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Humoristisches. nier war te Mi g. Gast (nachdem er die Hotelrechnung geprüft, zum Kellner): „Das sind aber doch erstaunlich hohe Preise! Lassen Sie die Rechnung nochmals' durch sehen!" Kurz darauf erhält der Gast die Rechnung zurück mit1 der schriftlichen Bemerkung: ..Alles rich tig. Mr Revision der Rechnung 3 Mark." E E a Hausfrau (zur Köchin): „Marie, das Essen ist feit einigen Tagen geradezu ungenießbar! Sie wollen wahrschein sich Ihren Verehrer los werden—und da müssen wir mitleiden!" e stern hast Du mir solche Freude ge macht, als Du der Erste in der Klasse wurdest, und heute bist Du schon wie der heruntergekommen." Knabe: .Mer. Mama, eine andere Mutter will doch auch 'mal 'ne Freu de haben." O a A I rathq Ihnen, gnädige Frau, einige Bäder zu nehmen, mehr in die Lust zu gehen und sich leichter zu kleiden!" (Zu. Hause.) Mann: „Nun, was hat der Doktor gesagt?" Frau: „Ich muß in ein Bad, dann einen Luft kurort aufsuchen und mir sofort neue, leichte Kleider anschaffen!" jR a g, e. Zwei Aerzte rühmen sich gegenseitig ihrer zahlrei cheti Patienten. „Denken Sie," kaat der eine, „in der vergangenen Nacht bin ich fünfmal geweckt worden." „Aber warum schaffen Sie sich kein Insektenpulver an," giebt der andere boshaft zurück. a Herr: „Wie war's nur möglich, daß mein Sohn von dem Berg abstürzen konnte?" Führer: „Weil er auffig' stieg'n ist!" Sepperl g'fällt mir gar net, ich glaub' alleweil, der wird trank!" Bauer: „Das wär' g'fehlt jetzt, vor der Ernt', lieber soll er nachher a bisserl ärger krank werden!" E a a A „Wie, Ihre älteste Tochter hat gehei rathet? Aber die ist doch seit Jahr und Tag kaum einmal aus dem Hau se gekommen!" B.: „Nun, es ist ja auch ein Ge richtsvollzieher, der sie gekriegt hat!" S A E r zweifelt): „Wir müssen unsere Hoch zeit verschieben. Ich habe meine Stelle verloren und jetzt gar kein Einkorn^ men!" Sie: „€, das ist nicht nö thig, wir 'brauchen auch keins. ich kann mir ja meine Hüte selbst ma chen!" E & a (im Wirthshaus): „Ja, ja!" Iackl Jackl (nach einer Pause): „Hm! Hm!" Wirth: „Geh, hört's doch mit Eurem Politijsiren auf!" a a „Doktor, ich bin wirklich meines Gat ten wegen sehr beunruhigt. Er hat sehr wenig Appetit und sobald er nur eine Kleinigkeit gegessen hat, klagt er über Dyspepsie. Was wollen Sie ihm verschreiben?" Arzt: „Eine gute Köckin." sich vor Schulden nicht retten und sitzen den ganzen Tag in der Wein stube! Fürchten Sie da nicht einmal eine unliebsame Ueberraschung?" „Wo denken Sie hin! Meine Gläu biger sind absolut nicht in der Lage, eine Weinstube zu besuchen!" S a a Frau eines Landgeistlichen wölkte ausgehen und forderte ihr Töchterchen auf, sie zu begleiten. „Nein, Ma ma, ich kann nicht!" gab das Kind bestimmt zur Antwort. „Warum nicht?" „Ich muß dem Papa hel fen." „Dem Papa helfen? Wieso denn?" „Ja, er sagte zu mir, ich sollte mich in die Ecke setzen und Ruhe halten, damit er feine Predigt machen könnte, und ich glaube, jetzt ist er damit kaum halb fertig." E S richter „Was für ein Metier haben Sie?" Arrestant: „Ich bin Sophist!" Untersuchungsrichter: „Bei Ihrer Verhaftung gaben Sie aber zu Pro tokoll, daß Sie Tapezierer seien!" Arrestant: „Trifft auch zu Spe zialität: Sophas!" E r ständniß.. Gendarm (zu einem StraßenmuDanten): „Halben Sie denn die Erlaubnis} zum Spielen?" Harmonikaspieler: Det