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L. Jahrgang •nlanft, Eine große Masse von beschäfti gungslosen Arbeitern versuchte am Union Square in New Dork cine Massenversammlung abzuhalten. Et wa 150 Polizisten, von denen die Weiften beritten waren, erschienen auf der Bildfläche und wollten die Ver sammelten auseinander treiben. Diese schienen guter Laune zu sein und zerstreuten sich, worauf auch die Po lizisten sich zurückzogen. Kaum war der letzte der Ordnângs'wächter außer Sehweite, als sich etwa 150 Personen in der Nähe des Parks oerfamirelten und ein Volkshaufe unter der Füh rung eines Mannes und unter dem Absingen der Marseillaise in den Park drang. Plötzlich wurde eine Bombe geworfen, die in der unmittel baren Nähe bet Fontäne mit lautem Geiöse explodirte. Als der Rauch sich vercgen und die Aufregung sich ge legt hntte, stellte es sich heraus, daß zwei Personen getödtet und mehrere verletzt worden waren. Von der Po lizei wurde angeblich festgestellt, daß die Bombe von einem Mann, Namens Selig Silverstein, geworfen wurde. Silverstein selbst wurde so schwer verletzt, daß er am Tage nach der Explosion unter schrecklichen Qualen starb. In St. Louis, Mo., starb plötzlich Dr. Louis Soldan, feit 1896 der Superintendent der öffentlichen Schu Ien der Stadt un'd ein im ganzen Lande bekannter Pädagoge. Dr. Soldan befand sich mit seiner Gattin in einem Straßenbahnwagen der Olive Straßenbahn-Linie und verlor plötzlich das Bewußtsein. Man brachte ihn sofort nach einer in der Nähe gelegenen Apotheke, wo er starb, ehe ärztliche Hilfe zur Stelle war. Der Verstorbene, der sich um die öffentlichen Schulen in dieser Stadt sehr verdient gemacht und durch seine ausgezeichneten Vorträge im ganzen Lande viel zur Hebung des Unterrichts in unseren öffentlichen Schulen beigetragen hat, war im Jahre 1842 in Frankfurt am Main geboren. In seiner Vaterstadt be suchte er das Gymnasium und später die Universitäten in Berlin und Gie ßen. Im Jahre 1863 kam er nach St. Louis, erhielt dort bald eine Stelle als Lehrer und wuvde im Jahre 1896 zum Superintendenten der öffentlichen Schulen ernannt. Zwei hervorragende Deutsche 33ak timores sind von Deutschland aus auf seltene Weife ausgezeichnet worden. Dr. John C. Hemmeter, Professor der Physiologie und klinischen Medi zin an der Universität von Mary land, hat vom Geh. Medizinalrath Ewald von der Universität in Ber lin die offizielle Mittheilung erhalten, daß er vom „Königlichen Verein für innere Medizin" zum Ehrenmitglied erwählt worden ist. Professor Hem meter ist ein Alumnus des kgl. Gym Zäsiums zu Wiesbaden, und seine medizinischen Abhandlungen haben sich bereits in deutschen medizinischen Kreisen eine hohe Stellung errungen. Am Geburtstage Philipp Melanch thon's wurde Pastor Julius Hof mann von der Zionskirche in Balti more von der theologischen Fakultät der Universität Gießen zum Licen ciaten honoris causa ernannt, nach dem er bereits unlängst von dem deutschen Kaiser mit dem Pronenor den ausgezeichnet wurde. Chester Gillette wurde am Mvn tag, den 30. März, bn Zucht hause zu Auburn, N. 5)., hingerichtet. In vier Minuten war der Tod eingetreten, und die Leiche wurde in einem bereit gehaltenen Sarge den Eltern des Hingerichteten übergeben. Gillette wurde schuldig