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w|rwf H" •f u fJit «Ä aÄhswwB Mähers Gittzelnhei^tett über Brand des Steamers »Griffith,^ Iu Gesellschaft des Mayors, mehrerer ^Stadträthe und Bürger besuchte ich gestern den Schauplatz des schrecklichen Unglücks, g^ SBtr begegneten dem Scow-Boot „Sylph," tt, das 20 bis 30 Leichen an Bord hatte und Wonach Cleveland fuhr. Wir fuhren weiter der Stelle des Unglücks zu und versprachen, die ^jScow bei unserer Rückkehr s Schlepptau /*$tt nehmen. Als wir uns der fatalen Stelle näherten, jähen wir bereits die geschwärzten Ueberreste des unglückseligen Steamers die Schorn steine standen noch der obere Theil der ^'Maschine und der Kessel sowie die Skelette der hohen Räder ragten noch aus dem Was ser heraus. Der Steamer liegt in 8 Fuß Wasser, der Stern nachdem Ufer hin und ungefähr i Meile davon. Da es beinahe ||9iacht war, so hatte man das Aufsuchen der ^Leichen eingestellt. Die Bürger von Lake Jj County, die gleich zur Hülfe herbeieilten, ^waren von Arbeit und Aufregung erschöpft ^und wohnten noch dem Begräbuiß und der HWegschaffung der Todten bei. Die hohe Ufer gjtwf, die über das Wrak hinaussieht, war ^während des Tages von Tausenden von Zu schauern besucht worden. Noch immer stan en ganze Reihen anf den Höhen anch wir iegen die Höhen hinan, um die Scene jtt übersehen und Erkundigungen einzuziehen. I« Der erste Leichnam, den wir sahen, mar ^ber Donnevans des Stewards, der eben aus .,dem Wasser gezogen war. Es scheint, daß $l#r Rock und Stiefel auszog, um sich auf den ^ödtlichen Kampf mit den widerstreitenden Mlementen vorzubereiten. Cr war, wie alle, seinen Kleidern hingelegt grüne Zweige Matte man über seine Leiche gebreitet. Im ^Iöeitergehen erbickten wir noch sechs oder cht Leichen, die neben einander lagen nahe abei auf dem Boden lag ein Haufen Klei uugsstücke, Hut, Schuhe, Stiefel, Rocke zc., Mie von den Unglücklichen bei ihrer Flacht ^Aon dem Schiffe weggeworfen und jetzt ge sammelt waren. Ein Hut voll silberner Uh Hen, die bei den unglücklichen Auswanderern gefunden waren, sowie einige goldene, waren -im Besitze des Coroners ebenso mehrere tausend Dellars Geld« Als wir an der linken Seite den Hügel hinabstiegen, schritten wir an der großen Grnft vorüber, in der 94 Leichen begraben ^zvnrden. Wir horten ferner, daß8 nach Bnf .nfalo, 4 nach der Hauptstraße, 29 durch den Wylph nach Cleveland gebracht und 8 noch ^Dnbeerdigt waren, was au diesem Tage 143 ausmacht. Es ist indeß sicher, daß innerhalb einer Meile von dem Wrak noch über 100 »Zeichen liegen viele davon werden wahr Mchciulich heute gefunden werden, da der Co ufoiter uns sagte, er habe ein Committee er- Itannt, um während der Nacht auf dem «Platze zu wachen und ein anderes, um die ^achsuchnngen fortzusetzen. W Ursprung des Feuers. Der zweite Mtenermann, S. Mc Cait, giebt folgenden Spricht über den Ursprung des Feuers. Er r|wcz um 2 Uhr Morgens sei das Schiff in ^Dairport angekommen habe dort einen Au Wenblick gehalten und sei dann weiter gefah ,Hen dem Anschein nach sei Alles in Ord Wung gewesen er hatte die Wache von Fair Wort an. Der Capitän und der erste Steuer Mmnn waren zu Bette gegangen er ging cht's Lotsenhaus und sprach mit dem Mann •m Rade einige Minuten, ging dann wieder Hinunter und stand bei dem Capstern anf Hem Deck, als der Mann am Rade ihm zu Mief, er sehe Feuer auf dem Deck zwischen Den beiden Schornsteinen. Er lief hinauf und Hlh einen Strom von Funken zwischen den Meiden Röhren hervorbrechen. Er rief sofort Wlle Hände auf Deck und diese begannen, mit imern Wasser zwischen die Pfeifen zn gies- Die Flammen und die Hitze «ahmen sehr Wasch zu und er befahl dem Mann am Rade, Was Schiff nach dem Ufer zu