nich, Herr Wachtmeister, aber den Kindern macht et so bitte 'Spaß!" Gendarm: „Dann sind Sie wohl so gut und be gleiten mich!" Harmonikaspieler „Wat wollen wir denn fingen, Herr Wachtmeester?" a Sie gehört, der Herr Staatsanwalt beantragt gegen Sie drei Jahre Zucht haus!" Angeklagter: „Die Herr'n werd'n sich Don dem jungen Menschen da nichts vorschreiben lassen!" A a sich bekehren möchte, sucht in ein Wurstgeschäft einzuheirathen. a A „Sagen Sie mal, meine Liebe, wie steht mir der neu'e Hut zu Gesichte?" Frau B.: „Vortrefflich. Er macht Sie wenigstens um fünfzehn Jahre jün* get!" !J ge st ch. Ein sehr geachteter nu'd beliebter Prediger wollte eines Tages einen Freund besuchen. Wor der Wohnung dessel be it stand ein kleiner Junge, der ver geblich Versuche machte, die Klingel zu erreichen. „Du willst wohl hier klingeln?" fragte ihn freundlich der Geistliche. „Ich werde es für Dich thun." Dabei klingelte er. Als die» geschehen, sagte der Kleine: „Herr Pastor, kommen Sie schnell, wir müs sen nun ausreißen!" a aus Amerika gekommen): „Ich sage I A e rika wird viel auf's Essen gelegt da hat jede Familie ihren Koch." Herr: „O, gnädige Frau, bei uns hat sogar jeder Soldat seine Köchin." a a S Kinder, heute kommt die Mutter neu gestärkt aus dem Bade zurück!" Lies chen: „Auch ausgeplättet?" a S a u- n- haber (der dafür bekannt ist, daß er sehr schlechte Gehälter zahlt, zu dem stellesuchenden Kopisten): „Augenblick lich habe ich nichts frei wenn Sie aber in vier Wochen nochmal anfragen wollen ..." Kopist: „Denken Sie, daß bis dahin wieder einer Ihrer jungen Leute verhungert ist?" fttc «»rtnerel als 8 bnSberuf „Mein, Sohl? soll Gärtner wer den," sagt manche empfindsame Mut ter, .denn welch anderer Beruf ge stattet es wie dieser, der Natur ihre Schönheiten abzulauschen, um sie zu ideaJifiren, im Verkehr mit Blumen und schönlaubigen Pflanzen, Ge schmack und Hereznsbildung zu vere dein" „mein Sohn soll Gärtner wer den," sagt mancher Vater, „denn ich besitze ja genug Geld, um ihn später selbstständig zu machen, und hat mein Herr Sohn nicht selbst das nö thige Geschick, so gibt es ja tüchtige Gehilfen" „Ihr Sohn muß Gärtner werden," sagen unverständige Aerzte, demi er kann nur im Aufenthalte in frischer Luft gefunden" „mein Sohn soll Gärtner werden," sagt der ländliche Arbeiter, wenn er sieht, wie der Herrschaftsgärtner eine Stufe in der socialen Ordnung hoher steht wie er selbst. Ihnen allen sei gesagt, daß auch in der Gärtnerei dieselbe Ueberfül lung mit Gehilfen und Principalen vorhanden ist, wie in fast allen ande ren Berufsclassen, sodaß nur gesun de, kräftige Leute mit guter Vorbil dung und genügender Fachbildung Aussicht auf irgend welchen Erfolg haben. Die Gärtnerei erfordert, soll sie loh nen, ein hohes Maß von wissenfchafK liicherVorbilbung und angeborener Intelligenz, die Freude am eigenen, thätigen Schaffen und einen eisernen Fleiß. Darum aber hat sie keinen Raum für jugendliche Taugenichtfe, welche ,andere! Branchen ablehnten, und auch sie vergrößern gewöhnlich, wenn die 'Spargroschen der Eltern aufgezehrt sind, das gärtnerische Proletariat. Recht bedauerlich ist es, wenn un verständige Aerzte die Gärtnerei als gesunden, kräftigenden Bruf empfeh len. Der schnell wechselnde Ausent halt in der schwülen Hitze des Dribhauses und dem schneidenden Nord- und Ostwinde im Freien, die Einflüsse von