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S. Jahrgang *B*ÄKSf13HlSU lalMSi. In Boyertown, Pa., erwirkte Ad bison Swoyer einen Verhaftsbefehl gegen Dr. Thomas I. B. Rhoads, den Besitzer des Opernhauses, das im Januar dieses Jahres abbrannte. In diesemFeuer büßten 171 Personen ihr Leben ein. Die gegen Dr. Rhoads erhobene Beschuldigung lautet auf Uebertretung der bestehenden Fabrik gesetzt dadurch, daß er ein der öfsent lichen Sicherheit gefährliches Ge bäude unterhielt. Bald nach der Ka tastrophe wurde ein Inquest über die Leichen der Opfer abgehalten und von den Coronersgeschworenen em Pfohlen, daß Frau Harriet E. Mon roe aus Washington, D. C., die in dem Opernhaus eine Vorstellung von beweglichen Bildern gab und dadurch das Feuer angeblich verursachte, und Hilfs-Fabrikinspektor Harry McC. Vechtel prozessirt werden. DerStaats anwalt hatte aber erklärt, daß er nicht genügendes Leweismaterial ha Be, um die Beiden Prozessiren zu kön neu. Infolge einer Explosion brach in Philadelphia auf dem deutschen Dam pfer „Arcadia" Feuer aus, das eine Zeit lang das große Schiff vollständig zu zerstören drohte. Der Dampfer, der unter dem Kommando von Capt. Schaarschmidt steht, traf aus Ham burg in Philadelphia ein und war eben an seinem Landungsplatz befe stigt worden, als sich die Explosion ereignete und fast zu gleicher Zeit dir Flammen sichtbar wurden. Bei der Explosion wurde ein Mann getödtet und einer wird vermißt. Nach den letzten Nachrichten wird die Zahl der Verwundeten auf etwa zwanzig an gegeben. In der in Indianapolis, Ind., nach dem großen Sängerfest abgehaltenen Sitzung der Delegaten des nordameri Ionischen Sängerbundes wurde be stimmt, daß das nächste große Sän gerfest in drei Jahren in Milwaukee abgehalten werden soll. Professor I. H. Deiler von New Orleans wurde wieder zum Präsidenten gewählt. Zum Schluß des 32. Sängerfestes fand ein allgemeines Volksfest statt, dem viele Tausende beiwohnten. Die Ein nahmen beliefen sich aus $55,000. Da die Festauslagen $40,000 nicht über steigen, so kann man sich auf einen ganz bedeutenden Ueberschuß gefaßt machen. Ein ähnliches finanzielles Resultat ist noch auf feinem Sänger fest erzielt worden. Der Präsident ernannt Luke E. Wright von Tennessee als Nachfolger Taft's zum Kriegsminister und gab mit der Ernennung die folgende Er klärung bekannt: „Als Philippinen Commissär und später als Vice Gouverneur und Gouverneur hat er, Wright, sich die Liebe und Achtung der Armee in so hohem Grade er werben, daß viele Der angesehensten Männer, die zu seiner Zeit in dem Bundesheer auf den Philippinen dienten, seine Ernennung empfohlen haben, weil sie wußten und fühlten, baß Herr Wright ihr aufrichtiger Freund und Führer war, der ihre Bedürfnisse besser verstand und wür digen konnte, als sonst irgend Je mand." Die Bundesbehörden in Chicago sind durch die Verhaftung eines Man nes, Namens A. Duval, und seiner Gattin einem im Großen betriebenen Handel mit Mädchen, die zum groß ten Theil aus Frankreich importirt wurden, auf die Spur gekommen. Die Mädchen wurden theils in Chica go in einem übelberüchtigten Hause, theils in Blue Island. Ills., einer Vorstadt Chicago's, untergebracht. Wie die Bundesbehörden erklärten, werden mindestens 2000 angeblich zu unmoralischen Zwecken importirte Mädchen verhaftet und deportirt wer den. In Watertown. N. Y., fanden Ge schworene Frau Mary Farmer des Mordes im ersten Grade schuldig, so daß sie von dem Richter zum Tode in dem elektrischen Stuhl verurtheilt werden mußte. Ihre Hinrichtung soll in der mit dem 2. August beginnenden Woche stattfinden. Mit ihrem Gat ten. der später prozessirt werden