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L. Jahrgang WochenlckaM. Bttlett» In New Aork fanden Zollbeamte lad) Ankunft des Dampfers «Kron [tins Wilhelm" in den Koffern zweier Passagiere einen großen Vorrath der ttnsten Pariser Spitzen, die die Be ^itzer der Koffer einzuschmuggeln ver lchten. Die Namen der Beiden sind: Lilliam T. Hardy, ein Schneider,und Sutton B. Baldwin, die während der leise in einer Kajüte zusammen lohnten. Hardy und Baldwin muß cn sich nach der Office der Zollbeam |en begeben und sich dort einer Lei esvisitation unterziehen, wobei die keimten die überraschende Entdeckung mchten, daß die beiden Herren ihren tleider mit den werthvollsten Spitzen Umwickelt hatten. Der Gesamrntwert'h tller in dem Besitz der Beiden gefun denen Spitzen wird auf minde. ens Z5,000 veranschlagt. Hardy soll be [eits bei einer früheren Europareise nt den Zollbeamten Onkel Sam's Konflikt gerathen sein. Prinz Wilhelm von Schweden gab luf dem schwedischen Kreuzer „Fyl lia" einen glänzenden Empfang, zu [ein Hunderte von Vertretern der einsten Gesellschaft geladen waren. Jeh'r fein benahmen sich diese Herr schaften aber nicht denn bei dem Rundgang durch die verschiedenen iäume dès Schiffes stahlen sie alles, Ms nicht niet- und nagelfest war, [der, wie es in der Sprache dieser Bevorzugten heißt: sie nahmen alles, k)as sie tragen konnten, als Andenken [n die in der Nähe der königlichen Soheit verbrachten schönen Augen blicke mit. Weingläser und Flaschen. Porzellangeschirr. Uniformstücke, Mü |en, Degen, sogar Tischdecken und .ekorationsstücke wanderten in^ die raschen dieser rücksichtslosen Sou tenirjäger. Der Prinz machte gute ptiene zum bösen Spiel und enthielt ich jeder Bemerkung über die „Rück |chtslosigkeit" seiner „vornehmen" iäste. In Midd etown, N. Y., entging nur tit knapper Noth die'siebzehn Jahre [ite Myrtle Rysdike einem schrecklichen Code. Sie machte von dem städti jtn Park aus eine Probefahrt mit }tem neuen Luftballon, und als die er etwa 300 Fuß hoch gestiegen war, [erieth er plötzlich in Brand und fiel hnell zur Erde. Fräulein Rysdike liel in das Geäst eines Baumes und ourde dadurch gerettet. Sie hatte tut einige schmerzhafte Quetschungen Jcioon getragen, die nicht weiter ge fährlich sind. Fräulein Rysdike war lurch das Beispül einer Luftschisferin Maggie Dailey. die unlängst eine er iolgreichc Luftfahrt machte, begeifert loorden und hatte sich das Luftschiff [eforgt, um Maggie Dailey noch zu übertreffen, obwohl sie von der Eon iruktion oder vom Lenken eines Luft Ichiffes auch nicht die leiseste Ahnung latte. Richard Mansfield, einer der am festen bekannten amerikanischen Schau Kieler, schied in seiner Sommerresi lenz Seven Oaks an Ocean Ave. in licit) London, Conn., nach einem kn ien und recht schweren Leiden aus lern Leben. In ihm verliert nicht nur lie amerikanische Bühne einen ihrer genialsten Darsteller, sondern unser land beklagt bei seinem Tode den Eingang eines als Künstler und iensch gleich hoch geachteten Bür gers Ricbard Mansfield war am 14. Mai 1857 auf Helgoland geboten, keine Mutter, Madame Mansfield Rüdersdorf, war eine berühmte -.