Newspaper Page Text
L. Jahrgang tBodsetriduns» glttlanb, In .den Fluthen des Saginaw Flusses fanden zwei Mädchen und zwei junge Männer ihren Tod. Mit fünf anderen Männern und Mädchen hatten sie von Saginaw, Mich., aus in einer kleinen Gasolin Barkasse eine Spazierfahrt unternommen, und als sie sich mitten im Fluß befanden, explodirte die Gasolinmaschine des Bootes. Sehr schnell griffen die Flammen um sich, und von den neun Insassen sprangen vier in der ersten Aufregung in'ü Wasser. Da keiner von ihnen schwimmen konnte, ertran ken sie, ehe ihnen Hilfe gebracht wer den konnte. Die anderen fünf mach ten angestrengte Versuche, die Flam men zu löschen, und es gelang ihnen, sie apt weiteren Umsichgreifen zu ver hindern, bis ihnen Hilfe gebracht und sie alle gerettet werden konnten. Sie hatten alle schlimme Brandwunden davongetragen. M. H. Saville, Professor der Eth nologie an der Columbia Universität, ist von einer Forschungsreise durch Ecuador zurück gekehrt und sagte, daß er in der Nähe der Küste des pacifi schen Oceans die Ruinen einer alten Stadt gesunden, die auf die Existenz einer bis jetzt nicht bekannten Men schenrasse schließen lasse. Die Stadt hat nach den Angaben des Gelehrten Straßen gehabt, die von kunstgerecht erbauten Häusern eingefaßt waren. Bei dem Bau dieser Häuser hat man damals schon auf die Erdbeben Rück sicht genommen und sowohl das Ma terial als auch die Bauart danach ausgewählt. Professor Saville glaubt, daß diese Stadt mindestens fünfhun dert Jahre alt sein und etwa drei bis viertausend Einwohner gehabt ha den muß. William F. Vechtel, der frühere Präsident der Northwestern Life In futance Co. in Minneapolis, Minn., der am 20. Juni dieses Jahres zu einer Zuchthausstrafe von fünf Jahren verurtheilt worden war, erhielt von Richter Dickson einen neuen Prozeß bewilligt. Er war schuldig befunden worden. Gelder der Versicherungs-Ge sellfchaft, deren Präsident er war, unterschlagen und für seinen Nutzen verausgabt zu haben. Da es dem Staatsanwalt unmöglich sein wird, verschiedene Zeugen zu finden und zum Verhör vorzuladen, deren Aus sagen bei dem ersten Prozeß Haupt sächlich zur Schuldigsprechung des Angeklagten führten, so wird Vechtel wahrscheinlich überhaupt nicht mehr prozessirt werden. Charles WeUenoorf aus Edenburg, Pa., befindet sich als Gefangener im County Gefängniß 3 u Newcastle, Pa., weil er in dem Verdacht steht, feinen Onkel Ernst A. Baumann, ei nen 65 Jahre alten unverheirateten Veteranen des Bürgerkrieges, dessen halbnackte Leiche auf der Veranda sei nes Hauses gefunden wurde, ermordet zu haben. Frau Alice Reeble, eine Nichte des Ermordeten, und ihr Gatte James Reeble sowie Frau Wellendorf werden von der Polizei bewacht. Nachdem Wellendorf einem scharfen Verhör vor dem Staatsanwalt unter worsen werden war, gab er eine Er klärung ab. verzufolge er an dem ihm zur Last gel'gten Verbrechen unschul dig ist. Unter der Anklage des Schrnug gelns stand in Pert Huron, Mich., Fräulein Olson aus Chicago vor Bundescommissär Harris und erklärte ganz offen, daß die auf einem Zuge der Grand Trunk Eisenbahn beschlag nahmten Koffer, die werthvolle Klei der und Spitzen aus Paris enthielten, ihr Eigenthum waren und daß sie die Absicht hatte, die Artikel einzuschmug geln. Frau Lucy Rapp und Frau A. Hulbert, ebenfalls aus Chicago, die mit Fräulein Olson festgehalten wur den, waren, wie Fräulein Olson den Beamten mittheilte, nur ihre Gehil finnen, die sich gegen entsprechende Bezahlung bereit erklärt hatten, ihr Hei dem Schmuggeln behilflich zu fein. Das Flottendepartement in Wa shington befindet sich in einem febr icywiengen Süuemmu, rocu oci Be fehlshaber in der Mar« Island Navy Aard nicht g?nüa-nd Arbeitskräfte sichern kann, um auch nu