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Jahrgang Uvschenf«a«. Frau Daniel Cooper, die Gattin eines in Cadillac, Mich., allgemein bekannten und angesehenen Geschäfts inannes, erschoß während der Nacht ihren Gatten, fünf von ihren zum Theil noch ganz kleinen Kindern, brachte dem sechsten lebensgefährliche Verletzungen bei und machte dann durch einen wohlgezielten Schuß ihrem eigenen Leben ein Ende. Als die Mutter der Mörderin und Selbstmör derin am nächsten Morgen bemerkte, daß sich in der Wohnung ihres Schwiegersohnes nichts regte, öffnete sie mit Gewalt die Thür, begab sich in's Wohnzimme-r und fand dort die Leichen im Blute auf dem Boden lie gen. Ein Kind lebte noch und es wurde sofort ein Arzt gerufen, der nach einer eingehenden Untersuchung erklärte, daß es kaum mit dem Leben davonkommen werde. Nachbarn der Familie Cooper behaupten, daß Frau Cooper schon seit längerer Zeit Spu tert von Wahnsinn gezeigt habe. In Hzrrisburg, Pa., gaben nach einer Berathung von etwa zwei und zwanzig Stunden die Geschworenen in dem Prozeß gegen fünf frühere Staatsbeamte und Contraktoren, die der Verschwörung, um den Staat zu betrügen, angeklagt waren, einen aus „nicht schuldig" lautenden Wahrspruch ab. Von den Angeklagten war Nie mand im Gericht anwesend, als der Wahrspruch verlesen wurde infolge dessen fand keine Demonstration statt. Die fünf Angeklagten waren: W. L. Mathues, der frühere Staats-Schatz meister, W. P. Snyder, der frühere General Auditeur, James M. Schu macher, der frühere Superintendent für öffentliche Gebäude und Grund stücke, Congreßabgeordneter H. Burd Cassel und Architekt Joseph M. Huston. Nach Berechnung des Admirals Sebree und anderer Marineoffiziere sind mehr als 1000 Seeleute von den Besatzungen der Kriegsschiffe der atlantischen und pacififchen Flotte fahnenflüchtig geworden, während die beiden Geschwader sich in den Gewäs sern von Süd-Californien aushielten. So zahlreich sine Die Desertionen, daß man genöthigt war, Rekrutirungs bureaus an Bord der Schiffe einzu richten, um den fehlenden Mannschaf tenbestand nothdürftig zu ergänzen. Die Matrosen und Seeleute der bei den Geschwader sind durch die fort währende gastliche Bewirthung an der Pacificküste dermaßen verwöhnt wor den, daß ihnen das Seemannsleben nicht mehr gefällt. In Tunica, Miss., wurde auf offe ner Straße I. T. Lowe, ein bekann ter Rechtsanwalt, von Frau Jacob Weinstein durch einen Schuß schwer, vielleicht tödtlich, verwundet. Wie die Frau, die noch nicht zwanzig Jahre alt und die Gattin eines wohlhaben den Geschäftsmannes ist, sagt, hat sie sich an Lowe durch den Schuß dafür gerächt, daß dieser am 31. März in einem Streit um geringfügige Ange legenheiten ihren Vater, Perry M. Haustein, erschossen hatte und dann infolge seines politischen Einflusses straffrei ausgegangen war. Frau Weinstein wurde verhaftet, erhielt aber die Erlaubniß, unter Bewachung eines Polizisten im Hause ihrer Mut ter zu bleiben. Den Behörden in San Francisco verursacht das spurlose Verschwinden von drei Gästen eines der leitenden Hotels der Stadt nicht geringes Un behagen. Einer der Verschwundenen ist der Geschäftsreisende N. S. Dewey aus Chicago, der am 27. Mai in SanFrancisco eintraf und von dem man seit zehn Tagen nichts mehr ge hört hat. Der andere ist M. Howard, ein Engländer, der vor zehn Tagen in dem Hotel ankam, am nächsten Tage mit $2000 baarem Gelde ausging unb seitdem verschwunden ist. Der Dritte ist N. T. Thompson aus Ocean Park. Er führte viel Gepäck bei sich und hat sich in seinem Hotel seit zwei Wochen nicht mehr gezeigt. In ihrer Wohnung No. 148 Mid wood Str., Flatbush, N. %)., starb Frau Langdon Smith, die Wittwe eines am 8. April dieses Jahres aus dem