwache Grenzbesatzung der „blauen" Arme zurückwich. Die „rote" Ar mee überschritt die Oder, kam gegen Abend in der Gegend südlich von Breslau an und dirigierte ihre Kaval lerie gegen Schweidnitz. Die „blaue" Armee sammelt in breiter Front fünf Armeekorps, die sich zwischen dem Riesengebirge und Liegnitz konzentrie ren sollen. Neuer Komet entdeckt. Astronomen finde ihn angeblich am nordöstlichen Himmel. San Jose, Kal., 9. Sept. Von den Astronomen des Lick - Observatori ums auf dem Mount Hamilton ist am nordwestlichen Himmel ein neuer Ko met entdeckt worden, der allerdings dem nackten Auge unsichtbar ist. Er befindet sich in der Konstellation Luchs und wurde zuerst von Pastor Joel Metcalf von South Hero, Pt., beobachtet, der telegraphisch seinr Ent deckung nach dem Lick Observato rium meldete. Mittels der großen Be obacht ungsinstrumenie ist der Komet etwa von Mitternacht an sichtbar und steigt dann in nördlicher Richtung. Der Schweif des Sternes ist schwüler als der irgend eines anderen beobach teten Kometen. Keine Bentilatiori. Acht farbige Sträflinge in einer Tun kitzelte gestorben. Richmond, Texas. 8. Sept. Acht , farbige Sträflinge, die in einer 'Dunkel,Me 'stuf der Ziichthaussarni in Hartem eingesperrt waren, star ben infolge dos Cliiatmens cm ichlechter Lust, und vier andere Sträflinge, die mit den Allst zu sammen eingesperrt waren, bogen schwer krank darnieder. Die Zell?, in der die Unglücklichen eingesperrt ivürerr. fäll absolut keine Ventila tiaiisoorrichturigen gehabt habrn, ' 3