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Neues ans Deutschland Interessante Wcuficruitflc» eines Gene raladjntanten des russischen Zaren. Ein Deutsch-Amerikaner beim Besuche in der alten Heimath verhaftet. Militärische Rohheiten. Des Kaisers Schwager.— Bon Bismarck.— Verschiedenes. 9s I n, 17. Oktober. Der Gene ralkommandant des Hauptquartier« des Zaren, Generalctdjutant von Rich ter, hat sich über den Eindruck, den der Aufenthalt In Frankreich auf den Za reu gemacht hat, interviewen lassen und dabei eine sehr bedeutsame poli tische Erklärung abgegeben. Der General erklärte, der Zar habe sich durch die antideutschen Demonstrati onen, die ihm in Frankreich entgegen getreten seien, durchaus nicht beirren lassen im Gegentheil seien die fried lichen Msichten des Kaisers Nikolaus durch seine europäische Rundreise nur noch befestigt worden. lieber die französische Armee sagte der General, dieselbe habe in den letzten Jahren staunenswerche Fortschritte gemacht, ihr Manövriren sei geradezu uankom men, nur die -Kavallerie habe auf ihn einen weniger günstigen Eindruck ge macht. Dem vor vier Jahren nach Amerika geflohenen Schließmann. tburde bei seinem Besuch in der alten Heimath tm böser Empfang zutheil: Er wurde bei seiner Ankunft in Darmstakt ver haftet. Schließmann, hatte 1892, wahrend et zu Klein-W?ltzheim, in der hessi schen Provinz Starkenburg, wohnhaft war, tun Verlaus eines Streites sei nen Vater verletzt. Es wurde gegen ihn die Anklage wegen Körperverle hung erhoben, und er riß nach Arne Tita aus. Dort war ihm das Glück hold er fand eine gute Stellung und heirathete ein reiches Mädchen. Die Sehnsucht nach der alten Heimath urtd fein Verlangen, seine junge Frau den Verwandten vorzustellen, trieben ihn wieder über den Ozean herüber. Seme Anverwandten hatten ihm obi gi That verziehen, und er glaubte die Anklage verjährt. aber er täuschte sich. Es wird ihm wohl nichts übrig bleiben, als die ihm zuzuerkennende Strife abzusitzen, wenn er nicht begna digt wird. Ein blutiges Rentontre zwischen dem Premierlieutenant v. Brü'sewitz vom 1. Badischen Leib Grenadier Regiment No. 109 und dem Mechani ker Seibmamt in Karlsruhe nahm sol genden Verlauf: Siebmann stieß zu fällig an den 'Stuhl, aus welchem der Lieutenant saß, und weigerte sich, um Entschuldigung zu bitten. Brüse Witz zog 'den Säbel, worauf Sieb mann h°h und dabei ausrief: „Ich bitte um Verzeihung!" Nichtsdestowe niger verfolgte ihn Brüsewitz und stach ihn mit seinem Säbel nieder. Der Lieutenant behauptet, daß ihm Siebmann zuerst elne Ohrfeige gege ben habe, doch stellen Augenzeugen dtes entschieden in Abrede. Ein Deserteur der Mannheimer Garnison Namens Hugin machte auf dem Transport nach dem Festungsge fängniß einen Fluchtversuch. Der Ser geant und der Gefreite, welche den Deserteur mit geladenem Gewehr be gleiteten, gaben auf der sehr stark belebten Straße hinter dem Flüchtling her Feuer. Die -Kugeln pfiffen den Passanten um die Ohren, und die Fol ge war eine allgemeine Panik. Daß kein schweres Unglück Paifisirt ist, ist «ls Wunder zu bezeichnen. Wie jetzt bekannt wird, war die jetzt mit dem verwittweten Erbgroßherzog von Oldenburg verlobte Herzogin Ma rie von Mecklenburg-Strelitz eigentlich •als Gattin für den flotten Schwager Kaiser Wilhelm's. den Herzog Gün ther von Schleswig-Holstein auserse hen. Man wollte den Herzog verhei rafhm, um ihn auf diese Weise zu ei item etwas solideren Lebenswandel zu veranlasst Es war zu diesem Zwecke bereits eine Familientafel ar