wird. toll die erst neunundzwanzig Jahre alte Frau Farmer am 23. April ihre Nachbarin und Freundin Frau Sa rah Brennan ermordet haben, um sich auf Grund gefälschter Dokumente das Besitzthum der letztgenannten zu sickern. Gover Cleveland, der zwet ivtai Präsident der Vereinigten Staaten war, ist in seiner Wohnung in West land an den Folgen einer sehr hart nackigen Magenkrankheit, die ihn in Lakewood. N. I.. ewe lange Zeit an's Krankenlager gefesselt und mehr mals an den Rand des Grabes ge bracht hat. gestorben. Nach der Aus sage der Aerzte hat Herr Cleveland schon, seit Jahren an Verdauungsbe schwerden gelitten, und sich von dem letzten Anfall in Lakewood nicht mehr ordentlich erholt. Grover Cleveland war am 18. März 1837 in Caldwell, N. 2)., geboren, studirte die Rechte und ließ sich anfangs als Advokat in New Uork nieder, siedelte später nach Buffalo über, wurde dort zuerst zum Bürgermeister der Stadt und dann zum Gouverneur des Staates New Aork gewählt. Im Jahre 1884 wurde er von der demokratischen Partei als Vräsidentschasts Candidat ausge stellt und schlug bei der Nationalwahl seinen republikanischen Gegner James G. Blaine. Im Jahre 1892 wurde er wiederum als demokratischer Prä sidentschaftscandidat ausgestellt und zog am 4. März 1893 auf's neue als Präsident in's Weiße Haus ein. Seine zweite Präsidentschaft verlief ohne besondere Ereignisse, wurde aber, wie die erste, im Geiste strenger Un Parteilichkeit verwaltet. Am 4. März 1897 trat Herr Cleveland in's Pri vatleben zurück und hat seit jener Zeit mit seiner Gattin Frances, geb. Fol som, der er während seines ersten Amtstermins die Hand zum Bunde für's Leben gereicht, in Princeton ge wohnt. Unter der Anklage, den Versuch ge macht zu haben, die Wohnung W. C. Wicklund's in Anaconda, Montana, durch Dynamit zu zerstören, wurden daselbst der Aufseher in den Gruben der Amalgamated Copper Co., John K. Welch und seine Gattin verhaftet. Wicklund war unter Welch als Di strüts Aufseher angestellt und glaubte, daß das Attentat, bei dem er schwer unD feine Gattin und fein Kind leicht verletzt wurden, von Anar chisten ausgeführt worden fei. Er halte wiederholt Drohbriefe erhalten und diese waren, wie Der Sheriff in Butte, Mont., festgestellt hat, von Welch geschrieben worden. Es ist auch in Erfahrung gebracht worden, daß Welch und Wichlund oft Streit hatten und mit einander stets auf Kriegsfuß lebten. In Sabine County, in Texas, herrschte unlängst große Aufregung, weil man einen ernsten Zusammenstoß zwischen Farbigen und Weißen fllrch tete. Veranlassung dazu gab eine Massen Lyncherei, an der sich angeb lich die bekanntesten Bürger des Städtchens Hemphill betheiligten. Es wurden daselbst sechs Neger, die unter der Anklage, einen jungen Mann, Namens Hugh Dean, in grausamer Weise ermordet zu haben, eingesperrt waren, aus dem Gefängniß geholt. Fünf wurden aufgeknüpft und der sechste, der einen Fluchtversuch machte, wurde erschossen. Die Farbigen droh ten, daß sie den gewaltsamen Tod ihrer Rassegenossen rächen würden. Ein schauriger Zwischenfall versetzte in Philadelphia etwa 20 Personen, die sich zu einer Hochzeit eingefunden hatten, in Aufregung. Sie befanden sich in der Wohnung ihres Freundes, des jungen Russen Nathan Prasser, der mit der Tochter eines bekannten Geschäftsmannes getraut worden war. Als man sich zur Hochzeitstafel nie versetzen wollte, hörte man aus einem angrenzenden Zimmer ein furchtbares Geschrei. Der Bräutigam hatte Plötz lich Petroleum über feine Kleider ge gossen und diese dann angezündet. Ehe Hilfe kam, war er unter den schrecklichsten Qualen gestorben. Er scheint plötzlich wahnsinnig geworden