Newspaper Page Text
Fsrtsrkritt.! Grift Branbt, Hu Ulm, mnnW Inland. Die Rothschild's haben^in den letzten zwei Jahren nahe $150,000,000 in amerikanischen Minen Grundstü cken angelegt. Der Schlepper „H. M. Town send", welcher einen Werth von $10, 000 hat, ist durch das Treibeis bei Memphis zum Sinken gebracht worden. Die S»auholzbestände der Union geben einen ^ahresertrag von $1, 000,000,000. Der Betrag ist doppelt so hoch, als der Werth der Ausbeute der sämmtlichen Gold-, Silber-, Koh len-. Eisen-. Kupfer-, Zink- und an deren Gruben in Onkel Sam's Lande. Der General Anwalt Harmon hat den Bundesdittrikts Anwalt in Jacksonville. Fla., beauftragt, gegen den angeblichen Flibustier Dampfer „Three Friends" sofort jiuf Grund der Sektion 4297 der revidir ten Statuten, welche sich auf Seeraub beziehen. Anklage zu erheben. Andrew Fearina ist in r a m. Ala., fchludig befunden worden, am 22. Dezember eine Bahn schiene entfernt und dadurch den Bahnunfall des Birminghamer Zuges bei der Brücke über den Cahaha her beigeführt zu haben, durch welchen zwanzig Mensckien das Leben verloren. Legationsrath Fürst Wrede von der österreichischen Gesandtschaft in Washington wird die Ver. Staaten demnächst verlassen. Ihm ist die Beförderung zum kaiserlick-könig lichen Minister-Restdenten ^"enos Ayres zu Theil geworden, und er ge denkt in einigen Wocken auf seinen neuen Posten abzureisen. In einem Wahnsinnsanfalle hat Frau John Shaw. No. 216 Prairie Ave., Aurora, III., ihren beiden Knaben, von denen der älteste 3 Jahre alt ist, Arsenik gegeben und hat dann selbst Gift eingenommen. Die Frau ringt jetzt mit dem Tode und der Zu stand der Kinder ist kritisch. Die Frau hat seit der Geburt ihrer Kinder Spuren von Geistesgestörtheit gezeigt. Seit "»fiteren Jahren hat man gewußt, daß in den Hügeln auf der S a a a A in Saline County, Mo., Gold gekun den wurde. Vor weniger Zeit wurde Erz nach St. Louis gesandt, um dort geprüft zu werden. Es erwies sich als so reichhaltig, daß eine Geselligst von Bergleuten aus jener Stadt dort hin kam, um einen Versuch zur Ent wicklung der Bergwerke zu machen. Ob sie Erfolg gehabt haben, ist bis noch nicht festgestellt worden. In hat sich kürzlich ein junges Mädchen, Maggie Hesse, durch einen unglücklichen Zufall eine Häkelnadel in die Brust gestoßen und wurde eine Operation vorgenommen, um die Nadel zu entfernen. Ehe die Aerzte aber an die Arbeit gingen, wur de dem Mädchen das Abendmahl qege ben und bann verabschiedete es sich von allen Freunden. Die Aerzte öffneten die Brust, ?««en die Nabel vorsichtig heraus, entfernten ben Eiter, welcher sich gebildet hatte und nähten die Wunde wieder zu. Frl. Hesse lebt noch und die Aerzte haben jetzt Hoff nung. sie zu retten. Der bekannte Betrugsprozeh ae gen den amerikanischen Farmer Ro bert Thomas Kneebs. der sich trotz der gestellten Caution von 10,000 Mark schon über ein volles Jahr in Untersu chungshaft befindet, wird dieser Tage vor der vierten Strafkammer bes Ber liner Landgerichts zur nochmaligen Verhandlung gelangen. Es sind rneh rcre Sitzungstage anberaumt worden weil die Aussagen der in Amerika commtffarisch vernommenen Zeugen sämmtlich zu verlesen sind, und außer dem mit Hilfe eines Dolmetschers ver handelt werden muß, da Kneebs an giebt, daß er kein Wort Deutsch ver steht. Nicht weniger als 3000 Radfah rer haben sich klubweise zur Theilnah me an der nroßen