Leben geschiedenen in New Jork allgemein bekannten Journalisten. Man nimmt allgemein an, daß die Wittwe aus Gram über den Verlust ihres Gatten in selbstmörderischer Absicht zum Giftbecher griff, weil der Tod durch Gift verursacht worden war. Schon am 25. April hatte Frau Smith einen Selbstmordversuch ge macht, wurde aber rechtzeitig entdeckt und nach dem Hospital gebracht. In Fall River, Mass., wurden seit einigen Tagen zwei 8 bezw. 5 Jahre alten Brüder Joseph und Andrew Beaudry, deren Eltern in Fabriken thätig sind, vermißt. Nach langem und angestrengtem Suchen fand man die Leichen der Kinder in einem Kos ser, dessen Deckel zugeschlagen war und von innen nicht geöffnet werden konnte. Man glaubt, daß die Kin der, die in der Obhut ihres älteren Bruders zu Hause gelassen worden waren, sich in dem Koffer zu verstecken suchten, als sie in die Schule gehen sollten. Im Smith Hospital zu New Jork starb Capt. Edward Rabe von dem der Quarantäne attachirten Gesund heitsboot „James W. Wadsworth" an der Wasserscheu. Vor etwa einem Monat wurde Rabe von seinem eige nen Stubenhund am Arm gebissen, schenkte aber der Wunde, die ganz un bedeutend zu sein schien, keine Beach tung. Vor einigen Tagen erkrankte er sein Zustand verschlimmerte sich sehr schnell und als vor einigen Tagen ein Arzt zu Rathe gezogen wurde, stellte dieser Wasserscheu fest. In Fond du Lac, Wis., feierten die Windecker Drillinge, die als die ältesten lebenden Drillinge bekannt sind, unlängst in fröhlichem Beisam mensein ihren 64. Geburtstag. Jedes Jahr haben die Drillinge, Sidney Windecker von Fond du Lac, Sylve ster Windecker von Byron und deren Schwester, Frau George M. Pier von Wausau, gemeinschaftlich die Geburts tagsfeier begangen. Sie sind aus Lowville, N. Y., gebürtig. Eine in einem Automouil unter nommene Spazierfahrt nahm vor einigen Tagen in New 2jrf ein trau riges Ende, indem vier oon den Per fönen, die sich daran betheiligi-m, im North River ertranken und zwei nur mit knapper Noth ihr Leben retteten. Jbhn Bauer, der Chauffeur, lud, nachdem er seinen Arbeitgeber nach Hause gebracht hatte, mehrere seiner Freunde zu einer Spazierfahrt ein. An der West 56. Straße, die nach dem Flusse zu ziemlich steil abfällt, gerieth die Bremse in Unordnung, und das Gejährt glitt den Abhang hinunter in den Fluß. Als es in's Wasser stürzte, schlug es über, und von den sechs In fassen gelang es nur zweien, dem Chauffeur und einem feiner Freunde, sich frei zu machen und durch Schwimmen zu retten. Die anderen vier, unter diesen zwei junge Mäd chen und eine 23 Jahre alte Frau, fanden in den Fluthen ihren Tod. Die Prohibitionsfanatiker des Staates Louisiana erlitten eine gesal zene Niederlage, als im Repräsentan tenhause der Staatsgesetzgebung die Doussan Vorlage, laut welcher eine Referendum Abstimmung über die Frage, ob der Staat „trocken" werden oder „naß" bleiben soll, vorgeschrieben wurde, zurückgelegt und die Abstim mung darüber auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Das heißt also mit anderen Worten, daß die Vorlage während dieser Staatsgesetzgebung nicht mehr auf's Tapet gebracht wer den wird. Mit 82 gegen 25 Stim men wurde die Hochlizens Vorlage angenommen, laut welcher die Lokal lizens auf mindestens $200 festgesetzt wird. Durch Annahme dieser Vorlage werden die Einnahmen des Staates um mindestens $250,000 bis $300, 000 jährlich erhöht. Die dritte Feier deS „Deutschen Tages" durch die Deutschen von Pro vidence, R. I., und Umgegend, für welche seit längerer Zeit umfassende und sorgfältige Vorbereitungen ge troffen waren, hat in wahrhaft erhe bender Weise, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen wird, auf Boy- Den Heights stattgefunden. In