zu sein. Theodore Roosevelt jr., der Sohn des Präsidenten und Student der Harvard Universität, hat um An stellung bei der United States Steel Corporation nachgesucht und soll in dem Departement, dem John C. Greenway, ein alter Freund und Kriegskamerad des Präsidenten vor steht, beschäftigt werden. Dieses ge schieht auf besonderen Wunsch des Präsidenten, der verlangt, daß seine Söhne nicht nur eine tüchtige wissen schaftliche Ausbildung erhalten, son dem sich auch praktisch thätig erwei sen und vor allem lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Unter den Bundestruppen in Camp Gregg auf den Philippinen ist die Cholera ausgebrochen und drei Kund schafter und ein Civilist sind bereits gestorben. Leutnant Jones von dem ersten Kavallerie Regiment und Leutnant Muldoon von der Kund schafter Abtheilung sind ernstlich an der Seuche erkrankt. Sehr fchimm ist die Lage in der Provinz Panuasinana aus der Insel Luzon. Dort sind bis jetzt im Ganzen 93 neue Fälle von Erkrankungen vorgekommen, und von diesen 93 Personen sind 60 gestor ben. Die dem Ermordeten König Karlos von Portugal wiederholt bewilligten Vorschüsse gaben vor einigen Tagen in der Sitzung des Parlaments Ver snlafsung zu stürmischen Debatten, bei denen festgestellt wurde, daß der Kö nig das Geld benutzt hatte, um die Hypotheken, mit denen König Luiz vor seinem Tode die Braganza-Besit zunaen belastet, zu löscken. ftinani* mtntstcr us preguena ivuroe gezwun gen, zuzugeben, daß er in den Jahren 1904 und 1905 König Karlos bedeu tcndeSummen vorstreckte und von die fem das Versprechen erhielt, daß er alles aus den aus seinen Besitzungen erzielten Einnahmen zurückzahlen wer de. Die Republikaner, die darin von den unabhängigen Zeitungen unter stützt werden, verlangen, daß die Bra ganza-Besitzungen verkauft werden, damit die König Karlos von der Re gierung vorgestreckte Summe zum Ge sammtbetrage von $700,000 gedeckt werden könnx. Peinliches Aufsehen erregt in wei testen Kreisen die Kunde in Stettin, daß ein großer Scandal, welcher aus Vergehen gegen Paragraph 175 des Reich-Strafgesetzbuches erwachsen, von den Behörden aufgedeckt worden ist. Die Ermittelungen haben bereits meh rere Verhaftungen zur Folge gehabt, llls Erster wanderte der Landrath Goede hinter Schloß und Riegel. Nach einer eingehenden Untersuchung wur den auch ein Unteroffizier vom 2. Grenadier-Regiment, das in Stettin seine Garnison hat, und ein Grenadier in Haft genommen. Die Meldung lautete ferner dahin, daß mehrere höhere Verwaltungsbeamte in den Scandal verwickelt sind und weitere Verhaftungen ehestens erwartet wer den können. Aus Gotha wird gemeldet, daß der sächsische ehemalige Generalleutnant Freiherr von Mitkau Selbstmord be gangen hat, indem er sich erschoß. Von Personen, welche mit dem alten Offizier bekannt gewesen sind, wird es für wahrscheinlich gehalten, daß der Bewegrund der That in Fami Iten Angelegenheit tn zu suchen ist. Freiherr von Miltau galt als streit süchtig. Graf Zeppelin, der kühne Luftschif Ter, hat, wie aus Friedrichshafen am Bodensee gemeldet wird, den Behörden seinen neuen Ballon vorgeführt, die angekündigten Manöver bewerkstelligt und ist auf festem Boden gelandet. Der Kriegsminister, sowie zahlreiche Offiziere und Beamte wohnten dem Ereigniß bei. Die Dauerfahrt des neuen Riesen-Luftschiffs, des vierten, welches Graf Zeppelin gebaut hat, ist für später anberaubt. Während her Probefahrt herrschte ein heftiger Wind in der Gegend des Sees. Graf Zeppelin blieb im Garnen eineinhalb Stunden in der Luft. In dem Schiff befanden sich zwölf Personen. In Tanger, Marotto, wurde un längst ein sehr schlau eingefädelter