s.
Jahrgang
Wochenschau.
Inlanft.
Aus Boyertown, Pa., einem klei
nen zwischen Reading, Pa., unt
Pottstown, Pa., gelegenen Städtchen
von etwa 2500 Einwohnern, traf ^cn
die Kunde von einer schrecklichen Ka
tasirophe ein. die 170 Personen, un
ter denen die meisten Frauen unt
Kinder waren, das Leben kostete. In
Rhoades Opernhaus wurde von Frau
Monroe aus Washington die schotti
sche Reformation dargestellt. Das
zwar geräumige, aber trotzdem bis
auf den letzten Platz gefüllte Haus
war leicht gebaut und hatte, wie das
in kleinen Städten und Dörfern üb
lich ist. keine Vorrichtungen zum
Schutz gegen Feuersgefahr. Während
der Vorstellung explodirie plötzlich
eine zum Vorführen der beweglichen
Lichtbilder benutzte Maschine, und im
Nu stand das ganze Innere des Hau
ses in hellen Flammen. Diese erhiel
ten neue Nahrung .als die Oellam
pen. die als Rampenlichter benutzt
wurden, umgestoßen mürben und das
Oel. das nach allen Seiten umherge
spritzt wurde, lichterlch aufbrannte
und das ganze Innere des
Theaters in ein grausiges Flam
menmeer verwandelte, in dem die mei
sten Zuschauer, da an ein Entkommen
nicht zu denken war, ein schreckliches
Ende fanden.
In Philadelphia starb im Alter
von 76 Jahren John F. Setz, ein
nicht nur in seiner Stadt, sondern im
ganzen Lande bekannter Brauer. Der
Verstorbene war, obwohl er zur luthe
tischen Kirche gehörte, mit Erlaubnis»
des verstorbenen Papstes Leo XIII,
zum St. Georgs-Ritter ernannt wor
den. John F. Betz war im Jahre
1831 in Deutschland geboren und
schon als Kind mit feinen Eltern
nach Amerika gekommen. Im Jahre
1853 begründete er in New g)ork
unter dem Firmanamen Clausen &
Betz die Eagle-Brauerei. Eine der
schönsten Erinnerungen aus dem Le
ben des Verstorbenen war eine Unter
redung, die er einst in den Gärten
des Vatikans mit Papst Leo XIII.
hatte. Bei jener Gelegenheit verlieh
der Papst seiner Verwunderung dar
über Ausdruck, daß Herr Betz als Lu
theraner so großes Interesse für die
katholische Kirche zeige und ihr bedeu
tende Summen überwiesen habe. Die
erste Gattin des Verstorbenen stammte
aus einer bekannten und prominens
ten katholisckien Familie in Stutt«
gart, Deutschland.
In einer Rede, die Richter Peter
S. Großcup vor dem Bundes-Di
ftriktsgericht in Chicago hielt, sagte er
über Präsident Roosevelt folgendes:
7Ich glaube, nicht fehl zu gehen, wenn
ich behaupte, daß Präsident Roosevelt
ein Uebet-Jdealist ist. Wir müssen
in unseren Idealen nicht zu weit ge
hen und müssen sie nicht auf Kosten
der praktischen Seite des Lebens zu
sehr hervor heben. Sie gehen Hand
in Hand mit Träumen und bringen
vielleicht etwas mehr zustande, wie
diese. Oft werden Ideale zu sehr ge
dehnt, und wir sind der Gefahr aus
gesetzt, sie zu weit zu tragen. In
Verbindung mit dieser Bemerkung
möchte ich mir erlauben, den Präsi
denten zu erwähnen. In unserem
kommerziellen Zeitalter sollten wir
uns nicht nur mit Idealen abgeben,
sondern weiterbilden!"