rangirt. bei welcher die Verlobung stattfinden sollte, und alles schien zur Zufriedenheit vorbereitet zu sein, aber plötzlich verabschiedete sich Herzog Günther von seinem kaiserlichen Schwager, indem er ihm zurief: „Du bringst es nicht fertig, mit das Ehe joch aufzulegen." Infolgedessen reiste Herzogin Metrie schleunigst wieder nach Strelitz zurück. Den in der Presse verbreiteten beun ruhigenden Gerüchten über das Besin den des AManzws setzen die „Harn burger Nachrichten" eine Art Dementi -entgegen: In demselben heißt es: Die den Fürsten quälenden neuralgi schen (Gesichts-) Schmerzen machen sich infolge des zur Zejt 'herrschenden -feuchten und kühlen Wetters in unbe quemerer Weise als 'fernst bemerkbar. Das Allgemeinbefinden des Fürsten dagegen ist unverändert." Neueste Nachrichten. (fiutlelK für Peru. a 1 6 O u- tirtenkammer hat den von radicaler Seite eingerichteten Gesetzvorschlag zur Einführung der Civile-he angenom men. Deceive bedarf jetzt noch der Zustimmung des Senates. Schweres «ahnungtüS. 1 7 O E h tet, daß ein Bahnzug der Saar-Eiffel Linie, auf welchem sich eine große An zahl Rekruten befanden, aus dem Ge leise geworfen wurde und daß dadurch fünfzig Personen getödtet und noch viel mchr verletzt wurden. Hwei Postbeamte verbrannt. W a 1 7 O 'Swanifea, 'S. stießen zwei Personenzüge zusammen. Zwei Post beamte, welche in den Trümmern be graben waren, verbrannten lebindigen Leibes, da, aller Anstrengungen unge achtet, ihnen keine Hülfe gebracht wer den konnte. Brandstifter in a 1 8 O hat vier Männer verhaftet, gegen die sie die Anschuldigung erhebt, in der Vorstadt Blue Island 33 Brandstif tungen begangen zu haben, durch wel che zusammen ein Schaden von unge fähr $150,000 angerichtet worden ist. Tic 9totl) in Guyaquil. a a E a 1 8 O Man glaubt, mindestens 20.000 Per sonen infolge der jüngsten furchtbaren Brandkatastrophe dahier unmittelbare Roth leiden. Etwa 10,000 Menschen sind aus Furcht vor Seuchen aus der Stadt geflohen und kampiren im Freien, ha ben aber gleichfalls nichts zu essen, wenn ihnen keine milden Gaben ge schickt werden. An Baargeld herrscht sehr großer Mangel. Schlimme Vottision a a 1 6 O t woch Abend rannte eine Lokomotive in einen elektrischen Straßenbahnwa gen, wodurch drei Personen auf der Stelle getödtet und gegen dreißig mehr oder weniger schwer verletzt wur *ben. Zur Zeit des Zusammen-stoßes herrschte ein dichter Nebel, und der elektrische Wagen befand sich mitten auf dem Geleise, als die Lokomotive, welche keine Laterne führte, heran Brauste und ihn in der Mitte durch schnitt. Eine strenge Untersuchung ist eingeleitet. Sunt (fjitmit'Cfnd) in Paris. a 1 6 O A an den neulichen Besuch des Czaren in Frankreich, wird Präsident Faure 402 Gefangenen, welche sich in Algier und verschiedenen Strafanstalten Frankreichs befinden, Amnestie gewäh ren. Mr. Henry Rochefort versichert in einem Artikel des Intransigent, daß der Czar in seiner Rede in Chalons die Worte „Franco Rufsische Alli ang" z.u gebrauchen wünschte, daß aber Mr. Hannotaux dagegen Ein spräche erhob, weil er befürchtete, daß, wenn der 'Czar diese Worte ausspre che. die Pariser sofort in den Stra ßett in den Ruf: „Nach Berlin!" aus brechen würden. Der Aufstand zu a a a a 1 7 Okt. Cecil Rhodes, Earl Gray, Verwaltet der britischen sudasrikani schen Gesellschaft, und andere Beamte, hatten eine definitive Uebereinkunft mit den Matabelen Häuptlingen. Rhodes gab ihnen zu verstehen, daß sie, nachdem ftc die Waffen niederge legt haben, in besonderen, ihnen