richten es be Hand sich da noch 2* Mei e davon entfernt. |Cxr Capitän wurde gerufen und um diese Heit erscholl der Angstruf schon über das Hauze Schiff. Die Cajüte war durch eine lammenmaner, die durch die Mitte deS votes ging, von jeder Verbindung abge nitten da das Schiff mit der Spitze nach em Lande trieb, so flogen die Flammen rch den Wind rückwärts, so daß die Paffa iere über Bord sprangen, sobald das Feuer jus brach. In ungefähr 5 Minuten stieß das Mchiff auf den Grund alle Hoffnung a«'S Hand zu kommen war nun vorbei und AkeS ang in's Wasser. Die armen Auswanderer ürzten, wie eben so viel erschreckte Lämmer, der Bord. In diesem Augenblicke schien Ses in Flammen zu stehen. Der Capitaiu Hatte feine Fran, Mutter und Tochter nahe im Mäste um sich versammelt. Die letzte« JLorte, die er ftrach, waren: Theures Weib, §emte Dich auf das Schlimmste vor." Er Umarmte sie convulsivisch, küßte sie und warf De mit der Schnelligkeit des Gedankens über Vord. Dan# erfaßte er seine Mutter und Seine Tochter, warf sie über Bord und ßrang selbst nach. St- würbe« erst als Dei chen wieder gesehe». Der schrecklichste Anblick war das Begrab Hiß einem kleinen Hügel an der Ufer Gant, der die Scene des Todes überragt, wo W Mcht vorher so Viele gegen ihr Schicksal n, war eine Grube von SO Fuß laug, und 8 tief gegraben. In diese legte rcheinauder Mann, Weib und Ki»d, Wid Tochter den Vater und ter und das Kind, Schich, Itter d» Oberfiä- Leiche« $tU& W Wch stß «cht wenig R^um einnehmen, die Erhöhungen und größeren Leichen mit Kindern und schlan keren Kvrpmi gleichgemacht, damit das weite Grab so eben sei» sollte, als die Busche und Sträuche, womit man die Leichen bedeckt hatte und worauf die aufgeschaufelte Erde wieder^ geworfen wurde. Als wir den Hügel hinauf stiegen, waren ungefähr 2 bis 300 Personen versammelt, die eiuen letzten Blick anf die armen Opfer warfen. Ein Geistlicler redete die Umstehenden an und warnte dieselben in feierlichen Ausdrücken vor der Ungewiß heit des Lebens und der Flüchtigkeit und Ei telkeit aller Dinge hienieden. Wenn auch» kein Leichenzug, kein Glockengeläute, kein Leichenwagen mit wehenden Büschen da war, so !var die Scene doch feierlich und eindrucks voll. Em junger Mann, Namens Aloys Lieb, 23 Jahre alt, von Itzstein, Amt Lörrach, Großherzogthum Baden, der sich dnrch Schwimmen gerettet hat, giebt nns die Na men folgender Deutschen, die gerettet sind: 1. Er selbst. 8. Conrad Summer, *1 Jahre alt/ a u s dem Rhein kreis. 3. Louisa Reinert von Tillingen, fit dem genannten Amt Lörrach, 12 Jahre alt. 4. Ein Deutscher aus dem Badenden. Namen unbekannt. 5. Ein Knabe, imgeMt i$ Jahre alt, aus dem Badenschen. Namen unbekannt. S. Ein deutscher Matrose. Namen der Verunglückte«: Derselbe Aloys Lieb giebt nns die folgen den Namen von Verunglückten, soweit er sie gekannt hat: 1. Aloys Bollinger nebst Frau und 4 Kiu dern. 2. Karoline Schmidt, feine Magd. Diese sind alle aus Itzstein im Amt Lörrach. 3. Georg Hagiu vou Eftingeu im Amt Lörrach. 4. Der Vater lum ber geretteten 9omsa Reinert von Tillingen im Amte Lörrach. 5. Ihre Schwester. Ihre Mutter war auf dem Meere gestorben. 6. Franz Hügel. 7. Jakob Best IV. von Worfelden, Hessen Darmstadt, nebst Fran, 4 Söhnen nnd 3 Töchtern. Eines feiner Kinder rettete sich und dies ist ter eben unter So. 5 bemerkte, 13jährige Knabe. Buffalo Zeitungen gemäß müssen folgende Deutsche ihr Leben eingebüßt haben: I. Wachtel und Familie, 5 Personen, Be stimmungsort St. Louis. G. A. Wächter, 2 Personen, Bestimungs ort St. Louis. G. Zipp, 2 Perfone«, Bestimmungsort Massillon. F. Blum, Bestimmungsort Cincinnati. Jakob Harlermer 3» Haus tt tt 2 Frauenzimmer mit Namen Bornams, Bestimmungsort Cincinnati. B. Bott 2 Person., Bestimungsort Cleveland Boman 2 N. Koch 5 Vohling 9 Sandush^. Peter LebiI Hamilton D. Wanbler 2' ,, Monroe. (Billiger 5 Sandnekjz. Maria Sheeley Clev^lau». e s u n e e Papiere: Unter den nns vom Coroner vom Lake County zugesandten Papieren, die den Tod ten abgenommen sind, finden wir: 1. Einen Passageschein für F. Blum to# Cleveland nach Cincinnati, ausgestellt am. 16. Juni 1850 vou Tiffong n. Lockwood in Buffalo. 