Liebe zu diesem Buche und Hochachtung fle
gln
kein anderes ein! (Greiling)
Das Kind, welches durch die Geburt in
die sichtbare Welt kömmt. i(l wie ein verbor
genes Jheiltflfbum anzusehen. Denn der
ganze Baum künftiger Größe, aller Weis
heit,
Tugend,
Religion, Seligkeit, der je
aus einem Menschenkind? geworden ist, lag
schon im Menschenkinde. Noch mehr: der
ganze Mensch liegt schon im ersten Keime
seines Beginnens im Mutterleibe.—Hier ist
Gehet,muß, hier ist heilige Stätte, hier ist
Funke des unsterblichen Lebens in der wer
denden Fülle der Sterblichkeit.
Mache du überall nichts aus dem Kinde,
lasse.daßselbe anS sich selbst das machen,
was 'es werden kann «nd soll! Vergreife
dich nicht au (einer Natur verderbe, erküu»
stle, erzwinge nichts an dem zarten Gebilde!
Sei du nur Beistand des sich selber entwick
elnden Kenn es, und nur Beistand
Awecke des Menschwertetis!
Sobald die Empfänglichkeit für da6 Ge
fühl der Religion mit dem Morgenrothe der
Apperception bei dem Kinde sich verräth,—
fo lege du die heilige Pflanze in das bereitete
-Erdreich. Das religiöse Gefübl ist grade die
schönste Blume der schönen Kindlichkeit.
Heilige Ekernbinen, stellet euch vor dieThü
#e des,Edens damit keineSchlaugesicheinmi
tzche. u. dieBlnme Gottes vergifte! (Sailer.)
Es sind heilige Tage, wo unseer Herz zum
Erstenmal? die Schwingen übt wo wir voll
schnellen, feurigen Wachsthumes in der Herr
lichen Welt dastehen, wie die Pflanze, wenn
sie sich der Morgensonne aufschließt, und die
kleinen Arme dem unendlichen Himmel ent
gegen streckt.
Daß der Mensch in seiner Jugend das
Ziel so nahe glaubt, dies ist die schönste aller
Täufchungan. womit die Natur der Schwach
heit unser6 Wesens aufhilft.
Wie unter den Steinen der eine ein Dia
mailt, der andere ein Onych, und unter den
Pflanzen die eine eine Rose und die andere
ein Grashalm ist,— fo wird auch unter den
Kindern das eine ursprünglich edlerer Natur
fein als das andere, und Plato wird richtig
gesagt haben, daß von einer kleinen Natur
nichts Großes zu erwarten sei. (Wagner.)
Vggr Von der Armee. Spätere
Aachrichten von Matamoras wiederholen
dieselben Berichte vom Rückzüge General
Taylor's von Saltillo gegen Monterey.
Zwischen Comargo und dem letzter« Platze
Gen. Urrea mit einer starken Trnppenab-
ung bei sich hatten. Man war allgemein
der Meinung daß Gen. Taylor eineSchlacht
mit deu Merikanern gehabt allein die
näheren Details fehlten noch gänzlich, mit
Ausnahme, daß Gen. Taylor sich nach
Monterey zurückgezogen. Man jürchtete
sehr, daß Comargo in die Hände der Mexi
kaner fallen würde, da cs-nnr schwach ver
tbeidigt fei, wenn nicht bald Hülfstruppen
anlangten- Dies würde für uns ein sehr
derber Verlust fein, indem sich daselbst zwi
schen 2$ bis 3 Millionen Werth an Vorrä
theft, Ammunition ?c- befindet.
Als Ursache, wahrum die Zähne der
Frauenzimmer gewöhnlich viel früher Verden
ben als jene des andern Geschlechts, fnhrte
man bisher die allzubrätfige Reibung Frik
tion der Zunge geben dieselbe an aber ein
Blatt von Aberdeen Hat jetzt ausgefunden,
daß diese Zahnsäulniß von Süßigkeit der Lip
pen herrruhrt, da es eine wohlbekaute That
{»che ist, daß süße Sachen die Zähne verder
Den.