befunden, am 11. Juli 1906 ferne Geliebte Grace Brown in der Nähe von Big Moose, in den Adirondacks ermordet und in den See geworfen zu haben. Von den Eltern des Hingerichteten wurden die verzweifeltsten Anstrengungen ge macht, den Gouverneur zu veranlas sen, die Todesstrafe in lebenslängliche Zuchthausstrafe umzuwandeln. Wenn gleich Gillette kein offenes Geständnis} abgelegt hat, so hat er Doch durch ei wen der Geistlichen, die ihn im Ge sängniß besuchten, erklären lassen, daß durch seine Hinrichtung kein gesetzli cher Irrthum begangen worden sei. O. A. Bailey von Kansas City, ein in Diensten der Wells Fargo Co. stehender Expreßbote, wur'De auf ei nem in westlicher Richtung fahrenden Zuge der Atchison, Topeka Santa Fe Eisenbahn zwischen Florence und Newton von zwei Räubern er mordet. Diese hatten die der Wells Fargo Co. gehörenden Sicherheits schränke gesprengt und daraus $1000 in baarem Gelde sowie Schmucksachen von bedeutendem Werth geraubt. Die Polizei neigt sich der Ansicht zu, daß die Räuber in Emporia oder Strong City den Zug bestiegen, sich entweder sorgfältig verborgen hielten oder von Bailey in der Annahme, daß sie feine Freunde seien, empfangen wurden. In der Nähe von Newton, Kas., wurde ein Mann, Namens Carr, unter dem Verdacht, einer der Zugräuber gewesen zu fein, verhaftet. In St. Paui, Minn., wurden in ihrer Wohnung im Clarendon Hotel der 30 Jahre alte Schauspieler Wil liam D. Trainer und die Schauspie lerin Frau William Pryor von dem Nachte lets als Leichen gesunden. Er hörte früh am Morgen zwei Schüsse, und als er in das obene Stockwerl hinaufeilte, fand er Frau Pryor mit durchschossenem Schädel als Leiche un«o Trainer mit einer Schußwunde in der Seite bewußtlos vor. Ehe er ärztliche Hilfe zur Stelle schaffen konnte, starb auch Trainer, ohne wie der das Bewußtsein erlangt zu hätt. Die Polizei nimmt an, daß die Frau Trainer zuerst und dann sich selbst erschoß. Trainer stammt aus West Union, Ohio. Von den Geschäft sleitern der Pennsylvania Eisenbahngesellschaft wurde in Pittsburg, Pa., bekannt ge geben, daß alle Arbeiter entlassen werden sollen, die nicht Bürger der Vereinigten Staaten sind. Unter den Arbeitern, deren Zahl auf mindestens 150,000 in den verschiedenen Staa ten, durch die die Linien der Penn svlvania Eisenbahn führen, abge schätzt wird, herrscht die Ansicht vor, daß die Gefellschaft die Absicht hat, durch ihre Arbeiter, die mich Aus führung des eben erlassenen Befehls ohne Ausnahme Stimmgeber sein werden, die Wahl eines ihr angench menPräsidenlschaftscandidaten durch zusetzen oder die Wahl doch bis zu einem gewissen Grade zu beeinslus sen. In Chicago eröffnete W. E. Hill, der Hauptgeschäftsführer einer bedeu tenden Peoria'er Firma, ein Haupt auartier, von wo aus er sehr ener gisch eine Campagne gegen den Prohi bitionsschwindel führt. Am 7. April soll in mehr als zweitaufend (Städ ten und Ortschaften des Staates Illinois darüber abgestimmt werben, ob die Wirthschaften überhaupt, oder wenigstens an Sonntagen geschlossen werben sollen oder nicht. Hill hat, wie er erklärte, vierzig Rebroer und Rebnertnnen, unter ihnen mehrere Prediger sowie Vertreter unb För derer von Reformbestrebungen en gagirt, die dem Publikum betreffs der heuchlerischen Bestrebungen der Prohibitionisten