Parade gemeldet, die ant Inaugurations Tage in Washington stattfinden soll. Der Großmarschall der Parade, General Horace Porter, hat dabei eine Aufgabe zu lösen, die zuvor noch bei keiner sol chen Gelegenheit vorlag. Die Rodler können nicht so langsam fahren, wie Infanterie und Kavallerie marfchiten. Es wird nun der Vorschlag gemacht, daß die Radler sich zu Georgetown aufstellen und erst herbeieilen sollen, wenn die Procession zur Hälfte das Kapital erreicht hat, so daß sie dort gerade ankommen, nachdem das Ende der ersteren daselbst eingetroffen ist. I Zeit Herr Ernst R. Behrenb, Leiter der großen Papierfabrik auf der Bis marck'schen Besitzung Varzin und ei ner der angesehensten Fachmänner Deutschlands, um die hiesigen Papier fabriken zu besichtigen und die bei der Herstellung von Papier eingefübrten Methoden kennen zu lernen. Herr Beh rend hat seine Reise nach den Ver. Staaten im Auftrage des Fürsten Bismarck angetreten und bereits eine ganze Anzahl Papiermühlen besucht, 'it spricht sich sehr günstig über die Leistungsfähigkeit Amerika's auf dem Gebiete des Maschinenbaues aus und wird seine hierzulande gemachten Er fahrungen in Deutschland praktisch verwerthen. Die starke Ausfuhr von Alaba ma-Roheisen hält an, und hat in letz ter Woche eine Firma in g a m, Ala., eine neue Ordre von 10, 000 Tons für Liverpool und eine an dere solche von 27,400 Tons für Eu ropa gebucht. Thatsächlich verkaufen die Roheifen-Produzenten von Alaba ma mehr nach Europa, als nach dem Inland, und wegen Mangels an Schiffsraum sind sie mit der Lieferung im Rückstände. Während die Aus fuhr nach Europa in 1895 nur erst 400 Tons betrug, erreichte dieser Ver kehr in 1896 bereits einen Umfang von ca. 100,000 Tons. Nach Versi cherung der Produzenten rechnen sie aus dauernd sich bessernden Absatz nach Europa, und sie erzielen befriedigende Preije. Der in ben Ver. Staaten im Laufe bes lebten Jahres durch Feuer verursachte Verlust, soweit solcher be kannt geworden, beträgt insgesammt $115,655,500, gegen einen Brandscha den von $129,839,700 bezw. $128, 246,400 in den beiden Jahren vorher. Die verlustbringendsten Feuer (Scha den $14,839,600 bezw. $14,239,300) haben sich in 1896 wie in 1895 im Monat März ereignet den geringsten Brandschaden weist in 1896 der ^üni auf mit $5.731.25. in 1895 der ÜKai mit $7,761,350. Insgesammt kamen in 1896 2175 Feuer vor, bei denen der Brandschaden höher war, als $10,000 das verbängnißvollste Feuer, mit einem Brandschaden von $2,000, 000, fand im April in Cripple Creek, Col., statt Wie wenigstens glaubwürdig oft Zeugenaussagen sind, zeigt folgende Geschichte, die sich jüngst vor einem der Pariser Gerichtshöfe abgespielt hat. Em Kutscher hatte einen alten Mann überfahren, und es handelte sich bei der Beweisaufnahme darum, in welcher Gangart fr* sein Gefährt be funden habe. Im Schritt behauvtete der erste Zeuge, im Trabe der zweite. Na, nun fehlt nur noch der Galopp, meinte lächelnd der Präsident. Der dritte Zeuge wurde hereingerufen, schwor, die lautere Wahrheit zu sagen, und begann: Ich kam gerade um die Ecke der X.