Der Oi)io St.mlS^Bote erscheint regelmäßig jeden Mittwsch. Dcr Sui'fcriptions-.PreiS ist $1,50 bedingte Borausbczahlung in Baargeld, oder wenn die Zahlung innerhalb der erste» Hälfte des Jahres geschieht. Spater Zahlende haben $2,30 entrichten. Kein llnterscyrcibcr wird für ritten tilr« |trn Zeitraum als 6 Monate angenommen auch tarnt die Zeitung nur dann aufgegeben werden, wenii »lle Rückstände abbezahlt |int. Eine Vernachlafsi jjunjdte Zeitung vor dem Ende des Jahrs anfzukän. fctgett, wird als eine Erneuerung der Subscription fre« trachtet. Mitthnlungen und Bliese sind pcstfrei er. beten, dj» Diese Bedingungen werden pünktlich be. pachtet werben. M« ür [?(ti6 ten Gedichten eines icleiU igcti] W i e e u i e [2?ctt Herwegh.^' ,,Schlafe, «a willst du mehr V Dein König beschützt die Kameele Und macht sie Pensionär, Dreihundert Thaler die Seele: Schlafe, was tvillst du mehr? f&3 fechten dreihundert Blätter Im Schatten citt Sparlerheer Uad täglich erfährst du das Wetter: Schlafe, was willst du mehr Fur KVitt Kind läuft ohne Höschen Vlni Rhein, dem freien, umher Mein Teutschland, «tritt Dornröschen Schlaf.', was willst du mehr GSmm*saK9tX2ssB9uxsa& uimwiHafx.K'rnPMWvEaB&Bmummmmssaa Holm hatte in dieser Zeit eine bedeutende, ianz mtemaiiere Erbschaft empfangen uud besuchte, der Geschäfte wegen, die ein solch es Ereignis: mit sich fuhrt, das Predigerhaus ftltener, obgleich es immer semes Herzens SSeiniatb blieb und er sich bei seinen Besu che», trotz einer trüben Stimmung, stets Al len so liebenswürdig und von Herzen wohl wollend zeigte, das sich ptifried schnell mit iDnt befreundete mit) ihm bald aufrichtige AuneiglUig bewies. So wurden Jedem die Tage durch eigene, trie durch der Sindern Teilnahme immer bedeutender, und fast überraschte sie die Nä be des (5hnstsestes.—Tages vor dem heilig en Abend, nach Tisch, hielt Walheim, wie gewöhnlich, sein Mittags Sckllafchen Ott fried zeichnete seine bisherige Wohnung, das Fdrsterhaus Marqaretha stickle die letzten Stiche an „Großväterchens" Pantdffeln u. Holm las aus Schesers „Laien-Brevier" vor. Er Hiitte schon eine Weile den Werth jener köstlichen Gedanken dnrch seinen wohl lautenden Vortrag recht anschaulich gemacht und gelangte nun' zu folgenden Stelle» „Die Zrde ist vollkonnncn durch die Liebe Und durch die Liebe ist der Mensch vollkommen Das Leben wird nie anders sein als heut', Sonst war's nicht sc sonst schüfe Gott nur Eitles „Zwei Freunde steh'n getrennt durch brausend Meer Am Ufer einsam jeder doch zerreilt Auf Erden nichts das Band, das sie umschlinget Den sanften Blick, der stunmt aus Aug' im Auge Den Mensche« froh in jedem fah das leite, Da- zarte A?ort: „Ich liebe dich auf immer." Als er mit den letzten Worten endete, blickte er unwillkührlich auf seine beiden Zu Hörer, die, von der Schönheit und Wahrheit jener Stellen berührt, einander wie fragend und bestätigend anschauten dann aber leuchtete es auf einmal aus Ottfrieds Bli cken wie Helte Gluth hervor und zündete sich im tiefblauen Aether der Augen Margare. theus zu sanften Flammen an, was bisher verborgen tu ihrem Innern nur als heiliges Licht geschimmert hatte.—Und nun verstand Holm die Wichtigkeit des Augenblicks er las deutlich in seiner jungen Freunde Herz und in seinem eigenen.