Ein verheerendes Feuer, das in
New Dork vor einigen Tagen aller
Versuchen der Feuerwehr, seiner Herr
zu werden, trotzte und das Gebäude
an èer 4. Avenue und Ost 18. Str.,
das 12-stöckiz und unter dem Namen
Parker Building bekannt ist, beinahe
vollständig zerstörte, kostete vier
Feuerwehrleuten das Leben. Sieben
von ihnen hatten eine hohe Leiter er
klommen und versuchten im oberen
Stockwerk ins Gebäude zu bringen,
als die mächtige Seitenwand, gegen
welche die Leiter gelehnt war, «in
stürzte unb bie sieben Männer mit in
bie Tiefe riß. Eine Anzahl ber an
ber«n an ber Brandstätte mit beschäf
tigten Feuerwehrleute wurden schwer
verletzt. Die in den einzelnen Stock
werken d«8 brennenden Gebäudes an
gestellten Arbeiter entgingen nur mit
Mühe einem schrecklichen Tode.
In New York wurde ein Versuch,
die etwas excentrische Erbin eines rie
sigen Vermögens, Fräulein Giles G.
Männer ihr Opfer im Stich« liehen
und schleunigst davonfuhren. Man
hat Freunde des Mädchens in Ver
dacht, die Entführung geplant zu ha*
ben, um sich eventuell in den Besitz
des Vermögens bei Mädchens zu
In West Chester County, N. Y.,
auf einer einsamen nach Ardsley füh^
renden Landstraße wurde die Leiche
eines bekannten und wohlhabenden
jungen Backers, Namens Frank
Nummo, gefunden. Da in den Ta
schen der Kleider des Verstorbenen
kein Geld gefunden werden konnte
und auch die Uhr verschwunden war,
so nimmt die Polizei an, daß hier ein
Raubmord vorliegt. Der Verdacht,
diesen Raubmord begangen zu haben,
richtet sich gegen die Mitglieder einer
Verbrecherbande, die unlängst nahe
Elmsford einen Versicherungsagenten
ermordet und auch mehrere Postämter
in West Chester County beraubten.
Chauncey L. Graham und William
S. Tilden, Mitglieder der Steel Ball
Co., wurden im Kriminalgericht zu
Chicago schuldig befunden, auf betrü
gerische Weise von der inzwischen ver
krachten Milwaukee Ave. State Bank,
deren Präsident Paul O. Stensland
bereits seit längerer Zeit im Zucht
Haufe weilt, $5000 erlangt zu haben.
Wie ber Staatsanwalt in feiner
Schlußrede betonte, repräfentiren die
$5000 nur einen der Posten, die die
Angeklagten von der Bank erschwin
delt haben. Die Gesammtsummr wird
auf $179,000 angegeben. Die auf
das Vergehen stehende Strafe lautet
auf von ein bis zwanzig Jahren
Zuchthaus.
McClarnahan, gewaltsam zu entfüh-, Der Nachfolger Kaye's in Lincoln]
ren, nur burch das rechtzeitige Da- fanb in bem Erbgeschoß b«r
zwischentreten des fur das Mobchen Pfarrwohnung Formen und andere
bestimmten Auffehers, Dr. E. H.
Scoville, vereitelt. Fünf fein geklei
bete Männer fuhren in einem Auto
mobil vor ber Wohnung ber Dame
vor unb verlangten, sie allein zu spre
chen. Als bie Männer ben Versuch
machten, sie zu veranlassen, bas bereit
gehaltene G-fährt ,u besteigen, betrat1 «etroffenen Vrivâpesch« ist T, L,
Dr. Scoville das Saus, worauf bie L-wlè aus Bnd-Port. Ohio, dir blS-
Für den Thaw-Morbprozeß. der in
New Dork verhandelt wird, sind die
folgenden Personen als Geschworene
gewonnen und vereidigt worden
Charles F. ©Temmels, Schiffsmak
ler, Obmann Arthur F. Naething,
Bäcker George W. Cary, Geschäfts
mann George C. Rupprecht, Ver
käufer Jvhn H. Holbert, Geschäfts
mann David E. Arrowsmith, Ge
schäftsführer William F. Doolittle,
Clerk William H. McHugh, Clerk
Frank I. Howell, Fabrikant William
Burck, Hilfssekretär der D. M. C.