Sonnenbrand, Regen, Schjnee und- Kälte verlangen, will man ihnen ungefährdet widerstehen, kerngesunde Naturen, hatte, schwere Arbeit, einen kräftigen Körper, und alle jene Voraussetzungen können von kränklichen jungen Leuten nicht erfüllt werden. Daher die hohe Sterblich keitsziffer junger Gärtner, daher aber auch der Umstand, daß Gärtner, wel che über dreißig Jahre alt geworden, jene eiserne Widerstandsfähigkeit besitzen, welche ein langes Leben ga rantirt, und daher mag die Legend bikdung vom gefunden Gärtnerberu fe stammen. Wo und wie aber soll der junge Gärtner lernen? Die großen Han Wtegättnereien neigen mehr und mehr, dem Zuge der Zeit folgend, zu Spozwlkulturen hin, denn nur diese gewähren, gleich jedem Fabrikbetrie be, Aussicht auf Erfolg. In ihnen kann sich aber der Gärtnerlehrling nicht jene vielfache Bildung erwerben, welche der Gärtnerberuf verlangt, er vürde, gleich dem jugendlichen Fa brikarbeiter, sich eben auch nur für eine Spezialität einarbeiten können. Dadurch aber wird der Uebergang in eine andere Gärtnerei erschwert, und, 'dia nur die Kenntnis} möglichst bieler Pflanzen und .ihrer verschie denen Ansprüche an Anzucht und Kultur den jungen Mann zum Den ken bei der Arbeit erzieht, und ihm 'W eine genügende gärtnerische Ausbil dung garantirt, so sind nur die Gärtnereien, welche ihm die Gele genheit zu derartiger vielseitiger Borbildung geben, zu seiner Ausbil dung geeignet. Derartig geeignete Ausbildungs stellen sind gut geleitete grqfje Hert fchaftsgärlnereren, wie wir sie aus vielen Sitzen unserer Geldaristokra tie finden, und die großen Handels gärtnereien im Osten unseres Lan des. welche fast alle gärtnerischen Zweige umfassen. Ein hier ausge bildeter Gehilfe findet leicht und überall Stellung, et thut wohl, feine Kenntnisse in den verschiedenen Spe cialgeschäften zu erweitern irttd, wenn es seine Mittel erlauben, die größe ren Gärtnereien in Holland, Belgien. Frankreich, England und Deutsch land als Gehilfe derselben eingehend zu studiren, um so feine Bildung so viel wie möglich zu erweitern und zu vertiefen. Kann ein Lehrling mit tüchtiger praktischer Vorbildung ei ne Gartenschule besuchen, so ist die dort zu erwartende theoretische Aus bildung von großen Vortheile. Der artig "durchgebildete junge Gärtner werden, falls sse die nöthigen Mittel beisitzen, sich immer mit Erfolg selbst ständig machen, sie sind aber auch in der Lage, gutbezahlte leitende Stel lungen in großen Gärtnereien zu ver walten. Es wird in der Gärtnerei so schwer gearbeitet, .die Arbeitszeit ist eine so lange, daß dazu gesunde kräf tige Naturen erforderlich sind nur eine tüchtige gärtnerische Vorbildung ist die Grundlage eines späteren ge sicherten Fortkommens zur späteren Selbstständigmachung ist ein relativ großes Capital erforderlich, und tref fen alle diese Vorbedingungen zu, ist weiter Lust und Liebe zur Gärtnerei vorhanden, so ist es ganz unbedenk lich. die Gärtnerei als Lebensbetuf zu ergreifen, dann sichert sie, wie je der andere Beruf später eine annehm bare Lebensstellung. Rordostsce»Kanal. a I gramm für die Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals ist nach Ham burger Blättern folgendes: Mit dem Kaiser werden mittels Sonderzuges 22 Bundesfürsten am 19. Juni, 11 Uhr Vormitags, in Hamburg fein. Die Zahl der Ein ladungen wird sich auf nahezu 500 belaufen. Außer den deutschen Bundesfürsten