der Festhalle wurde der Festakt durch den Massenchor der Vereinigten Sänger, welche Kreutzers „Der Tag des Herrn" trefflich sangen, eröffnet. Die Festredner, welche durch das Stadt rathsmitglied H. M. Frech vorgestellt wurden, waren Prof. Camillo von Klenze von der Brown Universität, der die Hauptrede über „Das Deutsch thum in Amerika" hielt. Gouverneur Higgins, Mayor I. McCarthy von Providence, Mayor Kenyon von Pawtucket und Dr. Chas. I. Hexa« mer von Philadelphia, Präsident des Deutsch Amerikanischen National bundes. Im Direktorenzimmer In Lissabon, Portugal, ist es der Polizei gelungen, einer angeblichen Verschwörung oon Mitgliedern der Gesellschaft des Schwarzen Kreuzes auf die Spur zu kommen und sie rechtzeitig zu vereiteln. Zweck dieser Verschwörung war, sämmtliche Mit glieder der königlichen Familie bei einem großen kirchlicher. Fest durch Bomben zu ermorden. Als angebliche ftiitirer dieser Verfrfitoöruna wurden Jose Avila, Adas Duarte und Con stantine Mendes, allgemein bekannte Anarchisten, verhaftet. Die Polizei will auch die Bomben gefunden haben, die die Verschwörer zur Ausführung ihres Mordplanes benutzen wollten. Es sollen ebenfalls Briese und Circu lare gefunden worden fein, aus denen hervorgeht, daß die Verschwörer mit den Mördern des Königs Carlos und des Kronprinzen in Verbindung stan den. Der Primas von All-Irland, Car dinal Logue, wurde bei seiner An Kunst von New g)ork auf dem „Cu nard" Dampfer „Campania" in Queenstown feierlich begrüßt. Der Lord-Mayor, Mitglieder des Stadt raths, Vertreter der Geistlichkeit und vieler Gesellschaften hatten einen Spezialdampfer gemiethet und waren der „Campania" entgegengefahren. Der Cardinal äußerte sich ganz be geistert über seinen Empfang in Arne rika. Er sagte, er habe von dem Blühen der Kirche und dem engen Zusammenhang zwischen Geistlichkeit und Volk in Amerika einen tiefen Eindruck empfangen. Der Lord Mayor gab zu verstehen, es fei die Absicht des Stadtraths von Cork, den Cardinal wegen feiner Verdienste um Irland und angesichts der ihm von allen Alassen und Bekenntnissen in den Ver. Staaten und Canada er wiesenen Auszeichnungen zum Ehren bürger von Cork zu machen. Am 29. Juli wird die Bismarck Büste in der Walhalla, dem Bauwerk bei Donaustauf, unweit Regensburg Rugby, Nord-Dakota, Donnerstag den 25. Auni, 1908. des Thier- schutzvereins von New Aork gab un längst Heroin Percy Maxim, der Er finder der geräuschlosen Feuerwaffen, die erste öffentliche Probe feiner neuen Erfindung, indem er mit einem 32kalibrigen Wincheftergewehr zwei dicke Bücher durchschoß. Auf 50 Fuß Entfernung war außer dem Knacken des Hahnes und dem Zischen des Pulvers nicht das geringste Ge räusch zu hören. Die Vorführung der Erfindung erfolgte auf Einla dung des Sekretärs des Thierschutz Vereins, Henry Sorgh, welcher befür wortet, daß die Methode des ge räuschlosen Gewehrs in den Schlacht Häusern, statt der bisher üblichen Methode der Tödtung des Schlacht viehs durch den Schlag mit einem Hammer, eingeführt werden foue. Richter Lacombe vom Bundestreis gericht in New Uork wies den Antrag des wegen Mordes zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurtheilten Rechts anwalts Albert H. Patrick auf Be willigung eines Habeascorpus Ge fuchs ab. Patrick suchte durch den von ihm beantragten Habeascorpus Besehl feine Freiheit wieder zu erlan gen, indem er geltend machte, daß er unschuldig verurtheilt worden sei, da Gouverneur Higgins die ursprünglich über ihn verhängte Todesstrafe in lebenslängliche Zuchthausstrafe umge wandelt. aber dieses sicher nicht ge than hätte, wenn das Urtheil gerecht und gesetzlich begründet gewesen wäre. welches von König Ludwig I. von Bayern als dauerndes Denkmal