Plan, Mulai Hafid als Sultan von Marokko zu proklamiren, vereitelt. Die Proklamation sollte in der Weise Rugby, Nord-Dakota, Donnerstag den S. Juli, 1908. vorgenommen werden, daß der Na me Mulai Hafid's für den seines Bruders, des rechtmäßigen Sultans Abdul Asis, in den Gebeten, die an Feiertagen in den Moscheen für den Herrscher gesprochen werden, substitu irt werden sollte. Mohammed Tor res, der Minister für Auswärtige An gelegenheiten, hörte von dem Plan und ließ, ehe die für den Zweck ge planten gottesdienstlichen Uebungen in den Moscheen begannen, alle Bethelig ten verhaften. In Berlin ist der Rentier Dr. Vic tor Riedel, dessen Prozessirung am 10. Juni, wie damals gemeldet, ihren Anfang genommen hatte, wegen Ver leitung zum Meineid und wegen Sitt lichkeitsverbrechens zu vier Jahren Zuchthaus verurtheilt worden. Die Verhandlungen fanden unter Aus schluß der Oeffentlichkeit statt. Nicht weniger als sechsundzwanzig angebli che Opfer Riedels, mit dessen Trei ten sich die Kriminalpolizei schon seit Jahren befaßte, waren als Zeu ginnen geladen. Dr. Riedel hatte schon wiederholt vor Gericht gestan den. war aber stets straflos ausge gangen. Im Alter von 43 Jahren ist auf seiner Besitzung in Podewils, Pom mern, Max Ernst Freiherr von He Wald, der bekannte Luftschiffer und Luftschifser-Mäcen. gestorben. Sein Ballon „Pommern" betheiligte sich letzten Herbst an der Wettfahrt in St. Louis und trug den Sieg da von. Leider war Freiherr v. He wald damals durch Krankheit ver hindert. persönlich zu diesem aero nautischen Wettkampf, den er in jeder Beziehung fördern half, nach Amerika tu 'kommen. Gute Aussichten auf einen reichen Ernteertrag! Die gegenwärtigen Verhältnisse stellen uns eine außergewöhnlich ergiebige Ernte in Aussicht. Die Verhältnisse im ganzen Staate sind gleichfalls vielversprechend und wenn die Hoffnungen sich verwirklichen, werden eine große Anzahl neuer Dreschmaschinen benöthigt werden. Wer eine solche zu kaufen gedenkt, wird gut thun, schon jetzt uns zu besuchen und Erkundigungen über Preise, Bedingungen, usw., einzuziehen. Ich bin Agent für die berühmten Walter A. Wood Erntemaschinen. Verfehlt nicht, meine Preise an Bindfaden in Erfahrung zu bringen, sobald Ihr solchen gebraucht. Aus der kleinen Ortschaft Sar Egres im ungarischen Comitat Stuhl weifzenburg wird eine furchtbare Blut that, ein fünffacher Mord und ein Selbstmordversuch gemeldet. Ein dor tiger Bürger, Namens Ludwig Biro, war vor einer Reihe von Jahren nach Amerika ausgewandert und hatte Frau und Kind zurückgelassen, um sie eventuell nach der neuen Heimath nachkommen zu lassen. Wie tausend Andere fand er in Amerika aber nicht das gehoffte Glück, und beschloß, mit anderen Leiden^genossen zusammen wieder nach Ungarn zurückzukehren, ohne daß feine Frau von feinem Kommen etwas ahnte, ltnangeincl bet betrat er fein Häuschen und fand dort eine Kinderschaar, deren Mutter feine Gattin, deren Vater tin anderer ihm Fremder war. Rasend vor Wuth riß der Betrogene feinen Revolver aus der Tasche, und ehe ihm noch Jemand in den Arm satten konnte, lagen ote Mutter und ihre vier Kinder, ven wohlgezielten Schüssen durchbohrt, als Leichen am Boden. Dann erqriff er ein Mcjjei und ieß es sich mey rere Male mit solcher Kraft in die Brust, daß er lebensgefährlich verletzt nach dem Hospital gebracht werden mußte. Die Vorlesungen an der Universität in Wien haben wieder begonnen, und der Studentenstreik ist beigelegt, so daß weitere Störungen nicht mehr be fürchtet werden. In Innsbruck dauert der Streik jedoch noch fort, obwohl Verhandlungen zur Beilegung bereite seit längerer Zeit im Gange sind. Professor