ange wiesenen Gegenden wohnen müßten. Die hauptsächlichsten Häuptlinge wer den verantwortlich gehalten und von der Südasrika^Gesellschaft besoldet werden. Die Häuptlinge erklärten sich mit dieser Einrichtung einverstanden, und man glaubt, daß die ganze Schwierig feit mit den Matabelen beigelegt ist. Türkei. W a 1 6 O Das Depeschen Schiff „Bancroft" ist in Smyrna angekommen, wie ein, von Admiral Selftidge auf dem Ma rine Departement eingetroffenes Te legramm meldet. Das kleine Schiff hat auf der langen Reife feinen Koh len-Vorrath erschöpft und wird ohne Zweifel einige Tage in Smyrna ver weilen müssen, um demselben wieder zu ergänzen. Es hängt dann von den Umständen ab, ob der „Bancroft" dann seinen Weg zu seiner beabsichtig ten eventuellen Bestimmung nach Con stantinopel fortsetzen wird. Da im türkischen Reiche augenblicklich Ruhe herrscht, wird Mr. Tettell wahrschein lich nicht um den Firman zur Erlaub niß die Dardanellen zu Passiren, sich bemühen, besonders mit Rücksicht auf die kürzlichen alarmtrenden Veröffent lichungen, welche dem 'Schiffe eine di rect feindliche Mission zuschrieben. Der «türm im Osten. a a 1 6 O hier eintreffende Schiff weist Spuren der Wuth des letzten Sturmes auf, und die Bemannungen derselben erklä ren einstimmig, daß derselbe der schlimmste war, der seit Jahren längs dieser Küste geherrscht hat. So lan at die Seebörse besteht, trieben nicht so mele Wracke und 'Schiffstrümmer auf dem atlantischen Ozean in der Nähe der amerikanischen Küste, und jedes einkommende Schiff ÄNgt die Nach richt, daß es von feiner Bemannung verlassene Schiffe passirt hat, während es Meilen und Meilen weit durch Trümmer gesegelt ist, welche zeigten, daß unzählige Schiffe in dem Sturm ihr Ende gefunden haben. Die Zahl der Matrosen, welche von eingetrosfe neit Schliffen über Bord gespült wur den und ertrunken find, wird auf 12 geschätzt. VantrSuver erschossen. a 1 7 O Desperados haben 'den Versuch, die hiesige Bank zu plündern, mit ihrem Leben bezahlen müssen, leider wurden in dem 'Kampf mit den Räubern auch vier Bürger verwundet. Die drei Man ner betraten den Laden von I. W. Hugus & Co., welcher mit der Bank, die derselben Firma gehört, in Ver bindung ficht. Zwei der Eindring linge Hielten das Ladenpersonal in Schkch, während der Dritte den Kas sirer durch Drohungen und Abfeuern von Schüssen die Hände hoch zu halten befahl. Nachdem die Desperados alles Geld, dessen sie habhaft werden konnten, zusammengerafft hatten, lie ßen sie den Kaffir er und die Laden Clerks mit hochgehaltenen Händen auf Vie Straße Hinausmaschiren und versuchten selbst durch die Hinterthür ihre Flucht zu bewerkstelligen. Inzwischen waren die Bürger der Ortschaft durch die Schüsse alarmirt worden und hatten das Gebäude, in dem sich die Bank und der Laden be fand. umstellt. Sobald die Räuber sich zeigten, gaben die Bürger Feuer und bei der ersten Sailve stürzten zwei Des perados, angeblich Chas. Jones und William Smith, todt zusammen. Ihr Spießgeselle, George Harris, erhielt später einen Schuß durch die Lungen und hauchte nach zwei Stunden seinen Geist aus. Er wurde bestimmt iden tificirt und gab auch die Namen feiner Genossen an, welche man jedoch für fingirt hält. In dem Kampf wurden vier Bür ger, der Game-Warden des Distrikts, W. H. Clark, der Clerk Victor Dick mann, der Clerk C. A. Booth und W. T. Herrick verwundet, man hofft aber, daß alle wieder hergestellt werden. fein Prinzlein verhauen 1 7 O a i tten Radfahrer, indem man ihn in der Ausübung feines