^ri liadonna, und. von ihr erbte der Ver dorbene feine Vorliebe zur Bühne. |Zachbem er die bedeutendsten Kunst ^ulen in den größten Städten des -tropäifchen Festlandes besucht hatte, etzte er fein Studium in South Ken ington, London, fort, wo es ihm in [er ersten Zeit so schlecht ging, daß er mm genug hatte, um feinen Hunger stillen. In New Aork wurden drei Italie ner in Haft genommen, die angeblich führet der gefürchteten Geheim gesell )aft der „eckparzen Hand" sind, ieit langer Zeit hatte Cito Annoni, |n wohlhabender Barbier, Drohbriefe ehalten.., in„ .b nen et aufgefordert U würde, den Absendern ^BOTT zu be zahlen, widrigenfalls sein Geschäfts lokal mit Dynamit zerstört werden würde. Annoni machte die Polizei darauf aufmerksam, und diese gab ihm den Rath, den Absendern zu er klären, daß er bereit sei, die $500 zu bezahlen. Er hatte mit ihnen ein Stelldichein, und nachdem er ihnen das Geld übergeben hatte, kamen die Geheimpolizisten, die den Votgang be obachtet hatten, aus ihrem Versteck und machten die drei, die Annoni das Geld abgenommen hatten, dingfest. In dem kleinen Städtchen Pandle ton, 16 Meilen südlich von Los Ange les,. Eal., wohnt ein Mann, Namens Samuel Worthing on, welcher behaup tet, unlängst seinen 115. Geburtstag gefeiert zu haben. Sein Sohn, der 94jährige Isaac C. Worthington, der sich zur Zeit bei dem alten Mann be findet, bestätigt diese Angaben. Der Alte erinnert sich angeblich noch an viele Vorgänge während des Befrei ungskrieges. Er ist in Worcester, Mass., geboten und zog im Jahre 18^0. als das Goldfieber ausbrach, nach Kalifornien, obfchon :r damals bereits das 57. Lebensjahr überschrit ten hatte. Hier hatte er solchen Er folg. daß et sich zehn Jahre später von seiner beschwerlichen Arbeit zu rückziehen und von seinen Erspa?nii £en leben konnte. In San Francisco lernt tn To desfall infolge der schwarzen Pest vor und zwei weitere Etktankungsfälle wurden im städtischen Gesundheitsamt gemeldet. Der Todesfall ereignete sich in einer Familie in Berkelt), wo eine ältere Frau nach einer Krank heit von nur einigen Tagen starb. Die städtischen Gesundheitsbehötden haben die Stadt in zwölf Distrikte einge theilt, die je einem Aerzte unterstellt sind, dem man die nöthigen Austeil ten und Inspektoren bewilligt yat. Von diesen Aerzten wird erwartet,daß sie nichts unterlassen werden/'um ei nem weiteren Umsichgreifen dex^ Krankheit vorzubeugen. linier der Anklage, seine junge ihm erst ovr drei Monaten angetrauteGat tin ermordet zu haben, wurde in Ash land, Ky., der allgemein bekannte junge Geschäftsmann Milton Dixon verhaftet und ohne Zulassung zur Bürgschaft im Gefängniß gehalten Wenngleich er auf's nachdrücklichste feine Unschuld betheuert und angiebt, daß sich die Verstorbene in einem An falle von rasender Eifersucht selbst entleibt habe, so will die Polizei doch überzeugende Beweise dafür haben, daß Dixon, der i.i)r jähzornig sein soll, den Mord begangen hat. Der in südlicher Richtung fahrende Paffagierzug No. 8 der Santa F6 Eisenbahn entgleiste in -er Nähe von Shoemaker. N. M. Die Lokomotive und fünf Waggons wurden von dem Geleise geschleudert und eine große Anzahl von Passagieren schwer v letzt. Von den Vertretern der Eisen bahngesellschaft wird jede Auskunft über den Unfall schroff