—Schnell faßte er den Entschluß, am selben Abend zu Ver wandten zum Fest zu reisen. Als Walheim sich wieder zu ihnen gesellte, theilte er sein Vorhaben mit und nahm ruhig und herzlich von allen Abschied, wobei ihm die gute Mar garethe ihr kleines CHristgeschenk in hvldse liger mit aus bm tin* $ 2 PAI'ILIO NESTOR, oder der Schmetterling. Erj.'lh'nng von H. R. 0 (Schluß.) Ottfl'ied begannen nun wonnevolle frublmn-nvarme Wintertage er sonnte sich so zu sagen, au Margarethens Nähe uud ihr Zauber verwandelte ihn ganz er winde milde, nthtgtr, weicher sie dagegen lebhaf ter, gesprääigcr, H.itcrcr, und emsig arbei tete sie au kleinen ©tschnifni zum Ehrista bend. IU Göthe. Deutschland—auf weichem Pfuhle Mach' dir den Kopf nicht schwer! Im irdischen Gewüile Schlafe, was willst du mehr? Last jede Freiheit dir rauben, Setze dich nicht zur Wehr, Du behäist ja den christlichen Glauben: Schlafe, was willst du mehr? IVib ob man Dir Alles verböte, Doch gräme dich nicht zu sehr, Du luist ja Schiller und Göthe: Schlafe, was willst du mehr Ottfried, in vollster Uebcrzengung, geliebt zu sem, bestürmte den Vater mit heißen Bit ten, endlich auch in Wortelt Margarethen seine Liebe offenbaren zu dürfen doch die ser legte ihm noch für einige Tage Schwei gen auf, weil er selbst das ihm so thcitcr ge wordene Wesen erst erforschen und prüfen welle, ob sie sich auch auf keine Weise werde Zwang anthun. Am nächsten Morgen in aller Frühe er dielt Walheim, noch allein anf seinem Zim mer, folgende Zeilen von Holms Hand: „Nach kurzem Aufenthalt bei meinen Ver wandten, gehe ich nach B..., mich um eine Stelle als Missionair nach Indien zu be werbe» deshalb sage ich Ihnen, verehrter Frennd, und de» Ihrigen hierdurch noch einmal ein herzliches Lebewohl!—Ich werde kämpfen und—siegen, wie Ihr Beispiel mich zu rinnt lehrte.—Beifolgendes Capital, das ul) einer Erbschaft verdanke, bitte ich als Margarethens Eigenthum iu Empfang zu nehmen, und mit diesen, wie ich Hesse, 'hin reichenden und als veu Ihnen kommenden Mitteln ihre Verbindung mit Otlftied, selbst noch ehe er angestellt wird, zu beschleunigen, denn ich weiß, sie lieben einander!—Die Erinnerung, Beider Glück gefordert zu ha beii, ist iv-ir zu meinem eigenen Bedürsniß geworden und wird mich kräftigen und Heileu von alleu Schwächen meines Herzens! Da gegen würde das Unterlassen etiler That, die ich :u vollbringen für gut ei kenne, mich eben so beugen und mein Gewissen beschwe ren, als das Vollbringen einer schlechten.»— Kehre ich vielleicht nach Jahren zurück, las sen Sie mich hoffen, Ihre erwärmende Freititdschüft, die mir bisher so wohl that, nugeschwächt wieder zu finden und auch von Ottfried u- Margarethen als freunde gern empfangen zu werden!— Den b.iden noch nia 14 hier meinen Gruß und Segen von Ih rem ergebenen Holm. Der Freundeepflicht getreu, schwieg Wal heim über die Großmuth des edlen jungen Mannes, fnhlte sich aber von Dankgesühl it. Bewunderung wahrhaft durchdrungen. In so erhöhter Stimmung suchte er Margare then zur beabsichtigten Hcrzensprüfnng auf, und fand sie beschäftigt, den Tisch zur Christ bescheruug zu decke« uud u schmucken und den stattlichen Weihnachlbaum mit farbigen Ländern und vergoldetem Anckerwcrk zu be hängen. Auch Gertrude trug die schonen Honigkuchen und die