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Ohio Staats-bote. (Canton, Stark County, Ohio) 1846-1851, April 05, 1848, Image 1

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e i n u n e n
V«r Okio St»atSBote erscheint rcietmaßiq ItVttt
Mitrwöch. O«r Subscript.ong.PreS ist Kl 50 un»
bedingte Sctau^bcj.njlung in Baargeld rder K 2
vie 3. a u it n.»ch der crttcn Hälfte tcfl
3
tltrtS geschieht Spater Zahlend tynl-C" $i 50
entrichten «rin tt itcrschreiber wird
pachtet cheldttt.
fIahrgaug 2.
Die Knospe.
Mem Her ist etrtr KnöPe,
®r ftill verborgen kennt.
Und in dem Srurin des Winters
Von sihönren Lenzen träumt,
1 i
'J
»v,r9Rftn Hefz ist eirte Knospe,
Durchwallt von süßem Dust,
S»e kann ja nicht erblühen
.$» eisig kalter Luft. u
Mein Herz ist fit#
Und wenn es liebend bricht,
Entfallet sich die Büthe
Dem ew'gen Sonnenlicht.
i a S V a e e e
In der Kap ll im To? ten schreit!,
Da lie.'t ein deutscher Held.—
Drei Sö'me flehen trüb dabei—
Btin Liebstes aus der Welt.--»
Der Erste nahm
jn
für
eintN tut»
teren jtiltaum als 6 JUtcnite angenommen auch
faitn d^Zettuilg uur dann au gegeben n crdtit, trenn
(tlk R»ckll,»nVc abbcjahlt lind. E ne Vernichlasg
gnng rkd ZcittM^ »cf Eni'c de» atjrs auf,ntiiw.
gen. mit® al.i cvtc FrUeiierüiig d?r Sudscri» tion de»
i ,i htct, Olitf.Ktliin^cn it ifc Briefe iind stfrei er
bete.,. 'Jj* Oicfe Äcriilguiigen we.den pünktlich be«
des
Vaters Hand,
Drucks weinend sie so fest
„Für demscheKraft,
die du
Hab Dank
mir
gabst,
auf's „Allerbest'!"
Der 3
veitt foradv ,So fahre wohl!'
in Dank früh ewig preis t:
Druii deine Lehren gaben mir
Den achten deutschen Geist J"
fcrr Jüngste trat ztfttt Todtenschrem,
Wirf drauf sich hin vor Schmerz.»»
Der hatte 's Beste wohl geerbt
Ein treues, deutsches £*rv—
Der Schneider von Ulm.
Eine wahre Be. ebenhett. crzahl» von Dr. Alex.
i n e r.
1.
Venn ich ein w«U,
Und ein Paar Flügel hat»',
iSlS«' ich jii ihr,
Flög' i* jii ihr!
Weil's aber nicht fein kann,
Weil's aber »cht fein rann,
Bleib' ich ailhicr!
Dazumal als der grvße Komet, dess.'N
AVdeuk n von dankbaren Zechern noch lange
bei herzl ch^mElfer wird gefeiert werden, die
staunnende Welt mitSchieckcn undVerwun
be rung erfuUfe, geschahen auch um Ulmer
Himmel Z 'chen und Wunder, die ewig denk
»vür^iq bl' iben in der thatenreichen Chronik
dieser weiland freien Stadt de6 heiligen rö
«lisch d?ut!chen Re'cheS.
Am Münsterplatz. im vierten Stock eines
der alte rhu milchen Häuser, mit hohem sp,yi
gt it heldache. in dessen Erdgeschoß eine
zierli^e Anslaae v»'N den weit und breit be
ruhinten P-'e^nköpfen aus achtem Maser
prange, bkfind fi* in lenen Tagen eine?«
-Unterfertigen bücke'iqen S^neiderwerkstät'e,
beutjurahe von den verfeinerten, zu den bil
denden Künstlern sich zählenden Tailenrs
Akeiier iunannf. Und mit Recht: denn wo
für sollte wnst sich einer halten, dn nicht bloß
Brust, Lenden u. nstnrqetreue Waden, son
ldern wenn auch feine Menschen—doch ga«ze
Stutzer macht. OerB'weis wäre leicht noch
Writer ausj»if"hre« aürm was roott n wir
Hier für die Schnöder Kreiten Möge« sie
selbst ihre Neuerung verfechten, wir wvl
ten un* ihretwillen nicht noch höher verstei
gen, und se1,en besagte» vierteuStock uns
ein wl-niq um.