-Straße, als ich eilten Wa gen in rasendem Galopp dahersausen Er konnte nicht weiterreden, denn Richter und Zuschauer brachen in ein schallendes Gelächter aus. Der Kut scher aber wurde mangels genügender Beweise freigesprochen. N N a a- besonders die Gulasch Ave., war kürz lich in der größten Aufregung, weil es hieß, der berühmte Rigo concertire an der 2. Ave. Alles strömte dort hin. In der Zwischenpause erhebt sich ein Gast von seinem Sitze, schreitet verwe gen auf den Kapellmeister los. und bie tet ihm ein Glas Ungarwein an. „Auf Ihr Wohl. Rigo Janeft!" sagt er, und stößt mit dem Kapellmeister an. „Aber bitte ich Ihnen, Haifee ich BologhWa tyas," erwidert der Angesprochene, ein wenig verlegen, „doch will ich halt noch mit Ihnen trinken." „Sie sind nicht Janeft Rigo. der die Prinzessin von Carama-Chimay entführt hat?" fragt ber Gast erstaunt. „Kerem allason, bin ich mich acht Jahre im Lande, ken ne ich Prinzessin Carmen gor nickt, und hob zu Haus Frau und elf Kin berle." Die Kapelle spielte das nächste Stück. Aus den Gesichtern ber Da men unb Herren spiegelt sich helle Ent täuschung ab. Janeft ist nicht bei Ra tzi was ist das Leben Werth? Die.Stabt Philadelphia Hatte bereits am 1. Januar 1896 über 200,000 Wohnhäuser. Im Verlaufe des vorigen Jahres Hat sich deren Zahl um nahezu weitere 8000 vermehrt. Mit den Neubauten oder Veränderun gen an älteren Häusern zusammen be liefen sich bie Kosten aller Bauten im Jahce 1896 auf $24,819,700, um $3,452,276 weniger als im Jahre 1895. Keine andere Stadt im Lan de kommt Philadelphia im Bau neuer einfacher Heimstätten gleich davon sind nur ein paar Hundert dreistöckig, die meisten sind zweistöckig in der wei ten Umgegend der alten Stadt, aber auch diese haben ihr Gas, ihre Bado ztmmer, ihre Küchen mit heißem und kaltem Wasser, ihre Vorgärtchen und ihre Höfe. Ihre MietHe beträgt je nach ber Lage von $8.00 bis $12.00, höchstens $16.00 im Monat. Dreistö ckige Häufer geringerer Güte ftnb für $20.00 bis $25.00 Monats-Miethe zu haben. Im Jahre 1895 wurden in Philadelphia 14,000 Häufet gebaut, in Chicago nur 8,633. Wahrscheinlich ber größte, we nigstens höchste Baum unserer Erbe liegt versteinert am Enbe eines Eng a N a a Seine Dimensionen sind so gewaltige, daß die Meisten, welche ihn gescheit haben, nicht gerne davon sprechen, weil sie befürchten, daß ihre Angaben keinen Glauben finden. Doch hat neuerdings ein Correspondent einer Bergbau Fachzeitschrift dieser eine Beschreibung des Baumes geliefert. Dieser Baum, der leider gebrochen, aber darum nicht minder interessant ist. wurde mit ei nem Bandmaß gemessen und zeigte da bei eine Höhe, resp. Länge, von 666 Fuß. Wie bescheiden nehmen sich da gegen alle heute noch stehenden, uns 6c* kannten Baum-Monarchen aus! Un ten hat der Stamm einen Durchmesser von reichlich 60 Fuß. Bernsteinartige Tropfen ebenfalls versteinerten Har zes hängen mehr als 100 Fuß entlang an den Seiten des Stammes. An ei net Stelle, wo dieser ganz durckbro chen wurde, ist das Centrum durch scheinend, und die ehemaligen Wachs thums-Male zeigen sich in sehr scho nen concentitschen Ringen. Wohl kein künstlich bearbeiteter Marmor- oder Mosaikboden kann eine so schöne Flä che aufweisen. Gute Zeiten herrschen, so schreibt man aüs New York, gegenwärtig in ConeyJsland. Nicht in dem Co ney Island, das mit seinen Straßen Cairo's im Sommer Besucher in Menge anzieht, sondern in dem Win ter-Coney Island, dessen Bewohner täglich an den Strand gehen, um zu sehen, was die See auswirft. Bekannt itch sind in letzter Zeit mehrere Schisse dort gestrandet, zuletzt der Dampfer „Alvenä" von der Atlas-Linie. Den Meeresgöttern sind offenbar die Sar bitten, Marmeladen, Whiskeystaschen