rothwangigen Aepfel, als Gabe des Prediger Gärtchens, n. blan ke Nüsse und hundert andere Kleinigkeiten herbei, was Alles in der behaglichen Wär me des Zimmers und im Verein mit dem Baumeden eigentlichen Weihnachts-Wohl geruch scheu recht angenehm verbreitete. Da Igelte der liebe, gemitthliche Alte auch feine wohlverhüllten Gaben für die beiden Gegenwärtigen Herbei, und für Aleris—der mit Ottfiled zur Erhaltung der ndthigen Ruhe bis zur Abeudstnude zu Freunden ge gangen war einen kleinen netten Glas schrank zur Errichtung einer neuen Sehntet teilittgs-Celonie. Die Erstlinge hierzu lie ferte natürlich fei» großer Schrank u. zwar reichlich, tint dem Knaben die vergessen zu mache«, die Ottfried versprochen und im Sommer zu fangen versäumt hatte. Die buntesten und hellsten der kleinen Colonisteu wurden an den Christbaum geheftet, wie im Fluge den Lichtern, und das ztnit wahren Vergnügen Margarethens, die sich auch als Liebhaberin der Schmetterlinge bekannte. Denn"—fügte sie hinzu—„diese Neigung erbte ich von meiner lieben Mutter, sammt einem tinzigen großen,selten schdneiiSchmet terlinge, belt sie seit ihrer Jugend mit steter Liebe aufbewahrte!" Walheim sah sie starr an ihn durchflog bei ihren Worten eine leise Ahnung und ihn verlangte, jenes Erb Kleinod zu sehen. Margaretha willfahrte seinem Wunsche, und als sie nun ihm ein kleines Strohkästchen mit einem Glas^eckel vorwies, und luiter diesem auf ganz verdorr ten Blättern ruhend, den dunkelblau beflü gelten Bekantett, feinen Nestor ans Ame rika—da staunte der Alte ihn an, da faltete er die Hände, sank auf einen Sessel und rief in tiefster Rührung: „O Gott, mein Gott, so bist Du ja meiner einst geliebten Betty Tochter?" „Ja, Betty, so bieß meine Mutter," ant wortete Margaretha, freudig verwundert. ,,Betty Odwood, als mein Vater Rudolph Odenbrecht, sich mit ihr in Brasilien verhei ratete, nach England ging und sich erst nachdem er seilt Vermögen vetteren hatte, Wednesley nannte, unter welchem Namen er dann mit uns nach Deutschland zog, wo uns meine thenre Mutter starb Der glückliche Walheim schloß das bolde Wesen in seine Arme und, gleich seines Soh nes gedenkend, fragte er bewegt „Kann Betty's Tochter meinen Ottfried lieben, u. will sie sein werden im Leben und Tod?" Margaretha aber, strahlend vor Freude, rief: „Ja, im Lebeu und Tode sein mit gan zer Seele!v und schaute den Alten mit so beseligtem Blicke an, daß er wähnte, in die sem den Wiederscheiu der Augen ihrer Mut ,ter deutlich zu erkennen. Nach dieser Stnnde überraschender Fron­ de suchte Walheim die Einsamkeit, um Gott zu danken und sich zu sammelnund als am Abende der liebe Christbaum glänzte und Alt und Jung einander Gaben spendeten, be mit. Redigirt und herausgegeben H. I. Nothnagel. eit Braut uud dem Versprechen eingedenkt des guten Holms Bitte sie ihm bald als Gattin anzntranen. Auf einem kleinen NebeUtische bei schön erleuchteter Alabaster- Vase, stand das Schmetterlings-Paar e i u s und N e s o r, diese laug getrennten .Heimaihs-Ver wandten, beide wohl erhalten neben einan der, und wurden von allen Eingeweihten, durch die wunderbaren Beziehungen, die sie mit den Erlebnissen der Familie hatten, gleichsam als würdige MitgeNossen des feier lichen Abends betrachtet und geehrt. Zur Abendmahlzeit klangen die Gläser— erst znr Erinnerung an die geliebten Todten —denn Jeder Hatte einen Gruß Hinüber zu senden dann aber zum Lebehoch und znr Dauer des unvergeßlichen WeiHnachtsegens, mit dem sich Alle beschenkt fühlten.