2. Ein Schiffscoutxakt für Nikolaus Koch, 45 Jahre alt, Ackersmann von Aschbach, Landkommissariat Cusel in Bayern, nebst Frau und 3 Kindern. 3. Einen Schiffskontrakt für Jakob Haas datirt Rotterdam, April 18,1850. 4. Einen Brief an Jakob Gaus, datirt Nurbaum den 20. April. Der Familie Kun nantz von Bretten wird darin erwähnt «üb er ist an Simon und Elisabeth gerichtet. 5. Ein Schiffskontrakt für Jakob Konanz und Jakob Hügel, datirt zu Rotterdam den 26. April 1850. 6. Ein Brief vou Peter Hügel in Chicago, III., an Jakob Conanz. 7. Ein Schein für M. Hustling, 2 Perso nen, ausgestellt von Tiffong u. Lolkvood, datirt Buffalo Juni 16, 1850. 8. Ein Brief an Philipp Wirth in Roth sellberg, Landkommissariat Kusel, Rheinbai ern, geschrieben von Heinrich Gehm und da tirt Winchester den 16. Dez. 1849. 9. Zwei Briefe von William Hegel und Elisabeth Hegel an Franz. Hegel, Wittrot in Abstadt, Oberamt Bruchsal, Großherzogthum Baden, datirt Coviugwv, Indiana, dm 18. Sept. 1849. 10. Ein Brief an Johann Heinrich Haas i« Friemsheim, von Johannes Haas, datirt Dampfschiff den 17. April 1850. II. Ein Schein für I. König vou Toledo nach Covington, datirtBuffalo, Juni 16,1850. 12. Ein Schein für I. Maus nach Cin ciuuati. 13. Ein Heimathschel# für Jakob HaaS^ lediger Sohn von Jakob Haas II* Ackers maan von Freinsheim. 14. Verschiedene Karte« a# deutsche Gast wirthe in Cleveland. 15. Em Briefs« Philipp Schnell ü» St. Louis. 16. Ei« Brief Johannes Müller i# Belleville, III. 17. Em Brief an Schuhmacher P. Walter i#Gt. Mr MWMOOWMM P» ^•Hv||«W^i!^k«y!WIMWIW!M!i.J|1||P!l|fPW!W|v«Wi»liP(?p!pSB!WM^^ 13. An Benedikt Gnägi in Pembrook, Genessee Co., N. A. (Diese 4 letzten Briefe liegen j« der Mayor's Office zu Cleveland.) Gerettete Sachen in e n n e H.es Coroners von Lake County. 1. Eine große Kiste mit Zeug angefüllt, die einem Deutschen angehört. (Kein Name. 2. Ein Gurt der 10 Füuffrankenstücke enthält. Name deS Eigen thümers nicht be kannt. 3. Eine silberne Uhr. Namen deS Eigen thümerö nicht bekannt. 4. Bei einem andern unbekannten Man« fand man 1 Sovereign und 50 Cent, er hatte eine Karte bei sich an Mr. Walker in Medi na County, Ohio. 5. Bei einem andern fand man $2,20. 6. Au einem Andern der F. Z. an feine« Hemde hatte fand man $1,50. 7. Bei einem Andern fand man eine« kalbsledernen Gurt mit7Fünffrankenstücken. 8. Au I. R. fand man 11,00 in gutem Gelde und einige Ringe. 9. Ait einem Mann, dessen Namen wahr scheinlich Johann ist, fand man cin besondetS gestaltetes Messer, mit einem Bleistift uud ferner $8 in Bills und $8,77 in Silber. 10. Franz Hügel. Geldtasche mit 10 So vereigns und 7 Fünffrankenstucke in einem Ledergurt. Drei Paar Ohrringe. 11. Unbekannter. Silberne Ubr,mit dem Buchstaben I. R. und 60 Cents. 12. Unbekannter, 5 Cents. 13. Mann mit rechlichem Haar, 40 Dol l«rs in halben Eagles nnd 25 in Silber. 14. Mr. Donald $1 62. 15. George Hagin, 5 Fünffrankenstücke, 3 Sovereigns und ein halber Sovereign in ein gewürfeltes Taschentuch gebunden. 16. Unbekannter mit $1 L2. 17. Zwei alte Fräuenzimmer mit 50 Cts. a# jeder. 18. Aeltliches deutsches Frauenzimmer, blaues Kattuu Kleid, 4 Goldstücke (10 Gul den jedes) und 15 Füuffraukeustücke, 3 Cts. 19. Deutsches Frauenzimmer, Kattun Kleid, 10 Cents. 