etc., die fein säuberlich verpackt in Ki sten in's salzige Wasser geriethen, zu schwer, die See spie sie aus und Capi tän McThee entdeckte die erste biefer Kisten biefer Tage bei einem Spazier gange. Anbete Kisten schwammen an und andere Strandläufer kanten, und für Jeden brachten die Wellen etwas. Der Eine fand Whiskey, der Andere Oliven, ein Dritter Sardinen, ein Vierter Kleiderstoffe, kurz, es schien, als ob ein ganzer „Departement Store" im Meere versunken sei. Die Coney Jslanber ftnb praktische Leute. Sie buchten, man muß bas Gute neh men, wo man es finbet, unb trollten sich mit ihrer Stranbbeute heimwärts, unb baher kommt es. baß itt Coney Island jetzt fast so gute Zeiten herr schen, wie im Sommer, wenn die „Ausziehenden" als „Strandgut" an langen. William Kohlten, Geschäftsrei sender für eine Chicagoer Schuhfirma, hat Cleveland feine Frau er schossen und dann Selbstmord began gen. Kohden lebte mit feiner Frau in zweiter Ehe. Sie war eine üttiittwe, als sie ihn vor fünf Jahren heirathete. Aus ihrer ersten Ehe ist eine Tochter vorhanden, Gertrude, die mit dem Arzte O. Haufch in Perry, Ohio, ber heirathet ist. Frau Haufch kam am letzten Donnerstag zum übefuche der Frau Kohlten nach Cleveland. Am Freitag früh um drei Uhr kam Kohlten nach Haufe. Seine Frau erhob r»rf», um ihm ein Bett auf dem Sopha zu recht zu machen. Während sie noch da mit beschäftigt war, warf Kohlten die brennende Lampe auf ben Boden, ging in fein Zimmer und lud drei Kugeln in seinen Revolver. Dann kam er zurück und schoß auf seine Frau. Dieselbe brach entseelt zusammen. Frau Haufch sprang aus dem Bette u. verließ in größter Hast das Ziinmer. Gleich daraus jagte sich Kohlten selbst eine Kugel in den Kopf, und ehe ärzt liche Hülse zur Stelle kam, hatte er be reitS den Geist au Uneben. Kohlten trank stark und seine Frau glaubte Grund für die Annahme zu haben, daß er es mit der ehelichen Treue nicht genau nahm. Es kam infolge dessen zwischen den Eheleuten öfters zu hef tigen Streitigkeiten und hierin mag auch die Veranlassung zu dem Morde und Selbstmorde zu suchen fein. Gouverneur Ptngree von i chigan hat dieser Tage im Zucht Haufe zu Jackson den Sträflingen Au gust Fuhrmann, Carl Voegler, August Großmann und Henry Jacobs, welche vor vier Jahren der im Iahte 1873 in Rogers City, Presque Isle County, erfolgten Ermordung Albert Molitors schuldig befunden worden waren, per sönlich Begnadignügsdecrete über reicht. Molitor führte ein eisernes Regiment über eine Anzahl seiner deu fchen Landsleute, die er veranlaßt hat te, sich in der Wildniß niederzulassen. So despotisch und grausam verfuhr er mit ihnen, daß die Leute sich gegensei tig durch einen geheimen Eid verpflich teten, ihn zu ermorden und daß, sollte irgend einet von ihnen das Betörten verrathen, dieses bem Verräther zur Last gelegt werben solle. Dem Abkom men gemäß wurde Molitor in einer Augustnacht in feinem Verkaufsladen ermordet. Man fand keine Spur von ben Verübern ber That, bis im Iahte 1893 ein gewisser Witt. Repke ein Ge ftänbniß ablegte unb bie nun begna digten Leute als die Mitschuldigen bezeichnete, woraufhin diese sämmtlich überführt und zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurtheilt wurden. Späterhin erklärte Repke unter Eid, daß er falsch geschworen habe. Die An gelegenheit wurde sodann von der Be gnadigungsbebörde untersucht, die