werden die Botschas ter an der Feierlichkeit teilnehmen, dren 'Mächte sich an der Flottenrevue totheiligen. (Vom Bundesrath sind etwa 60 bis 65 Mitglieder zu erwar ten. An den Reichstag werden etwa 150, an die beiden Häuser des Land tags etwa 100 Einladungen ergehen. Hierzu kommen noch die in der Be gleitung der Fürstlichkeiten und Bot schafter erscheinenden Herren. Der Aufenthalt in Hamburg wird sich bis zum Abend desselben Tages lerstreefen. Am 9M2 Uhr Abends werden alle Dampfer mit Ausnahme der beiden kaiserlichen Dachten die Unterelbe hinab'fahren und vor Schu lau und Brunshausen Anker werfen. Die „Hohenzollern" und der „Kai seradler," auf denen der Kaiser und die Fürstlichkeiten die Nacht verbrin gen, werden am nächsten Morgen um 9-ls2 Uhr in den Kanal einlaufen. An der Fahrt durch den Kanal werden 12 bis 14 Schiffe teilneh men, tlarunter außer den kaiserli chen Machten das Panzerschiff „Wörth," zwei Doppelf chrauben damper per Hamlmrg-Ämerika-Li nie (wahrscheinlich „Augusta Victo ria" und „Co'lumbia"). ein Dampfet des Bremer Lloyd, sowie einige wei tere Hamburger Dampfer und einige englische Abniiralitätsb^achten. Die Fahrt durch den Kanal wird, da die Fahrgeschwindigkeit 10 Knoten nicht übersteigen darf, längere Zeit in An spruch nehmen, so daß die Schiffe erst zwischen 9 und 10 Uhr Aebnds in der Nähe von Rendsburg vor Anker gehen. Am nächsten Morgen findet dort eine militärische Parade statt, an der sich außer den Truppenthei len des 9. Armeekorps auch die Ma tine betheiligen wird. (Soll abbe stellt sein wegen Zeitmangel.) Nach der Parade erfolgt die Wei terfahrt nach Hoiltenau die Ankunft dort ist auf 1 Uhr Mittags festge setzt. Von Holtenau aus begibt sich der Kaiser mit seinen Gästen nach Kiel, wo der Empfang der Vertreter der fremden Mächte und deren Ad miral? stattfindet, die am späten Nachmittag, an einem Diner auf der ./Hohenzollern" teilnehmen werden. Am nächsten Morgen begibt -sich der Kaiser mit feinen Gästen zur Flot tenrovue, zu der ca. 60 fremde und 40 deutsche Kriegsschiffe Aufstellung nehmen friert)err. Die Schiffe wer den zwischen Bellevue und' Fried richsort 'verankert sein, und zwar auf der einen Seite die auswärtigen, auf der anderen Seite die deutschen Schiffe. Die Anordnung über die Aufstel lung der Schiffe hat sich der Kaiset vorbehalten. Nach beendeter Revue fahren die hohen Herrschaften nach Ktel zurück, wo sowohl auf dem „Hohenzollern" als auf dem „Kai seradler" und mehreren anderen Schiffen Galadiners für fämmtliche anwesenden Gäste, die Admiralität und die Offiziere der Marine statt —r TWTW. finden werden. Am 23. Juni wird sich der Kaifer voraussichtlich nach Berlin zurückbegeben. Den Schis fen der fremden Nationen bleibt es freigestellt, sofort ihre Rückreise an zutreten oder noch in der Kielet Bucht zu verbleiben. Die Frage der Plazierung der fremdländischen Geschwader und ein zelk ankernder KriegKfahrzeuge bei der Eröffnung des Kanals ist erle digt. Hafenkapitän des Kieler Reichsktiegshafen, Kapitän zur See z. D. Langental, in Verbindung mit dem Oberwerftdirektor der kaiserli chen Werft zu Kiel, Kapt. zur See Diederichsen, läßt eine lange Reihe von verankerten Bojen legen, an de nen die einlaufenden fremden Kriegs fahrzeuge festmachen werden. Die Liegestelleci der gefammten Flotten im Kielet Hafen werben zwei Reihen umfassen, da' einerseits eine Kielli