die nöthige Aufklä rung geben sollen. Herr Louis Warkmeifter, der Fest fekretär des Sängerfestes in Balti more im Jahre 1888, ist daselbst nach langem Serben im Alter von 54 Jah ren gestorben. Der Verblichene er blickte zu Vegesack nahe Bremen das Licht der Welt und kam als Jung ling von 15 Jahren nach Baltimore. Hier wurde er zum Kaufmann aus gebildet, und bis zu feiner Erkran kung vor 14 Jahren war er Buch Halter der berühmten Firma von Alexander Kerr. Er nahm in feinen besten Mannesjahren einen ungemein regen Antheil am deutschen Vereins leben und gehörte lange Jahre dem „Liederkranz", der „Harmonie" und dem „Germania Männerchor" in Baltimore an. Imperial Scheibendrills die Drills die allen anderen voraus sind. Die Hebevorrichtung, durch welche das Heben durch Pferdekraft besorgt wird, ist die Hauptsache an einer Drill und hat die Imperial populär gemacht. Die Imperial ist die einzige welche diese Vorrichtung hat. Ein Junge kann die Arbeit mit derselben geradesogut thun als ein Erwachsener. Es ist nicht nöthig, das Gespann anzuhalten, um die Hebevorrichtung zu gebrauchen. Es geht keine Zeit verloren. Im perial Drills streuen das Getreide ebenmäßig. Die Güte der Arbeit bestimmt deren Qualität. bermen ersuchen, bein Polizei De partement $100,000 für die Einrich tung einer Spezial Geheimpolizei Abtheilung zu bewilligen. Zur Be gründung feines Antrages weist Bingham auf bie letzten Vorgänge am Union Square hin, wo mehrere Per sonen durch eine Bombe getödtet wur den, und erklärt, daß es nicht möglich fei, das Leben und Eigenthum der Bürger von New Aork vor fanati fchen Bombenwerfern zu schützen, so lange ihm nicht eine numerisch stärkere und geübtere Polizeimannschaft zur Verfügung stehe. Frank Forer fr., Millionär unb Präsibent ber Ersten Nationalem* von Lincoln, III., würbe auf offener Straße von Räubern angefallen und um $5,000 in baarem Gelde beraubt, bie er in einem Wagen nach den Ze chen der Lincoln Coal Co. bringen wollte. Spät am Abend verhaftete Sheriff Devine unter Mithülfe eines Bürgercomites zwei der Räuber, die! nach einem scharfen Verhör zuaaben, an dem Raube beteiligt gewesen zu sein, sich aber entschieden weigerten, i di Namen ihrer Genossen anzugeben. 1 Geld wurde in ihrem Besitz nicht ge funden. Mit dem Dampfer „Panama" ist aus Guatemala die Nachricht in San Francisco eingetroffen, daß ein längst vergessener Vulkan in jenem Lande feit einiger Zeit wieder eine recht leb hafte Thätigkeit entwickelt und die Bewohner der ganzen Nachbarschaft in Aufregung versetzt hat. Diesem -Vulkan direkt gegenüber liegt der all gemein gefürchtete feuerspeiende Berg Santa Maria, dessen glühende Lava mafjen und Aschewolken mehr als einmal die ganze Umgegend verwüstet haben. Alfred Deakin, der Premierminister von Australien, erhielt aus Washing ton, D. C., eine Kabeldepesche, in der ihm mitgetheilt wird, daß die augenblicklich in Magdalena Bai weilende Schlachtschiff Flotte der Vereinigten Staaten in zwei Ge schwader von je acht Schiffen getheilt werben und am 1. September zu ei nem zehntägigen Aufenthalt in Mel bourne eintreffen wirb. Am 28. März registrirte das offi zielle Thermometer des Wetterbureaus in Washington, D. C., 81 Grab Fah renheit. An bem Tage ereignete sich auch ber erste Hitzschlag