verweigert. Es ist festgestellt worden, daß der Betrieb auf der ganzen Linie nach Trinidad lange Zeit unterbrochen war. Eine neue Dampferlinle, die unter dem Namen America^Manchurian Linie besannt fein wird, ist in New $:rf zu dem Zweck organisirt worden, Dampfer zwischen New ^ork, Dalny, Port Arthur und Hafenplätzen in China, Japan und in den Philippi nen fahren zu lassen. Der erste die ser Dampfer, „Kahinga" ging bereits mit einem Kargo von beinahe 12,000 Tonnen, unter diesen 2000 Tonnen Eisenbahngeleise, 1,500 Tonnen Brü ckenmaterialien, 110 Eisenbahnwag gons, 18 Lokomotiven s. w. aus New Uork nach dem fernen Osten ab. In Glen Summit, Pa., hat ein Leinenkragen Edward St. Connelly das Leben gerettet. Connelly arbei tete nahe dem Eisenbahngeleise, als er von einerfiehtgh Lokomotive nieder geworfen wurde. Er fiel direkt vor die Räder, aber ein vorstehender Bol zen packte ifin am Kragen undso blieb der Kopf des Mannes einige Zoll über den Schienen, als die Maschine ihn gegen 300 Fuß weit schleppte. Ter_Mrnn Jvar halb.. _eMr^ und Ein großes Lager von Pumpen, Reparaturtheilen, Geschirren, usw.—Ich verkaufe sie richtig. Mein Geschäftsplatz ist nördlich vom Bahngeleise. bewußtlos, als man ihn"befreite", aber bald war er wieder auf dem Damm, da ihm thatsächlich nichts pafsirt war. Nach einer von Richter Brady vom 06c:gerichi in New Dork abgegebenen Entscheidung wird Alpheus S. Frank, der Sohn des Generalmajors Frank von der Bundesarmee, wegen Ver führ.'ng zum Meineid drei Jahre in Sing Sing zubrin n müssen. Der SBerurtheilte ist ein Anwalt der mit mehreren gegen die New Dork City Railway Co. angestrengten Klagen in Verbindung stand. Mehrere n flußreiche Freunde des Vaters des jungen Frank hatten vergebliche Ver suche gemacht, diesen vom Zuchthaufe zu retten. Erzbischof John I. Williams, der Dekan der Geistlichkeit der katholi schen Kirche in Amerika und viele Jahre hindurch das Haupt der Kirche in England, ist in Boston im Alter von 85 Jahren gestorben. Der Ver storbene war im Jahre 1845 zum Priester geweiht worden. Vor etwa einem Monat erkrankte er auf dem Landsitz des Bischof McQuade in der Nähe von Lake Hemlock bei Rochester, N. V.. wo er sich aufhielt. In Wilkersville, N. D., hat der Farmer George Parker den Barbier John I. Reisler auf $2,500 Scha denersatz verklagt, weil einer der An gestellten Reisler's Parker's prächti gen Vollbart abrasirt ^atte während Parker in dem bequemen Barbierstuhl eingeschlafen war, nachdem er angeb lich den ausdrücklichen Befebl gegeben hatte, daß der Bart nur beschnitten werden sollte. In Buckhorn Falls, Chatnam County, N. C., wurden sieben Perso nen vom Blitz erschlagen und zehn wurden so schwer verletzt, daß sie kaum mit dem Leben davon kommen werden. Bei einem furchtbarenSturm, der plötzlich losbrach, hatten etwa 65 Arbeiter in einem Haufe Schutz ge sucht, und der Blitz schlug in einen in der Nähe stehenden Baum, der auf das Gebäude stürzte und dieses voll ständig zertrümmerte. Keiner von den fünf und sechzig Arbeitern enttarn un verletzt. In Lyndhurst, N. I., wurde Ge orge Cassidy, ein städtischer Polizist, erschossen, als er zwei Räuber in ei nem Laren „b i Arbeit" überrasch- Auf der Flucht