Dat Atelier am Äknnsterplatze zuUftn war
niedrig und eng A le Wände hinqen voll al?
ter und neuer Rock', Hosen, W sten und
Fräcke mit thalergroßen stählernen Knöpfen.
Auf dem Boden lagen unzählige Flecke von
all'N Größen, Formen und Farben umher,
und am einzigen Fenster des dumpfen Ge
wachs stand der blankgescheuerte Schneider
thron mit Scheer' und Elle, und auf ihm sa
Heü in ihren sogenannten Höllen drei friedli
che Genossen der ehrsamen Schneiderzunft—
ßtnd nähten.
S e hatten fich's bequem gewacht. Der
ganze Anzug bestand aus der zwilchenen Ho
se und dem Hemde, auf der Brust und am
Hals offen, und die Aermel aufgestülpt.
Das fwsiie Kleeblatt schwieg, und man
Vernahm bei jede n Sticbe das Schnurren
der Fären, fo oft die Dohlen, welche mit
fröhlichem Geschrei den Thurm deS ehrwür#
diqen Münsters umkreisten, sich niedersetz
ten, vtm Kehlen und Schwingen für einige
ystttz« |U götMt«.
Cer Meister welcher in den buschigenBrau
itvtt mehr Hiare zählte, als auf dem ganzen
Scheitel, heftete die stieren gläsernen Jlngen.
wie imStarikrampf aufdaö zierliche Knopf
loch, das unter
seiner
kunstgeübteuHano eut-
stand. Nur wann ihm der Fadcn ans^ieng,
erlaubte er sich einen schnellen, tiefen Gr,ff
in seine silberbeschlageneGemshorndose, oder
nahm er sich die Zeit, die große, messingen
Stcckbrille, welche nie ganz sattelfest auf sei
ner Stumpfnaje sitze»» wollte, zurecht zu ste
cken.
Weniger eifrig war der boffnunisvolle
Lehrling, der einen ansehnlichen Wasserkopf
auf dünnem Halse balancirte. Ihm schien es
nicht unwillkommen zu sein, wenn eine na
seweise Fliege auf dem grünen Fkcken spä
teren ging, den er mit langweiligen Hinter#
stichen an den Ellenbogen eines braunen
Wamm,es setzen sollte. AlSbald ließ er die
Waffe ruhen, eine ächtenglische au6 Schwa
dach bei Nürnberg und holte mit der Hand
aus, dte Arglose zu fangen. Leider wachte
dann nicht selten der Meister mit seiner knö
chernen Rechte unvei sehens dieselbe Bewe
gung, und der geschickte Mückeufänger ha te
gleichzeitig die Fliege sammt einer Orfetge
bekommen.
Um a(Ii 6 dieses kümmerte sich nicht im ge»
rtngsten in diesemBunde der Ditte. ein fast
drei schwäbische Ellen langer Bursche, mit ei
nem mehr als porport'vnirten Halse zwischen
schmalen (Schultern. Die freigiebiae Natu«
halte an seiner Nase nicht ge'part gleich ei
nem knhngedo enen Aelerlchnabel stand sie
zwischen den tiefliegenden Augen, die sin
nend dem Finge der Dohlen folgten, wäh
rend seme Hand ganz mechanisch eiuenRcck
ärmel an ein* Hosentasche nahte,
,.O du armer Schneidergeselle!" dachte
er sich selbst, „da hockst du nun schon man
ches Jahr auf der Hölle hier, ttttd wirst biti
docken, bis dein schlanker Körper ^usamwen
schrumpft, und deine lan^e, ellengerateWtr
beltäult überftnisige Schnorkel macht,
jene des Meisters dort. 91* war' ich eine
Dohle und weine Annamarie, die gelieb?»
Weißnäherin, auch solch' ei« schwarzer Vv
ael, wie seltg segelte ich gleich mit ihr auf den
Thurm des alren Münsters hinüber 9Bn
bauten uns ein Nest, und füttern es mit lau
ter seidenen Flecken und Flanm und führten
ein Leben als wie die Engel im Himmel: O
der wenn ich nur wenigsten fliegen könnte
Welche Lust sich frei in der Luft zu wie.^en,
statt hier wie an Galeere geschmiedet zu seuf
zen und zu »chneidern. Wie würde Annema
rie vor Schrecken und Erstaunen die Nadel
fallen lassen, wenn ich plötzlich an ihr Da
che »fenster angeflogen käin' und zu ihr fcqte:
„Guten Morgen, Annamarie Immer flei
ßta bei der Nähere Ich muß doch im Voi
beifliegen sehen, roa^ du machst," uno de»
gleichen galante Redensart mehr.