A. Francis Dovale, Grundeigen
thumshändler, und James A. Hopper,
Geschäftsmann.
In der Ermordung des Arztes Dr.
F. D. Beauchamp von Lawtön, Okla
homa, durch die Brüder John F.
und William I. Thomas fand ein al
ter Familienstreit ein Ende. Vor län
gerer Zeit hatte Dr. Beauchamp
Charles Thomas, einen Bruder der
„Helden" der gestrigen Schießerei, er
mordet, weil dieser angeblich ein un
erlaubtes Verhältnis} mit Frau
Beauchamp unterhielt. Seit jener
Zeit Hatten die Brüder Thomas dem
Arzte Rache geschworen. Vor einigen
Tagen trafen sie ihn in der Eisen
bahnstation und eröffneten sofort
Feuer, bis der Arzt als Leiche zu
Boden sank.
In Oakland, Cal., wurde das an
der Ecke von 12. und Castro Straße
gelegene Pacific Expreß Gebäude
durch Feuer zerstört. Während der
durch das Feuer verursachten Aufre
gung fiel der 61 Jahre alte Berg
werksmakler W. B. Goldian todt zu
Boden, nnd ein Feuerwehrmann
wurde schwer verletzt. Nach der An
ficht der Aerzte muß eines feiner Bei
ne amputirt werden. Das zerstörte
Gebäude war eines ber ältesten in
der Stadt. Der durch die Zerstörung
verursachte Verlust wird auf minde
stens $80,000 geschätzt.
Aus Elisabethtown, eiltet kleinen,
.unweit von Golconda, JH., gelegenen
Ortschaft, ist die Nachricht eingetrof
fen, daß daselbst ein junger Mann,
Namens Morrow, in der Wohnung
seiner Braut diese schwer verwundet
und ihren Vater und Onkel erschossen
hat. Der Mörder wurde von dem
Bruder des Mädchens durch einen
Schuß davon abgehalten, noch weitere
Blutthaten zu begehen. Er ist schwer
verwundet. Ueber die Veranlassung
zu dieser schaurigen Affaire ist angeb
lich nichts bekannt.
Rev. James A. Kaye aus Oak
Park, III., der Geistlich« der ersten
Presbyterianerkirche in Wheaton. III.,
würbe in Springfielb, Ills., ber
Falschmünzerei schulbig befunden und
zu zwei Jahren Zuchthaus verurtheilt.
©«räthfchasten, bie zum Anfertigen
von falschem Gelbe benutzt werben.
Von ben Behörben würbe festgestellt,
baß Kaye unb auch sein Sohn falsches
Gelb ausgegeben hatten.
Nach einer aus Jnbianapolis, ein»
herige Vicepräsibent der ttniteb Milte
Workers of America, als Nach
folger Mitchell's zum Präsidenten
ber wichtigen unb starken Organifa
tion erwählt worben. Lewis' Gegen*
ccmbibat war W. B. Wilson, ben er
mit einer Majorität von 40,000
Stimmen schlug. Das Resultat bet
Wahl wirb erst später offiziell be
kannt gemacht werben.
In Kansas City, Mo., brach in
bem großen Anbau des Union-Bahn
hofes, in dem sich die Bureaus der
Post und der verschiedenen Expreßge
sellschasten befinden, Feuer aus, das
erst nach einstündiger angestrengter
Arbeit der städtischen Feuerwehr un
ter Controlle gebracht werden konnte.
Das Gebäude wurde vollständig zer
stört und ein Schaden von einer Mil
lion angerichtet.
In Boston griffen etwa zweihun
dert streikende Zeitungsjungen vor der
Office des „Boston American" meh
rere Polizisten, die sie auseinander
treiben wollten, an, rissen ihnen ihre
Amtsabzeichen ab und brachten einem
Polizisten und einem unfchulbigen
Zuschauer schmerzhafte und gefähr
liche Wunbett bei. Die Jungen streik
ten, weil eine Zeitung von ihnen einen
hohen Preis verlangte.