bort in bie fem Jahre. Die 25jährige Frau May Florence brach in ber unteren Stabt zusammen unb würbe rasch nach einem Hospital geschafft, wo sie sich bald wieber erholte. Moses B. Colworth, ein Gelehrter unb bedeutender Forscher aus Aork, England, traf vor einigen Tagen von einer ausgebehnten wissenschaftlichen Forschungsreise durch Alaska in Lonbon, Englanb, ein. In einer Un terredung erklärte er, daß er auf Grund seiner in Alaska angestellten Beobachtungen zu der Ueberzeugung gekommen sei, daß ber Nordpol der Erde sich verschiebe und daß dadurch ein Klimawechsel verursacht werde. In den nördlichen Gegenden des ante rikanischen Continents soll es wär mer und in den auf denselben Brei tegraden liegenden Ländern Asiens kälter werden. Eine weitere Folge dieser Polverschiebung werden Grenz streitigketten zwischen Canada und den Vereinigten Staaten sein. Die Grenzen werden durch die Breite grade bestimmt, und diese müssen, wie Colworth behauptet, durch die Verschiebung des Nordpols verändert werden. Wettn der englische Forscher Recht behält, muß es im Norden Amerikas und Europas wärmer und in Sibirien bedeutend kalter werden. Die Untersuchung über die in wei testen Kreisen mit größter Entrüstung vernommene Thatsache, daß Gras Johannes zu Lynar, welcher vom Kriegsgericht zu Potsdam wegen Ver fehlungen gegen Paragraph 175 des Reichs Strafgefetzbuches zu fünf zehn Monaten Gefängniß verurtheut wurde und jüngst zu Siegburg im Regierungsbezirk Köln feinen Straf term in angetreten hat, mit voller Rugby,Nord-Dakota, Donnerstag den S. April, 1908. Pension verabschiedet ist, hat in Ber lin ihr Ende gefunden. Der ehema lige nächste Vorgesetzte Lynars. Oberst Freiherr v. Richthosen. Com mandeur des Regiments der Garden du Corps, welchem der Graf als Ma jor angehört hatte, ist völlig entlastet werden da er nach den geltenden Bestimmungen korrekt gehandelt hat. D'e nächste Folge ist gewesen, daß Oberst Freiherr v. Richthosen zum Commandeur der 2. Garbe-Cavalle ric Brigade befördert worden ist. Das in Rußland eingefetzte Co mite, dessen Aufgabe es ist, betreffs der Qualifikationen von Armee-Offi zieren ein Urtheil abzugeben, und aus Großfürst Nikolaus, Kriegsminister Rüdiger und mehreren anderen hohen Offizieren der Armee zufammenge fetzt ist. hat die Generäle Fock und Reiß, die mit Stösse! angeklagt wa ren, die Festung Port Arthur ohne genügenden Grund dem Feinde über geben zu haben, aufgefordert, ihren Abschied zu nehmen. General Reiß erklärte sich sofort bereit, der Auf forderung nachzukommen doch Gene ral Fock weigerte sich, indem er er klärte, er könne nicht zurücktreten, weil die Untersuchung betreffs seines Duells mit General Smirnoff noch schwebe. General Stösse!, der augen blicklich eine zehnjährige Haftstrafe in der St. Peter und St Paul-Festung verbüßt, ist damit beschäftigt, feine Memoiren zu schreibet. Sieben Männer, die vor einiger Zeit unter dem Verdacht, Geheim nisse der chinesischen Regierung ver kauft zu haben, verhaftet worden wa ren, wurden in Peking prozessirt, der gegen sie erhobenen Anklage schuldig befunden und zu langen Zuchthaus strafen verurtheilt. Durch die Aus sagen der bei dem Prozeß vernomme nen Zeugen wurde festgestellt, daß in China eine weit verzweigte Verschwö rung gegen die