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Die Handschrist ist der ; Spiegel der deele. ! — Von Nenate Westhoser, München. ; Fräulein Lola Menzen wiegte sich behaglich in ihrem Schauselstuht. Sie hatte den elegant eingebundenen Ro—- man, in dem sie eben gelesen hatte, auf das zierliche Tischchen neben sich gelegt und betrachtete lässig ihre schlanken Hände. Sie war wirklich sehr zufrieden mit sich selbst. Sie begriff gar nicht, daß sie nicht schon früher auf diese kluge Idee gekommen war, die sie gestern ausgeführt hatte. Den Ring finger ihrer linken Hand betrachtete — sie genauer: eine Spur an ihm ließ darauf schließen, daß dieser Finger längere Zeit von einem Ning ge schmückt gewesen war, den man nun plötzlich entfernt hatte. Fast ein Jahr lang hatte sie hier den kostbaren Verlobungsring getragen, den sie von Hern Eberhard Traubenberg dem jetzigen Inhaber der großen Weinhandlung am Neuen Markt— platze erhalten hatte. Sie verstand plötzlich gar nicht, wie sie fast ein Jahr lang die Braut dieses fremden Menschen hatte sein rkönnen, vor dem sie jetzt fast ein Grauen empfand. Bis zum gestrigen Tage hatte das Verlöbnis gedauert. Da hatte Fräulein Lola Menzen plötzlich ein Paket an Herrn Eber-- hard Traubenberg abgesandt, das ihren Verlobungsring und verschie-- dene Geschenke von ihm enthielt und auch die Briefe, die er ihr gelegent-- lich von seinen Geschäftsreisen aus geschrieben hatte, alle — bis auf ei— nen, den sie nicht mehr besaß. Und es war doch gestern zu gar keiner Mißhelligkeit zwischen ihnen gekommen. Herr Eberhard Trauben-- berg war genau zur selben Nachmit tagsstunde wie gewöhnlich herüber—- gekommen, um seine Braut zu be— suchen. Ihr Gespräch war genau so eintönig, friedlich und langweilig gewesen wie sonst auch. Vielleicht noch etwas mehr als sonst, denn der Junitag war ungewöhnlich heiß ge— wesen, und Herr Traubenberg, der mit seinen fünfunddreißig Jahren von Geschäftswegen begreiflicherwei— se schon etwas zur Körperfülle neig-- te, war keuchend damit beschäftiat gewesen, vermittels seines seidenen Taschentuches die Tropfen von seiner Stirn zu entfernen. Da konnte man doch bei solcher Hitze nicht von ihm verlangen, daß er ein anregendes Gespräch mit seiner Braut führen sollte. Früher einmal, kurze Zeit vor und nach seiner Verlobung, war er ein äußerst aufmerksamer Kavalier gewesen. Nun hielt er das wohl nicht mehr für so dringend nötig. Desto nötiger hatte es Fräulein Lola Menzen befunden, bald nach-- dem sich Herr Trauberberg wie ge—- wöhnlich von ihr verabschiedet hatte, das besagte Päckchen an ihn auf die Post zu geben. Und es war doch zwischen ihnen beiden nichts vorge—- fallen, was die Braut zu diesem plötzlichen, ungeheuerlichen Schritt bewogen haben konnte. Nur die Abendpost war inzwischen angekom— men. Briefe waren keine dagewesen, außer einem Bogen in Maschinen— schrift, der aber augenblicklich Fräu lein Lola Menzen mehr interessierte, als die Briefe ihrer Freundinnen es vermocht hätten — und der sich allerdings auch etwas auf die Per son des Herrn Traubenberg be— zog. Es war ein Blatt, wie man es von graphologischen Bureaus erhält, wenn man eine Schristprobe einge sandt hat. Und diese von Fräulein Lola Menzen vorher eingesandte Schriftprobe war eben jenem Brief entnommen, der in dem bewußten Päclchen fehlte. Kurz gesagt hatte also Fräulein Lola Menzen am gestrigen Tage per Post die verlangte Charakter analyse des Herrn Eberhard Trau— benberg erhalten. Und da war ihr plötlich ein Licht aufgegangen über den wahren Cha— rakter dieses Herrn. Sie hatte sich ja