— Und wennWalheim auf Margarethen, als auf die Braut feines Ottfried's schaute, und, sich in beider Glück spiegelnd, seiner Jngenliebe ge dachte dann empfand er tief in dankbarer Begeisterung die eines großen Dichters Werte: „Der Jngend Stern ward große Abendsonne!" OuodlLHet für Witz 8? Lanne. Erplodirender Grammetster. Don M. G. SaxHir. 0 Es ist beschlossen, ich bleibe kein Mensch mehr, ich geh' nnter das liebe Vieh, ich will die paar Jahre, die ich noch zu leben Habe, in Ruhe und Frieden zubringen. Es geht nicht mehr mit dem Melischenge schlechte, ich habe lange genug Nachsicht aiitt demselben gehabt, ich ziehe meine Hand von ihm ab, es mag sehen, wie es ohne mich fer tig wird, ich gehe unter das liebe Vieh, bilde mir da einen kleinen freundlichen Eirkel, uud im'ethc mich bei etiler stillen Familie ein oder ich errichte ein Haustheater, übersetze Kotze bue, Isflaud Uud Zieglcr iit's Viehische, uud erwerbe mir so iu meiner Weise Verdienste nm die leidende Thierheit. Mit den Menschen ist's nicht mehr anszn. halten! Kanin Hab' ich ihnen den ewigen Frieden gegeben, kaum ist durch meine Ver mittlung Ruhe in Europa, kaum hub' ich der erschöpften Menschheit meinen „Hiintoristat" erschlossen, damit sie doch irgend eine interest sante Anregung habe, kanm glaube ick', es sei meiner Bestrebung gelungen, das Schießpul ver ganz auszurotten nnd dafür das Niespul ver eiuzuftthreit, welches die Menschen vi.l nöthiger hätten, baff, da erfindet mir Einer g'rade unter der Nase schießende Baumwolle! Bis jetzt Haben die Tuchmacher it. Bannt' wottfabrikauteu, das ausschließende Privile ginnt gehabt, daß die Wolle nur als Tuch it. Tücher schieße, aber wenn die Baumwolle schou iiit tohelt Zustaude schießen wird, da kamt sich ja ein ehrlicher Mensch in einem Concerte nicht einmal mehr Baumwolle in die £)bryt stopfen, ohne in Gefahr zu fein, sie schießt ihm das Trommelfell ein Die Deutschen sagen, sie haben das Schieß pulver erfunden- ich glanb's nicht, denn bei den Deutschen zündet nichts ich weiß es so gar besser, denn als ich im neunten Iahrhuu bert meinen Freund, deuMarcus Gracchus besuchte, der da drüben in der Gegend vom tropischen Lerchenfelde wohnte, schrieb er sein ,,Liber ignium ad comburcndos hostes,'' und gab genau an, daß sechs Pfund Salpeter, zwei Pfund Schwefel und ein Pfund KoHletr eine Mischung geben, die schießt! Ja, noch viel früher fand ich im Ebinesischen als ich ei it eit meiner Frcnnde besnch'te, der dort Kom mifsionär der deutschen Millykerzen war, das Schießpnlvcr schon so verbreitet, daß die chi nesischen Zeitungsschreiber alle ihre Neuigkei ten blos mit Schießpnlver aussprengten!