Regierung besteht. Außer den tierurtheilten sieben Ver schwörern befanden sich noch dreißig Männer in Haft, die ebenfalls in dem Verdacht stehen, sich gegen die Regierung verschworen zu baben. Ei 'ner dieser dreißig soll der Polizeichef ?r „verbotenen Stadt" fein. Die vor einigen Tagen erfolgte vlötzliche Reife des Reichskanzlers Fürsten v. Bülow nach Wien bereitet politischen Kreisen in Berlin eine große Ueberraschung. Der Besuch des Kanzlers in der Kaiserstadt an der Donau wird damit motivirt, es sei längst beschlossene Sache gewesen, die Visite zu erwidern, welche Frei Herr Lexa v. Aehrenthal, der öfter reichisch-ungarische Minister des Aeu ßern, im vorigen Jahre in Berlin ab gestattet habe. Aus des Ministers Wunsch aber habe Fürst Bülow den Schluß der Delegation und die Erle digung der Etat-Berathungen abge wartet, um den Reiseplan zur Aus führung zu bringen. Der Verfassungsresorm im Groß hprzogihum Mecklenburg Schwerin erwachsen neue Schwierigkeiten. Wie aus Schwerin gemelbet wirb, ist es nach Ansicht bes Staatsraths un^ möglich, Mecklenburg plötzlich aus ei r.em ständischen Staate in einen Staat vom reinsten Constitutionalis m's umzuwandeln. Der in der Ar beit btfmbliche Entwurf einer neuen Verfassung soll aber sicher billigen li beralen Wünschen gerecht werden. Der Staatsrath ist, tote er erklärt, auf Grund fetner in anberen Staaten ge machten Beobachtungen unb beten Ar.wenbung auf Mecklenburg-Schwe rin ein Gegner des allgemeinen glei chen unb geheimen Wahlrechts. Aus angeblich gut unterrichtetet Quelle ist in Berlin in Erfahrung gebracht würben,, daß in bem preu ßischen Abgeorbnetenhaufe *er An trag gestellt werben soll, bie Civil lifie bes Kaifers, bie jetzt $3,930,000 Der Jahr beträgt, zu erhöhen. Als deutscher Kaiser bezieht ber Monarch kein behalt. Bon den Befürwortern bet Erhöhung der Civilliste wird dar av.f hingewiesen, daß die Unterhalt tuhflëf osten für ben kaiserlichen Haushalt bebeutenb höhet geworden sind, und daß der Kaiser von Un n?.r»ger. terstützungsbedürftigen sehr in An fpluch genommen wird. Der junge Kö.tig Manuel ben Portugal, der trotz seiner Wunde, bie er von ben Mörbern seines Vaters erhielt, unb bie nicht heilen will, sich mir Ernst bet Erledigung bet Regie rungsi eichäfte toibmet, hatte eine Uu^ Htebung mit dem Finanzminister betreffs Aufbesserung der finanziellen Loge des königlichen Haushalts. Der 9„bnig selbst machte den Vorschlag, daß ein Theil der Pferde im könig lieben Marstall verkauft werben soll. Drr Minister gab sofort seine Zu fti.rmung zu dem Vorschlag und w'.rb auf Veranlassung des Königs noch andere Pläne zur Besserung ber allgemeinen Finanzlage unterbreiten. In Port Au Prince, Haiti, ist eine neue Verschwörung gegen die Regie rung entdeckt worden, und infolge d^ von den zuständigen Behörden ange ordneten Sicherheitsmaßregeln hat General Larraque, der frühere Ober befehlshaber der Cavallerie, der be re ts am 4. März unter dem Ver beut, Mitglieb einer Verschwörung gegen bie Regierung zu fein, verhaf tet, am 24. März aber wieder entlas sen wurde, in der französischen Bot schaft Schutz gesucht. Die Palast tnwpen s.nd bedeutend verstärkt und bis anderen Truppen der Garnison In der Hauptstabt mit neuen Gewehren ausgestattet worben. Prinz Hashinoto, ein