nach zweijähriger Untersuchung und Erwägung zu der Uebetz'eugung kam, daß die vier Männer schuldlos und die wirklichen Verübet des Verbrechens entweder tobt ober bem Arme der Ge rechtigkeit entrückt seien. Demgemäß empfahl die Behörde die nun vollzoge ne Begnabigung. Zweig lattzüngige Gauner haben bie Bewohner der Ortschaften im l- Thale in Ohio ganz kolossal geschröpft. Dieselben kamen vor etwa sechs Wochen in jene Gegend und stellten sich als die Vertreter eines großen Verlaas-Geschäfts in Chicago vor. welche« ein Adreßbuch des ganzen Thaies herausgeben wolle. Die Gau ner gingen nicht direkt zu den Leuten, sondern steckten sich hinter die Gemein deräthe und veranlagten diese zur Annahme von Ordinanzen, worin das Unternehmen gut geheißen und die Bürger zur Numerating ihrer Häuser aufgefordert wurden. Die Chicagoer Gauner hingen den Leuten (Sausnum mcrschilder zum Preise von 50 Cents per Stück auf, sammelten Subskripti onen für das Adreßbuch und von den Geschäftsleuten au«* Anzeigen. Da der Sache so zu sagen ein offizieller Anstrich gegeben worden war, fanden die Gauner zahllose Opfer und ver dienten sehr viel Geld. Sie grasten Ortschaft für Ortschaft ab, bis die Herausgeber des Adreßbuches von Ha milton County auf das Treiben der Schwindler aufmerksam wurden und sich um Auskunft nach Chicago wand ten. Es stellte sich heraus, daß die beiden Fremden Hochstapler der aller schlimmsten Sorte und ihre zahllosen Empfehlungen sammt und sonders ge fälscht waren. In Elmwood Vlace hatte man alle Vorbereitungen zur Festnahme der Kerle getroffen, diese gingen aber nicht in die Falle, sondern verlegten ihren „Wirkungskreis" nach anderen Gegenden. Die Leute im Mill Creek-Thal schlagen sich jetzt vor die Stirn, und die Herren Stadträthe ver meiden den Verkehr mit den Bürgern so viel als möglich. Neueste Nachrichten. Opfer itt Pest. a O 7 a Den amtlichen Berichten zufolge sind bis jetzt hier 5098 Personen an der Seuche erkrankt und 3841 gestorben. IM Vi* verloren. 2 troffene Nachrichten lassen ersehen, daß der Dämmet „Gardenia", Kapt. Rut ,,rfnrb, am 27. Ja nuar von Stettin nach New Jork ab fuhr, bei (*Wif§toald. -eußen, im Eis verloren gegangen ist. Nansen in ttotttait. 6 N a der berühmte Polarforscher, kam hier mit feiner GemaMin an unb würbe von einer enthusiastischen Volksmenge empfangen. Eine große Anzahl von Gelehrten unb große Volksmassett hat ten sich zu feiner Begrüßung am Bahnhof eingefunben. Die Universi tät Cambridge wird ihm den Ehren Doctortitel verleihen. k-mpstndliche Strafe. I n, 7. Febr. Wie aus Kon stanz gemeldet wird, hat das dortige Schwurgericht den früheren Leiter der dortigen Reichsbanknebenstelle, Lud wig Hegele, welcher nach Veruntreuung bedeutender Beträge sich nach der Schweiz geflüchtet und dort nach feinet Verhaftung einen erfolglosen Selbst Mordversuch gemacht hatte, zu sieben Iahten Zuchthausstrafe und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verutheilt. Erwünschte Aeuchtigkeit. S a a 6 I Folge des feit mehreren Wochen fast ununterbrochenen Regenwetters wer den die Ernteausstchten in Calisornien für ausgezeichnet gehalten. Der Durchschnittsertrag von Weizen hat sich im Vergleich mit den letzten Iah ten bedeutend vermehrt und Alles deu tet auf eine reiche Getreideernte hin. Auch dix Orbfternte verspricht gut ?u werden, obgleich es noch früh ist, darü ber etwas Bestimmtes zu