-r —Ich urtheile nie nach dem Benehmen,
Wt Lord Byron, denn einst wurde meine Ta
sche von dem höflichsten Herrn bestohlen, dem
ich je begegnete, nnd eine der mildesten Per
sonen, die ich je sah, war Ali Pascha.
Ein vom Richter zu seiner Bertheidi
gung aufgerufener Arrestant sagte: „Ich ha
be fitr Morgen einen Advokat bestellt und Hof
fe, daß Ew. Würden so gut sein werden, die
Sache zu verschieben bis er kommt."
„Aber was kann der Advokat deshalb vor
bringen?" fragte der Richter.
„Das ist's gerade, was ich selbst wissen
.machte, Ew. Würden," antwortete der Ar
restant.
—KeiuMeufch muß müssen" fagtSchil
ler und denuoch ist Muß oft eine harte Nuß.
So erwähnt z. B. ein östliches Wechselblatt
einer deutschen Fran, die mit einer Lage
Brennholz auf dem Kopfe, einem feste» Bit
ben an den Rucken gebunden, mit Strickzeug
in der 5?aud und der Peitsche unter dem Arm,
vier Ochsen trieb.—Das nennt man weibliche
Beschäftigung.
Ter von dem Cambridge Observatorium
mfcccfte Comet soll bereits mit dem bloßen
Augeu sichtbar feilt, und der Erde täglich nä
her kommen. Wie nahe? darüber mögen die
Milleriten nachdenken!
(t A ch t!—Die Universität vou New
Aork hat letzte Woche 120 junge Aerzte auf
yiC arme Menschheit losgelassen.
E i n a n m, k e i
n S eft a it nt Die
Braut des unlängst verunglückten Capitän
des Schiffes Eliza'Warwick, Georg Loring,
soll in derselben Nacht, in welcher dieser
wackere Seemann über Bord geschwemmt
wurde, geträumt haben, ihr Verlobter sei er
trunken. Dieser Traum erschütterte sie so
heftig, daß sie laut aufschrie nnd ihre Mut
ter aufweckte, der sie den Traum erzählte.
Am andern Morgen schrieben die Frauen
das Datum und die Stunde nieder, und siehe
da, es war derselbe Augenblick, welchem
ihr Bräutigam verunglückt war.
theilung sich herumtreiben und 160 Wagen
weggenommen haben, welche indessen Indi
vidueu gehörten und mir schwache Bedeck-1 Sitzung der zweiten Kammer vom 5ten Ja
Deutschland in Notb.
Mittheilnngen aus Posen fchilderifdie dor
tige Noth in den düstersten Farben als
wahres Nachtgemälde. „Man sieht Leut?
(heißt es,) die im vorigen Jahre kräftig und
gesund waren, kaum kenntlich, zerlumpt, mit
wunden Füßen und abgezehrten Gesichtern
die Straßen durchwandeln, viele ebne ei
gentliches Obdach. Wenn sie vielleicht ei
nen Silbergroschen Haben, suchen sie durch
Branntwein den leeren Magen zu betäuben,
mifitcn ihn mit Schießpulver und legen sich
dann an irgend einem offenen Orte nieder
um ihr Elend in betäubtem Znstande zu ver
schlafen. Daher ist es kein Wunder, wenn
man hänfig Personen auf offener Straße
erfroren findet.
Man erinnert sich in Schlesien keines
Winders, «erm so kurzer Zeit so viele Men
schen umgekommen waren, wie Mitte De
cember. Es giebt Kreise, aus denen in 8
zum [Tagen 8 bis 10 Ersrorne amtlich angezeigt
wurden. AeHnliches berichtet man aus Mäh
ren.
Der Stadtrath ven Crcfeld hat beschlos
sen. zur dringendsten Abbülse, 10,000 Rthlr.
durch Erhöhung vor Communalsteuer Her
beizuschaffen.
In Worms hakte die Caruevals-Gesell
schüft beschlossen, bei den gegenwärtigen un
günstigen Zeitverhältnisien die seither üblich
eil Narrhalla-Sltznngrn anftu.ieben und al
le übrigen Belustigungen auf eine Theater
vorstellung zum Beste« der Armen und ei
nen Ball zu beschränken.