20. Ein Frauenzimmer/ Jahre alt, Purple Calico Kleid Arbeitsbeutel mit Troddeln. Ein Taschenbuch mit 11 Sover eigns und 50 Cents Silber. Das Corsett war markirt W. H. No. 3. 21. Ein Mann—blane Jacke, gelbe Bein Heiter, grüne Geldbörse mit SFünffranken stücken und 53 Cents. 22. Ein deutsches Frauenzimmer 5 Calico kleid mit blauen und gelben Punkten, goldene Ohrringe. Am Corsett Buchstaben j). H., in jedem Ohrringe 5 kleine iKtibinr, nnd eine goldene Busennadel. 23. Ein deutsches Frauenzimmer, Ging ham Kleid gewürfelt. Ein schwarzes Mar rocco Taschenbuch, $13 in Papiergeld. Sie hatte ein Memorandum bei sich an IameS Ward, Ecke von SheriF.Wd Delaney Straf fett» «. «Werne Uh««. e erkungeu. Jeden Namen den wir ausfinden koimen^ sowie irgend etwas, das unsern Lesern vo» Interesse in Bezug auf diesen Gegenstand sein kann, werden wir sofort mitt heilen. Wrr erwarten daß uns alle diejenigen in Kennt» niß setzen werden, die etwas Näheres über die Verunglückten wissen, damit wir in de» Stand gesetzt werden, späterhin eine genaue Liste von allen Verlorengangenen zu geben. Jeder der übrigens von uns Ansknnft jit haben wünscht, mag sich in portofreien Brie fen dreist an uns wenden, und wir werde« ihm gern und willig jede Auskunft gebe«, die wir zu geben im Staude sind. Unter den am 21. gefundenen 30 oder 32 Personen sind mehrere Deutsche. 4 deutsche Frauenzimmer. Ein Deutscher, auf dessen Hemde der Name P. L. Seventeen zu leseu ist. Derselbe hatte eine Gürtel mit Goldstük ken an sich. Ein anderer Deutscher, ungefähr 30 Jahre alt, graue Strümpfe, Corduane Beinkleider, grauen Rock. Er hatte ein katho tholisches Gebetbuch und zwei Börsen bei sich, worin sich $2 befanden. Ferner, ei» Deutscher von ungeheurer Gestalt. Blatte Kaliko Jacke. Beinkleider verbrannt. Man fand bei ihm einige Papiere und eine große Schnupstabacksdose. Am 22. Juni wurden noch 12 Körper ge funden. Sie lagen fast 2 Meilen vom Wrak entfernt. Am 23. wurden wieder 6 Personen, 4 Meilen unterhalb des Wraks gefunden. Unter den am Freitag gefundenen Todte« war ein deutsches Mädchen, 8 oder 9 Jahre alt. Ein deutscher Mann, ungefähr 25Jahre alt. Er hatte karrirte Beinkleider, weiK baumwollenes Hemd nnd Cassimtr Jacke mit metallenen Knöpfen an er hatte helles Haar. In seiner Tasche fand man mehrere Schlüssel, mit einem Riem aneinanderhän gend, Messer, messingnes Schloß, Kamm, weißbanmwollene Geldbörse mit 56 Cents, 3 Füuffran ken stücken, 7 halbe Dollars und ei'J nen falschen Dollars. Unter den am Sonntag gefundenen Kör pern war ein deutsches Mädchen von 16 bis 18 Iahren mit dunklem Kleid am Hemvß. dgs Zeichen B. Niedere Schuhe. Soeben sehen wir Constable Gallaghex, der schon seit mehreren Tagen zum Schutze der gefundenen Körper und der angeschweik ten Sachen herausgeschickt war und er theilw uns mit, daß am Montag kein Körper gesuq den worden sei. (Clevel. Germ.) 1 Ein zweites Unglück war am Mow' tag wieder sehr nahe. Die „Empire", deren Capitän in feinen prahlerischen Wetten, die er anbietet, Lust genug bezeugt, mit seine» rfä.1 &, hinzu rasen, fing am Montag Nachmittag, als sie kaum Detroit verlassen hatte, anch zwischen den Schornsteinen Feuer. Ein Prö peller, der herbeikam, nahm mehrere Pass«» giere auf, doch gelang es den Anstrengungen der Mannschaft, das Feuer zu löschen die Bretter drei Fuß um die Schornsteine waren indeß schon zu Asche verkohlt. Bei Nacht wäre die „Empire" dem Schicksale des „Griffith" anheimgefallen. (D. Trib.) Cruirtrnetjc und nlcht fHaenntfc Canton, Mittwoch, Juli 8., 1$»5Ö* Für Guveruör: e n e i W 0 o Eine telegrafische Depesche von Bo ston meldet, daß Professor Webster den Mord an Dr. Parkmann eingestanden hat. Wir sind den Herren Carter, Cable, tntb Buel von Michigan, und