nie trotz der Länge des Kieler Ha fens von gegen 10 Kilometer nicht ausreichen würde und man auf der anbeten Seite den am entferntesten von der Stadt ankernden Schissen die iKvM'MUn if a Ji onäc ie rhält sse nach dem Jnncithafen erleichtern will. Auf diese Weise wird zwischen den beiden Doppelreihen der Geschwader ein natürliches, geschütztes Fahrwas ser geschaffen werden, das den Boot verkehr der Schiffe unter einander und von den Schiffen zum Lande möglichst erleichtern wird. Auch der Frage der Vetptovian tirung der Besuchsschiffe, soweit sie sich auf die Bekohlung und die Über nahme von Frifchwaffer bezieht, ist man bereits nach Möglichkeit nahege treten. Dix heimischen Kriegsfall Izeuge werden angewiesen werden, nach dieser Richtung hin ihre Bedürf nisse bis zu einem bestimmten Tage zu befriedigen, so daß während der eigentlichen Festtage jeder Wunsch der fremden Schiffe nach dieser Rich tung hin in erster Linie Berücksichti gung finden wird. Der ganze Ver kehr im Kieler Hafen während der Festtage in Kiel wird von einer qro fen Zahl von Wacht- und Polizei booten ausgeführt werden, zu wel chen auch Torpedo-Boote herangezo gen werden sollen. Diesen wird es auch zufallen, das gesammte Fahr wasset frei zu halten und den Verkehr der Privatdampfer- und Boote zu regeln. WW WW S a a a h- re vier Kriegsschiffe: „New Uotk," „Columbia," „San Francisco" und „Marblehead" angemeldet. Die Festlichkeiten dehnen sich immer mehr aus. Auch die Kaiserin mit ihren vier ältesten Söhnen wird Theil nehmen. Die Frage über den Vortritt unter den anwesenden deutschen Fürsten gab einige Bedenken, da der Prinz Regent von Baiern, des größten deutschen Staats, denselben zunächst nach dem Kaiser verlangte, obgleich er kein gekrönter Monarch ist. Die Könige von Sachsen und Würtem berg gestanden ihm denselben bereit willig zu auf Ersuchen des Kaisers. Der Presse und dem Publikum werden alle Gelegenheiten zur Theil nähme gegeben. Doch tonnte man nur wenigen Handvls-Dampfetn ge statten. die Fahrt durch den Kanal mitzumachen bei der Eröffnungsfeier. Die Anmeldungen für die Kieler Re gatta am 8. Juni sind noch nicht ge schlossen. ßwei kaiserliche fachten, der „Meteor" und die „Vineta," wer den Antheil nehmen, ferner die Dacht „Irene" des Prinzen Heinrich, die Dacht „Baruna" des Prinzen v. Schaumburg Lippe u. s. w. Geschichte »er Einwanderung. Vom Finanz-Departement ist ein umfassender, geschichtlicher Bericht über die Einwanderung veröffent licht worden, der ein genaues Bild über das Anschwellen und Zurück* treten der Einwanderungsfluth in den letzten siebzig Jahren giebt. Amtliche Aufweichungen über die Einwanderung wurden.zuerst im Jahre 1820 gemacht. Die gesammte Einwanderung betrug in diesem Jah re 3365 Personen. Im nächsten Jahre stieg sie auf 9127, sank wie der auf 6011 und betrug im Jahre 1823 nur 6354 Personen. Von nun an beginnt ein beständiges Steigen in der Zahl der Einwohner bis auf 27,682 im Jahre 1828. In den folgenden Jahren zeigt sich wieder ein Zurücktreten der Einwan derungsfluth. Es werden für das Jahr 1829 nur 22,520, für 1830 et was mehr, nämlich 23.322/ für 1831 wieder 22,633 für Einwanderer an gegeben. Durch die gesammte Sta tjistlk der Einwanderung hindurch ist zu bemerken, wie (kleine Schwan hingen abgerechnet) auf 'längere Zeit räume des Anwachsens ein kürzerer Zeitraum des Zurückgehens folgt. Eine