die nö thigsten Reparaturen ausführen zu kennen. Es sollte ein .teuer Kohlen dampfer gebaut werden. Das Ma ter:a! liegt bereit, aber die Arbeiten können nicht in Angriff genommen werden, weil es absolut unmöglich zu sein scheint. Schiffsbauer zu finden. Aus demselben Grunde mußten die Arbe't n an den Schlachtschiffen „Ca lifornia" und „South Dakota" sowie die Rep.ira uren an der „Marblehead" eingesteht werden. In Spring Gardens, einem Ne benslusse des Patapseo, nicht weit von Baltimore,wurde die Leiche der neun zehn Jahre alten Gertruoe Sharnessy gefunden, und die Polizei glaubt, daß ihre drei Gefährten, George E. ^ris sell, William O'Leary und eine un bekannte Frau, ebenfalls entweder er trunken oder sonst irgend wie verun glückt sind, weil man von ihnen, als fn mit dem Mädchen fortgingen, nichts mehr gehört hat. Merkwürdig ist es, daß man an der deiche des Mädchens mehrere Kleidungsstücke fand, die einem der Männer gehörten, in deren Gesellschaft sie zuletzt gesehen wurde. Die Verstorbene stammt aus ftarriëbitrg, Va. In Kansas City, Mo., wurde dü Polizei davon in Kenntniß gesetzt, daß aus der Office der (Schönhofen Brewing Co., deren Hauptoffice in Chicago ist, zweitausend Dollars in baarem Gelde und Bankanweisungen zum Betrage von etwa viertausend Dollars gestohlen worden sind. Von den Dieben fehlt jede Spur. Wik der Vertreter der Brauerei erklärte, wird es den Dieben nicht möglich sein, die Anweisungen, die den in Schlacht häusern angestellten Arbeitern als Be zahlung gegeben wurden, in baares Geld umzusetzen, da sie numerirt und die Nummern dem Kassirer der Schlachthäuser bekannt sind. Max C. Fleischmann, der Cincin notier Millionär welcher im vergan genen Jahre mit seiner jungen Frau die Flitterwochen in der Volarregion verlebte und dann mit derselben einen Abstecher nach dem Innern von Afrika unternahm, brachte mit seiner Gattin als Gast des Aeronauten Leo Stevens in der Nähe von Menden, N. H., fast vier Stunden in den Wolken zu. Das Paar legte in dem Ballon „Nummer 26" nahezu 127 Meilen zurück. Der Ausstieg wurde in North Adams, mit ten in den Berkshire Hills, im nord westlichen Theile hon Massachusetts, unternommen. Der Wind wor min st ig und der Ballon schwebte in schnellem Fluge über die herrlichen Ber^c hin. Die Ernennung eines Massenver Walters für die Belding-Hall Mfg. Co. in Chicago hat zu der etwas überraschenden Entdeckung geführt, daß der verschwundene Präsident der Firma, E. Hall, mindestens $315,000 unterschlagen hat. Hall befindet sich augenblicklich in Canada :.nd wird, wie seine Anwälte behaupten, unter keinen Um st üben freiwillig zurückkeh ren, so daß der Massenverwalter ge zwungen sein wird, gerichtliche Schritte gegen ihn anhängig zu ma chen. Die erste National Bant ha: gegen die bankerotte Firma Schuld forde ungen zum Betrage von mehr als $100,000. Ge.rge Russell, ein alter Mann von 80 Jahren aus Altoona, Pa., be gab sich nach Hollidaysburg, Pa., um von der dortigen Bank, auf der er ein Guthaben von $3000 hatte, $50 zu ziehen. Groß war sein Erstaunen, als ihm mitgetheilt wurde, daß die Bank bereits vor elf Jahren ihre Thüren geschlossen und er mit anderen fein ganzes Geld verloren habe. Der alte Mann wollte die Nachricht anfangs nicht glauben. Als er aber sah, daß man ihm die Wahrheit gesagt hatte, brach er mit dem Ausruf: „Ich lin jetzt vollständig ruinirt, da ich alle meine Ersparnisse verloren habe" wei nend zusammen. Einen s.'hr ernsten Kampf mit Räubern hatte Henry Duval, derCon dukteur eines Passagierzuges der Rock i ^Lslaad Eisenbahn, in der Näkx von e.,„. e Sie verkaufe» sich schnell wgc: CTITO'"": Omaha, Neb., zü "bestehen. Die Rau ber hatten in aller Stille auf dem Zuge „operirt" und von den Passa gieren