wurden die beiden Einbrecher von einer wiuhenden Men schenmenge verfolgt, und als sie sa h(n, daß ein Entnommen kaum mög lich sein warde, erschoß sich der eine von ihnen in etne:n Sumpf. Bei der dem Selbstmord folgenden Aufregung gelang es dem anderen, glücklich zu entkommen. Als Mirza Ali Asghar Khan, bet persische Premier und Minister bc» Innern in Teheran aus der Sitzung des Nationalraths heimkehrte., wurde er von mehreren Unbekannten, denen es zu entfliehen gelang, erschossen. Von der Polizei wurden vergebliche Versuche gemacht, die Spur der Mör der zu finden. Mirza Ali Asghar Khan hat feit Jahren im öffentlichen Leben Persiens eine bedeutende Rolle gespielt. Er war Großwesier von ib98 bis 1903 und wurde bann in die Verbannung geschickt. Diese Zeit benutzte er, um unter anbeten frem den Städten auch New Jork zu be suchen. Als er nach Persten zurück kehrte, mußte ihn eine starke Trup penabtheilung nach seinem Palast ge leiten, um ihn vor ber Wuth bes Volkes zu schützen. Eine beklagenswerthe Katastrophe wirb aus Lemberg im westpreußischen Regierungsbezirk Marienwerder ge meldet. In der dortigen katholischen Kirche wurde das vierhundertjährige Bestehen des Gottesdienstes feierlich begangen. Die Kirche war bis zur Fassungsmöglichkeit gefüllt. Nach der Predigt während des Hochamts brach plötzlich ein furchtbares Gewit ter los. Der Blitz schlug in den Thurm mit ohrenbeträubendem Kra chen ein, unb vier Personen sanben auf her Stelle ihren Tob. Es ent staub nun eine entsetzliche Panik. Alles strebte von Furcht aepackt. ben Gebrauchen Sie ein neues Buggy Rugby,Nord-Dakota, Donnerstag den 2. September, 1907* wenigen Aü&gangerslüT $n dem Ge bränge wurden sechzehn Frauen und Kinder auf das Schwerste verletzt, in dem sie von der Menge zu Boden ge trampelt wurden. Das Schreckens ereigniß hat einen großen Theil der Bevölkerung des Orts in tiefe Trauer versetzt. Dreiundachtzig Personen haben bei dem Zusammensturz ber großen bei Quebec über den St. Lawrence Canal führenden Brücke ihr Leben eingebüßt denn von den zweiuntir.eunzig Perso nen, die an dein Bau der Brücke be fchäftigt waren, sind nur neun am Le ben. Zwanzig Leichen sind gefunden worden, von denen die meisten Spu ren schwerer Verletzungen an sich tru gen, so daß man mit Bestimmtheit annehmen kann, daß die meisten von den riesigen Eisenstücken erschlagen worden sind. Allem Anschein nach waren einige der Arbeiter unter ben Balken und Bogen, deren einzelne Theile weit aus dem Wasser heraus ragen, fest eingekeilt und starben dort unter schrecklichen dualen, weil sie sich nicht allein aus ihrer schrecklichen Lage befreien und die Rettungsmann fchaften ihnen keine Hilfe leisten konnten. Seit der Zeit Friedrichs des Gro ßen ist es unter den Offizieren des preußischen Heeres stehende Sitte ge worden, daß ein Offizier, der bei ei ner Parade aus dem Sattel geworfen wird, feinen Kameraden ein Wein Souper veranstaltet. Als Kaiser Wil helm bei der Parade am 28. August in Hannover mit seinem Pferde stützte und aus dem Sattel fiel, sagte er scherzend zu den Offizieren, die in feiner Nähe waten: „Das wird ein theurer Spaß für mich werben, da ich jetzt den Wein für alle Offiziere des Armeecorps