ganz ungewöhnliche Erfchei nung bietet das Jahr 1832. In die sem Jahre 'betrug die Anzahl der Einwanderer mehr als das Doppelte der im Vorjahr Verzeichneten, näm lich 53,179. Ueberhaupt ist das vier te Jahrzehnt unseres Jahrhunderts dasjenige mehrfacher bedeutender Schwankungen in der Einwander unrgsziffcr. Im folgenden Jahre, 1833, wanderten 65,365 Personen ein, 1835 nur 45,374. Weiter folgt im Jahre 1836 wieder eine bedeu tend höhetie Anzahl der als einge wandert bezeichneten Personen, näm lich 76,242 ein langsames Fort schreiten zjeigt das Jahr 1837 mit 79,340 Einwanderern. Ein plötz licher Rückgang wird vom Jahre 1838 berichtet, denn es betraten nur 38,941 Personen unsere Gestade, um sich dauernd niederzulassen. Das Jahr 1839 brachte wieder 68,000 Einwanderer und allmählich stieg die Zahl auf 104.565 im Jahre 1842. iFür diie Jahre 1843—1851 sind die Aufzeichnungen für je ein Rech nungsjahr gemacht, welches« am 1. September »endet. Das Jahr 1844 zeigt einen klei nen Rückgang, nämlich 78,615, doch steigt die Ziffer wieder auf 114,371 Einwanderet im nächsten Jahr. Die Zahl der Personen, welche ihre Le bensverhältnisse hier zu verbessern suchen, mehrt sich nun stetig. Zwar bewirkten die Wirren in Europa im Jahre 1848 eine kleine Verminder ung, hatten aber zur Folge, daß im folgenden Jahre um so mehr Perso nen gerade aus Deutschland, theils freiwillig, theils gezwungen, aus wanderten. Im Jahre 1855 sank die Einwan derung auf die Hälfte derjenigen des Vorjahres. Es wurden nur 200, 877 Personen regiftrirt. Nach einem allmählichen Zunehmen ging in Fol ge wirtschaftlicher Krisen die Ein wanderung im Jahre 1858 auf 119, 501 Personen zurück. Während der Kriegsjahre 1861 und 1862 kamen 89,724 resp. 89,007 Einwanderet nach den Ver. Staa ten. 'Nach dem Kriege hob sich die Einwanderung wieder rasch und er reichte im Jahre 1873 die Zahl von 459,803. In Folge des geschäftlichen Nie derganges sank dann die Einwander ung von Jahr zu Jahr und betrug im Jahre 1878 nur 138,469. Mit der Besserung der Gefchäf ^Verhältnisse wurde aber der Unternehmungsgeist lebendiger und spornte Viele, die in der Heimath nicht Spielraum genug hatten, in unserem Lande ihr Glück zu versuchen. Das Jahr 1882 hat die bis jetzt unerreichte Zahl von 788,992 Einwanderern zu verzeich nen. Daß die letzten Jahre nicht verlockend für Einwanderer waren, ist bekannt, es sank denn auch ihre Zahl im Jahre 1894 auf 317,467. Ue&er eine neue Art Tramps in den ländlichen Distrikten des Westens schreibt ein Korrespondent d?r New Notker „Sun" aus South West City, Mo.: Diese Tramps, Farmer-Tramps genannt, durchziehen das Land nicht allein, sondern in Begleitung ihrer Familien. Oft haben sie ein arm seliges Vehikel bei sich, das von einein ebenso armseligen Gespann gezogen wird. Manchmal geht dies Familie nebenher, während die ausgehungerten Thiere kaum im Stande sind, den Wagen mit der dürftigen Ausstattung fortzuschleppen, deren die Leute zum Lagern in Gottes freier Natur be nöthigen. Die Verhältnisse, in denen sich die letzteren zumeist befinden, sind im höchsten Grade Mitleid erregend. Diejenigen dieser Leute, welche noch einige Mittel besitzen, haben gewöhn lich Wagen, die mit Brettern zuge schlagen, mit einem Ofen versehen und für lange Reifen eingerichtet sind. Im Juli und August des Vorjah res war die Anzahl dieser Tramps, welche durch