Sportes stört, denn das kann einem unter Umständen schr schlimm bekommen. Erzherzog Hein rich Ferdinand von Oesterreich, der am 13. Februar 1878 geborene vierte Sohn des Großherzogs von Toskana, welcher die Militär-Akademie in Wie ner-Neustadt besucht, mußte das zu seinem Schaden erfahren. Wiener Radfahrer hatten auf der Königsstet tener Straße einen Ko^so veranstal tet und an einem geeigneten Punkte war eine Tribüne für die Preisrichter gebaut worden, an welcher die lange Reihe der Radfahrer vorbeiparadirte. Natürlich war während der Parade Vorsorge getroffen, daß der Platz vor der Tribüne für die Radfahrer frei blieb. Erzherzog Heinrich wollte sich aber diesen Anordnungen nicht fügen, und ohne sich zu erkennen zu geben, versuchte er mit seinem Jagdwagen vor dem Richterstande vorbeizufahren. Im Nu fielen aber die empörten Rad fahrer den Pferden die Zügel und' stürzten sich auf den Erzherzog und seinen Kutscher. Letzterer wurde vom Bock gerissen, eine schöne Radfahrerin bemächtigte sich seiner Peitsche und schlug damit unbarmherzig auf den kaiserlichen Prinzen ein. Erst nach dem dieser seine Hiebe weg hatte, er kannten die schlagfertigen Radfahrer, an wessen Person 'sie sich vergriffen hatten. Onkel Sam's Postwesen. W a's hin ton, 18. Okt. Aus dem Berichte des dritten Hülss-Gene ralpostrneisters für das letzte Finanz jähr geht hervor, daß sich die Ge sammtausigaben auf $90,26,296 und die Einnahmen auf $82,499,208 belie fen, sodaß ein Defizit von $8,127.088 verblieb, welches um $1,679,956 ge ringer war als das im vorhergehenden Jahre. In diese Ausgaben sind die für die Beförderung der Post auf den subsidirten Pacific-Eifenbahnen, wel che sich auf $1,558,898 beliefen, nicht eingeschlossen. «Die Extra-Briefbestellung nahm während des Jahres um 13 Prozent zu. Es wurden 4,184,237 Briefe auf diese Weise bestellt. Im Durch schnitt wurden 17 Minuten zur Ablie ferung eines Briefes gebraucht, und das System nzars einen Nettogewinn von etwa $100,000 ab. Die Zahl der Briefmarken, frankir ten Converts und Postkarten, welche ausgegeben wurden, belief sich auf 4,159,665,523, oder 7 Prozent mehr als im vorhergehenden Jahre. Der Werth derselben betrug $79,178,101, oder etwa $740,000 mehr als verkauft wurde. Die Menge der von Verlegern und Bücher- und Zeitungs-Agenten ver sandten Postsachen zweiter Klasse war nahezu um 12 Prozent größer, als im vorhergehenden Jahre. Das Ge sammtgewicht dieser Postsachen be trug etwa 349,000,000 Pfund. Auch die Menge der registrirten Postsachen, 'welche Iversandt wurden, war um etwa 4 Prozent größer als im vorhergehenden Jahre. Die Ge sammtzahl der registrirten Poststücke betrug 15,106,336. Verloren gingen etwa je ein registrirtes Poststück von 24,000. Es wird abermals empfoh len, eine beschränkte Vergütung für verloren gegangene registrirte Postsa chen zu zahlen. Der Haberer-Prozef». 1 4 O meister von Sauerlich in Baiern. wel cher wegen Betheiligung an einem Haberfeldtreiben verhaftet wurde, ist auf Grund eines ärztlichen Attestes aus dem Gefängnisse entlassen wor den. Während dieser Woche wurden sehr viele andere Haberer verhaftet und zur Prozefsirung nach München gebracht. Die Verhafteten sind sämmtlich im Alter von 20 bis zu 60 Jahren männliche Bewohner des Dor fes Grub. Ihr Prozeß wird in München im November beginnen. (fin (ferati «rmorde Leavenworth, Kan., 13. Okt. In vergangener Nacht ist Alfred Cummings, ein altersschwacher Ve teran aus dem mexikanischen Kriege, in seiner, außerhalb der Stadtgrenzen liegenden Wohnung ermordet worden. Cummings war geizig,.hatte beträcht liche Pensionsgelder und wohnte in einer kleinen Hütte allein. Die Um stände deuten darauf hin, daß wäh rend er sein Abendbrod aß, sich Je mand 'hereinschlich un ihm mit einem Beile einen Hieb auf den Kopf versetz te das Beil war tief in das Gehirn eingedrungen. Vatermörder verurtbeilt. 