„O Herr Iemeni!" und dann flatterte ich
in der weiten Welt he. um, und fänd' über
ill ganze Haufen von Silber und Gold, und
wäre bald der reichste Mann und Annema
rie meine Frau. Für das dünne Röckchen
und das. enge Spenzerchen von gedrucktem
wattun macht'^ich ihr prachtige Kleider von
Seide und Sammet, und mehr Perlen muß
re sie am Hals und in den Haaren tragen/
als ich an einem Tage Stiche machen kann
Diese «nd ähnliche Gedanken stiegen tag
lieh in der treuen Seele auf, und der tiän
mensche Bursche versank dabei in sv tiefes
Sinnen nnd G»Übeln, daß ihm der Verstand
und d»e Hand gleichzeitig stille standen..
„He, Joseph rief dann wohl der Mei
ster nngedttltig, ihm auf die hagere Schulter
klopfend, „ist keine Priese gefällig
„Dank!" stotterte I^sevh, jchnell aus der
Hölle, in die während inner H»mrnels»räu
me die langen Beine allzu tief hineinqesun
ken waren, sich rmperraffend, „dank', Herr
Meister! ich schnupfe nie," und bei diesen
Worten zuckte plötzlich wieder feine Nadel so
pfeilschnell durch die L»ft. daß der erschrocke
ne Lehrbube sein nicht unbedeutendes Augen
pair nur durch geschwindes Niederbücken
retten konnte.
Allein ein Blick des brum senden Mk'sters
war hinreichend, auch diesen zur eifrigsten
Ärbeit anzuspornen, und um die W tte füh
ren fcanj eine Zeitlang drei kunstqeubre
,Schneider arm ein und aus, als gält' eS
daS ganze ehemalige ReichSeonnngeut der
Redigirt und herausgegeben von I. Rothuagel.
guten Stadt Ulm an entern Tage vorn Wn
bei bis zur Zehe zu unifmrmtrcn.
Und wieder einmal saß Joseph, die Händ
ruhig in» Schoofie, so verklärt da, wie se»
heiliger Namensp^tron in einem Wach 6 sign
renkabinet, und träumte und studirte trotz
deu Tischgeuessen des Weltemdeckers Solum
bus, alS sie daS Ei auf die Sp tze stellen soll
ten. Tiefe Stille herrschte im Ge
mach, und man vernahm nichts, als tab
Schnurren der Fäden und das krächzend«
Geschrei der Dohlen, deren Fluge Iosep!
mit weit vorgebeugtem Leib unverwandten
Blickes folgte. Plötzlich schien ihn eine un
sichtbare Macht emporzureißen, und beide
Arme blindlings ans- und niederschlagend
daß der ister und der Lehrbube vecdutz
mit den Köpfen aneinander fuhren, rief jir
be lud aus
„Ich hab»s! Ich bab's!"
„Was hast du? schrie der Meister, mit
beiden Händen der Scklä^.e sich erwehrend
und zuckende Blicke auf die Arbeit »nIosepho
Schoost? schießend, „was hast du? Verrück
ter Geselle! einen Rockärmel hast du an du
Hosentasche genäht."
Allein Joseph achtete in seiner begeisterten
Erreatheit auf nichts mehr um sich her, son
dern jauchzte, wie ein Rasender sich gebet*
tei»!V in einem fort: „Ich hab'S, ich habe
die Kunst, zu flieaen
„Bei meiner Elle." brüllte aber jetzt der
Meister, bis an den Hals rorh wie ein c.es t
kener Krebs, ,,wenn du nicht zu dreschen
auftörst und dein unsinniges Narrenstuck
nicht au :enbl«cklicb wieder auseinanber
trennst, so fliegst du hinunter, als wärest du
nie auf einer ehrlichen Schnetderhölle gesef
sen.
„O Meister? lieber Meister!" mtd mit die
sen Worten schlang er die langen Arme freu
detrunken »hm um den kurzen decken Hals
„ih werde flieqnt, fliegen gleich dem Pro
pheten Habakuk."
Dann rot# ich der Engel sein» dee. did
am Schöpfe durch die Luft führt I" --und—
plumps—da lag der igere Schneidergesellr
drei schwäbische Ellen lang unter den Flicken
untLumpen am Boden, daß der Staub über
ihm zufammenichlitfl.