A u s K u e s s e i i I n U e s e i s
die PrivatwohllHätigkeit mit der cffcntl dien
Behörde in einen eigenthümlichcn Conflict
gerat Hrn. Die Frau eines Beamten hatte
mit obrigkeitlicher Erlaubniß eine Samlnng
veranstaltet, um mir deren Ertrage eine
Speisung von zweihundert Hiesigen Armen
auf den ersten WeiHnachtstcig zu veranstal
ten. Der Bürgermeister stellte jedoch über
letzteren Pur,ft eine Anfrage bei hiesigem
Kreisamt, ob hinsichtlich einer solchen Speis
uug kein Anstand obwalte. Das Kreisamt
resolvirte am ^sten December a fr schlag
lich. Die wesentlichsten der angeführten
Gründe waren„daß es in einer Stadt,
wo es sich um die Stillung des Hungers v.
Zweitausend, nicht von -00 Stadt
angehörigen handele, bedenklich erscheine, die
übergangenen Gleichbedürftigcn znr E» fat
tening reize, ferner, daß die Zusammenkunft
von 200.solcher Menschen denselben ihre
Noth nur um so bemerkbarer mache, höch
stens könne eine Speisung von 20—80 Per
feiten in einem Privatlokale gestattet wer
ten."
a n n o v e 6 e i a n u a I n e
rniar stellte et» Mitglied den Aurrag, die kö
nigliche Regierung zu ertlichen:— „In Be
tracht des dermaligen Nothstandes der un
bemittelten Untertlzanen möglichst auf dessen
Milderung hinzuwirken und zu dem Ende
von den ihr zur Verfügung stehenden Zins
früchten, namentlich von denen des Kloster,
fonds, den Armen-Collegien und Commissi
onen thunlichst ein ihren Bedürfnissen ent
sprechendes Quantum zu überweisen, und,
in so weit seiches nicht nnentgeldlich gesche
iten kann, wenigstens den Armen-Commissio
nen respeckt den Hilfsbedürftigen auf obrig
keitliche Bescheinigung das nöthige Brodkorn
gegen einen ermäßigten Preis, etwa den zei
tigen Ablösungspreis, zu überlassen." Der
Antrag wurde von vielen Seiten unterstützt
und in die Tagesordnung eingetragen.
Vieie der reichen Kaufleute in Köln haben
wegen der großen Noth ihre gewöhnlichen
Wintergesellschafien eingestellt.
In Ober Hessen haben wegen tiefer Schnee
fälle die Arbeiten an der Main-Weser-Eisen
bahn eingestellt werden müssen Sie be
schäftigen täglich gegen '2000 Menschen, und
800 Fuhren^ welche nun brodlos sind.
Im rheinprcnßischen Regierungs-Bezirk
Trier ist die Noth sehr hoch gestiegen.
St. Wendel erschienen obulängst 60 bis 80
Landleute, mit dem Verlangen, man möge
ihnen entweder Arbeit oder Brod geben, in
dem sie von allen Nahrungsmitteln entblößt
seyen.
Auch aus der Essel bringt der „Rheinische
Beobachter" sehr trübe Nachrichten.
In Berlin ist in einem bewohnten Hause,
mitten in der Stadt, ein Mensch vor Hun
ger und Mangel gestorben.—Mau fand die
Leiche auf einem elenden Lager fast ohne Be
deckung ausgestreckt.
e i n N e n a n u a W i e s e i e
Noth im wachsen ist davon geben die königli
chen Leihämter der Seehandlung am Lten
Januar einen Beweis. Die Masse derer,
welche Pfander zum Versatz brachten, war
so groß, daß Polizey und Gendarmen herbei
gerufen werden mußten, um Ordnung zu
halten. Ein wehklagender Haufe von Men
schen hielt Treppen und Gänge besetzt, um
für Kleidungsstücke und geringe Habseligkei
ten einiges Geld zu erhalten, damit sie, wie
viele bethencrten, wenigstens einen Theil des
fälligen Hausrcutes bezahle» könnten. Dir
beiden Leihämter haben an diesem Tage an
2000 Pfänder angenommen, und we» man
che dieser kümmerlich gekleideten Armen ge
sehen hat, feie mit bleichen, trüben Gesichtern
ihre Päckchen betrachtend, sich in das Ver
satzcompitor drängten, wird wohl nicht zwei
fVl.it können, daß die i e e N o sie
dahin »rieb.
den vorausgehenden deutschen
Berichten ersehen wir, daß in vielen Theilen
Deutschlands großes Elend uud große Noth
eingetreten sind.