deut schen Ruhms und deutscher Größe be gründet wurde, ausgestellt werden. Es geschieht das in Befolgung der seinerzeit mitgetheilten pietätvollen Anordnung des Prinzregenten Luit pold. Die Ceremonie wird einen Tag vor dem zehnten Todestage des ersten Kanzlers des Deutschen Reichs statt finden. Es wird eine würdige Feier vorbereitet. Der Hof, die verschiede nen Ministerien, die sämmtlichen Be hörden, sowie die Professoren und Studenten der Hochschulen werden da ran teilnehmen. „Wenn die Trennung der Kirche vom Staat überall dieselben Folgen zeitigen würde, wie in den Vereinig ten Staaten, so würde ich dafür plai diren, daß sich eine solche Trennung in der ganzen Welt vollzöge. In den Vereinigten Staaten herrscht eine tiefe Achtung nicht allein vor der katholi schen, sondern auch vor jeder anderen Religion." In dieser Weise drückte sich Papst Pius X. dem Bischof Charles E. McDonnell von Brooklyn gegenüber aus, als er ihn in Ab schiedsaudienz empfing. Der Papst fuhr sodann mit den Worten fort: „Die Achtung, die in Amerika der Kirche erwiesen wird, erinnert mich an die 3arte Behandlung, die einer ehrwürdigen Dame in dem Haufe ei nes Gentleman widerfährt." In Tiftis, Tranëcaucosien, dran gen zehn schwer bewaffnete Räuber in das Zollamt, ermordeten den Zoll einnehmer und seine vier Assistenten und stahlen aus dem Geldschrank, den sie mit Dynamit sprengten, $12,000 in baarem Gelde. Der verwegene Raubanscll wurde erst bemerkt, als die Räufer bereits das Gebäude ver lassen hatten. Eine Anzahl schwer bewaffneter Polizisten machte sich so fort an die Verfolgung der Banditen, und es gelang, drei von ihnen zu todten, die anderen entkamen und werden auch wahrscheinlich niemals gefunden werden, da die Umgegend von Tifl:s gebirgig ist und den Räu ber»- genügend Gelegenheit bietet, sich zu verstecken. Nicht geringes Aussehen erregt die telegraphische Meldung aus München, daß Herzog Ernst August von Cum berlcmd dieser Tage den Prinzregen ten Luitpold besuchen wird. Der Her zog will sich bei dem hochbetagten Verweser des Königreichs Bayern persönlich dafür bedanken, daß sein zweiter und jüngster Sohn, Prinz Ernst August, als Leutnant im 1. Schweren Retter Regiment Prinz Karl von Bayern zu München einge stellt wird. Vom Prinzregenten ist für den Herzog ein offizieller Em pfang angeordnet worden, wie er sei nem Rang als Prinz von Großbri tannien und Irland entspricht. Doch kommt der übliche militärische Theil in Fortfall. Die Hochzeit der Prinzessin Amalie zu Fürstenberg und des früheren Leutnants Gustav Koczian wird wahrscheinlich schon in der nächsten Zeit in Luzern stattfinden. Die Ver lobten befinden sich augenblicklich in Karlsruhe, wo die Prinzessin eine Auseinandersetzung mit ihren Ver wandten hatte. Sie erklärte dort so energisch ihre unerschütterliche Absicht, Herrn Koczian zu heirathett, daß alle ihre Verwandten, auch ihre drei Brü der, weiteren Widerstand aufgaben. Nur die Mutter der Prinzessin wei gert sich nach wie vor, ihre Einwil ligung zu geben und hat jeden Verkehr mit ihrer Tochter abgebrochen. In Berlin wurde vor einem Kriegsgericht Leutnant v. Bültzings löwen und ein Feldwebel vom 4. Garde Regiment zu Fuß von der Anklage, Soldatenmißhandlungen be gangen zu haben, freigesprochen. Da gegen wurden die vier Unteroffiziere, welche sich gleichfalls vor dem Kriegs genäht zu verantworten Hattert, schul dig befunden. Ihrer drei wurden au Gefängniß und Degradation verur theilt. Einer kam mit Stubenarrest davon. Die Rektoren der verschiedenen Uni verspäten Oesterreichs haben den Be schluß gefaßt, die Universitäten, die Gute Aussichten aus einen reichen Ernteertrag! Die gegenwärtigen Verhältnisse stellen uns eine außergewöhnlich ergiebige