nicht gerade aus Liebe mit ihm verlobt; seit ihren Vactishahren war sie überhaupt kaum jemals rich tig verliebt gewesen, weder in Herrn Traubenberg noch in sonst jemand anders, das lag ihr nun einmal nicht. Aber die Familie Traubenberg war immer eine der angesehendsten Kaufmannsfamilien der Stadt ge— wesen, Herr Eberhard war schließlich ein ganz annehmbarer, liebenswür diger Mensch und sie selbst war mit ihren sechsundzwanzig Jahren doch durchaus in heiratssähigem Alter; weshalb also hätte sie seinen An— trag nicht annehmen sollen, zumal er doch so sehr in sie verliebt zu sein schien! Die Eltern waren auch einverstanden gewesen, die In teressen der beiden Familien waren die gleichen, Vermögen kam zu Ver· mögen, da stand doch einer glüctli-·! chen Heirat nichts im Wege! Fräulein Menzen war nicht mit allzu hoch gespannten Erwartungen in den Vrautstand getreten, dazu war sie zu vernünfstig: aber sie war dann doch gründlicher enttäuscht wor den, als sie es sich zuerst eingestehen |wollte. Nicht daß einzelne neidische Matschmäuler und anonyme Briefe sie beirrt hätten. Ach nen, sie san den sich wohl überall ein, wo eine „gute Partie“ zustande kam. Aber in ihrem Verlobten selbst kannte sie sich nicht aus. Ein Jahr klans war sie fast täglich mit ihm zusammengekommen, ohne ihn inner—- lich nur einigermaßen kennen zu ler nen. Und nun hatte sie plötzlich Klar-- heit bekommen. Daß seine anfäng-- lich so große Ritterlichkeit ihr gegen über sehr bald nachgelassen hatte, war ihr auch schon früher nicht entgangen. Aber für einen so niedrig denkenden Menschen hätte sie ihn doch nicht gehalten. Sie nahm das Blatt aus dem offenen Umschlag und überflog es noch einmal mit einem etwas schadenfrohen Lücheln: „Der Schreiber hat eine sehr nie drige Gesinnung, ist bequem und selbstsüchtig, stets in sehr geschickter Weise auf seinen Vorteil bedacht. Jähzorn, den er nicht immer zu dämpfen versteht, auch sehr rachsüch— tig. Nach außen hin liebenswürdi— ges Wesen, durch das er über sei ne Eigenschaften hinwegzutäuschen sucht . ..“ Sie sah nach ihrer Armbanduhr. Es war gleich fünf. Nun mußte Herr Eberhard Traubenberg ihr Paket schon erhalten haben. Sie überlegte sich, was er wohl tun würde. Manchmal war er ganz un-- berechenbar. Er würde in Wut ge— raten, wahrscheinlich würde er ver suchen, sich seine Beute zu wahren. Lola Menzen hatte nur ein stolzes Lächeln, sie würde sich nicht wieder an der Nase führen lassen. Mochte er kommen! Und Herr Eberhard Traubenberg kam wirklich. Fauchend fuhr sein Au— to vor, fauchend hastete er die Trep— pe hinauf; und als er vor seiner bisherigen Braut stand, da war sein Gesicht so blaurot, vor Anstrengung und Wut, daß Lola Menzen sich auf die Lippen biß, denn der Herr kam ihr plötzlich unsagbar lächerlich vor. Er gestikulierte heftig mit sei— nen fleischigen Händen und wollte reden, aber er konnte noch nicht. Er suchte offenbar nach Worten und schnappte noch offenbarer nach Lust Und dann sprach er; aber das war schon kein Sprechen mehr, er brüllte sie förmlich an. Seine ganze schmiegsame Höflichkeit und Ritter lichkeit war plötzlich wie weggeblasen. Al das hatte wohl nur wie ein loses Mäntelchen über seiner Hab gier und Selbstsucht gelegen. Zum erstenmal in ihrer Gegenwart ließ ihn seine Klugheit im Stich. Oder kannte er Lola Menzen gut genug, um zu wissen, daß sie ihren einmal gefaßten Beschluß nicht mehr än—- dern würde? Und dann fing er doch noch an zu betteln. Wie ein klägliches altes Weib kam er ihr vor, so bange war ihm um die „gute Partie“ Vielloeicht bangte ihm noch mehr vor dem Gerede der Leute. Oh, feige war er also auch noch! „Bitte, bemühen Sie sich nicht weiter, moein Herr,“. sagte sie mit ei siger Ruhe, „ich bleibe bei meinen Entschluß.