bedeutende Summen erbeutet. In der Nähe der Station Alvos wur den sie von dem Condukteu. entdeckt. Als dieser sie verhaften wollte, dran gen sie mit Messern auf ihn eii. und hielten ihn in Schach, bis der Zug in Alvos langsamer fuhr und es ihnen gelang, im Dunkel der Nacht zu ent kommen. Frau Mary Lawleß Rorschach, die Gattin des Flottenleutnants Frans Rorschach von der Bundesflotte, wur de in ihrer Wohnung, No. 832 Park Avenue, Park View, Portsmouth, Va., von einem Räuber erschossen. Der Räuber war in einem Augenblick, als Frau Rorschach allein war, in's Haus gekommen. Sie feuerte aus ei nem Revolver ihres Mannes mehrere Schüsse aus den frechen Eindringling ab, ohne jedoch zu treffen. Dann wurde sie von dem Räuber angefallen. Er entriß'ihr den Revolver und er schoß sie. worauf er schleunigst ent floh. Dfc Insassen des Zuchthauses in Ossining, N. I., geriethen, als der Blitz vor einigen Tagen das Zucht haus traf und einen Theil des Ge ländes vor dem Gebäude wegriß, in eine heillose Panik. Die Wärter hat ten ihre liebe Noth, die Eingepferchten zu beruhigen. Das Gewitter, das über Ofsining und Umgegend nieder ging, war das schlimmste, das seit Menschengedenken in dem Distrikt er lebt worden ist. Der Regen goß in Strömen, und zahlreiche Kellerräume wurden unter Wasser gesetzt. Gouverneur Davidson von Wiscon^ sin begnadigte die vor sechzehn Jahren zu lebenslänglicher Haft im Staats zuchthaufc zu Waupun verurtheilte Wilhelmine Bache. Es soll sich her ausgestellt haben, daß das Mädchen, die der vorsätzlichen Ermordung eines Mannes, Namens Michael Sell in Shawano County, beschuldigt wurde, mit dem Morde nie etwas zu thun hatte. Sie hat stets ihre Unschuld betheuert und sich im Zuchthaufe mu sterhaft betragen Als Gus Ormsby, ein alter Fi scher, in der Nähe von Van Zuren Point im Eriesee seine Netze aus dem Wasser zog, entdeckte er anfällig Theile von dem bei einem Sturm im Okto ber "1893 mit Mann und Maus un tergegangenen Schrauben Dampfer „Dean Richmond". Da der Dampfer ein Kargo von Blei und Kupfererz im Werth von $200,000 führte, so sind bereits wiederholt Versuche gemacht worden, das Schiff *u finden. 2Ut»lanZi. Bei dem verhafteten Verleger deS „Solinger Kreis Jntelligenzblattes" in Solingen, Preußen, Schiawara, wurde eine erneute Haussuchung ab gehalten, die eine Menge von Ma terial an den Tag brachte, das Schia wara's Treiben im schwärzesten Lichte erscheinen läßt. Es ergab sich aus den vorgefundenen Papieren, daß er fein landesverrälherisches Thun schon seit langer Zeit ausübte und zwckr um einen Judaslohn von 4000 Mark, den er von Frankreich erhalten haben soll. Wie verlautet, hat er bereits die Bedienungsvorschriften für die neuen Rohrrücklaufsgefchiitze verrathen und auch detaiUirte Pläne der Festung Ehrenbreitstein anFrankreich ausge liefert. Das bei der neuerlichenHaus fuchung entdeckte Material war so sorgfältig versteckt, baß es zuvor selbst dem Auge der gewiegt-, sten Krimina listen entgangen war. Der Inhalt der zuerst gefundenen Papiere hatte aber die, durch die Auffindung bestä tigte, Vermuthung geweckt, daß noch weitere Dokumente vorhanden fein müßten. Das deutsche Volksfest in der böh mischen Stadt Prachatitz ist auf pö belhafte Weife gestört worden. Ra daulustige Tschechen rotteten sich in großer Zahl zusammen und bemühten sich, die Deutschen zu ärgern und zu verhöhnen. Es währte nicht lange, bis es von Worten zu Thätlichkeiten kam. Das Handgemenge nahm „......» w Mein Geschiiftsplatz ist nördlich vom Bahngeleise. Rugby,Nord-Dakota, Donnerstag den 19, September, schließlich einen solchen Umfang an, daß starke Polizeimunnfchaften nach dem Schauplatz beordert wurden, um die Kombattanten auseinander zu treiben. Aber ste waren dein