Sollten sich die Deutschen Amerikas nicht
mit ihren so freigebigen amerikanischen Brü
dern vereinigen können, um auch zur Lind
erung dieser Notleidenden etwas beizutra
gen UeberaU in den Ver. Staaten sehen
wir eine große Sympathie für die unglückli.
che« Irländer an den Tag gelegt, um so lo
benewerth es auch erschien, daß für dieselben
Unterstützungen gesammelt werden, so wür
de es doch ebenfalls nicht minder lobenöwerth
sein, wenn auch zum wenigsten etwas für die
Nothleidenden Deutschlands getban würde.
Sollte die so bedeutende Anzahl Deutsch-
er in den Ver. Staaten diesen Gegenstand
ganz unbeachtet lassen.
(S. v. a. V.
Bon Cuba und Uucatan.
Eingetroffene Zeitungen von Havanna v.
4ten Marz berichten, daß am 3. die spam*
sche Brig „Ennlv" mit 67 vom Wrack des
an der Küste ?)ucatans am 12. Febr. ge
strandeten Dampfschiffes „Tweed" geret
teten Passagieren in dem tortigen Hafen ein
gelaufen sei. Das königlich britische Dampf
schiff „Tweed verließ am 9ten Febr. den
j}afctt von Havanna fitr Vera Cruz mit 58
Passagieren und einer Schiffsmannschaft 91
Köpfe stark. Am 12. stieß es uuvermuthet
und plötzlich auf die Felsen von Alacrane u.
strandete. Das Unglück überraschte die Pas
sagiere und Schiffofeiite so unerwartet, und
das Wasser drang so furchtbar schmll ein,
daß im Angrublxk di? Räume des Schiffes
WH dem Schrei der schrecklichsten Verzweif
lung widerhallte«. Viele winden iu ihren
Bette» von dem Tod des Ertrinkens über
rascht, mehrere Männer erschien sich oder
schnitte» sich die 5älse mit Barbicrmesser
durch, um nicht am Ertrinken sterben zn mns
sen, ein Theil sprang über Bord und ertrank
die, welche schwimmen konnten, versuchten
eine aus den Wellen hervorragende Gruppe
Fellen zu cireichen. Während diesen ent
setzlichen Scenen sank das Schiff mit reißen
der Schnelle, und bald daraus lag sein Deck
unter dem Spiegel des Meeres. Auf die
nahen Felsen gerettet Hatten sich 67 Men
seilen, welche ohne Lebensmittel, halb nackt,
stündlich den Tod durch einen allenfallsigen
eintretenden Sturm vor Augen sehend, 5
lange Tage und Nächte in dem Hülflosesten
Zustand zubringen mußten bis die Brig „fa
mily" sie entdeckte und an Bord nahm, lie
ber 80 Menschen fanden ihren Tod in den
FlutHen. Der „Tweed" hatte einen Werth
an Gold, Silber tu Waaren von 1,000,000
Dollars an Bord, von welchem nichts geret
tet wurde.
Dou. Miguel Barbachano, kürzlich ver
triebener Gonvernor von Aucatan, kam am
3. März in Havanna an.
Uucatan hat zwei Commissäre, Jose de
Robira und Augustin Casasus, nach Wasch
ington geschickt, um wegen der Neutralität
?)ucataus zu unterhandeln. Sie befinden
sich seit einigen Wochen daselbst und warten
ans die Entscheidung des Staatsdeparte
ments. Die Blokade Aukatans ist uuterdeß
suspeudirt worden, da die gegen Mcriko be
gonnene Revolution siegreich war und eine
abermalige Neutralitäts Erklärung abgab.
(Balt. Dem.