“ - Er herrschte sie an, ihm Aufllä rung über ihre Beweggründe zu ge ben. Da reichte sie ihm das Vlatt. das noch neben ihr auf dem Tische lag. Er starrte es zuerst verständnis los an, dann brach seine Wut von neuem los. Aber ihre lächelnde Ruhe wurde ihm zuletzt unheimlich. Er sah ein, daß er das Spiel verloren hatte — und da ging er. Am nächsten Tage erhielt Frän lein Lola Menzen auch ihre Briese zurück, nur fehlte, wie es in dem beiliegenden, sehr höflichen Schre! ben des Herrn Traubenberg hieß, zu seinem großen Leidwesen einer ihrer Briefe, welche Tatsache er aber nicht ändern könne, da der betref sende Brief sich nicht mehr in seinem Besitz vorfinde. Und dann erhielt Fräulein Lolt Menzen einige Tage später w'eder einen Brief. Herr Eberhard Trau benberg schrieb, er gestatte sich als Gegenleistung für ihre Llebenswür— digkeit ihr die auf Grund ihrer Handschrift ausgearbeitete Charakter analyse zu übersenden. Die Deutung enthielt eine Fülle von gemeinen Anschuldigungen. Herr Traubenberg mußte als ein Engel erscheinen im Vergleich zu der hier geschilderten Persönlichkeit. Kein gutes Haar war an der Schreiberin gelassen worden. Einen Augenblick empörte sich dat Gerechtigkeitsgefühl in Lola Menzen Mochte der Himmel wissen, wo Herr Traubenberg diese Deutung gef scht oder wessen Handschrift er unterge schoben hatte; die ihrige war es ge wiß nicht. Sie fühlte sich veran— laßt, die Sache näher zu untersu— chen. Aber dann zuckte sie nur verächt lich die Schullern. Was ging Herr Eberhard Traubenberg sie noch an? Sie war froh, daß sie ihn los war, und wohlig reckte sie sich im Bewußt sein ihrer Freiheit. „— Arklansas Echo Mittwoch den 12. Mai 1926 Ein neuner Erdteil. Eine merkwürdige Voranssage auf wissenschastlicher Grundlage. Der bekannte New HPorker Geo-- physiker Edwin F. Naulty hat klürz lich eine oufsehenerregende Vorher sage gewagt, die nichts mehr und nichts weniger als die Geburt eines neuen, aus der Meerestiefe ausen genden Kontinents ankündigt. Das Ereignis soll nach den Ausführun gen Naultys noch bei Lebzeiten der gegenwärtigen Generation vor sich gehen und eine weitausgedehnte Erd- Mhebung am Breitegrad des hawa—- ischen Archipels zur Folge haben. Noulty erwartet, daß hier ein weit erstrecktes nenes Gebiet une fähr in der Mitte des Stillen Ozeans gegenüber der Küste der Vereinig--! len Staaten plötzlich aus der Tiefe aufsteigen und in Erscheinung treten wird. Naulty, der seit mehreren Jahren die Ozeanographie des Stil-- len Ozeans zu seinem Sonderstu dium gemacht hat, ist der Meinung, daß auf dem Grunde des Ozeans sunter der hawo.ischen Inselgruppe sich eine Reihe von Erderhebungen gegen hat, und daß infolgedessen in kurzem eine große unterseeische Hochebene über der Wasserfläche er— sheinen und eine Art verbindenden Zusammenhang zwischen den ver—- schiedenen In“ Inder Gruppe her stellen wird. Der neue Kontinent wird angeblich annähernd eine Län— ge haben, die etwa der Entfernung zwischen San Diego in Kalifornien und dem Königin-Charlotte-Sund in Britisch · Columbien entsprechen dirse In der Vreite dürfte der neue Erdteil die Ausdehnung des Staates Kalifornien zeigen. Sein Territorium würde, wie Noulty wei ter ausführt, gut und gern eine Be-- völkerung von mindestens 25 Millio nen Köpfen ernähren können. Dar-- süber hinaus würde der neue Konti nent für die Nation, die ihn n Vesitz hat, eine außerordentlich gro he strategische