Ernte in Aussicht. Mè Verhältnisse im ganzen Staate find gleichfalls vielversprechend und wenn die Hoffnungen sich verwirklichen, werden eine große Anzahl neuer Dreschmaschinen benöthigt werden. Wer eine solche zu kaufen gedenkt, wird gut thun, schon jetzt uns zu besuchen und Erkundigungen über Preise, Bedingungen, usw., einzuziehen. Ich bin Agent für die berühmten Walter A. Wood Erntemaschinen. Verfehlt nicht, meine Preise an Bindfaden in Erfahrung zu bringen, sobald Ihr solchen gebraucht. neemer. infolge der durch die Wahrmund Affaire entstandenen Wirren gqcfi^f* sen wurden, wieder zu eröffnen. Wenn jedoch Ruhestörungen stattfinden soll ten, was bei der zwischen freigesinnten und liberalen Studenten herrschenden Confliktsstimmung nicht unwahr scheinlich ist, dann sollen sämmtliche Lehranstalten für das ganze Semester geschlossen werden. Die Stadt Berlin wird demnächst die Jahrhundertfeier der Einführung der preußischen Städteordnung fest lich begehen. Der Magistrat glaubt, feine würdigere Feier dieses bedeu tungsvollen Ereignisses veranstalten Zu können, als daß er für die städti schen Beamten sorgt. Er Hat be schlossen, die Gründung einer Stif tung von mehreren Millionen Mark zum Besten der besoldeten unb unbe soldeten Beamten vorzuschlagen. Dte auf den 18. November 1908 fallende Jahrhundertfeier der von Stein ent worfenen preußischen Städteverord nung ist deshalb von besonderer Be beutung, weil diese die erste moderne deutsche Städteordnung war und den Städteordnungen aller anderen deut schen Staaten zum Vorbilde diente. Daran ändert auch die Thatsache nichts, daß die ursprüngliche Städte Ordnung von 1808 später allmählich durch die revidirte Städteordnung vom Jahre 1831 ersetzt worden ist. Der in der Stadt Mexico erschei nende „Herald" sagt in seiner letzten Ausgabe, aus zuverlässiger Quelle sei in Erfahrung gebracht worden, daß angesehene Geschäftsleute in Cuba einen Fonds zusammengebracht hät ten, um eine Revolution in der Repu blik zu beginnen, sobald die Truppen der Regierung der Vereinigten Staa ten zurückgezogen sind. Der „Herald" verleiht in dem diesbezüglichen, sehr bestimmt gehaltenen Artikel der An sicht Ausdruck, daß die Truppen der Ver. Staaten auf ber Rückreise nach der Heimath nicht weiter als bis Tampa kommen und schon dort den Befehl zur Rückkehr nach Cuba erhal ten werden. Das würde, wie der „Herald" des Weiteren bemerkt, ein freies und unabhängiges Cuba für immer unmöglich machen. Kaiser Wilhelm hat den Oberbür germeister Kirschner von Berlin in eitier Audienz empfangen, in der er mit dem Oberhaupt der Reichshaupt stabt über Berliner Verkehrsprojekte konferirte. Ueber ben Verlauf ber Aubtenz hat sich ber Oberbürgermei ster auf's höchste befriedigt ausgelas sen. Dem Vernehmen nach hat sich der Kaiser für weitere Entlastung der verkehrreichsten Straßen und Plätze ausgesprochen und erachtet in voll kommenster Würdigung der Bedürf nisse der Metropole eine .beständig weiter schreitende Ausbreitung und Ausgestaltung des Schnellverkehrs als gebieterische Nothwendigkeit. An der Berliner Börse waren vor einigen Tagen beunruhigende Gerüchte im Umlauf, die sich auch hartnäckig behaupteten. Vielfach wurde mit Be stimmtheit erklärt, Kaiser Wilhelm habe die Absicht, seine diesjährige Nordlandreise, welche nach dem ur sprünglichen Plan am fünften Juli angetreten werden soll, mit Rücksicht auf die unbefriedigende internationale Lage, wie sie aus der Revaler Ent revue erwachsen, zu verschieben. Gleichzeitig wurden Befürchtungen laut, daß von maßgebender '£eite der Ernst der politischen Situation verschwiegen werde. Von gut unterrichteter Seite in London verlautet, daß König Ed ward um die Mitte des Monats August