Wahrmund, dessen Maßre gelung den Anstoß zu der ganzen Be wegung gegeben hatte, ersuchte die Studentenschaft, nachzugeben. Aus Prag wird gemeldet, daß den dortigen Theologen der Besuch von Professor Wahrmund's Vorlesungen verboten worden ist. Dem Verneh men nach soll dem Verbot dadurch be sonderer Nachdruck gegeben werden, daß auch in den Kirchen Predigten gegen den Professor angeordnet wor den sind. In Three Rivers, Quebec, Canada, brach in einem kleinen Stallgebäude ein Feuer aus, das sich bei dem zur Zeit herrschenden heftigen Winde sehr schnell ausbreitete und trotz aller An strengungen der Feuerwehr fast Den ganzen Geschäftstheil des Städtchens tn Asche legte. Unter den von dem verheerenden Element zerstörten Ge bänden befinden sich das Postamt, das städtische Rathhaus, fast alle Ho nzcincr tels, die größeren Geschäftsgebäude und das Hochlaga Bank Gebäude. Oberflächlicher Schätzung nach beläuft sich der durch das Feuer am Eigen thum angerichtete Schaden auf mehr als eine Million. In Padang, an der Westküste Den Sumatra, ist eine Revolution ausge brochen. die nach den letzten aus Va tavia, Java, im Haag eingetroffenen Nachrichten sehr ernste Dimensionen anzunehmen droht. Unter der Füh rung fanatischer Priester haben sich die Eingeborenen erhoben und beDto hen die Ansiedlungen der Europäer. Die ganze Garnison besteht aus 2,400 holländischen Soldaten, die ver geblich versucht haben, Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Von der Regierung sind Dampfer zur Ver fügung gestellt worden, damit Frauen und Kinder in Sicherheit gebracht werden können. Frau Tschaikowsky, die Gatin des seit längerer Zeit in der St. Peters und Paul Festung in St. Petersburg inhaftirten Nikolaus Tschaikowski stattete diesem unlängst einen Besuch ab und erfuhr bei der Gelegenheit, daß die Voruntersuchung gegen Tschaikowsky beendet ist und daß die fer unter der Anklage des Hochver raths vor ein Kriegsgericht gestellt werden wird. Den Behörden soll es nur gelungen sein, festzustellen, daß der Gefangene zur Zeit der Regierung Alexanders II. im Interesse der Revo lution thätig gewesen ist. Bei einer Neuigkeitsagentur in Paris ist aus Rom die Nachricht ein getroffen, daß von dem Papste alle Mitglieder der französischen Deputir tenkammer und alle Senatoren, die für die Trennung der Kirche vom Staat stimmten, die excommunica tio latae sententiae verhängt wor den ist, und daß die Bischöfe Frank reichs den Befehl erhalten haben, ihnen ein christliches Begräbniß zu verweigern, wenn sie vor ihrem Tode nicht Buße thun und das, was sie ge than, ernstlich bereuen. Der berühmte Gorilla, Consul, im zoologischen Garten zu London, Eng land, wird fortan wie ein menschliches Wesen seine eigene Wohnung haben. Dieselbe wird aus völlig eingerichteten Bett-, Eß- und Badezimmern beste hen. Es werden sich Teppiche auf ?en Fußböden und Bilder an den Wänden befinden, Consul wird sein eigenes Bett machen, alle Gegenstände abstäuben und die Fußböden aufwi schen. Unter Anleitung seines Wär ters Bostock soll der Gorilla zum Be weise ber Darwinschen Theorie auch die Schreibkunst erlernen. U e e z w e i o i o s e Hundewelt wird aus Baltimore ge meldet: Zwe' Fox Terriers, die beide aus den Namen „Sport" hören und einander ähnlich sehen wie E: dem anderen, tragen die Schuld, daß John Nocllert jr. durch Polizeirichter Llewel lyn zu einer Strafe von $5 und Kosten verurtheilt wurde, und zwar wegen ei nes angeblichen thätlichen Angriffes auf Frau Ada Migers. Diese ist die glückliche Besitzerin eines „Sport" und so ist Noellert. Kürzlich sandte Frau Migers ihr Mädchen in Begleitung des Hundes aus, um eine Besorgung zu