sagen. Vermuthtich untergegangen a I a x, N. S., 6. Febr. Der Robbenfänger Dampfer „Nimrob" sucht noch immer in bem Eis unfern ber Neufundländer Küste nach dem vermißten Dampfer„State of Geyt gia," welcher von New Fairwater in der Oftfee nach Halifax abgefahren war und schon seit läger als einem Monat überfällig ist Man hält es jetzt für beinahe gewiß, daß dieser Dampfer mit seiner ganzen, aus 31 Personen bestehenden Bemannung .un tergegangen ist. Beweisen große Ausdauer. a 2 a burger Streiket beweisen eine große Zähigkeit und Ausdauer in der Ver fechtung ihrer Sache. Die Lage der ausstehenden Hafen- und Werftatbei ter ist eine äußerst gedrückte, das Streikgelb, welches anfänglich voll ausbezahlt wurde, ist reduzirt, schon klopft die Roth an manche Thiire. Und doch haben in einer Massenversamm lung, welche einberufen war, um einen endgültigen Beschluß zu fassen. 72 Prozent der Ausständigen sich für die Fortsetzung des Streiks ausgespro chen. Murawiew Itt »erlin. 1 N a mittag emtserirte Graf Murawiew, ber russische Minister ber auswärtigen Angelegenheiten, mit dem Reichskanz ler von Hohenlohe und dem Freiherrn Marschall von Bieberstein, Staatsse kretär des auswärtigen Amtes. Dem Bankette, welches Fürst von Hohenlohe gestern dem Grafen Murawiew gab, wohnten die Spitzen der verschiedenen Departements des deutschen Regie rungsdienstes bei. 9WAtmendlitU* ein Verspreche« O 2 James T. Cheney, ein hiesiger Neger Politiker, wird unter dem Präsidenten McKinley Portier im Weißen Haufe sein. Cheney diente während des Krieges in demselben Regimente mit dem Major M'Kinley, und letzterer versprach ihm einst im Scherze ein Amt, wenn er Präsident werden sollte. Präsident McKinley wird sein Ver sprechen halten. Die Stelle bringt $1000 Salär jährlich und Trinkgelder in unbeschränkter Menge. epattiot «tuft «ach»eb«n. W a 2 amerikanischen Zuckerpflanzer in Cu 6a haben endlich einen entschiedenen Standpunkt eingenommen. In Fol ge ihrer Forderung hat Sekretär Ol ney von der Regierung in Madrid te legraphisch verlangt, daß das Mahlen des Zuckerrohres auf den amerikani schen Plantagen sofort gestattet wer den müßte, oder daß schwere Schaden ersatzklagen gegen Spanien erhoben werden würden. Daraus ist aus Madrid die Antwort gekommen, daß General Weyler dementsprechend Verhaltungsmaßregeln erhalten habe. Ho ««fälschte* Schreibe«. a O 2 a a gebliche Schreiben des neuerwählten Präsidenten McKinley, in welchem dieser dazu räth, den beabsichtigten Jnaugurationsball zu unterlassen und die zu demselben bestimmten Gelder zu Wohlthätigkeitszwecken zu verjven den, war eine ungeschickte Fälschung, welche wie man glaubt, in Washington verübt wurde, obwohl man ihren Zweck nicht ergründen kann. Es wird nach dem Verüber der Fälschung ge forscht, und falls er entdeckt werden sollte, wird er bloßgestellt, wenn nicht bestraft werden. ASnf Menschen verbrannt. N 2 E Schmiedewerkstatt von Federick Sckae ser in Hobvken gegen Mitternacht aus gebrochenes Feuer hatte den Tod von fünf Menden zur Folge. Die Na men der Umgekommenen sind: Frau Nellie Schroeder, Henry Schroeder, Mamie Schroeder. Jennie Schaefer und Kathie Schroeder. Schäfer sowohl, als Vine Familie, welche im Hinterhaufe wohnten, entkamen mit knapper Mühe und Noth, die Schroe ders aber konnten nicht entfliehen, weil das Feuer zu schnell um sich griff. Der materielle Verlust ist nur gering. 