Aus Wuth darüber, daß Arthur
Nicholas, gegen den sie eine Anklage
regen Körperverletzung angestrengt
hatte, freigelassen wurde, feuerte in
Waukegan, Ills., Frau Maude Crews
mehrere Schüsse auf ihn ab und ver
rundete ihn. Sie wurde verhaftet.
Frau Crews ist 35 Jahre alt, Mut
ter von 8 Kindern und wohnte frü
her in Zion City, wo sie eine Anhält
zerin Voliva's war.
In Pittsburg, Pa., starb im Alter
von 44 Jahren nach kurzer Krankheit
Alfred R. Neebe. der Sekretär der
fteebe-Hirfch Publishing Co., dt« die
deutsche Zettung „Volksblatt und
Freiheitssreunb" herausgiebt. Der
Verstorbene stand außerdem mit meh
ceren Banken der Stadt in Serbin
Dung.
In Dusseldorf, preußische Rhein
Provinz, sand die Ausstellungs-Con
ferenz statt, zu der die „Ständige
Ausstellungscommifsion für die Deut
sche Industrie" schon vor längerer
Zeit Einladungen an die Interessen
ten von Deutschlands Industrie, Ge
werbe und Handel hatte ergehen las
sen. Der Hauptpunkt des Programms
der Conferenz war, eine Klärung über
eine Betheiligung an ben für bie näch
sten fünf Jahre geplanten Ausstellun
gen von internationaler Bedeutung zu
schaffen. Die für diese Zeit in Aus
sicht stehenden Ausstellungen sittb: bie
Weltausstellung in Brüssel im Jahre
1910, die Centennar Ausstellung
in Buenos Aires in 1910, die Inter
nationale Ausstellung in Turin 1911
und vor allem die große japanische
Ausstellung in Tokio für 1912. Die
Debatten der Conferenz ergaben, wie
auch schon vorher in den Blättern er
klärt worden war. eine bedeutende
Ausftellungsmüdigkeit in ber Groß
industrie.
In Dem Pfarrhaus des hannover
schen Dorfes Mechtshausen ist der ge
feierte humoristische Zeichner und
Dichter Wilhelm Busch im Alter von
nahezu 76 Jahren an Blinddatm
unö Brustfcll Enizimdung. nach sehr
furzer Krankheit aus bent Leben ge
schieden. Er würbe am 15. April
1832 in bem hannoverschen Flecken
Wiebeitfahl als erster Sohn eines
wohlhabenden Krämers geboren. Als
ver Knabe neun Juhre zählte, kam er
zur besseren Ausbildung in das Haus
seines Oheims, des Pastor Kleine im
Dorse Ebergötzen, mit dem er sp"ter
auch nach der Pfarre zu Lütehorst
übersiedelte. Als Zwanzigjähriger be
zog et die Kunstakademie in Düssel
dorf, wo ihn der Antikenfaal aber
nicht besonders zu fesseln vermochte, so
daß et bald nach der Antwerpen»
Kunstakademie übersiedelte, wo er in
die Malllasse aufgenommen wurde.
Die Agitation gegen das Dreiklas
sen Wahlsystem, das bei der Wahl von
9? itgliedern des preußischen Abgeord
netenhauses zur Anwendung kommt,
nimmt in Berlin und in anderen
Stätten sehr ernste und direkt gefähr
lich? Dimension an. In ber Reichs
hauptstadt kam es zwischen Polizei
unb einer erregten Menge von minde
stens 70 bis 75.000 Personen zu blu
tigen Zusammenstößen, bie ben beut
lichen Beweis dafür liefern, baß bas
Volk in Preußen fest entschlossen ist,
nicht eher zu ruhen, bis auch den
nichtigsten Klassen Gelegenheit gege
ben wirb, ihre (Èanbibaten ins Abge
ordnetenhaus zu bringen. Unter dem
Dreiklassen Wahlsystem ist das na
Hezu unmöglich, weil die von der er
sten und zweiten Klasse erwählten
sich stets gegen die von der dritten
Rugby, Nord-Dakota, Donnerstag den S3. Januar, 1908.
jfiatu erkorenen Wahlmänner ver
bünd«».