bezahlen muß." Als dann später auf Kosten des Kaisers in allen Offiziers-Kasinos Wein servirt wur de, soll dieser lachend bemerkt haben: „Dieser kleine Scherz macht mir au ßerordentliches Vergnügen." Zwei Männer, von denen jeder nur ein ^ein hatte, fy.tben bie Reise von Marseilles nach Paris zu Fuß zurück gelegt. Am 10. Juli marschirten sie von Marseilles ab unb trafen am 1. September in Paris ein, wo sie von einer ausschließlich aus verkrüppelten Personen zusammen gesetzten Delega tion willkommen geheißen würben. Die Seiben waren Mitglieder eines Comites der „Union der Krüppel" und wurden beauftragt, Premiermini ster Clemenceau eine Petition zu unterbreiten, in ber btefer aufgefor bert wirb, dafür zu sorgen, baß bie 85,000 wirklichen Krüppel des Lan des von den 390,,000 Schwindlern, die sich für Krüppel ausgeben, ge schützt werden. Ein beklagenemerthes Unglück hat »ich in der westfälischen Stadt Win terberg ereignet, welche in ber höch^ sten unb rauhesten Gegenb deß Sauerlandes an der Orte gelegen ist. Sechzehn Schulkinder hatten sich zu einer Rutschpartie zusammengefunden, die auf einem Pflugkarren vor sich ging. Der Karren, den sie benutzten, kam auf dem steilen Bergabhang in berart rapibe Bewegung, baß ein Anhalten unmöglich würbe. Mit fabelhafter Geschwindigkeit sauste dat Gefährt den Abhang hinunter in das Wasser., und sämmtliche Kinder schlu gen mit furchtbarer Vehemenz im Flußbett auf. Alle haben bie schwersten Verletzungen bavongetra gen. In Koblenz, Preußen, würbe ein Sergeant des daselbst garnisonirenden Artillerie Regiments unter der An klage des Hochverraths verhaftet. Zu seiner Verhaftung führte die Ent deckung von Abschriften der Schieß Instruktionen für Artillerie im Besitz eines Reifenden an der belgischen Grenze, der auf dem Wege nach Paris war. Der verhaftete Sergeant befeh ligte eine Wache an dem Gebäude, in dem Exemplare der sehr streng geheim gehaltenen Instruktionen aufMcttfr wurden. Hauptmann Hagemann von bei k Compagnie des in Koblenz garniso nirenden 6. Rhein. Inf. Regts. No. 6£,J39siber des Orkens vom Ritmä» Zch verkaufe die berühmten LaCrosse Buggies, Lumber-Wagen, Grain-Tanks unb die besten Pflüge für diese Gegend—die Defiance Gangs und Sulkies. Ich verkaufe diese Waaren zu Bedingungen wie sie Ihnen passen. i "TT ~ri» .. *A. nmgcr nischen'Stern, hat sich auf dem Regi ments Paradeplatz mit einem Re volverschuß durch den Kops getödtet. Gleichzeitig ist bekannt geworden, daß zwei Leutnants desselben Regiments, deren Namen noch geheim gehalten werden, in Verbindung mit derselben Sache, die Hauptmann Hagemann zum Selbstmord trieb, verschwunden sind. Gegen die betreffenden Offi ziere war das strafrechtliche Verfah ren auf Grund des Paragraphs 175 des Strafgesetzbuches, Unzucht wider bie Natur, eingeleitet worden. Justizminister Dr. Beseler hat bie Befürwortung des Gnadengesuchs der englischen „Church Army" für den „Hauptmann von Köpenick", der sei nen von ber ganzen Welt belachten, genial ausgeführten Gaunerstreich jetzt im Gefängniß abbüßt, abgelehnt. Die Englänber hatten sich, wie seiner zeit berichtet an den Minister ge wandt, damit er ihre Petition dem Kaiser übermittle und sich für deren geneigte