8tiitf üinber ertrunken. N a a N 5 Fünf Kinder im Alter von 8 bis 15 Jahren brachen Abends auf einem Teich nahe dem Missouri Flusse aus der Jowa'er Seite und gerade gegen über von hier beim «Schltttfchuhlausen ein und ertranken. Drei ter Knaben waten Söhne von G. W. Gibson, ei net von mftoeni£ G'.bson und ein Mao chen von I. McJlvane.'A!s die Kinder nicht zur gewöhnlichen Zeit zu Hause erschienen, begann man eine Suche nach ihnen und man fand die Leichen nach kurzer Zeit dicht bei einander. Die schwer getroffenen Eltern sind prominente Farmer des betreffenden Distrikts von Iowa. Regulatro»« von Oklahoma. a a 5 Ein Telegramm von Guthrie, O. T.. sagt: Die Verbrechen in Washita ha ben sich derartig aufgehäuft, daß sich 300 Farmer in Cloud Chief zu einer „Order League" organifitt haben. Je des Mitglied verpflichtet sich, für kei nen irgend eines Verbrechens Ange klagten Bürgschaft zu leisten, ferner den Beamt?" bei der °vagd nach Cti minalverbrechern hülfreich zur Seite zu stehen, alle Staatszeugen zu schü tzen u. alle mersonen, welche Zeugen einzuschüchtern versuchen, zur Verant wortung zu wichen. Weiter haben sie beschlossen, jeden Viehdiebstahl und Mord mit dem Tode durch den Strang zu bestrafen. Ztiebes» Tragödie. a o, 2. Feb. Fräulein Ollie Sullivan, ^ahre alt, wurde in ih rer Wohnung von Frank Lauer Mor gens um 1 Uhr durch einen Schuß tödtltch verwundet. Lauer war ein Verehrer und Bewunderer Frl. Sulli van's und wollte nicht haben, daß sie auch anderen jungen Männern Auf merksamkeit erweise, und die Sckie ßerei war das Resultat einer Eifer suchtsszene. Lauer floh, beging aber einige Stunden später Selbstmord. Seine Leiche wurde um 9 Uhr an Ecke von Berteau- und Äshland-Avenue auf der Straße aufgefunden. Roth im State Louisiana. N 6 a greß Abgeordneter C. A. Boatner von Louisiana ist hier. Er sagt, daß sich im nordwestlichen Theile seines Staa tes 100,000'Menschen wegen mangel hafter Ernte in hülfloser Lage befän den. Sie brauchen Samen, aber et wolle den Kongreß nicht darum ange hen, weil der Präsident eine daraus be zügliche Mahregel mit feinem Veto be legen würde. Er habe es vor einigen Jahren mit den Notleidenden in Texas so gemacht. Dagegen sende er und andere Kongreß-Abgeordnete AI» les, was sie auftreiben könnten, dort« hin, damit die Leute wenigstens eine kleine Ernte pflanzen könnten. „Im vergangenen Jahre", sagte Herr Boat8 net, „hatten wir eine viermonatttche Dürre. Getreide verdorrte im Halm, die Flüsse trockneten ein, und das Vieh verendete. Der Staat Hilft der bege henden Noth nach Kräften ab, aber es fehlt an Samen für die kommende Ernte." Unverbürgte Meldung. 3 A a ist Hier die Nachricht eingetroffen, daß Herr Kernpermann, der deutsche Mt nisterresident und Generalkonsul tn Siam, auf der Straße von einem fta» mesischen Mob angefallen wurde, wel cher allen Anstrengungen der Polizei den Aufruhr zu unterdrücken, Trotz bot. Ein amerikanischer Ingenieur, Namens Bennett, so heißt es in der Depesche weiter, stellte sich dann an dtc Spitze der Polizei, vertrieb die Menge und rettete den Konsul. Die hiesige halboffiziöse Presse traut der Nachricht nicht recht und behaup tet, daß der deutsche Ministerpräsident in Siam ft* ivr Zeit nicht in Bang kok befinde. Brauer«Syndiea». a O 2 E S befinden fich drei Vertreter eines rieft gen Londoner Syndicats zu dem Zwecke hier, alle hiesigen größeren Brauereien