Obwohl jetzt bereits mehr als ein
Monat seit der Verhaftung des Füh
rers ber russischen Revolutionäre, Ni
kolaus TschaikowLky. in St. Peters
bürg t*rstrich"« ist bem Justizmi
nister noch kein Bericht über die Ein
zelheiten ber Verhaftung unterbreitet
werben. Im Justizministerium ist
nur bie Meldung eingegangen, baß
Tfchaikowsky auf spielten Befehl bes
Premierministers Stolypin in Haft
gehalten wirb. Es wirb behauptet,
Tfchaikowsky auf speziellen Befehl bes
damit beschäftigt ist, Beweise bafiit
zu sammeln, daß ber Gefangene der
In Ramsey, 2)ork, England, ent
stand in ein'm Theater eine Panik,
d'e den Tod von sechzehn Kindern.
unter denen mehrere Säuglinge wa
ten, zur Folge hatten. Die Kinder,
welche auf bem Balkon und auf ter
Gallerie faßen, wurden aufgefordert,
herunter zu ft mm:n. und dabei kam
es, weil sie nicht gehörig beaufsichtigt
wurden, zu einem furchtbaren Ge
dränge, wobei viele zu Boden gewor
fen und getreten wurden. Eine später
anaestellte Untersuchung ergab, daß
außerdem noch viele Kinder verletzt
worlten si'd, einige so schwer, daß sie
nicht mit dem Leben davonkommen
können. Die Vorstellung war speziell
für Kinder arnngirt worden, und
das Theater was bis auf den letzten
Platz l'escht.
1
Au? Pernantbuco traf die Nach
richt ein, das? unftt den Mannschaften
der amerikanischen Torpedoboot-Flot
tille. die am 10. Januar daselbst ein
traf, Unruhen ausbrachen, die die Of
fiziere der F'ot4tfle in eine sehr unan
aen'brne 2aae brachten. Mehrere Ma
kro sc n hatten sich während des ihnen
ertheilten Landurlaubs betrunken unb
waren mit der Polizei des Städt
chens in Conflict gerathen. Dabei
wurden einige Matrosen verletzt, und
andere, etroa zwanzig, wurden unter
ber Anklage, betrunken zu sein und
den öffentlichen Frieden gestört zu ha
ben, verhaftet. Ein Matrose, Namens
Edward Gray, fiel, als er auf einer
Strickleiter auf das Torpeboot „Law
rence" klettern wollte, ins Wasser unb
ertrank.
In Weichselmünbe, Preußen, ist
ber Domänenpächter Falkenhagen aus
ber Festungshaft entlassen worden,
ber vor sechs Jahren den Landrath v.
Bennigsen, in Springe, Hannover, im
Duell erschossen hatte. Die Entlas
sung Falkenhagen's aus der Festungs
haft ruft die Erinnerung an ein Vor
kommniß wach, welches seinerzeit un
geheures Aufsehen erregt hat. Ant
16. Januar 1902 brachte ber Domä
nenpachter Falkenhagen in ©ringe,
Hannover, bent dortigen Landrath
Adolf von Bennigsen im Piftolenbuell
eine schwere Verwundung bei, wel
cher dieser bereits nach zwei Tagen
erlag. Den Anlaß zum Duell bot ein
intimes Verhältniß, welches Falken
Hägen mit der Gattin des Landraths
unterhalten hatte.
Hauptmann Fischer ist burch
kriegsgerichtlichen Spruch aus bent
Dienst ber schweizerischen Armee ent
lassen worden. Das Urtheil wirb
bamit begründet, daß Fischer durch
fein Auftreten das Ansehen ber
schweizerischen Armee im Auslanbt
auf bas Schwerste geschädigt habe.
Hauptmann Fischet war bis vor Kur
zem Inspekteur ber marokkanischen
Polizei, welche burch bie Algecitas
Akte geschaffen würbe. Er hatte sich
seinerzeit mit Oberst Müller, bem
gleichfalls aus der Schweiz stammen
ben Generalinfpekteur ber marokkani
schen Polizei, nach Tanger begeben.