Bedeutung haben, und er würde endlich auch als Handels—- basis von ungeheuerer Bedeutung werden können. Seine geographi sche Lage würde ihm in ausgiebig stem Moße gestatten, die denkbar vorteilhafteste Erzeugung von Zuk—. ker, Gummi, Kaffee, Tee und ande— ren Produkten zu betreiben, wodurch die Vereinigten Staaten, die ja allein als Besitzer dieses nenen Er zeugungslandes in Frage kommen, vollständig unabhängig von jeder weiteren Bezugsquelle in anderen Produktionsländern werdrn würden. Es ist nach Naulty nicht anzuneh—- men, doß sich die Erscheinung dieses neuen Kontinents unter erschüttern den elementaren Katastrophen voll ziehen wird. Der amerikanische Geophysiker behauptet vielmehr, daß der Prozeß des Aufstiegs zur Ober fläche in langsamem, beständigem und stetigem Fortschreiten vor sich geht. Zur Unterstützung seiner Hy pothese verweist er darauf, daß sich in den letzten Monaten Zeichen einer ungewöhnlichen Tätigkeit in der Tiefe bemerkbar machen, und doß bei den kürzlich gemachten Lotver suchen das Senkblei vielfach an Stellen auf Grund stieß, an denen es vor wenigen Jahren noch unmöqg-- lich war, die Riesentiefe des Ozeans durch Messungen genau festzustellen. Mehrere amerikanische Gelehrte von Ruf bezeichnen die Hypothese von Naulty ols durchaus beachtlich und tetenen daß seine Argumente für das Erscheinen des neuen Kontinents unbedingt wissenschaftlichen Charak ter haben. In Erwartung der Be wahrheitung dieser Hypothese kön-- nen wir unserer Phentasie für den Flug ins romantische Land des neuen |Kontinents freien Spielraum lassen. Ver leben wird, wird sehen! Trier, Rheinprovinz. — Bei einer in Hunsrück umherziehenden Zigeu nertruppe kam es, wie der „Trier sche Volksfreund“ meldet, zwischen den Orten Horath und Gräfendrhon zu einer blutigen Anseinanderset zung. Die mit Pistolen und Mes sern bewaffneten Gegner schlugen derart aufeinander ein, daß einer der Streitenden getötet und ener schwer verletzt wurde. Bei seiner Vernehmung erklärte einer der rä ter, daß der Erschossene der Mörder des am 7. August d. I. auf der Straße von Oberndorf und Neckar- Rosenfeld erschossen eufgefundenen Landsägers Meesler sei. Nach einer sofort aufgenommenen Streife wur de darauf der Mörder des bei dem Streit erschossenen Zigeuners, ein gewisser 24jähriger Sprengel, ver-- haftet, der, wie sich dann heraus stellte, ebenfalls wegen Mordver—- dachts, begangen an einem Landjsä ger, steckbrieflich verfolgt wird. — — . — Vaterstolz. Herr Schwäm—- merle hat nach siebensẽhriger Che mit Hilfe seiner guten Gattin einen Jungen bekommen. Vor vier Stun den. Große Vaterfreude! Die Flur glocke schellt. Herr Schwämmerle offnet. „Ein Telegramm für Herrn Schwämmerle!“ „Für Schwännmerle senior oder für Schwämmerle junior ?“ fragt der beglückte Vater. .M Der Vertrag Deutschlands mit Rußland. Die Verliner Presse aller Richtun gen heißt einstimmig den veröffent lichten Vertrag des Deutschen Reiches mit Rußland gut, allerdings von sehr verschiedenen Gesichtspunkten aus. Die Organe des Regierungs dloas, wie das Zentrumsblatt „Ger—- mania“ und die „Tägliche Rund-- die auf dem Voden der Deut schen Voltk- partei steht, rühmen den Vertrag als eine Brücke zwischen West- und Osteuropa. Die Rechte heiße die Wiederherstellung der Verbindung mit Rußland willkom r tadeln indes die Regierung scharf dafür, daß sie von neuem aus drütlich ihr Festhalten an der „Po ! litit von Locarno“ betont habe. Der sozial demokratische „Vorwärts“ spricht die Hoffnung aus, Rußland möge bald ähnliche Verträge mit an deren Mächten, in erster Linie