Der Sturz brachte ihn plötzlich zvr Besin
nung. „Was macht ihr denn fur Possen,
Meister?" stöhnte er, indem er wit sauern
Mienen sich in die Höhe richtete und wieder
auf die Hölle steigen wollte „Seid Ihr den
nicht recht bei Trvste?"
„Ichs -Hinunter, d« verrückter Hamsel,
manu! Nie, nie melhr sollst du diesen Ehren
vlatz zwischen zwei aufrichtigen Schneider,,
einnehmen. Pack' nttr dem Berliner Fellei
sen und troll' dich aus memer Werkstatt!"
Aber M. ist?r--^"
„Dem Meister nicht mehr—hiüaus Ich
brauch' einen Schneider und keinen Dichter
Für einen Taugenichts, der den ganzen Tag
im Kepfe fpmut und die Hände in denSchooß
legt, oder wenn er endlich einen Stich macht,
die Arbeit verkehrt thut, bab' ich kein Brod
und feinen Lohn, ich müßte denn beide steh
len, wie du
„Aber lieber Meister—5"
„Wir haben ausgeredet-hinaus, hinauf
und mit diesen Worte« sprang er mit glei
chenFüßen in einemSatze, was er seit zwan
zig Jahren nicht mehr gethan au6 seinen
Loche herab auf den Stubenboden, war er
mit drei Schritten an der Thiire, öffnete sie
mit einem raschen Druck in der Hand, wäh
rend er in der andern feinen Ellen stab, so
hoch es die niedere Decke »rlaubte, schwang,
und wieg Jen sprachlose», Gehilfen, der Noch
ganz betäubt und bald jabm von seinemFat
le war, fur immer aus dem mmtfau
Schneider-Paradies.
2.
„Es liebt dir Welt das Strahlen zit
schwärzen
Und das Erhabene in den Staub |it
zieh'n." (Schiller.)
Wenige Minuten waren hinreichend für
Joseph, seine dürftigen Habseligkeiten in der
dunkeln Schlafkammer zusammen zu suchen
Er warf unmuthig Stück für Stuck in ein
aufdemBocn» ausgebreitetes Sacktuch, und
schlang rann ssen v»er Z pfel fest in einan,
der. Hierauf kleidete er sich während eines
oft unterbrochenen Selbstgespräches hastig
an und nachdem er zuletzt in seilten blauen,
fadenscheinigen Altvaterfrack hineingefahren
war, «ahm er feme Habe unter den Unten
Arm- ergr ff nach seinem ziemlich gewichtigen
Knoten stock und druckte den vom Alier ge
chmeldi. teii Filzhut tief in die Stirue.
I» demfelben Augenblicke steck«? der Lehr
ube seinen Kopf zur Thür herein.
„Hier," stotterte er, „schickt euch der Mei
ster euren Lohti. Lebt wohl, Herr Joseph
und..."
Den Rest der Rede erstickte ein reichlicher
Thränenguß, der aus den großen gntmmhi«
gen Augen deS Jungen plötzlich hervorschoß,
und ihm in schweren Trcpf^i über die blaj
sen Wangen auf den Hemdkragen rollte.
,,Ich dank' dir. Kilian erwiederte Io
»eph gleichfalls gerührt, „und sag' demMei
ster, er soll v!?n mir bald ö en, u. d.^nn wird
er es zu spar bereuen, daß er mir de» Stuhl
vor die Thür gesetzt hat. Allein ich verzeih'
ihm, er ist eben in der Dumheit aufgewach
irn und grau geworden, ift i* seinem Lebe»,
nicht we»:er gekommen, als bis Rerresheim
und Biberbach, und weß so wenig als der
Nachtwächter von Bopfingen, was ein Ge
nie ist. Somit behüt' euch Goit!'*
Und polternd humpelten die ungelenken
Berne die schmalen und stetlenTreppen n
unter. War' er in seiner stürmischen Auf
geregtheit auch zu gerne kurz durch den
Schornstein hin. us hoch über alle Häuser
weg zum Dachfensterlein se ner grliebteiiAn#
na ma lie geflogen vor der Hand zvz er ee
noch vor, wie die andern gutmüthigenSchwa
ben zu Fuß durch Ulm zu gehen.
e u o s e e
Der böse Feind feierte ein hohes Fest in
dt» Regionen der Fiustemiß und Aerzwei
fe.'ung.
Weithin schallte der Jubel des Festes,
laut erklangen die Becher voll Feuer und
wild war das Gelächter der Feinde.
Sie umkreisten ihren Oberherrn mit @e5
singen der Fiende und des Triumphes.