In Odessa, Rußlanb, würben unter
bet Anklage, ben Versuch gemacht zu
haben, bie Wohnung bes früheren
General- Gouverneurs Kaulbars unb
seines Amtsnachfolgers, bes Generals
Boufal, burch Dynamit zu zerstören,
zwanzig Personen verhaftet unb ein#
gesperrt, bie angeblich einer geheimen
Organisation bet Terroristen ange
hören. Die Polizei ist bet festen An
sicht, baß bie eigentlichen Urheber bes
Attentats bekannte Terroristenführer
in anderen Städten sind, bie wahr
scheinlich auch noch bingfest gemacht
werben können.
Die Regierung von Transvaal
scheint entschlossen zu sein, ben Asia
ten ben Aufenthalt in Johannesburg
so ungemüthlich zu machen, baß sie
es vorziehen, ben Stau Transvaal's
von ihren Füßen zu schütteln unb sich
totebet ben heimathlichen Gestoben
zuzuwenden. Unlängst wurden fünf
03tg prpminete Asiaten, Voriiende
und Beamte von Vereinen Britisch
Jndier {und Chinesen, unter nichts-
Tagenden
leitende Geist in ein'r weit oerbreite- Japan günstig wäre, den angeblich
ten und sehr gefüKtichen revolutionär
ten Bewegung war. deren unbedeuten
den Fuhrer mit wenigen Ausnahmen
schon längst bingfest gemocht worben
sind.
Anklagen verhaftet. Diese
Verhaftungen sollen fortgefetzt werben
bis ben Herren Asiaten der Boden
Transvaal's zu heiß unter ben Füßen
wird.
Die in Rom erscheinende Zeitung
„Cotriete D'Jtalia", die angeblich
offizielles Organ des Vatikans ist,
bringt in einer ihrer letzten Ausgaben
einen ausführlich gehaltenen Artikel
übet die japanisch-amerikanische Lage,
in dem es beißt, daß ein Krieg zwi
schen den Vereinigten Staaten und
Japan zwar verhängnißvoll wäre,
aber doch unvermeidlich fei. Des
Weiteren heißt es in dem Artikel,
daß der gegenwärtige Augenblick für
nun doch einmal unvermeidlichen
Krieg mit den Vereinigten Staaten
zu beginnen.
Nach einet in der Zeitung „Secolo"
in Lissabon, Portugal, veröffentlich
ten Nachricht hat ein Orkan die unter
ber Oberhoheit Portugals stehende
chinesische Hafenftabt Macao theil
weise zerstört. Macao liegt auf ber
Halbinsel gleichen Namens unb bat
heute etwa 60,000 Einwohner. Sie
wurde schon im 16. Jahrhundert von
ben Portugiesen besiebelt, aber erst
unlängst würbe der Regierung von
Portugal das vollständige Besprecht
auf die Stadt abgetreten, so daß sie
heute vollständig unter Portugals
Oberherrschaft steht.
Henry Farman, ber mit einem
Aerobian, bas schwerer als bie Luft
war, einen Kilometer int schwierigen
Kreise in einer Minute zurücklegte,
erklärte, baß in Jahresfrist Aeroplane
75 bis 100 Meilen im Fluge burch
bie Luft zurücklegen werben, unb
zwar mit geringeren Kosten, als ein
Automobil für die gleiche Distanz er
fordert. Er erwartet eine sehr schnelle
Entwickelung des Flugapparats und
ist überzeugt, daß die Zeit, wenn man
das Aeroplan als Luft-Omnibus von
Paris nach London benutzt nicht mehr
ferne ist.
Jn'Paris würbe vor einigen Ta
gen nicht geringe Aufregung verur
sacht, als es bekannt würbe, baß beim
Schlittschuhlaufen auf einem ber klei
nen Gewässer in bem Bois be Bou
logne vierzehn Personen eingebrochen
unb wahrscheinlich ertrunken seien.