Vetter des Kaisers von Japan, ist vor einigen Tagen in Paris eingetroffen, um mi litärische Studien zu machen. Et gedenkt etwa zwei bis drei Iahte in Frankreich zu bleiben. Während des russisch-japanischen Krieges nahm er an der Campagne in der Mandschu rei Tbeil und zeichnete sich in mehre ren Schlachten aus. Es wurde von Paris ferner gemeldet, daß ein ande res Mitalied der kaiserlichen Familie von Japan, Prinz Fushini Heroyasu, in Europa eingetroffen ist, um seine militärischen Kenntnisse zu' vervoll kommnen. In dem Härtnger Kohlenbergwerk in Oesterreich gerieth ein Förderkorb, in welchem sich zebn Bergleute befan den, bei der Niederfahrt in giftige Gase, von denen die Insassen sämmt lich sofort überwältigt wurden. Hilfsarbeiten wurden unverweilt in Angriff genommen, aber das stetige Ausströmen ber Gase gestaltete bcis Rettungswerk äußerst schwierig. Nach wieberholten verzweifelten Austrete gungen wurden bie Leichen sämmtli cher zehn Arbeiter gefunben. Wahrenb Gras Szechenyi, der be kanntlich unlängst bie amerikanische Millionärin Glabys Vanberbut hei ratete, auf feiner Rückkehr von Amerika nach Ungarn Venebig passir t+, würben er unb seine Gemahlin von bem beutschen Kaiser, ber auf der Reise nach Korfu in Venebig weilte, zum Besuch ber Jacht „Hohen-, zrf.erp" eingelaben. Der Kaiser unb auch die Kaiserin unterhielten sich mit bem Grafen unb ber Gräfin auf5 liebenswütbigste. Von der Polizei in Zürich, Schweiz, ist Bankier Rothschild in Hast genommen worden. Er ist Chef des Bankhauses Wertlieimer & Compagnie zu Büdingen in Hessen. Der Behörde in Zürich ging die Be nachrichtigung zu, daß Rothschild un ter Hinterlassung von Verbindlichkei ten in der Höhe von 80,000 Mark durchgebrannt sei. Der Anzeige folgte die Verhaftung, sobald der Aufent halt des Bankiers in Zürich Consta tirt worden war. I Kaiser Wilhelm hat der Wittwe des am 4. Februar 1888 in ber Heil anstatt Dalldorf bei Berlin gestor benen dramitischen Dichters Albert Li atmer eine Jahresrente von fünf hundert Mark aus feiner Privatscha tulle bewilligt. Frau Lindner lebt in dürftigen Verhältnissen und war s!on früher vom preußischen Kul tusmtnister unterstützt worden, als dieser von ihrer traurigen Lag: Kenntniß erhielt. 1 i i I 1 In Halle ist der Leutnant Bullrich vom 4. Thüringischen Infanterie-Re Der Neue Defiancepflug mit dem zusammengesetzten Fußhebel, der einzige, der ebensoleicht auf dem Fußboden als im Felde arbeitet. Die wirkliche Probe kommt nur im Felde, und hier stellt sich's heraus, daß die neuen Defiance u. Gangs obenanstehen. Die Hebel haben beim Beginn die meiste Gewalt—gerade wenn sie nöthig ist. Arbeiten leichter wie alle anderen. Nichts zu verstellen, um sie langen oder kurzen ÄHien anzupassen. Automatischer Pflugschluß sowohl beim Heben als Senken des Pfluges. No. 37 giment No. 72 wegen Wachbeleibi g,.rg unb Angriffs gegen einen Vor gesetzten jchroer bestraft worden. Die Sctjuio bes Leutnants, ber erst seit 31 i' Jahren Offizier ist, würbe im vollen Umfang erwiesen unb bas Ur teil lautete auf zweijährige Fe stungshaft unb Entlassung aus bet Armee. Charlottenburg hat ein Heim für Iec ge Personen errichtet, welches ins gesammt eine halbe Million Mark getestet hat unb mit Wen Schaffung in ber That einem längst gefühlten B-dürfniß