— Nicht nur das, sondern dazumal als Europa noch gar nicht bewohnt war, erfand ein Böh me das Pulver, und das blos rciit zufällig. Er ging nämlich eines Abends in Meseritz an einer Materialhaudlung vorbei, da lud mau eben zwei Fäßcheu ab, er fragte, was iu ihnen sei, uud man antwortete ihm: Schießpulver! Derselbe Böhme ist es auch, der den alten Stephansthurm erfunden hat, als der Ste phausthnrm noch ein kleiner Junge war und blos „Steffel" Hieß Die Deutschen schmeicheln sich blos, Schießpnlver erfunden zu Haben, weil dazu Hauptsächlich „Salpeter" gehört, und kein Volk so reich ist, Der Peter, d. h. der Salpeter ist aber auch bei der „eiylobirenben Baumwolle" nöthig ja, durch diesen —-Peter kann alles zum Schießpulver werden Man ist nirgends mehr sicher. Was geschieht mir vorgestern?— Ich be gegne in der An einem Schaf, einem fronten Schaf, einem Schaf, wie man's unter den ge bildeten Ständen alle Augenblicke findet 'ich felbst auch ein gutes Schaf, grüße freundlich, habe kein Arg im Sinne uufc sorglos ne­ ")Lestreichische Mehlfpeift.. das zu den verschiedenartigsten „Peters," als das deutsche, it. vom Belt bis zum Rhein eine große National-Peter-Grube ist. ben ihm hen Anf einmal geht Schaf los it. schlendert mich auf den Semmering, und das gerade iu dem Augenblick, iu welchem die Ei sen bahn, die im nächsten Jahrhundert drüber führen wird, gerade über mich hm braust und mir einMannscript tit der Tasche so zurichtet, daß es zu nichts tangt! Es war ein erplodir tes Schaf! Welches mörderische Menschen geschlecht!— Wenn man eine Heerde Schafe in Salpetersäure schwemmt, wird sie ein Ar tillerie Park! Mau wird gegen eine Festung eine Heerte erplodirter Hämmel loslassen, it. sie wird fallen O Menschen, o auf dem Magen! D'rum reimt sich alles Klagen Und alles Tagen, Und alles Wagen, Und alles Zagen, Behagen, Ertragen, Sagen und Schlagen, D'runt reimen sich alle Lagett Auf den Magen! Und alles Ermessen, Und Vergessen, Und alles Erpressen, Auf's Essen uud Fressen. die Sitten und dazu ewiger Friede Mit der Baumwolle ist eö gar besonders. Wenn man die Saamenkörner der Baum wollenpfianze erplodirt und sie anbaut, so wächst fchoit etil erplodirter Baumwell bäum, ein erplodirter Baumwollwald man bricht sich einen Zweig ab n. hat eine geladene Flin te! Vielleicht war der „Birnamwald," der auf die Festung „Duusiau" heranrückte, eiu solcher Wald! Aber das ist noch nicht Alles. Wenn die Menschen ansaugen, etwas anfan gen zu erfinden,so hören sie damit nicht auf, bis sie gestorben sind! Man hat auch erplodireu de Hobelspäne! Wenn Jemand jetzt Hobel späue im Kopfe hat, ist er ein gefährlicher Mensch Ein Spucknapf ist eine Höllenma schine wir werden bald lesen: „Einladung zu einem „Hobelspäu-Schießen" aus dem Kopf! Ja, wenn Columbus einmal das Ei aus dtejspttzc gestellt hat. kommen lauter (Munt bitsse der sagt: ich stell' das Enten-Ei auf die Spitze, der: das Kiebitz-Ei, der das Ku kuks-Ei, der- das Storchen Ei, der- das Stieglitz-Ei, denn wir sind stets originell und Original. Jetzt kommen die,Schießwerk-Columbusse' wie bie Pilze! Der e ne erplodirt Werk, der andere Flachs, die dritte Charpie, der vierte Schnupftabak, der fünfte HühneraUgenab falle, der sechste WaNzenpnlver u. f. w. Ich getraue mir zu behaupten, man Ivird bald die „Smartie"**) und die „Grammel sterze" erplodiren, und man wird gleich beim ersten Löffel platzen. Ich gehe jetzt damit um Makulatur zu erplodiren wenn ich damit zu Stande gekommen sein werde, werde ich den deutschen Buchhändlern es mittheilen bis dahin bin ich Original Erfinder erplosiver Körper mitEinschliiß der Eriesschmarne und Grantmelstene. Hifse-Bkei. Ei» Scherz gedicht