aufzukaufen, und bis jetzt Haben sie Erfolg gehabt. Sie Haben das Kaufsrecht auf 16 der Brauereien erlangt und die Unterhandlungen sind so weit vorgeschritten, daß die mei sten der Brauer begonnen Haben, In ventur zu machen und alle Hypotheken forderungen, die sie auf Schankwirth schasten haben, zusammen zu rechnen, um zu wissen, wie sie stehen. Der Handel wird während der Woche abge schlössen werden. Die für die Brau ereien zu zahlend^ Gesammtsumme be läuft sich auf $9,000,000. Davon soll die eine Hälfte in baarem Oelde und die andere in Prioritätsaktien, deren Zinsen garantirt werden, gezahlt wer den, so daß die gegenwärtigen Besitzer der Braue''»'-— eine Stim me in der künftigen Verwaltung der selben haben werden. Neue Wirre« auf «re»a N A k, 6. Febr. Eine De pesche aus Constantinopel sagt: Die Gesandten haben Nachricht von neuen Unruhen in Kreta erhalten und ein hervorragender Grieche wurde dabei ermordet.'Die Unruhen haben sich bis nach Rhetymo sortgepftanzt. Ein zwei tes Telegramm sagt, daß die revolu tionäre Bewegung auch bereits in Canca ausgebrochen sein und daß überberall Anarchie herrsche. Major Boro, der frühere Kommandeur der Polizei von Cypern, der die ersten drei Compagnien von Gendsarmes in Kre ta organisiren soll, ist von Constanti nopel nach Kreta abgereist. Die Be völkerung wünscht, daß der ökumeni sche Patriarch Anthymos der Siebente resigniren soll. Dies jedoch weigert er sich zu thun. Um Aufreizungen durch den Metropoliten, Mgr. Germanos zu verhindern, wird der Patriarch feinen constituionellen Einfluß benutzen, um die Hälfte der Mitglieder der herligen Synode zu wechseln. Infolge dieser Differenzen entstand in verschiedenen Kirchen in Galatea und Stamboul ei ne anti- patriarchalische Demonstra tion. Man fürchtet, daß diese De monstrationen erneuert werden, politischen wie in kirchlichen Kreisen ist man der Ansicht, daß der Rücktritt des Patriarchen nur etiftc Frage weni ger Tage fei. Von der Post geiichtet. a 5 a here Kongreßmitglied Ben Butter Worth, welches int Bundes-Kreis-Ap pellations-Gericht einen Prozeß führt, macht auf einen Rechtsstreit aufmerk-' fant, der im ganzen Lande Interesse erwecken dürfte. Einem Louisviller Makler Namens T. B. Hoover war das Postdebit entzogen worden. Die Post-Reglemeuts sind so streng, daß Hoover nicht einmal Privatbriefe durch die Post verschicken oder empfan gen, also nicht einmal mit feiner Fa milie korrespondiren kann, und alle Postsachen gehen, mit dem Vermerk „betrügerisch" verseben, an den Absen der zurück. Hoover strengte gegen den Pdstmei ster von Louisville eine Klage auf $50,000 Schadenersatz an und evu girte Butterwortb als Rechtsbeistand. Diesem gelang es nun durchaus nickt, mit seinem Klienten brieflich zu ver kehren. Um Material für die Füh rung des Prozesses zu erhalten, sandte er Hoover durch die Post eine Bibel zu, aber das Packet kam mit dem omi nösen Vermerk zurück dieselbe Ersah rung machte Butterworth mit einem Gebetbuch. Er will nun den Trumps ausspielen, daß der Kongreß nicht die Macht besitze, einen amerikanischen Bürger seiner Rechte zu berauben. Die Post dürfe nur dann die Beförderung verweigern, wenn die Poststücke wirk lich betrügerischen Zwecken dienen, und von einer Bibel oder einem Gebetbuch könne man dies nicht wohl behaupten. Herr Butterworth ist überzeugt, daß tx auf dieser Basis den Prozeß gewinn nen müsse.