Berücksichtigung verwende. Das von vornherein aussichtslose Be gehren ist nun in aller Form abschlä gig beschieben worden. Kaiser Wilhelm wird bei dem am 13. August geborenen Sohne ber Frau Bertha Krupp von Bohlen unb Halbach unb ihres Gatten Gustav von Bohlen unb Halbach als Tauf pathe fungiten. Die Geburt bes Er ben im Hause Krupp würbe burch einen Feiertag für alle Arbeiter in den Kruppschen Anlagen und durch eine weitere Stiftung für die Ange stellten gefeiert. Der Vater der Mut ter des Taufkindes, Herr Krupp war zu feinen Lebzeiten ein intimer Freund des Kaisers. Die Coupletsängerin Melba Mars, die kürzlich in Marienbad zu 60 Kro nen Geldstrafe verurtheilt wurde, weil sie sich in einer Vardeville Vorstel lung eine so schlüpfrige Einlage, er laubte, baß König Edwarb von Eng Iaiib mit seiner Begleitung entrüstet bas Theater verließ, hat Berufung eingelegt. Sie macht gelter.b, daß ihr Couplet gar nicht unsittlich gewe sen fei unb sie dasselbe schon Dutzenbe Male gesungen habe, ohne baß Jemanb baran Anstoß nahm. In ben Stäbten Melonga, Kessa bia unb Ben! öinane, Algier, wur den heutige Erbstöße verspürt. Die Bewohner geriethen in solche Aufre gung, daß sie aus ihren Häusern flo hen und auf den in der Umgegend ge legenen Bergen Unterkunft und Schutz suchten. Mehrere Häufer und Mo scheen wurden erheblich beschädigt und stürzten ein. Ein Mann wurde von den Trümmern einstürzender Gebäude erschlagen und auf der Stelle getöd tet. Blutige Kämpfe zwischen Militär und Bauern sind zu Panad im unga tischen Komitat Kisküküllo vorgekom men. Rumänen hatten bort einquar tirtc Offiziere vom 24. Infanterie Regiment beleidigt. Die seitens ber Offiziere alarmirten Solbaten wur den darauf von den Bauern angegrif sen, die das Hau», in welchem sich die Offiziere befanden, erstürmten. In diesem kritischen Augenblick griff eine größere militärische Abtheilung ein. Sie feuerte in die Menge und töbtete sechs der Angreifer. Ihrer sechzehn wurden schwer verwundet, und viele trugen leichtere Verletzungen davon. Kaiser Wilhelm hielt bei der Feier des zweihundertsten Jahrestages der Vereinigung der Grafschaft Tecklen bürg mit dem Königreich Preußen in ber westfälischen Stadt Tecklenburg, dem Hauptort der früheren Graf fchaft gleichen Namens, eine Rede, in der er unter anderem folgendes sagte: „Ich trinke diesen mit deutschem Wein gefüllten Pokal auf das Gedeihen des Kreises Tecklenburg mit dem Wunsche, daß Gottes Segen ihn gebethen lassen und mir Kraft verleihen möge, den Frieden zu erhalten, so daß Ihr alle Euren Geschäften ungestört nachgehen könnt." Die Bürgerschaft von Bremen hat die Fortführung der Hafenbauten ge nehmigt und der Bewilligung von weiteren acht Millionen Mark zu dem Zweck ihre Zustimmung gegeben, nach dem der Senat sich schon vor einiget Zeit dafür entschieden hatte.. Lu den Ro. 7 oisherigen ^re.