angrei fenden tschechischen Janhagel allein nicht gewachsen. Erst als das Mili tär einschritt, gelang es, der Turnul tuanten Herr zu werden. Es sind zahlreiche Personen verletzt worden. Viele der Rädelsführer sind hinter Schloß und Riegel gebracht. Aus Vancouver wird gemeldet, daß es zu Unruhen kam, die gegen Ajikiro Jhii, den Chef des Bureaus für aus wärtigen Handel und Vorsteher des Departements für Consulardienst in Tokio, und Consul Saburo Hisa midzu von Seattle gerichtet waren. Da eine wüthende Menge den Versuch machte, ihre Wohnung zu stürmen und bereits sämmtliche Fenster einge schlagen hatte, mußten die beiden Her ren fliehen. Gerade als die Aufre gung am größten war, traf ein Dampfer ein, der mindestens fünf hundert Japaner an Bord hatte. Die wüthende Menge begab sich nach der Landungsstelle und die Japaner wur den beim Landen nicht nur beschimpft, sondern mehrere von ihnen wurden ohne weitere Umstände in's Wasser geworfen, und wären sicher ertrunken, wenn ihnen die Schiffsmannschaften nicht Hilfe geleistet hätten. Auch etwa 2000 Chinesen wurden aus ihren Häusern vertrieben. Stunden qualvoller Angst haben Hunderte von Passagieren durchge macht, welche mit dem Dampfer „Ho henzollern" von Wilhelmshaven abge fahren waren, um der großartigen Flottenparade vor dem Kaiser beizu wohnen. Das Schiff füllte sich unter wegs mit Wasser, und als sich die Kunde von der drohenden Gefahr an Bord verbreitete, brach eine furchtbare Panik unter den sechshundert Passa gieren aus. Die Fiifirer des Dam pfers boten ihr Möglichstes auf, die Furchtsamen zu beschwichtigen, und es wurde mit aller Macht an den Pum pen gearbeitet. Der i5apitön h.ttie, als das Wasser bedenklich höher stieg, sofort den Befehl zur Umkehr gegeben Nur mit größter Miilje wurde Wil helmshaven wieder erreicht, und die Eile, mit welcher die Passagiere das lecke Schiff verließen, glich einer förmlichen Flucht. Aus Kischinew ist die Nachricht ein getroffen, daß daselbst eine Jutenhetze veranstaltet moiben ist, der minde stens achtzig Juden zum Opfer gefal len sind. Eine erganisirte Lande von Strolchen drangen in die Wohnungen verschiedener jüdischer Geschäftsleute und richtete dort furchtbare Verwü stungen an. Frauen und Kinder, die sich zur Wehr setzten, wurden un barmherzig ermordet, und wenn die Männer es wagten, den ihrigen zu Hilfe zu kommen, so wurde ihnen mitgetheilt, daß es nutzlos sein würde, weil jeder Widerstand nur noch zu weiterem Morden führen muß. Die badische Regierung tritt der sensationellen Ausbeutung der Hau Affaire entgegen, indem sie ihre Vor führung in Theatern und durch Kine matographen verboten hat. Ein glei ches Interdikt hatte die Berliner Poli zei schon Ende August erlassen. Zu gleich hat der badische Justizminister Freiherr v. Dusch den am Karlsruher Prozeß betheiligt gewesenen Beamten jede öffentliche und publizistische Stel lungnahme zu dem Falle des zum Tode verurteilten ehemaligen Wash ingtoner Rechtsdozenten Karl Hau untersagt. In Kiew fällte ein Kriegsgericht die Urtheile in dem Falle der Meuterer des 25. Sappeur Bataillons, die am 17. Juni den Befehlshaber der 3. Com pagnie tödteten und sich erst ergaben, als sie von fünf Bataillonen loyaler Truppen umringt waren. Zwei der Angeklagten wurden zum Tode verur theilt, sieben zu verschiedenen Perioden Strafarbeit in den Bergwerken und 18 wurden mit seichteren In St. Petersburg ist bekannt ge geben worden, daß die kaiserliche Jacht „Standart" in der Nähe von ëancaö. Finnland, ^festgefahren ist. Mi ol9AMTf iiuéikki jter "fancier "üël alfuttiiuii Pi"ë]fe Hat aus absolut sicherer Quelle in Erfahrung gebracht, daß der Capitän der Jacht „Standart", auf der sich sämmtliche Mitglieder der kaiserlichen Familie