Groß— britannien abschließen und so all mählich der Nationenliga näher kommen. Die „Rothe Fahne“, das Blatt der Kommunisten, sieht in dem Vertrag rin Symbol der Verbrüde-- rung des deutschen und des russi schen Bauern und Arbeiters. Die Germania scheint zu denken, daß der Zeitpunkt zum Abschluß des Vertrages schlecht gewählt war. Ob das stimmt? Trotz seiner 65 Millionen Einwoh ner kann oder konnte Deutschland sich nicht der ?leinen Staaten wehren, die seine Ostgenze bilden. Der ie lehrt die Politiker dieser Staaten Vorsicht Lithauen, daß sich mit Gewalt in den Besitz des Memel - Gebietes ge seyt hat und die da lebenden Deut— schen, 90 Vrozent der Bevölkerung wenigstens, heraustreiben, oder ent nationalisiren wollte, hat Verhand lungen über einen Vertrag mit Ruß—- land und Heutschland begonnen. Der Weg von Deutschland nach Rußland geht durch Lithauen. Polen steht vor dem VBankrot Tschechoslorakien, daß einige Millio—- nen Deutsche hat, und Gesetze nach denen es diesen ihr Grundeigenthum wegnehmen kann, fühlt, daß ihm Frankreich ?einen Rückhalt mehr ge ben kann Denn Frankreich ist in sehr böser Lag-. Und der englische Generalstreik wird für England sehr böse Folgen haben. Auch wenn er verloren wird, bat er den Arbeitern gezeigt, welche furchtbare Waffe sie haben, und daß die Anwendung möglich ist. Der deutsch - russische Vertrag hat Deutsch lands Isolirung beendet, und scheint ohne daß die deutschen Staatsmän ner das vi Aeicht im ganzen Umfang ahnten, gerade zur rechten Zeit abge schlossen warden zu sein. Dazu kommt, daß Italiens An— näherung un die kleine Entente zu Wasser wrrde. Seine Abmachungen mit dem rvolutionären Griechen land sind wn wenig Stärke und sein Hinneigen zum halb bankrotten Frankreich macht die Sache nicht bes ser. — — — — —— — ?ìî Der Unterschied. Studienrath Knieböck hat sich mit seiner Gattin endlich doch die Fahrt in die Alpen leisten können, — aus dem bescheidenen Städtchen in der norddeutshen Tiefebene, wo er seit awei Dezennien an der Realschule wirkt. Nun haben sie sogar einen Gifel bezwungen Hnieböck ist unendlich zufrieden. „Siehst du, liebe Emma: als wir vor zwanzig Jahren heirathe ten, haben wir so sehnlichst gewünscht die erhabene Bergwelt kennen zu ler nen, uns nun sind wir endlich so weit. So ersüllen sich in Alter die Wünsche der Jugend, wie schon Goethe gesagt hat.“ Aber Frau Knieböck seufzt ein bißchen. „Na ja, Albert — — aber vor zwanzig Jahren hätten mir vom Klettern d·· Beine nicht so furchtbar weh gethan. — ad — ! Viesosen“. Vor läageren Jahren wurde in Liverpool ne Beethovenfeier abge- Halten u rabei auch die Eroiea ge spielt, Als das Stück zu Ende ist, chhebt sich on der Festtafel der offielle Sprecher zu einer Rede: „Meine Damen und Herren!“ sagt er, „wir alle stehen noch unter dem tiefen Eindruck der Musik von“ — er nimint ein Programm vom Tisch auf und unterechtet sich ilber den Na—- nen „her Musik von „Viesosen“! Was Baumwolle und Schiffsban an belangt, so ist Liverpool der erste Plat der Welt Aber ich glaube nicht, daß sich in unserer Stadt fünfzehn Per onen find-a, die eine solche Sympho nle komponteren können. .