1 4 O N a mehrstündiger Berethung gab die Iii- ry in dem Prozesse gegen Will. Ja nuary einen auf Schuldig lautenden Wahrspruch ab und verhängte ein auf zehn Jahre Zuchthaus lautendes Strasurtheil über denselben. Der Angeklagte hatte seinen Vater Alexan der January in grauenhafter Weife ermordet, indem er ihn erst von einem Hinterhalte aus geschossen und ihm dann mittels eines Brettes den Schä del zertrümmert hatte. Der Ange klagte gab als Entschuldigung für sei ne Blutthat an, daß sein Vater ge droht habe, seine ganze Familie um bringen zu wollen. a a a 1 2 O A Laceo. der zweite cubanische Revolu tionssührer. hat ein spanisches Heer in eine schlimme Falle gelockt und ihm eine Niederlage beigebracht. Der gan ze Stab des Generals Bernal soll ge fallen fein. Bernal ist auf dem Rück züge hier angekommen. a a a 1 2 O A che Depeschen aus der Provinz Pinar del Rio melden, daß zwischen den Spaniern und den Insurgenten unter Antonio Maceo wiederum eine hitzige Schlacht stattgefunden hat. in welcher die ersteren Sieger blieben. Die Schlacht fand bei 'San Diego statt und die Insurgenten haben, wie es heißt, schwere Verluste erlitten. Nach Angabe 'der Depeschen hat auch aus spanischer Seite beträchlicher Verlust stattgefunden, dauert der Kampf noch fort und sind vorläufig noch keine weiteren Nachrichten zu erhalten. Das unglückliche Guayaquil a a E a 1 4 O Es sind hier weitere Brandstiftungs versuche gemacht worden, und in Theilen der Stadt, welche von der großen Feuersbrunst verschont wor den waren, sind mehrere beunruhigen de Feuer ausgebrochen, die jedoch durch die Wachsamkeit der Feuerwehr im Keime erstickt wurden. In Folge dessen sind von Neuem Verhaftungen vorgenommen worden. Es ist eine stark besuchte Versamm lung abgehalten worden, in welcher eine Commission zur Beschaffung von Hülfsgeldern und Zelten zur zeitwei ligen Unterkunft der obdachlosen Bür ger in's Leben gerufen wurde. Die vom Feuer verschonten Schulen und Kirchen sind von denselben angefüllt, und es werden in verschiedenen Stadt theilen so schnell wie möglich Schup pen errichtet. Bis jetzt sind bereits unter den Ruinen über hundert ver kohlte Leichen gefunden worden, und es weiden immer noch mehr gefunden, je weiter die Wegräumung der Trüm mer vorschreitet. Man weiß jetzt auch, daß viele Personen durch die Flammen in das Wasser getrieben wurden und 'dort ertranken. Ausland. Hessen Darmstadt. z. Ein Consisioriurn von deutschen und amerikanischen Ka pitalisten beabsichtigt um die Konzes sion zur Vornahme von Vorarbeiten zur Erbauung einer Bahn vom Bahn hof nach dem Johannisberg einzu kommen. Die Bahn soll über die Parkstvaße mit einer Abzweigung durch die Altstadt geführt werden. Ob elektrische oder Pferdebahn, ist noch unbestimmt, eine Dampfbahn ist ausgeschlossen. a a a terial auf dem Rheine" umfaßt 7645 hölzerne und eiserne Lastschiffe, 844 Dampfer, insgesammt 8489 Fahr zeuge mit einer Ladungsfähigkert von 40,482,976 Centnern und 25,034 Matrosen. Der Gesammttverth der Fahrzeuge wird auf 950 Millionen Mark gewerthet. Es bestehen 37 Re dereien bezw. 