abgeholfen wirb. Für bas Heim sinb bie Einrichtungen bei Mills Hotels in 9te» Kort maßge bend» gewesen. Ein beklagenswerihes Unglück wirb aus Völpke in der peeußisä^n Pro vinz Sachsen gemeldet. In der dor tigen Braunkohlengtnbe wurden in folge einev Wasserdurchbruchs sieben Bergleute verschüttet und auf her Stelle getödtet Serum gegen Schlangengifte. Wirksam««» von einem brasilianischen l)(|tl hergestelltes Heilmittel. Dr. Vital Brasil, Direktor des In stituts für Serumtherapie in S. Paulo in Brasilien, ist es gelungen, ein Antidotum herzustellen, welches bei rechtzeitiger Anwendung die Bisse der gefährlichsten Giftschlangen heilt. Zur Gewinnung bes Giftes unter hält bas Institut einen Schlangenpark von 600 bis 800 ber giftigsten Thiere, die von ber intelligenteren Lanbbevöl kerung in Tausch gegen Serum gelie fert werben. Das Abnehmen bes Gif tes ist eine recht langwierige Proze bur, da jede Schlange nur wenige Milligramme bringt und für die Neu bildung stets einer größeren Ruhepause bedarf. Die mehrmalige, gewaltsame Giftentnahme schwächt die Thiere sehr viele erkranken auch infolgedessen und sterben vorzeitig. Ein anderer Theil geht an der Külte ein, die in S. Paulo i im Winter zuweilen bis auf 25 Grad Fahrenheit heraftgef t. Das frisch ge- wonnene flüssige Gift wird sorgfältig filtrirt und hierauf in einem Ofen ge trocknet (wobei A des Gewichts ver I Ioren gehen), um bann in Pulverform Pferden und Eseln, von denen da* Institut augenblicklich acht zu bem I Zwecke benutzt, eingeimpft unb später, ihnen als Serum wieber entzogen, in kleinen Glastuben bosirt, nach allen I Theilen des Landes versandt zu wer den. Die Pferde und Esel, die äu ßerst empfindlich genen das Gift sind, werden anfänglich mit den allerflein sten Quantitäten geimpft, die dann alle 14 Tage wiederholt, immer mehr und mehr vergrößert werden bis zum Höchstquantum von 2h Gramm, eine Giftmenge, die genügt, um 2000 Men schen zu todten. Nicht alle Thiere eig nen sich zur Serumherftellung ein großer Theil der Pferde und Esel geht ein oder muß als unbrauchbar zurück gewiesen werden. Der Schlangenfang bietet keine gro ßen Schwierigkeiten. Als einziges Geräth benutzt der Jäger dazu einen Fuß langen Stock, an dessen Ende eine Schlinge aus Leder angebracht ist. Sobald der Fänger eine Giftschlange entdeckt, sucht er ihr die Schlinge über den erhobenen Kops zu bringen unb durch einen Ruck festzuziehen, woburch dem gefährlichen Reptil jebe Verthei digung unmöglich gemacht wirb. Die an ber Ruthe fcaumelnbe Schlange wirb bann vorsichtig in eine kleine Kiste gebracht, und erst wenn diese wieder verschlossen ist, wird dem Thiere die Schlinge mit Leichtigkeit wieder abgezogen. Alle Bahnen expe diren diese Schlangenkisten ohne jede weitere Formalitäten als frachtfreies Eilgut nach S. Paulo und helfen so diesen Zweig dieser wichtigen Wissen schast fördern. N i w e n i e a s 4 9 0 0 0 0 0 0 S k S a v i e wurden während 1906 in ben Ver. Staaten konfumtri. a s e y i u i s e e n Zug fester als Eisen, gefchmetbtger als Silber, leistungsfähiger als Kupfer unb leichter als Aluminium. m' .I Ml. \n\n Polizei Commissar Bingham in New Aork will die Behörde der Al- L. M. Grant s Masdniicnfchnppen, nördlich 6er Sreat Northern Msenbahngeleife, Rngby, N. Dak.