machen. Kaum hatte das Mädchen das Haus verlassen, als ein anderes Mädchen auf sie zukam und „Sport" als ihr Eigenthum bezeichnete unb von dem Hun'de Besitz ergriff. Als Frau Migers oon bem Raub hörte, machte sie sich an die Verfolgung der angebt? chen Diebin, welche sie vor ihrem, resp. Noellert's Hause einholte. Dann be gann der Kampf um das geliebte Vieh, der damit endete, daß Noellert aus dem Hause kam und Frau Migers, sowie einer Nachbarsfrau, die sich einmischte, Backpfeifen versetzte. Nachdem sich die Aufregung gelegt, stellte es sich heraus, daß beide Parteien gleichartige Hunde hatten, und daß Frau Migers in ihrem Recht war. Letztere veranlaßte bann die SSer&afiuna Noellert's. Der Staats-Anzeiger druckt billig unb schnell, in deutsch oder englisch, Karten für Kanbibaten. No. 49 Was ist wahre Freiheit? (Eingesandt.) Es giebt wohl kaum ein anderes Wort in unserer schönen deutschen Mut tersprache, welches mehr mißdeutet unb mißverstanden wird als das Wort „Freiheit." Die meisten modernen Menschen schei neu ihm den Sinn von Ungebnndenheit zu geben. Schrankenlose Willkür möglichst weiter Spielraum für bie eigenen Grillen und Launen das nennt man Freiheit. Nichts aber kann thörichter sein als eine solche Verwechs lung der Begriffe. Persönliche Freiheit ist nur dann die wahre Freiheit, wenn sie uns freimacht von allem Bösen unb uns Raum und Gelegenheit schafft zum Guten. Allezeit sind wir an Gehorsam gebunden und können nicht thun was uns beliebt, sondern wir müssen die Gebote halten. Das aber ist es gerade, was den modernen Freiheitsaposteln nicht behagt! Diese behaupten, daß der Mensch lein eigener Gesetzgeber sei unb thun kann was ihm beliebt. Eine sol che Freiheit aber führt nothwendiger weise zur Sklaverei Derer, welche we niger schlau und weniger bemittelt sind. Das kann unmöglich die wahre Freiheit sein. Die wahre Freiheit muß allen Menschen nothgedrungen gleich mäßig zukommen. Das aber ist wie derum nur dann möglich, wenn ein Jeder sich bewußt bleibt, daß wir nicht mehr Freiheit beanspruchen können, als der Schöpser uns geben will. Durch, die zehn Gebote hat Gott uns die Schranken gesetzt, die Jeden allerdings von ihm abhängig machen. Gott hat den Menschen Freiheiten geschenkt, wel che zu seiner Ehre und Verherrlichung seines Namens, dem Menschen aber zu gleich zu seinem Seelenheil gereichen und die Ausübung dieser uns gegebenen Freiheiten geschieht immer durch Ve zeigung menschlichen Gehorsams unb Anhänglichkeit an den Schöpfer. Wie das Kind dem Vater, die Braut dem Bräutigam unterworfen ist aber in ganz anderer Weise als der Knecht dem Herrn in solcher Weise nämUch, daß beide die gleichen Rechte theilen, so sind wir durch Gottes Gesetze ihm un terroorfen. Seine Herrschaft ist unsere Herrschaft: sein Reich ist unser Reichs sein Glück ist unser Glück. Bei dieser Freiheit ist der Diener so viel als ber Herr, der Arbeiter so viel als der Ar beitsgeber, ber Anne so viel als der Reiche, denn alle sind Kinder Gottes und Erbe seines Reiches. Wahre Aufklärung, echte Freiheit, dauernder Gehorsam, sind also nur in der Befolgung der zehn Gebote Gottes zu finden. Verwechseln wir diese aber nicht mit Fälschungen ober nachgemachten Münzen Dieses Namens und tauschen wir sie nicht gegen solche aus! A n o n o i Warnung! Johannes Degenstein und Anton Fischer, in bei Nähe von Harvey, ließen neulich durch Willibald Weber ihre bei den Hengste ichneiben. Da beibe Thiere kurz barauf an bett Folgen krepierten, liegt es auf ber Hanb, baß Weber von biesem Geschäft nichts versteht unb seine Hänbe bavon lassen sollte. 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