'Schiffahtts Gesell schaften die Mannheimer hat 53 Schleppkähne. Haniel 49. Tauerei 38, Stiunes 44. nach Frankfurt abgehenden Arbeiterzug der Hessischen Ludwigsbahn wurde von einem ^on "Frantfurt kommenden Güterzug auf der Station Walldorf die letzte Abtheilung des äußersten Personenwagens eingedrückt. Unter den Arbeitern brach eine Panik aus. Es gelang den Zugführer jedoch, beide Züge, die nur langsam fuhren, zum Stehen zu bringen, so daß ein größe res Unglückvermieden wurde. Meh res Unglück vermieden wurde. Meh Wagen untergebracht waren, erlitten leichtere Verletzungen. Ocftvrrcidi W i get Pilze haben die beiden Töchter des Wiener Malers Ernst Koch, die elf jährige Greti und die neunjährige Frida, in Aussee den Tod gefunden. a A g Teplitzer Bahn ist im westlichen Theile in Folge der Erdsenkungen vollkom men verwüstet. Der Bahndurchlaß über der Johnsdorfer Straße ist dem Einstürze ncche. Die in dem Ver bruchsterrain' entstandenen zahlreichen Risse -erweitern und vermehren sich fortgesetzt. Die Ursache der Kata strophe, Einbruch von Wasser in den Annahilss-Schacht dauert fort. An der Verdammung wird gearbeitet wenn isie nicht gelingt, sind weitere Verbräche zu erwarten. Durch die Sistirung des Verkehrs der Aussig Teplitzer Bahn in der Richtung nach Kommotau sind die Werke in der För derung von Kohlen nicht behindert, da der Transport auf die Route via Moldau und Wien geleitet ist. Men schen sind bisher nicht verunglückt. S a 4 4 a a verheiratete Joses Moser aus Begö riach, Gemeinde Mauerndorf im fiungau, der, mit einem Abschraub gewehre ausgerüstet, aus Wilddieb stahl ausgegangen war. wurde im Trigoachgraben als Leiche ausgesun den. Möser ist offenbar von der ziemlich hohen und sehr steilen Thal sperrmauer abgestürzt. Er hinter läßt eine Wittwe und vier unversorgte Kinder. st. Die Gensdarmem hat me Diebe, welche in der Station der Do nau Dawpsschifffahr« SXs-llschast @rtöen 15 Kisten Dynamit gestohlen haben, bereits festgenommen. Es sind Arbeiter, welche mit der Aufficht tn den Dynamit- Magazinen der Eiser nen Thor Regulirungs Unter nehmung betraut waren. Sie gestan den daß sie das Dynamit seit längerer Zeit in kleineren Partien entwendeten. Schwei lein Binder von Gent von der Fal ken sluth über eine steile Felswand ge stürzt und wurde als Leiche ausgesun den. ,. n. Letzte Woche hat die Einweihung des neuen Ferienheims der Stadt fiuzern auf der Würzenalp stattgefunden, das sein Entstehen ei nem privaten JNitiativcomite und frei willigen Gaben in der Höhe von 43, 000 Fr. verdankt. Der einfach aus gestattete Bau bietet Raum für 88 Schulkinder. E a a Regierungen, so auch die von Waadt. hatte eine vom Ausland herrührende Warnung in den Blättern oeröffeni= lichen lassen, worin Eltern, die Töch ter in Oesterreich placiren, auf das Vorhandensein einer organisirten Mädchenhändlerbande in diesem Lan de aufmerksam gemacht werden mit dem Beifügen, die Organisation habe ihr Centrum in der Schweiz, beson ders in Bern und Genf. Die Genfer Regierung protestirt nun gegen den Schlußsatz obiger Warnung, da der selbe durchaus unbegründet sei. Vtircinli'ira A kurz vor Thoresschluß ziemlich ge müthlich. Dann aber ging der Rum mel los und fielen Püffe, Schläge, Stiche usw. wie Hagel hernieder. Die Ehnener Combattanten. welche die Waffen strecken mußten, wurden mit einem förmlichen Steinrvgen zum Tempel hinausgejagt. Erst die auf gehende Morgensonn« sandte die Frie densstrahlen. ein heftiges Gewitter, welches von «furchtbaren Regengüssen begleitet war. Leider hat dasselbe auch ein Menschen opfer gefordert. Der hiesige