“ — — Der vorsichtige Richter. Der Richter erklärte einem Zeugen in einer zftentlichen Sitzung: „Man muß äußerst vorsichtig mit seinen An—- gaden sein, ?um Beispiel war ich heute morgen der festen Ueberzeugung, mei e Uhr beim Fortgehen eingesteckt zu haben, erst sehr viel später siel mir din daß ih sie in der Badestube habe liegen lassemn“ l— — — ;-Q n — 1 A 2 — 82 312 4 24112— — 23 1 — 1 71 4 ;32 — — 9 72 2 .88 7 2098 Al 2 1 4 V De hmila b 1 - 0 s 1 nll y 1 29 1 — 7 11 3 9A 2 — ; 2 l as hnn : alh u 1 /2 — A 2 e7— ; — 3 / — 9 444 ; Schöne Muster Geschaffen von Künstlern die Geschid haben Die prächtig eolorirten Muster von Künstlern gezeichnet, können ihre Wände zu kleinen Kosten so gestalten, daß sie wie hand deco-- rirte Kunstwerke aussehen Be suchen Sie unsern Store u. sehen Sie 1 Die größte Anslage von Tapeten die je in Little Rock war. Beide importirte und hiesige Tapeten in unbeschränkter Aus. wahl für Ihr Heim. Teague-Thacker Co. 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Rev. Wilhelm Dettmann trifft die Vorbereitungen für das mu—- kalische Programm der deutschen theilung. — 00 — Kardinal Mundelein von Chicago hist durch ein Kabel benachrichtigt wor— den, daß John Kardinal Bonzano zum offizi·llen Päpstlichen Legaten für den in Chiceago im Juni stattfin denden internationalen Eucharisten Kongreß ernannt worden sei. Der Kardinal st 59 Jahre alt, wurde im Jahre 1922 Kaddinal und war vor-s her zwölf Jahre hindurch Apostoli-- scher Delegat in den Ver. Staaten. Der Pünpstliche Legat trifft mit 12 Kardinälen ein, unter denen sich auch Erz Vischor Palica, Vikar von Rom befindet. Mit dieser Bekanntgabe er-· folgte seit as des Kardinals Vunde lein auch die Verkündigung der Ab—- lässe für Pilger zu dem stattfindenden Kongreß. — 00— Ein Komite von Kommnnisten aus südamerikanischen Staaten haben Rußland hesucht und sind enttäuscht zurückgekehrt Unter anderm berich ten sie, daß die auswärtige Agitation mit falschom Gelde ausgefilhrt wür— de. So sesen in russischen Regier ungsdruckereien 180 Villienen Franes franz. Papiergeld für den 3weck gedruckt wodden. Es sieht seltsam aus, daß die Rus-- J sen diese fremden Besucher damit be sannt gemacht haben sollen. —— Der Wiener Maler Prof. tn kamp hat die Ver. Staaten vereist, um die 18 schönsten Mädchen und Frauen in Amerika zu malen. Nun hat er die schönste in New York ge—- funden. Sie ist Zeichnerin in einem Mode Geshäft, hat ihr langes blon-· hret Haar nicht abgeschnitten und ist 5 Fuß 6 gZoll groß. Der Maler sagt sie sei das schönste Mädchen in den iVer. Staaten. Sie trägt einfache Klei— der und hilft ihrer Mutter in ihrer freien Zeit zu Hause. — 000 — „Wenn aber doch keinerlet Hoff nung besteht, Herr Doktor, wofür ; (wollen Sie ihn den operiren?“ „Flür 500 Mark.“ ; Seite 3 — — s 1 28 2 / ;2 — ; 54 08 4 — — M 2 01 —— — ; 12 — - v ; , Butter ? Nut 1 2 Bread Bestehen Sie ans dem Echteu! Es ist reich wie Butter Süß wie eine Nuß. Besucher stets Willkommen ; in Arkansas Feinster und Reinster Bäckerei. American j 1 Bakery Execlusive Bäcker von Butter Nut Brod. s 1217-19-21-23 West Siebente Straße. B s — — „Zwei Parkettsitze!“ begehrte an der Theaterkasse die ältere Dame. — „Hier!“ segte der Kassierer, ihr die Billetts zuschiebend. — „Aber die Sitze sind nicht nebeneinander!“ reklamier te die Dame „Sie werden doch nicht eine Mutter von ihrer Tochter tren nen wollen?“ — „Gewiß nicht, gnädi ge Frau! Einmal in meinem Leben hab ichs gethan und ich bereue es noch heute;“ —OO — ÿ Die Lebensretter Medizin. Der junge Mann besuchte seinen Freund, den Provisor in der Apotheke Er besichtigt bei dieser Gelegenheit die ganze Eine-ichtung u. stößt dabei auf eine große Glasflasche, die ihm da— durch auffällt, daß sie kein Etiket trägt. „Wes enthält denn diese Fla sche?“ fragt er seinen Freund. „De ren Inhalt hat schon manchem das Loben gerettet“, gibt dieser etwas orakelhaft zur Antwort. „Wieso dar denn?“ — „Ja, weißt du, aus dieser Flasche nehmen wir immer, wenn wir das Rezept nicht lesen können.“