Röchst wichtig von Me refo. Gener
al Tcw'cr zurückgeschlagen mit
2000 Mann Verlust.
Das Commercial Journal pnblicirte am
letzten Sonntag Ertra's, welche folgende
wichtige Nachrichten enthalten:
Die New Orleans Picayune vom 13ten
welche iit Waschington am 20. erhalten wer
den, berichtet, daß der Schooner Cinderella
in New Orleans angekommen fey nnd das
Gerücht mit bringe. 'Gen. Taylor fey von
Santa Anna in feiner Position bei Aqua
Nueva angegriffen und gegen Saltillo bis
zum Paß von Renconado zurückgetrieben
worden mit dem Verluste von 2000 Mann,
während die Merikaner 4000 Mann verlo
ren haben sollen. Woher dieses Gerücht
kam, ob es Grund habe oder nicht, konnten
die Passagiere der Cinderella nicht mit Be
stimmtheit angeben. In Matamoras war
die Aufregung in Folge dieses Gerüchts sehr
groß, und man zweifelt nicht daran, daß es
zu Schlägen zwischen Gen. Taylor». San
ta Anna gekommeu allein wie die authen
tische Nachricht nach Matamoras selbst kom
men seilte, da wie die Gerüchte gehen, alle
Communication zwischen Monterey und Ca
margo abgeschnitten, war die Frage. Zu
dem soll eine Abteilung Mexikaner auf der
tcranischen Seite des Rio Grande gesehen
worden fei«, was die Aufregung «och stei
gert, indem man glaubt, daß die Merikaner
den Krieg auf feindliches Gebiet hiuüberzu
spielen gedenken. Alle Hände sind deshalb
beschäftigt, die Befestigungswerke von Bra
zos, Matamoras und Camargo zn verstär
ken.
Nach der Matamoras Flag sollen daselbst
viele Armeeoffiziere an der Richtigkeit oder
Wahrscheinlichkeit der Gerüchte zweifeln u.
selbst die Flage scheint nicht zu wisse», wem
Glauben zu schenken. Nach ihr soll indessen
Gen. Taylor, welcher 5000 Mann zu Aqna
Nueva hatte, von 14,000 Merikanern äuge
gegriffen worden sei«. Da er fand, er kön
ne feine Position nicht halten, zog er sich ge
gen Saltillo zurück, dabei seine Wagenzüge
deckend. Hier wurde er wieder angegriffen,
und nach einem hartnäckigen Gefechte in den
Straßen, worin die Mexikaner bedeutenden
Verlust erlitten, begannen unsere Truppen
sich weiter zurückznziehen. Bevor Taylor
Saltillo räumte, zerstörte er alle öffentlichen
Vorräthe, die er nicht mit sich nehmen konn
te. Er retirirtc dann bis zum Paß v. Rin
conado, wo er abermals angegriffen wurde,
aber den Feind endlich zurückschlug. Hier
schweigen die Gerüchte.
Man heffte, daß wenn er in Monterey
wäre, er sicher sein würde,
bis
ihm Hülfe
gesandt werden könnte.
Col. Morgan soll Seraloo geräumt haben,
nachdem er die Vorräthe vernichtet, die er
nicht mit sich führen konnte. Zwischen Mon
terey und Camargo sollen 1500 Mexikaner
herumstreifen. 8000 sollen sich in der Nach
barschaft von Victoria befinden.
S e N a i e n v o n a z o s i s
zum 12. März sind in Neu Orleans ange
kommen. Nach ihnen war General Taylor
in Monterey angekommen, jedoch nicht, be
vor er 6 Kanonen und eine große Anzahl
Leute verloren hatte. Alle Communication
war abgeschnitten. Col. Curtiß von Camar
go verlängt 50,000 Mann Truppen. Der
Gouvernoor von Louisiana hat seine Prokla
mation erlassen und fordert 10,000 Mann
Freiwillige von jenem Staate auf.
1800 Merikaner sollen gegen BrazoS im
Anzug fein.
Auf Camargo war bis zum 4teu noch kein
Angriff geschehen. Alle frühern Gerüchte
über die Gefechte werden wiederholt, aber
Col Cnrtiß sagt, daß man von Gen. Tay
lor seit dem 22. Febr. nichts gehört habe.
Es gieng das Gerücht, daß man in Wa
schington Depeschen empfangen habe, welche
die Schlacht berichteten, und daß die Anten
kaner siegreich gewesen wäre». Es wird
aber bezweifelt.