Aber seilte geschwärzte Gestalt hoch erbe
bend und den Rtesenarm ausstreckend sprach
Beelzebub also
Bruder! ei iff das JabreSfest unseres
Falles von jenem Himmel. Feiert es mit
Jubel und Gesang. Bringt ein Lebehoch
ihr Feinde Von jedem Fenerfeis von je
dem Flammendamm erschatte es. „Lang'
lebe die Macht des Bösen und daS Reich de*
Todes Laßt es ertönen
Der Ruf et tönte uno die Feinde wurden
ausgelassen tn ihrer Freude.
Beelzebub erhob den Becher, der mit flüs
sigem Wein gefüllt war, und sprach
Stoßt an, Brüder! (logt a«! Ich
fühle den Nu hm des SiegeS meine Brun
^wellen, und hier vor Euch Allen schwöre
ich, diesen Becher des köstlichen Feuers dem
Feind zu reichen, der mir das rucblofette
Weit», das entweder der eriaaffenei
Welt, oder im noch ungestalteten EhaoS zu
ftiidett »st, vor meine», Thron stellt! Ihr
Brüder, durchsucht die Erde und Ihr Brü
ser, durchstreifet die Luft: während Ibi,
meine Freunde» »n die Tiefen unter der Erde
tauchen, und Ihr dtrt die Sterne erkieteern
sollt, die durch den ewigen Raum fchtmmerii!
Sucht sage ich. Die Feuerkrone svll dt
gereicht werden, der mir das ruchkfeste,
schandbarste und schlechteste Wesen, was
lebt, vor meines Thron stellt ES fei Ge
letz 1
Und dann erhoben sich die Feinde spreizten
ihre häutigen Flügel uno suchten ih»e Sen
dung ju erfüllen»
Einer suchte am Galgen und brachte sei
new Meisterden Mö.der, welchen des B»n,
vers Blut befleckt ein Anderer kam, un,
»eine Lippen umzog ein Lächeln» denn er
hatte an seiner Seite den Muitermörder,
dessen Hände von dem Herzblut* derer rauch
ten, die ihm das Leben gegeben. Ihr Bemü
hen war umsonst.
Ha! ha! lackte Beelzebub, Ihr seid
wahnsinnig heut" meine Üder! Diese
Menschen begingen ihr Verbrechen ftt der
tze der Leidenschaft sie sündigten nicht
"us Liebe zur Sünde» gdrt' fucht noch em'
mal!
Ein dunkler, stolzer Keind beugte sich vor
seines Meisters Thron und sprach
Die Feuerfrone ist meat! Sieb' Mei
ster, ich blickte N'cht tum Galaen, das Ruch
loseste :u finden denn ich wußte wohl, daß
if größer der Verbrecher, desto sicherer fem
Entgehe« her Strafe. Ich suchte nicht im
e k a n n n n n e n
Eine 9?tfi»itnfntii*img rrn «imm tiered: »l
wenlger testet für cinmaltge cLiuruct»«s SV ^cnt«^'—
fur 3 m.il $ I, und fur jttc fernere in rüctung der
felben Bierrcts SS (£ent*. Ein Bierrch 3 cna»
einzurücken testet #3, Meuate $ 5, I Jahr f.8
Eine halt e Spalte SMcmite einzurücten $ 9, 51Jp«
natc
15, iIahr S~. tuu ganze spalte für KM»»
Nat tostet S 16, Monate $ 27 uud 1 Jahr $ 33
e a S a e n e n 4 o e w e n i e A e
len einjnrüctln per Zahr
$
$3,6
Monate $ 3.
u ct a e jeder Art in deutfeher, eng«
lifcher und fra» ö?ifcher ^pra»e wird in der Offic«
des ,,nic Staats-Sotcn" prompt, fauler und ctre
tect flehet rt.
Gefängniß, ich blickte nicht unter das Bn!^
des Henkers Nein aber ich tauchte in deß^
Weltmeeres Tiefe, und aus der dunkelsten^
Felsenhöhle zog ich einen Seeräuber, der
m»t dem Blute taufender Schlachtopfer ge*
färbt ist. Er ist das ruchloseste Wesen. Mein
ist die Feuerkrone.
Schon nahm Beelzebub die Krone von sei
nem durch den Donnerschlag geschwärzte»
5?aupte, um sie dem Feinde zu reichen, der
mit dem Seeräuber vor »hm stand, als Plötz#
hch ein wildes Jubelgeheul, schrecklicher a[$
der lauteste Chorgtsang verzolle, in fei«.'