den Herren Thompson und Stidger für Übersendung wichtiger Dokumente zum Danke verpflichtet. Um so wenig Raum als möglich durch die langweiligen Verhandlungen dieses Körpers aufzunehmen, haben wir versucht, unsern heutigen Bericht in äußerst wenig Worten zusammenzudrängen. Wir sind überzeugt, daß wir unfern Lesern damit einen Dienst erweisen, wenn wir ihnen, st.ttt langweilt gem n- nnd Herplappern, wodurch amCn de doch nichts Bestimmtes entschieden wor den ist, andere wichtige und belehrende Ar» tikel mitt heilt*. Dienstag, 18. Juni. Die Convention war denke zum Theil mit Berathnngen Über die Staats-Schuld und die öffentlichen Werke beschäftigt. Am 17- reichte Hr. Mitchell eine Bitt schrift von Bürgern von K»or County ein, worin einige demokratische tgliedcr wegen der Bankfrage getadelt nnd an das Schick sal von Judas (chariot und Arnold erinnert wurden. Hr. a n n 0 n von Lckiug Cvun ty der sich getroffen fühlte, machte heute den Vorschlag, erwähnteBittschrift aus deuHän den des Komite zu nehmen, weil sie eine „beleidigende, feige und schmntziqe" sei. Hr. Mitchel von Knor erwiederte hierauf und als dieAbstimmung darüber genommen wur de, ob nämlich diese Bittschrift aus denHän den desKomite genommen werden soll, sttät ten drei Demokraten mil den Whigs dafür, allein eine große Mehrheil war dagegen und die Bittschrift blieb, wo sie war. Die Stim men standen 50 gegen 27.—Die übrigenBe kathungen bezöge» sich auf Bericht des Ko mites über die Staatsschuld und die öffentli chen Werke. Mittwoch, 19. Juni. Die Debatten über den Abschnitt zur Be« zahluug der Staatsschuld wurden forkgesetzt, jedoch ohne darüber zn irgend eine»Entschei dung zu kommen. Donnerstag, 20. Juui. Die gestrigen Berathungen über Bezah lung der Staatsichuld wurden fortgesetzt.— Nachmittags wurde die Convention durch et nen Gewittersturm auseinander gctricbertZ tmr-*nr Freitag, 21. Juni. Der Gegenstand der heutigenBeralhungen war abermals die Staatsschuld. Hr. Arch bold hielt eine Rede und sprach sich dagegen aus,—dem Staats-Auditor allein die Macht zu überlassen, dem Volke Taren auszulegen. Er sagte, daß dies eine tyrannische, eine kö nigliche Macht sei, die in einerRepubllk nicht geduldet werden sollte.—Ganz richtig! Samstag, 22. Juni. Der Gegenstand der heutigen Beratbttn gen war derKomites-Bericht überdieStaatS anstalte#. Montag, 24. Juni. Heute öerieth sich die Convention über den Bericht desKomites überInrisprndenz.'Rich ter Holt und Hr. Taylor sprachen zu Gun sten einer radikalen Reform in nnserm Ge richtSwestn. 'a 5 Hienstag, 25. Ju«. Fortsetzung der Äerathungen über deuKo witesbericht über Jurisprudenz war heute die Hauptbeschäftigung der Convention. Mittwoch, 26. Juni. Der Bericht des Kvmiles über Jurispru denz beschäftigte auch deute die Couventiou. Nichts von Wichtigkeit fiel vor. Donnerstag, 27. Ju«j. Die Berathungen über Jurisprudenz wur den fortgesetzt. 5)r. Rauuey, der einen Mi ztoritätsbericht über die Organisation der Eourten eingab, sprach zu Gunsten desselben. Nachmittags erwiederte ihm Hr. Mason von Clark County.—Die Berathuugen über die h'en Gegenstand dauerten den ganzen Tag, vhne jedoch zn irgend einer Entscheidung zu fernen. Hrn. Letter's Bemerkungen. Wir lenken die Aufmerksamkeit unserer Leser auf Hrn. Letter's Bemerkungen in ei iter andern Spalte unserer heutigen Num inter, über den Gesetzesvorschlag: „die gefetz lichen County-Anzeigen in deutschen Zeitnn gen zu publizireu," welche ursprünglich dem ,Westboten" eingehändigt wurden, aber we gen allzugroßer Geschäftsanhaufuug vou un seres College« nicht eher mitgetheilt werden konnten.