Später würbe bann festgestellt, daß
von den vierzehn Personen, die in das
Wasser gefallen waren, alle mit Aus
nahme von zwei gerettet worden sind.
Die Leichen der beiden Ertrunkenen
sind gefunden und den Angehörigen
uberaeben worden.
i
e S ch o
k
o a
st i
für
e-
$4,000,000
I
n u-
Europas verbraucht jedes Jahr
an Zinnfolie, welche
fast sämmtlich von den Schokolade
Konsumenten weggeworfen
wird.
Verhandlungen der County
Commisiâre.
Rugby, den 6. Januar.
Tie Behörde versammelte sich voll
zählig um 2 Uhr nachmittags. Ver
handlungen ber Juli und Oktober, fo
wie der vertagten Sitzungen verlesen
und angenommen.
Da das Vorwahlengesetz vom Ober
gericht als ungültig erklärt wurde, be
schloß die Behörde, allen Kandidaten,
welche Gebühren unter bem Gesetz von
Pierce County entrichtet hatten,
diesel
ben zurückzuzahlen.
Rechnung des Herald im Betrage
von £154.25 für Cfftcemobiliar wurde
zurückgewiesen.
Vertagung
bis
7. Januar. 9 Uhr
Vertagung.
Versammlung gemäß
Aue DJitglieber anwesend.
Rechnung des Sheriffs Ely int Be
trage von $313.05 wurde zu 8273.20
erlaubt. Weitere Rechnung des She
riffs, *48.75, für Ausgaben bei Ueber
fiihrung Lewis O. Bremset's nach der
Irrenanstalt tn Jamestown, wurde er
laubt
Vertagung bis 1 Uhr nachmittags.
N a i a s -S i z u n
Versammlung gemäß Vertagung.
Alle Mitglieder anwesend.
Peter Neid, Sheriff von Cavalier
County, unterbreitete eine Rechnung für
$74 90 für Verhaftung und Einliefe
ruug von John EU und L. Roe.
Er-
laubt zum Betrage von $35.50.
John Steen zum Abschätzet ernannt
für Herrn C. M. Magnussen zugelau
fenes Vieh.
Es wurde beschlossen, folgende Steu
ein zurückzuzahlen: Steuern fftr 1903
an 94 Rw^ Sec. 33, No^ Sec 32,
Twp. 156, Range 73, da diese vor bem
Verkauf vom Eigenthümer bezahlt wa
ren. Für 1903 an Nw^ Sec. 9-158-74,
gleichfalls vor dem Verkauf bezahlt.
Ro. 26
Für 1904 an Swè Nw See. 7—
155-74, die doppelt eingeschätzt waren.
Frank Riessling's Personalsteuern
für
1903 im Betrage von $11.27, welche
zweimal für dasselbe Jahr bezahlt roots
den waren.
Der
152-74 wurde auf den Namen
Ante
lope Lake abgeändert.
P. I. Seefeldt würbe für bas Jahr
1908 zum Assessor des 5. CommissärS
Distrikts ernannt.
Vertagung bis zum 8. Januar 9 Uhr
morgens.
8. Januar, 1908.
Die
Behörde versammelte
sich voll
zählig zur festgesetzten Zeit. Tie
Be-
richte der folgenden Countybeamtea
rout den genehmigt:
Hamen Hoff, Registrator, Gebühr«
während Oktober, November und De
zem ber, $1884.25.
(Meo. Watson, Gerichtsclerk, Gebühr
ren Oktober, November und Dezember,
$440.00.
Schatzmeister und Auditor würben
angewiesen, $200 aus dem Depositen
foiid und $4000 aus dun Hülssfoud ia
den (McncraIfotid zu übertragen.
Vertagung bis 1 Uhr nachmittags.
Tie Behörde versammelte sich voll
zählig zur festgesetzten Zeit.
Ter Friedensrichter^Bericht von I
G. Burgliardt wurde zurückgewiesen,
weil folict'tirtc Stinten zum betrag,
von $15 nicht dem County.Schatzmei
ster abgeliefert worden waren.