^'chen "Seel)afenanTa» gen, die aus den zwei Freihafenbecken und dem erweiterten Holz- und Fa btikhafen bestehen, werden nun nvch weitere sechs Bassins kommen. ES soll ein langes Hafenbecken hergestellt werden, von dem fünf andere von 340 Meter bis 1100 Meter Länge abzwei gen sollen, die sämmtlich mit Eisen» Bahnanschlüssen unb (Btrajzenanlagtn versehen werden. In Münster, Westfalen, wurde dem Rektor der katholischen Universität, bie bis zum Jahre 1902 nur ein einfa ches katholisches Seminar war, von dem preußischen Unterrichtsministcr Dr. Ludwig Nolle bei einer in ber Aula ber Universität veranstalteten Feier mitgetheilt, baß ber Kaiser bei Hochschule bie Erlaubniß zum Führen des Namens „Westfälische Wilhelm Universität" ertheilt habe. Die An kündigung wurde von Professoren und Studirenden mit großem Beifall auf genommen. E n a n v e a u n a hezu 14 Pfunb Papier auf ben Kopf der Bevölkerung, Rußlanb knapp Pfund. 1^ Auch die Pariser Apachen, die ge fürchteten Messerhelden der Nacht und der Schrecken aller Bürger, haben ihre Organisation und wenn auch viel leicyt keine langathmigen Paragra phen ihre Verfassung umschreiben, so wird sie doch strenge gehanthabt unb alle Gesetzesrerletzungen finben vor bem Gericht bet Apachen ihre Sühne. Durch eine neue Blutthat, ber ber „Präsident" des Apachengerichtshofes, der gefürchtete Messerheld „L'espag nol", der „Schrecken des Faubourg Montmartre", zum Opfer fiel, sind Einzelheiten dieser seltsamen Rechts pflege bekannt geworden. In einem Kellerlokal in der Rue de Lüne war kürzlich der allmonatliche Kongreß ber verbündeten Apachen zu sammengetreten alle Stämme hatten ihre Häuptlinge entsandt, das Kalu inet ward geraucht, und bann schritt man zur Verhandlung einer Anklage gegen ben jungen Aitne Painblanc. Am Tage vorher war ber junge An geklagte aus bem Gefängniß entlas sen nun stanb er vor dem Tribunal der Genossen und sollte sich gegen die Anklage des „Hochoerruths" verant inoiten. Blaß erschien der jungt Mensch vor den Schranken, der „Ge neralslaatsanwalt" Jofeph-le-Balafre, der erst am selben Tage aus der Haft entlassen worden war, erhob die An klage, und Painblanc wurde beschul digt, der Sittenpolizei belastende De nunziationen über gewisse „Squaws" ge.nacht zu haben. Nach längerer Verhandlung trat eine Pause ein, man erwartete das (5intr,f en neugeladener Belastungszeugen. „L'espagnol" hatte die Vorladung seiner „Squaw", der „Belle Cabt)" beantragt, die einstige Gattin des unter tragischen Umstän den gefallenen berühmten Häuptlings Denicheur vom Montparnostamme^ dessen „Wigwams" im Quartier Montparnasse stehen. Die Aussagen ber „Belle Gaby" waren niederschmetternd, Painblanc galt als überführt aber die Apachen richler fällten ein mildes Urtheil: Painblanc ward tn's Ausland ver bannt. Eine Sammlung wurde ver anstaltet und dem Verurteilten 30 Franken zugewiesen, damit er ein Billet nach Belgien sich lösen könne. Dann vereinigten Gerichtshof, Zeu gen, Angeklagter und Zuhörer sich zv einer Art Abfchiedskommers, mat trank und trank, und als man schließ lich die Kaschemme verließ, waren alle stark angeheitert. Der „Espagnol* war mit dem milden Urtheil nicht zu frieden und auf der Straße begann er von Neuem, Painblanc mit Schmä hungen zu überhäufen. Der junge Verurtheilte gab eine blutige Ant wort: mit dem Messer! Sterbend brach der Vorsitzende, der „Schrecken vom Faubourg Montmartre", zu sammen. Der jugendliche Mörder würbe verhaftet. Pflug. Wa^ en oder Ge treide-Tank -M \n\n L. Mm GRANT, Maschinenhändler, Rugby. Tribunal der Apache«.