den Kaiser Franz Joseph in Ischl besuchen wird. Der österrei chisch-ungarische Minister des Aeuße ren, Freiherr Lexa von Achtenthal, unb der ständige Untersekretär des britischen Auswärtigen Amts, Sir Charles Hardinge, werden bei der Gelegenheit zugegen fein. Der Besuch fällt in die Zeit, da König Edward seinen alljährlichen Aufenthalt in Marienbad nimmt. Ueber einen ernsten Zusammenstoß zwischen Theilnehmern eines Festzugs unb italienischen Studenten in Triebt wurde von dort nach Wien berichtet. Itorar" erhalten hatte. No. 48 IDie Studenten revten die Paradi« renben, und es kam iv- einer bluti« Igen Prüaelei, bie einen nech bedenk« 1 ticheren Umfana entnommen haben würbe, wenn nicht die Polizei einge schritten wäre. Auf beiden Seite« würben mehrere Personen verletzt. Die Polizei nahm verschiedene Ver haftungen vor. Der Festzug wurde auf geraume Zeit gestört. Kaiser Wilhelm ist entschlossen, schlechte Sitten, bie sich in das Heer eingeschlichen haben mögen, auszurot« ten. Er hat jetzt eine außerordentlich scharfe Cabinettsordre an die com« manbirenben Generale gerichtet, in welcher er befiehlt, daß homosexuelle Verfehlungen von Angehörigen der Armee in jedem Falle unnachsichtlich verfolgt und gesühnt werden müssen. o s a I s o i mit Herrn Lehmann verloben glau ben Sie, daß er mich glücklich machen wird?" „„Ganz gewiß, er ist doch Weinhändler der weiß ältere Jahr gänge sehr wohl zu schätzen."" Der überlistete Arzt. Em lustiges Intermezzo spielte sich dieser Tage bei der Geburt eines türki schen Erdenbürgers ab. Die Frau eines Bauern aus einem Dorfe bei Konstantinopel fühlte ihre schwere Stunde herannahen, und ihr Mann begab sich eiligst nach der Stadt, um den Arzt herbeizuholen. Der Jünger Aeskulaps erschien auch und untersuchte die Kranke, erklärte aber, daß er erst dann der Patientin die ärztliche Assi stenz würde zutheil werden lassen, wenn er fein Honorar, in Höhe von etwa $10 nach unserem Gelde, erhalten habe. Darob große Bestürzung in der Familie des Bauern, weil sich eine so große Summe Geldes nicht im Hause befand. Man bat und bettelte, man versuchte den Doktor zu einem gerin geren Honorar umzustimmen, aber alle Versuche waren vergeblich. Der Arzt hatte im Nebenzimmer seinen Mantel abgelegt, saß neben dent Bette der Bäuerin und verharrte unbarmherzig bei seiner Forderung. Als alles nicht! hals und die Zeit drängte, entfernte sich ber Bauer plötzlich aus der Woh« nung. Nach einer knappen halben Stunde erschien er freudestrahlend wieder und übergab dem Arzte ba8 Geld. Jetzt trat bie Kunst des Dok tors in Thätigkeit, und die Äeburt I ging gut und glatt vonstatten. Darauf wollte sich der Arzt entfernen und sei S nen Mantel wieder anziehen. Er suchte I und suchte nach dem Kleidungsstück, I allein es fand sich nirgends. Der Ge I burtshelfer interpellate den Bauern, und dieser gestand endlich, daß er de« I Mantel verkauft habe, um das ge» forderte Honorar bezahlen zu können. I Dem überlisteten Arzte blieb weiter I nichts übrig, als den Mantel wieder zurückzukaufen, wobei er noch etwa $3 mehr bezahlen mußte, als er als „Ho- i e e i s e i s e sind' durch zwei trockene Jahre in Chile so unerschwingliche geworden, daß dieRe gierung den Zoll aus Schlachtvieh auf« gehoben hat. Der Staats-Anzeiger druckt billig und schnell, in deutsch oder englisch, Karten für Kandidaten. verkaufen euch billig und gut Wrenn flftaterial Wir haben die Holz- und Kohlen Höfe der Farmers Elevator Co. gepachtet und garantiren prompte Ablieferung unb Bedienung. Speditionsgeschäft in Verbindung. Officetelephon, 113 Wohnhaus telephon, 121. \n\n L. M. Grant's Mafchmenfchnppech nördlich der Great Northern Eifenbahngeleifs, Rugby, R. Dak. WELCH & O'BRIEN