-Der demokratische Sinn, das strenge Rechtsgefühl und die Anhänglichkeit Hrn. Leiter's an die deutsche Bevölkerung unseres Staates, beurkundet sich in diesen trefflichen Bemerkungen. Die Rede spricht übrigens für sich selbst. Wir empfehlen sie daher «n fern Lesern zur aufmerksamen Durchlesung. Das Gängerfest i« Philadelphia» Unsere Wechselblätter sind angefüllt mit Lobesei Hebungen über das deutsche Sänger fest in Philadelphia, welches am 17. und 18. Inni anfächt deutsch-gemüthliche Weise ohne die geringste Störung begangen wurde. Es ist eine ausgemachte und, soviel wir wissen, nie bestrittene Wahrheit, daß der Deutsche das Kind des Gesanges ist. Das endlose Reich der Harmonie betritt er stets als einen heimathlicheu Boden, der Gesang bleibt fein treuer Begleiter durch Sturm und Wogenge brause, durch alle Läuder der Erde. Das Fest war unstreitig ein großartiges nnd ge nußreiches, und nach Beendigung desselben, wurde die Gründung eines allgemeinen Sängerbundes beschlossen. Folgende Be schlüsse wurden einstimmig angenommen „1) Es soll unter den verschiedenen Ge -sangvereinen der östlichen Staate» eine enge Verbrüderung stattfinden. 2) Die Gesangftste sollen alljährlich wie derholt werden. Im nächsten Jahre ist Bal tint ore als Zusammenkunft gewählt worden. 3) Soll es Zweck des allgemeinen Sän gerbnndes sein, den gegenseitigen Austausch von Gesängen unter allen Vereine« zu för dem nnd zu bewerkstelligen." Die Finger verbrannt. Der achtb. L. D. Campbell von Ohio, der als Freesoiler erwählt wurde, kürzlich aber zu der Taylor- Whigpartei überging, schrieb einen Brief au Daniel R. Tilden, den gewe feilen Candidate» der Freesoilpartei für das Govcrnvrsamt von Ohio, worin er einge steht, daß er von der Taylor-Whigpartei ge kauft worden sei und nun sehr froh sein wür de, wenn er die ganze Freesoilpartei von Ohio veranlassen könnte, einen gleichen ent ehrenden Schritt zn thnn. Allein Hr. Tilden w.ist ihn mit Unwillen zurück und behandelt sein Schreiben auf eine angemessene Weise. Hr. Campbell, wahrscheinlich von sich und seiner Ueberreduugsgabe (ehr eingenommen, mußte mit einer langen Nase abziehen. Die Rotorität, die er sich dadurch für seine Per son erwarb, sowie die Dienste, welche er der Whigpartei durch seiueu voreiligen Schritt leistete, sind keineswegs beneidenowerth.— Möge er nun auf seinen Lorbeeren ausruhen! o k a e i e 4. Jul i.—Obgleich die Anstalten zu einer vereinigten Feier des ewig denkwürdigen 4. Juli in Canton etwas fp.\t getroffen wurden, so wissen wir doch, daß die Festlichkeiten nicht weniger imposant und tie Teilnehmer nicht weniger zahlreich sich einfinden werden. Drei Luftballone werden aufsteigen, der eine 10 Uhr Vormittags, der zweite 5 Uhr Nach mittags und der dritte 7 Uhr Abends. Die Hrn. Leiter und Conn werden Reden in eng lischer, und Hr. S. Meyer in deutscher Sprache halten. Hr. A. Gotthold giebt das Festessen. In unseren Nachbarstädtchen Paris, Lonisville, Uniontown und Bethlehem soll der Geburtstag unserer Freiheit eben falls angemessen gefeiert werden. Von Californien zur Ach. Greene von Bethlehem, der voriges Jahr nach Californien auswanderte, ist zurückge kehrt, uud soll während dieser Zeit gute Bente gemacht haben. Er brachte $1200 für die Familie Haas mit, welche 2ununc, wie wir verstehen, der Wtttfrau Haas in Ma^llon eingehändigt wurde. Vom Blitz getroffen. —Vorige« Donnerstag Nachmittag entlud sich ein Ge witter über unserer Stadt. Der Blitz traf den Wetterableiter auf der deutschen katholi scheu Kirche, ohne jedoch dm mindeste« Schaden zu veranlasse». Ein Verstoßener. In unserem be rühmten Zeitalter der Aufklärung und der Menschenfreundlichkeit, ereignen sich zuweilen Dinge, die das Herz Dessen attf das Tiefste I verwunden, der noch Gefühl für die Leiden seines Mitmenschen hat, nnd es thnt uns