Die Merikaner berichteten. Gen. Taylor
hale Santa Anna mit einem Verlust von
2000 Manu zurückgeMagen. Nach allen
Berichten, hat eine Schlacht stattgefunden,
die für die Amerikaner günstig ausgefallen
sein soll. Die Merikaner verlassen den Rio
Grande mehr ans Furcht vor ihren eigenen
als vor u it fem Tiuppeu.
In einigen Tagen wird man heffentlich
den wahren Stand der Dinge kennen. Aus
der Unzahl sich widersprechender Gerüchte
ist es schwer, etwas Verlässiges daraus zu
finden. Jedenfalls ist die Lage (Seit. Tay
lor's eine kritische nnd sollte so schleunig als
möglich ihm Hülfe werden. (Ffr.
Die letzten Neuigkeiten vou Tampiko ma
chen es beinahe zur Gewißheit, daß der
Angriff auf Vera Cruz bereits vor diescrZeit
statt gefunden bat. Ein Brief von einem
Offizier unsers Geschwaders vom 16. Febr.
sagt:—„General Scott wird mit feiner Ar
mee von 8000 6ij 32,000 Mann täglich
hier erwartet. Die Truppen werden bei
Anton Lizardo landen, und dann nach Vera
Cr» «marschireu. Seilte es an schwerem
Geschütz fehle», so können wir dieselbe mit
langen 32 uud 64 Pfüudnern versehen. In
der Stadt sollen jetzt 2500 Soldaten seyn,
und im Fort 700. Nachdem die Stadt ein
genommen, werden die Batterien auf der
Nordseite anfdas Fort eröffnet werden, un
tere Fregatten und Linien schiffe alsdann auch
sich nähern nnd mit ihren Batterien das
Fort bomdardiren. Ohne Zweifel wird es
uns viele Lenke kosten, allein es muß gesche
hen, wen» auch noch so viele Schiffe nnd
Menschen dabei z» Grunde gehen, es sey
denn die Merikaner würden in der Zwisch
enzeit unt Frieden anhalten. Ihre Wasser
Batterien, welche sie seit 1838, da die Fran
zosen das Fort eroberten, errichtet haben,
werden mit ihre» glühende» Kugel» böses
Spiel auf unser» Schiffe» machen. Nebst
dem ist eine aufgepflanzte Kanone am Lande
ein Dutzend am Bord eines Schiffes werth,
da sie keiner Bewegung ausgesetzt, und ihr
Ziel Holzwerk ist, wo jeder Schuß durch
dringt, unsere Schüsse aber ans solide Stein
«lassen it. aufgeworfene Erde gerichtet wer
den müssen." (Han. Gaz.
Sehr wichtig von Italien, wenn
nvifyr.
"Le Franco American," eine
ZU
Neu- ?)ork
erscheinende französische Zeitung, theilt fol
genden Privatbrief vom 24. Januar von Ma«
ryland mit:
"Ales ist in Bewegung hier der Aufruhr
kocht, das Volk der Lombardei wird endlich
die große, die noble uud heilige Aufgabe uu«
tmtchmnt und das Vaterland befreien und
neu beleben. "Tod der Deutschen" (Morte
at Tedechi)! ist das Losungswort aller Vater
landfreunde.
Die vergangene Woche hat die Polizei
ein sardiuisches Blatt, II
Messaggero, in den
österreichischlombardischen Besitzungen verbo
fett. Die jungen Männer vou Pavia lehnte»
sich gegen sich gegen diese Maßregeln auf,
und zahlreiche Verbaftuugeu Haben in Folge
stattgefunden. Die Studenten der Universi
tat barricadirten die Straßen und griffen die
öcstretcher mit aller WutH an. Ein blutiger
Kampf folgte sechs Stiibteiiden wurden ge
tödtet und mehrere verwundet. Von denOest
reichern wurden 35 getödtct und einige hun
dert verwundet. In Folge dieses Aufstandes
wurde die Universität geschlossen nnd die öst
reichische Polizei hat das Werk der Verfol
gnng begonnen."