Süd-Missouri zogen, so groß, daß ich meinen Medizinvorrath zusammenpackte und mich den Leuten anschloß. Die Reise richtete sich zu nächst nach Süd-Missouri und Arkan sas. Dort aber bemerke ich, daß die Prozession sich eben erst formixt hatte. Nachdem dann die-Unbilden des Win ters zunahmen, zogen die Leute wei ter nach Süden. Diejenigen, wel che später vom westlichen Kansas ltnlo von Nebraska ausgebrochen waren, konnte man ihre Effekten in Karren ziehen sehen. Eine Partie, mit der ich gusammentretf, bestand aus einer Frau im mittleren Alter, vier Kindern im Alter von 6 bis 15 Jahren, sowie ei ner betagten Großmutter. Die Aerm sten stapften mü'hsam in vier Zoll ho hem Schnee dahin un'd schoben ab wechselnd eine Art Buggy vor sich her, in bem ein zehn Monate altes Baby lag. Die Leute waren zwar warm ge kleidet, boten aber sonst einen bedau ernswerten Anblick. Ihre Reise ging nach Texas. Ein Mann, der Arbeit erhalten hat te und eben seine Familie nachkom men ließ, erzählte mir auf Befra gen Folgendes: „Ich ging im vorigen Frühjahre mit $1000 nach Kansas, miethete dort eine Farm, kaufte ein Gespann und sonstiges Zubehör und prosperirte ziemlich gut, bis die Dür re kam und meine Ernten vernichtete. Ich nahm nun auf mein Gespann und andere Gegenstände eine Hypothek auf. um meine Familie mit Nahrungsmit teln 'versorgen zu können, vermochte aber keine Arbeit zu finden. Schließ lich gab ich die letzten 25 Cents, die ich noch befaß, meinjer Frau und schloß mich einer Tramppartie an. Meine Frau verpfändete hierauf hy pothekarisch die Haushaltungsgegen stärtde, um das Fahrgeld für die Ei senbahn 'zu erhalten und mir nachzu reisen. Zjwei Monate haben wir Beide uns dann vergeblich bemüht, zur Wiederaufrichtung unseres Haus stan'des etwas zu verdienen." So und ähnlich lauten die Mitteilungen aller dieser bedauernswerten Leute. Die meisten von ihnen wandern ohne Hoff nung dahin. Ihr Schicksal ist abhän- »»s -%»»««, rw" i.^r 'f' W, gig vom Zufall oder von der Mild thätigfeit ihrer mehr von Fortuna begünstigten Betussgenossen. Bevor ich Süd-Missouri verließ, war ich zu der Meinung gekommen, daß die nach jenen Distrikten sich richtende Ttampbewegung ihre Ursa che in der Absicht dieser Leute habe, sich dort anzusiedeln. In Arkansas aber fand ich aus, daß eine Anzahl der letzteren jenen Landestheil schon oft besucht hatten. Sie waren hierzu durch Eisenbahn-Pamphlete und die gleißenden Berichte von Landagenten verführt worden. Nut einigen von ihnen aber war es gelungen, sich dort niederzulassen. Es ist diese Tramp bewegung keine Auswanderung zu nennen, denn von 100 dieser Leute hat nicht einer sich schon einen be stimmten Platz zur Anisiedlung ge wählt. Die meisten von ihnen scheinen das Land ohne ein gewisses Ziel zw durchstreifen. In der gegenwärtigen Jahreszeit, in der die Bestellung und die Besäung der Felder bereits begonnen hat, ist diese Tramparmee noch ebenso groß wie sie im Winter war. Einige der Leute haben zwar die Rückreise nach dem Norden angetreten, abet ohm Geld und ohne Hoffnung. Die We nigen, welche aus ihrem früheren Ver mögen einen Rest zum Ankauf eines keinen Besitztums und zum Beginn eines neuen Lebens retteten, treten dasselbe mit Sorgen und bedrücktem Muthe an. Und diese Tramps ge hören zu jener BevölkerungAklasse, die bislang als das Rückgrat der Repub lik angesehen wurde und die durch ihre Prosperität und ihre Zufrieden heit sich auszeichnete. Wahrlich ern ste Gefahren für die Stabilität unse rer Republik liegen in diesem trau rigen Zustande, und Pflicht nicht nur der Bevorzugten dieses Landes- st es, hier helfend einzugreifen, fonbrn tet Allem foHte die Bundesr.si:.