wirklich leid einen solchen Fall von unserem I Canton berichten zu müssen von unserem Canton, das, wie man glauben sollte, dnrch I zweiwöchentliche Anwesenheit und Belehrung so vieler geistlicher Herren nnd vorgeblichen 1 Stellvertretern Christi, an Tugend und Weis heit zugenommen haben müßte und in der I Ausübung christlicher Werke der Liebe und Barmherzigkeit länger nicht mehr anstehen I sollte. Allein wie allenthalben, so scheint auch hier, das Christenthum in bloser Wortmache rei und in einem tändelnden Spiel der Ge fühle zu bestehen. Jedoch zur Sache. Ein junger Schweizer, Namens Ludwig Meissener, den man vielleicht mit Recht un ter die Klasse der Blödsinnigen rechnen kann, der weder Obdach, Beschäftigung, noch Mit tel besitzt, wurde vorige Woche auf die Straße gestoßen, weil der Arzt erklärt hatte, daß er die Blattern habe. Es waren vorher schon Versuche gemacht worden ihn in das Stark County Krankenhaus zu bringen, was thm1 jedoch verweigert worden war, weil er keine Order von den Trusties von Perry Township, wo er sich früher aufhielt, vorweisen konnte. Hr. Jonathan Oldfield hatte die Menschen frcnndlichkeit und ließ ihn nach Massillon bringen, um die Trusties von Perry Town ship zu veranlassen, eine Order zu senden allein auch von dort kam er wieder unverrich teter Sache zurück. Nun bedenke man: Dies war vorigen Freitag. Bekanntlich regnete es fast den ganzen Tag und dieser arme, verstos fene Mensch mit seinem kranken Körper, konnte nirgends ein Obdach finden, wo er sich gegen den Einfluß der Witterung hätte schüz- I WWMWWWWWWWWW«M«W^W»^WMMW!WffWWW! WWDWMMHMWMMPWWs zeu kennen. Hr. Andrew Meyers, zur Ehre sei es ihm nachgesagt, erbot sich, irgend Jemanden, der ihn ausnehme, &10 abschlägig zu bezahlen, und im Falle dies später nicht hinreiche und sonst keine freiwillige Beiträge hinzu kämen, würde er mehr thnn. Brav, edler Mensch, in Ihnen schlägt doch noch ein menschliches Herz und obgleich Sie keine so großen Ansprüche auf Frömmigkeit und Reit giosität machen, so sind Sie doch bereit zu thtttt, was Christus von seinen wahren Schü lern verlangt, daß sie thtttt sollen. Hr. George Held erbot sich ebenfalls für die Versorgung dieses armen Menschen nach Kräften beizu tragen und eine Subscription für ihn zu eröff nen. Wir wußten nicht, daß er vorigen Frei tag Abend von Massillon zurückgebracht wor den war, sonst würden wir ihn schon untergc bracht haben. Erst am Samstag Vormittag hörten wir, daß er anf einem Henstalt über nachtet hätte. Seitdem habe« wir jede Spur von ihm verloren. WafH i»gton Monument. flP.ci ter morgigen Fcicr unseres FrcihcitSfesteS wird cine Collekte zum besten eines Monuments welches zum Andenken an George Washington, dem Vater dieses Landes, in Washington, D. C., errich» tet wird, gehoben werden.—Man bedenke, daß wenn jeder Bürger, jede Frau und jedes Kind in denVer. Staaten nur s Cents zu diesem schönen Werke geben würde, schon die Summe von $500,000 zusammen« gebracht werden könnte. Deutsche Mitbürger! Wer möchte nicht 3 Cent» geben, wu dem Bater dieses Lande« et» Denkmal errichten zu können?— 5 in neuer Komet. Der neue Komet ist jetzt dem unbewajfite ten Auge matt sichtbar im Sternbild des klei neu Bären. Seine nördliche Declination ist ungefähr 72 Grade und sein gerades Aufstei gen löst. 20min. Er wird fortfahren sich der Erde zu nähern, bis in die Mitte des July, da er dann zn seiner geringsten Entfernung vPt uns, von ungefähr 38 Millionen Meilen, oder weniger als die Hälfte feiner gegenwär tigen Entfernung, wird gelangt sein. Da er sich gleichfalls der Sonne nähert, wird er fünf oder sechs Mal heller werden, als er ge genwärtig ist. Am 11. Inly wird er sichtbar sein wenige Grade westlich von