Friebencrichtcr-- Bcrichte von
G.
2$L
Fraitie und I. A. McTavish wurde«
genehmigt und Gebühren erlaubt wie
folgt: Im Falle des State Live Stock
Sanitary Board gegen Berti! Sand
für Todten rotziger Pferde, G. W.
Fraiiie, Gebühren, $8, Abschätzer-Ge
biihren, $12.
Im Falle von State vs. LynnJsham
wurden alle Kosten bezahlt.
Tn case of State vs
Erl
Ge.)
forsman,
W
Fraine,
justice
sues..$ 51485
Chas. Turk erbot sich, $50 zu bezah
len in voll für die Forderung von $90,
welche Pierce County gegen das Eigen
thuni C. E. Johnson's hatte,
beichrie
ben als die westlichen Ko Fuh der öst
lichen 100 Fuß von Lot 1, Block 1„
Stke's Nordseite Addition zu Rugby,
N. D., welches Eigenthum in den Be
sitz Turk's übergegangen ist.
Das An
erbieten wurde angenommen.
Tie Behörde faßte einen Beschluß
laut welchem alle Eounty&camieit, welche
Sachen für das County bestellen, diese
Bestellungen in einem zu diesem Zwecke
angelegten Buche in der Auditor's Office
eintragen müssen, andernfalls
werbt«
die Rechnungen nicht bezahlt.
Für Herrn V. VocQcr am 28. Fe
bruar 1907 geleistete ärztliche Hüt«
wurden Dr. H. M. Erenseld S40 at§
Bezahlung in voll erlaubt.
Fortsetzung auf Sette 5«
morgeus.
7 a n u a 1 9 0 8
Name Lake View ^Township
I. T. Berdsthl, County richtet', Ge
bühren Oktober, November und Tezem
ber, $255.00.
In case of State vs Ed Forsman,
Fred Ely sheriff fees 21 69
In case of State vs Ed Forsman,
witness fees 36 86
In case of State vs Ed Forsman,
Geo W Fraine justice sees... 5 25
In case of State vs A Little.
Geo W Fraine, justice fees.. 9 19
In case of State vs A Little,
Fred Ely. sheriff fees 8 86
In case of State vs Sidney Heis
ter, Geo W Fraine justice fees 13 20
In case of State vs Sidney Rois
ter, Fred Ely, sheriff sees. 32 00
In case of State vs Sidney Keis
ter, witness fees 22 50
In case of State vs Sidney Keis
ter, st- nographer fees '5 00.
In case of State vs Kanel Geotz, I
Geo W Fraine, justice sees.. 5 96
In case of State vs Kanel Geotz,
Fred Ely, sheriff fees.. .. 12 00
In case of State vs Dan Ander
son, Geo W Fraine justice fees 12 85
In case of State vs Dan Ander
son, Fred Ely, sheriff fees 30 86
In case of State vs Dan Ander
son, witness fees... 8 80
In case of State vs Joseph
Bertsch, Geo W Fraine, jus
tice fees 11 4V
In case of State vs Joseph
Bertsch, Fred Ely, sheriff
fees 30 90
In case of State vs Joseph
Bertsch, witness fees 15 30
In case of State vs Joseph
Bertsch, stenographers sees. 9 76
In case of State vs Claus Fran
zen, Geo W Fraine justice fees 16 20
In case of State vs Claus Fran»
zen, Fred Ely, sheriff fees 24 20
In case of State vs Claus Fren
zen, witness sees... 23 30
In case of State vs Claus Krän
zen, stenographers fees 12 16
In case of State vs S Hamp
son, Geo W Fraine justice fees 19 85
In case of State vs S Hamp
son, Fred Ely, sheriff fees 17 80
In case of State vs S Hamp
son, witness fees 11 80
In case of State vs James
Canning, A McTavish, jus
tice fees 4 80
In case of State vs James J.
Canning, E Thompson,
dep sheriff fees 2 20
In case of State vs James
Canning, witness fees 4 20
In case of State vs James
Canning, stenographer fees.. 13 26