- -g nit Entsprechenden politisch-: vthf chast lichen Maßnahmen Abhilfe 31t schaf fen suchen. Japanische Kriegsbeute. Det siegreiche Kamps mit China hat Japan nicht nur durch den Frie densschluß werthvolle ausgedehnte Gebiete und eine hohe Krigsentschä digung, sondern früher schon reiche Kriegsbeute' eingebracht. Einer sei netze it in Tokio veröffentlichten Sta tistik über die Kriegsbeute, welche die Japaner in der ersten Periode -des Krieges bis nach der Einnahme von Port-Arthur gemacht haben, ist zu entnehmen, daß sie in dieser Zeit nicht weniger als 607 Geschütze im Werthe von 10 Millionen Francs er obert haben. In Port-Arthur allein wurden 330 Kanonen vorgefunden. An Handwaffen, nämlich Gewehren, Säbeln u. s. w. sielen 7400 Stück im Werthe von 150,000 Francs und an Munition 60 Millionen Patronen im Werthe von 500,000 Francs in die Hände der Japaner. Reisvor räthe allein wurden im Werth« von 250,000 Francs erbeutet. Außerdem fidlen 368 Pferde (10,000 Francs), 5 Millionen Francs in Metallgeld, 3326 Zelte (150,000 Francs), 447 Fahnen, 15 Dschunken, 3 Dampfer, 2 Segelschiffe, 3 Kriegsschiffe, der „Tsao-kiang," „Mintsee" und „Hai tscheng" im Gesammtwetthe von 5-ls2 Millionen Francs in die Hän de der Japaner. Nicht weniger als 22 Millionen an Wer then sollen fer ner an Wagen, Werkzeugen, Maschi nen, Torpedos, Schießpulver, Klei dem u. s. w. von den Japanern er obert worden sein, so daß der Ge sammtwerth der Beute, mit Ausnah me der Befestigungen von Talienwan und Port-Arthur, auf 45 Millionen Francs geschätzt wird. In dieser P-e riode haben zu Lande und zur See 17 Gefechte und Schlachten stattge funden, in denen die Japaner 418 Todte und 1665 Verwundete hatten, während die chinesischen Verluste sich auf 6620 Todte und 9500 Verwun dete beliefern Gefangene haben die Japaner bekanntlich nicht gemacht, denn nachdem man den gefangenen Chinesen die Waffen abgenommen, ließ man sie laufen. Welche Kriegs beute die Japaner in der zweiten Pe riode des Feldzuges gemacht haben, in welche bekanntlich auch die Ero berung von Wei-hai-wei fällt, ist noch nicht bekannt. Doch weiß man bereits, daß in dieser Seefestung nach der Kapitulation des Admirals Ting fünf größere Kriegsschiffe, vier Ka nonenboote und mehrere Torpedoboo te den Japanern zufielen. Die fünf größeren Schiffe sind das Panzer schiff „Chen-yuien" (7350 Tonnen) und die Kreuzer „C-hi-yuen" (2300 Tonnen), „Ping-yuen" (2850 Ton nen), „Kuang-ting" und „Kuang-ki" (je 1030 Tonnen). Alle diese Schiffe, die einen sehr bedeutenden Werth re präsentiren, haben nur wneig Scha den gelitten und werden nach kleinen Ausbesserungen der japanischen Flot te einverleibt werden. Im Hasen on Wei-hai-wei befinden sich übri gens noch drei chinesische Kriegsschis fe, doch dürfte es nicht möglich sein, dieselben wieder herzustellen. Der Panzer „Ting-yuen" (7350 Tonnen) liegt entzweigeborsten auf dem Grun de und nur dessen Stern erhebt sich noch über dem Meeresspiegel. Von dem Kreuzer „Onci-yuen" (13000 Tonnen) starren nur noch die Schlote rtd die Masten aus dem Wasser empor. \n\n Farmer -Tramps.