Landbo te Herr Schotky, welcher in einer Wiese nächst Bettemburg mit Grum metmachen beschäftigt gewesen, wurde auf dem Heimwege zwischen Settern temburg und Dudelingen bei den so genannten „Sieben Bäumen" vom Blitze erschlagen. A O Kartoffeln beginnen stark zu faulen. Grummet, Klee, Haidekorn und Ha» fet stehen noch auf dem Felde, weil sie nicht trocknen. Wegen der großen Nässe können die Lohhecken nicht ge brannt werden, in welchen die armen Leute ausnahmlos ihre Aussaat ma chen. Wo sollen sie dann aber das nächste Jahr Brod hernehmen? «old in Alaska. S a a 1 4 O Unter den mit dem Dampfer „Set tha" aus Alaska angekommenen Pas sagieren befanden sich I. Spurt, H. Goodrich und F. C. Schräder vom geologischen Vermessungsdienst der Regierung. Sie waren im vergange nen Frühjahr nach Alaska gesandt worden, um über die dortigen Gold gruben zu berichten, und brachten den ganzen Sommer mit Forschungen und Beobachtungen zu. Sie überstiegen den Chilkat Paß und erreichten gegen Mitte Juni den oberen g)ukon dann gingen sie den Fluß hinunter bis zu dessen Mün dung, besuchten während der Fahrt die Goldgräberlager und trafen vor drei Wochen im Fort St. Michaels, an der Mündung des Aukon, ein, von wo sie sich sofort nach San Francisco einschifften. Sie haben sich überzeugt, daß die Aussichen für Goldgräber sehr gut sind, und werden demgemäß berichten. Es läuft eine große goldhaltige Quarzader vom Nordwesten nach Südosten durch das Land, ähnlich wie in (Kalifornien, und die Mitglie der der Kommission erwarten, daß binnen wenigen Jahren dort verschie dene große Bergwerksunternehmun gen in Angriff genommen werden. Marktberichte «htfflfln. Wmterweizen 65—66 Roggen 34 —35 Gerste 23—35 Hafer 16—21 Corn 22—23 Mehl, Patent, per Faß 3.49—4.00 Kleesamen 6.00—7.25 Timothysamen 1.80—2.40 Flachs 72—73 Heu 6.50—9.50 Butter. Creamery 12—17 Butter, Dairy 9 —14 Stiere 3.75—5.30 Kühe 1.25 3.75 Stockers 3.35—3.70 Kälber 2.50—6.25 Schweine 2.80—3.55 Schafe 1.75—3.00 Lämmer 3.00— 4.25 Hühner 7 Turkey 10 Enten 8—9 Gänse per Dtzd. 3.00—6.50 Zwiebeln per Faß.75—1.00 Kartof feln 18—25 Bohnen .80—1.00 Eier 14—15 Talg 2—3 Whiskey 1.18 Käse, Cream 8—9 Käse, Schweizer 9—10. Milwaukee. Weizen 64—69 Roggen 36—37 Gerste 34—35 Hafer 19—20 Com 23 Mehl, Patent per Faß 3.30— 4.05 Timothyfamen 2.00—2.70 Kleesamen 5.00—8.25 Flachs 73— 74 Timothyheu 8.00—9.00 Prairie heu 5.00—8.50 Butter, Creamery 13 —16 Butter, Dairy 9—14 Käse, Cream 8—9 Käse, Schweizer 9— 10 Kartoffeln 25—28 Eier 13—14 Hopfen 5—7 Stiere 3.25^.25 Kiiibe 1.50—3.25 'Stockers und Fee ders 2.25—3.00 Schweine 3.00— 3.40 Schafe 2.00—2.75 Lämmer 3.00—3.75. Minneapolis & St. Paul. Weizen 62—66 Roggen 33—34 Gerste 24—28 Hafer 17 Corn 20 —21 Flachs 69—70 Mehl 2.70— 3.70 Kleie 3.75—4.25 Wildes Heu 4.00—4.50 Butter, Creamery 11— 15 Butter, Dairy 9—14 Eier 12— 13. St. «ouiS. Stiere 2.60—5.00 Kühe 2.00— 2.50 Stockers und Feeders 2.40— 3.75 Schweine 3.00—3.45 Schafe 1.75—3.00 Lämmer 3.00—4.50 Weizen 57—73 Corn 20—21 Rog gen 31—35 Hafer 16—20: Eier 13 —14. Kansas City. Weizen 57—71 Corn 20—22 Hafer 17—21 Roggen 31—32 Eier 13 Stiere 2.25—4.85 Kühe 1.25— 3.00 Stöckels und Feeders 2.50— 3.75 Schweine 3.05—3.25 Schafe 1.65—2.50 Lämmer 3.00-4.00. Ju einigen Theilen von Craw ford County wüthet die Dyph theritis, sodaß die Schulen geschlossen werden mußten. Mehrere Kinder sind in Folge der Krankheit gestorben. Hunde als Zugthiere zu ver wenden, wurde im Jahre 1839 durch eine Parlamentsakte für die Stadt London untersagt. \n\n Bon Cuba.