vonGlasbrenner. [Auö der Zeitschrift: „Anekdoten Jäger.") Ueber alle Herrscher groß, Alt Macht find Willen beispiellos, Don je bis zn den fernsten Tagen, Herrscht der Tyrann! der kleine Magen. Und hat es anch die Potesie Bisher, so wie Philosophie, Besonders auch die Tyeologt'e, Und alle Wissenschaft vergessen, Ich sag's zuerst wir müssen e s s e n D'rum in nns'rer Sprache ist Gleichklingend auch das Ist und Ißt, D'rum reducirett alle Fragen Sich Orthographische Wette. Es galt unlängst eine Fluth.'des hirns das große Wette zwi­ schen zwei juugeu deutsche» Gelehrten, der Reinheit der Sprache entsprechender fei: „gcessen, oder gegessen?" Adelungs Wör terbuch wurde als Schiedsrichter angerufen, und entschied für gegesseu! Der Überwun dene zahlte die was Wette, und legte folgendes Quodlibet bei: Ich habe mich kläglich gegirret. Ich finde mich tüchtig gegäffet. Das hätt' ich niemals gegahnet! ES hat sich die Sprache gegändert, Sie hat das Gemeine gegabelt, Und setzt für geesien gegessen. Drnm sei dir die Gabe gegopfert, Nach der du die Lippen gegoffnet. So sind nun die Berge gegebnet: So Haft du den Lorbeer gegärndet. ES Haben die Ochsen gegackert. Die Söhne die Väter gegerbet: Jetzt ist die Geschichte gegendet. i e e s s e u z e a e u n e sellen. Liebe, was du bist du bist die Kinderklapper der Jugend und da6 SWiel zeug des Alters die Seifenblase, der Cham- pagnerschaum derLeidenschaft, dasImprom tu der Sinnlichkeit, das Muskenfaicl der Begierde, das Intermezzo der Seele, das Feuerwerk des Augenblicks, der nes Titel und der Titels Traum ei- eines Traumes Bluts und die Ebbe des Schellen Ge­ Herzens der et anntina chunge n. Eine Bekanntmachung vcn einem Giertet, ode weniger, kostet für einmalige Einrückung Co Cents für 3 mal Kl. und für jede fertiere Einrückun^ vessel, bt« Vierecks 25 Cents.—Ein Viereck Z Monate etn» juriuftn kostet $ 3,6 Mcnate K ß, 1 Jahr? 8.- Eine halbe Spa."« 3 Monate einjttrtidch $ 8, fi Monate $ 15,1 Jahr K ^5—Eine ganze Spalte für 3 Mfna* jte tostet $ 12,6 Mc?wtt K 20 und l' Jahr? yd. e fchaf tötarten von 4 oder weinsicr jftti* tinjurneten testen per 3«! v ?3, für d'DJIcjttite f-r? "rt* 11 jeder Art iu deuffcf fr «tifc eng* Ilscher Sprache, wird in der rffkc ttS ..Ol'ioStaat»» Beten" schnell, sauber und terreft bejorgt. Popanz der Empfindungen, das VavrcpitfF spiel der Langweile uud die blinde Kuh der Geselligkeit! Liebe, was du sollst? dii feilst fein der Sftirzkorb jedes freien Mellens das Ncir renseil für weise Herren, das Naseuzupfcn zweibeiniger Gänschen das Hutsehenmänn chen alter Gecken, der Vericrspicqel der Minner, der Toillettenknipff des weiblichen Geflechts, die Lichtputze der Leidenschaft die Alle Miiuttenhaudlung des Herzens, der Nothpfeunig aller armen Seelen, der Seuf zerblaobalg leerer.Herzen, der Strohmann eines einsamen Spielers, der Hausmeister eines hohlen Kopfes, der Nothnagel heri scherDichter, die Haspel der einsamenMäd chen und das ätherische Futerat irdischer Gelüste. 