Ohr tönte. Hoch erscholl es das Gewölbt
brennenden Metalls wieder hallte den Ruf.
Nieder donnerte es, und zehntausend See
len, die im dunkeln Abgrunde schwammen,
ballten das Geheul zurück.
Und dann kamen sie eine Bande Feinde
folgte lachend und judelud einem kleinen, di
cken Teufel, welcher schadenfroh die Zähne
fletschte, als er auf seine Beute beutete.
Hier steht das ruchloseste, gemeinste le
bendige Wesen rief er. Meister, die Feneflp
frone ist mein Wo denkst Du, daß ich ihtt
fand Im Gefängniß? Nein Nein lim
Galgen? O nein. Wo fand ich ihn
ftoicht, Ihr Teufel, und ich will's Euch et*
tfibten. Ich flog zur weiten, großen, präch
"gen Stadt, em Volks häufe drängte sich in
den Straßen, ein Schwärm an den Bettel»
stab gebrachter Waisen, eine Zahl Mutter^
die ihre verhungernden Säuglinge an der
Brust Helten. Uno um weite und hihr
Gebäude, ve« weißem irmor erbau', dick,
wie in einem Ameisenhaufen, schwärmte die
Menge. Snße Musik erscholl mein Ohr.
Dte Musik des Stöhneus der Wanen, tie
Musik der Wtttwei'fenfjer, die Musik der
Fluche deS bauquero.ten Kaufmanns und
Handwerkers—diese tönte» »u mein O5r.
Süße Töne! Ich trat dann in das GebäH«
ce—das Gebäude von weißem Marmor !—.
Ötnter Schreibpult, der weder mit Tod
tenschädeln, noch Dvlchen oder sonftigcn Zei
chen des Unheils—sondern mt Büchern und
Papieren-gefüllt war, zog ich die,en fr*h,
lich blickenden, dickwanstigen Menschen her
vor. Er war die U« fache dieses Elendes.
3* verlange die Feuerkrone ich bin der
Teufel des Geldes, und dort steht meinBru^
der, der
Sein Name 5-fragte der Döse.
—7 Der Banfdireftor Betrug !—aiW^
wertete der Teufel des Geldes.
Und dann lachte die Hölle und lachte
derum
Er ist das^niederträchtigste lebendeMßff
sen,ber rud^oststc Verbrecher —.liefen dir
teufel.
Soll ich meinen Anspruch auf die F?u
e» frone beweisen fragte der Teuf da es
Geldes. Hie» sind meine Grunde.
Und als er fo sprach' zog ein Sckwarm
bleicher und geisterhafter Selbstmörder aus
der Dunfelheit hervor—ihre icblcfen Auggn
auf den fröhlichen Bankdhekioe gerichn t.
Diese sind fem We»N—-rief der Teufel
des Geldes.
Dann kam ein Gedränge von Waisen.
Diese wurden der Ruhm ihres Sd öpfrr*
und der Segen ihrer Mitmenschen gen.o den
sein, aber Du tratest datw sehen Di»
raubtest ihnen das Brod von ihren Lippen—
«issest ihnen die Kleider vorn Leib«. Sie
wurden gezwungen, den Weg des Verbre,
chens zu wandeln. Sie sind jetzt hier—und
Du bist die Schuld Bist Du'S nicht, mein
i e e s u e e n e e
^«nfdirck 0'
Der Bankdirektor fachte gefällig und gab
zu, es fei seine Arbeit er fügte aber hinzu
eS geschah Alles im gewöhnlichen Geschäfts
gang»
Soll ich Noch mehr Beweise bringen?
-»rief der Geldteufel»
Nein, braver Bruder rief der böse
F^ind. Es ist genüg, die Feuerfrone ist dem.
Mangel macht den Räuber, Rache de» Ai
rat, Leidenschaft den Elternmörder aber
L'ebe zur Sünde allein kann solch' einen
BaNfdireftor formen. Die Feuerkrone ist
Dem, driver Geldteufel, und eS lebe hoch
Dem Brut er ,Betri»«- der Bankdirektor.
Lustig mar das Vit at, das die A mee der
Teufel dem Banfcuttior brachte, und taut
erfet oll eS
Es lebe hoch der Bankdirektor! Er be
völkert unser Reich! Vivat der Pankdirek«
tor!

A e s V o k s i e
Canton, Stark Cannty, Cbto, April 3, IS'iS. Nummer!»•)
Forts tzunq f. lat.

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