dem hellen Stern Arctu rus, im Stern bilde Bootes. Indem er sich schnell nach Süden bewegt, wird er ohnweit dem Stern Spica Virginis am 23. Juli vor bei passiren und bald nachher unter den südli chen Horizont hiunntersteigen. Da er bereits schnell an Helligkeit zunimt, wird er wahrscheinlich während der Mitte des Inli dem unbewaffneten Auge deutlich sichtbar sein. Es ist eine sonderbare Thatsache (bemerkt eine Bostoner Zeitung) daß di ersten in Eu ropa gemachten Beobachtungen dieses Come ten durch Elemente dargestellt wurden, wel che die Wahrscheinlichkeit eines Zusammen stoßes mit unserem Planeten zu einer Sache der ernsthaften Besorgniß machen. 6 t- 0 uiS, 24. Juni. Höchstwich tig vonNeumeriko. (Annahme einer Staatsverfassung mitAusschluß der Sklave rei). Nachrichten aus Santa Fee vom 25. v. M. zu Folge, hat die zusammenbernftne Convention von Delegaten eine Verfassung für den Staat New-Meriko, welche dasVeß» bot der Sklaverei enthält, nach achttägiger Berathung derselben am obigen Tage ange noinmen und bereits promulgirt. Sie sol am 1. Juli ins Leben treten. Der 10. dM. ward zur Wahl der Mitglieder der Staats» legislatur ftstgesellt. Zwei Senatoren utO Repräsentanten beim Kongreß sollen eben falls in Kürze gewählt werden, und der neue Staat wird Alles aufbieten, denselben ift Washington Zulassung zu verschaffen. Uiitepr den Kandidaten für die Gonverneurstel^k stehen Hr. St. Vrain, Richter Ottern unjd H. Conolly obenan. Zu Senatoren sind vor geschlagen: Kapt. Rayuolvs und Major liittmaun, und den Delegaten Smith beiW Kongreß gedenkt man fur das RcpräsentatP teuhaus zu wählen. Californien. Die durch die „Eres cent City" aus Californien hierher gelang ten Nachrichten, von denen wir im letztest Blatte schon das Wesentlichste initgethnit haben, gehen bis zum 15. v. M- Wir tx& gen Folgendes nach: Die Legislatur hat durch ein Gesetz be stimmt, daß Niemand, der nicht I |j I i I eingeboreuG oder natuialisirter Amerikaner oder CalifoG titer ist—die Indianer ganz ausgeschlossen-*. ohne Licenz ftrncr Gold grabe» darf. D& Lice uz kostet $-0 und muß jeden Monat eA neuen werden. Die Mineugeschälte gehe» vortrcsfl.ch, und täglich werden neue ergte ge Lager entdeckt jo unfern Auba, iu Bergen, wo sich Oregoner in Bättes niede gelassen haben und reiche Ausbeute findert. Ferner am Mokelumre, nnsei n^tcckron, wo drei Mann aus einer Grube iu zwei Tagcj» für $4,000 gut machten. I^der gewinnt bif täglich eine Unze. In Calaveras und bei Sa» Antonio sind reiche Minen erschöpft worded Murpby'6 Minen amEtauislans liefern ei nen reichen Ertrag. Sieben Meilen oberhalb Eonora hat man reiche Lager anfgefundeW und Hunderte strömen dahin. Das ganA Land zwischen demStaiiivlans und TuotniO* ne ist eine wahre Schatz^rube. Bei Mach» pose hat mau einen 7 Psnnd schweren jttuni pen unmittelbar unter der Oberfläche dir Erde gesunden. Unfern Sonora giubeu U Mann binnen 2 Wochen für $30,000 Goldstaub, .leben einem 5 Pfund schwerq« Klumpen ans. In demSonorianCamp fand ein Amerikaner ein Klumpen von 23 Pfo. i.-z Große Kunstausstellung ,1) Nicolauv, Professor in Knutendors Hetttsche Schafe mit einem russischen Htr,r#ü Victoria, ein Fruchtstuck. r,^ 1-3) Metteriüchts ans Brüssel: Zwei UM dreißig Fürsten unter einer Nummeß^' 4) Professor Hasemann, einConstitntioneW ler ans der Schankel, halve Figur. 5 Einige stabler, Lichter auslöschend, frei nach Huifelbitf. 6) Gerlach, Hofmaler. Ein Esel. Lebens' große. 7) Director Erfurt- Ochsen von derWeiW? kommend. v» 8) Manndcil'el. Landschaftsmaler. EitlL, Aussicht von Potsdam auf —Pttersbnrg.^' 9) Beckerath Eine moderneMiege uebeM einem absoluten Webesiuhl. 10) Stadl Keller. Hunde verschiedeuMH \n\n WM mensch- Die Ge rette en.