befanden, beinah in Ver zweiflung gerathen ist. Die anschei nend auf eine Riff fette gerathene Jacht war in einer ungünstigen Lage. Sämmtliche Mitglieder der kaiserlichen Familie begaben sich gleich nach dem Unfall an Bord des Depeschcnbootes „Asia", und warteten dort die Ankunft der kaiser lichen Jacht „Alexandra" ab. Die Insurgenten, die den Japa nern in Korea bisher vrganisirten Widerstand geleistet hatten, haben diese Methode aufgegeben und be schränken sich jetzt darauf, Eisenbah nen und Telegraphenlinien zu zerstö ren und jeden Japaner zu todten, den sie finden. An einem Tage wurden unlängst in der Umgegend von Seoul, der Hauptstadt des sogenannten korea nischen Kaiserreichs, nicht weniger als siebzehn Japaner ermordet aufgefun« den. Die Leichen waren fast bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, und der Polizei gelang es trotz der größten Anstrengungen nicht, die Schuldigen ausfindig zu machen. Durch Vermittlung des Auswärt! gen Amtes in Berlin ist bei Kaiser Wilhelm ein Gnadengesuch für den New Aorker Studenten Emil Simon eingereicht worden, der im Juli mit feinem Automobil bei Luckenwalde eine Bauernfrau umgefahren und ge tödtet hat. Simon war dafür am 10. August zu drei Monaten Gefäng niß und Tragung der Kosten verur theilt worden und hat noch reichlich zwei Monate der Strafe zu verbüßen Botschafter Tower besuchte ihn im Gefängniß zu Moabit und fand ihn in einem luftigen Privatgelaß. Seim Mahlzeiten darf er sich von außerhalb kommen lassen. Etwa einhundertundvierzig Anhän ger des Hottentotten Häuptlings Jakob Moreitga, darunter sieoenund vierzig Krieger, haben sich den Deut schen übergeben. Tie Meldung, er sei kürzlich über die Grenze der Kapkolo nie in Deutsch Südwest Afrika eingedrungen, war eine irrthümliche. Tie Gefahr eines neuen Eindringens Morenga'ë in Südwest Afrika ist nunmehr endgiltig beseitigt. Seine Anhänger waren überhaupt nur 400 an Zahl und hatten keine Offensive ergriffen, sondern waren ruhig auf britischem Gebiet geblieben. Fürst Wivicischi aus Wien, ber seit einiger Zeit in Florenz Wohnung ge nommen hat, wurde bei einem Auto mobilunfall in der Nähe von Forli, Italien,' getödtet. Er versuchte mit seinem Gefährt, das er selbst lenkte, einem Wagen auszuweichen, und fuhr dabei gegen die Mauer eines Hauses. Das Automobil wurde beinahe voll ständig zertrümmert, und außer dem Fürsten wurde der Chauffeur, der auf dem hinteren Sitz Platz genommen hatte, getödtet. Drei andere Insas sen des Automobils wurden schlimm verletzt. In der Stadt Mexiko wurden Flo rencio Morales und Bernardo Mora hingerichtet, nachdem sie noch einmal ihre Unschuld an dein ihnen zur Last gelegten Verbrechen betheuert hatten. Si? waren am 6. Juni schuldig be funden worden, den früheren Präsi denten Barillas von Guatemala am 7. April ermordet zu haben. Durch die Hinrichtung der beiden wird eine in ternationale Episode zum Abschluß gebracht, die einst einen Krieg zwi schen Mexiko und Guatemala herauf zu beschwören drohte. In Irkutsk, Sibirien, wurde der Chef der Geheimpolizei, Iwan Ga wrilow, von zwei Männern ermordet, die nach dem Dafürhalten der Polizei Terroristen waren. Obwohl gleich nach ausgeführter Blutthat die Polizei zur Stelle war, so gelang es den Mördern doch, zu entkommen. Der frühere Polizeichef von Bialystock, Matfe witfch, wo im Juni 1906 blutige Ju denhetzen stattfanden, wurde in Grodno Rußland, von einem Terro risten, der prompt verhaftet wurde, tödtlich verwundet. Warum? Maschincichândlcr. König Leopold von Belgien ubertrqx den Krön besitz im Kongo Freistae» einer Aktiengesellschaft, an der er am» geblickt selbst beteiligt ist. Dieser Ste* sitz umfaßt d-n wichtigsten Theil 5x§ Kongo Freistaates, ist zehnmal gti* ßer als