"Mehrere Studenten haben sich nach Pie
motu geflüchtet, wo sie von den sardinischen
Behörden gut aufgenommen wurden. In
Piemoit (KönigreichSardinien)und dem
K i ch e n st a a e ist die Presse ebenso frei,
als in Frankreich."
"In den sardinisch,A Staaten
werden täglich mit Billigung und Gettehmi
gung der Regierung die heftigsten Pamphlets
gegen bestreich gedruckt. Sie müssen nicht
er stammt fein, den einen oder den andern
Angenblick die Nachricht zu erhalten, daß sich
ganz Italien, wie ein Mann, erhoben hat,
um seine Tyrannen fortzujagen."
"In o s k a n e wird es von Tag zu Tag
schlimmer nnd der Herzog hat Oestreich um
Hülfe angesprochen."
"Im K ö n i e i N e a e e e i e
sich das Volk zu einem schrecklichen Kampfe
vor uud Niemand zweifelt an einem glückli
chett Erfolge. Die Regierung befolgt das
reichische System und verdoppele ihre Tyran
nei. Die übrigen kleinen Fürsten von Jta
lien befolgen dasselbe System mit Ausnah
me des Herzogs von Lucca."
"Durch ganz Italien besteht eine mächtige
Partei, welche beabsicht, den Papst Pi»s IX.
zum König von Italien zu machen allein
man glaubt, daß der letztere freiwillig dem
König v. Sardinien diese Stelle einräumen
würde."
Wir haben bei einer früheren Gelegenheit
die Nachricht mitgetheilt, daß der König von
Sardinien damit umgebe, sich zum König
von ganz Italien empor zu schwingen, und
daß er deshalb in den übrigen italienischen
Staaten die Verbreitung freier nnd patrioti
scher Ideen begünstigte. Wenn obige Nach
richt gegründet ist, so ist es außer Zweifel,
daß der König von Sardinien an der Spitze
der Bewegung in Italien steht, und in die-
öst-
fem Falle wäre eine erfolgreiche Revolution
in Italien nnd die Vereinigung dieses schönen
Landes unter einer Herrschaft wohl möglich.
Allein wir haben eine so schlechte Meinung
von allen gekrönten Häuptern, daß wie die
von dem Franco American! mitgetheilteNaci
ncht gar sehr bezweifeln, obgleich es erwiese»
ist, daß das Volk von Italien für eine Revo
lntion reifer ist, als irgend ein anderes itt
Europa.
(Aus dem Wechentlatt der Schneltpost.)
Ausländische Nachrichten.
e u s a n
S e n a A 2 0 e w u e
dem Abgeordneten ö e r, dem Raupte
der Opposition iit der Abgeordnetenkammer,
tin Lokale des Bürgermuseums zu Stutt
gart ein durch Beiträge in allen Theilen des
Laedes anft.ebeachter schwerer silberner Ei
chenkranz überreicht. Deputationen aus
verschiedenen Gegenden hatten sich zu der
FestUchkeit eingefnnden. Der Kranz trägt
die Itt)chrtft „Dem Mitfhe, der nicht itt«
tert vor Gewalt, der Gerechtigkeit, die
gleich wägt Freund uud Feiud der Tugend,
die nicht um Kronen buhlt der Treue, die
nicht wankt im Unglück." Außer deu Kosten
des Ehrengeschenkes ist noch eine bedeuten
de Summe übrig geblieben, die zu einem
wohlthätigtn Zwecke verwendet werden soll
und worüber Hnt. Römer die Bestimmuna
zusteht.
(Würtemb. Bl.)
a n n e i 12. Febr.—Schon seit
längerer Zeit besteht hier ein sogenannter
,,G e s e e n v e e i n," der in dem
Wirts Hanse „Zum Maierhof" feinen Zu
sammen km ft sort hatte es sollen, wie man
behauptet, mitunter auch Personen aus an
dern Classen dahin gekommen seyn, so daß
man anfing, dem Vereine einen andern
Zweck als den der gewöhnlichen Unterhal
tung zuzutrauen. Vielleicht kamen auch
Berichte vou Außen, und schon seit langer
Zeit fürchtete man ein polizeiliches Einschrei
ten. Heute fand dieses statt, uud die auae
steu Glieder des Vereins wurden in Unter
suchung genommen. (KM». 2.)