1 Liebe, was du giebst du giebst Kunkel fur Gold, Dornen für Blumen, gemaltes Feuer für Glutheu, Wallungen fjtV o^rfüh le, Koketterie für Wahrheit/du giebst Pech stiefclu deu Affen, die dir nachstellen, du giebst hohle Nüsse den Kindern, die dich su chen, du giebst Eifersucht zur Mitgift, Be» trug zum Brautgeschenk uud Verrath zum Einwurf, du giebst den Argwohn zum Thür steher, das Mißtrauen zur ?ofe, die Untreue znr Gesellschafterin, die Verzweiflung 2«r Hausbewohnerin und nur deu Tod zum Er löser. Hr- WTck hauedickr w e & i 61orbeu okäcky, ein Glied der „Forrrst brannte Association" fiel kürzlich die Trevve hinnttter uud zerbrach seinen Namen in drei Stücke.— spaßhafter Mäßigkeitosohu, der nichts stärkeres mehr als Bier trank, war einem Wirthe acht Qnart seliuldig. Dieser rief ihm etitil nach: "Hallo Freuud da stehen noch Heumar 23ter mie Ein Schulverbot lange sollen sie noch sie "So? wie lange stehen sie denn?" "Schon )eit letztem Sommer." rfcann ^l,ttet nur weg die sind langst sauer geworden." im Staat Maine unter sagt dem Knaben Aepfelkerne anf den Lehrer adzn)chiuppen UND die Madchen im Em» gange zu tiißcit. Ersteres Gebot wirb wahr I n i n i e s e k i e z e e s a e w S nicht. -^n Berlin schlug Jemand gatu uubatm herztg ans einen Jungen los. Als endlich ei ner der Vorübergehenden fragte"Nun warum prügelt Er denn feinen Sohn so lehr?" crwiederte der Mann „Ne, bet ig "ich wein Sohn, det iL mein Vetter» bet is einige Tage zum Vergnügen bei mich." Ein Zahnarzt hielt kürzlich in jenem der tn uerit ^onnties eine Nete. „Wae feidern Vie fur das Ziehen eines Zahnes, Doktor?" rief etile spöttische Stimme aus dem kaufen. ,'^hreu Zahn will ich für einen Schilling ziehen und Ihre Nase für den halben Pteis," antwortete der Redner. Indianische Erlauternng der Drei faltigfett. die ersten kathouzchen Mtssonärc nacss Michigan kamen, hielt sich in ber Gegend, wo jetzt Apjilanti steht, ein alter Indianer Häuptling auf, der lauge Zeit allen Bekeh. rungsverfticheu der Misiionäie widerstand, weil er die Lehre von der Dreifaltigkeit nicht zu begreifen vermochte. Im folgenden Früh jahr jedoch, als er aus seinen Winterquar tieren wieder zurückgekehrt war, verkündete er freitbig dem Missionär, baß er nun ba6 Wesen ber Dreifaltigkeit begriffen ttitb vo» deren Ensteus überzeugt fei. Wie so? fragte ber Missionär. „Als ich nach Hause ging," erwieberte er, „tavhte t'ift lange nach über das, was mein »veißer Bru 5er,,,n/r. 6esagt hat. Ich war dunkel, sehr dunkel! Ich konnte nicht begreifen, wie Eins drei fem sollte, und Drei eins. Endlich dick te ich um mich und sah Wasser, Eis und «schuee. Ich nannte den Vater Wasser tat Sohn Eis u. den heiligen Geist Schnee" ©o sah ich alle Drei in Einem: all es Wasser aber augenblicklich in dreierlei Form verstand mm die Rede meines weißen Bru ders, und den großenGeist, den er anbetet." Auständisciie Nachrichten. S e k i e o i i i e birg e.— Man schreibt der Berliner „Zei tnngshalle" „Unsere Zeitungen ersckvpfen sich in Mitheiluug von irdäuischer Noth vergönnen Sie mir einige Seitenstiickchen aus Sachsen zu liefern. „Ueberau iit den Dörfern, durch die ich kam," erzählt vr. K. Heike aus Leipzig in einem Llnftuf armer Klöpplerinnen, „bot sich mir die leider ge wohnte Erscheinung dar. An kleinen,' halb mit Papier verklebte» Fenstern niederer Hütten: saßen halb nackte Mädchen und Knaben, die schon mit dem fünften Jahre £ur Arbeit angehalten werden, an "ihren Klöppelkissen sie hatten also noch Verdienst,e e o n u n e n. Canton, Stark County, Dhio, April 18S7* spiel des