Belgien und wäre mit der A» nexion diesem Lande zugefallen. Sit im „Regierungsanzeiger" ver offen», lichte Übertragung hat in Brüssel große Sensation hervorgerufen, man der Ansicht ist, daß'sie die Arbal des Königs Leopold zwecks Eroff» nung von Unterhandlungen zur 1»» nexion des Kongo Freistaates erheb lich erschweren wird. Ter Polizei in Wien ist es gelungen weitere und interessante Einzelhtrlir über das Mordattentat auf den russi schen Rath, Oberst Grasen Kam« rowsky, der feinen Wunden in Venedtz erlegen ist. in Erfahrung zu bringe*. Sie hat festgestellt, daß Kamarowsky sich in eine junge Dame verliebt uu* für sie fein Leben mit $100,000 ver sichert hatte. Diese soll, um in bee Besitz der Versicherungssumme zu ge langen, den Attentäter Nikolaus No* mow veranlaßt haben, KamarowWh u ermorden. tëtitseflfâbe ttttelan&éprctfuttgt«« I No. S Vor kurzem hat zum ersten Mali in der Geschichte des alten chinesisch» Reiches in Peking eine Prüfung sol cher jungen Leute stattgefunden, bit mit Unterstützung der Regierung Ausland gehen wollen., um sich doiS weiterzubilden. Vor nicht vielt* Jahrzehnten noch hatten Chinesen, da den Boden des Himmlischen Reiche» verließen, für diese ruchlose That eint empfindliche Strafe zu gewärtige*, sobald sie sich wieder in ber Heimatzh sehen ließen. Zu der von dem neuen Unterrichts ministerium veranstalteten Prüfun§ meldeten sich, wie aus Shanghai be richtet wird, nicht weniger als 72 junge Männer und außerdem, was besonders hervorgehoben zu werde» verdient, 12 junge Mädchen. Ma» prüfte in allen möglichen Fächern, ie Übersetzung aus dem Englischen in'S Chinesische und umgekehrt, in Ueber setzung aus dem lateinischen. Deut schen und Französischen, ferner i» Arithmetik, E Hernie, Physiologie, Ge schichte, Geographie und chinesischem Aussatz. Die meisten Arbeiten solle» zufriedenstellend gewesen sein. Nu» die Kenntnisse in den Sprache? ließer. zu wünschen übrig. Es scheint der Chinesen überhaupt nicht leicht zr werben, eine fremde Sprache wir klick beherfchen zu lernen. So kann z. 9L jeder europäische Beamte im chinesi schen Seezolldienste bezeugen, daß bis zahlreichen dort beschäftigten Chine sen, von denen die Kenntniß der eng lischen Schrift und Sprache verlangt wird, nur selten imstande sind, eis Schriftstück in dieser Sprache fehler los auszusetzen. Die jungen Leute, welche die Prü fung in Peking bestanden haben, soh len nach den Vereinigten Staaten ge 'eViekt werben. Man beabsichtigt vor jetzt an jährlich solche Prüfungen atr halten und mit den Ländern, wo Hit •s gelten soll, abzuwechseln. Tagegea. \nli die Pekinger Regierung den B? eh von Japan, wohin bisher bit i^oße Mehrzahl der chinesischen Shi Brenden ging, bedeutend einschränket! und thunlichst überwachen. Vor allen Tingen sollen in Zukunft nur solche Leute dabingeschickt werden, die ein gutes Leumundszeugnis der oberste» Beamten ihrer Heimathprovinz bei bringen können. Manche der in Ja oun ftudirenben jungen Cbine'cr Srtr u :v:n nämlich mit gar radikalen 'Jir.v vM if. "as alte Reich An die Leser in Kanada. Seitdem die kanadische Regierung das Porto für Zeitungen ans den Ver. Staaten erhöht hat, werden unsere dortigen Abonnenten zukünftig $2.01 das Jahr für den „Staats-Anzeiger" entrichten müssen. Weil sie sich bei allen Farmern einen ausgezeichneten erworben haben wegen ihrer Haltbarkeit, Zuverlässigkeit und allgemeinen Dauerhaftigkeit und der Art und Weise ihrer Bauart unb Nützlich keit. Farmer wissen stets zu schätzen was gut und brauchbar für sie ist. Ich verkaufe diese Waaren zu Bedingungen wie sie Ihnen passey. Rugby. V v 'v. \n\n Die berühmten LaCrosse Buggies, Lumber-Wagen, Grain-Tanks und die besten Pflüge für diese Gegend—die Desiâe Gangs und Sulkies.