Mainz, 15. Febr. Im hiesige»
«tadlrath wird in der nächsten Zeit die
wichtige Frage wegen Erbeuung einer stein
erneu Brücke über den Rhein zur Sprache
commtu. Man hofft, die Regierung we. de
zur Erbauung derselben die Hand bieten.
_. (Köln. Ztg.)
Die Angabe von der Roth im schlesischeit
Gebirge werden auch von den schleichen
Blättern bestätigt. So meldet die Bresl.
Ztg. aus Peterswaldau.- „Wenn die allge
meine Noth der jetzigen Zmvcrhätmsse alle
Be irfe Schlesiens mehr oder weniger trifft,
jo sind es doch hanz besonders unsere Ge
birgsdörfer, und namentlich die stark bevöl
kerten Fabrikdörfer Peterswalden und Lau
geubielau. Die überhohen Getreidepreise
bei der allgemeinen Verdienstlosigkeit lassen
Tausende armer Weber und Rauher brod
los, und bei dem allgemeinen Gesnnkenseyn
des Vertrauens im Verkehr müssen die Fa
brikbesitzer immer mehr und mehr ihre Ar
beiter cutlassen,"
I n N e u s a a w u e k z i e i n
e e e i fch-E s se n gehalten, wo
ran viele Einwohner Theil nahmen. ^a6
Fletsch des Pferdes —eines 1£ jährigen
Fohlen, welches das Bein gebrochen hatte
und alsbald niedergestochen ward—wnrd,
von allen Teilnehmern für sehr schmack
haft, ohne irgend welchen Nebengeschmäcke
befanden.
u a d.
Laut der „Deutschen Allgemeine«
tung" soll im polnischen Gouvernement An
gustowo ein Bauernaufstand aus
!i ebrechen seyn, der jedoch» da er gegen den
Adel gerichtet sey und bis jetzt weiter nichts
als eine Plünderung der Getreidekammern
zwecke, nicht politischer Natur, sondern
nur eme Folge der Noth zu sein scheine.
(N. C.)
S w e i z
Z u 2 1 e i e e u i e n t
kffin berichten von mehreren
Ruhestörungen in dem sa a n i
s e n u n ö s e e i i e n n z
gebiet wegen Ausfuhr von Lebensmitteln
nach der Schweiz. So hatten am 15ten Fe
bruar in Varefe (im Mailändischen einige
Tessiner alles Korn auf dem Markt zusam
mengekauft, worüber das Volk wüthend wür
be uud Über die Schweizer herfiel. Einem
Vorgesetzten gelang es, dieselben in einem
öffentlichen Gebäude zu bringen. Altf die
Ruhe wieder hergestellt schien, kehrte» sie
auf den Markt zurück, um ihr Getreide wea
zuführe». Da erhob sich der Tumult von
Neuem. Das Volk legte Beschlag auf die
Wagen und plünderte don Inhalt unter Ge
schrei und Verwünschungen. Nun erschien
eine Abteilung Soldaten, elleitt wenn der
Tumult hier unterdrückt schien, brach er auf
einer andern Seite desto heftiger ans. Zmi
Magazine wurden geplündert und mehr als
100 Mütt (die der Zürcher Regierung gehö
ren sollen theils geraubt, theils zerstreut.
Die ganze Straße war mit Getreide über
säet. Das Volk schrie beständig Wir las
sen das Korn nicht in die Schweiz Tod den
Schweizern Die ganze Gegend von Varefe
bis Laveno war im Aufstand, und auf dem
ganzen Straßenzug wurden alle Getreide
wagen angehalten, geplündert und die Be
gleiter mißhandelt. (Tr. Zta.)
S3 e ti, 21. Febr—Aus Wimmes rotrd
von einem entsetzliche» Unqlück berichtet.
Eine Schneelawine vom Niesen soll den 10
d. 15 mit Holzschlagen beschäftigte Männer
fortgerissen und unter sich begraben haben.
13 wurden noch am gleichen Abend gefun
den und sind theilweise graßlich verstümelt»
die zwei andern sind am 20. Febr. todt ebegt«
a s a u s e a e n w o e n i
Zei-